Kuck dir die Tiere an, wie glücklich die immer sind - Andy Strauß - E-Book

Kuck dir die Tiere an, wie glücklich die immer sind E-Book

Andy Strauß

4,5

Beschreibung

Was würdest du tun, wenn du nur noch zwei Monate zu leben hättest? Oder wenn du dir mit der Idee eines Freundes einen goldenen Arsch verdient hättest, ohne ihn daran zu beteiligen? Und was würdest du tun, wenn du schon immer eine Kerze hättest sein wollen, aber niemand nimmt diesen Wunsch wirklich ernst? Wie geht man mit scheinbar unlösbaren Problem um? Ganz einfach: Kuck dir die Tiere an, wie glücklich die immer sind. Ein Roman über Schuld, Sühne und Suggestion.

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Seitenzahl: 190

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Eröffnungsaufforderung

Bitte lesen Sie dieses Buch in der Öffentlichkeit, damit andere Menschen sehen, dass Sie dieses Buch lesen und es sich dann eventuell auch zulegen, weil diese Menschen vielleicht Sie als Person interessant finden und damit dann versuchen, eine Art Gesprächsgrundlage zu schaffen! Das Ausrufezeichen ist an dieser Stelle gerechtfertigt, denn der Hauptsatz der vorherigen Satzkonstruktion ist im Imperativ.

Ich denke bei dieser Aufforderung zum einen an Sie, denn es besteht die Möglichkeit, dass Sie so Ihre Seelenpartner finden, wobei der Plural beabsichtigt ist, denn man muss ja nicht nur einen haben. Zum anderen denke ich dabei an mich, denn als Nischenautor bin ich stets von Obdachlosigkeit und Hungertod bedroht. Das ist relativ schade.

Sie können dieses Buch auch an nichtöffentlichen Plätzen, wie zum Beispiel in Ihrem Bade- oder Schlafzimmer lesen, dann aber filmen Sie sich bitte dabei und schicken Sie mir das Video an [email protected]. Ich werde mich mit einem persönlichen Gedicht bedanken.

1. Auflage September 2012

©opyright 2012 by Autor

Titelgrafik und Grafiken im Buch: Melissa Hötger

Lektorat: Miriam Spiess

EBook-Umsetzung: Fred Uhde (www.buch-satz-illustration.de)

ISBN:978-3-942920-66-7

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.

Hat Dir das Buch gefallen? Schreib uns Deine Meinung unter:

[email protected]

Mehr Infos jederzeit im Web unter www.unsichtbar-verlag.de

Unsichtbar Verlag | Wellenburger Str. 1 | 86420 Diedorf

Andy Strauß

Kuck dir die Tiere an,

wie glücklich die immer sind

Inhalt

1

2

3

A

4

5

6

7

8

B

9

C

10

11

12

13

D

14

E

15

16

17

F

18

Andernorts

19

Wenn ich ein Vöglein wärʼ

Und auch zwei Flüglein hättʼ

Flögʼ ich zu dir …

Gut. Und dann wär ich da.

Und könnte dir einen zwitschern.

Toll.

Und dann?

<><> 1 <><>

Töricht, sagt Karla, und erneut: töricht. Beim zweiten Mal gehauchter. Und den Kopf schüttelt sie dabei, was ihre langen blonden Haare durcheinander bringt. Nur ihr Hund und sie selbst haben das gehört und beide sind nicht gemeint. Der Hund nicht, weil er nur ein Hund ist und bisher nur sechs Befehle versteht, nämlich Sitz!, Platz!, Gassi!, Essen!, Komm her! und Unter den Tisch, verdammt nochmal! und sie selbst auch nicht, weil, naja, vielleicht doch auch sie selbst. Nicht, dass sie sich selbst hätte töricht nennen wollen, aber sie musste den Gedanken laut aussprechen, um sich selbst zu bestätigen.

Sie legt das BlackBerry auf den Tisch, die Nachricht immer noch geöffnet und die Tastensperre nicht aktiviert. Sie braucht Abstand zur Nachricht, will aber auch die Möglichkeit haben, innerhalb kürzester Zeit danach greifen und sich des Inhaltes rückversichern zu können.

Die große Kuckucksuhr tickt, der Hund kaut, nachdem er kurz aufgesehen hat, wieder an einem Stück Zedernholz herum, seinem Souvenir des letzten Spazierganges. Er bringt immer etwas mit und wenn es ihn irgendwann nicht mehr interessiert, lässt er es liegen.

Die Über-Hausfrau in der Nachbarwohnung macht Rührei mit Speck, der Geruch dringt durch Karlas gekippte Fenster. Unter dem Sofa liegt der Knochen eines Vogels, Hundesouvenir.

Dann klingelt das BlackBerry. Es ist nicht der, den sie töricht nannte. Es ist gar kein er, außer ihre Halbschwester hätte ein merkwürdiges Geheimnis.

Hallo Maria, sagt sie.

Der Hund schaut kurz auf, ein Holzsplitter hängt dort, wo ein Ziegenbart wäre, wenn er ein ziegenbärtiger Mann wäre, also unter dem Maul.

Maria erkundigt sich nach Karlas Befinden. Unter der Heizung in der Küche liegt ein Stück einer Serviette, Hunde­souvenir.

In den Rühreigeruch mischt sich der einiger im Ofen gebackener Tomaten, wahrscheinlich aus dem Bioladen, vielleicht sogar vom Markt. Karla geht nicht auf den Markt, das Gedränge gefällt ihr nicht und sie hält die Verkäufer für ungepflegt. Es gibt einen Supermarkt, dem sie ihre Lebensmittelbestellungen faxt. Ein Abiturient liefert die Sachen, es kostet gerade mal fünf Euro extra. Sie leistet sich diesen Service gerne. Manchmal gibt sie Trinkgeld, meistens hat sie Sex mit dem Lieferanten, selten ist sie danach befriedigt.

Ihr gehe es ganz fantastisch, sagt Karla. Sie könne nicht klagen, sagt sie. Und lügt.

Sie reden über ihren Vater, tauschen sich darüber aus, was sie über seine im Verfall begriffene Gesundheit wissen. Maria weiß mehr als Karla.

Neunmal schießt der Vogel aus seinem Vogelhaus hervor und sagt kuckuck. Er war tatsächlich mal ein lebendiger Vogel. Jemand hat ihn präpariert, ihm eine Mechanik in den Kopf gebaut, damit sich der Schnabel bewegt und ihn dann in die Uhr eingebaut. Wenn der Hund das wüsste, würde er den Vogel anbellen. Wenn der Hund wüsste, dass er auch nur ein Tier ist, würde er weglaufen, vermutlich. Sich ein Rudel suchen, vielleicht.

Du solltest Dad auch mal wieder besuchen, er vermisst dich, sagt Maria.

Karla schaut den Hund an, der wieder kaut, und schüttelt den Kopf. Sobald sie Zeit habe, sagt sie, dann verabschieden sie sich. Dass der Kaiman jetzt noch einen Fisch bekommt und sie sich dann wohl auch schlafen legt, sagt Maria zum Schluss. Als das Gespräch beendet ist, sieht Karla wieder die Nachricht auf dem Display. Sie ist von mir. Mit töricht meinte sie mich und wiederholt das Wort jetzt, mit drei Tränen in zwei Augen.

Dann geht sie ins Badezimmer und öffnet einen der beiden Schränke. Beide billig, dieser mit einem Spiegel an der Tür. Unter ihm liegt ein Fetzen aus Leder, der einmal zu einem Fußball gehörte. In seinen besseren Tagen. Selbstverständlich: Hundesouvenir.

Sie sieht sich dabei zu, wie sie die Tabletten nimmt, beobachtet, wie sich ihre linke Hand voller runder, weißer Erlöser gen Mund bewegt. Die Geste: hundertmal geprobt, mindestens. Dieses Mal aber in echt und nicht für die Bühne.

Der Essensgeruch ist mittlerweile auch im Badezimmer angekommen.

Der Hund bellt ein Geräusch an, das vermutlich nur er selbst hört.

Bald wird sie irgendwo hinfallen und liegen bleiben. Vielleicht wird der Hund mich dann aufessen, wenn ich nicht schnell genug gefunden werde, denkt sie. Vielleicht sollte ich die Badezimmertür schließen, vielleicht mich in die Badewanne legen, denkt sie auch noch.

Ich finde, das Wort töricht klingt irgendwie veraltet.

<><>2<><>

Stand ich also im Keller dieses Clubs mit der einen Barkeeperin, die immer so scheel schaut. Im Keller, weil dort die Toiletten sind. Einfach in irgendwelche Blumenkübel oder andere Einrichtungsgegenstände des Clubs, manchmal auch in Zuckerstreuer, zu pissen, hatte ich nach vier Jahren Clubleben aufgegeben, die Anzeigen hatten sich gehäuft. Man wird nicht jünger – aber ungeschickter und unvorsichtiger. Wenn es hundertmal gut geht, denkt man sich nämlich, wird es auch wieder gut gehen. Und dann vergisst man, sich noch ein zweites Mal umzuschauen. Dann steht wieder jemand hinter dir und klopft dir auf die Schultern. Und selbst, wenn du beim ersten Mal einfach nur rausgeschmissen wirst, beim zweiten Mal hast du die Anzeige, das ist mal sicher. Also jetzt bürgerlich pissen im unbürgerlichen Metier. Alles ist immer voller Widersprüche. Ich würde niemanden verpfeifen, der in einen Zuckerstreuer pisst. Naja. Kommt drauf an, wie er aussieht. Oder wie

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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