Sie grunzen freudig, einige springen sogar hoch - Andy Strauß - E-Book

Sie grunzen freudig, einige springen sogar hoch E-Book

Andy Strauß

4,7

Beschreibung

Endlich mal wieder ein Buch, dem die Leser völlig egal sind. Nicht mal auf das Wort "Leser" hier im Klappentext wurde ein korrektes Gender-Mainstreaming angewendet. Es besteht aus einem Präambel, dreiunddreißig Kurzgeschichten und acht Gedichten, die du sowieso nicht verstehst. Wenig heile Welt, dafür aber ein Glatzenrapunzel, eine gefallene Frieda, ein Paar Jazzhands und sonstiger absurder Kram. Sogar ein Heuschreckenmann muss gegessen werden. Bäh. Andy Strauß hat keine Lust, ansprechende Klappentexte zu schreiben. Lieber schreibt er gute Geschichten. Viele davon sind in diesem Buch. Man könnte sogar sagen, es sei ein Best-Off der letzten Jahre.

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Andy Strauß

Sie grunzen freudig, einige springen sogar hoch

Impressum

1. Auflage September 2013

©opyright 2013 by Autor

Umschlaggestaltung: Melissa Hötger

Lektorat: Miriam Spies

Satz: Fred Uhde (www.buch-satz-illustration.de)

ISBN: 978-3-942920-74-2

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.

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[email protected]

Mehr Infos jederzeit im Web unter www.unsichtbar-verlag.de

Unsichtbar Verlag | Wellenburger Str. 1 | 86420 Diedorf

Andy Strauß

Sie grunzen freudig,

einige springen sogar hoch

Präambel

Laut Gablers Wirtschaftslexikon bezeichnet eine Präambel eine »Einleitung« zu »Gesetzen oder völkerrechtlichen Abmachungen, häufig auch […] Verträgen, in der die Absicht des Gesetzgebers, der Ausgangspunkt der Vertragschließenden etc. dargelegt werden.« Ferner heißt es dort, die Präambel habe »keine unmittelbare Rechtsverbindlichkeit«, diene »aber der Auslegung einer Verfassung, eines Gesetzes oder Vertrages.«*

Nun, Sie halten jetzt aber weder einen Vertrag noch einen Gesetzestext in der Hand. Wie kann es dann sein, dass der Strauß sein nunmehr sechstes Buch mit einer Präambel beginnt, welche zunächst noch erklärt, was eine Präambel ist?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst mal hatte ich in meinen bisherigen Veröffentlichungen schon Vorwort (am Ende des Buches), Vorspiel, Gruß und Eröffnungsaufforderung, eines beginnt sogar mit der etwas kryptischen Widmung »For my Bro, biatch«, obwohl ich keinen Bruder habe und mein Hundekumpane ein Rüde ist. Und wie wir spätestens seit Harold and Maude wissen, ist jeder Tag ein Tag für etwas Neues. Dieses Mal also eine Absicht erklärende Einleitung. Darüber hinaus müssen Sie zugeben, dass Präambel ein wirklich schönes Wort ist. Sagen Sie es einfach mal laut! Wenn Sie keinen fränkischen Akzent haben oder auf andere, dubiose Art und Weise das R rollen, wodurch die erste Silbe erschreckend lang gezogen wird, dann haben Sie gerade ein Wort ausgesprochen, welches sich perfekt zu der Melodie von Ti Amo von Umberto Tozzi, in Deutschland vorwiegend bekannt durch Howard Carpendales Interpretation, trällern lässt. Ich hoffe Ihnen mit dieser Information nicht das Lied versaut zu haben und dass Sie jetzt nicht immer »Präambel« statt Ti Amo singen müssen, wenn Sie gerade bei einer Ü50-Party illuster über den Tanzflur schwofen. Was ich als Letztes noch spannend an der Präambel finde, ist artikelbedingter Stolpersteincharakter. Wenn man Präambel einfach so in der Gegend herumstehen sieht, möchte man am liebsten ein »Das« davor setzen und es aus seiner Spracherfahrung heraus neutrumisieren. Die Präambel ist somit die sprachliche Gegenspielerin zum Konklave, beide dreschen auf ihre jeweils eigene Art gegen den Gemeinsinn. Wenn sich die Präambel und das Konklave auf einen Artikeltausch einigen könnten, wäre der Sprachwelt vielleicht gedient, aber wie oben angemerkt: jeden Tag was Neues, warum nicht mal ein flippiger Artikel?

Ich selbst bin über die Präambel gestolpert, als ich Nutzerprofiltexte in einem Erotikforum, in dem ich seit vielen Jahren zu Recherchezwecken angemeldet bin, studierte. Eine junge, attraktive Frau arbeitet sich dort an einer paragraphierten Präambel ab, die zukünftige sexuelle Abenteuer im Vorfeld regeln soll. In Anbetracht all der Spinner, die auf jener Plattform ihr Unwesen treiben, ein sicherlich gutes Vorgehen. Zwar umtreibt mich nicht die Vermutung, dass dieses Buch in die Hände von Spinnern, die sexuelles Schindluder mit den Seiten treiben wollen, fallen könnte, immerhin habe ich im Titel auf Worte wie »Wanderhure«, »Abstufungen von Grau« oder »Biss« verzichtet, dennoch sollten wir jetzt Grundsätzliches klären.

Zum Beispiel, warum ich jetzt diese Kurzgeschichtensammlung rausbringe. Dazu muss ich sagen, dass ein sehr guter Freund von mir Kunstrestaurator ist und ich häufig mit ihm über das Haltbarmachen von Kunst diskutiere. Mir ist natürlich bewusst, dass einige der Texte, die sich in diesem Geschichtenkonglomerat befinden, besonders von der Live-Aufführung leben. Nun ist es aber ja leider Fakt, dass das Leben vergänglich ist und ich diese Texte nach meinem Ableben nicht mehr auf einer Bühne aufführen kann. Natürlich gibt es dann noch allerhand Videos von den Auftritten, gerade in Zeiten, in denen eigentlich jeder eine Kamera in seinem Mobiltelefon eingebaut hat und diese mittels verschiedener Internetplattformen allen Interessierten zugänglich machen kann. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass Papier immer noch mächtiger ist als irgendwelche Festplatten, die in großen Serverräumen ihr trauriges Dasein fristen. Diese Festplatten werden, im Gegensatz zu einem Buch, nur selten in die Hand genommen, von Händen und Blicken gestreichelt. Wenn ich mir aber testamentarisch etwas für einige meiner Texte wünschen könnte, dann, dass ihnen in gedruckter Form diese Liebe zuteilwird. Auf diese Art konserviere ich einen Teil meines Schaffens in einer angebrachten Form. Dass die Nachfrage dazu besteht, bestätigt mir immer wieder der persönliche Kontakt zu Menschen nach Auftritten, die eben diesen oder eben jenen Text gerne in gedruckter Form besäßen, zumal ich ja auch einige Worte lecker in mich hinein nuschele.

Jetzt wird Ihnen sicherlich noch aufgegangen sein, dass ich diese Präambel mit einer Definition von Präambel beginne, die in einem Wirtschaftslexikon steht. Dazu sei folgendes gesagt: Ich hätte selbstverständlich auch aus der Wikipedia zitieren können, doch wer möchte schon ein Buch lesen, dass mit einem Zitat aus Wikipedia beginnt? Zudem ist es ein kleiner Kunstgriff, denn im Prinzip ist es nicht gerade wirtschaftlich, heute noch ein Buch rauszubringen, besonders nicht in einem Kleinverlag. Der für das Buch erhaltene Lohn wird dabei in keiner Weise dem Aufwand entsprechen, der für die Zusammenstellung des Buches aufgebracht wurde. Aber hey! Fuck the money, ich habe Kunst konserviert! Und da Du dieses Buch anscheinend gerade in der Hand hältst, habe ich es für Dich getan. Nur für Dich! Und ist Dir darüber hinaus aufgefallen, dass ich Dich am Anfang noch gesiezt habe und Dich jetzt duze? Das ist so, weil wir zwei jetzt schon ein bisschen eine persönliche Bindung haben, wie ich finde. Bleibt nur, Dir viel Spaß mit dem zu wünschen, was mein Kopf in den letzten Jahren so ausgespuckt hat, was ich hiermit tue.

* Fußnote: Wäre ich ein Wissenschaftler, stünde hier eine Fußnote mit Auflage usw.

1.

Das Märchen von einem Goldrockmädchen

Es war einmal zu einer Zeit, in der es das Internet noch nicht gab, eine gar fette Glatzenrapunzel, die stets einen goldfarbenen Nylonrock trug. Die Glatzenrapunzel wollte in ihrem Leben immer nur tanzen und hopsen, wie eine Mischung aus einer Ballerina und einem Basketballspieler. Zur Schule war sie nie gegangen. Sie konnte weder schreiben noch lesen, konnte nicht rechnen oder die Hauptstädte der Bundesländer aufsagen, auch konnte sie keine Schleife binden, weswegen sie immer Klettverschlussturnschuhe vom Deichmann klaute.

Da Glatzenrapunzel voll nervig war, allein schon, wie die immer gelabert hat, wurde sie mit dreizehn Jahren von ihren Eltern kurz vor Ladenschluss auf dem Parkplatz eines Netto-Supermarktes ausgesetzt. Die Eltern ließen sie einfach im Einkaufswagen sitzen, schoben diesen dann in das Konvolut der anderen Einkaufwagen, kassierten die eine Mark Pfand wieder ab und fuhren mit ihren Rollschuhen von dannen. Dabei hörten sie auf ihren Walkmans Musik von Abba und drehten freudige Pirouetten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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