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Der Mann schrie sich die Seele aus dem Leib. Seine Stimme schrillte weit über das Hügelland von Montana. "Nein - ich will nicht sterben - neiiin!" Er saß auf dem Rücken seines Maultiers, das in der Deichsel eines kleinen Einachsers mit Ladefläche stand. Über ihm ragten die knorrigen Äste eines Hickorybaums auf. Und er konnte nicht aufhören zu schreien. Um den Hals des Mannes lag eine einfache Hanfschlinge. Das Seil, an dem er sein Leben qualvoll aushauchen sollte, hatten sie über einen besonders dicken Ast geworfen und unten am Stamm festgezurrt. "Viehdiebe haben ihr Leben verwirkt, Paddy", sagte der Rancher verächtlich. "Also sei still und stirb wie ein Mann. Was soll denn deine Frau von dir denken?" Er deutete auf die verhärmte Dunkelhaarige, die sie auf dem Bock des Einachsers festgebunden und geknebelt hatten.
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Lady Longhorns wilde Horde
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1866-1
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Lady Longhorns wilde Horde
Der Mann schrie sich die Seele aus dem Leib. Seine Stimme schrillte weit über das Hügelland von Montana. »Nein – ich will nicht sterben – neiiin!« Er saß auf dem Rücken seines Maultiers, das in der Deichsel eines kleinen Einachsers mit Ladefläche stand. Über ihm ragten die knorrigen Äste eines Hickorybaums auf. Und er konnte nicht aufhören zu schreien.
Um den Hals des Mannes lag eine einfache Hanfschlinge. Das Seil, an dem er sein Leben qualvoll aushauchen sollte, hatten sie über einen besonders dicken Ast geworfen und unten am Stamm festgezurrt.
»Viehdiebe haben ihr Leben verwirkt, Paddy«, sagte der Rancher verächtlich. »Also sei still und stirb wie ein Mann. Was soll denn deine Frau von dir denken?« Er deutete auf die verhärmte Dunkelhaarige, die sie auf dem Bock des Einachsers festgebunden und geknebelt hatten.
Die Männer lachten.
Die Frau hatte längst aufgehört, sich gegen die Fesseln und den zusammengeknüllten Lappen im Mund zu sträuben. Sie hatte keine Kraft mehr. Auch ihr innerer Widerstand war vollständig erloschen. Sie hielt den Kopf gesenkt, wodurch die Nachmittagssonne ihr Gesicht nicht erreichte. So entstanden tiefe Schatten in ihren eingefallenen Wangen, und die Geschichte eines Lebens voller Arbeit und Entbehrungen war darin zu lesen wie in einem offenen Buch.
Hinter ihr, auf der Ladefläche, summte ein Schwarm blau und grün schillernder Schmeißfliegen über der blutroten Fracht. Die großen Fleischstücke, ursprünglich mit Sackleinen zugedeckt, waren teilweise freigelegt. Die Männer der Triple W Ranch hatten die Tücher weggefetzt, als sie den Viehdieb auf frischer Tat ertappten.
Der Fliegenschwarm vergrößerte sich rasend schnell, und bald war das blutige Rot vollständig unter der schwirrenden Masse der dickleibigen Insekten verschwunden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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