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Das Geschlecht der Árpáden regierte in Ungarn während 400 Jahren. Der Landeroberung (896 n. Chr.) folgte eine Periode der Unstetigkeit; damals waren die Árpáden noch (heidnische) Großfürsten. Der Anschluss an den Westen erfolgte knapp 100 Jahre später, als der junge Stephan getauft und gekrönt wurde. 995 heiratete er die bayrische Prinzessin Gisela, die Schwester Kaiser Heinrichs II. Nach diesem ersten Schritt zur Einbindung der Árpáden in die Großfamilie der europäischen Königshäuser folgten weiter 300 Jahre unter ihrer Herrschaft. Ungarn wurde zu einer bedeutenden Macht in Mitteleuropa. Mit dem Tode des letzten Königs, Andreas III., erlosch das Haus im Mannesstamme (1301). Dank ihrer Heiratspolitik bedeutete dies keineswegs das endgültige Aus: Mindestens sechs Prinzessinnen des Hauses heirateten Mitglieder europäischer Dynastien und retteten somit das Árpádenblut. Man denke nur an die legendäre Heilige Elisabeth von Thüringen, Tochter König Andreas’ II.: Sie ist als die Stammmutter des Hauses Hessen zu betrachten. Die Recherchen des Autors bezüglich des genealogischen Nachlebens der Árpáden brachten dann die Gewissheit: Mitnichten ist das Blut der Árpáden versiegt! Vielmehr ist es in eine Vielzahl von europäischen Herrscherfamilien hineingeflossen, sodass man heutzutage in fast allen Königshäusern Spuren der Árpáden findet.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Inhaltsverzeichnis
Leise rieselt das Árpádenblut
Kapitel
Vorwort des Verfassers
TEIL I - Fragmente aus der Geschichte Ungarns und der Árpáden
Teil I. 1
Teil I. 2
Teil I. 3
Teil I. 4
Teil I. 5
Teil I. 6
Teil I. 7
Teil I. 8
Teil I. 9
Teil I. 10
Teil I. 11
Teil I. 12
Teil I. 13
Teil I. 14
Teil I. 15
Teil I. 16
Teil I. 17
TEIL II – Stammtafeln
TEIL III - Probleme und Zukunftsperspektiven der Monarchien der Gegenwart
Bibliografie
Der Autor
Wo sind sie hin, die stolzen Magyarenkönige aus dem Haus der Árpáden? Ist ihr Blut tatsächlich erloschen? Palatinus István notierte kurz nach dem Tod des letzten Árpádenherrschers: »András ist gestorben, Ungarns vorzüglicher König, das letzte Goldästlein, das dem männlichen Zweig von König Stephan des Heiligen Stamme, seiner Sippe und seinem Blut entsprossen ist… Seinen Tod beklagten – wie einst Rachel – die Prälaten, Barone und die Vertreter aller Stände… Sie grämten sich und überlegten, wo und wie könnten sie mit Gottes Hilfe einen neuen König ausfindig machen, der auch aus dem Blute des heiligen Königs entsprossen sei…«
Doch hatten die Árpáden ja auch schöne Töchter, die sie zu Bündniszwecken über halb Europa verheirateten. Und so kann man aus den Ahnentafeln ersehen, dass in den Adern der Herrscherhäuser von Spanien über England und Schweden bis nach Bulgarien und Griechenland so mancher Tropfen Árpádenblut fließt…
Dr. Alejandro Lajtonyi-Gruber
Für Marlene. Dein Zuspruch war mein Ansporn, Deine Mitarbeit eine große Hilfe.
Copyright © 2009 | Neuauflage 2022 Alle Rechte vorbehalten
Autor: Dr. Alejandro Lajtonyi-Gruber Layout und Cover-Gestaltung: Irene Lajtonyi Verlag: Selfpublishing
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Irene Lajtonyi Schloßstr. 54 53773 Hennefhttps://www.zufallswege.de
Schon als Schüler war ich an der Menschheitsgeschichte, insbesondere an der Geschichte meines Geburtslandes Ungarn, interessiert. Damals, in den 30er-Jahren, als ich das St.-Norbert-Gymnasium des Prämonstratenser-Ordens zu Szombathely besuchte, hatte ich einen Klassenlehrer für Geografie und Geschichte, Pater Antal Horváth, der es verstanden hat, bei seinen Schülern das Interesse für seine Fächer zu wecken.
Als er dann eines Tages merkte, dass ich auf seiner Welle schwamm, besonders bezüglich des Geschichtsunterrichts, bevorzugte er mich bei jeder passenden Gelegenheit. Wenn z. B. einer meiner Klassenkameraden irgendeine unzutreffende Antwort von sich gab, wandte sich Pater Horváth mir zu und sagte: »Komm, Ambrus, sag’ ihnen, wie es war!« (Warum »Ambrus«, also die ungarische Form von Ambrosius, weiß ich bis heute nicht. Möglicherweise hatte er einmal einen Schüler, der mir ähnlich sah und das Fach Geschichte liebte.)
Von unserem Lehrer erfuhren wir damals zum ersten Mal, dass die erste ungarische Königsfamilie – die Ár-páden – im Jahre 1301 im Mannesstamm erloschen ist. Noch heute erinnere ich mich, wie unser Lehrer im Zusammenhang mit dem »Aus« des Árpádenhauses die Abschiedsworte zitierte, die zwei Jahre nach dem Tode von András III. der Palatinus István aus dem Geschlecht derer von Ákos wie folgt formulierte:
»András ist gestorben, Ungarns vorzüglicher König, das letzte Goldästlein, das dem männlichen Zweig von König Stephans des Heiligen Stamme, seiner Sippe und seinem Blut entsprossen ist… seinen Tod beklagten – wie einst Rachel – die Prälaten, Barone und die Vertre-ter aller Stände… Sie grämten sich und überlegten, wo und wie könnten sie mit Gottes Hilfe einen neuen König ausfindig machen, der auch aus dem Blute des heiligen Königs entsprossen sei… «
In der Klasse war es still, nachdenklich starrten die Schüler vor sich hin. Man spürte förmlich die Ergriffenheit aller: Unser Lehrer hatte uns mit diesem kurzen Zitat Emotionen entlockt.
Ich fragte mich, wie so etwas überhaupt möglich war. Wie konnte das Blut eines so mächtigen Geschlechts auf einmal zerrinnen, für alle Ewigkeit in das Nichts verschwinden? Wenn schon im Mannesstamm, sagte ich, das akzeptiere ich noch, aber vielleicht ist das Árpádenblut durch das Einheiraten in andere Königshäuser – also mithilfe von Árpádenfrauen – bis in unsere Tage erhalten geblieben? Dieser Gedanke wurde allmählich zu einer fixen Idee und beschäftigte mich mein ganzes Leben lang.
Dann, in den späten Jahren meines Lebens, als ich über hinreichend freie Zeit verfügte, begann ich, mich mit dieser Frage, die sich als sehr komplex entpuppte, ernsthaft zu beschäftigen und siehe – nach längerem Studium der Materie kam die Erleuchtung, das Licht der Gewissheit:
Mitnichten ist das Blut der Árpáden versiegt!
Nach der Lektüre meiner diesbezüglichen Ausführungen und dem Studium der beigefügten Tafeln wird sich der Leser selbst überzeugen können, dass sich das Blut der Árpáden mithilfe von (mindestens) sechs Árpá-denprinzessinnen über das Jahr 1301 hinaus bis zu unseren Tagen hinübergerettet hat. Mehr noch: Das Árpá-denblut hat Zugang zu allen Herrscherfamilien Europas – ob noch regierend oder ihrer Throne verlustig geworden – gefunden.
Eine Feststellung, die mich dann endlich zufriedengestellt hat.
Troisdorf, im Winter 2003/04