Meret Vacano #3 - Andrea Meyer - E-Book

Meret Vacano #3 E-Book

Andrea Meyer

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Beschreibung

Fortlaufende Serie: Meret Vacano, so ihr Deckname, ist Auftragskillerin aus Leidenschaft. Sie ist gründlich, intelligent, schön und gefährlich. Und in ihrem normalen Leben ist sie einfach Hausfrau. Ein Doppelleben, das spannender nicht sein kann. Mit ihrem Ex-Mann begann ihre Berufung, ihre Passion. Wie lange wird sie die Polizei zum Narren halten können? INHALT: zwei neue Episoden..."Ein eiskalter Mord" und "In Schönheit sterben".

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Seitenzahl: 58

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MERET VACANO

Auftragskillerin aus Leidenschaft!

Episode 3

von

Andrea Meyer

Impressum

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-348-1

MOBI ISBN 978-3-95865-349-8

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

VORWORT

Meret Vacano, so ihr Deckname, ist Auftragskillerin aus Leidenschaft. Sie ist gründlich, intelligent, schön und gefährlich. Und in ihrem normalen Leben ist sie einfach Hausfrau. Ein Doppelleben, das spannender nicht sein kann. Mit ihrem Ex-Mann begann ihre Berufung, ihre Passion. Wie lange wird sie die Polizei zum Narren halten können?

In Schönheit sterben

Die grauen Schläfen ließen den Mann, der sich auf den Liegestuhl nebenan setzte, mindesten fünf Jahre älter wirken als er war. In seinem dunkelblauen Kammgarnanzug wirkte er im Schwimmbad des Wellnesshotels seltsam deplatziert.

Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich, dass die graue Farbe nur eingekämmt war. Ein Schwindler, genau wie ich. Damit hatte er mein Interesse geweckt. Schweigend saß er auf dem Liegestuhl und sah einigen Damen bei der Wassergymnastik zu. Da er das Gespräch offenbar nicht beginnen wollte, setzte ich mich auf und sah ihn an.

„Die Schuhe sollten sie vor dem Schwimmen vielleicht ausziehen.“ Er lächelte nicht. Stattdessen griff er sich in die Innentasche des Jacketts und hielt mir eine Visitenkarte entgegen. „Mein Chef würde sie gern sprechen, Frau Vacano.“ Ich hoffte, dass er mir meine Überraschung nicht ansah. Woher kannte dieser Anwalt-Typ meinen Namen?

Da ich keine Anstalten machte die Karte zu nehmen, legte er sie auf den kleinen Beistelltisch und ging ohne ein weiteres Wort.

Konrad Gelder

Immobilien

Auf der Rückseite standen zwei Telefonnummern.

Neugierig war ich schon. Ich beschloss, nach dem Abendessen in Ruhe zu telefonieren.

„Herr Gelder, guten Abend. Hier ist Meret Vacano“, sagte ich und lauschte der Stimme am anderen Ende der Leitung. „Und wie sind sie auf mich gekommen?“, fragte ich, nachdem Gelder am Ende seiner Erklärung angekommen war.

„Lassen sie es mich so sagen. Wir haben einen gemeinsamen Bekannten.“ Er ging nicht näher ins Detail und ich beschloss nicht weiter zu fragen. Zu viele Details machten diesen Beruf sehr schnell gefährlich.

„Sie kennen mein Honorar?“

„Natürlich. Die erste Hälfte geht sofort an sie, falls sie der Auftrag interessiert.“

Nachdem das Gespräch beendet war, schlich ich mich wieder in das Zimmer der älteren Dame, die momentan am Roulettetisch im Casino saß. Ich öffnete ihre Tür mit der Schlüsselkarte und legte das Handy an seinen Platz. Danach ging ich ins Casino und ließ die Plastikkarte in ihre Tasche gleiten.

An der Bar bestellte ich mir ein Glas Rotwein und begann über den neuen Auftrag nachzudenken. In nächster Nähe zu meiner Zielperson.

„Darf ich mich zu ihnen setzen?“, mit meinem herzlichsten Lächeln nahm ich am Tisch von Elvira Gelder Platz. Ihre furchtbar rot gefärbten Locken wippten mit ihrem Kopf um die Wette.

„Sie sehen aber schon erholt aus“, begrüßte sie mich mit einer Stimme, die mindestens genauso unangenehm war, wie die ihres Mannes. Vielleicht wollte er sie deswegen loswerden. Dieses Organ war ja auf Dauer nicht zu ertragen.

Am Ende des kurzen Gespräches war ich für den Nachmittag zu einer gemeinsamen Pediküre mit Elvira verabredet.

„Und danach gönnen wir uns einen schönen Champagner“, schnarrte Elvira bevor sie sich mit Küsschen-links- Küsschen- rechts verabschiedete. >Von mir aus<, dachte ich und überlegte, ob ich sie einfach von der Dachterrasse schubsen könnte. Aber diese Idee fiel aus, da dort mehrere Kameras installiert waren.

Elvira redete während der Pediküre ohne Punkt und Komma. Ihre Reisen, ihre Pelze, ihre Kleider. Von Minute zu Minute konnte ich Gelder besser verstehen. Diese Frau war unerträglich.

„Und übermorgen lasse ich mir wieder die Falten auf der Stirn wegspritzen.“ Elvira trank einen Schluck aus ihrer Espressotasse und wackelte mit den Augenbrauen. Ich nutzte die Gelegenheit, ihren Wortschwall zu unterbrechen.

„Du lässt dich botoxen?“ Elvira legte den Kopf schief.

„Sicher Schätzchen. Man sieht ja nicht immer aus wie 44“, sie kicherte ein bisschen beschwipst. „Du hast das ja die nächsten fünf Jahre noch nicht nötig.“ Sie zog das Du affektiert in die Länge. Ich widerstand erfolgreich der Versuchung mit den Augen zu rollen, riss mich zusammen und lächelte zuckersüß.

„Also ich finde nicht, dass Du“, mein Tonfall war mindestens genauso affektiert. „das schon nötig hast.“

Meine Füße waren fertig. Ich wurde in flauschige Einweg- Flip- Flops verpackt und freundlich verabschiedet. Elvira tätschelte mir den Unterarm.

„Kindchen, komm in mein Alter und wir unterhalten uns noch einmal.“ Sie seufzte gekünstelt. „Wenn ich morgens aufstehe erkenne ich mich selbst manchmal nicht. Da ist einiges an Renovierung nötig. Und mein Mann“, sie sah an die Decke. „Nun ja, er hat eine Vorliebe für junge Damen.“ Mit ihrem Signalrot lackierten Zeigefinger deutete sie auf mich. „Wenn du zwei Körbchen Größen mehr und vierzig IQ-Punkte weniger hättest, würde er mich glatt wegen dir verlassen.“

„Für abgelegte Ehemänner bin ich nicht der Typ“, antwortete ich kühl. Das Gespräch langweilte mich. „Elvira sei mir nicht böse.“ Ich gähnte und reckte mich. „Aber ich bin wahnsinnig müde.“ Elvira schob die Unterlippe nach vorn.

„Und der Champagner? Allein an der Bar zu sitzen ist so langweilig.“ Ihr Tonfall war bockig wie bei einem kleinen Mädchen. Entschuldigend hob ich die Schultern.

„Sei mir nicht böse. Wie wäre es, wenn wir uns morgen zum Brunch treffen und danach shoppen gehen?“ Bei dem Wort „shoppen“ fingen Elviras Augen an zu leuchten. Sie klatschte in die Hände.

„Oh ja, fein! Ich brauche unbedingt ein neues Outfit für das Casino:“ Nach weiteren fünf Minuten hatte ich es endlich geschafft, mich zu verabschieden.

Wieder auf meinem Zimmer dachte ich über den Nachmittag nach. Elvira und ihre Jagd nach Jugendlichkeit. >Wenn die wüsste<, dachte ich. >Eine DoppelD- Nebenbuhlerin ist dein kleinstes Problem, meine Liebe<.

Da die Gefahr Elvira beim Abendessen zu begegnen sehr hoch war, beschloss ich, mein Abendessen beim Zimmerservice zu bestellen.

Eine viertel Stunde später kam ein Kellner mit Lachstartar, Toast und Salat. Dazu in einem Kühler, eine Flasche Weißwein. Während ich in aller Ruhe mein Essen genoss, hatte ich plötzlich die zündende Idee. Da mein Essen nicht kalt werden konnte unterbrach ich meine Mahlzeit und zog meine Laufsachen an. Über meine noch immer extrem kurzen Haare kam eine Baseballkappe.

Im Ort gab es ein Internetcafé, das noch geöffnet hatte. Nach wenigen Minuten hatte ich die Informationen gesammelt, die ich brauchte. Sehr zufrieden mit mir lief ich ins Hotel zurück und beendete in Ruhe mein Abendessen.

Den nächsten Tag verbrachte ich, wie versprochen mit Elvira. Sie bestand darauf, nicht nur sich selbst, sondern auch mir, ein neues Outfit zu kaufen. Verbunden mit dem Versprechen, sie am Abend nach der Botox- Behandlung in das Casino zu begleiten. Dieses Versprechen gab ich ihr leichten Herzens. Wusste ich doch, dass sie diesen Abend nicht mehr erleben sollte.