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Im Westen leuchtete die Silhouette der Berge unter der Abendsonne. Nach Osten hin dehnte sich die Prärie bis zum Horizont. Das hohe Gras bog sich unter dem warmen Südwind und Roger Baker hatte das Gefühl, über die Wellen eines grünen Meeres zu blicken. Auf seinen Spaten gestützt, gab er sich dem beruhigenden Anblick hin. Nicht, dass Baker nervös gewesen wäre, doch selbst einem Routinier wie ihm tat ein wenig Entspannung gut, bevor es zur Sache ging.
Hufschlag wurde laut. Ein Reiter preschte von Norden her den Hügel herunter. Sammy Axen. Er hielt sein Pferd neben Baker an. "In einer Stunde sind sie hier!", verkündete der Neuankömmling und trabte ein Stück abseits ins Gras. Baker aber entzündete den vorbereiteten Holzhaufen. Danach überprüfte er die Kugeln in seinem Revolver. Alles Routine.
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Seitenzahl: 134
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Der Reverend des Teufels
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-2098-5
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Der Reverend des Teufels
Im Westen leuchtete die Silhouette der Berge unter der Abendsonne. Nach Osten hin dehnte sich die Prärie bis zum Horizont. Das hohe Gras bog sich unter dem warmen Südwind und Roger Baker hatte das Gefühl, über die Wellen eines grünen Meeres zu blicken. Auf seinen Spaten gestützt, gab er sich dem beruhigenden Anblick hin. Nicht, dass Baker nervös gewesen wäre, doch selbst einem Routinier wie ihm tat ein wenig Entspannung gut, bevor es zur Sache ging.
Hufschlag wurde laut. Ein Reiter preschte von Norden her den Hügel herunter. Sammy Axen. Er hielt sein Pferd neben Baker an. »In einer Stunde sind sie hier!«, verkündete der Neuankömmling und trabte ein Stück abseits ins Gras. Baker aber entzündete den vorbereiteten Holzhaufen. Danach überprüfte er die Kugeln in seinem Revolver. Alles Routine.
Während Axen das zweite Pferd holte, stach Baker mit dem Spaten in der Grube herum, an der er schon den halben Nachmittag arbeitete. Die Erde war trocken und hart, und das Loch sollte ja echt aussehen. Und tief genug musste es auch sein. Sie wollten keine Spuren hinterlassen, hier, direkt an der Postkutschenlinie nach Denver.
Roger Baker war ein großer, schwarzhaariger Kerl, dem man sofort ansah, dass er zupacken konnte. Seine Arme und sein von Schweiß glänzender Oberkörper waren mit kräftigen Muskeln bepackt. Er hatte ein breites Gesicht mit kantigem, vorspringendem Unterkiefer.
»Noch Fragen?« Axen hatte die Pferde gebracht und zusammengebunden und legte nun den Spieß mit dem geschlachteten Truthahn auf das heruntergebrannte Feuer, ein junges Tier, höchstens sechs Pfund schwer. Wie immer, bevor es ernst wurde, wirkte der kleine Bursche mit dem langen Grauschopf ein wenig aufgekratzt.
»Wüsste nicht.« Baker zuckte gleichmütig mit der Schulter. »Ziel’ halt ordentlich.« Er wischte sich den Schweiß von der vernarbten Stirn und rammte den Spaten in die Erde. Von der Glut stieg noch immer eine weithin sichtbare Rauchsäule auf. »Wenn du mir ein Loch in die Haut schießt, wirst du die Sache allein durchziehen müssen.« Er grinste.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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