Lehrbuch der Müllerei – Futtermittel - Marcus PC Petersen - Clausen - E-Book

Lehrbuch der Müllerei – Futtermittel E-Book

Marcus PC Petersen - Clausen

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Beschreibung

Dieses umfassende Lehrbuch bietet fundiertes Wissen zur Herstellung, Verarbeitung und Qualitätssicherung von Futtermitteln. Es richtet sich an Fachkräfte der Futtermittelindustrie, Müllerinnen und Müller, Auszubildende, Studierende sowie alle Interessierten der Tierernährung. In übersichtlicher Struktur vermittelt das Buch Grundlagen zu Rohstoffen, Rezepturen, Mischtechniken und rechtlichen Vorgaben – praxisnah und leicht verständlich. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und modernen Herausforderungen der Futtermittelproduktion. Ergänzt durch Beispiele aus der Praxis, Normen und Qualitätsstandards ist dieses Werk ein unverzichtbares Nachschlagewerk in Schule, Studium und Beruf. Achtung: Marcus Petersen -Clausen verwendet zum Erstellen seiner Texte meistens künstliche Intelligenz (und muss das angeben was er hiermit macht)! Köche-Nord.de

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Lehrbuch für Müller:innen: Spezialisierung auf Futtermittelherstellung

Praxiswissen für die Produktion von Futtermitteln für Pferde, Schweine, Rinder, Schafe, Geflügel und Kleintiere

Vorwort

Die Futtermittelherstellung ist ein zentraler Bestandteil der landwirtschaftlichen Produktion und spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Nutztieren. In diesem Buch werden die Grundlagen, Herausforderungen und modernen Entwicklungen der Futtermittelbranche umfassend erläutert. Es richtet sich an Müller:innen, Futtermittelhersteller:innen sowie alle Interessierten, die sich mit der professionellen Produktion von Futtermitteln für Pferde, Schweine, Rinder, Schafe, Geflügel und Kleintiere beschäftigen.

Das Ziel dieses Buches ist es, ein praxisnahes Verständnis für die Herstellung, Qualitätssicherung und nachhaltige Produktion von Futtermitteln zu vermitteln. Neben der Auswahl geeigneter Rohstoffe und Verarbeitungstechniken werden auch gesetzliche Vorgaben, Lagerung und Transport, Nachhaltigkeit sowie Zukunftsperspektiven der Branche behandelt.

Besonderer Wert wurde darauf gelegt, sowohl traditionelle als auch moderne Methoden der Futtermittelproduktion zu beleuchten. Die Rolle nachhaltiger Fütterungskonzepte, die Vermeidung von Abhängigkeiten von Importen und die Zukunftsperspektiven alternativer Proteinquellen werden detailliert dargestellt.

Ich hoffe, dieses Buch bietet Ihnen wertvolle Einblicke in die Welt der Futtermittelherstellung und unterstützt Sie in Ihrer beruflichen Praxis oder Weiterbildung.

Freundliche Grüße

Marcus Petersen-Clausen

www.Köche-Nord.de

Mitglied der Partei Menschen, Umwelt, Tiere – Tierschutzpartei

www.tierschutzpartei.de

Haftungsausschluss

Dieses Buch wurde mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz erstellt und basiert auf aktuellen Informationen aus der Futtermittelbranche. Trotz sorgfältiger Recherche und inhaltlicher Überprüfung wird keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der dargestellten Inhalte übernommen.

Dieses Buch dient ausschließlich zu Informations-und Bildungszwecken. Es ersetzt keine professionelle Beratung durch Fachleute aus der Futtermittelindustrie, Tierernährung oder Landwirtschaft. Entscheidungen, die auf Basis dieses Buches getroffen werden, erfolgen auf eigene Verantwortung.

Der Autor sowie die an der Erstellung dieses Buches beteiligten Systeme und Personen haften nicht für Schäden oder Verluste, die direkt oder indirekt durch die Anwendung der im Buch enthaltenen Informationen entstehen.

Die rechtlichen Vorschriften zur Futtermittelproduktion können sich ändern. Es wird empfohlen, stets die aktuellen Gesetze und Verordnungen zu konsultieren oder fachliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Falls Sie Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge haben, können Sie mich gerne kontaktieren.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ziel und Zweck des Buches

Bedeutung der Futtermittelherstellung

Überblick über die Kapitel

Haftungsausschluss

Rechtliche Hinweise zur Nutzung des Buches

Hinweis auf die Nutzung künstlicher Intelligenz bei der Erstellung

Kapitel 1: Grundlagen der Futtermittelherstellung

Definition und Bedeutung von Futtermitteln

Historische Entwicklung der Futtermittelproduktion

Unterschiedliche Arten von Futtermitteln

Gesetzliche Vorgaben und Normen

Kapitel 2: Rohstoffe für Futtermittel

Getreidesorten und ihre Bedeutung in der Tierernährung

Eiweißquellen: Soja, Lupinen, Raps und alternative Proteine

Fette und Öle in Futtermitteln

Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente

Kapitel 3: Verarbeitung von Futtermittelrohstoffen

Reinigung und Vorbehandlung der Rohstoffe

Mechanische Verarbeitung: Mahlen, Quetschen, Pelletieren

Thermische Verfahren zur Haltbarmachung

Bedeutung der Struktur für die Tierverdauung

Kapitel 4: Pferdefutter – Anforderungen und Mischungen

Ernährungsphysiologische Besonderheiten von Pferden

Grundfutter: Heu, Silage und Weidegang

Kraftfutter für Sport-und Arbeitspferde

Ergänzungsfuttermittel für Mineralstoff-und Vitaminversorgung

Kapitel 5: Schweinefutter – Anforderungen und Mischungen

Verdauungsphysiologie des Schweins

Energie-und Eiweißbedarf in der Mast und Zucht

Rohfaser und ihre Bedeutung für die Darmgesundheit

Spezielle Fütterungskonzepte für tragende und säugende Sauen

Kapitel 6: Rinderfutter – Anforderungen und Mischungen

Fütterung von Milchkühen und Mastrindern

Grundfutter: Gras, Heu und Silage

Kraftfutter und Eiweißquellen für die Milchproduktion

Mineralstoffe für gesunde Klauen, Knochen und Fruchtbarkeit

Kapitel 7: Schaffutter – Anforderungen und Mischungen

Bedeutung der Rohfaser in der Schafhaltung

Ernährung von Mutterschafen, Lämmern und Wollschafen

Kraftfutter und Ergänzungen für Wachstum und Gesundheit

Risiken durch falsche Mineralstoffversorgung

Kapitel 8: Geflügelfutter – Anforderungen und Mischungen

Unterschiedliche Anforderungen für Legehennen und Masthähnchen

Eiweiß-und Energieversorgung für schnelles Wachstum

Bedeutung von Kalzium für die Eierschalenbildung

Nachhaltige Alternativen in der Geflügelfütterung

Kapitel 9: Kleintierfutter – Anforderungen und Mischungen

Ernährung von Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas

Unterschiede zwischen pflanzenfressenden und omnivoren Kleintieren

Heu, Kräuter und Gemüse als Basis einer gesunden Ernährung

Probleme durch falsche Fütterung und Mangelerscheinungen

Kapitel 10: Herstellung von Mischfuttermitteln

Vorteile von Mischfuttermitteln für eine gleichmäßige Versorgung

Schritte der Futtermittelherstellung von der Rohstoffannahme bis zur Verpackung

Qualitätskontrollen und Hygienevorschriften in der Produktion

Möglichkeiten der Individualisierung von Futtermischungen

Kapitel 11: Futtermittellagerung und Haltbarkeit

Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit auf die Lagerung

Schutz vor Schimmelbildung und Nährstoffverlusten

Anforderungen an die Lagerung von Pellets, Getreide und Silage

Schädlingsbekämpfung und Hygiene in Futtermittellagern

Kapitel 12: Futtermittelrecht und Kennzeichnungspflichten

Wichtige gesetzliche Vorgaben für Futtermittelhersteller

Kennzeichnungspflichten: Inhaltsstoffe, Fütterungsempfehlungen und Warnhinweise

Rückverfolgbarkeit und Dokumentationspflichten

Konsequenzen bei Verstößen gegen Futtermittelvorschriften

Kapitel 13: Nachhaltigkeit in der Futtermittelproduktion

Umweltbelastungen durch die Futtermittelproduktion

Regionale Alternativen zu importierten Futtermitteln

Nutzung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelindustrie

Kreislaufwirtschaft in der Futtermittelherstellung

Kapitel 14: Qualitätsmanagement in der Futtermittelindustrie

Bedeutung der Qualitätssicherung in der Futtermittelproduktion

HACCP-Konzept und andere Standards zur Lebensmittelsicherheit

Maßnahmen zur Vermeidung von Verunreinigungen

Prozesskontrollen und Labortests in der Produktion

Kapitel 15: Zukunftstrends in der Futtermittelindustrie

Herausforderungen durch steigende Rohstoffpreise und gesetzliche Vorgaben

Nachhaltige Alternativen in der Fütterung

Emissionsreduktion durch optimierte Fütterungskonzepte

Neue gesetzliche Entwicklungen und Umweltauflagen

Kapitel 16: Digitalisierung in der Futtermittelproduktion

Automatisierung von Produktionsprozessen und Mischtechnologien

Digitale Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der Lieferkette

Künstliche Intelligenz in der Rezepturoptimierung

Drohnen und Satellitentechnologie zur Überwachung von Futtermittelpflanzen

Kapitel 17: Zukunft der Tierernährung und neue Forschungsergebnisse

Forschung zur Verbesserung der Futterverwertung

Alternative Proteinquellen wie Insektenmehl und Algenproteine

Einfluss der Fütterung auf Fleisch-, Milch-und Eierqualität

Big Data und KI-gestützte Fütterungssysteme

Kapitel 1: Einführung in die Futtermittelherstellung

1.1 Bedeutung der Futtermittelproduktion

Die Futtermittelproduktion ist ein essenzieller Bestandteil der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Sie stellt sicher, dass Nutztiere eine bedarfsgerechte Ernährung erhalten, um gesund zu wachsen, produktiv zu bleiben und ihre Leistungspotenziale optimal auszuschöpfen.

Warum ist die Futtermittelproduktion wichtig?

Sie beeinflusst die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere.

Sie hat direkten Einfluss auf die Qualität tierischer Produkte wie Milch, Fleisch oder Eier.

Sie trägt zur effizienten Nutzung landwirtschaftlicher Ressourcen bei.

Sie spielt eine Rolle im Umweltschutz, da sie durch optimierte Fütterung zur Reduzierung von Emissionen beitragen kann.

1.2 Arten von Futtermitteln und deren Verarbeitung in Mühlen

Futtermittel werden in verschiedene Kategorien unterteilt:

Einzelfuttermittel (zum Beispiel Weizen, Gerste, Soja, Roggen)

Mischfuttermittel (industriell hergestellte Mischungen aus mehreren Komponenten)

Mineral-und Ergänzungsfutter (zum Beispiel Kalk, Phosphorquellen, Spurenelemente)

In Mühlen werden vor allem Getreidebasierte Mischfutter verarbeitet. Dies umfasst:

Mahlen und Schroten zur Reduzierung der Partikelgröße

Mischen für eine gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe

Pelletieren zur Verbesserung der Lager-und Fütterungseigenschaften

Nicht verarbeitet werden in Mühlen:

Frische Nebenprodukte wie Rübenschnitzel (da diese wasserhaltig sind und nicht in Mahlprozessen genutzt werden können)

Nassfutter oder Silagen

1.3 Übersicht über die wichtigsten Rohstoffe in der Futtermittelproduktion

Die Wahl der Rohstoffe hängt von der Tierart und den spezifischen Ernährungsanforderungen ab. Zu den wichtigsten Rohstoffen zählen:

Getreide als Hauptenergielieferant

Weizen: Gut verdauliche Stärke, hoher Energiegehalt

Gerste: Fördert die Pansengesundheit bei Wiederkäuern

Mais: Besonders energiereich, aber niedriger Proteingehalt

Roggen: Enthält Schleimstoffe, die in hohen Mengen Verdauungsprobleme verursachen können

Hafer: Enthält viele Ballaststoffe, gut für Pferde und Ferkel

Proteinreiche Futtermittel

Sojaextraktionsschrot: Hoher Eiweißgehalt, wird aus Sojabohnen gewonnen

Rapskuchen: Eiweißhaltiges Nebenprodukt der Rapsölproduktion

Lupinen: Alternative zu Soja, aber begrenzte Verfügbarkeit

Erbsen: Enthalten wertvolle Aminosäuren

Ballaststoffreiche Futtermittel

Weizenkleie: Liefert Rohfaser und fördert die Verdauung

Luzerne: Wird oft in pelletierter Form eingesetzt, hoher Rohfasergehalt

Mineralstoffe und Spurenelemente

Kalziumquellen: Kalksteinmehl, Muschelkalk

Phosphorquellen: Monocalciumphosphat, Dicalciumphosphat

Spurenelemente: Eisen, Zink, Kupfer, Mangan in anorganischer oder organischer Form (Chelate)

1.4 Grundlagen der Rezepturerstellung

Die optimale Futterzusammensetzung hängt von folgenden Faktoren ab:

Tierart und Altersstufe (Ferkel, Mastschweine, Milchkühe, Legehennen etc.)

Nährstoffbedarf (Energie, Proteine, Mineralien, Spurenelemente)

Wirtschaftlichkeit und Rohstoffpreise

Verarbeitungseigenschaften (zum Beispiel Pelletierfähigkeit)

Warum ist die Rezeptur wichtig?

Eine falsch zusammengestellte Mischung kann:

Wachstumsstörungen verursachen

Verdauungsprobleme oder Erkrankungen hervorrufen

Die Futterverwertung und damit die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung verschlechtern

1.5 Qualitätssicherung in der Futtermittelherstellung

Jede Futtermittelmühle muss sicherstellen, dass die Qualität des Futters gleichbleibend hoch ist. Dafür gibt es:

Analysen des Rohstoffeingangs (Feuchte, Mykotoxine, Nährstoffgehalte)

Regelmäßige Labortests der fertigen Mischungen

Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von Kontaminationen

1.6 Rechtliche Rahmenbedingungen für Futtermittelhersteller

Futtermittel unterliegen strengen Vorschriften, darunter:

EU-Verordnung (EG) Nr. 767/2009: Regelt das Inverkehrbringen von Futtermitteln

Futtermittelhygieneverordnung (EG) Nr. 183/2005: Legt Hygieneanforderungen fest

GMP+ Zertifizierungen: Standards für Qualitätssicherung in der Futtermittelindustrie

Kennzeichnungspflicht für Futtermittel

Jedes Futtermittel muss klar gekennzeichnet sein mit:

Deklaration der Inhaltsstoffe

Nährwertangaben

Verwendungszweck und Tierart

1.7 Zukünftige Entwicklungen in der Futtermittelbranche

Die Futtermittelbranche entwickelt sich ständig weiter. Wichtige Trends sind:

Alternative Proteinquellen: Algenproteine, Insektenmehl als nachhaltige Alternativen zu Soja

Optimierung der Fütterung zur Reduktion von Emissionen (Methanreduktion bei Wiederkäuern)

Automatisierung und Digitalisierung: Intelligente Fütterungssysteme, präzisere Mischtechnologien

Zusammenfassung von Kapitel 1:

Futtermittel sind essenziell für die Tierhaltung und bestehen aus Getreide, Proteinen, Mineralien und Zusatzstoffen.

Mühlen verarbeiten vor allem trockene, lagerfähige Rohstoffe wie Getreide und Eiweißträger.

Qualitätskontrollen, richtige Rezepturen und gesetzliche Vorgaben spielen eine zentrale Rolle.

Die Branche entwickelt sich hin zu mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Kapitel 2: Rohstoffe in der Futtermittelproduktion

2.1 Bedeutung der Rohstoffwahl für die Futtermittelproduktion

Die Wahl der richtigen Rohstoffe ist entscheidend für:

Die Nährstoffversorgung der Tiere

Die Futterverwertung und Wirtschaftlichkeit

Die Verarbeitungseigenschaften (zum Beispiel Pelletierfähigkeit)

Die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit der Mischungen

Nicht alle Rohstoffe eignen sich für jede Tierart. Wiederkäuer benötigen zum Beispiel mehr Rohfaser, während Schweine und Geflügel energie-und eiweißreiches Futter benötigen.

2.2 Getreidesorten als Hauptbestandteil

Getreide ist die wichtigste Energiequelle in Futtermitteln. Es liefert leicht verdauliche Kohlenhydrate (Stärke) und trägt zur Struktur des Futters bei.

Häufig verwendete Getreidesorten in der Futtermittelproduktion

Getreide Vorteile Einschränkungen

Weizen Hoher Stärkegehalt, gut verdaulich Kann in großen Mengen die Kotkonsistenz verändern

Gerste Fördert die Pansengesundheit bei Wiederkäuern, moderater Energiegehalt Höherer Rohfasergehalt, begrenzte Verwertung bei Geflügel

Mais Höchster Energiegehalt aller Getreidearten, schmackhaft Niedriger Proteingehalt, Anfällig für Mykotoxine

Roggen Hoher Ertrag, enthält Schleimstoffe zur Magen-Darm-Gesundheit In hohen Mengen Verdauungsprobleme (Klebereiweiße)

Hafer Hoher Rohfasergehalt, gut für Pferde Geringerer Energiegehalt als Weizen oder Mais

Sorghumhirse Alternative zu Mais, resistent gegen Trockenheit Enthält Gerbstoffe, die die Verdaulichkeit einschränken können

💡 Hinweis: Soja gehört nicht zu den Getreidesorten, sondern zu den Leguminosen.

2.3 Eiweißlieferanten für Futtermittel

Proteine sind essenziell für das Wachstum und die Muskelfunktion von Nutztieren. Da Getreide oft proteinarm ist, müssen Eiweißträger ergänzt werden.

Häufig verwendete Eiweißquellen in Futtermitteln

Eiweißquelle Vorteile Einschränkungen

Sojaextraktionsschrot Hochwertige Aminosäuren, hohe Verdaulichkeit Importabhängig, Gentechnik-Kontroversen

Rapskuchen / Rapsextraktionsschrot Regional verfügbar, gute Aminosäurenbilanz Enthält Senfölglykoside, begrenzter Einsatz bei Geflügel

Lupinen Alternative zu Soja, hohe Eiweißwerte Bitterstoffe können Verwertung beeinträchtigen

Erbsen Gute Proteinquelle, in Europa anbaubar Begrenzter Einsatz in Geflügel-und Schweinefütterung

Sonnenblumenextraktionsschrot Regional verfügbar, mittlerer Proteingehalt Weniger Methionin als Soja, oft mit anderen Eiweißträgern kombiniert

🛑 Was ist Sonnenblumenkuchen?

Sonnenblumenkuchen ist ein Nebenprodukt der Ölgewinnung aus Sonnenblumenkernen. Es enthält etwa 25-30 % Eiweiß und wird als Futter für Wiederkäuer und Schweine verwendet.

2.4 Ballaststoffe und Rohfaserquellen

Ballaststoffe fördern die Verdauung und sorgen für eine gesunde Pansenflora bei Wiederkäuern.

Häufig genutzte Rohfaserquellen in Futtermitteln

Weizenkleie: Hoher Rohfasergehalt, gut für Schweine und Wiederkäuer

Luzerne: Wichtiger Ballaststofflieferant für Pferde und Wiederkäuer

Trockenschnitzel (aus Zuckerrüben): Energielieferant für Wiederkäuer, NICHT in Mühlen verarbeitet

💡 Hinweis: Rübenschnitzel werden in keiner Mühle verarbeitet, da sie zu nass sind und spezielle Silierungsverfahren benötigen.

2.5 Mineralstoffe und Spurenelemente in der Futtermittelproduktion

Mineralstoffe sind essenziell für Knochenaufbau, Muskelarbeit und Stoffwechselprozesse.

Wichtige Mineralstoffe in Futtermitteln

Kalzium: Fördert das Knochenwachstum (zum Beispiel aus Kalksteinmehl)

Phosphor: Wichtig für Zellstoffwechsel (zum Beispiel Monocalciumphosphat)

Magnesium: Reguliert Muskelfunktion und Nervenreizleitung

Spurenelemente und ihre Bedeutung

Eisen (Fe): Wichtig für den Sauerstofftransport im Blut

Zink (Zn): Unterstützt das Immunsystem und die Hautgesundheit

Kupfer (Cu): Fördert die Enzymfunktion, aber Achtung: Schafe sind empfindlich gegenüber Kupferüberschuss

🔍 Formen von Mineralstoffen in Futtermitteln:

Anorganische Formen (zum Beispiel Kupfersulfat, Eisensulfat)

Organische Formen (Chelate) mit besserer Bioverfügbarkeit

2.6 Regionale und importierte Rohstoffe

💡 Soja wächst in Deutschland nicht in ausreichenden Mengen, daher muss der größte Teil importiert werden.

Herkunft von Futtermittelrohstoffen:

Regionale Rohstoffe: Weizen, Gerste, Raps, Lupinen, Erbsen

Importierte Rohstoffe: Soja (Brasilien, USA), Mais (teils aus Osteuropa)

🚢 Problematik importierter Rohstoffe:

Hoher CO₂-Fußabdruck

Risiko von Gentechnik (bei Soja)

Abhängigkeit von weltweiten Märkten

2.7 Qualitätskriterien für Futtermittelrohstoffe

Die Qualität von Rohstoffen beeinflusst die Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit der Fütterung.

✅ Wichtige Qualitätsmerkmale:

Feuchtegehalt: Hohe Feuchtigkeit fördert Schimmelbildung

Nährstoffgehalt: Analysen von Proteinen, Fetten und Stärkegehalt

Mykotoxine: Schimmelpilzgifte wie Aflatoxine oder DON müssen vermieden werden

🔬 Wie wird die Qualität überprüft?

Labortests auf Nährstoffe und Schadstoffe

Sensorische Prüfung (Geruch, Farbe, Konsistenz)

Regelmäßige Kontrollen während der Lagerung

Zusammenfassung von Kapitel 2:

Getreide ist die wichtigste Energiequelle in Futtermitteln. Neben Weizen, Mais und Gerste spielen auch Roggen und Sorghum eine Rolle.

Proteine stammen aus Soja, Raps, Lupinen oder Erbsen.

Mineralstoffe und Spurenelemente sind essenziell für die Tiergesundheit und müssen in der richtigen Form zugeführt werden.

Regionale Beschaffung ist wichtig, aber nicht alle Rohstoffe (zum Beispiel Soja) wachsen in Deutschland.

Qualitätskontrollen sind entscheidend, um Verunreinigungen oder Nährstoffverluste zu vermeiden.

Kapitel 3: Verarbeitung von Futtermittelrohstoffen

3.1 Bedeutung der Verarbeitung in der Futtermittelproduktion

Die Verarbeitung von Futtermittelrohstoffen dient mehreren Zwecken:

Verbesserung der Verdaulichkeit (z. B. durch Mahlen oder Schälen)

Erhöhung der Lagerfähigkeit (Reduktion von Feuchtigkeit, Entfernung unerwünschter Bestandteile)

Optimierung der Futterstruktur für verschiedene Tierarten

Homogene Verteilung von Nährstoffen in Mischfuttermitteln

💡 Wichtig: Viele Verarbeitungsverfahren der Lebensmittelindustrie (z. B. Extrusion, Dampfkonditionierung) sind nicht typisch für die Mühlenverarbeitung von Futtermitteln. Hier geht es um mechanische und thermische Verfahren, die für Futtermittel relevant sind.

3.2 Mechanische Verfahren in der Futtermittelverarbeitung

Mechanische Verfahren verändern die Partikelgröße und verbessern die Verdaulichkeit.

Mahlen und Schroten

🔹 Ziel: Zerkleinerung von Getreide und Eiweißträgern, um eine gleichmäßige Mischung und bessere Futteraufnahme zu ermöglichen.

🔹 Maschinen:

Hammermühlen: Häufigste Mahltechnik in der Futtermittelproduktion. Die Körner werden durch rotierende Hämmer zerschlagen.

Walzenmühlen: Zerquetschen das Korn zwischen zwei Walzen, geeignet für Getreide mit hohem Rohfasergehalt wie Gerste oder Hafer.

🔹 Vorteile:

✅ Bessere Verdaulichkeit durch kleinere Partikelgröße

✅ Gleichmäßige Mischung von Zutaten

✅ Geringere Futterverluste

🔹 Nachteile:

❌ Zu feines Mahlen kann Staubbildung verursachen

❌ Zu große Partikel können zu selektivem Fressen führen

Mischen

🔹 Ziel: Gleichmäßige Verteilung aller Nährstoffe in der Futtermischung.

🔹 Maschinen:

Chargenmischer: Arbeiten mit festen Mengen in einzelnen Mischvorgängen.

Kontinuierliche Mischer: Mischen das Futter während des Produktionsprozesses ohne Unterbrechung.

🔹 Herausforderungen:

Falsche Mischzeiten führen zu ungleichmäßiger Verteilung.

Ungleichmäßige Partikelgrößen können zur Entmischung führen.

Pelletieren (Pressen von Futtermitteln in Pellets)

🔹 Ziel: Verbesserung der Lagerfähigkeit und Futteraufnahme, Reduktion von Futterverlusten.

🔹 Ablauf:

Rohstoffe werden gemahlen und gemischt.

Die Mischung wird durch eine Lochmatrize gepresst und in gleichmäßige Pellets geformt.

Nach dem Pelletieren erfolgt eine Abkühlung, um die Haltbarkeit zu verbessern.

🔹 Vorteile:

✅ Pellets sind kompakter und weniger staubig als lose Mischfuttermittel.

✅ Sie verhindern selektives Fressen.

✅ Verbesserte Lagerfähigkeit.

🔹 Nachteile:

❌ Hoher Energieaufwand für das Pressen

❌ Manche Tiere bevorzugen lose Mischungen

3.3 Thermische Verfahren in der Futtermittelverarbeitung

Thermische Verfahren sind selten in Mühlen verbreitet, können aber in spezialisierten Futtermittelwerken vorkommen.

Trocknung