Meret Vacano #2 - Andrea Meyer - E-Book

Meret Vacano #2 E-Book

Andrea Meyer

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Beschreibung

Fortlaufende Serie: Meret Vacano, so ihr Deckname, ist Auftragskillerin aus Leidenschaft. Sie ist gründlich, intelligent, schön und gefährlich. Und in ihrem normalen Leben ist sie einfach Hausfrau. Ein Doppelleben, das spannender nicht sein kann. Mit ihrem Ex-Mann begann ihre Berufung, ihre Passion. Wie lange wird sie die Polizei zum Narren halten können?

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Seitenzahl: 50

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MERET VACANO

Auftragskillerin aus Leidenschaft!

Episode 2

von

Andrea Meyer

Impressum

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-346-7

MOBI ISBN 978-3-95865-347-4

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

VORWORT

Bunt, bunter, tot

Hier kann ich es erzählen. Hier sind wir unter uns. Vielleicht ist ja auch der eine oder andere Kollege zugegen. Mein Name ist Meret Vacano. Und bevor Sie jetzt die Polizei anrufen, es ist nicht mein richtiger Name. Aber ich finde ihn sehr schön, außerdem passt er zu mir. Meine Berufung ist der Auftragsmord. An dieser Stelle möchte ich Ihnen ein paar meiner Klienten vorstellen. Von einem meiner Lieblingsaufträge werden Sie vielleicht gehört haben. Das Ereignis war tagelang in der Presse.

Sein Name war Carlos Konopka. Erinnern Sie sich? Er war ein berühmter Maler. Außerdem war er auch ein Fälscher. Das allerdings wußten nicht viele Leute. Während seines Kunststudiums verdiente er sich auf diese Art seinen Lebensunterhalt. Manchmal fälschte er auch später noch berühmte Werke. Mein Auftraggeber wurde von Konopka mit einem gefälschten Picasso übers Ohr gehauen worden. Das machte ihn, verständlicherweise, ziemlich sauer. Der Marktpreis des Gemäldes belief sich immerhin auf mehrere Millionen Euro. Also sollte ich dieses kleine Ärgernis für ihn beseitigen. Carlos Konopka war wie fast alle Künstler außerordentlich eitel. Ich hatte daher keine Mühe, mich bei ihm in der Rolle der Kunststudentin Amelie einzuschmeicheln. Er gab einen Kurs an der Kunstakademie, in den ich mich dank meines Studentenausweises leicht einschreiben konnte. Ich hatte mir eine blonde Perücke mit einem lockigen Bob aus meinem Fundus geholt und benutzte die Legende einer Kunststudentin aus Belgien, die ich schon ab und zu verwendet habe. Ich sprach gut genug flämisch und französisch um nicht aufzufliegen und schmierte dem Künstler fleißig Honig ums Maul. Seine Arbeiten würden mich inspirieren und bla bla bla. Wie fast immer war es beinahe zu leicht.

Den Plan hatte ich schon bis ins letzte Detail ausgearbeitet. Da ich Hilfe benötigen würde rief ich Mirco an. Meinen Assistenten und guten Freund. Nach einigen Wochen war es mir gelungen Konopkas Vertrauen so weit zu gewinnen, dass er mich mit in sein Atelier in der stetig wachsenden Hafencity nahm. Aus seinen großen Fenstern hatte man einen sehr schönen Blick auf die Kostenruine der Elbphilharmonie. Alles in allem sehr schick. Nicht weit von hier hatte ich schon mal einen Job. Davon muß ich Ihnen erzählen. Aber ich schweife ab.

Konopka war in der Küche verschwunden, um den Champagner zu holen. Währenddessen kontrollierte ich meine Utensilien und zog den kleinen, lederbezogenen Totschläger aus meiner Umhängetasche. Unauffällig legte ich ihn auf das Sideboard. Konopka kam aus der Küche. Er trug zwei Gläser und beweihräucherte sich selbst lautstark. Er baute sich vor einem seiner neuen Werke auf und deutete mit dem Kopf darauf. Eine Million fünfhunderttausend Euro." Er trank ein Glas mit einem Schluck aus. Er reichte mir das andere, während er weiter redete. "Und schon verkauft. Wie geil ist das denn?" Er rülpste und ich kicherte affektiert. Langsam stellte ich das Glas auf das Sideboard und nahm den Totschläger in die Hand. Ich stoppte seinen Redefluss mit einem kurzen Schlag auf den Hinterkopf. Mit einem seltsamen Laut sackte Konopka in die Knie und kippte um. Schnell lief ich zur Tür und öffnete sie. Mirco stand schon wartend mit einer großen Segeltuchtasche davor. Gemeinsam fesselten wir Konopka mit Paketklebeband und warteten darauf, dass er aus seiner Ohnmacht erwachte. Auf seinem Hinterkopf wuchs eine stattliche Beule. Aber die würde ihm keine Beschwerden mehr machen. In der Zwischenzeit holte Mirco einige große Flaschen mit Acrylfarbe und den Schlauch. Mein Mobiltelefon klingelte und ich lief zum Summer neben der Haustür. Mein Kunde hatte darum gebeten persönlich anwesend sein zu dürfen. Den Schlauch führte ich sorgfältig in Konopkas Luftröhre. Meine medizinischen Kenntnisse machten sich einmal mehr bezahlt. Während seiner tiefen Ohnmacht hatte ich ihn intubiert. Ich zerbrach eine Ampulle mit Riechsalz um sein Erwachen ein wenig zu beschleunigen. Blinzelnd schlug Konopka die Augen auf und würgte. Dann merkte er, dass er sich nicht bewegen konnte. Mirco hielt ihn eisern am Boden fest. Konopka stieß gurgelnde Laute aus, die ich nicht zu deuten vermochte. Wahrscheinlich waren es Verwünschungen. Dann sah er meinen Kunden neben seinem Kopf stehen. "Guten Tag Carlos.", ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen. "Niemand hintergeht mich ungestraft. Ich dachte, das wäre dir klar", Das war keine Frage. Mit langsamen Schritten ging er zu einem ledernen Sessel und liess sich bequem nieder. Ganz offensichtlich genoß er die Show. Dann nickte er mir zu.

Tränen traten Konopka in die Augen und er nässte sich vor Angst ein. Verzweifelt versuchte er Mirco von seiner Brust zu bekommen. Er war chancenlos. Mit festem Griff hielt Mirco seinen Kopf fest und ich begann damit, langsam die verschiedenen bunten Acrylfarben durch den Schlauch in Konopkas Lunge fließen zu lassen. Nach ein paar Minuten stiegen keine schönen bunten Luftblasen mehr aus dem Schlauch auf. Langsam zog ich den Schlauch aus Carlos Konopkas Mund. Ein Teil der Farbe lief wieder wieder aus seinem Mund. Sie hinterließ ein abstraktes Gemälde auf dem hölzernen Atelierfußboden. Ich habe ein hübsches Foto davon gemacht und es hier eingefügt. Hochzufrieden stand mein Kunde auf und verabschiedete sich. Mirco und ich beseitigten unsere Spuren und gingen dann ebenfalls.

Die Stille nach dem Tod