Laras Jahreschronik 2018 - Thomas Joachim - E-Book

Laras Jahreschronik 2018 E-Book

Thomas Joachim

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Beschreibung

Lara ist die Hauskatze der Familie Thomas. Sie lebt mit ihren Menscheneltern gemeinsam in einem Reihenhaus in der Nähe von Dresden oder aber in der Zweitwohnung auf Rügen. Es geht ihr gut und sie fühlt sich sehr wohl. Meistens jedenfalls. Es sei denn, sie ist gefordert und muss die Jahreschronik schreiben. Das war schon im Jahr 2017 der Fall. Und auch jetzt ist sie erneut verpflichtet worden, all das niederzuschreiben, was sich im Jahr 2018 ereignet hat - bei ihr und ihren zweibeinigen Mitbewohnern Dagmar und Joachim. Und das ist nicht gerade wenig, weil sie es mit umtriebigen Hausgenossen zu tun hat. Viel Spaß also mit Lara, der schönsten und klügsten Katze des Grundbachtals.

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Seitenzahl: 58

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Von und mit :

Lara, der schönsten Katze des Grundbachtals

Liebe Leser,

ich glaube, eine Vorstellung meinerseits erübrigt sich. Sie dürften mich inzwischen kennen. Oder etwa nicht? Also: Mein Name ist Lara. Und ich bin eine Katze. Daran ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Ich lebe bei meinen Menscheneltern Dagmar und Joachim Thomas im Grundbachtal 21 im schönen Kurort Hartha. Der liegt in Sachsen und mitten im Tharandter Wald. Eine Idylle für mich und meine Menscheneltern. Und alles könnte so schön und harmonisch sein, wenn die beiden mich nicht erneut genötigt hätten, auch für das Jahr 2018 eine Chronologie zu fertigen. Warum nur machen sie das nicht selbst? Warum drücken sie mir diese Arbeit erneut auf, wo ich doch ohnehin die meiste Zeit schlafe und nicht mitbekomme, was so alles passiert? Sie seien zu beschäftigt – meinen meine Futterlieferanten. Und ich hätte doch mit meiner Jahreschronologie 2017 schon brilliert. Warum nicht auch in diesem Jahr? Was kann man gegen solch schmeichelhafte Worte schon ausrichten? Ich will mich ja auch nicht streiten – und überhaupt: der Klügere schreibt die Chronik. So bleibt die folgende Aufgabe also erneut meinen Tatzen überlassen. Und ich werde schon die richtigen Worte finden. Wie immer. Mögen sich Dagi und Jochen auch drücken. Ich nicht! Und so können Sie – sehr verehrte Frau Leserin, sehr verehrter Herr Leser, hier und jetzt erfahren, was sich im Jahre 2018 im Haus der Familie Thomas so alles ereignet hat – aufgeschrieben und dokumentiert von Lara, der klügsten und schönsten Katze des Grundbachtales.

Also 2018: das Grundbachtal 21 mit seinen Bewohnern Lara, Dagmar und Joachim. Und natürlich mit all den anderen Familienmitgliedern und Freunden, die hier ein- und ausgehen. Wie auch in Sellin – unseren immer wichtiger werdenden Zweitwohnsitz. Der Jahresüber- und Rückblick. Vorhang auf:

Das Jahr 2018 beginnt. Aber Halt. Ich muss etwas früher beginnen mit meinem Bericht. Denn nach Redaktionsschluss der Chronik 2017 – Sie erinnern, ich habe im letzten Jahr in der Vorweihnachtszeit meine Berichterstattung beendet, um noch etwas Zeit für mich und meine Weihnachtsvorbereitungen zu haben – hat sich noch einiges getan in unserem Umfeld. Schöne und weniger schöne Dinge.

Doch der Reihe nach. Am 13. Dezember klingelt am Vormittag bei Jochen das Telefon und ein überglücklicher, wenn auch ziemlich erschöpfter Christoph ist am Apparat. Ich weiß das, weil ich auf dem Wohnzimmertisch gesessen habe und alles mitbekommen habe. Er teilt mit, dass in der Nacht die kleine Theresa Sophie auf die Welt gekommen ist. Mutter und Kind sind wohlauf – der Vater, wie gesagt, ziemlich geschafft. Nicht nur die Eltern, auch die Großeltern Jochen und Dagi sind überglücklich über den neuen Erdenbürger. Und ich natürlich auch, obwohl ich weiß, dass so kleine Menschenwesen naturgemäß Lärm und Unruhe verbreiten und ich mich beim ersten Zusammentreffen sicherlich verflüchtigen werde.

Aber schön ist es doch, so ein kleines Wesen zu sehen.

Und weil alles so schön und ermutigend ist, sind meine Menscheneltern ein paar Tage später schon wieder abends unterwegs und feiern mit der Jindrich-Staidel Combo böhmische Weihnachten. Das muss sehr lustig gewesen sein, denn Dagi kichert noch die ganze Nacht und hält sich den Bauch vor Lachen. Wie soll man dabei als armes Katzenwesen seine wohlverdiente Nachtruhe finden?

Und dann geht es wie angekündigt nach Sellin: Wieder einmal Weihnachten an der Ostsee. Und wieder einmal muss ich die Tage in der Wohnung verbringen und auf meine geliebten Spaziergänge durch mein Revier verzichten. Aber das ändert sich wohl bald. Jochen zeigt mir schon einmal die neue Wohnung, die sie dazuerwerben wollen: mit Balkon und Terrasse. Das sind doch mal richtig schöne Aussichten. Und so kann ich die Tage an der Ostsee in aller Ruhe und zusammengerollt auf der Couch verbringen und von der Zukunft träumen. Das Wetter ist ohnehin ziemlich mies. Nichts für mich. Meine Menscheneltern hält es allerdings nicht im Haus. Sie sind auch bei schlechtem Wetter unterwegs, machen ihre Spaziergänge, gehen Heiligabend in die kleine Kirche von Lancken-Granitz, schlemmern im „Petri“ und fahren sogar nach Putbus in ein Konzert.

Irgendwie scheinen die beiden ständig Hummeln im Hintern zu haben. Sie könnten es sich doch auch einmal so heimelig machen in ihrer schmucken Wohnung – so wie ich. Machen sie ja eigentlich auch. Mit Kerzenschein, Räuchermännchen und Glühwein. Und mit Schlagsahne für die Katze. Naja – es geht doch.

Am 28. Dezember sind wir wieder in Hartha und ich ziehe erst einmal durch die Gegend um festzustellen, ob sich während meiner Abwesenheit etwas verändert hat. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass dem nicht so ist. Am nächsten Tag muss Dagi noch einmal ins Büro und auch Jochen ist unterwegs. Ziemlich abgekämpft kommt er nachmittags mit Karsten zurück und gemeinsam schleppen sie zwei Kühlschränke in den Keller und erholen sich dann bei einer Flasche Bier. Dabei erzählen sie mir, dass sie die Wohnung von Dagis Mutter, die nach Halle gezogen ist entrümpelt haben. Es muss sich ziemlich viel angesammelt haben – so wie die beiden aussehen.

Und dann kommt Silvester, der schlimmste Tag im Jahr- jedenfalls für ein so kleines unschuldiges Katzenwesen, wie ich es bin. Dieses Jahr geht aber auch für meine Menscheneltern traurig zu Ende. Zwar kommen noch Sarah und Karsten mit Tamika zu Besuch. Die Kleine ist ganz aufgedreht und freut sich über die Weihnachtsgeschenke, die sie auspacken darf. Mitten in diese schöne Familienidylle hinein klingelt jedoch das Telefon und wir müssen erfahren, dass in der letzten Nacht Jochens Tante Käthe gestorben ist. Ich weiß noch, dass er erst vor ein paar Tagen mit ihr telefoniert hat, als sie ihren 95igsten Geburtstag begangen hat. Meine Menscheneltern sind furchtbar traurig. Ich kann mit ihnen mitfühlen. Denn wir Katzen sind ja nun mal hochsensible Wesen. Aber trösten kann ich sie nicht.

Die Jahreswende verbringen Dagi und Jochen dann aber doch im Tivoli in Freiberg. Zwar mit gedämpfter Stimmung. Aber die Karten hatten sie ja schon vor langer Zeit bestellt. Und ich? Ich verkrieche mich in die hinterste Ecke des Kleiderschrankes, weil bei uns in der Straße das neue Jahr sehr laut und sehr heftig begrüßt wird. Warum müssen die Menschen bloß solch einen unsinnigen Lärm machen. Verstehe das wer will – ich jedenfalls nicht.

Das neue Jahr beginnt also nicht sehr gut. Und auch ganz anders, als das letzte Jahr: kein Frost, keine Schnee. Mir kann das nur recht sein. So muss ich mich mit meinen kurzen Beinen auf meinen Rundgängen nicht so anstrengen. Nur mein Menschenpapa nörgelt rum. Er würde gerne ein bisschen Ski fahren. Jetzt, wo er Zeit hat. Wie man sieht – die Interessen sind durchaus unterschiedlich. Auch bei uns zu Hause.