Meret Vacano #1 - Andrea Meyer - E-Book

Meret Vacano #1 E-Book

Andrea Meyer

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Beschreibung

Fortlaufende Serie: Meret Vacano, so ihr Deckname, ist Auftragskillerin aus Leidenschaft. Sie ist gründlich, intelligent, schön und gefährlich. Und in ihrem normalen Leben ist sie einfach Hausfrau. Ein Doppelleben, das spannender nicht sein kann. Mit ihrem Ex-Mann begann ihre Berufung, ihre Passion. Wie lange wird sie die Polizei zum Narren halten können?

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Seitenzahl: 47

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MERET VACANO

Auftragskillerin aus Leidenschaft!

Episode 1

 

von

Andrea Meyer

Impressum

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-344-3

MOBI ISBN 978-3-95865-345-0

 

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

 

 

VORWORT

 

Meret Vacano, so ihr Deckname, ist Auftragskillerin aus Leidenschaft. Sie ist gründlich, intelligent, schön und gefährlich. Und in ihrem normalen Leben ist sie einfach Hausfrau. Ein Doppelleben, das spannender nicht sein kann. Mit ihrem Ex-Mann begann ihre Berufung, ihre Passion. Wie lange wird sie die Polizei zum Narren halten können?

GEISHA

Sacht strich ich mit den Fingerspitzen über die Ränder des kleinen Glaskastens, in dem eine kleine Geisha aus Porzellan kniete und ins Nirgendwo blickte. Vorsichtig stellte ich den kleinen Kasten in eine mit Holzwolle ausgepolsterte Kiste und schloss den Deckel. Das Taxi würde jeden Moment da sein. Ich hatte es auf den Namen Paloma Jordan bestellt. Denn in diese Rolle war ich für den Auftrag geschlüpft. Als das Telefon neben dem Bett klingelte schminkte ich mir die Lippen. Der junge Mann an der Rezeption teilte mir mit, dass mein Taxi bereit stünde.

Eine halbe Stunde später saß ich im Salon von Magnus Debert. Der Martini hatte die Klasse, die ich bei meinem Gastgeber vermisste. Einer seiner Lieblingssprüche war: „Ich heiße Magnus, und an mir ist nicht nur der Name groß“, verbunden mit einem dröhnenden Lachen. Ein widerlicher Mensch. Er war an der Börse zu Geld gekommen und auch leider so schlau, sich rechtzeitig nach einem neuen Betätigungsfeld umzusehen. Zu meiner Linken saß ein älterer Herr mit wallender weißer Mähne. Er trug einen uralten Smoking und eine altmodische Fliege. Sein Name war Friedrich Waldberg, seines Zeichens ein weltbekannter Experte für japanische Antiquitäten. Ich hatte ihn vor wenigen Wochen kennengelernt, als er die Expertise für die Geisha erstellt hatte. Seine Frau, die mit der Ausstrahlung eines aufgeregten kleinen Vogels die Teppiche bewunderte, trank bereits den vierten, oder fünften Martini.

Dieser Abend diente Magnus Debert dazu, die neueste Errungenschaft seiner Kunstsammlung in seinem Freundeskreis zu präsentieren. Ich nahm mir einen zweiten Martini und versuchte mich zu entspannen.

Die kleine Geisha, die Magnus Debert soeben in den blumigsten Worten beschrieb, war eine Replik. Natürlich wusste niemand der hier Anwesenden davon, dass ein lieber alter Freund in wochenlanger Arbeit dieses kleine Kunstwerk angefertigt hatte. Sie alle gingen davon aus, dass es sich um die Geisha aus dem 19. Jahrhundert handelte, die Gebert mir abgekauft hatte, und für die Waldberg ein Gutachten angefertigt hatte. Allerdings hatte er auch das Original in Händen gehalten, das mittlerweile wieder wohlbehalten in der Sammlung meines Onkels stand. Ein so wertvolles Original konnte ich unmöglich zerstören.

Der Auftrag für Geberts Ermordung kam von seiner Frau. Esther Gebert ist eine Klassefrau. Wie sie ausgerechnet bei diesem Kotzbrocken hängen bleiben konnte war mir absolut rätselhaft. Seit unserer gemeinsamen Internatszeit musste sich ihr Männergeschmack erheblich verschlechtert haben. Über die Jahre hatten wir zwar sporadisch Kontakt zueinander, aber ich war doch sehr überrascht, als wir uns vor vier Monaten zufällig in der Stadt begegneten. Ich war mit einem zukünftigen Opfer zum Essen verabredet. Wie der Zufall es wollte spielte Kunst auch bei diesem Auftrag eine wichtige Rolle.

Aber ich schweife ab.

Ich saß an einem der schönen Tische auf der Terrasse des Columbia Hotels in Travemünde und genoss die Sonne und die wunderbare Aussicht, als sich eine schmale Gestalt auf einen der freien Stühle setzte. Ich erkannte sie erst auf den zweiten Blick. Aus der üppigen Schönheit, mir den wallenden. kastanienbraunen Haaren war ein Typ wie Victoria Beckham mit platinblonder Kurzhaarfrisur geworden. Sie nahm die große Sonnenbrille ab. “Dich hätte ich auch beinahe nicht erkannt”, sagte sie und deutete mit dem Bügel der Brille auf mein blondes Haar. Ich strich mir die Haare der blonden Perücke hinter das Ohr und lächelte. “Das ist ja eine Überraschung.” Sie sah mich an. “Gehst Du noch immer deiner Leidenschaft fürs Jagen nach?”, fragte sie mich unvermittelt. Ihre Stimme klang vollkommen emotionslos. Sofort verstand ich, was sie meinte. Ein lange vergessenes Ereignis tauchte in meinem Hinterkopf auf. Unwillkürlich sah ich mich unauffällig um. “Mittlerweile jage ich sogar hauptberuflich”, antwortete ich ruhig. Sie sah zufrieden aus und nestelte eine kleine Visitenkarte aus ihrer Handtasche. Während sie aufstand legte sie das kleine Stück Papier vor mich auf den Tisch. “Ruf mich an. Es gibt da ein interessantes Tier für dich.” Die Sonnenbrille verdeckte ihre Augen und sie ging auf das Hotel zu. Die Tür wurde ihr von meiner Verabredung aufgehalten. Schnell steckte ich die Visitenkarte ein. Ihre Bemerkung hatte mich neugierig gemacht.

Wenige Wochen später trafen wir uns an genau dem gleichen Tisch wieder.

“Du hast dich verändert.” Ich hoffte, Esther würde meine Worte richtig verstehen. Ihre Augen waren wieder hinter einer Sonnenbrille verborgen.

“Seit damals ist viel passiert”, sagte sie mit der gleichen ausdruckslosen Stimme, die mir nach unserem letzten Treffen noch lange in den Ohren klang. Die Kellnerin kam und wir bestellten Champagner und Tee. Wir schwiegen, bis die Getränke serviert wurden. Esther trank ihren Champagner in einem Zug aus. Dann stellte sie das Glas energisch auf den Tisch. „Ich will ihn loswerden.” „Warum? Betrügt er dich?”