Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Lonny Kohbieter, rüstige Rentnerin mit Intellekt und Beobachtungsgabe, entgeht so schnell nichts. Mit scharfem Blick entdeckt sie in ihre, Umfeld das Außergewöhnliche und gerät so immer wieder in Kriminalfälle, die sie mit Charme und Eleganz zu lösen versteht. Da staunt sogar die Polizei. Inhalt: "Die Hexe vom Strandweg"... in einem alten Haus findet Lonny ein berühmtes, verschollen geglaubtes Gemälde. Doch auch jemand anderes hat es darauf abgesehen. "Deichhaus"...auf dem Sperrmüll liegt ein schöner alter Koffer, den Lonny unbedingt haben will. Sie nimmt ihn mit und findet darin Leichenteile. Neugierig wie sie ist, recherchiert sie auf eigene Faust!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2014
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
LONNY KOHBIETER
auf keinen FALL zu alt…
Episode 2
von
Andrea Meyer
Impressum
Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency
© 110th / Chichili Agency 2014
EPUB ISBN 978-3-95865-342-9
MOBI ISBN 978-3-95865-343-6
Urheberrechtshinweis:
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
VORWORT
Lonny Kohbieter, rüstige Rentnerin mit Intellekt und Beobachtungsgabe, entgeht so schnell nichts. Mit scharfem Blick entdeckt sie in ihre, Umfeld das Außergewöhnliche und gerät so immer wieder in Kriminalfälle, die sie mit Charme und Eleganz zu lösen versteht. Da staunt sogar die Polizei.
„Zu anonym, kein Elbblick“, Lonny klang missmutig, während sie die Immobilienanzeigen des Hamburger Abendblattes durchsah. „zu groß, zu teuer“, sie seufzte und wollte die Zeitung gerade zur Seite legen als ein Inserat ihre Aufmerksamkeit weckte.
Dame (alleinstehend) sucht Mitbewohnerin. Helle 3 Zimmer-Einliegerwohnung (60qm) mit Elbblick, Parkettboden und Gartenbenutzung. Den Rest der ziemlich ausführlichen Anzeige überflog Lonny nur bis sie die Telefonnummer las.
„Noch einen Tee, Frau Kohbieter?“, die lächelnde Frau im seidenen Flattergewand schenkte Lonny duftenden Jasmintee nach.
„Vielen Dank. Aber sagen sie doch bitte Lonny.“
„Sehr gern. Ich heiße Martha.“ Sie hob das zarte Porzellan zum Toast. „Nun“, ihr Ton wurde eine Spur offizieller. „Wie gefällt ihnen die Wohnung?“
„Sie ist sehr schön. Diese wunderbaren Möbel und der Elbblick. Werden sie die Möbel in der Wohnung stehen lassen?“
„Aber nein. Selbstverständlich können sie ihre eigenen Möbel mitbringen. Es sei denn, sie gefallen ihnen so gut, dass sie sie behalten möchten.“ Martha nahm sich eines der selbst gebackenen Plätzchen.
Lonny traute sich nun auch und griff ebenfalls zu. Während sie es aß sah sie sich in dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer um. Wenige Möbel standen genau richtig im Raum verteilt. Sie ließen den Raum gemütlich und einladend wirken. Genau wie die Einliegerwohnung, die sie vor wenigen Minuten besichtigt hatte. Die Wände im Wohnzimmer waren in einem hellen grau verputzt und ließen den Raum warm wirken. Sofa und Sessel waren mit Stoffen in Naturtönen bezogen. Bunte Kissen lockerten das Farbschema auf. Lonny bewunderte die kleine Porzellanschale und die Kiste mit Kaminholz. Auf dem Sims des Kamins standen Kerzen und eine kleine Zinnkanne mit Olivenzweigen.
„Ich würde ihnen gern einen Vorschlag machen“, sagte sie langsam. So recht wusste sie nicht, wie sie ihre Idee formulieren sollte.
„Immer heraus damit Lonny. Aber bevor sie etwas sagen, ich hätte noch eine kleine Bedingung.“ Martha trank einen kleinen Schluck Tee, bevor sie fortfuhr. „Ich bin nicht auf die Einnahmen aus der Miete angewiesen. Aber die Wohnung ist vorhanden, also warum sollte sie leer stehen. Mir kommt es darauf an, jemanden bei mir zu haben, mit dem ich mich auch mal unterhalten kann. Oder einen Tee am Nachmittag trinken. Also möchte ich ihnen vorschlagen, dass sie fürs Erste drei Monate mietfrei zur Probe hier einziehen.“ Erwartungsvoll sah sie Lonny an.
Erleichtert begann Lonny zu lachen. „Fast das Gleiche wollte ich ihnen auch gerade vorschlagen. Ich habe so lange in meiner Wohnung gelebt, dass ich mich an den Gedanken gewöhnen muss, woanders zu wohnen. Aber umsonst?“, Lonny schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht annehmen.“
„Bitte Lonny“, Martha machte eine Geste, die keinen Widerspruch duldete. „Wie gesagt, ich bin nicht auf das Geld angewiesen. Nehmen sie sich doch noch ein Plätzchen.“ Sie reichte Lonny den Teller. Lonny griff zu. „Danke, die sind ganz köstlich.“
„Selbst gebacken“, sagte Martha nicht ohne Stolz. „Also meine Liebe, wann wollen sie denn ihr neues Domizil beziehen?“
„Vielleicht zum Wochenende? Wenn es ihnen Recht ist?“, sagte Lonny zögernd.
Martha nickte. „Ja das passt sehr gut. Dann kann ich Luise nochmal durch die Räume schicken.“ Sie beugte sich vor und legte Lonny verschwörerisch eine Hand auf den Arm. „Das habe ich ja ganz vergessen zu erwähnen, einmal in der Woche kommt Luise, meine neue Perle. Sie studiert und arbeitet nebenbei als Putzfee. Und das ist in der Miete inbegriffen.“
„Ich hatte noch nie eine Putzfee.“ Lonnys Stimme klang ehrfürchtig. Frau Kohbieter, dachte sie, auf deine alten Tage wirst du noch richtig vornehm.
„Dann würde ich das Angebot mit den Möbeln fürs Erste doch gern annehmen“, sagte Lonny. Martha nickte. Dann sah sie auf die kleine Uhr, die auf dem antiken Sekretär stand.
„Leider muss ich sie jetzt bitten zu gehen“, sagte sie mit einem Lächeln. „Wir haben uns ja vollkommen verplaudert. Ich habe noch einen Termin.“ Lonny stand ebenfalls auf und folgte ihr zur Haustür. „Also dann sehen wir uns am Samstag Vormittag.“
Als sie die kleine Gartenpforte hinter sich schloss, fiel Lonny das Emailleschild am Pfeiler auf.
MarthaJenisch
spirituelle Lebensberatung
Termine nach Vereinbarung
Darunter stand die Telefonnummer, die Lonny bereits kannte.
Der Taxifahrer half ihr, das Gepäck in den hellen Flur der Wohnung zu stellen. Martha hatte den kleinen Karton mit Lonnys Lieblingsbüchern schon ins Wohnzimmer getragen. Nachdem sie dem Taxifahrer noch ein Trinkgeld in die Hand gedrückt hatte folgte Lonny ihr. Nebeneinander standen sie an der großen Fensterfront, durch die man einen wunderbaren Blick auf die Elbe hatte.
„Wenn die Sonne scheint ist es noch viel schöner“, sagte Martha. Lonny nickte.
„Ich weiß. Von meinem Balkon aus konnte ich bei Nebel gar nichts sehen. Manchmal habe ich mich wie in einem Raumschiff gefühlt.“ Beide Frauen lachten.
„Ich habe uns einen Tee gemacht, falls sie Lust haben?“
„Gern. Ich würde nur gern ein bisschen auspacken.“
„Dann sehen wir uns in einer Stunde?“ Martha ging Richtung Haustür.
„Ja gern“, Lonny machte eine kurze Pause. „Vielleicht erzählen sie mir dann ja von ihrer Arbeit?“, fragte sie. „Aber gern. Wenn sie möchten, lese ich ihnen aus den Karten.“ Mit diesen Worten verschwand Martha. Leise schloss Lonny die Haustür und atmete tief durch. Na dann wollen wir mal auspacken, dachte sie.