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Lonely Planet E-Books für dein Smartphone, Tablet oder E-Book Reader! Spare Gewicht im Gepäck und nutze viele praktische Feature auf deiner nächsten Reise: - Navigiere schnell und einfach im E-Book mit unseren hilfreichen Links - Weblinks führen dich direkt zu weiteren Infos - Offline-Karten (inkl. Zoom) + Google Maps Links zeigen dir den Weg NEU: Karten mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder speichern – vermeide Roaming im Ausland! - Durchsuche den Text in Sekunden nach beliebigen Stichworten - Mache Notizen und Lesezeichen und erstelle dir ganz einfach einen individuellen Reiseplan E-Book basiert auf: 4. Auflage 2017 Museen und Clubs in São Paulo, Strände in Rio de Janeiro, smaragdgrüne Tauchreviere und ein Opernbesuch mitten im amazonischen Regenwald. Das Experten-Team um Regis St. Louis war über ein Jahr lang unterwegs, um Unterkünfte und Restaurants für jeden Geldbeutel zusammen zu stellen: von der Hängematte auf dem Amazonasschipper über B&Bs in der favela oder im Regenwald zu exklusiven Dschungel- und Beachresorts. Vom freundlichen Caipirinhastand am Strand und lockeren lanchonete-Imbissen über rodízio-Grills zu feinstem Seafood. Die Brasilianer sind zu Recht stolz auf ihre saftigen picanhas- Hüftstücke, das Bohneneintopf-Nationalgericht feijoada und die Errungenschaften der regionalen und Einwanderer-Küchen.
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Seitenzahl: 1873
Veröffentlichungsjahr: 2016
REISEPLANUNG
Übersichtskarte Brasilien
Willkommen in Brasilien
Brasiliens Top 20
Gut zu wissen
Wie wär’s mit …
Monat für Monat
Reiserouten
Karneval
Outdooraktivitäten
Reisen mit Kindern
Brasilien im Überblick
REISEZIELE IN BRASILIEN
RIO DE JANEIRO (STADT)
Sehenswertes
Aktivitäten
Kurse
Geführte Touren
Feste & Events
Schlafen
Essen
Ausgehen & Nachtleben
Unterhaltung
Shoppen
Praktische Informationen
An- & Weiterreise
Unterwegs vor Ort
Bildergalerie
RIO DE JANEIRO (BUNDESSTAAT)
Costa Verde
Ilha Grande & Vila do Abraão
Parati
Rund um Parati
Itatiaia-Region
Parque Nacional do Itatiaia
Visconde de Mauá
Penedo
Nördlich von Rio de Janeiro
Petrópolis
Parque Nacional da Serra dos Órgãos
Vassouras
Teresópolis
Nova Friburgo
Östlich von Rio de Janeiro
Saquarema
Arraial do Cabo
Cabo Frio
Búzios
MINAS GERAIS & ESPÍRITO SANTO
Minas Gerais
Belo Horizonte
Ouro Preto
Mariana
Lavras Novas
Congonhas
São João del Rei
Tiradentes
Caxambu
Aiuruoca & Vale do Matutu
Diamantina
Serro & Umgebung
Parque Nacional da Serra do Cipó
Tabuleiro
Parque Natural do Caraça
Parque Nacional de Caparaó
Espírito Santo
Vitória
Itaúnas
Guarapari
Die Strände südlich von Guarapari
Domingos Martins
Pedra Azul
SÃO PAULO (BUNDESSTAAT)
São Paulo (Stadt)
Sehenswertes
Kurse
Geführte Touren
Feste & Events
Schlafen
Essen
Ausgehen & Nachtleben
Unterhaltung
Shoppen
Orientierung
Praktische Informationen
An- & Weiterreise
Unterwegs vor Ort
Paulista-Küste
Ubatuba
São Sebastião
Ilhabela
Iguape & Umgebung
PARANÁ
Curitiba
Morretes
Paranaguá
Ilha do Mel
Iguaçu-Fälle & Umgebung
Foz do Iguaçu
Parque Nacional do Iguaçu (Brasilien)
Parque Nacional Iguazú (Argentinien)
Itaipu-Staudamm
SANTA CATARINA
Ilha de Santa Catarina
Florianópolis
Im Norden der Insel
Ostküste
Im Süden der Insel
Das Festland
Joinville
Blumenau
Nördlich von Florianópolis
Südlich von Florianópolis
RIO GRANDE DO SUL
Porto Alegre
Serra Gaúcha
Bento Gonçalves
Pinto Bandeira
Gramado
Cambará do Sul
Litoral Gaúcho
Torres
Rio Grande
BRASÍLIA & GOIÁS
Brasília
Sehenswertes
Aktivitäten
Geführte Touren
Schlafen
Essen
Ausgehen & Nachtleben
Unterhaltung
Shoppen
Praktische Informationen
An- & Weiterreise
Unterwegs vor Ort
Goiás
Goiânia
Cidade de Goiás
Pirenópolis
Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros
Alto Paraíso de Goiás
São Jorge
MATO GROSSO & MATO GROSSO DO SUL
Mato Grosso
Cuiabá
Chapada dos Guimarães
Parque Nacional da Chapada dos Guimarães
Bom Jardim
Poconé
Das Pantanal
Mato Grosso do Sul
Campo Grande
Corumbá
Bonito & Umgebung
Ponta Porã
BAHIA
Salvador
Sehenswertes
Strände
Kurse
Geführte Touren
Feste & Events
Schlafen
Essen
Ausgehen & Nachtleben
Unterhaltung
Shoppen
Orientierung
Praktische Informationen
An- & Weiterreise
Unterwegs vor Ort
Recôncavo
Cachoeira & São Félix
Santo Amaro
Nördlich von Salvador
Praia do Forte
Von Praia do Forte nach Sítio do Conde
Sítio do Conde
Mangue Seco
Südlich von Salvador
Morro de São Paulo
Boipeba
Valença
Camamu
Barra Grande
Itacaré
Ilhéus
Olivença
Porto Seguro
Südlich von Porto Seguro
Parque Nacional de Monte Pascoal
Caravelas
Parque Nacional Marinho de Abrolhos
Westlich von Salvador
Feira de Santana
Lençóis
Parque Nacional da Chapada Diamantina
SERGIPE & ALAGOAS
Sergipe
Aracaju
Laranjeiras
São Cristóvão
Alagoas
Maceió
Südlich von Maceió
Penedo
Maragogi
PERNAMBUCO, PARAÍBA & RIO GRANDE DO NORTE
Pernambuco
Recife
Olinda
Paraíba
João Pessoa
Rio Grande do Norte
Natal
Praia da Pipa
Nördlich von Natal
Fernando de Noronha
CEARÁ, PIAUÍ & MARANHÃO
Ceará
Fortaleza
Canoa Quebrada
Icaraí de Amontada
Jericoacoara
Piauí
Maranhão
São Luís
Alcântara
Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses
AMAZONIEN
Pará
Belém
Algodoal
Ilha de Marajó
Santarém
Floresta Nacional (FLONA) do Tapajós
Alter do Chão
Tocantins
Palmas
Taquarussú
Parque Estadual do Jalapão
Amazonas
Manaus
Rund um Manaus
Rio Negro
Tefé
Reserva de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá
Das Dreiländereck
Roraima
Boa Vista
Santa Elena de Uairén (Venezuela)
Rondônia
Porto Velho
Guajará-Mirim
Guayaramerín (Bolivien)
Acre
Rio Branco
Xapuri
Cobija (Bolivien)
Brasiléia
BRASILIEN VERSTEHEN
Brasilien aktuell
Geschichte
Das Leben in Brasilien
Brasilianische Rhythmen
Jogo bonito – Das schöne Spiel
Kino & Literatur
Die Küche Brasiliens
Natur & Umwelt
PRAKTISCHE INFORMATIONEN
Allgemeine Informationen
Verkehrsmittel & -wege
Sprache
Kartenlegende
So klingt Rio
Fußballfieber
Strände im Bundesstaat Rio de Janeiro
Kolonialstädte in Minas Gerais
Pizza Paulistana
Iguaçu-Fälle
Vale Europeu
Vale dos Vinhedos
Niemeyers Brasília
Fahrt auf der Transpantaneira
Capoeira
Candomblé
Fernando de Noronha
Strandleben
Flussreisen
Die Tierwelt Amazoniens
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Tropische Inseln, grüner Regenwald, wunderschöne Städte und malerische Strände bilden die Kulisse für das große Brasilien-Abenteuer.
Weiße Traumstrände, grüner Regenwald und wilde, rhythmusgeladene Metropolen machen Brasilien zu einem der faszinierendsten Reiseziele der Welt. Dabei reicht die Bandbreite der Attraktionen von zeitlosen Kolonialstädten bis hin zu unwirklichen Landschaften mit roten Felsschluchten, donnernden Wasserfällen und von Korallen gesäumten tropischen Inseln. Hinzu kommt eine legendäre Artenvielfalt: Die Ökosysteme warten mit der facettenreichsten Flora und Fauna der Welt auf. An unzähligen Orten lassen sich landestypische Tiere beobachten, darunter Tukane, Hellrote Aras, Brüllaffen, Wasserschweine, Amazonasdelfine, Meeresschildkröten und Tausende mehr.
Musik und ungezügelte Lebenslust gehen Hand in Hand, sei es bei einem Tänzchen mit cariocas (Einwohner Rios) in Rios atmosphärischen Sambaclubs oder in den von mitreißenden Rhythmen erfüllten Straßen Salvadors. Zu den weiteren Highlights zählen forró-Tanzhallen im Nordosten und schneller Carimbó im Amazonasgebiet, virtuose DJs in São Paulo und zahllose regionale Stile wie die durchdringende Countrymusik der sertanejo und der schonungslose Reggae Maranhãos.
Brasiliens Karneval fegt mit mitreißendem Samba und Frevo (Musik- und Tanzstil), bunten Kostümen und Partys bis zum Morgen über die hiesigen Städte hinweg. Die Feierlust der Einheimischen ist damit aber noch nicht gestillt. Festas (Feste) finden das ganze Jahr über statt und zeigen die unglaubliche Vielfalt des Landes. Zur Semana Santa (Karwoche) bedecken Blumen die Straßen Ouro Pretos, während sich beim Bumba-Meu-Boi-Festival indigene, afrikanische und portugiesische Folklore mischen. An die Alte Welt erinnert das größte Oktoberfest außerhalb Deutschlands in Blumenau mit Bier und Schnitzel. Und einige Städte, darunter Recife, Fortaleza und Natal, feiern Karneval zu einer anderen Jahreszeit.
Das Land hält für jedes Reisebudget große Abenteuer bereit, z. B. Reitausflüge und Tierbeobachtungstouren im Pantanal, Kajakfahrten in den Sumpfwäldern des Amazonasbeckens, Klettertrips auf felsigen Klippen mit einem traumhaften Ausblick und Walbeobachtungsausflüge vor der Küste. Darüber hinaus lockt es mit erstklassigen Surfwellen vor palmengesäumten Stränden sowie kristallklaren Flüssen und Korallenriffen, die sich wunderbar zum Schnorcheln eignen.
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Festival, Salvador
Regis St. Louis, Autor
Die Musik, die Strände, die Tierwelt und vor allem die Menschen – Brasiliens Charme erliegt man schnell. Rio de Janeiro zählt zu meinen Lieblingsstädten: Ich bekomme nie genug von den Sonnenuntergängen beim Arpoador, der Sambaszene Lapas oder Spaziergängen durch die Gassen Santa Teresas. Dies ist jedoch erst der Anfang. Unvergesslich sind für mich Tierbeobachtungstouren (besonders im Pantanal und in Amazonien), das Schließen neuer Freundschaften in kleinen Städten und die großartigen Musiker, die ich an den unwahrscheinlichsten Orten entdeckt habe. Kein anderes Land hat so viel zu bieten!
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1 Bei Sonnenuntergang soll der Blick vom Zuckerhut am schönsten sein. In Wahrheit genießt man unabhängig von der Uhrzeit einen unvergesslichen Ausblick auf Rio, der auf der Welt seinesgleichen sucht. Hier erstreckt sich eine Landschaft unberührter grüner Hügel und goldener vom blauen Meer gesäumter Strände, an denen Wolkenkratzer in die Höhe sprießen. Die Fahrt mit den verglasten Gondeln der Seilbahn ist der halbe Spaß. Abenteuerlustige können auch zum Gipfel klettern.
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Blick über Corcovado auf den Pão de Açúcar
2 Wer bereits Wasserfälle auf der ganzen Welt kennt und glaubt, dass einen so schnell nichts mehr vom Hocker haut, hat noch nicht die Iguaçu-Kaskaden gesehen. Die 275 donnernden Fälle an der brasilianisch-argentinischen Grenze beeindrucken selbst den erfahrensten Abenteurer. Laut, ungezähmt, unaufhaltsam und atemberaubend schön – Iguaçu lässt jeden Betrachter angesichts der schieren Macht von Mutter Natur in Ehrfurcht erstarren.
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3 Der Archipel 350 km vor der Atlantikküste Natals besteht aus einem 10 km langen Eiland und 20 Inselchen. Er hat alles, was man mit einem tropischen Traumziel verbindet: atemberaubende Landschaften, schöne Strände, die besten Tauch- und Schnorchelspots des Landes, gute Surfbedingungen, tolle Wanderwege, jede Menge Tiere, gute Unterkünfte sowie Restaurants – und es ist nicht voll, denn es sind immer nur so viele Besucher da, wie in das Flugzeug passen. Ein Besuch in Noronha ist teuer, aber jeden centavo wert.
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Baia dos Porcos
4 Das afrobrasilianische Zentrum Salvador ist für Capoeira, Candomblé, Olodum, portugiesische Kolonialarchitektur, afrikanisches Straßenessen und einen der ältesten Leuchttürme des amerikanischen Kontinents berühmt. Einst diente es den Portugiesen als Hafen, weswegen auch der Sklavenhandel Teil seiner Geschichte ist. Doch heute wartet Bahias lebendige Hauptstadt mit einem einzigartigen Zusammenspiel zweier dynamischer Kulturen auf. Höhepunkt der Musik- und Partyszene sind jeden Februar Salvadors Karnevalsfeierlichkeiten.
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5 Eine Stadt wie eine Achterbahnfahrt. Ouro Pretos Straßen aus dem 18. Jh. säumt ein barocker Prachtbau nach dem anderen. Die Stadt fasziniert darüber hinaus mit kunstvollen Skulpturen von Aleijadinho, opulenten vergoldeten Kirchen, der Geschichte des afrikanischen Stammeshäuptlings und Volkshelden Chico-Rei und Osterprozessionen, die zu den eindrucksvollsten des Landes zählen. In über 300 Jahren hat die Stadt sich oft gewandelt: von einer Goldgräberstadt zum Regierungssitz, von einer Brutstätte der Revolution zur UNESCO-Welterbestätte.
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Igreja de São Francisco de Assis
6 Mit den überall erhältlichen Bieren wie Brahma und Skol lässt sich bei heißem Wetter natürlich der Durst stillen, aber die besten Biere des Landes kommen aus der Gegend um Blumenau. Neben Lederhosen und Leberkäse importierten deutsche Einwanderer auch das Reinheitsgebot, das von den Deutsch-Brasilianern noch immer streng gehütet wird. In Blumenau locken Erzeugnisse der Großbrauerei Eisenbahn und leckeres Bier von kleinen Unternehmen wie Schornstein Kneipe, Bierland und Das Bier. Um sie zu probieren, muss man sich zum Vale Europeu in Santa Catarina begeben.
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7 Nur wenige Gegenden bieten so gute Möglichkeiten, wilde Tiere zu beobachten, wie das Pantanal, ein herrlich abgeschiedenes Sumpfgebiet in Mato Grosso. Hier leben u. a. niedliche Capybaras und stolze Störche, die man erstaunlich einfach zu Gesicht bekommt. Es gibt unzählige Gründe für einen Besuch, aber vor allem sind nirgendwo in Südamerika die Chancen besser, den scheuen Jaguar zu sichten!
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Tukan
8 Um ihre Rolle als Vorbotin eines neuen Zeitalters in Brasilien zu untermauern, brauchte die Stadt der Zukunft jemanden, der diese Vision architektonisch umsetzte: Oscar Niemeyer. Die „Dornenkrone“ (Catedral Metropolitana) ist ein religiöses Meisterwerk, während das interplanetare Teatro Nacional geradezu unwirklich daherkommt. Brasília beherbergt Unmengen baulicher Schätze, erschaffen von einem Genie, das sich von einer besseren Zukunft inspirieren ließ.
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Catedral Metropolitana
9 Am besten ruht man sich im Flieger noch mal richtig aus, denn nach der Landung ist bis Aschermittwoch Party angesagt. Dabei kann man zwischen fast 500 Straßenfesten in der ganzen Stadt wählen. Wer mittendrin sein möchte, nimmt mit einer Sambaschule an der Parade im Sambódromo teil und marschiert zwischen ekstatischen Trommelgruppen und rauchspuckenden Drachen vor Tausenden begeisterten Zuschauern umher. Oder man vergnügt sich im passenden Kostüm auf einem der Karnevalsbälle. Die Vorbereitungen beginnen bereits Wochen vorher.
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10 Wegen ihrer Abgeschiedenheit diente die Ilha Grande jahrzehntelang als Gefängnis und Leprakolonie. So bewahrte sie ihre Ursprünglichkeit: Ihre bewaldeten Hänge und Strände zählen zu den unberührtesten Brasiliens. Besucher können z. B. eine Wanderung durch den Atlantischen Regenwald unternehmen, einen Schnorchelausflug im blauen Meer machen oder am Fuße eines Wasserfalls baden. Die autofreie saubere grüne Insel ist wahrlich ein Naturparadies und zudem nur eine Tagesreise von Rio entfernt.
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11 Ob Kanufahrten auf verschlungenen Wasserwegen oder Trekkingausflüge auf Naturpfaden unter den wachsamen Augen von Affen und Faultieren: Dschungeltouren sind die Hauptattraktion im Amazonasbecken. Der weltweit größte und am besten erschlossene Regenwald lockt mit Abenteuern für jeden Geschmack – von einfachen Wanderungen bis zu Klettertrips auf 50 m hohe Bäume und von Luxuslodges bis zu provisorischen Camps. Unabhängig von Vorlieben, Erfahrung, Fitness und Reisebudget wird hier jeder zufriedengestellt.
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12 Der abgeschiedene Nationalpark, eine unberührte Naturlandschaft mit tosenden Wasserfällen, kristallblauen Teichen, zerklüfteten Wanderwegen und natürlichen Wasserrutschen, ist eine der wenigen Attraktionen im Inland des mit Stränden gesegneten Bundesstaates Bahia. Wer ihn im Rahmen eines Tagesausflugs ab Lençóis oder einer längeren Tour mit einem Guide besucht, wird mit einem der schönsten Outdoorabenteuer in Brasilien belohnt.
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13São Paulo kombiniert die Dynamik New Yorks, die Modernität Tokios und die Preise Moskaus mit einem riesigen Unterhaltungsangebot. 20 Millionen potenzielle Feinschmecker, Partygänger und Cocktailkenner haben die Qual der Wahl zwischen fast 30 000 Restaurants, Bars und Clubs. Die Metropole trumpft mit schicken Gourmettempeln in Itaim Bibi und Jardins, schrägen Adressen in Baixo Augusta und Künstlerbars in Vila Madalena auf. Meist wird bis in die Morgenstunden mit viel Bolinhos, Alkohol und Musik gefeiert. Saúde!
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14 Diese Kolonialstadt ist so hübsch erhalten und mit einer derart reizvollen Umgebung gesegnet, dass sie fast wie eine Filmkulisse wirkt. Kopfsteinpflastergassen, blumengeschmückte Mauern und eindrucksvolle Kolonialhäuser machen jeden Schritt zu einem Vergnügen, vor allem für Wanderfans. In den nahe gelegenen Bergen erstrecken sich zahlreiche Wege, Tiradentes’ dynamische Restaurants servieren köstliche traditionelle Küche und in den charmanten Pensionen kann man wunderbar Energie tanken.
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15 Unter den Traumlandschaften Brasiliens überraschen die Lençóis Maranhenses in Maranhão wohl am meisten. Die 70 km langen und 25 km breiten hohen Dünen ähneln lençóis (Bettlaken). Von März bis September füllen Tausende kristallklare von Regenwasser gespeiste Lagunen die Hohlräume zwischen ihnen. Am schönsten ist das Naturspektakel im Juli und August. Man erreicht sie per Allradwagen, mit dem Boot über den Rio Preguiças mitten durch den Dschungel, oder – für Abenteuerlustige – nach einer drei bis viertägigen Wanderung über die Lençóis.
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16Bonito ist einfach wunderschön! Wasserratten erleben hier unvergessliche Momente wie Abenteuer im kühlen Nass des atemberaubenden Umlandes der Serra do Bodoquena. Seien es erste Erkundungsausflüge auf dem Rio da Prata oder eine Reise zum Mittelpunkt der Erde beim Abismo de Añhumas, Bonito wartet mit einzigartigen Erlebnissen auf, die zu den Highlights einer jeden Reise nach Brasilien zählen.
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Gruta do Lago Azul
17 Die beiden gegensätzlichen Nachbarn im Nordosten, die eine gemeinsame Geschichte und Kultur verbindet, ergänzen sich perfekt. Recife, die verkehrsreiche große Schwester, beherbergt Hochhäuser sowie eine faszinierende Altstadt und gewinnt durch Renovierungen, Museen und Restaurants zunehmend an Attraktivität. Das hübsche baumreiche Olinda lockt mit verschlungenen Gassen, Kolonialkirchen und Galerien. An Karneval zeigt sich das bunte gemeinsame Erbe bei mitreißenden Straßenpartys.
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Karneval in Olinda
18Alter do Chão, ein Stück Jericoacoara mitten im Regenwald, lässt keine Wünsche offen. Es ist vor allem für seinen feinen weißen Sandstrand und sein kühles teefarbenes Wasser bekannt. Überdies gelangt man von hier aus in ein geschütztes Waldgebiet mit massiven samaúma-Bäumen und Privatunterkünften bei örtlichen Gummisammlerfamilien. Zahlreiche Aktivitäten, Hotels für jedes Budget und das entspannte Flair laden zu einem längeren Aufenthalt ein.
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19 In Santa Catarina kann man wunderbar relaxen, was vor allem an den sonnenverwöhnten Küsten liegt. Wer das erste Mal seine Zehen in den unberührten Sand des Bundesstaates bohrt, wird begeistert sein, egal ob man das nur eine einstündige Fahrt von 42 paradiesischen Stränden entfernte Florianópolis, Guarda do Embaú südlich der Hauptstadt mit den besten Surfspots Brasiliens oder Praia do Rosa, den schicksten Strandort der Region, besucht.
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Praia da Joaquina
20 Nirgends in Brasilien gibt’s einen so faszinierenden Mix aus Kolonialarchitektur und schöner Natur wie in Parati. Das ein paar Stunden südwestlich von Rio an der malerischen Costa Verde gelegene Örtchen lockt schon lange erholungssuchende cariocas an. Herrliche Strände und eine eindrucksvolle Bergkulisse wetteifern mit dem charmanten kopfsteingepflasterten Zentrum aus dem 18. Jh. Für Abwechslung vom Sonnenbaden und Sightseeing sorgen Caipirinhas, natürliche Wasserrutschen und Gourmetkurse in der örtlichen Kochschule.
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Weitere Informationen
Real (R$)
Portugiesisch
Bürger aus EU-Ländern und der Schweiz benötigen für einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten kein Visum.
Geldautomaten sind weit verbreitet. In den meisten Hotels und Restaurants kann man mit Kreditkarten zahlen.
Brasilianische SIM-Karten können in entsperrte europäische Mobiltelefone eingesetzt werden.
Das Land erstreckt sich über vier Zeitzonen. In Rio und São Paulo gilt dieselbe Uhrzeit wie in Brasília (MEZ –4 Std.).
Hauptsaison (Dez.–März)
Heiße Temperaturen und Partystimmung, während in der nördlichen Hemisphäre Winter ist.
Die Preise steigen und zum Karneval verlangen die Unterkünfte meist einen Mindestaufenthalt von vier Nächten.
Zwischensaison (April & Okt.)
An der Küste ist es warm und trocken, im Süden kann es dagegen kühl sein.
Die Preise und der Andrang sind durchschnittlich. Nur in der Osterwoche wird es teuer und voll.
Nachsaison (Mai–Sept.)
Abgesehen von den Schulferien im Juli sinken die Preise und im Süden herrschen kalte Temperaturen.
Juli bis September sind gute Monate für einen Besuch Amazoniens oder des Pantanals.
Embratur (www.visitbrasil.com) Offizieller Webauftritt des brasilianischen Tourismusministeriums.
Insider’s Guide to Rio (www.ipanema.com) Englischsprachige Tipps und Infos zur Reiseplanung und zwei Extrarubriken: Karneval und Rio für Schwule und Lesben.
KultBrasil (www.kultbrasil.de) Jede Menge Infos rund um die brasilianische Kultur und andere Themen.
Lonely Planet (www.lonelyplanet.de und lonelyplanet.com) Reiseinfos, Tipps und Foren.
Rio Times (www.riotimesonline.com) Englischsprachige Nachrichten und Informationen zu Rio de Janeiro.
Cultural Brazil (www.culturalbrazil.org) Artikel auf Englisch zu den Themen Literatur, Kunst und Film.
Gringoes (www.gringoes.com) Von englischsprachigen Wahl-Brasilianern geschriebene Beiträge.
Bett im Schlafsaal: 40–60 R$
Sandwich und Getränk in einer Saftbar: 14–20 R$
Fahrt mit einem Langstreckenbus: 15 R$ pro Std.
Standarddoppelzimmer in einem Hotel: 160–300 R$
Abendessen für zwei Personen in einem Mittelklasserestaurant: 80–160 R$
Dschungeltouren: 250 R$ pro Tag
Eintrittsgebühren in Clubs und bei Livekonzerten 20–50 R$
Einfacher Flug von Rio nach Salvador/Iguaçu/Manaus: ab 450/500/510 R$
Boutique-Hotels: 500–800 R$
Noble Dschungelunterkünfte außerhalb von Manaus: 500–1000 R$ pro Nacht
Abendessen für zwei Personen in gehobenen Restaurants: 200–400 R$
Banken Mo–Fr 9–15 Uhr
Bars 18–2 Uhr
Cafés 8–22 Uhr
Clubs Do–Sa 22–4 Uhr
Geschäfte Mo–Sa 9–18 & So 9–13 Uhr
Restaurants 12–14.30 & 18–22.30 Uhr
Aeroporto Galeão (GIG; Rio de Janeiro) Busse von Premium Auto Ônibus (www.premiumautoonibus.com.br; 15 R$) starten etwa alle 20 Minuten nach Flamengo, Copacabana, Ipanema, Leblon und in andere Viertel. Die Fahrt dauert 75 bis 120 Minuten. Ein Taxi nach Copacabana und Ipanema (45–120 Min.) kostet zwischen 65 und 90 R$.
Aeroporto GRU (GRU; São Paulo) Der effiziente Airport Bus Service (www.airportbusservice.com.br; 42 R$) hält auf dem Weg vom/zum Flughafen GRU am Aeroporto Congonhas, in Barra Funda, in Tiête, an der Praça da República und an verschiedenen Hotels rund um die Avenida Paulista und die Rua Augusta. Guarucoop (www.guarucoop.com.br) ist das einzige Taxiunternehmen, das am Flughafen verkehren darf (136 R$ bis zur Avenida Paulista, 161 R$ bis Vila Madalena).
Flugzeug Praktisch, um die großen Distanzen innerhalb Brasiliens zu überwinden. Dadurch spart man z. T. Tage! Flüge sind teuer, werden aber häufig zu Sonderpreisen angeboten.
Bus Jede Menge Verbindungen von comun (normal) bis leito (Übernachtbusse mit Schlafsitzen) im ganzen Land bis auf das Amazonasgebiet. Infos zu Fahrplänen und Unternehmen bietet z. B. Busca Ônibus (www.buscaonibus.com.br).
Schiff/Fähre Langsam, unbequem, aber gut für eine Geschichte sind Bootstouren auf dem Amazonas. Sie dauern eher Tage als Stunden. Hängematte, Snacks, Trinkwasser und viel Geduld mitnehmen.
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Die Bandbreite reicht von idyllischen Inselrefugien bis zu überfüllten Stadtstränden und scheinbar endlosen an Regenwälder angrenzenden Küstenabschnitten.
Baia do Sancho Auf Fernando de Noronha liegt einer der schönsten Strände Brasiliens.
Ilha Grande Bezauberndes autofreies Eiland mit Traumstränden und einer entspannten Atmosphäre.
Trancoso Von dem hübschen Dorf in Bahia bis zu den von Felsen eingerahmten Sandstreifen ist es nur ein kurzes Stück.
Jericoacoara Angesagter internationaler Strandspot, Aktivitäten, pousadas (Pensionen), Restaurants und Nachtleben.
Ilhabela Nur ein paar Stunden von São Paulo entfernt locken dichter Dschungel, Wasserfälle und malerische Strände.
Ilha de Santa Catarina Geschützte Dünen, von Felsen und Wald gesäumte Sandstreifen und hübsche Lagunen.
Brasilianer behaupten gern: „Deus e Brasileiro“ (Gott ist Brasilianer). Kein Wunder, denn das Land ist mit Regenwäldern, donnernden Wasserfällen, zerklüfteten Bergen und tropischen Inseln gesegnet.
Rio de Janeiro Die Cidade Maravilhosa (Wunderbare Stadt) macht ihrem Namen mit bewaldeten Bergen und paradiesischen Stränden alle Ehre.
Fernando de Noronha Eine 10 km lange Insel mit Klippen, Felsentürmchen, malerischen Buchten und Stränden.
Iguaçu Zwischen Argentinien und Brasilien stürzen sich spektakuläre Wasserfälle in die Tiefe.
Parque Nacional da Chapada Diamantina Im Inland von Bahia kann man atemberaubende Plateaus überqueren und am Fuße von Wasserfällen schwimmen.
Lençóis Maranhenses Windgepeitschte Dünen und leuchtend blaue Lagunen.
Alter do Chão Schneeweißer Sand und Amazonasdschungel.
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Parque Nacional da Chapada Diamantina
In den Serra Verde Express steigen und zwischen Curitiba und Morretes die umwerfende Aussicht auf beeindruckende Schluchten und tropisches Tiefland genießen.
Brasiliens Flora und Fauna ist herrlich vielfältig. In den Regenwäldern, Feuchtgebieten und entlang der Küste kann man wunderbar Tiere beobachten.
Amazonas Manaus dient als eines der wichtigsten Tore zur Mutter aller Regenwälder.
Das Pantanal Das Feuchtgebiet beherbergt zahlreiche Tiere.
Fernando de Noronha Tauch- und Schnorchelgründe der Extraklasse mit einer herrlich bunten Unterwasserwelt.
Praia do Rosa Zwischen Juni und Oktober tummeln sich Südkaper vor der Küste.
Parque Nacional de Monte Pascoal Der Nationalpark südlich von Salvador gehört zum artenreichen Atlantischen Regenwald.
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Aras im Pantanal
Zu den brasilianischen Spezialitäten gehören Eintöpfe mit afrikanischer Note und Fisch aus dem Amazonas. Gegrilltes Fleisch, Tropenfrüchte und internationale Gerichte sind ebenfalls Teil der kulinarischen Szene.
Ipanema & Leblon In den beiden Strandvierteln befinden sich einige der besten Restaurants von Rio.
São Paulo Tolle Pizzerias, Sushibars und andere Lokale, in denen hochwertige brasilianische und internationale Küche serviert wird.
Vale dos Vinhedos Das Tal im Süden ist das Zentrum des brasilianischen Weinbaus und beherbergt zudem erstklassige Restaurants.
SENAC Kochunterricht und ein grandioses Büfett mit sämtlichen Spezialitäten aus Bahia.
Belém Die tacacá (eine Suppe) sorgt für taube Lippen, es gibt aber auch köstlichen Amazonasfisch wie den Tucanaré, eine Barschart.
Tiradentes Tolle Adresse, um während des 10-tägigen kulinarischen Festivals mineira-Kochkunst zu genießen.
Präkolumbische Felsenmalereien, menschenleere Strände und Fischerdörfer am Ende der Welt sind nur ein paar der Dinge, die einen außerhalb der Touristenpfade erwarten.
Parque Nacional da Serra da Capivara Beeindruckende Landschaft und Tausende prähistorische Felsenmalereien.
Peninsula de Maraú Zwischen den ruhigen und abgeschiedenen Strände von Bahia und den Touristenmengen scheinen Welten zu liegen.
Itaúnas Ansprechender Strandort im untouristischen Espírito Santa. Gleich um die Ecke erstreckt sich ein artenreiches staatliches Schutzgebiet.
Algodoal Das abgeschiedene Dorf nahe der Amazonasmündung bietet einen Zugang zu unberührten Stränden.
Reserva Xixuaú-Xipariná Ein geschütztes Stück Regenwald 500 km nördlich von Manaus.
São Miguel das Missões Tor zu den Ruinen, die Jesuitenmissionare im 17. Jh. zurückließen.
Brasiliens abwechslungsreiche Landschaft lernt man z. B. auf mehrtätigen Wanderungen oder Schnorchelausflügen kennen.
Trekking Drei oder vier Tage durch die Lençóis Maranhenses marschieren und die Dünen im Mondlicht bewundern.
Hang Gliding Beim Tandemflug von einem Bergwipfel hinab über die beeindruckende tropische Landschaft Brasiliens gleiten.
Ökotourismus Bonito ist ein toller Ort für Flussschnorcheltrips, Höhlentouren, Wanderungen und Abseiling.
Klettern Das Hochland des Parque Nacional do Itatiaia gilt als Muss für Wanderer und Bergkletterer.
Bootstour Die Hängematte aufhängen und gemächlich den Amazonas hinunterschippern.
Auf Bäume klettern Den Regenwald im Amazonas aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Kitesurfari Langstrecken-Kitesurfen nahe Jericoacoara.
Bunte Umzüge zur Semana Santa (Karwoche) oder zügellose Karnevalsfeiern – Brasilien ist immer für eine Party gut.
Karneval Viele Städte wie Rio, Salvador und Olinda schmeißen vor der Fastenzeit ein rauschendes Fest.
Gay Pride In São Paulo steigt die größte Schwulen- und Lesbenparade der Welt.
Oktoberfest Bei einer Bratwurst und einem Bier in Blumenau Brasiliens europäische Wurzeln erleben.
Bumba Meu Boi São Luís lockt im Juni mit einem Fest voller bunter Farben, Musik und Tanz.
Semana Santa Vier Tage dauern die Feierlichkeiten in der Karwoche, zu denen die Straßen von Ouro Preto bunt geschmückt werden.
Festas Juninas Großangelegte Feierlichkeiten in Salvador und weiteren Ecken von Bahia.
Brasiliens Kolonialstädte, von denen einige zum UNESCO-Welterbe zählen, laden zu einem Trip in die Vergangenheit ein.
Salvador Bahias Topattraktion lockt mit alten Kirchen und afrobrasilianischer Kultur.
Ouro Preto Zauberhafte Kolonialstadt mit zahlreichen Schmuckstücken aus dem 18. Jh.
Olinda Architektonische Zeugnisse der portugiesischen und niederländischen Präsenz.
Alcântara Die faszinierende Stadt in Maranhão beherbergt alte Herrenhäuser und Kirchen.
Parati Bildschönes Dorf mit Kopfsteinpflastergassen und wunderbar erhaltenen Bauten aus dem 18. Jh.
Museu Histórico Nacional In Rio kann man sich auf die Spuren portugiesischer Adliger begeben.
Das brasilianische Nachtleben ist elektrisierend. Auf dem Soundtrack des Landes dürfen Samba, afrobrasilianische Trommeln, Rock und Hip-Hop nicht fehlen.
Lapa Hier schlägt der Puls von Rios Nachtleben. An den Wochenenden ist dieser Stadtteil eine einzige große Straßenparty.
Baixo Augusta In den Bars und Clubs des Viertels in Paulista tummelt sich ein bunt gemischtes Publikum.
Pelourinho In Salvadors historischem Zentrum sind schwere Rhythmen von Trommlergruppen wie Olodum zu hören.
Lagoa da Conceição Der Ort auf der Ilha de Santa Catarina hat gleich mehrere Asse im Ärmel: Livemusik, einen tollen Blick auf den See und DJs von Weltformat.
Belo Horizonte Die Hauptstadt von Minas Gerais bietet eine lebendige Kunstszene und ein abwechslungsreiches Nachtleben.
Búzios Tagsüber liegt man hier am Strand und nachts zieht man durch die Clubs.
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Karneval, Februar oder März
Semana Santa, März oder April
Bumba Meu Boi, Juni
Oktoberfest, Oktober
Reveillon, Dezember
Nach Silvester läuft Brasilien weiterhin auf Hochtouren und beginnt das neue Jahr mit heißen Tagen am Strand sowie den Karnevalsvorbereitungen.
Die rituelle Waschung der Kirchtreppe am zweiten Donnerstag im Januar in Salvador ist gleichermaßen katholische und Candomblé-Tradition. Anschließend wird die ganze Nacht Musik gespielt und getanzt (siehe >>).
Blumenaus „deutsches“ Oktoberfest ist so ein Hit, dass die Stadt im brasilianischen Sommer eine zweite Auflage gibt. Zu diesem Anlass tanken gut gelaunte Menschenmassen ordentlich Bier und essen Bratwurst (siehe >>).
Die Hauptsaison erreicht ihren Höhepunkt. Brasiliens Strände platzen aus allen Nähten, die Hotels sind ausgebucht und die Menschen feiern ausgelassen. Der Karneval ist da! Eine aufregende, aber teure Reisezeit, die gut geplant werden muss.
Am 2. Februar erweisen Candomblé-Gruppen der orixá Iemanjá (Göttin des Meeres und der Fruchtbarkeit) an der Praia Rio Vermelho in Salvador die Ehre. Danach gibt’s ein großes Straßenfest (siehe >>).
Im Februar oder März wird an den fünf Tagen vor Aschermittwoch überall im Land der berühmte brasilianische Karneval gefeiert. Die besten Partys steigen in Rio, Salvador, Olinda, und Corumbá. Umzüge, tolle Kostüme und Spaß rund um die Uhr!
Nach dem Karneval normalisieren sich die Preise, es herrschen weniger hohe Temperaturen und es ist nicht mehr so voll, besonders im Norden und Nordosten, wo die heftigen Regenfälle bis Juni andauern. In Minas Gerais sorgt die Semana Santa für Trubel.
Während der Restaurantwoche (www.restaurantweek.com.br/sp) in der südamerikanischen Gourmethochburg warten mehr als 100 Lokale mit Spezialmenüs und Sonderangeboten auf. Das Festival findet zweimal pro Jahr an wechselnden Terminen statt (im April oder Ende März und im August oder September).
In Ouro Preto ist die Karwoche ein farbenfrohes Ereignis mit Prozessionen und blumengeschmückten Straßen. Die Umzüge in São João del Rei werden von traditionellen Orchestern begleitet. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Feierlichkeiten in Congonhas und Cidade de Goiás (siehe >>).
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Semana Santa, Ouro Preto
Ein ruhiger Reisemonat. Es wird kühler, vor allem im Süden. Im Amazonasgebiet fällt weiterhin viel Regen.
Das als Cavalhadas bekannte altmodische Volksfest in Pirenópolis dauert drei Wochen, findet um Pfingsten (im Mai oder Juni) herum statt und geht mit mittelalterlichen Turnieren, Tänzen und Feierlichkeiten einher.
Ende April oder Anfang Mai steigt in der Strandstadt Torres weit im Süden des Landes ein fünftägiges Heißluftballonfest. Zu den Attraktionen zählen Konzerte, Extremsportevents und ein Jahrmarkt (siehe >>).
Im Süden hält der Winter Einzug mit kalten Temperaturen bis Ende August. Aktivitäten für Touristen werden für drei Monate im Norden, Süden und Nordosten nur eingeschränkt angeboten, aber dies ist eine gute Zeit für einen Besuch des Pantanals.
In den Juni fallen die Gedenktage verschiedener Heiliger – wichtige Volksfeste in Brasilien, bei denen man sich auf Konzerte, Essensstände und Feuerwerk freuen darf. Die Feierlichkeiten in Bahia zählen zu den schönsten.
São Paulo ist Veranstaltungsort der mit drei Millionen Teilnehmern und Zuschauern weltweit größten Schwulen- und Lesbenparade, die Anfang Juni veranstaltet wird.
Maranhãos großartiges mythisches Stierfestival hat afrikansiche, indische und portugiesische Wurzeln. Tanz, Gesang, Poesie und jede Menge Ochsenkostüme sind Teil der Feierlichkeiten vom 13. bis 30 Juni.
Dieses beliebte Volksfest in Parintins feiert am letzten Juniwochenende den Tod und die Wiederauferstehung eines Ochsens mit Musik und Tanz (siehe >>).
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Boi-Bumbá, Parintins
Nach mehreren regenreichen Monaten beginnt im Amazonasgebiet die Trockenzeit. Das Wetter ist mild (tief im Süden kalt), tortzdem nutzen Brasilianer die Schulferien, um in Urlaub zu fahren.
Musikfans, die gern abseits ausgetretener Pfade wandeln, sollten den hübschen Strandort Itaúnas besuchen. Dort erwarten sie zehn Tage voller Konzerte und Tanz (zu forró-Musik). (siehe >>)
Zum Winterende wird es ruhig. Im Süden und Norden trifft man weniger Touristen, und Dienstleistungen werden nur begrenzt angeboten. In den Tropen ist es mild, im Süden kalt.
Anfang August lockt das Literaturfestival gefeierte Autoren aus aller Welt an. Auf dem Programm stehen außerdem noch Filmvorführungen, Ausstellungen und Musik (siehe >>).
Die europäisch anmutende Stadt Gramado richtet seit 1973 ein wichtiges Filmfestival aus. An neun Tagen im August werden hier brasilianische und andere lateinamerikanische Streifen gezeigt (siehe >>).
Eine wunderbare und vor allem trockene Zeit, um im Amazonasbecken oder im Pantanal Tiere zu beobachten. Nördlich von Rio sind die Temperaturen mild, südlich davon aber noch recht kalt.
Rios Filmfest ist das größte in ganz Lateinamerika. Von Ende September bis Anfang Oktober werden in rund 35 Kinos mehr als 200 Filme präsentiert (siehe >>).
Im Rahmen dieses bedeutenden Kunstevents, das alle zwei Jahre von Oktober bis Dezember stattfindet (die nächsten Male 2016 und 2018), kann man die Arbeiten von mehr als 120 Künstlern aus aller Welt bewundern (siehe >>).
Obwohl es langsam wärmer wird und Rio schon auf den nächsten Karneval hinfiebert, muss man weder mit Urlaubermassen noch mit Hauptsaisonpreisen rechnen.
Die Prozession zu Ehren einer der wichtigsten Ikonen Brasiliens lockt am zweiten Sonntag im Oktober eine Million Menschen auf die Straßen von Belém (siehe >>).
Auf dem riesigen Bierfest in Blumenau (Mitte Oktober) lernt man die deutschen Wurzeln im Süden Brasiliens kennen (siehe >>).
Im Sommer (bis Februar) ist Party angesagt! Die Temperaturen sind heiß, ideal für ein paar Strandtage, es wird aber auch voller und die Preise steigen (und steigen im Januar und Februar noch mehr).
Der größte „außersaisonale Karneval“ wird in Natal in bester Salvador-Manier gefeiert. Während der ersten Dezemberwoche steigen wilde Straßenpartys und trios elétricos (Bands, die auf mobilen, mit Lautsprechern ausgestatteten Lastwagen spielen) heizen der partyfreudigen Menge ein (siehe >>).
Am 31. Dezember bevölkern knapp zwei Millionen ganz in Weiß gekleidete Menschen den Strand von Copacabana in Rio, wo das neue Jahr mit Konzerten und Feuerwerk eingeläutet wird (siehe >>).
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Herrliche Strände, Dschungel und Kolonialstädte sind nur einige Highlights, die man bei einem Trip durch den Südosten kennenlernt. Nach ein paar Tagen in Rio geht’s in die gut erhaltene Kolonialstadt Parati, die Wanderwege durch den Regenwald und eine schöne Küste bietet. Nächster Halt ist Ubatuba mit seinen dschungelbedeckten Bergen und einer spektakulären Küstenszenerie. Auf der autofreien Insel Ilhabela warten Strände, Wälder und Wasserfälle. São Paulo birgt jede Menge Kultur und die besten Museen und Restaurants des Landes.
Danach stehen Tiradentes und Ouro Preto, Brasiliens schönste Kolonialstädte, auf dem Plan. Anschließend lockt die gastfreundliche mineira mit guten Lokalen und wildem Nachtleben in Belo Horizonte. 50 km südwestlich bietet sich das Instituto de Arte Contemporânea Inhotim mit tollen Galerien und Gärten für einen Tagestrip an.
Ein nettes Ziel ist auch das Wanderparadies Parque Nacional de Caparaó; östlich davon erstreckt sich der schöne Parque Estadual da Pedra Azul. Nun geht’s zur Küste zum Sonnenbaden und Meeresfrüchteessen in Guarapari. Weiter südlich liegen herr-liche Strände sowie Búzios mit erstklassiger Gastronomie und lebhaftem Nachtleben – ein toller Zwischenstopp vor der Rückreise nach Rio.
Diese wunderbare Rundreise führt durch die Kleinstädte des Nordostens, die Urwälder Amazoniens und das Pantanal, vorbei an tropischen Inseln und historischen Orten.
Von São Paulo geht’s nach Osten, wo man schöne Strände wie Ubatuba, Trindade und Parati-Mirim genießt und dann ein paar Tage auf der Ilha Grande bei Dschungelwanderungen und Strandurlaub verbringt. Das nächste Ziel ist Rio mit tollem Nachtleben, Strandkultur und Panoramaaussichten.
Von dort reist man nordwärts per Bus oder Flugzeug nach Salvador, dem afrobrasilianischen Schmuckstück des Landes, bekannt für sein buntes Kolonialzentrum, Trommelmusik in den Straßen und seine Festivals. Weiter die Küste hinauf lockt das kunstliebende Olinda; danach fliegt man vom benachbarten Recife zum Archipel Fernandode Noronha mit schönen Stränden, einer paradiesischen Lage sowie Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten.
Zurück auf dem Festland geht’s gen Norden nach Jericoacoara und zu den Dünen im Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses, die einen starken Kontrast zur Kolonialstadt Alcântara bieten. Westlich liegt Belém, eine kulturell reiche Stadt unweit der Ilha de Marajó. Mit dem Boot schippert man den Amazonas hinauf nach Santarém und weiter nach Alter do Chão für einen Trip in den Dschungel. Danach folgt ein Besuch der aufstrebenden Stadt Manaus.
Von dort fliegt man nach Brasília mit seiner wundervollen Architektur und besucht den Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros mit Wasserfällen, Canyons und natürlichen Pools. Als Nächstes lockt Cuiabá, das Tor zu den Schluchten von Chapada dos Guimarães. Im Pantanal, einem der besten Ziele zum Beobachten von Wildtieren, kann man reiten oder eine Bootstour im Pantanal unternehmen, einem der besten Ziele für Tierbeobachtung. Anschließend geht’s gen Süden über Campo Grande nach Bonito mit seinen kristallklaren Flüssen, dichten Wäldern und Höhlen. Weiter südlich locken die Iguaçu-Wasserfälle. Bevor die Reise endet, erkundet man noch die Strände und deutschen Städte um Florianópolis.
Wer der Seele Brasiliens auf die Spur kommen will, sollte den Nordosten erkunden. Die Mischung aus Musik, Geschichte und Kultur vor dem Hintergrund einer spektakulären Landschaft macht die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die Tour beginnt mit einem Flug nach Porto Seguro, von wo aus man nach Arraial d’Ajuda und Trancoso weiterreist. Beide Orte sind mit tollen Gästehäusern und Restaurants, einem lebhaften Nachtleben und Wanderwegen an endlosen Klippen gesegnet. Weiter nördlich liegt Itacaré mit herrlichen Surfstränden und -buchten, die man über Dschungelpfade erreicht. Nun geht’s auf nach Salvador, die aufregendste und bunteste Stadt Bahias. Von dort setzt man mit dem Boot über nach Morro de São Paulo, ein Eiland mit relaxten Stränden. Unbedingt eine Bootsfahrt um die Insel machen, um die Mangroven, Riffe, Austern und das friedliche Dorf Boipeba zu bewundern.
Es lohnt auch ein Abstecher in die Bergbaustadt Lençóis mit schönen Freiluftcafés, Pflasterstraßen und nahe gelegenen Höhlen, Flüssen und Wasserfällen. Von dort geht’s zum Parque Nacional da Chapada Diamantina, der Bergbäche, Panoramaausblicke und ein endloses Netz an Wanderwegen birgt. Zurück an der Küste lockt im Norden Maceió, eine jugendliche Stadt mit tollen Stränden. Weiter nördlich liegt Olinda, eine der besterhaltenen Kolonialstädte Brasiliens und UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Nachbarstadt Recife fliegt man nach Fernando de Noronha, einem Archipel mit reichem Meeresleben und schönen Stränden.
Zurück auf dem Festland geht’s nach Praia da Pipa, danach folgt man der Küste von Natal nach Jericoacoara, vorbei an São Miguel do Gostoso und Galinhos. Das Dorf Jericoacoara lädt zu Strandurlaub mit Sandboarden, Kitesurfen und Capoeira sowie tollen Sonnenuntergängen ein. Westlich davon liegt der beeindruckende Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses mit Dünen, Lagunen und Stränden. Weiter die Küste hinauf geht’s nach São Luís mit Häusern aus dem 18. Jh., Meeresfrüchterestaurants und einem lebhaften Nachtleben. Wir empfehlen, zu den Folklorefesten herzukommen. Die letzte Station der Reise ist die untouristische Kolonialstadt Alcântara.
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Praia da Pipa
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Momentaufnahme in Salvador
Der größte Wald der Erde beherbergt eine unglaublich artenreiche Flora und Fauna. Viele Besucher sind überrascht, dass sich in den Sumpfgebieten auch pulsierende Orte, architektonische Schätze und hübsche Flussstrände verstecken.
Los geht’s in Belém, einer kulturell reichen Stadt an der Mündung des Flusses. Man erkundet die Flussdocks und den Ufermarkt, probiert Amazonasgerichte und besucht eine Vorstellung im Teatro da Paz. Ein Abstecher führt auf die bewaldete Ilha de Marajó mit vogelreichen Gehölzen, freundlichen Einwohnern und Wasserbüffeln auf den Straßen. Wieder in Belém, reist man gen Süden nach Palmas, wie Brasília eine komplett durchgeplante Stadt und ein guter Ausgangspunkt für eine Tour durch den Parque Estadual Jalapão.
Mit einer Hängematte bewaffnet, schippert man ein paar Tage den Amazonas hinauf. Unterwegs hält man in Monte Alegre, um antike Felsmalereien, die ältesten menschlichen Spuren im Amazonasbecken, zu sehen, die unweit des Orts zwischen Sandsteinhügeln verstreut sind. Stromaufwärts liegt Santarém, eine hübsche Stadt mit vielen Attraktionen rundum. Zugänglich ist auch der Dschungel der Floresta Nacional (FLONA) do Tapajós, wo man in einfachen pousadas wohnen und durch unberührten Wald wandern kann, während man nach den riesigen samaúma-Bäumen Ausschau hält. Ein Stopp lohnt sich in Alter do Chão, einer Lagune mit schneeweißen Sandstränden.
Weiter stromaufwärts erreicht man Manaus, die größte Stadt Amazoniens – hier warten das Opernhaus, der Markt, Heimatmuseen, Naturparks und der Encontro das Águas. Gen Westen liegt der kleine Ort Novo Airão, ideal für einen Besuch im Reserva Baixo Rio Branco-Jauperí, einem abgelegenen und unberührten Regenwaldreservat mit einer beeindruckenden Tiefen- und Pflanzenvielfalt. Wanderfreunde reisen vielleicht nach Santa Elena de Uairén in Venezuela, um auf einem sechstägigen Trip den Monte Roraima zu besteigen. Westlich von Manaus lockt der unberührte Parque Nacional do Jaú.
Im Mamirauá-Reservat bei Tefé lassen sich verschiedene zahlreiche Wildtiere erspähen. Von dort geht’s den Fluss entlang nach Tabatinga und Leticia in Kolumbien, um in den Dschungellodges am Rio Javari zu übernachten.
Diese Reise durch die südlichen Staaten Brasiliens führt zu bewaldeten Inseln, malerischen Stränden, Nationalparks, historischen Missionen und Städten im bayrischen Stil.
Die Tour beginnt in Foz do Iguaçu mit den beeindruckendsten Wasserfällen der Erde. Kurze Tagesausflüge nach Argentinien und Paraguay vermitteln einen Eindruck von den Regenwäldern, anschließend besteigt man den Nachtbus oder das Flugzeug gen Osten nach Curitiba, einer Stadt mit ökologischem Design, botanischen Gärten und einem Oscar-Niemeyer-Museum. Eine malerische Zugfahrt bringt einen in die Uferstadt Morretes, von der es nicht weit ist in den Parque Estadual Marumbi , der zu Wanderungen im Hochland einlädt. Weiter geht’s zur autofreien Ilha do Mel. Die bewaldete Insel hat schöne Strände und einfache Gästehäuser, aber auch tolle Wanderwege.
Dann geht’s nach Blumenau und ins nahe gelegene Vale Europeu, wo Pomerode,Timbó und Nova Trento mit deutscher Architektur und einem lokalen – eher bayrisch als brasilianisch schmeckenden – Gebräu auftrumpfen. Nun führt die Reise wieder nach Osten zum Meer und südlich zur Ilha de Santa Catarina, einer bewaldeten Insel mit Sanddünen, Lagunen und Fischerdörfern. Weiter die Küste hinunter erreicht man Guarda do Embaú, eine unkonventionelle Surferstadt. Etwas südlicher liegt Praia do Rosa mit tollen Stränden und der Möglichkeit, Wale zu beobachten.
Nun locken Rio Grande do Sul und die Schluchten und Wasserfälle im Parque Nacional de Aparados da Serra. Landeinwärts lohnt sich ein Trip nach Gramado, einem Bergresort mit Gourmetschokolade, Fondues und einer Infrastruktur wie in der Schweiz. Anschließend geht’s westlich nach Bento Gonçalves, dem Tor zu den preisgekrönten Weinhängen des Vale dos Vinhedos mitten in den Hügeln der Serra Gaúcha.
Vom südlich gelegenen Porto Alegre reist man nach Santo Ângelo, um die Jesuitenmissionen zu besuchen: Ausflüge führen nach São Miguel das Missões, São João Batista und zu weiteren heiligen Stätten; wahre Gralssucher machen sich auf den Weg nach Paraguay oder Argentinien mit noch eindrucksvolleren Missionen. Anschließend geht’s zurück nach Porto Alegre und mit dem Flugzeug heimwärts.
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Eine der größten Partys der Welt, Brasiliens Karneval mit all seinen farbenfrohen und hedonistischen Ausschweifungen, wird mit viel Begeisterung in praktisch allen Städten und Dörfern des Landes gefeiert. Millionen Besucher kommen wegen der spektakulären Umzüge, Straßenfeste und Vergnügungen jeder erdenklichen Art.
Wer es nicht zur Karnevalszeit nach Brasilien schafft, der kann immer noch an einem der Karnevalsfeste in der Nebensaison teilnehmen.
Natals außersaisonale Karnevalsparty (www.carnatal.com.br) ist die größte des Landes. Sie beginnt in der ersten Dezemberwoche mit ausufernden Straßenfeten und trios elétricos (elektrisch verstärkte Bands auf Wagen) genau wie in Salvador.
Recife schmeißt nicht nur eine, sondern gleich zwei Karnevalsfeten (www.carnavalrecife.com). Die erste findet im Februar/März und die zweite Ende Oktober oder November statt.
Eine halbe Million Fans feiern den Straßenkarneval in Fortaleza (www.fortal.com.br) in der letzten Juliwoche.
São Luís’ riesige Party im Salvadorstil (www.marafolia.com) wird Mitte Oktober veranstaltet.
Maceiós Karneval in der dritten Novemberwoche bietet Drinks, Tanz und Musiktrucks.
Der Karneval hat seine Ursprünge in verschiedenen heidnischen Frühlingsfeiern. Während des Mittelalters waren es richtig wilde Feste, die in Europa durch Reformation und Gegenreformation gebändigt wurden. Aber selbst die schwere Hand der Inquisition konnte die Karnevalsfeiern in den portugiesischen Kolonien nicht unterbinden, wo allmählich indigene Kostüme und afrikanische Rhythmen adaptiert wurden.
Die Herkunft des Namens carnaval leitet sich womöglich vom lateinischen carne vale („Fleisch, lebe wohl!“) ab, als Hinweis auf die an Aschermittwoch beginnende 40-tägige Fastenzeit. Um sich für den vor einem liegenden Mangel zu entschädigen, werden die Sünden im Voraus bei wilden Partys angesammelt, alles zu Ehren von König Momo, dem König des Karnevals.
Die Termine für Karneval (Freitag bis Faschingsdienstag) in den nächsten Jahren:
2017 24. bis 28. Februar
2018 9. bis 13. Februar
2019 1. bis 5. März
2020 21. bis 25. Februar
Wer es noch nicht mitbekommen hat, Rio schmeißt ’ne Riesenparty. Mit viel Musik und Tanz geht’s durch die Straßen der Stadt, und zwar tagelang. Der Höhepunkt ist die brillante farbenprächtige Parade durch das Sambódromo, mit gigantischen beweglichen Wagen, Trommlern und wirbelnden Tänzern. Darüber hinaus gibt’s noch eine Menge andere Action in Rios vielen Stadtvierteln. Es kommen also auch diejenigen auf ihre Kosten, die mehr suchen als nur das Stadionerlebnis.
Auswärtige Besucher, die sich den Straßenfesten der cariocas (Bewohner Rios) anschließen, verstärken das Chaos. Es finden kostenlose Livekonzerte in der ganzen Metropole statt (u. a. nahe dem Arcos do Lapa, am Largo da Machado und der Praça Floriano). Und wer etwas Dekadenteres sucht, kann auf einen der viele Kostümbälle gehen. Was auch immer geplant ist, es geht nicht ohne schlaflose Nächte, größere Mengen Caipirinha und Sambarhythmen. Und man sollte keine Berührungsängste haben, da man sicher mit den ausgelassenen Massen durch die Straßen strömen wird.
Für mehr Informationen zu Events empfiehlt sich das Beiheft Veja Rio des Magazins Veja (immer sonntags an Kiosken). Oder man schaut bei Riotur vorbei, der für den Karneval verantwortlichen Touristenorganisation.
Sich den bandas und blocos (Straßenpartys) anzuschließen, ist wahrscheinlich die beste Art, den Karneval der cariocas zu erleben. Diese Umzüge bestehen aus einer Prozession von Blaskapellen (im Falle von bandas) oder Trommlern und Sängern (im Falle von blocos), denen jeder folgt, der durch die Straßen tanzen will. Derzeit gibt’s fast 500 Straßenpartys. Sie füllen jedes Stadtviertel mit dem Klang von Trommeln und altmodischen Karnevalsliedern, ganz zu schweigen von Tausenden von Freudentänzern. Für viele cariocas ist das der Höhepunkt des Karnevals. Man kann sich in ein Kostüm schmeißen (oder auch nicht), ein paar Lieder lernen und mitmachen; alles was man tun muss, ist hingehen. Wenn man Feste in der Zona Sul besucht, Badesachen mitnehmen, um sich im Meer abzukühlen.
Eine komplette Übersicht bietet der kostenlose Führer Carnaval de Rua von Riotur. Bevor es losgeht, sollte man die Tage und Uhrzeiten nochmal überprüfen.
AfroReggae (Av Atlântica, nahe Rainha Elizabeth; Karnevalssonntag 10 Uhr) Riesiger und sehr beliebter bloco mit einer schweren Rythmussektion, der am Strand von Ipanema entlangzieht.
Banda de Ipanema (Praça General Osório, Ipanema; 2. Sa vor Karneval, Karnevalssamstag & Karnevalsdienstag 16 Uhr) Diese alteingesessene banda zieht eine wilde Meute an. Mit am Start sind Dragqueens und andere Kostümierte. Nicht verpassen!
Banda de Sá Ferreira (Ecke Av Atlântica & Rua Sá Ferreira, Copacabana; Karnevalssamstag 17.30 Uhr) Die beliebte Copacabana-banda marschiert am Meer entlang vom posto 1 bis zum posto 6.
Banda Simpatia é Quase Amor (Praça General Osório, Ipanema; Sa vor Karneval & Karnevalssonntag 16 Uhr) Ein Liebling aus Ipanema mit 50-köpfiger Percussionband.
Barbas (Ecke Rua Assis Bueno & Rua Arnoldo Quintela, Botafogo; Karnevalssamstag 16 Uhr) Eine der ältesten bandas der Zona Sul zieht mit einer 60-köpfigen Trommelband durch die Straßen.
Carmelitas (Ecke Rua Dias de Barros & Ladeira de Santa Teresa, Santa Teresa; Karnevalsfreitag 13 Uhr & Karnevalsdienstag 10 Uhr) Durch die Straßen von Santa Teresa tanzt eine verrückte Menschenmenge. Die Leute sind teilweise als Karmeliternonnen kostümiert.
Céu na Terra (Curvelo, Santa Teresa; Karnevalssamstag 8 Uhr) Bei dieser denkwürdigen Party geht’s durch Santa Teresa an den Straßenbahngleisen entlang bis zum Largo das Neves.
Cordão do Bola Preta (Primeiro de Março, nahe Rua Rosário, Centro; Karnevalssamstag 9 Uhr) Die älteste und größte noch aktive banda. Kostüme sind immer erwünscht, vor allem solche mit schwarz-weißen Punkten.
Dois Pra Lá, Dois Pra Cá (Rua da Passagem 145, Carlinho-de-Jesus-Tanzschule, Botafogo; Karnevalssamstag 10 Uhr) Dieser lange Umzug beginnt an der Carlinho-de-Jesus-Tanzschule und endet am Copacabana Palace.
Monobloco (Av Rio Branco, nahe Pres Vargas, Centro; 1. So nach Karneval 7 Uhr) Raus aus den Federn! Dieser riesige bloco zieht mehr als 500 000 Fans an, die sich trotz des Katers vom Vorabend (oder gerade deshalb) im Centro versammeln, um den Karneval zu verabschieden.
Que Merda É Essa? (Garcia d’Ávila, nahe Nascimento Silva, Ipanema; Karnevalssonntag 14.30 Uhr) Die neckische banda (der Name bedeutet „Was zum Teufel ist das?“) ist in Ipanema sehr beliebt – und zieht später auch am Strand entlang.
Suvaco de Cristo (Rua Jardim Botânico, nahe Rua Faro, Jardim Botânico; So vor Karneval 10 Uhr) Sehr beliebter bloco (der Name „Christi Achselhöhle“ ist eine Anspielung auf den Erlöser, der sich mit ausgebreiteten Armen über allem erhebt). Er findet ebenfalls am Karnevalssamstag statt, doch die Zeit wird vorher nicht bekannt gegeben, um Überfüllung zu vermeiden – einfach herumfragen.
Das Highlight einer jeden Karnevalssaison ist der Besuch oder gar die aktive Teilnahme bei einer Parade im Sambódromo. Vor 90 000 Menschen (und Millionen Fernsehzuschauern) hat jede der zwölf Sambaschulen 80 Minuten Zeit, um durch das von Oscar Niemeyer gestaltete Stadion zu tanzen und zu singen. Der Wettbewerb ist nicht nur ein Augenschmaus für die Massen, denn die Schulen wetteifern außerdem um die höchsten Ehren der Parade. Die Verkündung der Gewinner sowie deren Parade findet am Samstag nach Aschermittwoch statt.
Jede Schule betritt das Sambódromo vollgepumpt mit Adrenalin und die Tänzer legen noch eine Schippe drauf, wenn sie durch das Stadion wirbeln. Moderatoren stellen die Schule vor, dann erklingt die einsame Stimme des puxador (Sänger der Gruppe). Tausende Stimmen fallen ein – jede Schule hat 3000 bis 5000 Mitglieder –, bis schließlich die jeweils 200 bis 400 Trommler den Rhythmus vorgeben. Dann folgen die Hauptabteilungen der Schule, die großen allegorischen Festwagen, die Kindergruppe, die Prominenten und die glockenförmigen baianas (Frauen in bahianischen Trachten) mit ihren eleganten Reifröcken.
Alle Kostüme sind unglaublich aufwendig gearbeitet: Sie bestehen aus einem bis zu 1,50 m hohen Federkopfschmuck sowie langen fließenden Umhängen voller glitzernder Pailletten und strassbesetzten Stringtangas.
Eine handverlesene Gruppe von Juroren kürt die beste Schule auf der Basis mehrerer Kriterien, darunter Rhythmus, samba do enredo (Themenlied), Harmonie zwischen den Rhythmusgruppen, Gesang und Tanz, Choreografie, Kostüme, Thema, Festwagen und Dekoration. Der Wettbewerb ist hart umkämpft, denn der Gewinner genießt nicht nur in Rio, sondern in ganz Brasilien hohes Ansehen.
Die Sambódromo-Umzüge beginnen mit den mirins (junge Sambaschulenmitglieder) am Abend des Karnevalsfreitag und dauern bis Samstagnacht, wenn die Schulen der Groupo A ihr Können zeigen. Der Sonntag und Montag sind die wichtigsten Termine, denn dann kommt die Parade der Grupo Especial – der zwölf besten Sambaschulen von Rio: sechs am Sonntagabend und sechs weitere am Montagabend. Am darauffolgenden Samstag gehört die Parade der Champions nochmals den sechs besten Schulen. Die Karten dafür sind eher bezahlbar als an den anderen großen Abenden. Beginn ist jeweils abends um 21 Uhr, das Ende gegen 4 Uhr.
Viele Besucher sehen sich drei bis vier Gruppen an und kommen zum Auftritt ihrer Favoriten zurück (jeder carioca, der was auf sich hält, ist Fan einer Schule, genau wie man auch seinen Fußballverein unterstützt). Oft tragen sie die Farben ihrer Schule und lernen das Themenlied auswendig – die Texte stehen auf der Website der jeweiligen Schule. So kann man den Marsch durchs Sambódromo singend begleiten.
Es ist schwierig, an reguläre Tickets zu kommen. Liesa (http://liesa.globo.com), die offizielle Vereinigung der Sambaschulen, beginnt im Dezember oder Januar mit dem Verkauf. Die meisten Karten werden sofort von den Reisebüros gekrallt, um diese später zu einem höheren Preis anzubieten. Bei Riotur erfährt man, wie man sie erhält; die offizielle Verkaufsstelle wechselt von Jahr zu Jahr. Eigentlich kosten die Tickets zwischen 140 und 500 R$, aber man muss wahrscheinlich das Doppelte oder mehr zahlen, wenn man sie erst kurz vor dem Karneval kauft. In absteigender Reihenfolge sind die besten Bereiche Block 9, 7, 11, 5 und 3. Die beiden Ersteren (9 & 7) haben einen tollen Blick und liegen in der Mitte, wo am meisten los ist.
Am Karnevalswochenende sind die meisten Tickets ausverkauft, allerdings gibt’s einen großen Schwarzmarkt. Wer ein Ticket von einem Schwarzmarkthändler kauft – keine Sorge, man muss sie nicht suchen, man wird von ihnen gefunden! –, sollte darauf achten, dass sowohl das Plastikticket mit dem Magnetstreifen als auch das Ticket mit der Platznummer ausgehändigt wird. Die Karten für die verschiedenen Tage haben unterschiedliche Farben, also auch noch einmal aufs Datum gucken.
Wer noch kein Ticket hat, aber trotzdem dabei sein möchte, kann gegen Mitternacht zum Sambódromo kommen. Dann erhält man Tribünenkarten für etwa 50 R$ von den Schwarzhändlern vor dem Tor. Auf jeden Fall den Sektor auf dem Ticket überprüfen. Denn viele Verkäufer versuchen, jetzt noch ihre schlechten Karten loszuwerden.
Und wer es nicht zum richtigen Karneval schafft, für den bleibt immer noch die günstigere Parade der Champions am darauffolgenden Samstag.
Wer schon mal dabei war, sagt, dass es im Karneval nichts Besseres gibt, als selbst ein Kostüm anzuziehen und vor der tobenden Menge durch das Sambódromo zu tanzen. Jeder, der diesen Wunsch und ein bisschen Kleingeld übrig hat, kann beim Umzug mitmarschieren. Die meisten Sambaschulen freuen sich über Ausländer, die in einer der Abteilungen mitlaufen. Um die Sache ins Rollen zu bringen, muss man vorab Kontakt mit der gewünschten Schule aufnehmen. Dort erfährt man die Trainingszeiten und wann man in der Stadt sein muss (üblicherweise in der Woche vor Karneval). Im Idealfall lernt man vorher das Themenlied auswendig.
Die größte Investition, abgesehen vom Flugticket nach Rio, ist die Anschaffung einer fantasia (Kostüm), für die man mit mindestens 1000 R$ rechnen muss. Wer Portugiesisch spricht, kann sich selbst bei der Schule melden. Alternativ stellen auch einige Reisebüros in Rio den Kontakt her.
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Karneval, Rio de Janeiro
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Karneval, Recife
Lapa wird während des Karnevals zum Dreh- und Angelpunkt. Die Praça Cardeal Câmara vor den Arcos da Lapa verwandelt sich zu einer offenen Bühne, auf der in der gesamten Festzeit Konzerte stattfinden. Jede Nacht spielen mehr als ein halbes Dutzend verschiedene Bands (natürlich Samba). Das Event wird auch Rio Folia genannt. Die Musik beginnt um 22 Uhr und endet nach 2 Uhr, doch die Fans bevölkern das Viertel bis weit nach Sonnenaufgang.
Im September beginnen die für Besucher offenen Proben der meisten escolas de samba (Sambaschulen oder -clubs). Normalerweise finden sie in den Favelas (Slums, informelle Viertel) statt. Die Schulen Salgueiro und Mangueira sind am einfachsten zu erreichen.
Obwohl der Karneval in Rio die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, wird in Salvador ebenfalls eine riesige Party mit zuletzt mehr als zwei Millionen Teilnehmern gefeiert.
Das Fest beginnt üblicherweise am Donnerstagabend, wenn der Bürgermeister König Memo auf dem Campo Grande (in den letzten Jahren auf der Praça Castro Alves) die Schlüssel der Stadt überreicht. Am Aschermittwoch ist nach einigen Straßenumzügen am Nachmittag alles vorbei.
Wie überall in Brasilien spielt die Musik eine Schlüsselrolle bei den Feierlichkeiten. In Salvador steht axé, ein afrobahianisches Musikgenre, an erster Stelle. Dabei verschmelzen die verschiedenartigsten Musikrichtungen vom Sambareggae und forró (Zweivierteltakter aus dem Nordosten) bis zum Calypso und einem schnellen frevo (schneller jazziger Blaskapellensound). Axé ist hier ebenso wie in vielen weiteren Regionen des Nordostens die unangefochtene Pophymne während des Karnevals.
Der andere unverzichtbare Bestandteil einer salvadorianischen Party ist das trio elétrico – ein langer, bunt dekorierter Lastwagen voll übergroßer Lautsprecher und mit einer kleinen Bühne, auf der eine Band den Rhythmus vorgibt, während sich der trio laaaangsam den Weg durch die Stadt bahnt. Hunderttausende stehen dicht aneinandergequetscht an der Paradestrecke.
Jeder trio wird umrahmt von einem bloco, einer Ansammlung von Teilnehmern, die den Laster begleiten. Wer am bloco teilnehmen will, zahlt zwischen 100 und 700 R$ (je nach Popularität des bloco); damit bekommt man Zugang zum cordão, dem abgesperrten Teil, der von Sicherheitspersonal rund um den trio bewacht wird. Die bloco-Mitglieder erhalten eine abadá (ein Outfit aus Shorts und einem T-Shirt), die sie als Teil der Gruppe identifiziert.
Alle anderen können auf der Straße fazer pipoca (Popcorn sein). Hat man sich erst mal an die Enge in den Menschenmassen gewöhnt, wird man die bunte musikalische Mischung genießen und spart sich den Ärger, eine abadá besorgen zu müssen.
Oder man flieht vor dem ganzen Wahnsinn, indem man sich für einen Tag in einem camarote einmietet, einem abgeschirmten Straßenstand mit eigenen Toiletten. Bei der Touristeninformation erfährt man Details zu den Tickets.
Vereinzelt zwischen den blocos – und etwas häufiger im Pelourinho, wo es keine trios elétricos gibt – findet man afoxés, Gruppen, die den Rhythmen, Liedern und Tänzen des Candomblé folgen, der polytheistischen afrobrasilianischen Religion. Vor einigen Jahren haben diese noch ein Ritual im terreiro (Gebetshaus) durchgeführt, bevor sie auf die Straße gingen. Heute ist dies nicht mehr obligatorisch. Und nur wenige afoxé-Mitglieder beten überhaupt noch zu den orixás, also den Göttern, die von den Gruppen gefeiert werden.
Eine der berühmtesten heute noch existierenden afoxé-Gruppen sind die Filhos de Gandhy (www.filhosdegandhy.com.br), die seit 1949 mitmischen. Obwohl Gandhi nicht viel mit Brasilien zu tun hatte, hielten ihn die Gründungsmitglieder des bloco für ein wichtiges Symbol des Friedens. Ihr gewaltfreies Vorgehen gefiel den Autoritäten, die der afrobrasilianischen Kultur Anfang des 20. Jhs. eher skeptisch gegenüberstanden und sie unterdrückten. Der bloco ebnete den Weg für die zahlreichen anderen afoxés. Heute sind die Filhos mit mehr als 10 000 Mitgliedern die größte afoxé. Sie tragen blau-weiße Kleidung mit weißen Turbanen, schimmernden Schärpen und blau-weißen Perlenketten. Wie auch andere afoxés spielt die Gruppe den heiteren Rhythmus der ijexá (eine von afrikanischen Einflüssen geprägte Musikrichtung) und sprüht Parfüm in die Menge.
Die Mischung der blocosafros spielt außerdem eine zentrale Rolle bei den Karnevalsfeiern in Salvador. Es handelt sich um Gruppen, die ihr afrikanisches oder afrobrasilianisches Erbe in ihren Kostümen und Motiven ausdrücken.
Der berühmteste heute noch aktive blocoafro ist Olodum (http://olodum.uol.com.br), eine Gruppe, die für die Einführung des Sambareggaes während des Karnevals 1986 verantwortlich gemacht wird. Heute laufen etwa 200 Trommler in der riesigen Schlagzeugtruppe mit, dazu eine Handvoll Sänger und Tausende kostümierte Mitglieder.
Viele Traveller feiern bei den Karnevalspartys in Rio oder Salvador mit, aber es gibt noch Unmengen anderer Orte, um vor Aschermittwoch (oder der Woche danach) auf brasilianische Art die Sau rauszulassen.
Corumbá Dieser kleine Ort nahe der bolivianischen Grenze gerät zum Karneval außer Rand und Band – riesige Paraden, die fast an Rio heranreichen, komplett mit Sambaschulen.
Florianópolis Eine von Brasiliens schwulenfreundlichsten Karnevalsfeiern (nach Rio); die größe und beste Party im Süden.
Olinda Spontan, alles einbeziehend und spielerisch; dauert elf Tage und beginnt mit einem Umzug von über 400 „Jungfrauen“ (Männer im Fummel).
Porto Seguro Ähnlich wie der Karneval von Salavador; dauert eine ganze Woche und endet am Samstag nach Aschermittwoch.
Recife Kostümierte Aufführungen, abwechslungsreiche Musik, weitgehende Beteiligung der Zuschauer (Kostüm mitbringen) und riesige Straßenpartys, darunter der Galo da Madrugada, bei dem zur offiziellen Eröffnung des Karnevals am Samstagvormittag über zwei Millionen Menschen zusammenkommen.
São Paulo Weniger zügellos als die meisten anderen Partys, aber es gibt einen spektakulären Umzug im eigenen Sambódromo; eine reizvolle Veranstaltung, die nicht so überfüllt und preisgünstiger ist.
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Brasiliens Küste, Wälder und bewaldetes Landesinneres dienen als Kulisse für wunderbare Outdoorabenteuer. Im Pantanal und im Amazonasbecken kann man wilde Tiere beobachten, am Atlantik gibt’s Hunderte Surfspots und die chapadas (Hochebenen) locken mit herrlichen Wanderrouten. Zu den weiteren Highlights zählen Klettertouren, Canyoning, Gleitschirmflüge und Tauchausflüge.
Im Amazonasbecken oder im Pantanal, wo Affen, Aras, Wasserschweine, Kaimane, Tukane und viele andere Arten leben.
Bei der Pedra Bonita in Rio de Janeiro.
Vor Itacaré in Bahia.
Inmitten von Korallen und Meeresbewohnern vor Fernando de Noronha.
Anspruchsvolle Routen und zerklüftete Gipfel in der Serra dos Órgãos im Bundesstaat Rio.
Fünf- bis Achttagestouren in der wunderschönen Berglandschaft des Parque Nacional da Chapada Diamantina und Wanderungen zu Wasserfällen in einem malerischen Tal des Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros.
In den klaren Flüssen rund um Bonito.
Rio de Janeiro ist einer der schönsten Orte der Welt, um einen Tandemflug mit dem Hängegleiter zu unternehmen, denn dort sorgen der tropische Regenwald, Strände und Inseln für eine grandiose Kulisse. Rio da Barra bei Trancoso in Bahia hat ebenfalls Tandemflüge im Programm.
Paragliding (parapente) wird auf Wunsch arrangiert.
Durch Brasiliens großartige Landschaften führen zahlreiche tolle Wasserwege. Ganz oben rangiert der Amazonas, wo man mit dem Kanu durch den überfluteten Wald sowie igarapés (Bäche oder kleine Flüsse) fahren kann. Vor der Ilha Grande, auf dem Lagoa da Conceição, der Ilha de Santa Catarina, im Pantanal, in Itacaré und in anderen Strandorten im Nordosten bietet sich außerdem Gelegenheit zum Kajakfahren.
Großen Spaß machen auch Trips mit dem Schlauchreifen auf dem Rio Nhundiaquara.
Bergsteiger sollten die kühleren und trockeneren Monate von April bis Oktober nutzen. Brasilien wartet mit Möglichkeiten