Meine kleine Hundepension im Taunus - Michael Moos - E-Book

Meine kleine Hundepension im Taunus E-Book

Michael Moos

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Beschreibung

Der gelernte Bankkaufmann Michael Moos hat sich 1993 mit einer kleinen Hundepension im Taunus selbstständig gemacht. In diesem Buch erzählt er von den Anfängen und der Entwicklung seiner Hundebetreuung und stellt einige seiner Hundegäste vor.

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Michael Moos unterwegs mit den Hunden

Golden Retriever Sina, Samojede Shirley,

Labrador Sofie, Cocker Spaniel Sofie,

Labrador Jessica und dem Weißen

Schäferhund Finn 1997

Berner Sennenhundmischling Ruffles

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Mein erster Pflegehund, die Samojedenhündin Shirley

Archie – ein Bernhardiner als Bettvorleger

Ivan

Chivar

Willy und Gina

Shirley wird mein Hund

Bruno und Dorus

Argus

Tenno

Artos

Shirley und Rocky

Feline

Bernie

Sina

Sindbad

Kim

Pino

Feivel und Kurt

Leica

Sindbad und Harry

Sheila

Chino und Lobo

Sofie und Jessica

Aischa

Wasserspiele mit Feivel,Sofie und Jessica

Jordi

Lola

Leika

Mein Alltagsleben mit den Hunden

Läufige Hündinnen

Alte Hunde

Ausbrecherin Peggy

Markieren in der Wohnung

Das „liebe“ Geld

Nachwort

Vorwort

Liebe Hundefreunde,

ich bin ohne Hunde aufgewachsen und als Kind waren mir Hunde auch nicht ganz „geheuer“.

Um manche Hunde, die damals frei im Ort herum liefen, machte ich lieber einen „großen Bogen“, wenn ich sie z.B. auf meinem Schulweg gesehen habe.

Niemals hätte ich damals daran gedacht, dass ich später einmal einen eigenen Hund haben könnte und schon gar nicht, dass ich mein Leben später mit vielen Hunden, vom kleinen Chihuahua bis zur großen Deutschen Dogge verbringen würde.

Mein „Hundeleben“ begann im Alter von 18 Jahren, als meine Großmutter sich den Dalmatinerrüden Cäsar 1974 anschaffte, welchen ich nach ihrem Tod 1978 übernommen hatte.

Cäsar war aufgrund ungünstiger Umstände ein für andere Menschen gefährlicher Hund und hätte in einem Tierheim wohl keine großen Chancen auf eine Vermittlung an neue Besitzer gehabt.

Seitdem sind viele Jahre vergangen, 1993 habe ich mich mit einer kleinen Hundepension selbstständig gemacht.

In diesem Buch möchte ich Ihnen von der Entwicklung meiner Hundebetreuung erzählen und ihnen einige meiner Hundegäste vorstellen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen meiner Erlebnisse mit den Hunden.

Michael Moos

Mein erster Pflegehund, die Samojedenhündin Shirley

Mein Dalmatiner Cäsar war im Februar 1989 gestorben, in den ersten Monaten danach hat mir der Hund sehr gefehlt, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, ohne Hund zu sein. Da ich damals noch ganztags beruflich außer Haus tätig war, kam die Anschaffung eines neuen Hundes für mich nicht in Frage.

Durch den vielen Stress in der Bank und damit verbunden zu viele Süßigkeiten (welche ich auch vorher schon reichlich zu mir genommen hatte – eine Schwäche muss man ja haben, ich habe wegen meines Asthmas nie geraucht und auch kaum Alkohol getrunken) hatte ich gewaltig zugenommen, die fehlenden Spaziergänge mit dem Hund machten sich bemerkbar.

Umstrukturisierungsmaßnahmen bei der Wiesbadener Bank, wo ich seit 1975 arbeitete, führten dazu, das ich im Juli 1991 meinen Arbeitsplatz in der Bank verlor. Da ich jedoch hoffte, bald wieder einen neuen Arbeitsplatz zu erhalten, verzichtete ich vorerst auf die Anschaffung eines Hundes, obwohl es mir in dieser Zeit sicher gut getan hätte, einen Hund bei mir zu haben.

Als sich dann abzeichnete, dass ich einen dauerhaften Arbeitsplatz so schnell nicht mehr bekommen würde, dachte ich wieder an einen Hund. Einen eigenen Hund wollte ich mir jedoch noch nicht anschaffen, aber es kam mir in den Sinn, das ich ab und zu einen fremden Hund in Pflege nehmen könnte, z.B. während der Ferienzeiten.

Am 6. August 1993 war es dann soweit, mein erster Pflegehund, ein Schlittenhund der Rasse Samojede, wurde mir an diesem Tag von seinen Besitzern für ein paar Tage zur Betreuung gebracht. Es handelte sich um eine Hündin und ihr Name war Shirley. Sie schien ein sehr freundlicher Hund zu sein, zum kennen lernen gingen wir zuerst in den Garten, wo sie alles gleich interessiert beschnüffelte. Von mir wollte sie anschließend ausgiebig gestreichelt werden. Dann begutachteten wir ihre Unterkunft.

Die Samojedenhündin sollte auf Wunsch ihrer Besitzer bei mir nicht mit in meine Wohnung kommen, da sie zu Hause in einer Hütte im Garten gehalten würde.

Ich hatte mir daher ein paar Tage vorher überlegt, wo ich den Hund unterbringen konnte. Der Zwinger von Cäsar war mittlerweile von meinem Vater als Holzschuppen umfunktioniert und das Gitter abgerissen. So war dort kein Platz, um einen Hund unterzubringen.

Ich räumte daher in Windeseile meine eigene Gartenhütte auf, welche noch voller Holz und Gerümpel gewesen war, um den Hund dort unterzubringen.

Ich legte ihr eine Decke in die Hütte und nachdem Shirley’s Besitzer uns verlassen hatte, machte ich erst einmal einen Spaziergang mir ihr. Shirley war sehr ausgelassen und stürmte gleich an der Leine voran, wie es ein richtiger Schlittenhund eben so macht.

Nun hatte ich also meinen ersten Pflegehund und was ich damals natürlich noch nicht ahnen konnte

- Shirley wird ein Jahr später mein Hund sein!

Besonders war ich darüber verwundert, von Shirley gleich an den Händen abgeschleckt zu werden. Sie war in dieser Hinsicht überhaupt das totale Gegenteil zu Cäsar, überaus freundlich zu jedermann. Es gab für sie nichts schöneres, wenn ich mich im Garten bei schönem Wetter zu ihr ins Gras setzte und sie streichelte und Shirley diese Streicheleinheiten mit besagtem Hände abschlecken erwidern konnte.

Shirley kam also nach dem Spaziergang in die Hütte, und sie war von Anfang an ruhig, bellte nicht und auch in der Nacht war kein Laut zu hören.

Sie wartete geduldig, bis ich morgens kam, dann begrüßte sie mich freudig und es konnte los gehen auf unseren morgendlichen Rundgang.

Ich führte Shirley an der langen Leine spazieren, frei laufen lassen wollte ich sie damals noch nicht, da in meinen Hundebüchern zu lesen war, das Samojeden und andere Schlittenhunde eine große Jagdleidenschaft besitzen.

Bald zeigte Shirley mir, dass sie eine leidenschaftliche Mäusejägerin ist und auch des öfteren Erfolg hatte. Sie schüttelte dann die Maus hin und her, danach ließ sie die tote Maus fallen und suchte nach weiteren Mäusen.

Auch auf größeres Wild hatte Shirley ein Auge und wenn sie ein Reh sah, flippte sie richtig aus und wollte diesem nachjagen, was die Leine allerdings verhinderte.

Samojede Shirley

Archie - Ein Bernhardiner als Bettvorleger

Am 11.August bekam ich einen weiteren Anruf zwecks Hundebetreuung:

Ob ich einen Bernhardiner für ein paar Tage aufnehmen könne, es sei sehr dringend und die Besitzerin wollte ihn noch am gleichen Abend bringen.

Sie müsse auf eine Hochzeit ins Ausland und dass ihre Freunde, bei denen der Hund in einem solchen Fall sonst unter komme, ebenfalls verreist wären. Ich stimmte zu und gegen 20 Uhr abends kam die Frau mit dem Hund vorbei, ein Riesentier!

Ich zeigte ihr meine Hütte, aber dabei kamen mir Bedenken. Der Eingang ist nur durch eine alte Brettertür verschlossen, für Shirley fest genug; aber ein Bernhardiner rennt einmal dagegen und futsch ist die Tür und der Hund eventuell weg.

Zudem erzählte mir die Frau, dass der Hund bei ihr im Schlafzimmer vor dem Bett schlafe. Das musste ich erst mal verdauen. Ich hatte ja bisher noch nie einen Hund in der Wohnung und schon gar nicht im Schlafzimmer.

Archie hieß der “kleine” Hund und war 11 Jahre alt.

Damals war ich gerade aus meiner Wohnung im Obergeschoss ausgezogen und in eine kleine Einzimmerwohnung im Keller meines Hauses umgezogen. Dieser Raum war eigentlich mein Hobbyraum , knapp 30 m2groß, dazu kam noch ein Kellerraum von etwa 20 m2.

Da ich kein Geld mehr vom Arbeitsamt bekam, musste ich meine Wohnung im Dachgeschoss verlassen und vermieten. Noch stand diese Wohnung jedoch leer und so dachte ich mir, dass ich den Hund dort unterbringen könnte und legte seine Decke in den Flur, nachdem ich die Türen zu den anderen Zimmern geschlossen hatte.

Die Besitzerin des Hundes verabschiedete sich, es war schon gegen 22.00 Uhr geworden, und ich bin dann zum schlafen in meine Kellerwohnung gegangen.

Kaum lag ich im Bett, hörte ich durch das Treppenhaus ein Jaulen und Kratzen an der Wohnungstür im Obergeschoss. Das war nicht ganz in meinem Sinn, dass der Hund mir die Tür zerkratzt und so habe ich mich schnell wieder angezogen und bin nach oben gelaufen.

Archie sprang mir nach dem öffnen der Tür freudig entgegen und hätte mich fast umgeworfen.

Er hatte schon damit begonnen, die Tapeten neben der Tür zu zerfetzen und so packe ich schnell seine Decke und seinen Wassertopf und nehme den Hund mit in den Keller.

In meiner Wohnung war damals das Bett mit Schränken vom übrigen Raum abgeteilt, allerdings ist der Zugang zum Bett offen.

Wohin also mit dem Hund - in meinem Zimmer wollte ich den riesigen, mir noch völlig fremden Hund nicht übernachten lassen. Daher dachte ich, das Beste wird sein, wenn ich Archie in den Heizungskeller bringe, der neben meiner Wohnung liegt und durch eine Stahltür gesichert ist. Also richtete ich ihm dort sein Lager und legte mich hoffnungsvoll in mein Bett zum schlafen.

Aber viel schlafen konnte ich in dieser Nacht nicht. Aus dem Heizungskeller drangen die ganze Nacht hindurch die schrecklichsten Geräusche und Laute, als ob eine Horde Unholde dort hauste.

Ich fürchtete um meine Heizung und habe die ganze Nacht kaum ein Auge zugemacht.

Am nächsten Morgen gegen 7.00 Uhr schaute ich vorsichtig in den Heizungskeller hinein, welch ein Wunder, der Hund lebte noch, er war nur etwas schlapp und müde auf den Beinen. Auch die Heizung war seltsamer Weise noch in Ordnung.

Einzig seine Schlafdecke hatte dran glauben müssen und war ziemlich zerfetzt - nach den Geräuschen, die Archie gemacht hatte, dachte ich, dass der ganze Raum ein Trümmerfeld gewesen wäre.

Nun wollte ich die nächste Nacht besser schlafen und so blieb mir nichts anderes übrig, als Archie mit in mein Zimmer zu nehmen.

Archie war zufrieden und schnarchte selig vor sich hin, ich hatte allerdings wieder kaum geschlafen. Vor allem wegen dem Schnarchen von Archie, aber ich gebe zu, es war mir auch ein wenig mulmig im Bauch mit einem großen fremden Hund im Zimmer zu schlafen.

Doch bald hatte ich mich daran gewöhnt, einen Bernhardiner als Bettvorleger zu haben.

Michael Moos mit Archie

Am 15.08.93 kam die schwarzweiße Cockerhündin Sofie zu mir. Archie freute sich über den Zuwachs, aber Sofie versteckte sich schnell vor Archie unter meinem Esstisch. Sie ließ sich jedoch anstandslos an die Leine nehmen.

Es war das erste Mal, dass ich mit zwei Hunden unterwegs war, aber es klappte ganz gut, allerdings zog Sofie stark an der Leine.