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Dieser Aufschrei "Menschheit auf Nimmerwiedersehen?" soll uns wachrütteln. Soll Kräfte mobilisieren, endlich die Wende entschlossen einzuleiten. Deshalb befassen wir uns nach eingehender Analyse unserer Herkunft, unserer beachtlichen Kulturleistungen und unseres Sündenfalls, nicht nur mit den Perspektiven für eine gerechtere und nachhaltigere Welt. Wir gehen einen Schritt weiter. Wir zeigen auf, wer bereits etwas zielführendes tut. Wir finden heraus, wie sich jeder von uns einbringen kann. Wir geben den Anstoß, wie unser Denken die Fesseln abschüttelt. Wir leiten gemeinsam die Abkehr von Profitgier und Machthunger ein.
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Seitenzahl: 184
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Dies Buch ist den Kindern dieser Welt gewidmet. Gleichsam meinen Enkelkindern:
Sara
Lotta
Amelie
Paulina
Paul
Mali
Lou
Emilia
Warum dieser Titel: Menschheit auf Nimmerwiedersehen? Es lauern übergroße Gefahren. Gemeint ist vornehmlich der Klimawandel mit seinen verheerenden Auswirkungen.
Wenn wir fiebern, dann geschieht dies mit erhöhter Temperatur,
so töten wir schädliche Organismen ab.
Vielleicht ist unsere Erde gerade dabei, dies mit uns zu tun!
Dieser Aufschrei Menschheit auf Nimmerwiedersehen? soll uns wachrütteln. Soll Kräfte mobilisieren, endlich die Wende entschlossen einzuleiten. Deshalb befassen wir uns nach eingehender Analyse unserer Herkunft, unserer beachtlichen Kulturleistungen und unseres Sündenfalls, nicht nur mit den Perspektiven für eine gerechtere und nachhaltigere Welt. Wir gehen einen Schritt weiter. Wir zeigen auf, wer bereits etwas zielführendes tut. Wir finden heraus, wie sich jeder von uns einbringen kann. Wir geben den Anstoß, wie unser Denken die Fesseln abschüttelt. Wir leiten gemeinsam die Abkehr von Profitgier und Machthunger ein.
Wir wollen weltweit nachhaltige Lawinen lostreten und fördern die Rückbesinnung der Menschen zu einer naturverträglichen Lebensweise. Wir erweitern unser Weltbild um Demut und Verzicht. Wir trainieren „KlimaCourage“: Über allem steht der Erhalt unseres Ökosystems. Dann folgt das Gemeinwohl der Menschheit. Diese beiden Verpflichtungen haben politisches und ökonomisches Handeln vorrangig zu bestimmen. Gleicher Vorbehalt gilt für alle sonstigen Betätigungsfelder im menschlichen Zusammenleben. Um diese Lebensregeln unmissverständlich festzuschreiben, fordern wir, sämtlichen Länderverfassungen diese drei Erklärungen voranzustellen:
Neu definiertes Naturrecht (zum Erhalt unseres Ökosystems)
Neu definiertes Menschheitsrecht (Gemeinwohl der Menschheit)
Menschenrechte (unumstößliche Rechte jedes Menschen)
Dies Buch wendet sich insbesondere an junge Leser. Euch fällt es leichter loszulassen. Ihr könnt die unseligen Krusten aufbrechen, neue Wege erkunden und die Basis für eine natur- und menschenwürdige Lebensführung schaffen. Euer Potential ist unermesslich!
1.
Menschheitsgeschichte
1.1 Menschwerdung
1.2 Hochkulturen
1.3 Wissenschaft und Technik
1.4 Kunst
1.4.1 Literatur
1.4.2 Musik
1.4.3 Theater
1.4.4 Architektur
1.4.5 Europäische Malerei
1.5 Philosophische Horizonte
1.6 Gesellschaftsformen
1.7 Werte
1.8 Würde
2.
Der Sündenfall
2.1 Überforderung
2.2 Artensterben
2.3 Die Temperatur klettert
2.4 Trinkwasser und Atemluft
2.5 Mikroplastik, LED, digital und smart
2.6 Terrorismus und Krieg
2.7 Imperium der Schande
2.8 Corona-Pandemie
2.9 Armut und Hunger
2.10 Auf der Flucht
2.11 Mensch und Tier
2.12 Demokratien im Rückwärtsgang
3.
Visionen, Ideen, Ziele
3.1 Wir schaffen es!
3.1.1 Menschheitsrechte
3.1.2 Ökosozial leben
3.1.3 Ökosoziale Landwirtschaft
3.1.4 Skizzen einer verantwortbaren Marktwirtschaft
3.1.5 Finanzen richtig steuern
3.1.6 Europa kann klimapositiv
3.2 Vordenker
3.2.1 Eine neue Aufklärung
3.2.2 Der Planet wehrt sich
3.2.3 Wie wir auf die Bremse treten
3.2.4 Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit
3.2.5 Was wir sind und was wir sein könnten
3.2.6 Ökoroutine
3.2.7 Zukunft mit den richtigen Regeln
3.2.8 Dataismus
3.2.9 Naturrecht
3.3 Kompass für Jedermann
3.3.1 Rückbesinnung und Selbstverpflichtung
3.3.2 Die Goldene Regel
3.3.3 Sinn finden - der Schlüssel zum Lebensglück
3.3.4 Lebensbalance
3.3.5 Digitale Pädagogik
3.3.6 Soziale Resilienz
4.
Wer tut was
4.1 Weltklimarat IPCC der UN
4.2 UN-Umweltprogramm UNEP
4.3 EU-Nachhaltigkeitspolitik
4.4 Ländervergleich dank Klimaschutz-Index
4.5 Bravourstücke einzelner Länder
4.5.1 Deutscher Umweltpreis 2017
4.5.2 Ökokommunismus
4.5.3 USA zurück im Pariser Klimaabkommen
4.5.4 Lieferkettengesetz
4.6 Initiativen, Aktivisten, ethische Firmen
4.6.1 Fridays for Future FFF
4.6.2 Global Marshall Plan Initiative
4.6.3 Greenpeace
4.6.4 Oxfam
4.6.5 Abfall-Vermeidung heißt „Cradle to Cradle“
4.6.6 Initiative Weltethos
4.6.7 Verantwortungseigentum – Mehr Sinn statt Gier
4.6.8 Genossenschaft für Gemeinwohl
4.6.9 Sparda-Bank München mit Gemeinwohlbilanz
4.7 KlimaCourage-Unternehmen
4.7.1 Bosch verringert das Klimaketten-CO2
4.7.2 Microsoft neutralisiert seinen CO2-Fußabdruck
5.
Lebe nachhaltig
5.1 KlimaCourage leben
5.2 Was kann ICH tun?
5.2.1 Beispiel: Ernährung
5.2.2 Waschen von Textilien aus Kunstfasern
5.2.3 Verkauf Haushaltsgeräte
.6
Info’s zum Klimawandel
6.1 Mehr Extremwetter
6.2 Climate Action Tracker (CAT)
6.3 Klimawandel 1,5 oder 2 °C
6.4 Flucht - weniger Regen / höherer Meeresspiegel
6.5 Teufelskreis am Amazonas
6.6 Der Wald leidet
6.7 Dauer der Jahreszeiten in Deutschland
6.8 Erderhitzung in Deutschland
7.
We are the world
8.
Quellen
Unsere Menschheitsgeschichte umfasst die gesamte Zeitspanne von den Anfängen der Menschwerdung in Afrika bis hin in die Gegenwart. Vor etwa 10.000 Jahren begann die Sesshaftwerdung des Menschen. Dies war zunächst eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Doch sie führte zu einer Überbesiedelung unseres Planeten von anfänglich wenigen Millionen auf 2022 fast 8 Milliarden Erdenbürger. Während seiner kulturellen Entwicklung entfloh der Mensch der ihm zugedachten Rolle, ein Teil der Natur zu sein. Wegen seiner unübersehbaren Leistungen fühlte er sich immer großartiger und erwuchs schließlich zur Krone der Schöpfung. Er war und er ist nach wie vor auch verantwortungsvoll, bildungsfähig, gemeinnützig und manchmal sogar einsichtig unterwegs, aber inzwischen trat er und tritt er immer häufiger seine Stellung verkennend und die Umwelt missbrauchend auf. Vielfach kennzeichnet heute zunehmende Verantwortungslosigkeit, Profitgier und Machtbesessenheit sein Handeln. Zusätzlich haben wir uns bei vielen heiklen Problemen ein peinliches Wegsehen zugelegt. Dagegen wollen wir einschreiten.
Nun ein anderer Blickwinkel. Warum betrachten wir unsere Geschichte so ausforschend? Wir möchten unsere Herkunft ergründen. Wir möchten verstehen Wer und Wie wir sind. Auch würden wir gern aus der Geschichte lernen. Erkenntnishungrig suchen wir, bezogen auf unsere heutigen Lebensverhältnisse, nach vergleichbaren Ausgangs- und Lebenssituationen in früheren Kulturen. Immer dann, wenn es gelingt, einen schlüssigen Vergleichsrahmen herzustellen, dann haben die damaligen Folgewirkungen wohl auch eine bedeutsame Aussagekraft für unsere künftige Entwicklung. Das Auffinden derartiger Ähnlichkeiten könnte uns befähigen, Unheil abzuwenden und gedeihliche Entwicklungen anzustoßen. Das hoffen wir. Es sollte eigentlich immer darum gehen, Einzelprobleme fachkundig zu lösen und komplexere Prozesse aufmerksam zu begleiten, um nachhaltige und gemeinwohlorientierte Lebensverhältnisse herzustellen. Doch bevor wir hier richtig einsteigen können, hellen wir erst einmal den geschichtlichen Hintergrund auf. Auch unsere wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Leistungen durchlaufen wir im Eilschritt. Ebenso philosophische Horizonte und soziale Errungenschaften. Schau‘n wir mal.
Zurück zu den Anfängen. Afrika gilt als Geburtsstätte des Menschen. Vor ca. 3 Mio. Jahren spaltete sich der Australopithecus Afarensis von der Entwicklungslinie der heutigen Menschenaffen ab. Seine für die Menschwerdung wichtigen Nachfahren, der Homo habilis sowie Homo erectus breiteten sich unabhängig voneinander in Afrika, Europa und Asien aus. Diesen frühen Hominiden folgten der Homo Neanderthalensis und parallel dazu der Homo Sapiens (vor 200.000 J).
Die auf der Weltkarte genannten Jahreszahlen markieren das Eintreffen des Homo Sapiens in den jeweiligen Regionen. Dabei stellte der Homo Sapiens gewissermaßen das menschliche Erfolgsmodell dar, denn alle anderen Hominiden, die sich zuvor entwickelt hatten, starben aus. Auch eine Vermischung zwischen Homo sapiens und den späten Vertretern von Homo erectus in Asien sowie den europäischen Neandertalern ist nahezu ausgeblieben. Neuere Forschungsergebnisse belegen jedoch zweifelsfrei, dass Afrikaner und Europäer ein bisschen Erbgut des Neandertalers in sich tragen.
Im Verlauf der Menschwerdung haben sich die für die Gattung Homo (Mensch) charakteristischen körperlichen, kognitiven und kulturellen Eigenschaften herausgebildet. Insbesondere gehören hierzu der aufrechte Gang, der späte Eintritt der Geschlechtsreife sowie die Vergrößerung des Gehirns und die hieraus erwachsenen geistigen und sozialen Fähigkeiten.
Das weltweite Ausschwärmen des Homo Sapiens fand erst vor 1500 Jahren seinen Abschluss. Spätestens zu diesem Zeitpunkt bildet die Gesamtheit aller Menschen, aller Völker, aller Kulturen oder im übergeordneten Sinne, die soziale Einheit aller Menschen, die Menschheit.
Zivilisationen erblühen. Viele Hochkulturen entwickelten sich entlang großer Flüsse. Das Ägyptische Reich entstand am Nil, das Reich Sumer im Zweistromland von Euphrat und Tigris, die Chinesischen Reiche am Gelben Fluss und die Harappa-Kultur am Indus.
Hochkulturen CC Urheber: Maximilian Dörrbecker (Chumwa)
Wiederkehrende Überschwemmungen machten das Land fruchtbar und ermöglichten eine intensive Landwirtschaft. So wandelten sich nomadisierende Wildbeuter zu Ackerbauern und Viehzüchtern. Für den Bau von Bewässerungsanlagen und Staudämmen war eine gemeinschaftliche Gestaltung notwendig. Die Verteilung des knappen fruchtbaren Landes und die Zuteilung der Wassernutzung führten zum Aufbau einer Verwaltung und Rechtsprechung. Um ausbleibende Überschwemmungen und Notlagen zu überstehen, wurde eine ausgeklügelte Bevorratung ersonnen. Zur Berechnung der Flut und anderer wiederkehrender Ereignisse entstanden erste Kalender. Diese frühen Hochkulturen haben besondere Leistungen hervorgebracht – sie bilden die Geburtsstätten unserer Zivilisation. Doch leider sind sie alle untergegangen.
Das gleiche Schicksal ereilte die Maya-Kultur. Die Ursachen ihres Zusammenbruchs weisen beeindruckende Ähnlichkeiten mit heutigen Problemfeldern auf. Die Maya sind ein indianisches Volk bzw. eine Gruppe indigener Völker in Mittelamerika. Heute leben wieder sieben Millionen ihrer Nachkommen in den ehemaligen Siedlungsbereichen auf der Yucatán-Halbinsel sowie in Belize, Guatemala und Honduras und sprechen die Sprache ihres Volkes.
Zu ersten dauerhaften Ansiedlungen und zur Entwicklung von Landwirtschaft kommt es vor ungefähr 5000 Jahren. Am Golf von Mexiko lassen sich für den Zeitraum um 500 v. Chr. erstmals Siedlungsbauten und steinerne Tempel nachweisen. Zu den ersten großen Städten in dieser „klassischen Phase“ ihrer Zivilisation gehören El Mirador mit der höchsten bekannten Maya-Pyramide und Nakbe im heutigen Guatemala. 300 - 800 n. Chr. entwickeln sich eine Reihe von Stadtstaaten - jeweils mit einem eigenen Herrscher und ihm untergebenen Verwaltern. Im Zuge der Ausbreitung über die ganze Yucatán-Halbinsel erreichte die Maya-Kultur ihre Blütezeit. Es entstanden viele Städte, deren Einwohnerzahlen sich vielfach auf bis zu 100.000 Menschen beliefen.
Palenque Ruinen CC Urheber: Jan Harenburg
Die Maya verfügten über exzellente Kenntnisse in Mathematik und Astronomie und entwickelten einen ausgeklügelten periodischen Kalender. Eine der schönsten Städte ist Palenque. Die Stadt liegt auf einer Terrasse an den Hügeln des weiter im Süden gelegenen Hochlands von Chiapas im heutigen Mexiko. Bisher wurden erst circa 5 Prozent der Bauten freigelegt. Der Rest ist noch vom Dschungel überwachsen.
Die außergewöhnlichen Architekturleistungen der Maya sind umso bemerkenswerter, da sie trotz vorliegender Kenntnis von Rollen und Rädern diese nicht anwendeten und gewissermaßen nur „reine Muskelkraft“ einsetzten. Auch gab es keine Tiere, die groß genug waren, um schwere Lasten zu tragen. Die Stabilität der teils Jahrtausende überdauernden Bauwerke sicherten die Maya durch einen selbst entwickelten Beton mit dem sie in Schalenbauweise doppelte Mauern aus behauenem Stein ausgegossen und verfüllten.
Seiten des Codex Tro-Cortesianus
Seit 400 v. Chr. existiert eine Maya-Schrift, deren Schriftzeichen aus Logogrammen und Silbenzeichen bestehen. Alle erhaltenen Zeugnisse – rund 15.000 Inschriften – wurden auf Stein oder Keramik verfasst. Ihre Inhalte beschäftigen sich vornehmlich mit Königen, Adligen und Eroberungen.
Der Codex Tro-Cortesianus ist eines von vier berühmten Faltbüchern mit 112 Seiten. Er erlaubt Einblicke in das religiöse Leben der Maya und enthält Venustafeln sowie einen Abschnitt, der sich mit Bienenzucht beschäftigt. Die Götter sind in diesem Zauberbuch in grotesken Zeichnungen dargestellt. Vermutlich wurde das Buch für astrologische Weissagungen verwendet und erlaubte die Festlegung der besten Saat- und Erntedaten und des Zeitpunkts für Opferrituale. Die Hohen Priester opferten in festgelegten Zeremonien Eigenblut um für ihre Völker günstige Lebenskonditionen bei den Göttern zu erwirken. Aber auch die Darbietung von Menschenopfern war zu besonderen Gelegenheiten üblich. Nach gewonnen Kriegen artete sie jedoch oft aus - in ein regelrechtes „Abschlachten“ der Oberschicht des Besiegten.
Im 9. Jahrhundert kommt es zur Aufgabe einzelner Maya-Zentren im südlichen Tiefland und in der Folgezeit zu einem rapiden Bevölkerungsverlust in der gesamten Zentralregion Yukatans. Immer mehr Städte werden verlassen, die Bewässerungssysteme verfallen und innerhalb weiterer 100 Jahre kollabiert die gesamte „antike Maya-Gesellschaft“.
Die Ursachen dieses Zusammenbruches kennzeichnen nach Jared Diamond (Kollaps 2005) fünf Gefahrenmuster, die auch für heutige Gesellschaften folgenschwere Risiken darstellen:
Bevölkerungswachstum
, dass die verfügbaren Ressourcen überfordert
Waldrodung
und Einsetzen von
Erosion
Kämpfe um
schrumpfende Ressourcen
– Kriege um Einfluss Erweiterungen
Klimawandel
mit verheerenden Dürreperioden
Unfähigkeit der Regierenden, mit offenkundigen Problemen lösungsorientiert umzugehen
sowie mangelnde Weitsicht oder einfach glaubensbedingte Handlungsunfähigkeit
Bereits hier ein kurzer Ausflug ins 21. Jahrhundert. Obige 5 Muster beschreiben ausnahmslos unsere gegenwärtige Situation. Leider müssen wir heute weitere Gefahrenmerkmale hinzufügen: menschenverursachten Klimawandel, Artensterben, Flächenverbrauch, Luft- und Meeres-Verschmutzung und den Klimawandel als menschengemacht kennzeichnen und seine Ursachen abstellen. Zu 5. Punkt sei angemerkt: es ist einfach ungeheuerlich, wenn sich heute Politiker zu Sachverhalten, die wissenschaftlich eindeutig belegt sind, eine eigene Meinung anmaßen. Eine weltweit gemessene mittlere Temperaturerhöhung ist eine Tatsache – hier existieren keine alternativen Fakten1, welch Hohn. Wer diese dennoch beschwört, handelt fahrlässig und charakterlos! Mehr noch, er verhindert möglicher weise gemeinsames lösungsorientiertes Handeln.
Global Temperature CC Efbrazil - Own work
1alternativen Fakten https://www.youtube.com/watch?v=ZOZE9RT2TeY
Wissenschaft ist die stetige Erweiterung des Wissens durch Forschung und dessen Weitergabe durch die Lehre. Wir bemühen uns beständig um neue Erkenntnisse. Die Vorgehensweise basiert auf Beobachtung und Experiment und führt induktiv zur allgemein gültigen Theorie. Hierbei wird häufig nur das gegenwärtige Paradigma (Realitäts-Modell) bestätigt, bis ein revolutionärer Umbruch (z.B. Einsteins Relativitätstheorie) erfolgt. Die Suche nach einer Weltformel hält an.
Technik stellt die Vielfalt menschlicher Handlungen und Einrichtungen dar, bei denen nutzenorientierte, gegenständliche oder künstliche Gebilde entstehen. Im Verlauf unserer Geschichte war es immer wieder der „Göttliche Ingenieur“, der ein dringliches Problem löste und dabei ein weit größeres schuf (z.B. Kernreaktor). Doch zunächst ein Kalendarium einiger eher sinnstiftenden Errungenschaften.
-7500
Boot (Mittelmeerraum)
-3200
Rad (Mesopotamien)
-1500
Eisenverhüttung (Anatolien)
-150
Hydraulischer Mörtel (Rom)
-50
Glasfenster (Rom)
105
Papier Cai Lun (C)
300
Pumpe (GR)
600
Geld (China)
700
Porzellan (C)
1445
Druckerpresse
Gutenberg
(D)
1473-1543 Kopernikus begründet das Heliozentrische Weltbild durch gezielte Beobachtungen und Messungen. Er rückte die Sonne in den Mittelpunkt.
Galilei(I) 1564 - 1642
Bedeutender Physiker und Astronom. Er machte bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen: Fallgesetze, Thermometer
Newton(GB) 1642-1726
1671 Leibniz (D) Erste leistungsfähige Rechen-Maschine
Darwin(GB) 1809 – 1882
markiert 1859 mit seinem Hauptwerk „Die Entstehung der Arten“ einen Wendepunkt in der modernen Biologie. In seiner Evolutionstheorie erklärt Darwin die Vielfalt des Lebens und dessen permanente Weiterentwicklung. Drei natürliche Aspekte begründen den stetigen Prozess der Bildung neuer Arten:
1. Variabilität der Individuen einer Population, die genetisch festgelegt ist
2. Nachkommenüberschuss
3. Natürliche Selektion der Best-Angepassten
1871 postuliert Darwin in “Die Abstammung des Menschen“ den gemeinsamen Ursprung von Mensch und Affe und äußert bereits die Vermutung, dass in Afrika die Wiege der Menschheit gestanden hat.
1885 Automobil Benz, Daimler, Maybach
www.mercedes-fans.de/fotostrecke/die-geburtsstunde-des-automobil
Einstein(D) 1879 – 1955
1879-1968 Otto Hahn (D) Pionier der Radiochemie, und Entdecker der Kernspaltung (1938)
1898 Rundfunk Tesla (Österreich)
1901 Motorflug Weißkopf (USA)
1901-1976 Heisenberg (D) formulierte die nach ihm benannte Heisenbergsche Unschärferelation, die in der Quantenmechanik fundamentale Aussagen über Ort und Impuls eines Teilchens trifft.
1910-1995 Zuse (D) Erfinder des modernen progammierbaren Computers (1936)
Zuse-Z1-Nachbau - CC Urheber: ComputerGeek
1936 Hubschrauber Focke (D)
www.briefmarken-forum
1954 Atomkraftwerk (UDSSR)
1954 Solarzelle Pearson (USA)
1957 Erdsatellit “Sputnik“ (UDSSR)
Sputnik 1 www.cinconoticias.com/sputnik
1957 Laser (USA)
1969 bemannte Mondlandung (USA)
1981 Betriebssystem MS-DOS Microsoft
Berners-Lee(UK)
*1955
CC Urheber Silvio Tanaka
1989 entstand das World Wide Web kurz WWW, als Forschungsprojekt in CERN, wo Tim Berners-Lee ein Hypertext-System aufbaute. Er gilt als Vater des WWW
2000 Genom-Projekt Venter (USA)
2001 Wikipedia ist ein Projekt von
Jimmy Wales2*1966
CC VGrigas(WMF)
Es geht um den Aufbau einer Internet-Enzyklopädie aus freien Inhalten. Jeder Wahrheitsliebende unter uns ist aufgefordert dabei mitzuwirken. Bis 2018 sind bereits über 2 Mio. Artikel entstanden. Hinzu kommt die Förderung vielfältiger Schwesterprojekte: Wiktionary (Wörterbuch), Wikiversity (Lernplattform), Wikivoyage (Reiseführer), usw. Wikipedia, das ist ein wertvolles Bemühen gegen Fake News und Alternative Fakten.
2005 Airbus A380 (F, D, E, G)
CC User Steevie
2007 Smartphone / iPhone Apple (USA)
2004 Cloud-Computing (Rechnerwolke) Macht Internet–Strukturen, wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwender Software einem Nutzer dezentral verfügbar
2013 Schwerkraftlampe (UK)
CC Urheber GravityLight
https://www.youtube.com/watch?v=fmriEtWamIo
2 Jimmy Wales: Der Mann hinter Wikipedia
Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt. In einem kreativen Prozesses entsteht ein Werk, das Kunstwerk. Seit der Aufklärung betrachtete man in der Abgrenzung zum Hässlichen vor allem die ästhetischen Ausdrucksformen als Kunst, so entstand der Begriff Die Schönen Künste. Die wichtigsten von ihnen werden in den Folgekapiteln ausführlich behandelt:
Literatur
Musik
Theater
Architektur
Malerei
Ausdrucksformen und Techniken der Kunst haben sich seit Beginn der Moderne stark erweitert, zum Beispiel um die Fotografie in der Bildenden Kunst. Bei den Darstellenden Künsten, der Musik und der Literatur lassen sich heute auch Ausdrucksformen der Neuen Medien wie Hörfunk, Fernsehen und Internet hinzuzählen. Die klassische Einteilung verliert spätestens seit den letzten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts mit der Suche nach dem Gesamtkunstwerk an Bedeutung. Kunstgattungen wie die Installation oder der Bereich der Medienkunst kennen die klassische Grundeinteilung nicht mehr. Installation ist überwiegend eine dreidimensionale Kunstform im Innen- und Außenraum und ermöglicht die Verwendung jeglichen Materials auch unter Einbindung von Licht, Klang und Bewegung.
Instalationskunst “Seoulforest artwork01“ - CC Urheber: Enigma7seven
Literatur kommt als Vers oder als Prosa vor. Beide gliedern sich in Lyrik, Drama und Erzählliteratur.
Jean-Honoré Fragonard: Lesende Frau (1770–1772)
Vor Erfindung des Buchdrucks überwog die Versform – es wurde mündlich überliefert und Reime bildeten beim Vortrag eine gute Gedächtnisstütze. Das sumerische Gilgamesch-Epos, die Ilias von Homer sowie das in Mittelhochdeutsch verfasste Nibelungenlied gelten hierfür als historische „Best-Seller“.
Mit Gutenbergs Erfindung konnten ab 1450 auch Erzählungen in Buchform erscheinen. Die Literaturgattung richtete sich fortan nach dem Status des Helden: Die Romanze blieb den Göttern und Heroen vorbehalten – ihr Metier ist das Abenteuer. Könige, Aristokraten und überwichtige Zeitgenossen, die häufig an Aufgeblasenheit litten und sich auch schnell mal versündigten, auf die wartete Bestrafung.
Stets soll die Katastrophe vermieden werden und wird gerade durch die damit verbundene Handlungsweise herbeigeführt. Dafür gibt es nur eine adäquate Darstellungsform – die Tragödie.
Im 18.Jahrhundert entsteht die wichtigste Gattung der modernen Literatur, der realistische Roman. Seine Figuren entstammen dem Volk und seine Ausprägungen reichen vom Schelmenroman über den Schwank bis zur Komödie. Nach den eher braven Bürgern kommen nun die Bösewichte, die Schurken und Würdelosen an den Pranger. Gleichermaßen alles Lächerliche, Gemeine und Abartige. Frei von Schamgefühl enthüllt die Satire das Hässliche, den Schmutz und die Verletzungen der moralischen Ordnung.
Literatur ist offenbarende Geschichtsschreibung. Die Erfahrungen und persönlichen Erlebnisse von literarischen Figuren können wir vorteilhaft nutzen, da sie uns an ihren Vorstellungen, Sehnsüchten und Ängsten teilhaben lassen. So werden sie alle - Hamlet, Romeo und Julia, Robinson Crusoe, Huckleberry Finn - unsere Bekannte und Freunde.
Nun kommen wir zu einigen lesenswerten Literaten und ihren bedeutenden Werken: ist ein italienischer Dichter und Philosoph. Er überwand mit Die Göttliche Komödie dasbis dahin dominierende Latein und führte das Italienische zu einer Literatursprache.
Dante Alighieri1265-1321
Miguel de Cervantes1547-1616
der Autor von Don Quijote, wird als spanischer Nationaldichter verehrt.
Jean-Baptiste Molière1622-1673
ist ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Er ist einer der großen Klassiker und machte die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung (Der Geizige).
Johann Wolfgang von Goethe1749-1832
ist Deutschlands bedeutendster Dichter. Seine literarische Produktion umfasst Gedichte, Dramen, erzählende Werke, ästhetische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Auch sein umfangreicher Briefwechsel ist von großer literarischer Bedeutung. Goethe war ein Vorreiter und der wichtigste Vertreter der Sturm und Drang Zeit. Sein Roman Die Leiden des jungen Werthers machte ihn 1774 in ganz Europa berühmt. Mit seiner Tragödie Faust erreicht Goethe den Gipfel der Dichtkunst und rückte in die Reihe der Schöpfer von Universalkunstwerken vor, wie Dante (Göttliche Komödie) und später auch James Joyces (Ulisses).
Friedrich von Schiller1759-1805
ist Dichter, Philosoph und Historiker. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker. Viele seiner Theaterstücke (Wallenstein) gehören zum Standard deutschsprachiger Theaterbühnen. Auch als Lyriker war er erfolgreich: Seine Gedankenlyrik wurde exemplarisch, seine Balladen zählen zu den beliebtesten deutschen Gedichten.
Lew Tolstoi1828-1910
Tolstoi entstammt einem russischen Adelsgeschlecht. Er ist einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Seine Hauptwerke Krieg und Frieden sowie Anna Karenina gehören zu den Klassikern des realistischen Romans.
Thomas Mann1875-1955
Thomas Mann, ein deutscher Schriftsteller, der unter der Nazi-Herrschaft emigrierte und 1943 US-amerikanischer Staatsbürger wurde. Er zählt zu den bedeutendsten Erzählern deutscher Sprache im 20. Jahrhundert. Für seinen ersten Roman Buddenbrooks (1901) erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.
Hermann Hesse1877-1962
Er ist ein deutschsprachiger Schriftsteller und Maler. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha oder Der Steppenwolf und mit seinen Gedichten (Stufen). Ihm wurde 1946 der Nobelpreis für Literatur verliehen.
James Joyce1882-1941
Joyce ist ein irischer Schriftsteller. Sein wegweisendes Werk Ulysses verhalf ihm zu Weltruhm. Dieser Roman spiegelt den gesamten Kosmos wider. Ein Kaleidoskop von literarischen Formen, Gesellschaftseinblicken und kulturellem Inventar der Gegenwart. Doch Joyces bedeutendster Beitrag zur modernen Literatur bestand im Einsatz des Bewusstseinsstroms (innerer Monolog). Er hatte diese literarische Technik zwar nicht erfunden, jedoch erstmals konsequent angewandt und bedeutend weiterentwickelt.
Franz Kafka1883-1924
Kafka ist ein deutsch-sprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanen bzw. Romanfragmenten (Der Prozess, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen. Kafkas Werke wurden zum größten Teil erst nach seinem Tod veröffentlicht. Seither zählen sie zur Weltliteratur.
Michail Bulgakow1891-1940
Bulgakow ist ein sowjetischer Schriftsteller. Er gilt als einer der großen Satiriker der russischen Literatur. Sein bedeutendstes Werk ist Der Meister und Margarita, eine satirisch-groteske Aufnahme des Faustmotivs, eine Reise durch die Zeiten. Vermutlich ist dies der beste russische Roman des 20. Jahrhunderts.
Musik ist das Organisieren von Schallereignissen. Ihr akustisches Material besteht aus Tönen und Geräuschen. Aus dem Vorrat eines Tonsystems werden Skalen oder Tonleitern gebildet. Ihre Töne können in unterschiedlicher Lautstärke und Klangfarbe erscheinen und Melodien erzeugen.
Die frühesten bekannten eigens zum Musizieren hergestellten Instrumente sind Knochenflöten und Schlaginstrumente. Ihr Alter beträgt rund 35.000 Jahre. Die meisten Anthropologen und Evolutionspsychologen sind sich darüber einig, dass die Musik schon lange vorher zum Alltag der Menschen gehörte. Dies gilt offensichtlich auch für den Tanz, denn Musik und Bewegung sind untrennbar.