Lassiter 2581 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2581 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Crime City - nirgendwo in Kansas gab es eine Stadt, in der man mehr Abschaum, Gewalt und Verbrechen vorfand. Ehrliche Farmer und Geschäftsleute hatten längst die Flucht ergriffen oder lagen fünf Fuß unter der Erde. Was aber nichts daran änderte, dass es hin und wieder doch einen unbedarften Reisenden dorthin verschlug.
Entspannt und sich offenbar nicht bewusst, an welchem Ort sie sich befand, lehnte eine junge Frau am Saloontresen. Sie war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und nippte seelenruhig an ihrem Whisky. Und erst als drei Betrunkene zudringlich wurden, zeigte sich auch dem letzten Zweifler, dass diese brünette Schönheit nicht zufällig nach Crime City gekommen war.


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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Gunslinger- Girl

Vorschau

Impressum

Gunslinger-Girl

Crime City – nirgendwo in Kansas gab es eine Stadt, in der man mehr Abschaum, Gewalt und Verbrechen vorfand. Ehrliche Farmer und Geschäftsleute hatten längst die Flucht ergriffen oder lagen fünf Fuß unter der Erde. Was aber nichts daran änderte, dass es hin und wieder doch einen unbedarften Reisenden dorthin verschlug.

Entspannt und sich offenbar nicht bewusst, an welchem Ort sie sich befand, lehnte eine junge Frau am Saloontresen. Sie war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und nippte seelenruhig an ihrem Whisky. Und erst als drei Betrunkene zudringlich wurden, zeigte sich auch dem letzten Zweifler, dass diese brünette Schönheit nicht zufällig nach Crime City gekommen war.

»Nimm die Flossen von meinem Hintern, Cowboy, sonst hacke ich sie dir ab!«, zischte das Girl und hieb gegen den Unterarm des Kerls, der sie angefasst hatte.

»Hoho!«, machte der übergriffige Bursche und drehte den Kopf seinen Kumpanen zu. »Habt ihr das gehört? Das Weib hat richtig Feuer im Arsch!«

Die anderen beiden lachten und klopften sich auf die Schenkel. »Die Kleine zickt ganz schön rum, Brisco«, sagte einer. »Aber damit will sie dir sagen, dass du weitermachen sollst. Alle Schlampen machen das so!«

Brisco ließ sich nicht lange bitten und griff erneut zu. Seine Rechte umspannte eine Brust der Frau und wollte hinüber zur anderen gleiten. Doch mitten in der Bewegung hielt er inne. Das Grinsen in seinem Gesicht gefror.

»Das, was du an deinem Spatzenschwänzchen spürst«, raunte die Brünette, »ist der Lauf eines 36er Colt Navy. Und falls du denkst, das Kaliber wäre zu klein, wirst du dich wundern, was von deinem Zipfel und seinen baumelnden Kollegen übrigbleibt...«

Im Nu hatten Briscos Begleiter ihre Revolver gezogen und richteten sie auf die Frau. »Nimm die Kanone weg, du Dreckstück! Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast! Wir arbeiten für Baker! Hast du verstanden? Nolan Baker!« Als wäre damit bereits alles gesagt, spannten die Männer die Abzüge ihrer Waffen.

Im Schankraum des Saloons herrschte gespannte Aufmerksamkeit, doch niemand machte Anstalten, der Brünetten zu Hilfe zu eilen. Ganz im Gegenteil schien die Mehrheit eine bleihaltige Auseinandersetzung geradezu herbeizusehnen. Zumindest ließ der Ausdruck ihrer Mienen diesen Schluss zu.

»Baker...«, murmelte die Frau, steckte ihren Colt zurück ins Holster und nutzte Briscos Verwirrung, um ihr Whiskeyglas zu leeren. Dann machte sie kehrt und schlüpfte unter den fassungslosen Blicken der drei Kerle und diverser Zuschauer durch die Schwingtüren des Saloons.

»Die verkauft uns doch für blöd!«, maulte Brisco und erwachte aus seiner Starre. Er winkte seinen Freunden zu, und gemeinsam stürzten sie hinaus auf den Boardwalk. Gerade noch konnten sie erkennen, wie ihr Opfer in eine Seitengasse einbog, und rannten ihm hinterher.

In der Abenddämmerung erkannten sie einen Schatten, der hinter einem Kistenstapel verschwand. Doch sie sahen noch mehr. »Da liegt doch einer! Ich kann seine Beine sehen! Verdammt, Lance! Was geht hier vor sich?«

»Komm raus, du Hure!«, blaffte Lance. »Wir sind noch lange nicht mit dir fertig!« Mit vorgestreckten Revolvern näherten sich die drei Männer.

Unerwartet kam die Brünette aus ihrem Versteck hervor und stellte sich breitbeinig in der Gasse auf. »Nur keine Aufregung«, sagte sie gelassen. »Ich bin doch hier. Damit wäre eines eurer Probleme bereits gelöst, aber meines leider nicht. Ich kann es nämlich auf den Tod nicht ausstehen, als Hure bezeichnet zu werden.«

Hässlich lachte Brisco auf. »Das ist noch das Netteste, was du von uns zu hören bekommst!« Mit seinem Revolver deutete er auf die reglose Gestalt am Boden. »Wer ist das? Was hast du mit ihm angestellt?«

»Tja«, meinte die Schwarzgekleidete, »der Tote hörte auf den Namen Dillon. Nicht mal ein unsympathischer Typ. Allerdings hatte er einen Makel und jetzt vier Löcher im Leib...«

»Du quatschst mir zu viel«, brach es aus Lance heraus. »Was war mit dem Kerl?«

Die Dunkelhaarige verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. »Er gehörte zur Truppe vom – Duke!«

Nur der Bruchteil einer Sekunde verging, da zog und schoss die Lady. Als der Hammer ihres Colts auf eine leere Patronenkammer schlug, lagen Brisco und seine Kumpane bereits tot im Staub. Eine halbe Minute später war auch von dem schwarzen Todesengel nichts mehr zu sehen. Er verließ die vom Verbrechen durchtränkte Stadt auf denselben finsteren Pfaden, die ihn hergeführt hatten.

Kurz nach Mittag traf Lassiter in Dodge City ein. Es war ein brütend heißer Tag, der dem Mann der Brigade Sieben den Schweiß auf die Stirn trieb, obwohl er gemütlich im Sattel seines Grauschimmels gesessen hatte. Selbst die kleinste Anstrengung war bei dieser Witterung zu viel. Und so begab er sich in den nächsten Saloon, um seine Lebensgeister wieder zu wecken.

Es dauerte nicht lange, da machte sich eine blonde Schönheit an ihn heran und lockte ihn mit gekonntem Hüftschwung. »Du bist neu in der Stadt, habe ich recht?«, fragte das Girl mit dem üppigen Dekolletee. »Vielleicht möchtest du ja tiefer in die Geheimnisse der Stadt vorstoßen...«

Die Doppeldeutigkeit der Aussage entlockte Lassiter ein Schmunzeln. »Ich bin ein großer Freund von Geheimnissen«, sagte er und bestellte beim Barkeeper eine Flasche Whiskey. »Welche hast du zu bieten?«

Die Blondine fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Bei mir«, entgegnete sie, »tun sich Abgründe auf...«

Nicht viel später betrat Lassiter ein schlicht eingerichtetes Zimmer im ersten Stock und legte seinen Patronengurt ab. Das blonde Mädel hieß Mary, wie sie ihm beim Hinaufgehen zugeflüstert hatte. Sie schnürte ihr Korsett auf und entblößte ihre nackten schweren Brüste.

»Da bettelt man förmlich um einen Liter Milch«, ließ Lassiter sie wissen und setzte sich auf die Bettkante. Ehe er jedoch seine Hose geöffnet hatte, war Mary schon bei ihm und hockte sich hin. Mit kundigen Griffen förderte sie Lassiters Prachtexemplar zutage und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Jetzt weiß ich«, sagte sie fröhlich, »warum ich Hure geworden bin. Mit der Rute kannst du mich in den siebten Himmel vögeln.«

Mehr gab sie nicht von sich, denn da hatte sie bereits mit Mund und Lippen zugepackt. Während Mary das Objekt ihrer Begierde in Betriebszustand versetzte, streifte sie sich den Rock über ihre Hüften und war alsbald vollständig nackt. Mit leisem Poltern flogen auch ihre Schnürstiefel in die Ecke.

»Komm zu mir«, sagte Lassiter, entwand sich ihrem lustvollen Spiel und legte sich rücklings aufs Bett. Während Mary sich über ihn schob, genoss er jede Berührung ihres bebenden Körpers. Diese Frau ging nicht einfach nur einem Beruf nach, um damit Geld zu verdienen. Für Mary schien es eher eine Berufung zu sein, sich und anderen höchstes Vergnügen zu schenken.

Genüsslich rieb ihr Unterleib über Lassiters steil aufgerichteten Liebesspender, bis er sich hinabsenkte und den Mann in sich aufnahm. Ein ekstatisches Stöhnen entrang sich Marys Kehle, und sofort begann sie mit rhythmischen Stößen. Dabei beugte sie sich vor, nahm Lassiters Gesicht in ihre Hände und küsste ihn.

Es war eine Wonne, in Mary einzudringen. Nach zwei Tagen Enthaltsamkeit konnte Lassiter jedoch kaum sagen, wie lange er ihr Tempo durchhalten würde. Die Gefühle in ihm wurden übermächtig, sodass er sie bei ihrem Ritt sanft bremste.

»Gefällt es dir nicht?«, wollte die blonde Hure wissen und wirkte verunsichert. Kurz verharrte sie und hob ihren Oberkörper an.

Lassiter rollte mit den Augen. »Wenn du nicht willst, dass es vorzeitig endet, gehst du die Sache langsam an«, gab er zur Antwort.

Neckisch grinste Mary. Sie hatte verstanden und ging es ruhiger an. Dennoch war ihr anzusehen, dass sie sich in den Akt hineinsteigerte und ebenfalls nicht weit vom Orgasmus entfernt war. Ihr Innerstes spannte sich um Lassiters Kolben, als wollte sie den Lebenssaft aus ihm herauspressen.

Kaum wurde Lassiter ihres Verlangens gewahr, hielt er sich nicht mehr zurück. Fest packte er Marys Pobacken und rammte seinen Speer in ihr Heiligtum. Je ausgelassener er zu Werke ging, desto lauter wurde das inbrünstige Keuchen seiner Gespielin. Ein Positionswechsel kam nicht mehr infrage. Die Liebenden eilten dem Höhepunkt entgegen.

Als sich Lassiter machtvoll ergoss, schrie Mary in höchster Lust auf. Ein Zittern durchlief ihren nackten Leib, und alles an ihr verkrampfte sich. Kaum hatte sie den Gipfel der Verzückung überschritten, sank sie atemlos über Lassiter zusammen.

»So einen scharfen Fick habe ich höchstens einmal im Jahr«, stieß sie flüsternd aus und verkrallte sich in Lassiters Nacken. Allmählich rutschte sie von ihrem Freier herunter und legte ihr linkes Bein über seine Hüften. Die harten Knospen ihrer Brüste wollten sich in seine Seite bohren.

»Willst du noch kuscheln?«, fragte Lassiter mit gequältem Lächeln.

»Willst du?«, stellte Mary eine Gegenfrage.

Lassiter wiegte seinen Kopf auf dem Kissen. »Du bist eine fantastische Frau mit natürlicher Leidenschaft«, stellte er ihre Vorzüge heraus. »Betrachte es also nicht als Beleidigung, wenn ich mich lieber aufraffen möchte. Du hast mir eine Menge Ansporn gegeben, das zu tun, was getan werden muss.«

»Das freut mich«, meinte Mary wenig überzeugt und drängte sich eng an Lassiter. »Was kann denn so wichtig sein, dass du es nicht mal mehr ein paar Minuten mit mir aushältst?«

»Geschäfte«, erwiderte der Brigade-Agent. »Dodge City ist für mich nur eine Zwischenstation.«

Hell lachte Mary auf. »Dahinter gibt es nicht mehr viel. Sag mir bloß nicht, dass es dich nach Crime City zieht.«

Für einen Moment wirkte Lassiter wie erstarrt. »Was weißt du darüber?«, fragte er schließlich.

»Mehr als genug«, gab ihm Mary zu verstehen. »Dort regiert Braydon ›The Duke‹ Ward. Es ist praktisch seine Stadt. Nur Nolan Baker macht ihm die Herrschaft streitig. Und irgendwann werden sie sich derart in die Haare geraten, dass eine Partei vollkommen ausgelöscht wird.«

Das deckte sich mit den Unterlagen, die Lassiter erhalten hatte. Aus diesem Grund hatte man ihn in Washington auf den Duke angesetzt. Und auch Baker befand sich im Visier der Brigade Sieben. Die Machthaber von Crime City und dem angrenzenden Lomax mussten aus dem Weg geräumt werden.

»Hast du mir zugehört?«, hakte Mary nach. »Du wirkst so abwesend.«

Lassiter machte eine abwehrende Geste. »Nein, nicht doch«, sagte er. »Trotzdem hast du ins Schwarze getroffen. Mein Weg führt mich tatsächlich nach Crime City.«

Ein nachdenklicher Ausdruck trat auf Marys Züge. Sie löste sich von Lassiter und legte sich neben ihn. »Die Stadt hieß nicht immer so. Früher nannte sie sich Hamilton's Place, benannt nach ihrem Gründer, einem Siedler aus dem Norden. Der Mann ist lange tot, seine Nachkommen vertrieben oder ermordet. Eine Schande, was aus dieser Town geworden ist.«

Umständlich hievte sich Lassiter aus dem Bett, betrieb an der Waschschüssel Katzenwäsche und legte seinen Revolvergurt an. »Es ist, wie es ist«, sagte er. »Ich muss nach Crime City. Daran gibt es nichts zu rütteln.«

»Kommst du wieder?«, wollte Mary wissen und rollte sich auf dem Laken zusammen.

Ein grimmiger Ausdruck erschien auf Lassiters Gesicht. »Wenn ich überlebe«, meinte er tonlos, »komme ich zurück...«

Ausdruckslos dreinblickend, stand Braydon Ward vor der Leiche in der Gasse. Er hatte den Toten nur einmal kurz angesehen und seinen Blick sogleich in die Ferne gerichtet.

»Ich habe ein komisches Gefühl«, sagte Ron Driscoll, ein schmächtiger Mann, der für den Duke lediglich eine Beratungsfunktion ausführte, aber nicht zu seiner Schlägertruppe gehörte. »Die ganze Sache stinkt irgendwie zum Himmel...«

Braydon »The Duke« Ward drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite, wirkte im ersten Moment noch abwesend, kam dann jedoch zügig zum Punkt. »Dillon wurde von Bakers Leuten erschossen. Das kann jeder mit seinen eigenen Augen erkennen. Von jemandem, der meinen Finanzhaushalt verwaltet, sich mit Zahlen auskennt und über logisches Denken verfügt, erwarte ich schon eine etwas differenzierte Betrachtung, aber mit Sicherheit kein komisches Gefühl.«

Driscoll gab sich verunsichert. »Ich... ich meine nur, dass es reichlich ungewöhnlich ist, Dillon mit vier Kugeln in der Brust vorzufinden und gleichzeitig drei Erschossene von Bakers Seite.«

»Soll ich es dir erklären?«, raunte Ward und wartete die Antwort erst gar nicht ab. »Dillon war ein guter Schütze. Die drei Bastarde haben ihn in die Enge getrieben und angelegt. Er hat sich so gut es ging gewehrt, sich ein paar Kugeln eingefangen und die Halunken zur Hölle geschickt. Danach ist er selbst draufgegangen. Komisch kann ich daran gar nichts finden. Ein echter Kämpfer teilt nun mal bis zum Ende aus.«

Ein anderer Mann, der sich hinter Driscoll aufhielt und auf den Namen Bob Shaw hörte, mischte sich in das Gespräch. »Wenn dich ein oder zwei Kugeln nicht auf Anhieb töten, teilst du weiter aus, bis dir der Revolver aus den Fingern fällt. Du kriegst einen unglaublichen Schub, weil du weißt, dass du nicht mehr lebend aus der Sache rauskommst. Das gibt dir eine irrsinnige Kraft.«

»Plädoyer abgeschlossen!«, entfuhr es Braydon Ward. »Jetzt müssen wir uns darum kümmern, wie wir es Baker heimzahlen! Keine Ahnung, was der Hurensohn sich gedacht hat, aber ungeschoren kommt er nicht davon.« Er umrundete die Leiche seines Mannes, ging hinüber zu den Toten aus Bakers Truppe und spuckte auf sie.

Ron Driscoll hob eine Hand und forderte einen Moment der Aufmerksamkeit für sich ein. »Falls ich einen Einwurf machen dürfte, möchte ich Folgendes vorschlagen«, sagte er.

»Deswegen habe ich dich mitgenommen«, erwiderte Braydon Ward, »damit du das wahre Leben kennenlernst. Ein Zahlenjongleur am Schreibtisch ist gut und schön, doch er wird besser arbeiten, wenn er weiß, was auf dem Spiel steht.«

Verlegen nickte Driscoll und fuhr fort: »Bevor irgendjemand irgendwelche Racheaktionen plant, wäre es mit Sicherheit angebracht, Nolan Baker zu einem eingehenden Gespräch aufzusuchen. Sollte er wirklich für den Angriff verantwortlich sein, muss er bestimmte Gründe gehabt haben. Und diese sollte man ausfindig machen.«

»Ist das so?«, zischte Ward. »Warum soll ich einem Mann entgegenkommen, der einen offensichtlichen Groll gegen mich hegt und einen Scheißdreck getan hat, ihn zu bereinigen? Ich werde nicht zu Kreuze kriechen, bloß weil mir einer die Kanone an die Stirn hält!«

Nur zu gerne unterstützte Bob Shaw seinen Boss. »In zwei Stunden habe ich eine Truppe zusammen, die Bakers Bande aufmischt«, teilte er mit. »Wir reiten nach Lomax und knallen noch drei von ihnen ab.«

»Mach sechs draus!«, forderte Ward. »Keiner soll mir nachsagen, ich wäre kleinlich. Baker mag glauben, er könnte sich in Lomax sicher fühlen – doch ich werde ihn aufspüren und jagen, ganz gleich, in welchem Erdloch er sich verbuddelt!«

Der Duke hatte sich in Rage geredet, sodass Driscoll seinen ganzen Mut zusammennehmen musste, ihm vorsichtig Einhalt zu gebieten. »Sie sollten das noch einmal überdenken, Mr. Ward«, meinte er. »Ein kleiner Übergriff kann schnell zum Krieg führen. Das ist bestimmt nicht das, was Ihnen vorschwebt.«

Ward wurde ruppig. »Du sollst lernen und keinen Blödsinn quasseln! Vergossenes Blut schreit nach neuem Blut! Ich kann und darf nicht abwarten, bis Baker all meine Leute über die Klinge springen lässt!« Rüde wandte er sich ab und trat hinaus auf die Mainstreet.

»Kümmere dich um die Geldgeschäfte vom Boss!«, warf Bob Shaw dem Buchhalter zu. »Das, was nicht in deinen Bilanzen auftaucht, übernehmen meine Männer und ich.«

Lassiter hatte keine Ahnung, was ihn in Crime City erwarten würde. Das Einzige, was er wusste, war, dass sein Erscheinen dort unumgänglich war, wollte er dem Duke ans Fell. Der Banditenanführer und unangefochtene Herrscher der Stadt begab sich so gut wie nie nach außerhalb. Und wenn doch, war er umgeben von einer Horde von Schießern. Nicht, dass Lassiter sich vor einem Gefecht gefürchtet hätte, aber immerhin wusste er zwischen Wagemut und Wahnwitz zu unterscheiden.