LONELY PLANET Reiseführer E-Book Brasilien - Regis St. Louis - E-Book

LONELY PLANET Reiseführer E-Book Brasilien E-Book

Regis St. Louis

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Beschreibung

Stefan Loose E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck!

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Unser Tipp:
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E-Book basiert auf: 5. Auflage 2019

Mit dem Lonely Planet Brasilien auf eigene Faust durch das Land der vielen Geheimnisse! Etliche Monate Recherche stecken im Kultreiseführer für Individualreisende. Auf 795 Seiten geben die Autoren sachkundige Hintergrundinfos zum Reiseland, liefern Tipps und Infos für die Planung der Reise, beschreiben alle interessanten Sehenswürdigkeiten mit aktuellen Öffnungszeiten und Preisen und präsentieren ihre persönlichen Entdeckungen und Tipps.. Das Experten-Team um Regis St. Louis war über ein Jahr lang unterwegs, um Unterkünfte und Restaurants für jeden Geldbeutel zusammen zu stellen: von der Hängematte auf dem Amazonasschipper über B&Bs in der favela oder im Regenwald zu exklusiven Dschungel- und Beachresorts. Die Brasilianer sind zu Recht stolz auf ihre saftigen picanhas-Hüftstücke, das Bohneneintopf-Nationalgericht feijoada und die Errungenschaften der regionalen und Einwanderer-Küchen.
Wo unterwegs übernachten und essen? Für jeden größeren Ort gibt es eine Auswahl an Unterkünften und Restaurants für jeden Geschmack und Geldbeutel. Abgerundet wird der Guide durch Übersichts- und Detailkarten, ein Farbkapitel zu den 20 Top-Highlights, Reiserouten, und -damit Sie gut durch das Land kommen- einen Sprachführer. Ehrlich, praktisch und witzig geschrieben macht der  Lonely Planet „Brasilien“ Lust auf Land und Leute und liefert inspirierende Eindrücke und Erfahrungen. Willkommen im größten tropischen Land der Welt!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 1915

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

REISEPLANUNG (siehe >>>)

Willkommen in Brasilien

Brasilien-Karte

Brasiliens Top 20

Gut zu wissen

Brasilien für Einsteiger

Wie wär’s mit…

Monat für Monat

Reiserouten

Karneval

Outdooraktivitäten

Essen wie die Einheimischen

Reisen mit Kindern

Brasilien im Überblick

REISEZIELE IN BRASILIEN (siehe >>>)

RIO DE JANEIRO

Sehenswertes

Aktivitäten

Kurse

Geführte Touren

Feste & Events

Schlafen

Essen

Ausgehen & Nachtleben

Unterhaltung

Shoppen

Fußballfieber

Bildergalerie 1

RIO DE JANEIRO (BUNDESSTAAT)

Costa Verde

Ilha Grande & Vila do Abraão

Parati

Itatiaia-Region

Parque Nacional do Itatiaia

Visconde de Mauá

Penedo

Nördlich von Rio de Janeiro

Petrópolis

Teresópolis

Nova Friburgo

Östlich von Rio de Janeiro

Saquarema

Arraial do Cabo

Cabo Frio

Búzios

Strände im Bundesstaat Rio de Janeiro

MINAS GERAIS & ESPíRITO SANTO

Minas Gerais

Belo Horizonte

Ouro Preto

Mariana

Lavras Novas

Congonhas

São João del Rei

Tiradentes

Caxambu

Aiuruoca & das Vale do Matutu

Diamantina

Serro & Umgebung

Parque Nacional da Serra Do Cipó

Tabuleiro

Parque Natural do Caraça

Parque Nacional de Caparaó

Espírito Santo

Vitória

Itaúnas

Guarapari & Umgebung

Domingos Martins

Pedra Azul

SÃO PAULO (BUNDESSTAAT)

São Paulo (Stadt)

Paulista-Küste

Ubatuba

São Sebastião

Ilhabela

Iguape & Umgebung

Pizza Paulistana

PARANÁ

Curitiba

Morretes

Paranaguá

Ilha do Mel

Iguaçu-Fälle & Umgebung

Foz do Iguaçu

Parque Nacional do Iguaçu (Brasilien)

Parque Nacional Iguazú (Argentinien)

Iguaçu-Fälle

SANTA CATARINA

Ilha de Santa Catarina

Florianópolis

Im Norden der Insel

Ostküste

Im Süden der Insel

Das Festland

Joinville

Blumenau

Nördlich von Florianópolis

Südlich von Florianópolis

Vale Europeu

RIO GRANDE DO SUL

Porto Alegre

Serra Gaúcha

Bento Gonçalves

Vale dos Vinhedos

Pinto Bandeira

Gramado

Cambará do Sul

Litoral Gaúcho

Torres

Rio Grande

Vale dos Vinhedos

BRASÍLIA & GOIÁS

Brasília

Goiás

Goiânia

Cidade de Goiás

Pirenópolis

Parque Nacional da Chapada Dos Veadeiros

Alto Paraíso de Goiás

São Jorge

Niemeyers Brasília

MATO GROSSO & MATO GROSSO DO SUL

Mato Grosso

Cuiabá

Chapada dos Guimarães

Parque Nacional da Chapada dos Guimarães

Bom Jardim

Poconé

Alta Floresta

Das Pantanal

Nördliches Pantanal

Südliches Pantanal

Mato Grosso do Sul

Campo Grande

Corumbá

Bonito & Umgebung

Ponta Porã

Fahrt auf der Transpantaneira

BAHIA

Salvador

Recôncavo

Cachoeira & São Félix

Nördlich von Salvador

Praia do Forte

Mangue Seco

Südlich von Salvador

Morro de São Paulo

Boipeba

Valença

Barra Grande

Itacaré

Ilhéus

Porto Seguro

Arraial d’Ajuda

Trancoso

Caraíva

Caravelas

Westlich von Salvador

Lençóis

Parque Nacional da Chapada Diamantina

Candomblé

Capoeira

SERGIPE & ALAGOAS

Sergipe

Aracaju

Alagoas

Maceió

Praia do Francês

Penedo

Maragogi

PERNAMBUCO, PARAíBA & RIO GRANDE DO NORTE

Pernambuco

Recife

Olinda

Fernando de Noronha

Paraíba

João Pessoa

Rio Grande do Norte

Natal

Praia da Pipa

São Miguel do Gostoso

Fernando de Noronha

CEARá, PIAUí & MARANHãO

Ceará

Fortaleza

Canoa Quebrada

Icaraí de Amontada

Jericoacoara

Maranhão

São Luís

Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses

Strandschönheiten

AMAZONIEN

Pará

Belém

Algodoal

Ilha de Marajó

Santarém

Floresta Nacional do Tapajós

Alter do Chão

Tocantins

Palmas

Taquarussú

Amazonas

Manaus

Rio Negro

Tefé

Mamirauá-Reservat

Das Dreiländereck

Roraima

Boa Vista

Rondônia

Porto Velho

Guajará-Mirim

Acre

Rio Branco

Xapuri

Brasiléia

Flussreisen

Die Tierwelt Amazoniens

BRASILIEN VERSTEHEN (siehe >>>)

Brasilien aktuell

Geschichte

Das Leben in Brasilien

Brasilianische Rhythmen

König Fußball

Kino & Literatur

Architektur

Natur & Umwelt

PRAKTISCHE INFORMATIONEN (siehe >>>)

Allgemeine Informationen

Verkehrsmittel & -wege

Sprache

Kartenlegende

SPECIALS

Fußballfieber

Strände im Bundes-staat Rio de Janeiro

Pizza Paulistana

Iguaçu-Fälle

Vale Europeu

Vale dos Vinhedos

Niemeyers Brasília

Fahrt auf der Transpantaneira

Capoeira

Candomblé

Fernando de Noronha

Strandschönheiten

Flussreisen

Die Tierwelt Amazoniens

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Willkommen in Brasilien

Tropische Inseln, üppige Regenwälder und rhythmisch pulsierende Städte bilden das Pflaster für das große brasilianische Abenteuer.

Natur & Artenvielfalt

Weiße Traumstrände, grüner Regenwald und wilde, rhythmusgeladene Metropolen machen Brasilien zu einem der faszinierendsten Reiseziele der Welt. Dabei reicht die Bandbreite der Attraktionen von zeitlosen Kolonialstädten bis hin zu unwirklichen Landschaften mit roten Felsschluchten, donnernden Wasserfällen und von Korallen gesäumten tropischen Inseln. Hinzu kommt eine legendäre Artenvielfalt: Die Ökosysteme warten mit der facettenreichsten Flora und Fauna der Welt auf. An unzähligen Orten lassen sich landestypische Tiere beobachten, darunter Tukane, Hellrote Aras, Brüllaffen, Wasserschweine, Amazonasdelfine, Meeresschildkröten und viele mehr.

Brasilianische Rhythmen

Musik und ungezügelte Lebenslust gehen Hand in Hand, sei es bei einem Tänzchen mit cariocas in Rios atmosphärischen Sambaclubs oder in den von mitreißenden Rhythmen erfüllten Straßen Salvadors. Zu den weiteren Highlights zählen forró-Tanzhallen im Nordosten und schneller Carimbó im Amazonasgebiet, virtuose DJs in São Paulo und zahllose regionale Stile wie die durchdringende Countrymusik der sertanejo und der schonungslose Reggae Maranhãos.

Abenteuer

Das Land hält für jedes Reisebudget große Abenteuer bereit, z. B. Reitausflüge und Tierbeobachtungstouren im Pantanal, Kajakfahrten in den Sumpfwäldern des Amazonasbeckens, Klettertrips auf felsigen Klippen mit einem traumhaften Ausblick und Walbeobachtungsausflüge vor der Küste. Darüber hinaus lockt es mit erstklassigen Surfwellen vor palmengesäumten Stränden sowie kristallklaren Flüssen und Korallenriffen, die sich wunderbar zum Schnorcheln eignen. Ebenso verlockend ist es aber, einfach gar nichts zu tun, außer die Zehen in den warmen Sand zu stecken und mit einem Caipirinha in der Hand das Leben zu genießen.

NAT PHOTOS/GETTY IMAGES ©

Das Pantanal

Lebenslust

Brasiliens Karneval fegt mit mitreißender Samba und Frevo, bunten Kostümen und langen Partys über die Städte hinweg. Darüber hinaus finden das ganze Jahr über Festas (Feste) statt und zeigen die Vielfalt des Landes. Zur Semana Santa (Karwoche) bedecken Blumen die Straßen Ouro Pretos, während sich beim Bumba-Meu-Boi-Festival indigene, afrikanische und portugiesische Folklore mischen. Das größte Oktoberfest außerhalb Deutschlands gibt’s in Blumenau. Und einige Städte, darunter Recife, Fortaleza und Natal, feiern Karneval zu einer anderen Jahreszeit.

Warum ich Brasilien liebe

Regis St. Louis, Autor

Die Musik, die Strände, die Tierwelt und vor allem die Menschen – Brasiliens Charme erliegt man schnell. Rio de Janeiro zählt zu meinen Lieblingsstädten: Ich bekomme nie genug von den Sonnenuntergängen beim Arpoador, der Sambaszene Lapas oder Spaziergängen durch die Gassen Santa Teresas. Dies ist jedoch erst der Anfang. Unvergesslich sind für mich Tierbeobachtungstouren (besonders im Pantanal und in Amazonien), das Schließen neuer Freundschaften in kleinen Städten und die großartigen Musiker, die ich an den unwahrscheinlichsten Orten entdeckt habe. Kein anderes Land hat so viel zu bieten!

Weitere Infos zu den Autoren

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Brasiliens Top 20

Zuckerhut (Pão de Açúcar), Rio de Janeiro

1 Bei Sonnenuntergang soll der Blick vom Zuckerhut am schönsten sein. In Wahrheit genießt man unabhängig von der Uhrzeit einen unvergesslichen Ausblick auf Rio, der auf der Welt seinesgleichen sucht. Hier erstreckt sich eine Landschaft unberührter grüner Hügel und goldener vom blauen Meer gesäumter Strände, an denen Wolkenkratzer in die Höhe sprießen. Die Fahrt mit den verglasten Gondeln der Seilbahn ist Teil des Vergnügens. Abenteuerlustige können auch zum Gipfel klettern.

JUAN CARLOS RUIZ/500PX ©

Iguaçu-Fälle

2 Wer bereits Wasserfälle auf der ganzen Welt kennt und glaubt, dass einen so schnell nichts mehr vom Hocker haut, hat noch nicht die Iguaçu-Kaskaden gesehen. Die 275 donnernden Fälle an der brasilianisch-argentinischen Grenze beeindrucken selbst den erfahrensten Abenteurer. Laut, ungezähmt, unaufhaltsam und atemberaubend schön – Iguaçu lässt jeden Betrachter angesichts der schieren Macht von Mutter Natur in Ehrfurcht erstarren.

ODAIRSON ANTONELLO/SHUTTERSTOCK ©

Salvador

3 Das afrobrasilianische Zentrum Salvador ist für Capoeira, Candomblé, Olodum, portugiesische Kolonialarchitektur, afrikanisches Straßenessen und einen der ältesten Leuchttürme des amerikanischen Kontinents berühmt. Einst diente es den Portugiesen als Hafen, weswegen auch der Sklavenhandel Teil seiner Geschichte ist. Doch heute wartet Bahias lebendige Hauptstadt mit einem einzigartigen Zusammenspiel zweier dynamischer Kulturen auf. Höhepunkt der Musik- und Partyszene sind jeden Februar Salvadors Karnevalsfeierlichkeiten.

LAZYLLAMA/SHUTTERSTOCK ©

Ilha Grande

4 Wegen ihrer Abgeschiedenheit diente die Ilha Grande jahrzehntelang als Gefängnis und Leprakolonie. So bewahrte sie ihre Ursprünglichkeit: Ihre bewaldeten Hänge und Strände zählen zu den unberührtesten Brasiliens. Besucher können z. B. eine Wanderung durch den Atlantischen Regenwald unternehmen, einen Schnorchelausflug im blauen Meer machen oder am Fuße eines Wasserfalls baden. Die autofreie saubere grüne Insel ist wahrlich ein Naturparadies und zudem nur eine Tagesreise von Rio entfernt.

VITORMARIGO/SHUTTERSTOCK ©

Ouro Preto

5Ouro Pretos Straßen aus dem 18. Jh. säumt ein barocker Prachtbau nach dem anderen. Die Stadt fasziniert darüber hinaus mit kunstvollen Skulpturen von Aleijadinho, opulenten vergoldeten Kirchen, der Geschichte des afrikanischen Häuptlings und Volkshelden Chico-Rei und Osterprozessionen, die zu den eindrucksvollsten des Landes zählen. In über 300 Jahren hat Ouro Preto sich oft gewandelt: von einem Goldhandelsposten zum Regierungssitz, von einer Brutstätte der Revolution zur UNESCO-Welterbestätte.

UWE BERGWITZ/SHUTTERSTOCK ©

Igreja Nossa Senhora do Bonfim

Bier aus Blumenau

6 Mit den überall erhältlichen Bieren wie Brahma und Skol lässt sich bei heißem Wetter natürlich der Durst stillen, aber die besten Biere des Landes kommen aus der Gegend um Blumenau. Deutsche Einwanderer brachten im 18. Jh. das Reinheitsgebot, das von den Deutsch-Brasilianern noch immer streng gehütet wird. In Blumenau locken Erzeugnisse der Großbrauerei Eisenbahn und leckeres Bier von kleinen Unternehmen wie Schornstein Kneipe, Bierland und Das Bier. Um sie zu probieren, muss man sich zum Vale Europeu in Santa Catarina begeben.

MANDALA EYE/SHUTTERSTOCK ©

Das Pantanal

7 Nur wenige Gegenden bieten so gute Möglichkeiten, wilde Tiere zu beobachten, wie das Pantanal, ein herrlich abgeschiedenes Sumpfgebiet in Mato Grosso. Hier leben u. a. niedliche Capybaras und stolze Störche, die man erstaunlich einfach zu Gesicht bekommt. Es gibt unzählige Gründe für einen Besuch, aber vor allem sind nirgendwo in Südamerika die Chancen besser, den scheuen Jaguar (siehe Bild) zu sichten!

PHOTOCECHCZ/SHUTTERSTOCK ©

Fernando de Noronha

8Der Archipel 350 km vor der Atlantikküste Natals besteht aus einem 10 km langen Eiland und 20 Inselchen. Er hat alles, was man mit einem tropischen Traumziel verbindet: atemberaubende Landschaften, schöne Strände, die besten Tauch- und Schnorchelspots des Landes, gute Surfbedingungen, tolle Wanderwege, jede Menge Tiere, gute Unterkünfte sowie Restaurants – und es ist nicht voll, denn es sind immer nur so viele Besucher da, wie in das Flugzeug passen. Ein Besuch in Noronha ist teuer, aber jeden centavo wert.

MAURICIO M FAVERO/GETTY IMAGES ©

Dschungeltouren

9 Ob Kanufahrten auf verschlungenen Wasserwegen oder Trekkingausflüge auf Naturpfaden unter den wachsamen Augen von Affen und Faultieren: Dschungeltouren sind die Hauptattraktion im Amazonasbecken. Der weltweit größte und am besten erschlossene Regenwald lockt mit Abenteuern für jeden Geschmack – von einfachen Wanderungen bis zu Klettertrips auf 50 m hohe Bäume und von Luxuslodges bis zu provisorischen Camps. Unabhängig von Vorlieben, Erfahrung, Fitness und Reisebudget wird hier jeder zufriedengestellt.

EDUARDO ARRAES - WWW.FLICKR.COM/PHOTOS/DUDA_ARRAES ©

Nächte in São Paulo

10São Paulo kombiniert die Dynamik New Yorks, die Modernität Tokios und die Preise Moskaus mit einem riesigen Unterhaltungsangebot. 20 Millionen potenzielle Feinschmecker, Cocktailkenner und Partylöwen haben die Qual der Wahl zwischen fast 30 000 Restaurants, Bars und Clubs. Die Metropole trumpft mit schicken Gourmettempeln in Itaim Bibi und Jardins, schrägen Adressen in Baixo Augusta und Künstlerbars in Vila Madalena auf. Meist wird bis in die Morgenstunden mit viel Bolinhos, Alkohol und Musik gefeiert. Saúde!

T PHOTOGRAPHY/SHUTTERSTOCK ©

Brasílias Architektur

11 Um ihre Rolle als Vorbotin eines neuen Zeitalters in Brasilien zu untermauern, brauchte die Stadt der Zukunft jemanden, der diese Vision architektonisch umsetzte: Oscar Niemeyer. Die „Dornenkrone“ der Catedral Metropolitana (siehe Bild) ist ein religiöses Meisterwerk, während das interplanetare Teatro Nacional geradezu unwirklich daherkommt. Brasília beherbergt Unmengen baulicher Schätze, erschaffen von einem Genie, das sich von einer besseren Zukunft inspirieren ließ.

NICK ALBI/SHUTTERSTOCK ©

Bonito

12Bonito ist einfach wunderschön! Wasserratten erleben hier unvergessliche Momente wie Abenteuer im kühlen Nass des atemberaubenden Umlandes der Serra do Bodoquena. Seien es erste Erkundungsausflüge auf dem Rio da Prata oder eine Reise zum Mittelpunkt der Erde beim Abismo de Añhumas, Bonito wartet mit einzigartigen Erlebnissen auf, die zu den Highlights einer jeden Reise nach Brasilien zählen.

RICARDO NISHIOKA MORI/GETTY IMAGES ©

Gruta do Lago Azul

Karneval in Rio de Janeiro

13 Am besten ruht man sich im Flieger noch mal richtig aus, denn nach der Landung ist bis Aschermittwoch Party angesagt. Dabei kann man zwischen fast 500 Straßenfesten in der ganzen Stadt wählen. Wer mittendrin sein möchte, nimmt mit einer Sambaschule an der Parade im Sambódromo teil und marschiert zwischen ekstatischen Trommelgruppen und rauchspuckenden Drachen vor Tausenden begeisterten Zuschauern umher. Oder man vergnügt sich im passenden Kostüm auf einem der Karnevalsbälle. Die Vorbereitungen beginnen bereits Wochen vorher.

A.PAES/SHUTTERSTOCK ©

Tiradentes

14 Diese Kolonialstadt ist so hübsch erhalten und mit einer derart reizvollen Umgebung gesegnet, dass sie fast wie eine Filmkulisse wirkt. Kopfsteinpflastergassen, blumengeschmückte Mauern und eindrucksvolle Kolonialhäuser machen jeden Schritt zu einem Vergnügen, vor allem für Wanderfans. In den nahegelegenen Bergen erstrecken sich zahlreiche Wege, Tiradentes’ dynamische Restaurants servieren köstliche traditionelle Küche und in den charmanten Pensionen kann man wunderbar Energie tanken.

MICHAEL HEFFERNAN/LONELY PLANET ©

Igreja Matriz de Santo Antônio

Parque Nacional da Chapada Diamantina

15 Der abgeschiedene Nationalpark, eine unberührte Naturlandschaft mit tosenden Wasserfällen, kristallblauen Teichen, zerklüfteten Wanderwegen und natürlichen Wasserrutschen, ist eine der wenigen Attraktionen im Inland des mit Stränden gesegneten Bundesstaates Bahia. Wer ihn im Rahmen eines Tagesausflugs ab Lençóis oder einer längeren Tour mit einem Guide besucht, wird mit einem der schönsten Outdoorabenteuer in Brasilien belohnt.

HBPRO/SHUTTERSTOCK ©

Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses

16 Unter den Traumlandschaften Brasiliens überraschen die Lençóis Maranhenses in Maranhão wohl am meisten. Die 70 km langen und 25 km breiten hohen Dünen ähneln lençóis (Bettlaken). Von März bis September füllen Tausende kristallklare von Regenwasser gespeiste Lagunen die Hohlräume zwischen ihnen. Am schönsten ist es im Juli und August. Man erreicht sie per Allradwagen, mit dem Boot über den Rio Preguiças durch den Dschungel, oder – für Abenteuerlustige – nach einer drei- bis viertägigen Wanderung über die Lençóis.

MMPOP/SHUTTESTOCK ©

Recife & Olinda

17 Die beiden gegensätzlichen Nachbarn im Nordosten, die eine gemeinsame Geschichte und Kultur verbindet, ergänzen sich perfekt. Recife, die verkehrsreiche große Schwester, beherbergt Hochhäuser sowie eine faszinierende Altstadt und gewinnt durch Renovierungen, Museen und Restaurants zunehmend an Attraktivität. Das hübsche baumreiche Olinda lockt mit verschlungenen Gassen, Kolonialkirchen und Galerien (siehe Bild). An Karneval zeigt sich das bunte gemeinsame Erbe bei mitreißenden Straßenpartys mit einzigartigen Musik- und Tanzformen wie frevo und maracatu.

MARCIO JOSE BASTOS SILVA/SHUTTERSTOCK ©

Alter do Chão

18Alter do Chão, ein Stück Strand mitten im Regenwald, lässt keine Wünsche offen. Es ist vor allem für seinen feinen weißen Sandstrand und sein kühles teefarbenes Wasser bekannt. Überdies gelangt man von hier aus in ein geschütztes Waldgebiet mit massiven samaúma-Bäumen (siehe Bild) und Privatunterkünften bei örtlichen Gummisammlerfamilien. Zahlreiche Aktivitäten, schöne Unterkünfte und das entspannte Flair laden zu einem längeren Aufenthalt ein.

MARIANO VILLAFANE/SHUTTERSTOCK ©

Strände von Santa Catarina

19 In Santa Catarina kann man wunderbar relaxen, was vor allem an den sonnenverwöhnten Küsten liegt. Wer das erste Mal seine Zehen in den unberührten Sand des Bundesstaates bohrt, wird begeistert sein, egal ob im nur eine einstündige Fahrt von 42 paradiesischen Stränden entfernten Florianópolis, in Guarda do Embaú südlich der Hauptstadt mit den besten Surfspots Brasiliens oder in Praia do Rosa, dem schicksten Strandort der Region.

HELISSA GRUNDEMANN/SHUTTERSTOCK ©

Praia do Santinho

Parati

20 Nirgends in Brasilien gibt’s einen so faszinierenden Mix aus Kolonialarchitektur und schöner Natur wie in Parati. Das ein paar Stunden südwestlich von Rio an der malerischen Costa Verde gelegene Örtchen lockt schon lange erholungssuchende cariocas an. Herrliche Strände und eine eindrucksvolle Bergkulisse wetteifern mit dem charmanten kopfsteingepflasterten Zentrum aus dem 18. Jh. Für Abwechslung vom Sonnenbaden und Sightseeing sorgen Caipirinhas, natürliche Wasserrutschen und Gourmetkurse in der örtlichen Kochschule.

PHOTOGRAPHY BY ULRICH HOLLMANN/GETTY IMAGES ©

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Gut zu wissen

Weitere Informationen

Währung

Real (R$)

Sprache

Portugiesisch

Visa

Bürger aus EU-Ländern und der Schweiz benötigen für einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten kein Visum.

Geld

Geldautomaten sind weit verbreitet. Kreditkarten werden in den meisten Restaurants, Geschäften und Hotels akzeptiert.

Handys

Brasilianische SIM-Karten können in entsperrte europäische Mobiltelefone eingesetzt werden.

Zeit

Das Land erstreckt sich über vier Zeitzonen. In Rio und São Paulo gilt dieselbe Uhrzeit wie in Brasília (MEZ –4 Std.).

Reisezeit

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Hauptsaison (Dez.–März)

Heiße Temperaturen und Partystimmung, während in Europa Winter ist.

Die Preise steigen und zum Karneval verlangen die Unterkünfte meist einen Mindestaufenthalt von vier Nächten.

Besonders in Rio und in beliebten Strandorten ist viel los.

Zwischensaison (April & Okt.)

An der Küste ist es warm und trocken, im Süden kann es dagegen kühl sein.

Die Preise und der Andrang sind durchschnittlich. Nur in der Osterwoche wird es teuer und voll.

Nachsaison (Mai–Sept.)

Abgesehen von den Schulferien im Juli sinken die Preise und im Süden herrschen kalte Temperaturen.

Juli bis September sind gute Monate für einen Besuch Amazoniens oder des Pantanals.

Nützliche Websites

Embratur

(

www.visitbrasil.com

) Offizieller Webauftritt des brasilianischen Tourismusministeriums.

Insider’s Guide to Rio

(

www.ipanema.com

) Englischsprachige Tipps und Infos zur Reiseplanung und zwei Extrarubriken: Karneval und Rio für Schwule und Lesben.

Rio Times

(

www.riotimesonline.com

) Englischsprachige Nachrichten und Informationen zu Rio de Janeiro.

What About São Paulo

(

http://whataboutsaopaulo.com

) Blog über die Höhen und Tiefen des Alltags in Brasiliens größter Stadt.

Lonely Planet

(

www.lonelyplanet.com/brazil

) Reiseinfos, Tipps und Foren.

Wichtige Telefonnummern

Landesvorwahl

55

Krankenwagen

192

Feuerwehr

193

Polizei

190

Internationales R-Gespräch

0800-703-2111

Wechselkurse

Argentinien

1 R$

0,10 R$

Bolivien

1 B$

0,54 R$

Eurozone

1 €

4,37 R$

Schweiz

1 SFr

3,74 R$

Aktuelle Wechselkurse siehe www.xe.com.

Tagesbudget

Günstig: unter 200 R$

Bett im Schlafsaal: 40–80 R$

Sandwich und Getränk in einer Saftbar: 18–25 R$

Fahrt mit einem Langstreckenbus: ca. 15–18 R$ pro Stunde Fahrt

Mittelteuer: 200–400 R$

Standarddoppelzimmer in einem Hotel: 160–300 R$

Abendessen für zwei Personen in einem Mittelklasserestaurant: 80–160 R$

Dschungeltouren: 150–350 R$ pro Tag

Eintrittsgebühren in Clubs und bei Livekonzerten 20–50 R$

Einfacher Flug von Rio nach Salvador/Iguaçu/Manaus: ab 470/500/550 R$

Teuer: mehr als 400 R$

Boutique-Hotels: ab 500 R$

Noble Dschungelunterkünfte außerhalb von Manaus: 600–1200 R$ pro Nacht

Abendessen für zwei Personen in gehobenen Restaurants: 200–500 R$

Öffnungszeiten

Banken

Mo–Fr 9–15 Uhr

Bars

18–2 Uhr

Cafés

8–22 Uhr

Clubs

Do–Sa 22–4 Uhr

Post

Mo–Fr 9–17 Uhr; einige Stellen öffnen auch samstagmorgens

Restaurants

12–14.30 & 18–22.30 Uhr

Geschäfte

Mo–Fr 9–18 & Sa 9–13 Uhr

Ankunft in Brasilien

Galeão International Airport

(Rio de Janeiro) Busse von Premium Ônibus 2018 (16 R$, 1–2 Std., alle 30 Minuten) gehen nach Flamengo, Copacabana, Ipanema, Leblon und in andere Viertel. Funktaxis (Festpreis 130 R$, 45–90 Minuten) fahren nach Copacabana und Ipanema. Die gelb-blauen

comum

-Taxis fahren mit Taxameter und kosten 82–100 R$. Bei einem Mitfahranbieter zahlt man etwa 60 R$, für den Shuttleservice 25 R$.

GRU Airport

(São Paulo) Der Airport Bus Service (

www.airportbusservice.com.br

; 50 R$) ist der effizienteste Weg, um zum GRU Airport oder davon weg zu gelangen. Guarucoop (

www.guarucoop.com.br

) ist der einzige Taxianbieter, der den Flughafen bedienen darf (150 R$ nach Jardins oder Vila Madalena, 157 R$ nach Vila Mariana). Mitfahranbieter verlangen etwa halb so viel. Die brandneue CPTM Linha 13 (Jade) verbindet den Flughafen mit der Station Engenheiro Goulart an der Linha 12 (Safira) im Nordosten São Paulos.

Unterwegs vor Ort

Flugzeug

Praktisch, um die großen Distanzen innerhalb Brasiliens zu überwinden. Dadurch spart man z. T. Tage! Flüge sind teuer, werden aber häufig zu Sonderpreisen angeboten.

Bus

Jede Menge Verbindungen von

comun

(normal) bis

leito

(Übernachtbusse mit Schlafsitzen) im ganzen Land bis auf das Amazonasgebiet. Infos zu Fahrplänen und Unternehmen bietet z. B. Busca Ônibus (

www.buscaonibus.com.br

).

Schiff/Fähre

Langsam, unbequem, aber gut für eine Geschichte sind Bootstouren auf dem Amazonas. Sie dauern eher Tage als Stunden. Hängematte, Snacks, Trinkwasser und viel Geduld mitnehmen.

Mehr zum Thema Unterwegs vor Ort

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Brasilien für Einsteiger

Mehr Infos siehe Allgemeine Informationen

Checkliste

Mit der Bank zu Hause den Einsatz der Kreditkarte vor Ort abklären.

Vorkehrungen treffen, damit das Handy bei der Ankunft direkt einsatzbereit ist.

Praktische Apps (siehe Top-Tipps) vorab herunterladen.

Unbedingt einpacken

Gute Laufschuhe

Einen Sarong (für den Strand und als Ersatzhandtuch)

Leichte Regenjacke

Einen Adapter

Einen tragbaren Wasserfilter (wer weniger Wasserflaschen kauft, vermeidet Plastikmüll)

Ein Wörterbuch

Insektenschutz

Sonnenmilch, -hut und -brille

Top-Tipps für die Reise

Brasilien ist riesig – es ist nahezu unmöglich, alles zu sehen. Deshalb konzentriert man sich besser auf zwei Regionen, statt viel Zeit mit dem Transport von A nach B zu vergeuden.

Wer noch kein WhatsApp hat, sollte den Instant Messenger jetzt runterladen; Reiseveranstalter, Tourguides, Restaurants, Pensionen und auch jede Menge Einheimische nutzen ihn.

Mit einer Taxi-App (Uber, 99 oder Easy Taxi) kann man sich in den größeren Städten meist günstiger und schneller fortbewegen als mit traditionellen Taxis.

Bei der Planung der Reiseroute vorab Interessenschwerpunkte festlegen – will man lieber die Natur und wilde Tiere oder den „Großstadtdschungel“ kennenlernen, abgeschiedene Strände sehen und von Insel zu Insel reisen oder Kultur pur erleben?

Dresscode

Brasilianer sind sehr entspannt, wenn es um die Kleiderordnung geht, zum Ausgehen empfiehlt sich aber etwas Eleganteres. Angesichts der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit sind leichte, atmungsaktive Naturfasern am praktischsten.

Frauen tragen am Strand sehr knappe Bikinis und Männer enge Badeshorts – egal, wie der Körper beschaffen ist.

Übernachten

In Brasilien gibt’s die unterschiedlichsten Unterkünfte, für jedes Budget ist etwas dabei. Während der Hauptsaison (Dezember bis März) weit im Voraus reservieren!

Hotels

Einfache Zimmer in unscheinbaren Hochhäusern, schicke Unterkünfte mit Meerblick in Luxusbauten und alles dazwischen.

pousadas

Pensionen (oft Familienbetriebe) gibt’s in schlichten und edlen Ausführungen.

Hostels

Schlafsäle und Privatzimmer in nettem gemeinschaftlichem Ambiente.

Dschungellodges

Im Amazonasgebiet. Preislich liegen sie im mittleren bis oberen Segment. Wenig komfortabel, aber gut zur Tierbeobachtung.

Sicher reisen

Kriminalität ist ein großes Problem in Brasilien, mit ein paar einfachen Vorkehrungen kann man das Risiko, zur Zielscheibe zu werden, jedoch minimieren.

Keine offensichtlich teure Kleidung tragen und hochwertigen Schmuck und Sonnenbrillen in der Unterkunft lassen.

Nicht mehr Bargeld einstecken als nötig.

Nachts sollte man menschenleere Straßen, einsame Parks oder Stadtstrände meiden.

Geld immer an Geldautomaten innerhalb der Bankgebäude ziehen.

Handeln

Bevor man ein Hotelzimmer nimmt, sollte man nach einer Ermäßigung fragen: Tem desconto? (Gibt es einen Rabatt?) oder Pode fazer um melhor preço? (Können Sie mir einen besseren Preis machen?) Manchmal gibt’s Preisnachlässe bei Barzahlung (à vista).

Auch auf Märkten ist Handeln angesagt. In Taxis ohne Taxameter den Preis vor der Abfahrt vereinbaren.

Trinkgeld

Hotels

Ein Trinkgeld für die Reinigungskräfte ist optional, wird aber gern genommen.

Parken

Gewöhnlich 2 R$ oder mehr; die Hilfskräfte auf Parkplätzen leben vom Trinkgeld.

Taxis

Nicht erwartet, aber der Betrag wird meist aufgerundet.

Touren

Am Ende einer Tour gibt man Guides, Hilfskräften, Bootsfahrern etc. ein Trinkgeld.

Restaurants

Normalerweise sind 10 % Servicegebühr im Rechnungsbetrag inbegriffen.

Etikette

Die Brasilianer sind sehr entspannt, aber es gilt dennoch, ein paar Regeln zu beachten.

Begrüßung

Wenn man eine Frau trifft bzw. sich von ihr verabschiedet, gibt man sich zwei Küsschen: erst auf die linke, dann die rechte Wange. Männer schütteln sich die Hände.

Essen

Beim Verzehr von Fingerfood eine Serviette oder einen Zahnstocher verwenden. Die meisten Brasilianer essen Pizza mit Messer und Gabel.

Brisante Themen

Brasilianer sind die Korruption in ihrem Land leid, gehen aber manchmal in die Defensive, wenn Ausländer ihre Regierung kritisieren oder über Armut und Religion sprechen.

Brasilianisches Portugiesisch

Abgesehen von Touristendestinationen wie Rio kommt man in Brasilien mit Englisch nicht immer sehr weit. Deshalb ist es sinnvoll, sich ein paar Brocken Portugiesisch anzueignen. Wer Spanisch spricht, wird sich mit dem Lernen nicht so schwer tun; die beiden Sprachen haben viele Gemeinsamkeiten. Die Aussprache ist hingegen komplett anders – und nur sehr wenige Brasilianer sprechen Spanisch. Das europäische Portugiesisch unterscheidet sich vom brasilianischen in Aussprache, Schreibung und z. T. auch im Wortschatz.

Sprechen Sie Englisch?

Você fala inglês?

wo•ße faa•laa iing•gles

Mitarbeiter in Hostels, Mittel- und Spitzenklassehotels sowiein gehobenen Restaurants sprechen oft etwas Englisch.

Wie steht’s?

Quanto está o jogo?

kuang•to eß•taa uu zho•go

Bei wichtigen internationalen Spielen treffen sich die Einheimischen in den botecas (kleine Freiluftbars).

Was würden Sie empfehlen?

O que você recomenda?

uu ke wo•ße he•ko•meng•daa

Brasilianische Gerichte sind meist üppig – und manchmal gedacht für zwei. Im Zweifel fragt man einfach den Kellner.

Wie viel kostet das?

Quanto custa?

kuang•to kuß•taa

Auf Märkten wird zwar gehandelt, aber da die Verkäufermeist realistische Preise verlangen, feilschen sie nicht gerne.

Wo ist der beste Strand?

Onde fi ca a melhor praia?

ong•de fii•kaa aa me•liorrprai•aa

Die Strände Rios sind herrliche Spielwiesen zum sorglosenIn-den-Tag-Hineinleben.

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Wie wär’s mit…

Strände

Die Bandbreite reicht von idyllischen Inselrefugien bis zu überfüllten Stadtstränden und scheinbar endlosen an Regenwälder angrenzenden Küstenabschnitten.

Baía do Sancho

Auf Fernando de Noronha liegt einer der schönsten Strände Brasiliens.

Ilha Grande

Bezauberndes autofreies Eiland mit Traumstränden und einer entspannten Atmosphäre.

Trancoso

Von dem hübschen Dorf in Bahia bis zu den von Felsen eingerahmten Sandstreifen ist es nur ein kurzes Stück.

Jericoacoara

Angesagter internationaler Strandspot, Aktivitäten,

pousadas

(Pensionen), Restaurants und Nachtleben.

Ilhabela

Ein paar Stunden von São Paulo entfernt locken dichter Dschungel, Wasserfälle und malerische Strände.

Florianópolis & Ilha de Santa Catarina

Geschützte Dünen, von Felsen und Wald gesäumte Sandstreifen und hübsche Lagunen.

Tiere & Pflanzen

Brasiliens Flora und Fauna ist herrlich vielfältig. In den Regenwäldern, Feuchtgebieten und entlang der Küste kann man wunderbar Tiere beobachten.

Mamirauá-Reservat

Einer der besten Orte im Amazonasgebiet für Tierbeobachtungen und all die anderen Wunder, welche die Mutter aller Regenwälder bereithält.

Das Pantanal

Das Feuchtgebiet beherbergt zahlreiche Tiere.

Fernando de Noronha

Tauch- und Schnorchelgründe der Extraklasse mit einer herrlich bunten Unterwasserwelt.

Praia do Rosa

Zwischen Juni und Oktober tummeln sich Südkaper vor der Küste.

Parque Nacional de Monte Pascoal

Der Nationalpark südlich von Salvador gehört zum artenreichen Atlantischen Regenwald.

Estação Biológica de Caratinga

In diesem abgelegenen Naturschutzgebiet kann man einige der größten Primaten der westlichen Hemisphäre treffen.

Landschaften

Brasilianer behaupten gern: „Deus e Brasileiro“ (Gott ist Brasilianer). Kein Wunder, denn das Land ist mit Regenwäldern, donnernden Wasserfällen, zerklüfteten Bergen und tropischen Inseln gesegnet.

Rio de Janeiro

Die Cidade Maravilhosa (Wunderbare Stadt) macht ihrem Namen mit bewaldeten Bergen und paradiesischen Stränden alle Ehre.

Fernando de Noronha

Eine 10 km lange Insel mit Klippen, Felsentürmchen, malerischen Buchten und Stränden.

Iguaçu

Zwischen Argentinien und Brasilien stürzen sich spektakuläre Wasserfälle in die Tiefe.

Parque Nacional da Chapada Diamantina

Im Inland von Bahia kann man atemberaubende Plateaus überqueren und am Fuße von Wasserfällen schwimmen.

Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses

Windgepeitschte Dünen und leuchtend blaue Lagunen.

Alter do Chão

Schneeweißer Sand und Amazonasdschungel.

Parque Nacional Serra dos Órgãos

Bloß zwei Stunden nördlich von Rio liegt dieses tolle Wandergebiet in imposanter Berglandschaft.

Essen & Trinken

Zu den brasilianischen Spezialitäten gehören Eintöpfe mit afrikanischer Note und Fisch aus dem Amazonas.

Ipanema & Leblon

In den beiden Strandvierteln befinden sich einige der besten Restaurants von Rio.

São Paulo

Tolle Pizzerias, Sushibars und andere Lokale, in denen hochwertige brasilianische und internationale Küche serviert wird.

Vale dos Vinhedos

Das Tal im Süden ist das Zentrum des brasilianischen Weinbaus und beherbergt zudem erstklassige Restaurants.

SENAC

Kochunterricht und ein grandioses Büfett mit sämtlichen Spezialitäten aus Bahia.

Belém

Die

tacacá

(eine Suppe) sorgt für taube Lippen, es gibt aber auch köstlichen Amazonasfisch wie den Tucanaré, eine Barschart.

Tiradentes

Tolle Adresse, um während des 10-tägigen kulinarischen Festivals

mineira

-Kochkunst zu genießen.

Abseits der üblichen Pfade

Präkolumbische Felsenmalereien, menschenleere Strände und Fischerdörfer am Ende der Welt sind nur ein paar der Dinge, die außerhalb der Touristenpfade warten.

Parque Nacional da Serra da Capivara

Beeindruckende Landschaft und Tausende prähistorische Felsenmalereien.

Peninsula de Maraú

Zwischen den ruhigen und abgeschiedenen Stränden von Bahia und den Touristenmengen scheinen Welten zu liegen.

Itaúnas

Ansprechender Strandort im untouristischen Espírito Santa. Gleich um die Ecke erstreckt sich ein artenreiches staatliches Schutzgebiet.

Algodoal

Das abgeschiedene Dorf nahe der Amazonasmündung bietet einen Zugang zu unberührten Stränden.

Reserva Extrativista Baixo Rio Branco-Jauperi

Ein geschütztes Stück Regenwald 500 km nördlich von Manaus.

São Miguel das Missões

Tor zu den Ruinen, die Jesuitenmissionare im 17. Jh. zurückließen.

MARCOS AMEND/SHUTTERSTOCK ©

Kirchengemälde, Parque Nacional da Serra da Capivara

Abenteuer

Brasiliens abwechslungsreiche Landschaft lernt man z. B. auf mehrtägigen Wanderungen oder Schnorchelausflügen kennen.

Trekking

Drei oder vier Tage durch die Lençóis Maranhenses marschieren und die Dünen im Mondlicht bewundern.

Hang Gliding

Beim Tandemflug von einem Bergwipfel hinab über die beeindruckende tropische Landschaft Brasiliens gleiten.

Ökotourismus

Bonito ist ein toller Ort für Flussschnorcheltrips, Höhlentouren, Wanderungen und Abseiling.

Klettern

Das Hochland des Parque Nacional do Itatiaia gilt als Muss für Wanderer und Bergkletterer.

Auf Bäume klettern

Den Regenwald im Amazonas aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Bootstour

Die Hängematte aufhängen und gemächlich den Amazonas hinunterschippern.

Kitesurfari

Langstrecken-Kitesurfen mit Begleitfahrzeug in Rio Grande do Norte.

Geschichte

Brasiliens wundervolle Kolonialstädte, von denen einige zum UNESCO-Welterbe zählen, laden zu einem Trip in die Vergangenheit ein.

Salvador

Bahias Topattraktion lockt mit alten Kirchen und afrobrasilianischer Kultur.

Manaus

In dieser Stadt im Herzen der Amazonasregion kann man alles über die indigene Kultur und Geschichte erfahren.

Ouro Preto

Zauberhafte Stadt mit zahlreichen architektonischen Schmuckstücken aus dem 18. Jh.

Olinda

Architektonische Zeugnisse der portugiesischen und niederländischen Präsenz.

Alcântara

Die schöne Stadt in Maranhão beherbergt alte Herrenhäuser und Kirchen.

Parati

Bildschönes Dorf mit Kopfsteinpflastergassen und wunderbar erhaltenen Bauten aus dem 18. Jh.

Museu Histórico Nacional

In Rio kann man sich auf die Spuren portugiesischer Adliger begeben.

Cidade de Goiás

Die UNESCO-Welterbestätte steckt voller architektonischer Schätze aus den vergangenen Jahrhunderten.

KSENIA RAGOZINA/SHUTTERSTOCK ©

Kirchenruinen, Alcântara

Feste & Events

Bunte Umzüge zur Semana Santa (Karwoche) oder zügellose Karnevalsfeiern – Brasilien ist immer für eine Party gut.

Karneval

Viele Städte wie Rio, Salvador, Olinda und Corumbá schmeißen vor der Fastenzeit ein rauschendes Fest.

São Paulo Gay Pride Parade

Die größte LGBT-Parade der Welt mit geschätzten 3 bis 4 Millionen Teilnehmern.

Oktoberfest

Bei einer Bratwurst und einem Bier in Blumenau Brasiliens europäische Wurzeln erleben.

Bumba Meu Boi

São Luís lockt im Juni mit einem Fest voller bunter Farben, Musik und Tanz.

Nachtleben

Das brasilianische Nachtleben ist elektrisierend. Auf dem Soundtrack des Landes dürfen Samba, afrobrasilianische Trommeln, Rock und Hip-Hop nicht fehlen.

Lapa

Hier schlägt der Puls von Rios Nachtleben. An den Wochenenden ist dieser Stadtteil eine einzige große Straßenparty.

São Paulo

In dieser Metropole der Nachtschwärmer ist immer etwas los.

Pelourinho

In Salvadors historischem Zentrum sind schwere Rhythmen von Trommlergruppen wie Olodum zu hören.

Lagoa da Conceição

Der Ort auf der Ilha de Santa Catarina hat gleich mehrere Asse im Ärmel: Livemusik, einen tollen Blick auf den See und DJs von Weltformat.

Belo Horizonte

Die Hauptstadt von Minas Gerais bietet eine lebendige Kunstszene und ein abwechslungsreiches Nachtleben.

Búzios

Tagsüber liegt man hier am Strand und nachts zieht man durch die Clubs.

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Monat für Monat

TOP-EVENTS

Karneval, Februar oder März

Semana Santa, April oder Mai

Bumba Meu Boi, Juni

Oktoberfest, Oktober

Reveillon, Dezember

Januar

Nach Silvester läuft Brasilien weiterhin auf Hochtouren und beginnt das neue Jahr mit heißen Tagen am Strand sowie mit den Karnevalsvorbereitungen.

Lavagem do Bonfim

Die rituelle Waschung der Kirchtreppe am zweiten Donnerstag im Januar in Salvador ist gleichermaßen katholische und Candomblé-Tradition. Anschließend wird die ganze Nacht Musik gespielt und getanzt.

Februar

Die Hauptsaison erreicht ihren Höhepunkt. Brasiliens Strände platzen aus allen Nähten, die Hotels sind ausgebucht und die Menschen feiern ausgelassen. Der Karneval ist da! Eine aufregende, aber teure Reisezeit, die gut geplant werden muss.

Karneval

Im Februar oder März wird an den fünf Tagen vor Aschermittwoch überall im Land der berühmte brasilianische Karneval gefeiert. Die besten Partys steigen in Rio, Salvador, Olinda und Corumbá. Umzüge, tolle Kostüme und Spaß rund um die Uhr!

April

Nach dem Karneval normalisieren sich die Preise, es herrschen weniger hohe Temperaturen und es ist nicht mehr so voll, besonders im Norden und Nordosten, wo die heftigen Regenfälle bis Juni andauern. In Minas Gerais sorgt die Semana Santa für Trubel.

Semana Santa

In Ouro Preto ist die Karwoche ein farbenfrohes Ereignis mit Prozessionen und blumengeschmückten Straßen. Die Umzüge in São João del Rei werden von traditionellen Orchestern begleitet. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Feierlichkeiten in Congonhas und Cidade de Goiás.

Mai

Ein ruhiger Reisemonat. Es wird kühler, vor allem im Süden. Im Amazonasgebiet fällt weiterhin viel Regen.

Festival Internacional de Balonismo

Ende April oder Anfang Mai steigt in Torres ein fünftägiges Heißluftballonfest mit Konzerten, Extremsport und einem Jahrmarkt.

Virada Cultural

Ein idealer Zeitpunkt für den Besuch São Paulos ist dieses 24-stündige Fest der Kulturen. In der ganzen Stadt gibt’s Konzerte, Filmvorführungen, Kunstausstellungen und andere Veranstaltungen.

Festa do Divino Espírito Santo

Das als Cavalhadas bekannte altmodische Volksfest in Pirenópolis dauert drei Wochen, findet um Pfingsten (im Mai oder Juni) herum statt und bietet mittelalterliche Turniere, Tänze und Feierlichkeiten.

Juni

Im Süden hält der Winter Einzug mit kalten Temperaturen bis Ende August. Aktivitäten für Touristen werden für drei Monate im Norden, Süden und Nordosten nur eingeschränkt angeboten, aber dies ist eine gute Zeit für einen Besuch des Pantanals.

São Paulo Pride

São Paulo ist Veranstaltungsort der mit drei Millionen Teilnehmern und Zuschauern weltweit größten LGBT-Parade, die Anfang Juni veranstaltet wird.

Bumba Meu Boi

Maranhãos großartiges mythisches Stierfestival hat afrikanische, indische und portugiesische Wurzeln. Tanz, Gesang, Poesie und jede Menge Ochsenkostüme sind Teil der Feierlichkeiten vom 13. bis 30 Juni.

Boi-Bumbá

Dieses beliebte Volksfest in Parintins in der Amazonasregion feiert am letzten Juniwochenende den Tod und die Wiederauferstehung eines Ochsens mit Musik und Tanz.

Festas Juninas

In den Juni fallen die Gedenktage verschiedener Heiliger – wichtige Volksfeste in Brasilien, bei denen man sich auf Konzerte, Essensstände und Feuerwerk freuen darf. Die Feierlichkeiten in Bahia zählen zu den schönsten.

KSENIA RAGOZINA/SHUTTERSTOCK ©

Bumba Meu Boi, Maranhão.

Juli

Nach mehreren regenreichen Monaten beginnt im Amazonasgebiet die Trockenzeit. Das Wetter ist mild (tief im Süden kalt), tortzdem nutzen Brasilianer die Schulferien, um in Urlaub zu fahren.

Festitália

Italienische Einwanderer haben viel zur Kultur des Südens beigetragen, darunter dieses Fest in Blumenau, bei dem Mitte Juli eine Woche lang Wein, Pasta und Musik zelebriert werden.

Festival Literária Internacional de Parati

Mitte Juli lockt das Literaturfestival gefeierte Autoren aus aller Welt an. Auf dem Programm stehen außerdem noch Filmvorführungen, Ausstellungen und Musik.

Festival Nacional de Forró

Musikfans, die gern abseits ausgetretener Pfade wandeln, sollten den hübschen Strandort Itaúnas besuchen. Dort erwarten sie zehn Tage voller Konzerte und Tanz (natürlich zu forró-Musik).

August

Zum Winterende wird es ruhig. Im Süden und Norden trifft man weniger Touristen, und Dienstleistungen werden nur begrenzt angeboten. In den Tropen ist es mild, im Süden kalt.

Festival de Gramado

Die europäisch anmutende Stadt Gramado richtet seit 1973 ein wichtiges Filmfestival aus. An neun Tagen im August werden hier brasilianische und andere lateinamerikanische Streifen gezeigt.

Folclore Nordestino

Ende August widmet sich dieses äußerst empfehlenswerte Fest in Olinda der Musik und Folklore des Nordostens.

Oktober

Obwohl es langsam wärmer wird und Rio schon auf den nächsten Karneval hinfiebert, muss man weder mit Urlaubermassen noch mit Hauptsaisonpreisen rechnen.

Círio de Nazaré

Die Prozession zu Ehren einer der wichtigsten Ikonen Brasiliens lockt am zweiten Sonntag im Oktober eine Million Menschen auf die Straßen von Belém.

Oktoberfest

Auf dem riesigen Bierfest in Blumenau (Mitte Oktober) lernt man die deutschen Wurzeln im Süden Brasiliens kennen.

Bienal de São Paulo

Im Rahmen dieses bedeutenden Kunstevents, das alle zwei Jahre von Oktober bis Dezember stattfindet (die nächsten Male 2020 und 2022), kann man die Arbeiten von mehr als 120 Künstlern aus aller Welt bewundern.

Rio International Film Festival

Rios Filmfest ist das größte in ganz Lateinamerika. Über mehrere Wochen im Oktober und November werden in rund 35 Kinos mehr als 200 Filme präsentiert.

November

Der späte Frühlingsmonat kann eine tolle Zeit für den Besuch im Land sein, denn der Andrang ist überschaubar und man kann gute Schnäppchen ergattern (Flüge, Unterkünfte).

Maceió Fest

Maceiós größe Party ähnelt dem Karneval, es gibt Paraden und Kostüme und die Bars haben 24 Stunden geöffnet. Der allgemeine Freudentaumel erfasst die Menschen in der dritten Novemberwoche.

Dezember

Im Sommer (bis Februar) ist Party angesagt! Die Temperaturen sind heiß, ideal für ein paar Strandtage, es wird aber auch voller und die Preise steigen (und steigen im Januar und Februar noch mehr).

Carnatal

Der größte „außersaisonale Karneval“ wird in Natal in bester Salvador-Manier gefeiert. Während der ersten Dezemberwoche steigen wilde Straßenpartys und trios elétricos (Bands, die auf mobilen, mit Lautsprechern ausgestatteten Lastwagen spielen) heizen der partyfreudigen Menge ein.

Reveillon

Am 31. Dezember bevölkern knapp zwei Millionen ganz in Weiß gekleidete Menschen den Strand von Copacabana in Rio, wo das neue Jahr mit Konzerten und Feuerwerk eingeläutet wird.

ALEXANDRE ROTENBERG/SHUTTERSTOCK ©

Reveillon, Rio de Janeiro

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Reiserouten

Rio & der Süden

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Herrliche Strände, Dschungel und historische Städte sind nur einige Highlights, die man bei einem Trip durch den Südosten kennenlernt.

Nach ein paar Tagen in Rio geht’s in die gut erhaltene Stadt Parati, die Wanderwege durch den Regenwald und eine schöne Küste bietet. Nächster Halt ist Ubatuba mit seinen dschungelbedeckten Bergen und einer spektakulären Küstenszenerie. Auf der autofreien Insel Ilhabela warten Strände, Wälder und Wasserfälle. São Paulo birgt jede Menge Kultur und die besten Museen und Restaurants des Landes.

Danach stehen Tiradentes und Ouro Preto mit einigen Highlights brasilianischer Architektur auf dem Plan. Anschließend lockt die gastfreundliche mineira mit guten Lokalen und wildem Nachtleben in Belo Horizonte. 50 km südwestlich bietet sich das Instituto de Arte Contemporânea Inhotim mit tollen Galerien und Gärten für einen Tagestrip an.

Ein nettes Ziel ist auch das Wanderparadies Parque Nacional de Caparaó; östlich davon erstreckt sich der schöne Parque Estadual da Pedra Azul. Weiter südlich liegen traumhafte Strände sowie Búzios mit erstklassiger Gastronomie und lebhaftem Nachtleben – ein toller Zwischenstopp vor der Rückreise nach Rio.

Highlights im Osten

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Selbst bei einem Kurztrip locken spektakuläre Landschaften und Einblicke in Brasiliens erstaunliche Vielfalt. Für große Distanzen nimmt man den Flieger, das spart Zeit!

Ausgangspunkt ist die Cidade Maravilhosa alias Rio de Janeiro. Hier verbringt man zwei Tage, genießt die traumhafte Aussicht von den bewaldeten Gipfeln über der Stadt (vom Pão de Açúcar und Cristo Redentor), entspannt sich am Strand von Ipanema, radelt Copacabanas Küste entlang und spaziert durchs historische Zentrum. Abends rufen Leblons Restaurant- und Ausgehszene (die Rua Dias Ferreira ist ein guter Ausgangspunkt) sowie Sambaclubs im feierfreudigen Lapa.

Nun geht’s mit dem Flieger nach Salvador, um an Tag drei und vier in die afrobrasilianische Kultur einzutauchen. Hier warten farbenfrohe Kolonialhäuser im Pelourinho, eindrucksvolle Tanzvorstellungen des Balé Folclórico da Bahia, Meeresfrüchte im Pelô Bistrô, Kunsthandwerk auf dem Mercado Modelo in der Cidade Baixa und der Sonnenuntergang draußen in Barra (das stilvolle Barlokal Pereira ist eine gute Wahl).

Am fünften Tag steht ein Tagesausflug nach Morro de São Paulo, einem autofreien tropischen Inselparadies, an. Highlights sind Ruinen aus dem 17. Jh. und die Strände (Restaurants und Bars findet man an der Segunda Praia, Ruhe und Entspannung an der weniger touristischen Quarta Praia).

Frühmorgens geht’s dann mit dem Flieger nach Foz do Iguaçu (über São Paulo). Zunächst erkundet man die brasilianische Seite der majestätischen Wasserfälle, läuft die Trilha das Cataratas (Wasserfallweg) entlang und bestaunt die Aussicht an der Garganta do Diabo (Teufelsschlund). Am letzten Tag geht’s auf die argentinische Seite, um auf Stelzenwegen durch den Regenwald zu wandern und dabei leuchtende Schmetterlinge, schimmernde Kolibris, faszinierende Tukane und Affen zu erspähen. Nachmittags führt eine Bootstour in die Nähe der donnernden Fälle. Abends stößt man schließlich auf der belebten Avenida Jorge Schimmelpfeng in Foz do Iguaçu auf die zurückliegenden Abenteuer an.

Das Beste von Brasilien

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Diese wunderbare Rundreise führt durch die Kleinstädte des Nordostens, die Urwälder Amazoniens und das Pantanal, vorbei an tropischen Inseln und historischen Orten.

Von São Paulo geht’s nach Osten, wo man schöne Strände wie Ubatuba, Trindade und Parati-Mirim genießt und dann ein paar Tage auf der Ilha Grande bei Dschungelwanderungen und Strandurlaub verbringt. Das nächste Ziel ist Rio de Janeiro mit tollem Nachtleben, Strandkultur und Panoramaaussicht.

Von dort reist man nordwärts per Bus oder Flugzeug nach Salvador, dem afrobrasilianischen Schmuckstück des Landes, bekannt für sein buntes Kolonialzentrum, Trommelmusik in den Straßen und seine Festivals. Weiter die Küste hinauf lockt das kunstliebende Olinda; danach fliegt man vom benachbarten Recife zum Archipel Fernandode Noronha mit schönen Stränden, einer paradiesischen Lage sowie Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten.

Zurück auf dem Festland geht’s gen Norden nach Jericoacoara und zu den Dünen im Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses, die einen starken Kontrast zur historischen Stadt Alcântara bieten. Westlich liegt Belém, eine kulturell reiche Stadt unweit der Ilha de Marajó. Mit dem Boot schippert man den Amazonas hinauf nach Santarém und weiter nach Alter do Chão für einen Trip in den Dschungel. Danach folgt ein Besuch der aufstrebenden Stadt Manaus.

Von dort fliegt man nach Brasília mit seiner wundervollen Architektur und besucht den Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros mit Wasserfällen, Canyons und natürlichen Pools. Als Nächstes lockt Cuiabá, das Tor zu den Schluchten des Parque Nacional da Chapada dos Guimarães. Im Pantanal, einem der besten Ziele zum Beobachten von Wildtieren, kann man reiten oder eine Bootstour unternehmen. Anschließend geht’s gen Süden über Campo Grande nach Bonito mit seinen kristallklaren Flüssen, dichten Wäldern und Höhlen. Weiter südlich locken die Iguaçu-Fälle. Bevor die Reise endet, erkundet man noch die Strände und deutschen Städte um Florianópolis.

LUOMAN/GETTY IMAGES ©

Belém

Bahia & der Nordosten

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Wer der Seele Brasiliens auf die Spur kommen will, sollte den Nordosten erkunden. Die Mischung aus Musik, Geschichte und Kultur vor dem Hintergrund einer spektakulären Landschaft macht die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Die Tour beginnt mit einem Flug nach Porto Seguro, von wo aus man nach Arraial d’Ajuda und Trancoso weiterreist. Beide Orte sind mit tollen Gästehäusern und Restaurants, einem lebhaften Nachtleben und Wanderwegen an endlosen Klippen gesegnet. Weiter nördlich liegt Itacaré mit herrlichen Surfstränden und -buchten, die man über Dschungelpfade erreicht. Nun geht’s auf nach Salvador, die aufregendste und bunteste Stadt Bahias. Von dort setzt man mit dem Boot über nach Morro de São Paulo, ein Eiland mit relaxten Stränden. Unbedingt eine Bootsfahrt um die Insel machen, um die Mangroven, Riffe, Austern und das friedliche Dorf Boipeba zu bewundern.

Es lohnt auch ein Abstecher in die Bergbaustadt Lençóis mit schönen Freiluftcafés, Pflasterstraßen und nahegelegenen Höhlen, Flüssen und Wasserfällen. Von dort geht’s zum Parque Nacional da Chapada Diamantina, der Bergbäche, Panoramaausblicke und ein endloses Netz an Wanderwegen birgt. Zurück an der Küste lockt im Norden Maceió, eine jugendliche Stadt mit tollen Stränden. Weiter nördlich liegt Olinda, UNESCO-Weltkulturerbe mit einigen der am besten erhaltenen Kolonialbauten Brasiliens. Von der Nachbarstadt Recife fliegt man nach Fernando de Noronha, einem Archipel mit reichem Meeresleben und schönen Stränden.

Zurück auf dem Festland geht’s ins hübsche Praia da Pipa, danach folgt man der spektakulären Küste von Natal nach Jericoacoara, vorbei an São Miguel do Gostoso und Galinhos. Das Dorf Jericoacoara lädt zu Strandurlaub mit Sandboarden, Kitesurfen und Capoeira sowie Sonnenuntergängen ein. Westlich davon liegt der beeindruckende Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses mit Dünen, Lagunen und Stränden. Weiter die Küste hinauf geht’s nach São Luís mit Häusern aus dem 18. Jh., Meeresfrüchterestaurants und einem lebhaften Nachtleben, besonders bei den Folklorefesten. Die letzte Station der Reise ist die untouristische Kolonialstadt Alcântara mit bemerkenswerter Architektur.

Wasserstraßen des Amazonas

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Der größte Wald der Erde beherbergt eine unglaublich artenreiche Flora und Fauna. Viele Besucher sind überrascht, dass sich in den Sumpfgebieten auch pulsierende Orte, architektonische Schätze und hübsche Flussstrände verstecken.

Los geht’s in Belém, einer kulturell reichen Stadt an der Mündung des Flusses. Man erkundet die Flussdocks und den Ufermarkt, probiert Amazonasgerichte und besucht eine Vorstellung im Teatro da Paz. Ein Abstecher führt auf die bewaldete Ilha de Marajó mit vogelreichen Gehölzen, freundlichen Einwohnern und Wasserbüffeln auf den Straßen. Wieder in Belém, reist man gen Süden nach Palmas, wie Brasília eine komplett durchgeplante Stadt und ein guter Ausgangspunkt für eine Tour durch den Parque Estadual do Jalapão.

Mit einer Hängematte bewaffnet, schippert man ein paar Tage den Amazonas hinauf. Von Belém aus geht’s nach Monte Alegre, um die antiken Felsmalereien in den Sandsteinhügeln jenseits der Ortschaften zu sehen. Stromaufwärts liegt Santarém, eine hübsche Stadt mit vielen Attraktionen. Zugänglich ist auch der unberührte Dschungel der Floresta Nacional do Tapajós, wo man in einfachen pousadas wohnen und durch unberührten Wald wandern kann, während man nach den riesigen samaúma-Bäumen Ausschau hält. Ein Stopp lohnt sich in Alter do Chão, einer Lagune mit schneeweißen Sandstränden.

Weiter stromaufwärts erreicht man Manaus, die größte Stadt Amazoniens – hier warten das Opernhaus, der Markt, Heimatmuseen, Naturparks und der Encontro das Águas. Dann geht’s zum Rio Urubu, wo man in Ökolodges übernachtet und Einblicke in die faszinierende Fauna erhält. Danach lockt westlich von Manaus der kleine Ort Novo Airão, ideal für einen Besuch im Reserva Extrativista Baixo Rio Branco-Jauaperi, einem abgelegenen und unberührten Regenwaldreservat mit einer beeindruckenden Tier- und Pflanzenvielfalt.

Im Mamirauá-Reservat bei Tefé lassen sich zahlreiche verschiedene Wildtiere erspähen. Von dort geht’s den Fluss entlang ins faszinierende Tabatinga, wo man an einem Nachmittag drei verschiedene Länder (Brasilien, Kolumbien und Peru) besuchen kann. Schlusspunkt ist ein Abstecher ins kolumbianische Leticia samt Übernachtung in einer Dschungellodge am Rio Javari.

FILIPE FRAZAO/SHUTTERSTOCK ©

Teatro Amazonas, Manaus

Richtung Süden

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Diese Reise durch die südlichen Staaten Brasiliens führt zu bewaldeten Inseln, malerischen Stränden, Nationalparks, historischen Missionen und Städten im bayrischen Stil.

Die Tour beginnt in Foz do Iguaçu mit den beeindruckenden Wasserfällen. Kurze Tagesausflüge nach Argentinien und Paraguay vermitteln einen Eindruck von den Regenwäldern, anschließend besteigt man den Nachtbus oder das Flugzeug gen Osten nach Curitiba, eine Stadt mit ökologischem Design, botanischen Gärten und einem Oscar-Niemeyer-Museum. Eine malerische Zugfahrt bringt einen in die Uferstadt Morretes, von der es nicht weit in den Parque Estadual Pico do Marumbi ist, der zu Wanderungen im Hochland einlädt. Weiter geht’s über Paranaguá auf die autofreie Ilha do Mel. Die bewaldete Insel hat schöne Strände und einfache Gästehäuser, aber auch tolle Wanderwege.

Dann geht’s in das Biermekka Blumenau und ins nahegelegene Vale Europeu, wo Pomerode mit deutscher Architektur, blonden Bewohnern und einem lokalen – eher bayrisch als brasilianisch schmeckenden – Gebräu aufwartet. Nun führt die Reise wieder nach Osten zum Meer und südlich zur Ilha de Santa Catarina, einer bewaldeten Insel mit Sanddünen, Lagunen und Fischerdörfern. Weiter die Küste hinunter erreicht man Guarda do Embaú, eine unkonventionelle Surferstadt. Etwas südlicher liegt Praia do Rosa mit tollen Stränden und der Möglichkeit, Wale zu beobachten.

Nun locken Rio Grande do Sul und die Schluchten und Wasserfälle im Parque Nacional de Aparados da Serra. Landeinwärts lohnt sich ein Trip nach Gramado, ein Bergresort mit Gourmetschokolade, Fondues und einer Infrastruktur wie in der Schweiz. Anschließend geht’s westlich nach Bento Gonçalves, das Tor zu den preisgekrönten Weinhängen des Vale dos Vinhedos mitten in den Hügeln der Serra Gaúcha.

Vom südlich gelegenen Porto Alegre reist man nach Santo Ângelo, um die Jesuitenmissionen zu besuchen: Ausflüge führen nach São Miguel das Missões, São João Batista und zu weiteren heiligen Stätten. Anschließend geht’s zurück nach Porto Alegre und mit dem Flugzeug heimwärts.

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Reiseplanung

Karneval

Eine der größten Partys der Welt, Brasiliens Karneval mit all seinen farbenfrohen und hedonistischen Ausschweifungen, wird mit viel Begeisterung in praktisch allen Städten und Dörfern des Landes gefeiert. Millionen Besucher kommen wegen der spektakulären Umzüge, Straßenfeste und Vergnügungen jeder erdenklichen Art.

Karneval das ganze Jahr über

Wer es nicht zur Karnevalszeit nach Brasilien schafft, der kann immer noch an einem der Karnevalsfeste in der Nebensaison teilnehmen.

Carnatal

Natals außersaisonale Karnevalsparty ist mit mehr als einer Million Feiernden die größte des Landes. Sie beginnt in der ersten Dezemberwoche mit ausufernden Straßenfeten und trios elétricos (elektrisch verstärkte Bands auf Wagen) genau wie in Salvador. Das Großevent findet außerhalb der Arena das Dunas statt.

Fortal

Eine halbe Million Fans feiern bei Fortalezas großer Fete am letzten Juliwochenende auf den Straßen Karneval. Seit mehr als 25 Jahren bringt Fortal einige von Brasiliens Spitzenmusikern in die Stadt, um forró, sertanejo und andere regionale Klänge aufleben zu lassen. Der Großteil der Action passiert etwa 9 km außerhalb vom Stadtzentrum im Freien in Cidade Fortal.

Geschichte

Der Karneval hat seine Ursprünge in verschiedenen heidnischen Frühlingsfeiern. Während des Mittelalters waren es richtig wilde Feste, die in Europa durch Reformation und Gegenreformation gebändigt wurden. Aber selbst die schwere Hand der Inquisition konnte die Karnevalsfeiern in den portugiesischen Kolonien nicht unterbinden, wo allmählich indigene Kostüme und afrikanische Rhythmen adaptiert wurden.

Die Herkunft des Namens carnaval leitet sich womöglich vom lateinischen carne vale („Fleisch, lebe wohl!“) ab, als Hinweis auf die an Aschermittwoch beginnende 40-tägige Fastenzeit. Um sich für den vor einem liegenden Mangel zu entschädigen, werden die Sünden im Voraus bei wilden Partys angesammelt, alles zu Ehren von König Momo, dem König des Karnevals.

Karneval in Rio de Janeiro

Wer es noch nicht mitbekommen hat, Rio schmeißt ’ne Riesenparty. Mit viel Musik und Tanz geht’s tagelang durch die Straßen der Stadt. Der Höhepunkt ist die farbenprächtige Parade durch das Sambódromo, mit gigantischen beweglichen Wagen, Trommlern und wirbelnden Tänzern. Darüber hinaus gibt’s noch eine Menge andere Action in Rios vielen Stadtvierteln. Es kommen also auch diejenigen auf ihre Kosten, die mehr suchen als nur das Stadionerlebnis.

Auswärtige Besucher, die sich den Straßenfesten der cariocas (Bewohner Rios) anschließen, verstärken das Chaos. Es finden kostenlose Livekonzerte in der ganzen Metropole statt (u. a. nahe dem Arcos do Lapa, am Largo do Machado und auf der Praça Floriano). Wer etwas Dekadenteres sucht, kann auf einen Kostümball gehen. Was auch immer geplant ist, es geht nicht ohne schlaflose Nächte, jede Menge Caipirinha und Sambarhythmen. Und man sollte keine Berührungsängste haben, da man sicher mit den ausgelassenen Massen durch die Straßen strömen wird.

Mehr Informationen zu Events gibt’s im Beiheft Veja Rio des Magazins Veja (immer sonntags an Kiosken). Oder man schaut bei Riotur vorbei, der für den Karneval verantwortlichen Touristenorganisation.

KARNEVALSTERMINE

In den kommenden Jahren findet Karneval an den folgenden Tagen statt (Freitag bis Fastnachtsdienstag):

202021. bis 25. Februar202112. bis 16. Februar202225. Februar bis 1. März202317. bis 21. Februar

Karneval auf der Straße

Sich den bandas und blocos (Straßenpartys) anzuschließen, ist wahrscheinlich die beste Art, den Karneval der cariocas zu erleben. Diese Umzüge bestehen aus einer Prozession von Blaskapellen (im Falle von bandas) oder Trommlern und Sängern (im Falle von blocos), denen jeder folgt, der durch die Straßen tanzen will. Derzeit gibt’s fast 500 Straßenpartys. Sie füllen jedes Stadtviertel mit dem Klang von Trommeln und altmodischen Karnevalsliedern, ganz zu schweigen von Tausenden von Freudentänzern. Für viele cariocas ist das der Höhepunkt des Karnevals. Man kann sich in ein Kostüm schmeißen (oder auch nicht), ein paar Lieder lernen und mitmachen; alles, was man tun muss, ist hingehen. Wenn man Feste in der Zona Sul besucht, Badesachen mitnehmen, um sich im Meer abzukühlen.

Eine komplette Übersicht bietet das Beiheft Veja Rio im Magazin Veja.

AfroReggae

(Av Atlântica, Copacabana; Karnevalssonntag 9 Uhr) Riesiger und sehr beliebter

bloco

(Straßenparty) mit einer schweren Rythmussektion, der an der Avenida Atlântica am Strand nahe der Rainha Elizabeth in Copacabana entlangzieht.

Banda de Ipanema

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; Praça General Osório, Ipanema; 2. Sa vor Karneval, Karnevalssamstag & Karnevalsdienstag 16 Uhr) Diese alteingesessene

banda

zieht eine wilde Meute an. Mit am Start sind Dragqueens und andere Kostümierte. Nicht verpassen!

Banda Simpatia é Quase Amor

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; Praça General Osório, Ipanema; Sa vor Karneval & Karnevalssonntag 16 Uhr) Ein Liebling aus Ipanema mit 50-köpfiger Percussionband.

Barbas

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; Ecke Assis Bueno & Arnaldo Quintela, Botafogo; Karnevalssamstag 15.30 Uhr) Eine der ältesten

bandas

der Zona Sul zieht mit einer 60-köpfigen Trommelband durch die Straßen.

Carmelitas

(Ecke Dias de Barros & Ladeira de Santa Teresa, Santa Teresa; Karnevalsfreitag 13 Uhr & Karnevalsdienstag 10 Uhr) Durch die Straßen von Santa Teresa tanzt eine verrückte Menschenmenge, teils als Karmeliternonnen verkleidet.

Céu na Terra

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; Curvelo, Santa Teresa; Karnevalssamstag 8 Uhr) Bei dieser denkwürdigen Party geht’s durch Santa Teresa an den Straßenbahngleisen entlang bis zum Largo das Neves.

Cordão do Bola Preta

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; Primeiro de Março, Centro; Karnevalssamstag 9 Uhr) Die älteste und größte aktive

banda

. Kostüme sind immer erwünscht, gerne mit schwarz-weißen Punkten. Nahe Rua Rosário.

Dois Pra Lá, Dois Pra Cá

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; Carlinhos-de-Jesus-Tanzschule, Rua da Passagem 145, Botafogo; Karnevalssamstag 10 Uhr) Dieser lange Umzug beginnt an der Carlinhos-de-Jesus-Tanzschule und endet am Copacabana Palace.

Monobloco

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; Av Rio Branco, Centro; 1. So nach Karneval 7 Uhr) Raus aus den Federn! Dieser riesige

bloco

zieht mehr als 500 000 Fans an, die sich trotz des Katers vom Vorabend im Centro nahe Avenida Vargas versammeln, um den Karneval zu verabschieden.

Que Merda É Essa?

(Garcia d’Ávila, Ipanema; Karnevalssonntag 13 Uhr) Die neckische

banda

(wörtlich „Was zum Teufel ist das?“) ist in Ipanema sehr beliebt. Sie beginnt nahe Nascimento da Silva und zieht später auch am Strand entlang.

Suvaco de Cristo

(Rua Jardim Botânico, Jardim Botânico; So vor Karneval 10 Uhr) Sehr beliebter

bloco

(der Name „Christi Achselhöhle“ ist eine Anspielung auf den Erlöser, der sich mit ausgebreiteten Armen über allem erhebt). Er findet ebenfalls am Karnevalssamstag statt, doch die Zeit wird vorher nicht bekannt gegeben, um Überfüllung zu vermeiden – einfach herumfragen. Er findet in der Nähe der Ecke Faro statt.

Umzüge der Sambaschulen

Das Highlight einer jeden Karnevalssaison ist der Besuch oder gar die aktive Teilnahme bei einer Parade im Sambódromo. Vor 90 000 Menschen (und Millionen Fernsehzuschauern) hat jede der zwölf Sambaschulen 80 Minuten Zeit, um durch das von Oscar Niemeyer gestaltete Stadion zu tanzen und zu singen. Der Wettbewerb ist nicht nur ein Augenschmaus für die Massen, denn die Schulen wetteifern außerdem um die höchsten Ehren der Parade. Die Verkündung der Gewinner sowie deren Parade findet am Samstag nach Aschermittwoch statt.

Jede Schule betritt das Sambódromo vollgepumpt mit Adrenalin und die Tänzer legen noch eine Schippe drauf, wenn sie durch das Stadion wirbeln. Moderatoren stellen die Schule vor, dann erklingt die einsame Stimme des puxador (Sänger der Gruppe). Tausende Stimmen fallen ein – jede Schule hat 3000 bis 5000 Mitglieder –, bis schließlich die jeweils 200 bis 400 Trommler den Rhythmus vorgeben. Dann folgen die Hauptabteilungen der Schule, die großen allegorischen Festwagen, die Kindergruppe, die Prominenten und die glockenförmigen baianas (Frauen in bahianischen Trachten) mit ihren eleganten Reifröcken.

Alle Kostüme sind unglaublich aufwendig gearbeitet: Sie bestehen aus einem bis zu 1,50 m hohen Federkopfschmuck sowie langen fließenden Umhängen voller glitzernder Pailletten und strassbesetzten Stringtangas.

Eine handverlesene Gruppe von Juroren kürt die beste Schule auf der Basis mehrerer Kriterien, darunter Rhythmus, samba do enredo (Themenlied), Harmonie zwischen den Rhythmusgruppen, Gesang und Tanz, Choreografie, Kostüme, Thema, Festwagen und Dekoration. Der Wettbewerb ist hart umkämpft, denn der Gewinner genießt in ganz Brasilien hohes Ansehen.

Die Sambódromo-Umzüge beginnen mit den mirins (junge Sambaschulenmitglieder) am Abend des Karnevalsfreitag und dauern bis Samstagnacht, wenn die Schulen der Groupo A ihr Können zeigen. Der Sonntag und Montag sind die wichtigsten Termine, dann kommt die Parade der Grupo Especial – der zwölf besten Sambaschulen von Rio: sechs am Sonntagabend und sechs weitere am Montagabend. Am darauffolgenden Samstag gehört die Parade der Champions nochmals den sechs besten Schulen. Die Karten dafür sind eher bezahlbar als an den anderen großen Abenden. Beginn ist jeweils abends um 21 Uhr, das Ende gegen 4 Uhr.

Viele Besucher sehen sich drei bis vier Gruppen an und kommen zum Auftritt ihrer Favoriten zurück (jeder carioca, der was auf sich hält, ist Fan einer Schule). Oft tragen sie die Farben ihrer Schule und lernen das Themenlied auswendig – die Texte stehen auf der Website der jeweiligen Schule. So kann man den Marsch durchs Sambódromo singend begleiten.

Man sollte besser nicht mit dem Bus zum Sambódromo fahren. Sicherer ist ein Taxi oder die Metro (bis Praça Onze oder Central), die während der Karnevalszeit bis Dienstag um 23 Uhr durchgehend fährt. Es ist auch sehr spaßig, die Teilnehmer der Parade in ihren Kostümen pendeln zu sehen.

Tickets

Es ist schwierig, an reguläre Tickets zu kommen. Liesa (http://liesa.globo.com), die offizielle Vereinigung der Sambaschulen, beginnt im Dezember oder Januar mit dem Verkauf. Reisebüros krallen sich viele Karten, um sie später teurer zu verkaufen. Bei Riotur erfährt man, wie man sie erhält; die offizielle Verkaufsstelle wechselt von Jahr zu Jahr. Regulär kosten die Tickets zwischen 160 und 500 R$, aber man muss oft das Doppelte oder mehr zahlen, wenn man sie kurz vor Karneval kauft. In absteigender Reihenfolge sind die besten Bereiche Block 9, 7, 11, 5 und 3. Die beiden ersteren (9 & 7) haben einen tollen Blick und liegen in der Mitte, wo am meisten los ist.

Am Karnevalswochenende sind die meisten Tickets ausverkauft, es gibt aber einen großen Schwarzmarkt. Wer ein Ticket von einem Schwarzmarkthändler kauft (meist wird man angesprochen), sollte darauf achten, dass sowohl das Plastikticket mit dem Magnetstreifen als auch das Ticket mit der Platznummer ausgehändigt wird. Die Karten haben je nach Tag unterschiedliche Farben, also Datum checken!

Wer kein Ticket hat, kann gegen Mitternacht zum Sambódromo kommen. Dann erhält man Tribünenkarten für etwa 50 R$ von den Schwarzhändlern vor dem Tor. Auf jeden Fall den Sektor auf dem Ticket überprüfen. Viele Verkäufer versuchen, jetzt noch ihre schlechten Karten loszuwerden.

Wer kein Ticket bekommt, kann zumindest die günstigere Parade der Champions am darauffolgenden Samstag anschauen.

EINER SAMBASCHULE BEITRETEN

Im Karneval gibt’s nichts Besseres, als selbst ein Kostüm anzuziehen und vor der tobenden Menge durch das Sambódromo zu tanzen. Jeder, der diesen Wunsch und ein bisschen Kleingeld übrig hat, kann beim Umzug mitmarschieren. Die meisten Sambaschulen freuen sich über Ausländer, die mitmachen wollen. Um die Sache ins Rollen zu bringen, muss man vorab Kontakt mit der gewünschten Schule aufnehmen. Dort erfährt man die Trainingszeiten und wann man in der Stadt sein muss (üblicherweise in der Woche vor Karneval). Im Idealfall lernt man vorher das Themenlied auswendig.

Die größte Investition, abgesehen vom Flugticket nach Rio, ist die Anschaffung einer fantasia (Kostüm), für die man mit mindestens 1000 R$ rechnen muss. Wer Portugiesisch spricht, kann sich selbst bei der Schule melden. Alternativ stellen auch einige Reisebüros in Rio den Kontakt her.

MIRALEX/GETTY IMAGES ©

Parade einer Sambaschule, Rio de Janeiro

Open-Air-Konzerte

In Lapa geht’s beim Karneval rund! Die Praça Cardeal Câmara vor den Arcos da Lapa verwandelt sich zu einer offenen Bühne, auf der Konzerte stattfinden. Jede Nacht spielen etwa sechs verschiedene Bands Samba. Das Event wird auch Rio Folia genannt. Die Musik beginnt um 22 Uhr und endet nach 2 Uhr, doch die Fans bevölkern das Viertel bis nach Sonnenaufgang.

Proben der Sambaschulen

Im August oder September beginnen die für Besucher offenen Proben der meisten escolas de samba (Sambaschulen oder -clubs). Meist finden sie in den Favelas (Slums) statt. Die Schulen Salgueiro und Mangueira sind am besten zu erreichen.

Karnevalsbälle

Die Karnevalsbälle sind riesige Partys, oft mit Kostümen, Livemusik und Tanz. Das Ambiente kann seriös und formell, aber auch wild und verrückt sein. Berühmt ist die Veranstaltung im Copacabana Palace. Rein kommt man nur mit Smoking und eine Karte kostet 1100 bis 3200 R$.

Beliebte, aber preiswertere Bälle (unter 150 RS$) steigen im Rio Scenarium.

Der Kartenverkauf beginnt ca. zwei Wochen vor Beginn, Bälle gibt’s während des Karnevals jeden Abend. Einzelheiten stehen in der Beilage Veja Rio der Zeitschrift Veja.

Karneval in Salvador

Obwohl der Karneval in Rio die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, wird in Salvador ebenfalls eine riesige Party mit zuletzt mehr als zwei Millionen Teilnehmern gefeiert.

Das Fest beginnt üblicherweise am Donnerstagabend, wenn der Bürgermeister König Momo auf dem Campo Grande (in den letzten Jahren auf der Praça Castro Alves) die Schlüssel der Stadt überreicht. Am Aschermittwoch ist nach einigen Straßenumzügen am Nachmittag alles vorbei.

Wie überall in Brasilien spielt die Musik eine Schlüsselrolle bei den Feierlichkeiten. In Salvador steht axé,