Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - E-Book

Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Eberhard Fohrer

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Der Lago Maggiore - ein Sehnsuchtsort im Herzen Europas, zwischen Schweiz und Italien gelegen. Anrainer sind das Piemont und die Lombardei in Italien, sowie das schweizer Tessin. Locarno, Ascona, Stresa, Verbania, Cannero Riviera, Isola Bella, die Borromäischen Inseln, weltberühmte botanische Gärten und und und ... Unsere erfahrenen Autoren Eberhard Fohrer und Marcus X. Schmid zeigen Ihnen unserem Reiseführer "Lago Maggiore" in der fünften Auflage auf 384 Seiten mit 210 Farbfotos die zauberhafte Vielfalt dieser mit Naturschönheiten reich gesegneten Region. Dank der 47 Karten und Pläne kennen Sie sich auf Ihrer Reise so gut aus wie die Einheimischen. Erleben Sie die traumhafte Natur hautnah dank zwölf ausführlich beschriebener Wanderungen und Touren samt zehn kostenlos und registrierungsfrei herunterladbarer GPS-Tracks. Ob Hotel, Restaurant oder Geschäft: Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Alles vor Ort für Sie recherchiert und ausprobiert. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessante Hintergrundinformationen. Der Lago Maggiore im Überblick Die im Tessin gelegenen Städte Locarno und Ascona sind bezaubernde und viel besuchte Orte am schweizerischen Ufer. Sehenswert der botanische Garten auf Isola di San Pancrazio mitten im See. Zusammen mit der von wilder Natur bewachsenen Schwester-Insel Sant' Apollinaire auch Isole di Brissago genannt. Aufregend ein Ausflug in die Berge: Im einstigen Schmugglerdorf Indemini wartet die ein oder andere Anekdote aus wilden Zeiten auf Interessierte. Wanderfreunde finden ihr Glück in den nördlich gelegenen Tälern des Locarnese. Einladende Flussbecken entlang des Wegs versprechen Erfrischung unterwegs. Müde Glieder entspannen sich im warmen Thermalwasser im Onsernone. Mit unserem "Lago Maggiore"-Reiseführer entdecken Sie an allen Orten Plätze, die garantiert nicht jeder kennt! Mondänes Flair am Westufer Das italienische Westufer ist geprägt von Jugendstilvillen und prachtvollen Palästen. Sehenswert ist Cannero Riviera: Stilvoll, mit langen Treppenwegen und verkehrsfreier Promenade. Hier waren schon Winston Churchill und Königin Viktoria zu Gast. Beeindruckend sind die größten Grand Hotels am See in Stresa. Die sehenswerten Borromäischen Inseln, etwa Isola Bella, sind Touristenmagnete. Am Westufer liegt auch Verbania, größte Stadt am See. Ein ausführlich beschriebener Abstecher nach Mailand rundet den Reiseführer "Lago Maggiore" ab. Praktisch und interaktiv Kostenlos und registrierungsfrei stehen zehn GPS-Tracks und die mmtravel® App mit Online-Karten und Ortungsfunktion zum Download für genussvolle Wanderungen in Ihrem Urlaub am Lago Maggiore bereit.

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Seitenzahl: 657

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Eberhard Fohrer und Marcus X. SchmidOrientiert am Lago MaggioreDer See im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturAktiv-UrlaubLago Maggiore mit KindernUnterwegs am Lago MaggioreTessiner UferLocarno und UmgebungAusflug nach Cardada/CimettaAsconaMonte VeritàLosoneRonco sopra AsconaIsole di BrissagoBrissagoGambarognoPiano di MagadinoMagadinoViraSan NazzaroGerraIndeminiDie Täler des LocarneseValle VerzascaVogornoCorippoLavertezzoBrione VerzascaSonognoValle MaggiaPonte BrollaMoghegnoMaggiaCoglioCevioBignascoValle RovanaBosco GurinVal BavonaVal LavizzaraBrontalloPrato-SornicoPecciaMognoFusioCentovalliTegnaVerscioIntragnaVerdasioRasaPalagnedraCamedoValle OnsernoneAuressioLocoBerzonaMosognoRussoComolognoSprugaValle di VergelettoVergelettoItalienisches OstuferMaccagno und UmgebungZennaLago d’ElioVal VeddascaAgraMonteviascoColmegnaLuino und UmgebungGermignagaMonte LemaAusflug zum Luganer SeeCaslanoMagliasoLuganoVon Luino nach LavenoBrezzo di BederoPorto ValtravagliaCastelveccanaLaveno Mombello und UmgebungMonte Sasso del FerroArcumeggiaVon Laveno nach AngeraCerroReno di LeggiunoAroloIspraAngera und UmgebungRocca di AngeraRancoLisanzaSesto Calende und UmgebungGolaseccaSomma LombardoParco Naturale della Valle del TicinoAusflug ins VaresottoVareseSacro Monte di VareseLago di GhirlaLago di VareseLido della SchirannaGavirateVoltorreLago di BiandronnoCazzago BrabbiaLago di MonateLago di ComabbioItalienisches WestuferCannobio und UmgebungValle CannobinaCavaglioLuneccoFalmentaGurroVal VigezzoMalescoSanta Maria MaggioreReCarmine InferioreCarmine SuperioreCannero Riviera und UmgebungViggionaTraregoTour über den Passo di ColleVon Cannero Riviera nach VerbaniaOggebbioGhiffaSacro Monte della Santissima Trinità di GhiffaVerbania IntraVerbania PallanzaParco Nazionale della Val GrandeMündung des ToceFerioloLago di MergozzoMergozzoMont’Orfano (796 m)MontorfanoCandogliaVal d’Ossola und UmgebungValle AnzascaDomodossolaValle Antigorio und Val FormazzaBavenoStresaMonte MottaroneIsole Borromee (Borromäische Inseln)Isola BellaIsola dei PescatoriIsola MadreVon Stresa nach AronaBelgirateLesa und UmgebungSólcioMeinaArona und UmgebungSan Carlone (Colosso di San Carlo)Naturpark Lagoni di MercuragoSüdliches SeeendeAusflug zum Lago d’OrtaOmegnaOrta San GiulioIsola San GiulioPettenascoVacciagoSpiaggia MiamiLido di GozzanoConvento di Monte MesmaTorre di BuccioneWestliches SeeuferAbstecher nach MailandDomDomplatz und UmgebungQuadrilatero della ModaBreraCorso Garibaldi und Corso ComoPorta NuovaCastello Sforzesco und UmgebungWeitere ViertelNachlesen & NachschlagenGeografieFloraFaunaWirtschaftUmweltGeschichte – kleine ChronikAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZWandern am Lago MaggioreEtwas ItalienischÜber dieses BuchImpressumFotonachweisÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Große Leinwand in LocarnoAls ganz Europa nach Locarno blickteLeonardo in LocarnoAuf der Suche nach einer besseren WeltAls man Inseln noch kaufen konnteSchlank und krumm – die BrissagoParco Botanico del GambarognoGgurijnartitschDas Reich des ClownsTessiner PatrizierKrieg an der GrenzeMittwochsmarkt in LuinoVilla di Porta Bozzolo: Traumhaus für Musiker, Dichter und DenkerSanta Caterina del Sasso: Einsiedelei am Lago MaggioreWein aus dem Varesotto und die Festa dell’UvaIsolino Virginia: Seeinsel mit neolithischen PfahlbautenSantuario della Santissima Pietà: Blutspritzer von Jesus ChristusRaduno internazionale degli Spazzacamini: Schornsteinfeger aus aller WeltSentiero d’ARTE: Künstlerpfad am Lago MaggioreGiardini di Villa Taranto: einzigartige PflanzenprachtAuf den Spuren der Resistenza: Widerstand am Lago MaggioreCasa della Resistenza: Widerstand am LagoGranit vom Lago di MergozzoGletschersterben am Monte RosaDer Traum von Freiheit: Die Partisanenrepublik OssolaLetzte Chance: Die Stresa-KonferenzUnd wenn es mal regnet ...Menschliches Versagen: Tragödie am Monte MottaroneMonte San Salvatore: Der See von obenDas erste MassakerSan Carlone: Der heilige „Riesenkarl“ über der StadtParco Faunistico La TorbieraDas letzte Abendmahl: Leonardos MeisterwerkLoch Ness in Italien: das Ungeheuer des Lago MaggioreGravierend: Umweltschäden durch StraßenbauKlimaschutz mit atmosfairTipps und Tricks für Bahnreisende in ItalienDen See erleben: Besondere AngeboteKulinarisches Erlebnis: Fisch vom SeeGrotto – das typische Tessiner LokalDie Magie des ratafiàErst meditieren, dann wandern – ein Kapellenbesuch zum Anfang
Kartenverzeichnis
Tessiner UferLocarnoAsconaDie Täler des LocarneseItalienisches OstuferMaccagnoParco delle FornaciAngeraSacro Monte di VareseItalienisches WestuferCannobioVerbania PallanzaPartisanentour Val d’Ossoloa/Valle CannobinaStresaIsola dei PescatoriNaturpark Lagoni di MercuragoOrta San GiulioMetroplan MailandMailandÜbersicht der Wanderungen (GPS) Wanderung 1: Von der Alpe di Neggia nach Indemini (GPS) Wanderung 2: Von Ponte Brolla nach Gordevio (GPS) Wanderung 3: Vom Monte di Comino nach Costa (GPS) Wanderung 4: Von Spruga auf die Alpe Saléi (GPS) Wanderung 5: Von Maccagno zum Lago d’Elio (GPS) Wanderung 6: Vom Monte Tamaro zum Monte Lema (GPS) Wanderung 7: Von Caldè zum Wasserfall Cascata della FrodaWanderung 8: Von Poggio Sant'Elsa nach Laveno (GPS) Wanderung 9: Von Cannero Riviera über Carmine Superiore nach Cannobio (GPS) Wanderung 10: Von Cicogna über die Alpe Prà nach Pogallo (GPS) Wanderung 11: Rundwanderung beim Lago di Mergozzo mit Aufstieg zum Gipfel des Mont’Orfano (GPS) Wanderung 12: Zum Golfplatz am Monte CroceZeichenerklärungLago Maggiore – Tessiner TeilLago Maggiore – Italienischer Teil
Tourenverzeichnis
GPS Wanderung 1: Von der Alpe di Neggia nach IndeminiDie Wanderung verläuft meist im schattigen Wald und erfordert keine besondere Kondition.GPS Wanderung 2: Von Ponte Brolla nach GordevioDie Wanderung führt größtenteils am waldreichen Abhang auf der orografisch rechten Talseite entlang.GPS-Wanderung 3: Vom Monte di Comino nach CostaDie Wanderung, oft auf alten Maultierpfaden, führt immer wieder durch schattige Wälder.GPS Wanderung 4: Von Spruga auf die Alpe SaléiAbgesehen vom anfänglichen Aufstieg eine wenig mühsame Tour, unterwegs bietet sich ein Abstecher zu einem idyllischen Bergsee an.GPS Wanderung 5: Von Maccagno zum Lago d’ElioMarkierter Wanderweg mit steilen Abschnitten, teils über Stufen, durch mehrere Dörfer und Mischwald zum Stausee, immer wieder öffnen sich schöne Panoramen vom tief unterhalb liegenden Lago Maggiore.GPS Wanderung 6: Vom Monte Tamaro zum Monte LemaPanoramareiche Höhenwanderung zwischen zwei Aussichtsgipfeln – die Tessiner Königsroute.GPS Wanderung 7: Von Caldè zum Wasserfall Cascata della FrodaMäßig anstrengende Wanderung zum Wasserfall im Kastanienwald, teils geht man allerdings auf schmalen, zeitweise rutschigen Waldpfaden.Wanderung 8: Von Poggio Sant'Elsa nach LavenoAbstieg von der Bergstation auf dem Monte Sasso del Ferro oberhalb von Laveno Mombello .GPS Wanderung 9: Von Cannero Riviera über Carmine Superiore nach CannobioBis Carmine Superiore leichte Waldwanderung auf den Resten einer einstigen römischen Straße, danach wird es steil und streckenweise anstrengend.GPS Wanderung 10: Von Cicogna über die Alpe Prà nach PogalloMittelschwere Wanderung mit anstrengenden Abschnitten.GPS Wanderung 11: Rundwanderung beim Lago di Mergozzo mit Aufstieg zum Gipfel des Mont’OrfanoIm flachen Schwemmland des Toce erhebt sich der einst strategisch wichtige Mont’Orfano.GPS Wanderung 12: Zum Golfplatz am Monte CroceEine meist schattige Wanderung um den bis zu 700 m hohen Bergzug zwischen Stresa und Lesa. Ziel ist der schön im Wald gelegene Golfplatz „Golf des Iles Borromees“ mit Aussichtspunkt über den See.
Unterwegs mit
Eberhard Fohrer und Marcus X. Schmid
Eberhard Fohrer: Als ich das erste Mal zum Lago Maggiore reiste, fand sich in Stresa kein Quartier mehr. Ich übernachtete mehr schlecht als recht in meinem Kombi und war früh wach. Die Sonne ging auf und das vielgerühmte Licht des Sees erstrahlte über der Wasserfläche. An der Promenade wuchsen Palmen und üppige Hortensienbüsche, davor ruhte die Isola Bella wie ein großes, begrüntes Schiff. Seitdem hat mich der See nicht mehr losgelassen. Wobei es nicht nur die Gegenwart ist, die reizt, sondern auch die Vergangenheit - von den Borromäern, die die Inseln in der Seemitte mit ihren Palästen und prunkvollen Gartenanlagen bebauten, bis zur Besetzung durch die Faschisten. So steht z. B. bis heute beim kleinen Lago di Mergozzo der Grenzstein der Partisanenrepublik Ossola aus dem Jahr 1944. Solche und andere Überraschungen kann man hier häufig erleben - so etwa auf der Isola Madre, wo die größte Kaschmirzypresse Europas steht. Dies sind nur einige Beispiele für die Vielfältigkeit des Lago Maggiore und bei jeder Reise kommen neue Entdeckungen dazu ...
Marcus X. Schmid: Wie fast jeder Schweizer war ich schon Dutzende Male am Lago Maggiore. Als ich Eberhards Texte über die italienische Seite des Sees las, hatte ich sofort Lust, das Buch um die schweizerische Seite zu ergänzen.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie eine gemütliche Trattoria, eine schöne Wanderung oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder neue Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Eberhard Fohrer, Marcus X. Schmid, Stichwort „Lago Maggiore“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen [email protected], [email protected]
Orientiert am Lago Maggiore
Der See im Profil
Der Lago Maggiore ist ...
Unter „Lago Maggiore“ kennt ihn die Welt, manche nennen ihn Langensee und in Italien hört man gelegentlich noch den alten lateinischen Namen „Verbano“. Der Nordzipfel des Sees gehört zum Schweizer Kanton Tessin, der weitaus größere Teil zu den italienischen Regionen Lombardei und Piemont.
Eins der Erlebnisse am See, die man nicht vergisst: ein Besuch der Isola Bella bei Stresa mit ihrem mächtigen Barockpalast und den opulenten, von einem Einhorn gekrönten Gartenterrassen.
... ein Traumziel seit Jahrhunderten
Im Mittelalter waren es italienische Fürstenhäuser, die hier ihre Burgen und Palazzi bauten, später kamen Aristokraten und Literaten aus ganz Europa, vor allem aus dem nasskalten England, und im 20. Jh. erlagen deutsche Wirtschaftswunderkinder dem Charme des „Vorzimmers zum Süden“, wie der Tessiner Schriftsteller Alberto Nessi die Seenlandschaft am Ausgang der Alpen nennt. Heute zieht es Touristen aus aller Welt in die klimatisch privilegierte Region mit ihrem vielerorts nostalgischen Ambiente vergangener Zeiten.
... eine Region voller Gegensätze
Oben ein mächtiger Alpenkranz, unten ein tiefblauer See, um den sich eine fast subtropische oder zumindest mediterrane Pflanzenwelt wohlfühlt: Palmen und Oleander, Kamelien und Hortensien, Libanonzedern und Rhododendren schmücken die Ufer des Lago Maggiore.
Prachtvolle Grand Hotels und üppige Jugendstilvillen vermitteln den einstigen Lebens- und Wohnstil der italienischen Aristokratie und des internationalen Geldadels. Dem adligen Kunstsinn und dem großbürgerlichen Gepränge steht eine alpenländisch-rustikale Tradition gegenüber, dem protzigen Palast das bescheidene Fischerhäuschen, dem Edelrestaurant mit seiner Sonnenterrasse das altersgraue Grotto im kühlen Felsen, der Schickimicki-Boutique der preiswerte Trödelladen. Am Lago Maggiore prallen Gegensätze aufeinander - die Einheimischen sehen es mit Gelassenheit.
... ein Eldorado des Wassersports
Von Juni bis in den Oktober hinein liegt die Wassertemperatur oft über 20 0C. Freie Badestrände, manchmal Sand, meist Kies, und eintrittspflichtige Seebäder mit Infrastruktur finden sich rund um den Lago. Hin und wieder zeigt sich auch eine malerische Bucht mit Felsen - und mit etwas Glück eine Wiese mit schattenspendenden Bäumen.
Windsurfer und Kitesurfer finden meist gute Windverhältnisse vor, insbesondere an den Engstellen des Sees. Segelsportler, die nicht ihr eigenes Boot über die Alpen gezogen haben, finden an den größeren Seeorten einen Verleiher.
Eine Alternative zum Baden im See bieten die Täler des Locarnese, wo die Maggia und die Verzasca mit erfrischenden Badebecken einladen und sich Wagemutige an einigen Stellen von den Felsen ins Nass stürzen.
... ein Wanderparadies
In den Bergen um den See lässt sich vorzüglich wandern. Auf der Tessiner Seite findet man ein vorbildlich markiertes Wegenetz vor, auf der italienischen Seite ist die Beschilderung oft weniger deutlich. Der Schwierigkeitsgrad ist unterschiedlich, aber problemlos finden sich familientaugliche Möglichkeiten, die oft mit fantastischen Aussichten belohnt werden.
... eine kulinarische Einladung
Jede Region am Lago hat ihre kulinarischen Schwerpunkte, doch rund um den See wird man stets Fisch bekommen, allerdings meist aus Zuchtanlagen, denn der Beruf des Fischers ist nahezu ausgestorben.
In den Bergen sollte man die Käseplatte nicht verschmähen: ob Büscion, Tessiner Ziegenkäse, Taleggio (lombardischer Weichkäse) oder den mild-süßlichen Ossolano aus dem piemontesischen Val d’Ossola.
Im Tessin stehen in der Regel Risotto und Polenta auf der Karte, in den „Grotti“ wird der Wein dazu aus dem Boccalino, einem Steingutbecher mit Henkel und Schnabel, getrunken.
Die lombardische Küche legt Wert auf Fleischgerichte: Ossobuco, Kalbshaxe, Lamm, Spanferkel oder ein „Mailänder Kotelett“ (Wiener Schnitzel).
Im Piemont wurde die alpenländisch-herzhafte Küche im Lauf der Zeit verfeinert: Schmorbraten in Barolo-Wein oder Entenbrust in Balsamessig sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn eine Speisekarte dies anbietet. Noch raffinierter (und wesentlich teurer) wird es, wenn hauchdünne Trüffelscheibchen beigemischt sind.
... ein vielseitiges Urlaubsziel
Wasserspaß, Sonnenbaden und Kulturgenuss, aber auch jede Menge Sport und Wandertrails in den seenahen Bergen und Tälern, dazu Shopping und kulinarische Spezialitäten, legendäre Festivals wie AsconaJazz und das internationale Filmfestival von Locarno, Bootsregatten und farbenprächtige Umzüge mit Blumenwagen ... Der Lago Maggiore ist eine der schönsten Kultur- und Naturlandschaften Europas.
Tradition und Moderne
Erlebnis Kultur
Das milde Klima des Lago Maggiore hat unzählige Schriftsteller inspiriert: Im 19. Jh. schwärmten Lord Byron, Stendhal und Balzac von der Gegend. Im 20. Jh. zählten Rainer Maria Rilke, Hemingway und James Joyce zu den Gästen, sogar der unstete Erich Maria Remarque fand am Tessiner Ufer des Sees ein ruhiges Domizil - und auf dem Monte Verità über Ascona erprobten Künstler und Wissenschaftler neue Lebensformen, während in Deutschland die Trompeten zum Ersten Weltkrieg bliesen.
Den besten Blick auf die berühmten Borromäischen Inseln? Den hat man von der „Sky Bar“ im Hotel La Palma an der Hotelpromenade von Stresa.
Borromäische Inseln
Eine hochkarätige Attraktion am Lago Maggiore sind die drei Borromäischen Inseln in der westlichen Seemitte. Seit im 17. Jh. das aus Padua stammende Adelsgeschlecht der Borromäer die Isola Inferiore, heute Isola Bella genannt, zu einer barock überschwänglichen Palast- und Garteninsel auszubauen begann und auf der Isola Madre ein herrlicher botanischer Garten entstand, gehören die Isole Borromee zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten Italiens. Ein Großteil des europäischen Adels, darunter auch die britische Queen Victoria, logierte im märchenhaften Prunk der Grand Hotels im gegenüberliegenden Stresa, flanierte auf den großzügigen Promenaden und genoss bewundernd das einmalige Panorama der vorgelagerten Inseln, dessen Faszination man sich auch heute nicht entziehen kann.
Die Brüste der Wahrheit
Im Jahr 1900 wurde auf dem „Monte Verità“ oberhalb von Ascona eine „vegetabile Cooperative“ gegründet, die gesunde Lebensführung, Freikörperkultur, Pazifismus, Freiheit in jeder Richtung und Suche nach Wahrheit anstrebte. Rasch zog sie nicht nur eine fröhlich-libertäre Bohème an, sondern auch Künstler, Wissenschaftler und Politiker aus ganz Europa. Zu den illustren Zeitgenossen, die hier verkehrten, gehörten zahlreiche Schriftsteller, u. a. Gerhart Hauptmann und Hermann Hesse, Maler wie Hans Arp und Paul Klee, die Politiker Trotzki und Stresemann, aber auch der junge Konrad Adenauer, der Psychiater C. G. Jung und der belgische König Leopold. Mit der Ausstellung „Die Brüste der Wahrheit“ auf dem Monte Verità beleuchtet der international renommierte Kurator Harald Szeemann (1933-2005) seit 1978 das Phänomen „Monte Verità“ aus allen Perspektiven.
Kunst im Kubus
In Locarno steht nah am See ein zur Straßenseite hin fensterloser, roter Kubus, verkleidet mit einem feinmaschigen Drahtnetz und rundum von einem Wassergraben umgeben. In diesem auffälligen Würfel machen seit 2014 Martine und Pierino Ghisla ihre private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich, die rund 200 Kunstwerke der Moderne umfasst: Unter anderem sind Miró, Magritte, Picasso und Vasarely vertreten. Ein Teil der permanenten Ausstellung ist der amerikanischen Graffiti-Art (Roy Lichtenstein, Keith Haring u. a.) vorbehalten.
„Der Goldene Leopard geht an ...“
Alljährlich in der ersten Augusthälfte stehen auf der Piazza Grande von Locarno 8000 Stühle vor einer 25 x 14 m großen Leinwand. Das „Locarno Film Festival“ gehört neben jenen von Venedig und Cannes zu den großen Filmfestspielen Europas. Dem Sieger winkt der „Pardo d’Oro“ (Goldener Leopard).
Der Pfad der Kunst
Über dem Westufer des Sees erstreckt sich das verwinkelte Dorftrio Trarego-Cheglio-Viggiona, wo sich innerhalb der letzten Jahrzehnte eine Künstlergemeinschaft angesiedelt hat. Diese präsentiert ihre Werke jährlich an den Ostertagen auf dem „Sentiero d’ARTE“. Der Rundweg von etwa einer Stunde führt zu liebevoll restaurierten Künstlerhäusern und idyllisch gelegenen Gärten, Plätzen und Villen.
Grandhotels in Stresa
Die majestätischen Hotels der Belle Époque sind am besten in Stresa und Umgebung zu bewundern - eine vielerorts lang vergangene Hotelkultur ist hier noch lebendig. In der ersten Hälfte des 20. Jh. reisten viele der betuchten Gäste mit dem Simplon-Orient-Express von Paris nach Istanbul an.
Highlights am Ostufer
Das östliche Seeufer ist im Gegensatz zum viel besuchten Westen ruhig geblieben. Hier gibt es keine Grandhotels, dafür eine der schönsten Villen an den norditalienischen Seen, das bedeutendste Kloster in einer pittoresken Steilwand am See und den größten und ältesten Markt der Region.
Der See hinter den Hügeln
Der nahe Lago d’Orta besitzt mit dem Bilderbuch-Örtchen Orta San Giulio und der gegenüberliegenden Klosterinsel ein nahezu unvergleichliches Bauensemble.
San Carlone, der Riesenkarl
Über Arona thront sie, die mächtige, 23 m hohe Kupferstatue des Kardinals Carlo Borromeo, des bedeutendsten Sohnes der Stadt.
Die Pracht der Kamelien
Erlebnis Natur
„Insubrische“ Flora - nach dem Keltenstamm, der einst an den Ufern des Lago Maggiore siedelte - nennen Botaniker die einzigartige Pflanzenwelt mit 1900 Blütenpflanzen zwischen Kastanie und Kaktus, Bergblume und Palme, die es auf so engem Raum in Europa sonst nicht gibt.
Blumen vom Lago Maggiore werden nach ganz Europa geliefert, z. B. von der Genossenschaft „Flor Coop Lago Maggiore“ aus Nebbiuno im Südwesten des Lago.
Der Garten Europas
Verantwortlich für die einzigartig üppige Flora um den Lago Maggiore ist das ganzjährig milde Mikroklima. Seit dem 19. Jh. wurden deshalb zahlreiche farbenprächtige mediterrane, subtropische und sogar tropische Pflanzen eingeführt und in artenreichen botanischen Gärten kultiviert - „Garten Europas“ wird der Lago Maggiore seitdem genannt.
Der Eingriff des Menschen hat die ursprüngliche Pflanzenwelt am See aber auch anderweitig nachhaltig verändert. So fielen zwei Drittel der ursprünglichen Waldflächen der wirtschaftlichen Kultivierung zum Opfer, stattdessen wurden Weinreben und Obstbäume, Getreide und Tabak angepflanzt.
Die Pflanzen der Villa Taranto
Der 16 ha große botanische Garten der Villa Taranto bei Verbania am Westufer wurde in den 1930er Jahren angelegt. Heute gehört er zu den meistbesuchten Zielen am See. Seine Pflanzenvielfalt ist legendär, denn ungefähr 20.000 Arten wurden hier kultiviert, davon über 500 Rhododendron- und 300 Dahlienarten.
Kamelien in Locarno
Ganze 900 Arten der seit dem 19. Jh. beliebten Zierpflanzekann man im „Parco delle Camelie“ in Locarno bewundern.Ein weiterer Botanischer Garten liegt auf den Brissago-Inseln, ein wenig südlich von Locarno.
In den Schluchten des Tessin
Eine reizvolle Alternative zum Baden im See bieten die Täler des Locarnese, wo die Maggia und die Verzasca mit erfrischenden Badebecken einladen. Wagemutige stürzen sich an einigen Stellen sogar von den Felsen ins Nass.
Über sieben Seen blicken ...
Der Monte Mottarone ist der Hausberg von Stresa. Der Gipfel in 1491 m Höhe ist auf schöner, allerdings kostenpflichtiger Straße zu erreichen. Bei klarer Sicht ist der Ausflug ein Muss.
In den wilden Bergen
Monteviasco hat kaum mehr als zehn Einwohner und liegt abgeschieden im Hinterland des nördlichen Nordufers. Bis vor Kurzem konnte man es mit einer Seilbahn erreichen. Nun wurde sie stillgelegt und man muss 1400 Stufen erklimmen. Die wenigen Einwohner werden derzeit von Militär und Freiwilligen versorgt.
Auf schmaler Straße zum Bergsee
Der Stausee Lago d’Elio liegt über dem italienischen Ostufer und ist ein populäres Wander- und Ausflugsziel. Es gibt ein Picknickgelände, man kann den See zu Fuß umrunden und sogar oben übernachten.
Die Kaschmirzypresse im See
Auf der ruhigen Isola Madre in der Seemitte beeindruckt neben dem Borromäer-Palast vor allem der herrliche botanische Garten, in dem auch viele buntschillernde Vögel leben. 200 Jahre alt ist Europas größte Kaschmirzypresse, die ebenfalls auf der Insel steht.
Die „letzte Wildnis Italiens“
So wird das Val Grande genannt, ein großes, unwegsames Berggebiet oberhalb von Verbania, das im letzten Krieg ein Rückzugsgebiet für Partisanen war und auch heute nur zu Fuß erforscht werden kann.
Lagoni di Mercurago
Der Naturpark mit zahlreichen Spazierwegen liegt am Südende des Lago.
„Montorfano Bianco“
Weithin sichtbar zeigen sich die aufgerissenen Flanken des Mont’Orfano in der Seemitte, der seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Granitabbaugebieten Italiens gehört. Auf Kanälen wurde das wertvolle Baumaterial, darunter der weiße Granit „Montorfano Bianco“, bis nach Mailand verschifft.
Sandstrände und Badebuchten
Sandige Strände sind an den oberitalienischen Seen eher rar - am Lago Maggiore gibt es sie bei Cannobio, Feriolo und Cerro. Die schönsten Buchten liegen am Ostufer bei Castelveccana
Wasser-, Land- und Luftsport
Aktiv-Urlaub
Müßiggang ist schön, aber manchmal verlangt der Körper mehr. Der Lago Maggiore ist ein vielseitiges Revier für den Aktiv-Urlaub. Man kann sich heute im Wasser austoben und morgen auf einer Gebirgswanderung ins Schwitzen kommen.
Wappnen Sie sich gegen Stechmücken, die sich in der Dämmerung und vor Sommergewittern am Wasser tummeln - einschlägige Mittel finden Sie in den Supermärkten, z. B. das hervorragende „Anti-Insect“ der schweizerischen Migros oder das effektive „Anti Brumm“, das man auch in Deutschland erhält.
Baden
Vom Juni bis in den Oktober hinein liegt die Wassertemperatur im Lago Maggiore bei freundlichen 20-23 °C. Obwohl Privatgrundstücke hier und dort den Einstieg ins Wasser erschweren, gibt es vielerorts hübsche Badeplätze. Die meisten Strände bestehen aus Kies, Sandstrände liegen im italienischen Teil des Lago z. B. bei Cannobio und Feriolo (Westufer), bei Germignaga und Cerro (Ostufer) sowie am südlichen Seeende um Dormelletto. Dahinter erstrecken sich oft Wiesen mit schattigen Bäumen, sodass man den sommerlichen Temperaturen nicht so extrem ausgeliefert ist wie etwa am Meer. Auf der Tessiner Seite haben Locarno, Ascona und Brissago jeweils einen Lido mit guter Infrastruktur.
Eine erfrischende Alternative zum Schwimmen im See ist ein Bad im kühlen Fluss. Im Hinterland von Locarno bilden die Maggia und die Verzasca Badebecken und bei Cannobio am Westufer gibt es reizvolle Badestellen bei Traffiume. Doch unterschätzen Sie nicht die Kraft des wilden Wassers, es kommt immer wieder zu tödlichen Badeunfällen!
Tauchen
Bei Cannobio werden Tauchgänge in der Schlucht Orrido di Sant’Anna unternommen. Im Tessin sieht man ambitionierte Taucher in der Verzasca unterhalb von Lavertezzo, die Strömung dort ist allerdings gefährlich stark.
Windsurfen
Von Mai bis September sind die Windverhältnisse am See sehr stabil, vor allem in der nördlichen Seehälfte. Dort bringt morgens die Tramontana frischen Wind aus den Bergen, und nachmittags bläst die Inverna von der Poebene zum See herauf. Surfbretter werden in vielen Badeorten verliehen.
Segeln
In Verbania am Westufer hat der „Circolo Velico Canottieri Intra“ (www.cvci.it) seinen Standort, in Cerro am Ostufer arbeitet die renommierte Segelschule „Centro Vela“ (www.centrovela.it) und auch auf Tessiner Seite gibt es mehrere Segelschulen (z. B. www.asconautica.ch).
Kanufahren
Bei Kanuten ist vor allem die Verzasca beliebt: im oberen Teil relativ harmlos, im unteren nur für sehr geübte Fahrer zu empfehlen.
Wandern
Viele Wege durchziehen die seenahe Bergwelt. Auf der Schweizer Seite stehen praktisch an jeder Gabelung gelbe Hinweisschilder, auf der italienischen Seite ist die Markierung oft mangelhaft. Am Ende dieses Buchs finden Sie einen kleinen Wanderführer mit zwölf Routen beiderseits des Sees.
Radfahren / Mountainbiking
Am See selbst herrscht leider viel motorisierter Verkehr, Radwege sind Mangelware. Anders im Hinterland, dort sind Mountainbike- und Radwege markiert, z. B. im Naturpark Lagoni di Mercurago bei Arona und am Lago di Varese mit einem Radweg um den gesamten See. Rasante Schussfahrten bietet der Monte Mottarone hinter Stresa. Auf der Tessiner Seite haben die Radler im unteren Teil des Maggiatals eine eigene Spur.
Klettern
Beliebt ist der steilwandige Granitberg Mont’Orfano am Westufer des Lago di Mergozzo. Ein gut ausgestatteter Klettergarten findet sich bei Maccagno am Ostufer.
Bungee-Jumping
Seit James Bond 1995 im Verzascatal von der Staumauer des Lago di Vogorno gesprungen ist, hat er zahlreiche Nachahmer gefunden. Falls Sie der 220-m-Sturz reizt: Profis garantieren, dass sie ihn heil überstehen ...
Golf
Rund um den See werden viele Greens unterhalten, in der Regel 18 Loch.
Deltafliegen / Paragliding
Nicht so schnell wie ein Fallschirmsprung, dafür lässt sich die Landschaft in Ruhe aus der Perspektive des Adlers betrachten. Beliebte Startpunkte sind der Monte Lema an der Grenze zwischen der Lombardei und dem Tessin sowie der Monte Sasso del Ferro oberhalb von Laveno am Ostufer.
Tipps für den Familienurlaub
Lago Maggiore mit Kindern
Es gibt so einiges, was sich am Lago anstellen lässt - falls die Sprösslinge tatsächlich einmal vom Baden im See oder Swimmingpool genug haben und auch mit den neuen Freunden vom Nachbarbungalow nicht so recht spielen wollen.
Im kleinen Ort Belgirate sitzt eine große fette Kröte am Seeufer. Wer findet sie?
Für Groß und Klein
In den meisten Badeorten am See kann man Tret- und Ruderboot fahren, Minigolf spielen oder Fahrräder ausleihen, auch Spielplätze sind relativ häufig anzutreffen - besonders schön ist der von Cannobio, und in Baveno schlängelt sich sogar ein steinernes Wasserungeheuer über den Platz am Seeufer. Aber das Allergrößte ist natürlich, mit einem echten Schiff auf den See hinauszufahren. Die Schiffe der „Navigazione sul Lago Maggiore“ laufen mehrmals täglich die meisten Badeorte an. Aber vielleicht wollen Papi oder Mami ja sogar ein echtes Motorboot mieten, was auch ohne Führerschein vielerorts möglich ist.
Über den See ...
Lago Maggiore Express: Eine Rundreise über den See und in die Berge - mit dem Schiff geht’s von Locarno nach Stresa, dort mit dem italienischen Zug hinauf nach Domodossola und schließlich eine Panoramafahrt mit der berühmten „Centovalli-Bahn“ zurück nach Locarno - oder dieselbe Fahrt gegen den Uhrzeigersinn.
Brissago-Inseln: Eine kurze Schifffahrt, zum Beispiel von Ascona aus (15 Min.), der wunderschöne botanische Garten ist ein Highlight im oberen Seengebiet.
Isola Bella und Isola Madre: Auf der prächtigen Palastinsel Isola Bella vor Stresa laufen weiße Pfaue frei herum und auf der Isola Madre gibt es eine große Marionettensammlung.
... und auf die Berge
Monte Sasso del Ferro: Von Laveno am Ostufer geht es mit einer originellen „Kübelbahn“ hinauf - und wenn man Glück hat, kann man oben Paraglider beim Start beobachten. Ein tolles Erlebnis und nicht nur für Kinder eine echte Gaudi.
Monte Lema: Der 1614 m hohe Berg kann mit der Seilbahn besucht werden, bei klarer Sicht reicht der Blick bis Mailand.
Monte Mottarone: Ein Ausflug zum Hausberg von Stresa lohnt nicht nur wegen des berühmten „Sieben-Seen“-Blicks, sondern auch wegen der schönen Sommerrodelbahn im Gipfelbereich.
Badespaß
Strand bei Cannobio: Wenige Kilometer südlich der Schweizer Grenze liegt am Westufer der vielleicht schönste Strand am Lago. Hinter dem Ort kann man aber auch wunderbar im Fluss Torrente Cannobino baden und mit dem Schlauchboot paddeln.
... bei Feriolo: An diesem schönen Sandstrand in der westlichen Seemitte fühlt man sich fast an die Adria versetzt.
... bei Maccagno: Die Badeplattform im See ist bei Kids beliebt, ebenso das Plantschen in den kleinen „Wasserfällen“ der Giona, die hier mündet.
Flussbaden im Tessin: In den Tälern des Locarnese bilden die Flüsse wunderbare Badebecken - die Verzasca bei Lavertezzo, die Maggia bei Ponte Brolla und die Melezza bei Intragna.
Tiere erleben
Tiergärten: Unsere vierbeinigen Freunde stehen im Mittelpunkt bei Fondotoce in der Seemitte, in der Villa Pallavicino von Stresa, in Magliaso am nahen Luganer See und bei Agrate Conturbia, südlich vom Lago Maggiore.
Falconeria von Locarno: ein einzigartiges Unternehmen am See und so erfolgreich, dass die Tribüne mit 650 Sitzplätzen immer schnell voll ist. Täglich zwei Mal zeigt das Team von vier professionellen Falknern und Falknerinnen eine hochkarätige Show. Falken und andere Raubvögel fliegen quer über die riesige Naturbühne, streifen beinahe die Köpfe der aufschreienden Zuschauer und landen sicher auf dem ausgestreckten Arm des Empfängers. Zum Schluss dürfen Kleinkinder gratis auf dem Pony eine Ehrenrunde drehen.
Museen für Kids
Schokoladenmuseum: Und was tun, wenn es Bindfäden regnet? Begeisterter Kommentar eines Sechsjährigen im Schokoladenmuseum von Caslano: „Gseet gruusig us, schmöckt aber guet!“
Puppenmuseum: In der stolzen Burg von Angera am Südende des Lago sind historische Puppen die Stars - definitiv auch für Erwachsene einen Besuch wert.
Hoch hinaus
San Carlone: Bei Arona im Südwesten des Sees lockt ein echtes „Highlight“ - die 23 m hohe Kupferstatue des Carlo Borromeo, in deren hohlem Innenraum Schwindelfreie bis zu den Augen hinaufklettern können.
Unterwegs am Lago Maggiore
Tessiner Ufer
Das schweizerische Ufer des Lago Maggiore mit den Städtchen Locarno und Ascona wird seit über hundert Jahren von Feriengästen aufgesucht. Das Klima ist mild, und wenn nördlich der Alpen noch geheizt wird, schlürft man auf der Piazza Grande von Locarno den morgendlichen Cappuccino bereits an der Sonne.
Etwas ruhiger geht es im Gambarogno zu, am Ostufer des Sees. Neben der Eisenbahnlinie und der Straße bleibt oft wenig Platz, die paar Dörfer sind eng an den See gebaut.
Seit der Gotthardstraßentunnel eröffnet wurde (1980), dauert die Autofahrt von Zürich nach Locarno zweieinhalb Stunden. Für Zürcher ein Wochenendausflug, und nicht wenige haben ein Ferienhäuschen in einem der Täler des Locarnese. Neben Deutschschweizern stellen Deutsche das Gros der Touristen - Locarno und Ascona sind praktisch zweisprachig geworden.
Was anschauen?
Der Monte Verità oberhalb von Ascona war Anfang des 20. Jh. ein Lebensmittelpunkt von Pazifisten, Utopisten, Weltverbesserern, Esoterikern und Vertretern einer radikal gesunden Ernährung. Tänzer, Maler, Musiker und Schriftsteller zog es zum berühmten Hügel: Hermann Hesse, der Anarchist Erich Mühsam, Friedrich Glauser und andere schrieben über ihre Erfahrungen. Adelige aus halb Europa tauchten auf, und sogar Politiker wie Konrad Adenauer wurden gesichtet. Die Ausstellung „Die Brüste der Wahrheit“ in der Casa Anatta beleuchtet das Phänomen Monte Verità unter immer neuen Gesichtspunkten. Kurator der Ausstellung war der 2005 verstorbene Harald Szeemann, einer der Größten seines Fachs.
Was unternehmen?
In nur vier Minuten gelangt man von Porto Ronco mit dem Schiff auf die Brissago-Inseln. Der dortige botanische Garten ist einzigartig - und er hat auch eine einzigartige Geschichte, die in einer Zeit spielt, in der man auch in Europa noch Inseln kaufen konnte.
Für einen Ausflug weg vom See in die Berge bietet sich das einstige Schmugglerdorf Indemini an, Wanderer starten auf der Passhöhe der Alpe die Neggia.
Für Erwachsene wie auch für Kinder zeigt die Falconeria von Locarno eine spektakuläre Show. Falken und andere Raubvögel fliegen auf Befehl quer über die fußballfeldgroße Bühne und landen - haarscharf über die Zuschauer hinweg, die vor Schreck die Köpfe einziehen - sicher auf dem Arm des Empfängers. Die perfekte Choreographie wird zusätzlich von dramatischer Musik unterstützt.
Wo baden?
Fast jeder Ort am See lädt zum Baden ein. Der Lido von Locarno wartet zudem mit einer riesigen Wellnessanlage auf. Billiger ist sein Pendant, der Grande Lido von Ascona. In Brissago. wiederum freuen sich die Kinder: Eine 75 Meter lange Rutsche führt von der Straße bis fast ins Wasser.
An der Ostseite, im Gambarogno wird vor allem in San Nazzaro gebadet, das mit Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten eine hervorragende Infrastruktur bietet. Der Nachbarort Gerra punktet mit einer wunderbaren Strandkneipe.
Wo essen?
In Ascona serviert das „Ristorante Antico Borromeo“ eine hervorragende italienische und Tessiner Küche zu gehobenen Preisen. Im todschicke „Seven“ steht innovative Küche auf dem Programm. Anders geht es im beliebten, oft brechend vollen „Grotto Baldoria“ zu: Dort wird gegessen, was auf den Tisch kommt, zu bescheidenen Preisen.
In Locarno zeigt das „Negromante“ mit seinem Innenhof nicht nur ein einzigartiges Interieur, auch die Küche kann sich sehen lassen: Filet vom Angus-Rind oder ein Pferdesteak auf dem heißen Stein serviert. Ganz in der Nähe gibt’s in der unprätentiösen Osteria „Borghese“ solide Hausmannskost.
Gute Fischlokale sind selten geworden, der Import von Fischen hat zugenommen. Fische aus dem nahen Lago findet man in Locarno im „Reginetta“ und im Gambarogno im „La Riva“ Letzteres hat nicht nur eine wunderbare Speiseterrasse mit Seeblick, sondern auch gleich einen kleinen Strand.
Wo shoppen?
Die Piazza Grande in Locarno ist nicht nur Flanier- sondern auch Shoppingmeile. Wer in den Boutiquen nicht fündig wird, verzieht sich in die Warenhäuser Manor oder Globus. Eine gute Adresse für Produkte der regionalen Landwirtschaft ist in Ascona der Verkaufsshop der Vinothek „Terreni alla Maggia“. Der Betrieb selbst arbeitet im Maggiadelta und ist der einzige Schweizer Produzent von Reis.
Regionale, biologische Produkte erobern derzeit die Lebensmittelmärkte. Eine kleine, feine Auswahl bietet „La Fabbrica“ in Losone an, ein kulturelles Unternehmen, das auch eine Bäckerei betreibt.
Locarno und Umgebung
Wenn das Tessin die Sonnenstube der Schweiz ist, so ist die Piazza Grande von Locarno ihre beliebteste Sonnenterrasse: sehen und gesehen werden. Der riesige Platz ist das Herz des Städtchens, das nur 16.000 Einwohner zählt, im Sommer aber aus allen Nähten platzt.
Oberhalb der Piazza gerät man in die Gassen der Altstadt, wo sich Boutiquen und Restaurants reihen, noch weiter oben beginnen die teureren Wohnlagen mit Seeblick, und noch ein Stück oberhalb wacht die Madonna del Sasso, Locarnos berühmteste Kirche und Wahrzeichen der Stadt, über die Menschen am Nordzipfel des Sees.
Unterhalb der Piazza führt hinter dem Casino die palmenbestandene Seepromenade an einigen Luxushotels vorbei zum Jachthafen. Unweit dahinter lädt der Lido mit Freibad und Spielwiese zum Entspannen ein. Mit einem eleganten Flachbau wurde er 2013 um eine hypermoderne Wellness-Landschaft erweitert: Solebäder, Saunen und eine Kneippanlage.
Das relative große Einzugsfeld an Pendlern sowie seine Lage zwischen Berg und See stellen Locarno vor ein schier unlösbares Verkehrsproblem, zumal wenn noch die sommerlichen Touristen dazukommen. Zwar ist die Stadt untertunnelt, trotzdem kommt es zu Verkehrsverstopfungen, insbesondere auf der von Bellinzona zuführenden Straße und im Tunnel selbst, oft auch auf der Ausfallstraße in Richtung Maggiatal und Centovalli.
Sehenswertes
Piazza Grande: Richtig angekommen in Locarno ist man erst, wenn man über die Piazza Grande geschlendert ist und sich in eines der zahlreichen Straßencafés gesetzt hat. Der zentrale Platz im lombardischen Stil gehört zu den schönsten Plätzen Europas. Die Locarner sind stolz auf ihn und dies auch mit Recht, seit 2008 im Tessiner Parlament der längst fällige Beschluss fiel, die Piazza Grande in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Die Politiker hatten wohl eingesehen, dass das Parkproblem auch mit Parkplätzen auf dem berühmten Platz nicht zu lösen ist.
Große Leinwand in Locarno
In der ersten Augusthälfte wird man in Locarno und Umgebung kein freies Zimmer mehr finden. Dann nämlich dreht sich alles um das „Locarno Film Festival“, das mit Cannes, Venedig und Berlin zu den großen europäischen Filmfestivals zählt. Fernsehwagen bringen sich frühzeitig an der Piazza Grande in Stellung, nicht nur der eintreffenden Kinogrößen, sondern auch anderer Prominenz wegen. Die halbe Schweizer Regierung findet sich ein, Wirtschaftsmogule und ein gutes Tausend Journalisten, von denen viele mehr am Event interessiert sind als am einzelnen Kunstwerk. Das 1946 gegründete Festival - 2023 steht die 76. Ausgabe an - ist mittlerweile mehr als nur ein hochkarätiges Kunstereignis. Es ist auch ein Feld des Lobbying, nicht zuletzt für die Festivalorganisatoren selbst, die um höhere Subventionen kämpfen.
Für den Festivalbesucher aber steht der Film im Zentrum. In den wenigen Kinos der Stadt und anderen Sälen werden Spezialreihen, Filme außerhalb des Wettbewerbs und Retrospektiven gezeigt. Das Hauptprogramm aber findet auf der Piazza Grande statt, wo vor einer riesigen Leinwand (26 x 14 m) rund 8000 Stühle aufgestellt sind, nicht einfach so, sondern in einer strengen Choreografie von Gelb und Schwarz, sodass der Besucher beim Blick auf die leeren Stuhlreihen ein Leopardenmuster entdeckt. Die Raubkatze ist schließlich das Emblem des Festivals, und der Traum jedes Regisseurs ist es, den „Pardo d’Oro“, den Goldenen Leoparden mit nach Hause zu nehmen. Programm unter www.locarnofestival.ch.
PalaCinema Locarno: Etwas oberhalb der Piazza Grande wurde 2018 in einem umgebauten Schulhaus das „PalaCinema“ eröffnet, das Locarnos Ruf als schweizerische Filmhauptstadt festigen soll: Festivalbüro, ein Kinosaal für 500, zwei weitere Säle für je 150 Zuschauer, Fachbibliothek und Filmarchiv - alles unter dem Dach des Leoparden.

Locarno

In der ersten Augusthälfte zeigt die Piazza zehn Tage lang ein ganz anderes Gesicht. Tausende von schwarzen und gelbe Plastikstühlen stehen auf dem Pflaster, die Cafés sind noch voller, die Parkprobleme noch größer - das international berühmte „Locarno Film Festival“ geht über die Bühne (→ Kastentext).
Palazzo del Pretorio: An der Via della Pace, die beim Casino südlich wegführt, steht eine stattliche Gründerzeitvilla mit ein paar Palmen davor. Heute sind im Palast, der 1925 im Brennpunkt der Europapolitik stand (→ Kastentext „Als ganz Europa nach Locarno blickte“), die Polizei, das Gesundheits- und das Finanzamt der Stadt untergebracht. Einzig eine Tafel mit Foto erinnert an die hier ausgehandelten Verträge, die als Locarnopakt in die Geschichte eingingen - und der Name der Straße: Via della Pace. Wer mehr über den Locarnopakt erfahren will, muss sich ins Castello Visconteo begeben. Dort ist eine ebenso ausführliche wie interessante Dokumentation über die Konferenz zu sehen.
Castello Visconteo: Das einstige Schloss der Visconti, Herzöge von Mailand, beherbergt heute in erster Linie das wenig aufregende archäologische Museum der Stadt. Interessanter sind der „Saal des Pakts von Locarno“, eine ausführliche Dokumentation (auf Italienisch) zum Locarnopakt, und der Spaziergang durch die historischen Gemäuer mit den mittelalterlichen Torbögen, aristokratischen Wappen, Freskenresten und Graffiti von Gefangenen.
Schon die Aufgangstreppe mit ihrem Anbetungsfresko versetzt den Besucher in andere Zeiten. Der darauf folgenden kleinen Loggia haben die Deutschschweizer Herrscher ihren Stempel aufgedrückt, von der Veranda der Landvögte („lanvocti“) blickt man dann unversehens auf das Parkhaus des modernen Locarno. Ganz oben, im mittelalterlichen Turm, der noch bis ins 19. Jh. als Gefängnis genutzt wurde. schwört grimmig ein ehemaliger Häftling in deutscher Sprache: „Rache“.
Andere, viel ältere Graffiti sind im sogenannten „Alphabet von Lugano“ geschrieben, das sich an der etruskischen Schrift orientiert, die entsprechende gesprochene Sprache „Leponzia“ ist keltischen Ursprungs.
Im „Saal des Pakts von Locarno“ sind nicht nur Tintenfass und Stempel für die historischen Unterschriften zu sehen, sondern auch die täglichen Bulletins der Konferenz, die vom 5. bis 16. Oktober 1925 dauerte: Am 11. Oktober begaben sich die Politiker auf eine Vergnügungsfahrt auf dem Lago, am 15. Oktober hatte der deutsche Außenminister Stresemann das letzte Wort, der Protokollant hält auf Französisch, der Sprache der Diplomaten, fest: „Les Allemands sont des gens terriblement difficultueux; ils veulent toujours avoir le dernier mot“ (Die Deutschen sind fürchterlich kompliziert, sie wollen immer das letzte Wort haben).
♦ Di-Fr 10-12/14-17, Sa/So 10-17 Uhr. Eintritt 15 CHF oder Sammelticket Castello Vincenteo + Museo Casorella + Casa Rusca für 20 CHF.
Museo Casorella: In einem renovierten Herrschaftshaus aus dem 16. Jh. zeigt Locarno Perlen aus dem städtischen Kunstbesitz. Die Dauerausstellung „Arps Galaxis“ ist dem vielseitigen Elsässer Künstler Jean Arp (1886-1966), Mitbegründer des Dadaismus, gewidmet. Die Gemälde und Skulpturen, die er der Stadt vermachte, sind im Erdgeschoss zu sehen. Doch ein Stern macht noch keine Galaxie aus, also steigt man in die 1. Etage hoch und steht dort vor Werken von Künstlern und Künstlerinnen, die Arp nahestanden, natürlich seine Frau Sophie Taeuber-Arp, aber auch Paul Klee, Max Ernst, Meret Oppenheim und andere mehr - eine überzeugende Auswahl von Werken meist der abstrakten Kunst des 20. Jh. Leider sind diese Werke nur zu sehen, wenn keine temporäre Ausstellung die Etage belegt.
Die 2. Etage gehört nicht mehr zur Galaxie. Hier sind Gemälde von Filippo Franzoni(1857-1911) ausgestellt - eine Reverenz an den in Locarno geborenen, heute nahezu vergessenen Maler.
Zur Galaxie wiederum darf man die Skulpturen des Architekten und Bildhauers Max Bill (1908-1924) zählen, die im Garten des Museums zu sehen sind. Seine abstrakten, streng geometrisch komponierten Werke sind typisch für sein Spiel mit Form und Gleichgewicht. Bill verband mit dem Ehepaar Arp übrigens mehr als nur die Kunst: Er beherbergte 1943 in seinem Zürcher Domizil Sophie Taeuber-Arp, als diese aus dem besetzten Frankreich fliehen musste.
♦ Di-Fr 10-12/14-17, Sa/So 10-17 Uhr. Eintritt 15 CHF oder Sammelticket Museo Casorella + Castello Vincenteo + Casa Rusca für 20 CHF.

Skulptur von Max Bill im Garten des Museo Casorella

Ghisla Art Collection: Der zur Straße hin fensterlose Kubus, mit einem feinmaschigen, roten Drahtnetz verkleidet und rundum von einem Wassergraben umgeben, ist ein Meisterwerk des Architekturbüros Moro & Moro. Dass es sich um ein umgebautes Dreifamilienhaus handelt, mag der Betrachter kaum glauben. In diesem auffälligen Würfel machen seit 2014 Martine und Pierino Ghisla ihre private Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Das Museum besitzt rund 200 Kunstwerke der Moderne: Unter anderem sind Miró, Magritte Picasso, Dubuffet, Appel und Vasarely vertreten. Ein Teil der permanenten Ausstellung ist gänzlich den Amerikanern, insbesondere der Pop- und Graffiti-Art (Roy Lichtenstein, Keith Haring, James Rosenquist u. a.) vorbehalten. Eine jährlich wechselnde Sonderausstellung ergänzt das Angebot. Das kunstsinnige Gründerpaar schließt mit seiner privaten Initiative eindeutig eine Lücke im Kulturangebot der Stadt.

Roy Lichtenstein in der Ghisla Art Collection

♦ Mitte März-Okt. Mi-So 13.30-18 Uhr; Nov. bis 1. Januarwoche Mi-So 13.30-17.30 Uhr. Eintritt 18 CHF.
Chiesa Sant’Antonio Abate: Die Hauptkirche der Stadt zeigt eine wuchtige Architektur und eine klassizistische Fassade, so recht überzeugen mag das nicht. Im Innern ist einzig die barocke Kreuzabnahme in der rechten Seitenkapelle vor dem Chor sehenswert, ein Werk des einheimischen Künstlers Giuseppe Antonio Felice Orelli, Mitglied einer lokalen Künstlerfamilie, die im Tessin hier und dort ihre Spuren hinterlassen hat.
Bis vor wenigen Jahren noch nisteten Fahlsegler im alten Gemäuer von Sant’Antonio Abate, rare Vögel, mit den Mauerseglern verwandt und Flugakrobaten wie diese. Doch heute sind die Nistlöcher vergittert, mit den Tauben hat man auch die Fahlsegler vertrieben.
Casa Rusca: Das alte Patrizierhaus an der Piazza vor der Kirche ist heute Sitz der städtischen Kunstsammlung. Allein mit dem Nachlass des Dadaisten Jean Arp - heute teilweise im Museo Casorella (s. o.) zu sehen - zu dem auch Werke von Chagall, Picasso, Braque und Calder gehören - könnte sich die Pinakothek sehen lassen. Doch dies will sie nicht und beschränkt sich auf wechselnde Sonderausstellungen.
♦ Di-Fr 10-12/14-17, Sa/So 10-17 Uhr. Eintritt 15 CHF oder Sammelticket Casa Rusca + Castello Vincenteo + Museo Casorella für 20 CHF.
Chiesa San Francesco: Die dreischiffige Franziskanerkirche, Zentrum der deutschsprachigen Katholiken des Locarnese, wurde im Wesentlichen von Mitgliedern der lokalen Künstlerfamilie Orelli ausgestattet.
Als ganz Europa nach Locarno blickte
Großer Bahnhof in Locarno! Im Oktober 1925 kommen in der Stadt am See die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Großbritanniens, Italiens, Polens und der Tschechoslowakei zum Gipfeltreffen zusammen. Zwölf Tage lang brüten die Spitzenpolitiker über einem Vertragswerk, das Europa sicherer machen sollte. Wichtigstes Resultat: Deutschland, als Verlierer des Ersten Weltkriegs international isoliert, anerkennt die im Versailler Vertrag festgelegte Westgrenze und stimmt der Entmilitarisierung des Rheinlands zu. Im folgenden Jahr wird Deutschland in den Völkerbund aufgenommen, und die beiden Hauptarchitekten des „Locarnopakts“, die Außenminister Gustav Stresemann (Deutschland) und Aristide Briand (Frankreich), erhalten den Friedensnobelpreis.
Gerade noch rechtzeitig zur Verabschiedung des Pakts tauchte Mussolini, damals gerade frischgebackener Diktator, in Locarno auf. Ein Schnellboot führte ihn bis Brissago, wo er in einen Alfa Romeo umstieg. Die Schweizer Regierung, die ihn vier Jahre zuvor mit einem Einreiseverbot belegt hatte, hieß ihn ausdrücklich willkommen.
Chiesa Nuova (Santa Maria Assunta): Das schöne Kirchlein steht versteckt an der Via Citadella und wird leicht übersehen. Die schmucke Fassade wird von einer großen Christophorus-Skulptur bewacht, in den Nischen stehen die Heiligen Rochus und Sebastian (unten), Viktor und Michael (oben). Im Kircheninneren überrascht vor allem die prächtige Stuckdecke. Links führt eine Tür (oft verschlossen) zum Innenhof der Casa dei Canonici (Domherrenhaus) mit doppelter Loggia und einem verträumten Garten - ein idealer Ort, um die Fischgerichte des Restaurants „Citadella“, das hier einige Tische hingestellt hat, auszuprobieren. Ganz hinten im Garten schaut Ihnen dabei eine unscheinbare, verwitterte Christophorus-Figur zu.
Madonna del Sasso: Die berühmte gelbe Wallfahrtskirche (tägl. 6.30-18.30 Uhr) ist das Wahrzeichen Locarnos und befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Orselina. Auf einem Felsen über der Stadt gelegen, bietet sie sich als Postkartenmotiv geradezu an, und ist man oben, freut man sich über das wunderbare Panorama.
Einer Legende und der Giebelinschrift an der Kirche zufolge hatte im Jahr 1480 ein Franziskanermönch aus Ivrea hier oben eine Muttergottes-Erscheinung und veranlasste darauf den Bau der ersten Kapellen. Bald setzten Wallfahrten ein, und bereits im 16. Jh. war ein ganzer Klosterkomplex entstanden, der im 17. Jh. noch einmal erweitert wurde.
Der Besucher betritt den „heiligen Berg“ durch einen Innenhof mit mehreren Kapellen, in denen lebensgroße Skulpturengruppen zu sehen sind, eine dramatische „Beweinung Christi“ (16. Jh.), das letzte Abendmahl, Christus erscheint den Jüngern, eine Pietà ... Sie sind alle sehr ausdrucksvoll, man wünschte sich jedoch etwas mehr Informationen.
An der Klosterkirche ist die einmalige Lage aufregender als das barocke Innere und die unzähligen Votivtafeln.
ZugangZu Fuß: Was ein rechter Pilger ist, der geht natürlich auf Schusters Rappen. Der Aufstieg führt von der Via Cappuccini aus die Via al Sasso hoch, dann rechts über die Ramognabrücke und ab hier auf der steilen, von Kreuzwegkapellen gesäumten Via Crucis hoch zur Madonna. Das letzte Stück ist schweißtreibend. Von der Via Cappuccini aus dauert der Pilgerweg ungefähr 45 Min.

Im Innenhof der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso

Auto: Im oberen Teil der Stadt der Beschilderung „Orselina“ folgen, die Straße führt im Zickzack hoch. Sobald man den Ramognabach überquert hat: Parkplatz suchen. Die Madonna del Sasso befindet sich knapp unterhalb der Straße.
Standseilbahn: Die Talstation befindet sich auf halbem Weg zwischen Largo Zorzi und Bahnhof, die Bergstation knapp oberhalb der Madonna del Sasso. Das Bähnchen fährt im 15-Min.-Takt hoch. Einfache Fahrt 4,80 CHF, 6-16 J. 2,20 CHF, hin/zurück 7,20 CHF, 6-16 J. 3,60 CHF.
Chiesa San Vittore: Wer gleich oberhalb des Bahnhofs rechts abzweigt, steht bald vor einer der schönsten romanischen Kirchen nicht nur des Tessins, sondern der ganzen Schweiz. Datiert wird die Chiesa San Vittore ins 11. Jh., später kam der Barockstuck über dem Chor und den Seitenkapellen hinzu. Ein kleines Juwel ist die Krypta, bei deren Restaurierung die alten Fresken freigelegt wurden. Auch die schmucken Kapitelle sind noch gut erhalten.
Die Vorhalle rechts des Eingangs wurde erst im 18. Jh. angebaut, sie diente als Beinhaus.
Giardini Jean Arp: Eine unscheinbare, kleine Grünanlage an der Uferpromenade mit Skulpturen des Dada-Künstlers Jean Arp, der seine letzten Lebensjahre in Paris und Locarno verbrachte, viele Sitzbänke - ideal fürs Picknick.
Parco delle Camelie: Knapp südlich des Lido und ebenfalls leicht zu übersehen ist der 2005 im Maggiadelta eröffnete Kamelienpark, ein Muss für Liebhaber botanischer Gärten. Das milde Klima am Lago bekommt der Kamelie besonders gut. Zur Blütezeit Ende März treffen Spezialisten aus aller Welt zu „Camelie Locarno“ ein, einem fünftägigen Fest rund um Locarnos berühmteste Blume. Über 900 verschiedene Kamelienarten finden sich im rund 10.000 m² großen, baumbestandenen Park, der zu einem wunderschönen Spaziergang einlädt.
♦ März-Sept. tägl. 9-18 Uhr, Okt.-Febr. tägl. 9-16.45 Uhr (darauf verlassen sollte man sich aber nicht). Eintritt frei.
Falconeria: Der Steinadler hat eine Flügelspannweite von 2,20 m, der Wanderfalke fliegt eine Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h. Zu besichtigen sind Adler, Falken, Eulen und Geier in den Volièren der Falconeria von Locarno. Doch hat die Falknerei weitaus mehr zu bieten als nur die gefiederte Abteilung eines zoologischen Gartens.
Täglich zweimal zeigt das Team von vier professionellen Falknern und Falknerinnen eine spektakuläre Show, die man nicht so schnell vergisst; dann ist die Tribune vor dem ausgedehnten Park mit ihren 650 Plätzen meist brechend voll. Zuerst tritt ein Paar mit Hund auf und erläutert kurz auf Italienisch und Deutsch die Geschichte der Falknerei, die aus der asiatischen Steppenlandschaft über Persien nach Europa kam, wo sie im Mittelalter in Kaiser Friedrich II. einen begeisterten Verfechter fand. Der gebildete Herrscher über das deutsch-römische Reich und Jerusalem verfasste sogar eine Schrift, die zum Standardwerk avancierte: „De arte venandi cum avibus“ (Von der Kunst, mit Vögeln zu jagen).
Leonardo in Locarno
Wer vom Parkplatz her zur Burg der Mailänder Herzöge spaziert, kommt an einem Stück alten Bollwerks vorbei, auf dem ein kleines Schild prangt: „Leonardo da Vinci 1452-1519“. Keine weitere Erklärung, der Spaziergänger stutzt, schüttelt verständnislos den Kopf und geht weiter. Wir sind der Sache nachgegangen.
Vor ein paar Jahren kam ein Geschichtsprofessor der Universität Mailand zu dem Schluss, dass es sich hier um den Rest eines Bollwerks handelt, das vom berühmten Leonardo für die Locarner Burg der Visconti entworfen wurde. Zahlreiche Leonardo-Experten gaben dem Professore recht, die Tatsache scheint heute wissenschaftlich gesichert. Schließlich wurden auch die Behörden von Locarno hellhörig: Man könnte das Stück Mauerwerk zur touristischen Attraktion aufwerten. Einziges Problem: Das Leonardo zugeschriebene Mauerstück, eingezwängt zwischen Häusern, ist in Privatbesitz. Kaufverhandlungen führten zu nichts, die Stadt zeigte sich knauserig, die Besitzer hatten wohl den Wert erkannt und trieben den Preis in die Höhe, schon war von Zwangsenteignung die Rede. Eine unheilige Allianz zwischen der rechtspopulistischen Lega dei Ticinesi und den Grünen sprach sich gegen den Kauf durch die Stadt aus. Schließlich kam es gut schweizerisch zu einer Volksabstimmung, die sich gegen die städtische Übernahme aussprach. Geblieben ist das kleine Schild.
Noch während die Besucher den Worten des Falkners lauschen, startet von dessen Arm ein Raubvogel, schwingt sich in die Lüfte und entschwindet den Blicken der Zuschauer. Er macht wohl einen Besichtigungsflug über den nahen Lago. Noch ist er nicht zurück, da fliegt schon eine Eule über die Köpfe des Publikums. Die Show ist bis ins Detail durchorchestriert. Untermalt von einer oft zum Crescendo sich steigernden Musik, startet ein Adler von der Hand der Falknerin am einen Ende des Parks, braust haarscharf über die Zuschauer, die vor Schreck den Kopf einziehen, und landet sicher auf dem Arm des Falkners am anderen Ende des Parks. Die 60-minütige Vorführung beruht auf einer äußerst präzisen Choreographie, die Raubvögel selbst scheinen daran Gefallen zu finden, ist es doch schöner, über den Park zu fliegen als in den Volièren zu sitzen. Auf die Frage, ob es nicht auch vorkomme, dass ein Vogel die Gelegenheit beim Schopf packe und das Weite suche, lacht der Falkner: Ja, das sei schon vorgekommen. Doch kämen die Ausreißer stets bald wieder zurück, Hotel Mama sei eben doch das beste. Auch das Pferd, das bei der Jagd mit Falken eine große Rolle spielt, hat zum Schluss seinen Auftritt, und die ganz Kleinen freuen sich auf eine Gratisrunde auf dem Pony nach der Aufführung.
♦ Mitte März bis Okt. Di-So 10-17 Uhr, Flugvorführungen jeweils um 11 und 15 Uhr. Nov. bis Mitte März Mi-So 13-16 Uhr, Flugvorführungen um 14 Uhr. Eintritt 28 CHF, 3-15 J. 21 CHF.
Ausflug nach Cardada / Cimetta
Bei schönem Wetter bietet sich ein Ausflug nach Cardada (1332 m) an, der sich übrigens hervorragend mit einem Besuch der Madonna del Sasso (siehe oben) verbinden lässt. Ebenso beeindruckend wie das Ziel ist der Weg dorthin: An der hypermodernen Luftseilbahn, die von der Madonna del Sasso zum Hausberg Locarnos hochfährt, war federführend der Tessiner Stararchitekt Mario Botta beteiligt. Er entwarf nicht nur die beiden Gebäude der Berg- und der Talstation, sondern auch die elegante Gondel, in der die Besucher in 5 Minuten hochschweben - viel Glas, sodass das wunderbare Panorama schon unterwegs genossen werden kann. Oben hat Landschaftsarchitekt Paolo Bürgi die „Passerelle“ entworfen, eine äußerst luftige Aussichtsplattform mit überwältigendem Panorama!
Wer noch höher hinaus will, steigt unweit der Bergstation in den Sessellift und lässt sich auf die Cimetta (1671 m) hochtragen.
Luftseilbahn Orselina-Cardada Tägl. im 30-Minuten-Takt, Juli-Aug. 7.45-19.45 Uhr, Sept.-Juni 9.15-18.15 Uhr. Einfache Fahrt 24 CHF (6-15 J. 12 CHF), hin/zurück 28 CHF (6-15 J. 14 CHF).
Wandern Zahlreiche Wanderwege im Gebiet von Cardada und Cimetta. Auskunft gibt das Informationsbüro in Locarno.
Paragliding Deutschsprachige Begleitflieger von „Fly & Smile“ mit eidgenössischer Lizenz sorgen dafür, dass Sie heil in der Ebene landen. Tel. 079-2390666, www.parapendio.ch.
Basis-Infos
PLZ 6600
InformationLago Maggiore Tourist Office, im Bahnhof, mit dem Nachbarort Ascona zusammengeschlossen, kompetent in allen Belangen und deutschsprachig. Mo-Sa 9-18, So 10-14 Uhr. Stazione FFS, Tel. 0848-091091, www.ascona-locarno.com.
Hin & wegBahn: Über 20 x tägl. nach Bellinzona, dort ohne Umsteigen nach Zürich, mit Umsteigen nach Milano. Mit der „Centovalli-Bahn“ (Panoramafahrt auf Schmalspur) etwa stündlich durchs Centovalli hinauf bis ins italienische Domodossola, dort Anschluss nach Bern.
Postauto: Am östlichen und westlichen Seeufer entlang jeweils bis an die Grenze sowie in alle Seitentäler (Maggia, Verzasca, Centovalli, Onsernone etc.). Abfahrt am Bahnhof. Mit FART-Bus Nr. 1 nach Ascona, mit Nr. 316 nach Ascona und weiter nach Brissago.
Schiff: Im Sommer pendeln mehrmals tägl. Linienschiffe zwischen den Orten des westlichen und östlichen Seeufers, auch die Brissago-Inseln werden angesteuert. Im Winter wird nur die Linie nach Magadino aufrechterhalten. Die Anlegestelle befindet sich im Zentrum (am Ende des Largo Zorzi).
Bergbahnen: Ganz in der Nähe des Bahnhofs liegt die Talstation der Standseilbahn nach Orselina mit der berühmten Kirche Madonna del Sasso. Dort muss man nur die Straße überqueren, und man steht an der Talstation der Luftseilbahn nach Cardada (1332 m) (→ Umgebung von Locarno). Wer noch höher will, steigt hier um in den Sessellift zur Cimetta (1671 m).
Parken Das Parkproblem ist groß, die Parkzeiten sind beschränkt, und die Parkuhren wollen gefüttert werden. Besser gleich in eines der vier Parkhäuser fahren (beim Casino, gegenüber vom Bahnhof, gegenüber der Chiesa San Vittore oder beim Castello Visconteo).
Ausflüge Private Anbieter bieten Rundfahrten auf dem See an, sind aber recht teuer. Billiger kreuzt man mit dem Liniendampfer. Ein besonderes Angebot von April bis Mitte Okt. ist der Lago Maggiore Express: mit dem Schiff bis ins italienische Stresa, dort ungefähr eine Stunde Aufenthalt, dann mit dem italienischen Zug hoch nach Domodossola und schließlich Panoramafahrt mit der „Centovalli-Bahn“ zurück nach Locarno - oder dieselbe Fahrt im Gegenuhrzeigersinn. Kosten für diese Ganztagestour ca. 40 CHF (Kind ca. 20 CHF). Auskunft beim Informationsbüro und unter www.lagomaggioreexpress.com.
Baden Beide Badestrände von Locarno liegen im Delta der Maggia: der Lido mit großer Wellnessanlage, und etwas weiter südlich, beim Camping Delta, der Lanca-Strand.
Einkaufen Läden mit großer Auswahl an kulinarischen Tessiner Spezialitäten findet man an der Piazza Grande, Boutiquen ebenfalls dort und in den angrenzenden Altstadtgassen.
FahrradverleihBahnhof: wie in allen größeren Bahnhöfen der Schweiz gibt es auch in Locarno eine Rent-a-Bike-Station. Preiswert.
Belotti Sport: Mountain- und Citybikes. Via Citadella 22, Tel. 091-7516602.
FestivalsLocarno FilmFestival, alljährlich in der ersten Augusthälfte (mehr über das international berühmte Festival (s. o., Kastentext „Große Leinwand in Locarno“).
Moon & Stars, noch junges, 10-tägiges Rock- und Popfestival, jährlich Mitte Juli. Bei der 139. Ausgabe 2022 waren „Die Toten Hosen“ zu Gast. Wenn Sie wissen wollen, wer sonst alles auftrat, begeben Sie sich auf den Walk of Fame neben dem Casino, dort haben die Stars ihre Handabdrücke in Bronze hinterlassen. Programm unter www.moonandstarslocarno.ch.
Camelie Locarno, alljährlich Ende März Anfang April. Fünftägige Hommage an die Kamelie im Parco delle Camelie (→ Sehenswertes).
Golf Ein Golfplatz fehlt an einem so mondänen Ort natürlich nicht. Sie finden einen 18-Loch-Platz, wenn Sie die Strandstraße einfach weiterfahren, direkt vor der Mündung der Maggia. Tel. 091-7523353, www.golflocarno.ch.
MärkteWochenmarkt jeweils Do 9-17 Uhr (außer Jan.) auf der Piazza Grande und dem Largo Zorzi. Gemüse aus dem Umland und frischer Fisch aus dem See.
Paragliding Gestartet wird auf der Cimetta, zu der man erst mit der Standseilbahn, dann mit der Gondel, dann mit dem Sessellift hochfährt. Deutschsprachige Begleitflieger von „Fly & Smile“ mit eidgenössischer Lizenz sorgen dafür, dass Sie heil in der Ebene landen. Tel. 091-6066266, www.parapendio.ch.
WellnessTermali Salini & Spa, am Lido, Thermal-Solebad (35 Grad) mit Schwimmkanal und Außenbecken (See- und Bergpanorama), Dampfbad, Saunen und Massageangebot. Tägl. 9-21.30 Uhr. Badelandschaft 32 CHF, Bade- und Saunalandschaft 38 CHF. In der Saunalandschaft ist der Dienstag den Frauen vorbehalten.
Übernachten→ Karte
*** La Rinascente4, nur ein Katzensprung von der Piazza Grande, trotzdem ruhig. Das 2012 eröffnete Boutique-Hotel residiert in einem mit architektonischem Fingerspitzengefühl umgebauten Gebäude aus dem 16. Jh. Die alte Bausubstanz sowie die Deckenmalereien wurden erhalten. Modern eingerichtete, sehr helle Zimmer mit wunderschönen Bädern. Mehrere Terrassen und Gourmet-Restaurant (So Ruhetag) - das Konzept überzeugt. Weihnachten bis Febr. geschlossen. Via al Tazzino 3, Tel. 091-751331, www.hotel-rinascente.ch. ₣₣₣₣
*** Du Lac8, Klassiker mit Hoteliertradition seit 1860, in bester Lage zwischen Altstadt und See. Komfortable, freundlich eingerichtete Zimmer. Via Ramogno 3, Tel. 091-7512921, www.du-lac-locarno.ch. ₣₣₣
*** Dell’Angelo16, Stadthotel in zentraler Lage mit langjähriger Tradition. Renovierte, freundliche, teils etwas altbackene Zimmer. Eine begrenzte Anzahl von Gratisparkplätzen steht zur Verfügung. Auch 3- und 4-Bett-Zimmer. Piazza Grande, Tel. 091-7596868, www.dellangelo.ch. ₣₣₣
** Rondinella9, nüchterner Betonbau, aber komfortable Zimmer mit Seeblick, auch 3- und 4-Bett-Zimmer. Rezeption in der dritten Etage. Im Parterre serviert die „Birreria Rondalli“ nicht nur Bier, sondern auch preiswerte Gerichte. Geschlossen Jan./Febr. Via Dogana Nuova 4, Tel. 091-7516221, www.rondinella.ch. ₣₣₣
** Citadella10, in erster Linie ein schönes und auch gutes Fischrestaurant in der Altstadt, vermietet aber auch zehn teils mit viel Plüsch eingerichtete Zimmer, teilweise Mansarden. Via Cittadella 18, Tel. 091-7515885, www.cittadella.ch. ₣₣₣
Giacometti13, familiäre Herberge mit sehr unterschiedlichen Zimmern. Rezeption Mo-Sa 15-18 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten nach telefonischer Vereinbarung. Via San Francesco 1, Tel. 091-7518782, www.hotel-giacometti.ch. ₣₣₣

Übernachten

1 Olanda 3 Jugendherberge 4 La Rinascente 8 Du Lac 9 Rondinella 10 Citadella 12 Vecchia Locarno 13 Giacometti 16 Dell'Angelo

Essen & Trinken

2 Chiara 5 Negromante 6 Borghese 7 Da Valentino 10 Citadella 11 Casa del Popolo 14 Primavera 15 Reginetta
Olanda1, bescheidenes Haus, aber in schöner Hanglage über der Stadt. Wunderschönes, grün überdachtes Gärtchen mit Seeblick. Die billigeren Zimmer mit Du/WC auf Etage. Geschlossen Nov.-Febr. Via ai Monti 139 A, Tel. 091-7514727, www.pensione-olanda.ch. ₣₣₣
Vecchia Locarno12, sehr unterschiedliche Zimmer, teils renoviert, meist mit Holzböden, einige mit Aussicht auf die Straße, das schönste und teuerste mit Loggia und Aussicht auf die Berge, die meisten mit kollektiver Du/WC auf Etage. Zimmer also besser erst anschauen. Mit vegetarischem Restaurant. Geschlossen im Jan. Via Motta 10, Tel. 091-7516502, www.vecchia-locarno.ch. ₣₣
Jugendherberge Palagiovani3, im westlichen Ortsteil, aber noch immer zentrumsnah. Mit Innenhof und Garten. Platz für 200 Gäste. Geschlafen wird in Doppelzimmern (oft mit Etagendusche), 4-Bett- und 6-Bettzimmern mit Du/WC. Rezeption 15-22 Uhr. Via B. Varenna 18, Tel. 091-7561500, www.youthhotel.ch/de/hostels/locarno.
Camping***** Delta, im Maggiadelta, direkt am See. Großes Gelände mit 300 Plätzen und hervorragender Infrastruktur, zu der auch ein Kajak- und Fahrradverleih gehört. Geöffnet März-Okt. Via Respini 27, Tel. 091-7516081, www.campingdelta.com.
Wohnmobil Kompletter Service beim Camping Delta (s. o.).
Essen & Trinken→ Karte
Mein Tipp Chiara2, unweit vom Bahnhof, im historischen Stadtkern von Muralto versteckt. Am einfachsten findet das Lokal, wer am Seeufer entlang spaziert und auf das Hinweisschild achtet. Lorenzos Küche genießt einen exzellenten Ruf. Ob andalusischer Gazpacho, geschmorte Kalbshaxe mit Safranrisotto oder Ossobuco, ein exquisiter Tropfen gehört dazu, der Weinkeller ist gut sortiert. Überdurchschnittliche Qualität zu leicht überdurchschnittlichen Preisen. Di/Mi geschlossen. Vicolo dei Chiara 1, 6600 Muralto, Tel. 091-7433296.
Da Valentino7, Mitglied der Gilde etablierter Schweizer Gastronomen; entsprechend liegen die Preise über dem Durchschnitt. Fisch und Fleisch raffiniert zubereitet und im dezenten Interieur oder auf der begrünten Terrasse nach hinten serviert. Dass die Pasta hausgemacht ist, versteht sich hier von selbst. So/Mo geschlossen. Via Torretta 7, Tel. 091-7520110.
Citadella10, Spezialität sind Fischgerichte und Meeresfrüchte, aber auch Fleisch (gegrillt) und Pizza stehen auf der Karte. Auch Kinderteller. Mo Ruhetag. Via Citadella 18, Tel. 091-7515885.
Negromante5,