Vom Bankkaufmann zum Hundesitter - Michael Moos - E-Book

Vom Bankkaufmann zum Hundesitter E-Book

Michael Moos

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Beschreibung

Michael Moos, Jahrgang 1956, hat nach einer schwierigen Kindheit und Jugend, 1975 den Beruf des Bankkaufmanns gelernt. Bei einer Umstrukturierung ist er 1991 bei der Bank ausgeschieden. 1993 hat er sich als Hundesitter selbständig gemacht. Damit begann ein langjähriger Existenzkampf. Michael Moos erzählt in diesem Buch, wie sich sein Leben seit seiner Kindheit bis heute entwickelt hat.

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Abbildung 1: Michael Moos

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kindheit und Jugend

Ausbildung als Bankkaufmann

Meine Zeit als Bankkaufmann

Meine Hundebetreuung

Nachwort

Abbildung 2: Strand Wyk - Insel Föhr

Vorwort

Ich bin 63 Jahre alt und die Zeit scheint mir immer schneller zu vergehen.

Wenn ich auf mein Leben zurück schaue, ist vieles nicht so gelaufen wie ich es mir erhofft habe.

Schon seit meiner frühen Kindheit kämpfe ich mit chronischen Erkrankungen und anderen unschönen Erscheinungen des Lebens.

Ich beginne in diesem Buch mit meiner Kinder- und Jugendzeit und berichte von meiner Zeit als Bankkaufmann 1975 – 1992. Mein „zweites Leben“ als Hundesitter begann 1993.

Seitdem gab es in meinem Leben mehr „Tiefen als Höhen“ und es war ein ständiger Kampf um meine finanzielle Existenz.

Davon will ich in diesem Buch erzählen.

Michael Moos

Abbildung 3: Eichhörnchen im Garten

Kindheit und Jugend

Meine Eltern Hans und Margit Moos (geb. Jilka) haben am 5. Mai 1956 geheiratet.

Meine Mutter hatte bis kurz vor meiner Geburt in einem Frankfurter Büro gearbeitet, während mein Vater in Frankfurt/ Main Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik studierte.

Die Eltern meines Vaters, Emil und Elli Moos, hatten ein kleines Geschäft in ihrem Wohnhaus, welches von meiner Großmutter Elli Moos geführt wurde.

Hier konnte man Kleidung und Textilien, aber auch allerlei andere nützlichen Dinge, die man im dörflichen Alltag benötigte, kaufen.

Mein Großvater Emil Moos arbeitete als Geschäftsführer der ortsansässigen Raiffeisengenossenschaft Heftrich.

Die Eltern meiner Mutter stammten aus dem Sudetenland und wohnten nach ihrer Vertreibung zunächst in einem kleinen Ort bei Bad Schwalbach, ehe sie in die Heftricher Schule zogen, wo mein Großvater Wilhelm Jilka eine Stelle als Lehrer erhalten hatte (er war schon im Sudetenland Lehrer gewesen), während meine Großmutter Marie Jilka sich um den Haushalt kümmerte.

Am 16.11.1956 kam ich einem Krankenhaus in Frankfurt am Main auf die Welt.

Meine Eltern gaben mir den Namen Hans Michael Moos und am 25.12.1956 wurde ich römisch katholisch getauft.

Zunächst habe ich mit meinen Eltern zusammen bei den Eltern meines Vaters gewohnt, aber nach etwa einem Jahr wohnte ich dann bei den Eltern meiner Mutter in der Schule. Meine Mutter hatte wieder angefangen zu arbeiten und mein Vater studierte noch in Frankfurt.

Die Eltern meines Vaters hatten wegen dem Geschäft und der Arbeit meines Großvaters in der Raiffeisengenossenschaft keine Zeit, sich um mich zu kümmern.

In dieser Zeit bekam ich meinen ersten Asthmaanfall, wann genau, konnten mir meine Eltern nicht mehr sagen.

Meine nächsten Lebensjahre waren geprägt von dieser Krankheit.

Ich habe kaum Erinnerungen an diesen Zeitraum, ich hatte wenig Kontakt zu anderen Kindern und konnte wegen der ständigen Belastung durch die häufigen starken Asthmaanfälle auch keinen Kindergarten besuchen.

Moderne Asthma-Medikamente wie bronchienerweiternde Asthmasprays und die zur Entzündungsbekämpfung heute an erster Stelle der Behandlung stehenden Cortisoninhalatoren gab es damals noch nicht.

Mein Vater beendete kurz vor dem Abschluss das Studium auf Wunsch seines Vaters und trat als Angestellter in die Raiffeisengenossenschaft in Heftrich ein, da mein Großvater Emil Moos bei der Geschäftsführung wegen der voranschreitenden Entwicklung der Genossenschaft Unterstützung brauchte.

1958 haben meine Eltern begonnen, ein Haus zu bauen, wo ich dann ab 1960 zusammen mit meinen Eltern gewohnt habe.

In dieser Zeit wurde ich das erste Mal an Nasenpolypen in einer Wiesbadener Klinik operiert, um besser durch die Nase atmen zu können.

Auf Veranlassung unseres damaligen Hausarztes wurde ich für sechs Wochen zu einer Kinder Kur nach Bad Reichenhall geschickt.

Die Reise fand in einem Zug mit einer Dampflok und in Begleitung einer jungen Frau statt, welche wohl berufsmäßig Kinder auf solchen Reisen begleitete.

Diese Kur fand in einer kirchlichen (katholischen) Einrichtung statt, die Betreuung wurde von Ordensschwestern durchgeführt, die sehr streng waren – auch mussten wir mit diesen jeden Sonntag in die Kirche gehen. Zu Beginn gab es eine ärztliche Untersuchung, wir Kinder standen alle in einer Reihe und der Arzt wanderte von einem Kind zum anderen und hörte die Lunge ab.

Wir sind mit den Schwestern viel gewandert und an einen Ausflug mit einer Seilbahn kann ich mich erinnern, wahrscheinlich war es die Predigstuhlbahn, welche auf den Predigtstuhl, dem Hausberg von Bad Reichenhall, führte.

Auch waren wir des öfteren in einem kleinen Schwimmbad gewesen, so richtig schwimmen konnte ich damals aber noch nicht.

Wenn wir Kinder ungehorsam gegenüber den Schwestern waren, gab es des öfteren einen Klaps auf den Hintern oder eine „Backpfeife“.

Geschlafen haben wir in Zimmern mit sechs Betten und die Schwestern haben uns immer früh zu Bett geschickt und sehr darauf geachtet, das dann auch Ruhe war, woran sich natürlich manche Jungen nicht gehalten haben und dann wurden die Schwestern richtig böse und haben diese Kinder mit Schlägen „gezüchtigt“.

Nach dieser Kur besserte sich das Asthma etwas, anschließend bekam ich aber kurz hintereinander mehrere Kinderkrankheiten wie Mumps, Mundfäule, Windpocken und die Masern, die ich aber gut überstanden habe.

Damals bin ich auch zum ersten Mal mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder Mathias mit der Eisenbahn in Urlaub in das Ostseeheilbad Grömitz gefahren.

Wir hatten uns einen Strandkorb gemietet und verbrachten die meiste Zeit des Tages am und im Wasser, wobei ich noch nicht richtig schwimmen konnte.

Die Meeresluft hat mir aber sehr gut getan.

Am 01.04.1963 wurde ich in die Hauptschule Heftrich eingeschult. Viele Erinnerungen an die Zeit in der Volksschule habe ich nicht mehr. Aufgrund meiner Krankheit hatte ich viele Fehlzeiten, konnte aber dennoch bei den Leistungen ganz gut mit den anderen Schülern mithalten, mit Ausnahme im Sportunterricht.

In der Volksschule habe ich je nach Asthmabelastung manchmal noch am Sportunterricht teilgenommen aber es kam öfter vor, das ich meinen Mitschülern „gehänselt“ wurde, da meine sportlichen Leistungen nicht so gut waren. Später an Mittelschule und Gymnasium wurde ich wegen meines Asthmas vom Sportunterricht befreit.

Im Sommer war ich mit meinen Eltern und meinem Bruder wieder an die Ostsee in Urlaub gefahren, diesmal in den alten Fischerort Heiligenhafen und mit unserem neuen Auto, einem Ford Taunus.

Auf Wunsch meines Vaters erfolgte ein Konfessionswechsel von mir und meinem Bruder Mathias von Römisch-Katholisch nach Evangelisch (mein Vater war Evangelisch, meine Mutter Katholisch).

1966 habe ich die Hauptschule in Heftrich nach der vierten Klasse verlassen und ab dem 24.11.1966 ging ich auf die Mittelschule in Idstein.

Damit begann auch die für mich nervige Busfahrerei, welche bis lange in meine Angestelltenzeit in Wiesbaden anhalten sollte. Oft wurde mir schwindelig und ich hatte häufig Kreislaufzusammenbrüche an den Bushaltestellen und in den Bussen, vor allem im Sommer bei schwülem warmem Wetter, aber auch sonst, wenn die Luft in den meist überfüllten Bussen schlecht war, oder wenn ich länger stehen musste.

An die Zeit in der Realschule erinnere ich mich noch weniger als an die in der Volksschule, von den Lehrern sind mir der Klassenlehrer, die Erdkundelehrerin,die Biologielehrerin sowie der Deutschlehrer, welcher uns lieber während des Unterrichts auf seiner Geige vorspielte als Unterricht abzuhalten, in Erinnerung geblieben.

Meine schulischen Leistung waren in dieser Zeit noch relativ gut, das Asthma hatte sich in diesen Jahren etwas stabilisiert; die Zahl der schweren Anfälle war zurückgegangen.

1967 war ich wieder mit meinen Eltern in Grömitz im Urlaub und habe dort am 28.07. meinen Freischwimmer in der Ostsee gemacht.

In dieser Zeit hatte ich auch begonnen, Tischtennis zu spielen und bin dazu in den Sportverein in die Schülermannschaft der Tischtennisabteilung eingetreten.

1968 nahm ich mit der Schülermannschaft im Tischtennis bereits an den Kreismeisterschaften in Idstein teil und konnte sogar mit meinem Mitspieler Ulrich W. im Schüler-Doppel den 3. Platz belegen.

Tischtennis hat mir immer sehr viel Freude bereitet und soweit ich mich erinnern kann, hatte ich dabei keinen Asthmaanfall bekommen. Was ich jedoch nicht konnte, war schneller laufen, da bekam ich recht schnell Atemnot und Asthmaanfälle.

Im Sommer 1969 habe ich die Realschule verlassen und bin auf Wunsch meiner Eltern am 10.07. auf das Gymnasium in Idstein gegangen.

In diesem Jahr war ich mit meinen Eltern und Geschwistern erstmals an der Nordsee in Urlaub.

Wir hatten ein Quartier in einem Bauernhof auf der holländischen Insel Terschelling gebucht. Untergebracht waren wir in einem ehemaligen Hühnerstall, einem kleinen Anbau am Bauernhaus, der kurz zuvor für Urlaubsgäste hergerichtet worden war.

Ein weiteres Urlaubsquartier für Gäste befand sich noch im Umbau – der alte Schweinestall.

Die Hühner liefen vor unserer Eingangstür herum und begehrten Einlass in ihre ehemalige Behausung, eine weiße Ziege graste angebunden vor dem Haupteingang des Hauses und daneben stand der ganze Stolz des Bauern, ein schwarzer Mercedes 190 der Nachkriegszeit.

Der ganze Ort bestand damals nur aus sechs Wohnhäusern und war der kleinste auf der Insel.

Wir waren viel wandern und haben die ganze Insel erkundet. Auch die Nordseeluft bekam mir sehr gut und später bin dann meistens an die Nordsee gefahren.