Lieben heißt sterben - Heidi Verhees - E-Book

Lieben heißt sterben E-Book

Heidi Verhees

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Beschreibung

Petra ist eine junge alleinerziehende Mutter von einem kleinen Jungen. Sie ist fleißig und geht verantwortungsbewusst ihrer Arbeit nach. Das Leben hatte es nie gut mit ihr gemeint. Auch die Liebe fürs Leben hat sie noch nicht gefunden. Umso glücklicher ist sie, dass sie in ihrem Chef Klaus, einen richtig guten Freund gefunden hat. Doch Klaus ist verheiratet und viel älter als Petra. Sie sieht in ihm oft einen Vaterersatz. Doch schon bald ändern sich ihre Gefühle und sie verliebt sich in ihn. Wird Petra vielleicht mit Klaus glücklich? Oder geht die Pechsträhne weiter?

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Seitenzahl: 53

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IMPRESSUM

Liebesgeschichte von Heidi Verhees

Titel: Lieben heißt sterben

©2014 Die Rechte der veröffentlichten Texte liegen bei Heidi Verhees

Verlag:

Mondschein Corona – Verlag

Teckstrasse. 26

73207 Plochingen

Lektorat:

Astrid Pfister

Covergestaltung:

Finisia Moschiano

Petra lebte in einer Kleinstadt, als alleinerziehende Mutter von einem kleinen Sohn. Sie führte eigentlich ein ganz normales Leben. Ihr Sohn Jan besuchte den Kindergarten und Petra arbeitete schon seit mehreren Jahren an einem Internat als Putzfrau. Sie hätte sich zwar beruflich etwas Besseres vorstellen können, gerade weil sie noch sehr jung war, doch das Schicksal hatte sie nun einmal in diese Richtung gelenkt.

Aber irgendwie fühlte sich Petra an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl, ja sogar geborgen. Im Kreise ihrer schon viel älteren Kolleginnen und nicht zuletzt auch wegen des Hauswarts Klaus, dem man im Betrieb nichts Gutes nachsagte …

Klaus galt als launisch und streng, doch gerade von ihm fühlte sich Petra oft verstanden. Und sie kam mit seiner Art gut klar. Mit den Jahren entwickelte sich zwischen Petra und Klaus sogar so etwas wie eine enge Freundschaft.

Petra verstand oft nicht, warum ausgerechnet er jemand war, auf dessen Rat und Hilfe sie manchmal nicht verzichten konnte. Er kannte sie gut und stand ihr oft zu Seite.

Vielleicht lag es daran, dass Klaus eine gewisse Reife mit sich brachte, denn immerhin trennten sie beide fünfundzwanzig Jahre. Manchmal nannte Petra ihn liebevoll "Mein Lebensberater". Oft war nur er der Grund, warum Petra gern zur Arbeit ging. Weil er Derjenige und der Einzige war, der es immer schaffte, ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Petra genoss solche Momente in vollen Zügen. Ein Gefühl was sie schon lange vermisste oder vielleicht gar nicht erst kennengelernt hatte, denn von Kindesbeinen an wurde es Petra beigebracht immer zu lächeln, auch wenn es noch so hart war. Irgendwie brauchte sie die Wärme, die er ausstrahlte. Auch Klaus offenbarte Petra oft die Probleme, die er scheinbar in seiner nicht so glücklichen Ehe hatte. Und auch Petra hörte ihm in solchen Momenten zu und war für ihn da. Eine Freundschaft, die ohne viele Worte funktionierte. So dachten beide.

Doch an einem Tag im Herbst, an dem Petra arbeiten sollte, obwohl sie eigentlich freigehabt hätte, geschah etwas, was für sie zu einer Achterbahn ihrer Gefühle wurde. Pünktlich zur ausgemachten Zeit kam Petra völlig unausgeschlafen zur Arbeit. Sie ging mit schweren Schritten in Klaus Büro und begrüßte ihn mit einem leisen: „Guten Morgen“, was er erwiderte.

So müde sie auch war, stand sie mitten in seinem Büro und spürte, dass heute etwas anders war, als sonst. Sie schaute ihn an und merkte, dass auch seine Blicke verändert wirkten.

„Setz dich erst einmal auf die Couch, ich hole dir einen Kaffee“, sagte Klaus. Das ließ sich Petra nicht zwei Mal sagen. Klaus ging und kam schnell mit zwei Tassen Kaffee zurück. Er ließ sich auf dem Sessel nieder. Er nippte an seiner Tasse und Petra bemerkte, dass Klaus sie mit seinen warmen braunen Augen ansah. Er starrte sie so intensiv an, dass sie nicht mehr wusste, wo sie hinschauen sollte.

„Wenn du so müde bist, dann lege dich noch etwas auf die Couch, ich lasse dich allein", sagte Klaus schließlich. Locker, wie Petra war, zog sie sich die Schuhe aus und Klaus zauberte eine Wolldecke hinter der Couch hervor. Petra sagte lachend: „Das sollte ein Scherz sein, ich bin doch nicht zum Schlafen hier.“ Klaus erwiderte leise: „Quatsch, niemand ist im Haus nur ein paar Handwerker, ruh dich aus." Mit leichten Schritten näherte er sich Petra und legte liebevoll die Decke über ihren Körper. Er beugte sich über sie, streichelte zart ihr Gesicht und beide sahen sich tief in die Augen. Es schien, als ob alles um sie herum zur Nebensache wurde. Plötzlich gab Klaus Petra einen sanften Kuss auf die Wange und flüsterte: „Schlaf ein bisschen, ich komme gleich wieder und dann wecke ich dich." Petra lag wie erstarrt da und wusste nicht, wie ihr geschah.

Klaus verschwand und ließ Petra allein. Nach ein paar Minuten stand sie auf und ging völlig verwirrt an ihre Arbeit, um zu verstehen, was da gerade passiert war. Doch so sehr sie auch grübelte, sie verstand es einfach nicht. Wenn uns jemand gesehen hätte, oder sogar seine Frau gekommen wäre, dachte Petra, sie war völlig durcheinander.

Ihre Arbeit ging nur sehr schleppend voran. Als sie endlich fertig war, begab sie sich zu Klaus ins Büro und plante auf dem Weg dorthin, noch einmal mit ihm über die Situation zu reden. Aber als sie dann dastand und ihn an seinem Schreibtisch sitzen sah, brachte sie keine Silbe über ihre Lippen. Klaus bemerkte ihre Nervosität und fragte: „Was war das eben?"

„Ich weiß nicht“, antwortete Petra mit leiser Stimme. „Ein einmaliger Fehler, der nicht noch einmal passieren wird“, sagte Klaus, wünschte ihr fast schon kühl ein schönes Wochenende und ging. Petra ging aus dem Gebäude und musste erst einmal tief durchatmen. Nur mit langsamen Schritten näherte sie sich ihrem Auto. Das Wochenende wollte Petra nutzen, um darüber nachzudenken, wie sie am besten mit der Situation umging, denn was sie auf keinen Fall wollte, war, dass die wertvolle Freundschaft wegen falscher Gefühle zerbrach. Und sie war sich sicher, dass Klaus das ganz bestimmt auch nicht wollte. Doch waren das wirklich nur falsch interpretierte Gefühle, oder schlummerten da tief im Inneren doch große Gefühle der Liebe? Denn wenn Petra ehrlich war, genoss sie die zufälligen Berührungen von Klaus schon sehr ... Aber ihr Verstand sagte ihr natürlich, dass es allein schon vom Altersunterschied her nicht sein konnte. Und schließlich war Klaus ja auch schon lange verheiratet. Sie beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.

Das Wochenende verging, der Montag kam und die Arbeit rief. Mit gemischten Gefühlen machte Petra sich auf den Weg zur Arbeit. Sie hatte etwas Angst, Klaus gegenüberzutreten. Doch ganz umsonst, Klaus kam ihr auf dem Flur entgegen und begrüßte Petra freundlich wie immer. So als wäre nichts geschehen. Erleichtert machte sich Petra an ihre Arbeit. Kurz darauf begegnete sie Klaus zum zweiten Mal.

„Ich muss mit dir reden“, sagte er. Sie gingen in einen Raum und Klaus schloss die Tür hinter sich. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen“, murmelte Klaus.

„Wofür entschuldigen?", fragte Petra.

„Ich habe mich hinreißen lassen, die Situation ausgenutzt und dich damit wohl ziemlich verwirrt", entgegnete Klaus.