Mind-Maps Aromatherapie - Monika Werner - E-Book

Mind-Maps Aromatherapie E-Book

Monika Werner

0,0
59,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mind-Maps – das Wichtigste auf einen Blick: In diesem Werk finden Sie strukturierte, kompakte Informationen zu den wichtigsten ätherischen Ölen für akute und chronische Erkrankungen. Durch die visuelle Verknüpfung von Grafiken, Pflanzenfotos und Indikationsgebieten erhalten Sie einen raschen Überblick zu dieser nebenwirkungsarmen Therapieform.

Dieses Buch bietet:

  • Einen intuitiven Zugang zur Aromatherapie durch die Verwendung von Mind-Maps zu ätherischen Ölen und ihren Indikationsgebieten
  • Hinweise zur Auswahl der Öle und ihrer Handhabung bei Erwachsenen und Kindern
  • praxiserprobte Rezepturen und Anwendungsmöglichkeiten


Monika Werner ist als Referentin bei Fachsymposien, auf internationalen Kongressen in Deutschland, Frankreich, Kolumbien und als Seminarleiterin bei Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Deutschland, Europa und in Asien tätig. Sie verfasste zahlreiche Bücher sowie Fachartikel zum Thema „holistische Aromatherapie“ und war in Radio- und Fernsehsendungen zu Gast. Zahlreiche ihrer Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 284

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mind-Maps Aromatherapie

Monika Werner

4., überarbeitete und erweiterte Auflage

625 Abbildungen

Geleitwort zur 4. Auflage

Der Begriff „Aromatherapie“, lange Zeit im Bereich von Wellness oder Spiritualität angesiedelt und belächelt, offenbart schon im Namen seine Bedeutung – denn das Wort „Therapie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Heilung und Pflege. Bei der Aromatherapie handelt es sich um ein Heilverfahren, das zur Behandlung und Linderung von Krankheiten eingesetzt wird.

Die Aromatherapie ist ein eigenständiger Teil der Phytotherapie. Eine Pflanze hat in der Regel um die 600 benennbare Inhaltsstoffe – ein Teil dieser Inhaltsstoffe ist flüchtig. Diese ätherischen Substanzen, extrahiert und verdichtet, finden Anwendung in der Aromatherapie. Allerdings setzen sich die flüchtigen Anteile wiederum aus unzähligen, verschiedenen Komponenten zusammen. Die schon erwähnten „Verdichtungen“ sind hoch konzentriert und damit sehr potent in ihrer Wirkung.

Natürlich haben ätherische Öle auch einen Stellenwert im Wohlfühl- wie auch geistig-seelischen Bereich, doch das vorliegende Werk zielt vorwiegend auf die therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten.

Mit den in der 4. Auflage neu erscheinenden, inzwischen zu einem Standardwerk avancierten „Mind-Maps Aromatherapie“ von Monika Werner erhalten die Leserinnen und Leser einen strukturierten und schnellen Zugang zur Therapie mit ätherischen Ölen.

Um nicht zu den „Halbwissenden“ zu gehören, sollten sich Behandlerinnen und Behandler mit den Grundlagen und Anwendungen der Aromatherapie umfassend und gründlich auseinandersetzen. Die in der Regel tropfenweise verabreichten Substanzen haben es therapeutisch nämlich in sich! Leider gibt es immer wieder Anwendende, die damit sehr unwissend umgehen.

Ein Aspekt, der meine Frau Gudrun und mich als therapeutisch Anwendende und Ausbildende begeistert, ist, dass Monika Werner in ihrem Werk nicht nur fundierte Informationen vermittelt, sondern auch auf die verantwortungsvolle Anwendung hinweist. Das im Buch vermittelte Wissen basiert nicht nur auf theoretischen Erkenntnissen, sondern auch auf jahrzehntelangen Erfahrungen in der Anwendung bei Patientinnen und Patienten. Therapieren heißt behandeln – das kann nicht in der Studierstube erfolgen. Der treffende Ausspruch „Der ,Experte‘ weiß, wie es gemacht werden sollte, der ,Imperte‘ weiß, wie es gemacht wird.“ unterstreicht diese Aussage.

Die Aromatherapie als Teil der Naturheilkunde ist mit wissenschaftlichen Methoden belegbar, gründet aber auch auf einem langjährigen Erfahrungsschatz. Beides zusammen sollte zum Wohl der zu Behandelnden genutzt werden. Wir müssen vom monokausalen Weltbild abkommen. Nichts in der Natur und damit in dieser Welt ist nur von einem Faktor geprägt, von einem Umstand beeinflusst. Daher kann auch ein Therapieverfahren nicht auf einen einzelnen Ansatz oder Inhaltstoff reduziert werden. Dies gilt für alle naturheilkundlichen Anwendungen – für die der so genannten Schulmedizin ganz genauso.

Meine Frau und ich sind beide visuell geprägt und von den grafischen Hilfestellungen in diesem Buch begeistert. Wiederkehrende Symbolik und farbig geleiteter Aufbau bringen die Leserin, den Leser schnell und einfach zum gewünschten Informations-Ziel. Das macht die „Mind-Maps Aromatherapie“ nicht nur zu einem bewährten Lern- und Lehrwerk, sondern auch zu einem herausragenden Nachschlagewerk für Praxis und Pflege.

Monika Werner gehört zum „Urgestein“ der Aromatherapie, die seit Jahrzehnten forscht, lehrt, veröffentlicht und für die Anerkennung der Aromatherapie als eigenes Therapieverfahren kämpft. Sie wurde dafür vom Bund Deutscher Heilpraktiker (BDH) zu Recht mit der „Clemens-von-Bönninghausen-Medaille“ ausgezeichnet.

Wir beglückwünschen Monika Werner zu dieser überarbeiteten und durch weitere Aspekte komplettierten Neuauflage der „Mind-Maps Aromatherapie“. Ein Fachbuch ist nie fertig. Daher ist jede Neuauflage auch nicht nur die Übernahme des Bisherigen, sondern jedes Mal ein eigenes Werk.

Dortmund, im September 2022 Gudrun und Peter „Pitt“ Germann PhytAro – Heilpflanzenschule für Phyto- und Aromatherapie, Dortmund

Vorwort zur 4. Auflage

Je beliebter die ätherischen Öle werden und je mehr Menschen sich damit befassen, um ihre angenehmen Eigenschaften zu nutzen und damit ihr Leben zu bereichern, in guten wie in schweren Stunden, umso stärker rücken allmählich auch die hervorragenden Qualitäten dieser Schätze aus der Natur in den Vordergrund: Ihre Eignung und Wirksamkeit als hilfreiche, vorbeugende, lindernde, beruhigende, anregende und Heilung fördernde Mittel – sowohl symptomatisch als auch holistisch betrachtet.

Mit diesem Buch möchte die Autorin Ärzten, Heilpraktikern, Apothekern und auch interessierten Laien einen raschen Zugang zu den ätherischen Ölen und deren Anwendungsmöglichkeiten geben. Es soll ein praktisch zu handhabendes und übersichtliches Werkzeug sein, das mittels Mind-Maps die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten organbezogen aufzeigt und die wichtigsten Kenntnisse über ätherische Öle und Trägerstoffe vermittelt – sozusagen als praktisch orientierte Quintessenz der Aromatherapie mit Informationen zur Pflanze, dem daraus gewonnenen ätherischen Öl und seinen Eigenschaften, Anwendungsformen sowie -beispielen und Vorsichtsmaßnahmen.

Konsequenterweise wird jedes Kapitel mit einem Beispiel bewährter Anwendungsformen und Rezepturen aus der langjährigen praktischen Erfahrung der Autorin abgeschlossen. Ob in wohltuenden und heilenden Duftmischungen, Bädern, Inhalationen und Wickeln, in Cremes und Körperölen – mithilfe dieser bewährten Rezepte wird es dem Leser nicht schwerfallen, die ätherischen Öle auf Anhieb erfolgreich einzusetzen.

Dieses Buch ist als „Einstieg“ in die Aromatherapie gedacht, der Erwerb vertiefter Kenntnisse ist in einem nächsten Schritt allerdings unerlässlich, denn was mit so vielen guten medizinischen Eigenschaften ausgestattet ist, kann nicht unbedenklich und in x-beliebigen Mengen und zu jedem mehr oder weniger genau definierten Zweck angewendet werden. Was ähnlich einem Medikament wirkt, mit dem muss selbstverständlich auch mit Kenntnis und Sorgfalt umgegangen werden.

Wolfsberg, im September 2022 Monika Werner

Danksagung

Es ist guter Brauch, all denjenigen zu danken, die zu der Konzeption und Entstehung dieses Buches einen wertvollen Beitrag geleistet haben.

Ich danke den Mitarbeitern des Haug Verlages, der ehemaligen Programmplanerin Frau Silvia Mensing und Frau Ulrike Marquardt, für Anregung und weiterführende Unterstützung bei der Realisierung dieses Werks und für die redaktionelle Durchsicht des Manuskripts.

Dank gilt auch meinen Freunden und Lehrern, für deren Begleitung auf meinem Weg mit den heilsamen Düften, hier ganz besonders Patrick Collin, der immer bereit war, mir mit kompetenten und ausführlichen Auskünften rund um die ätherischen Öle zur Seite zu stehen. Gleiches gilt für Herrn Prof. Dr. Jürgen Reichling.  

Ich möchte auch nicht versäumen, allen zu danken, die mit der kostenlosen Überlassung von Bildmaterial zur Gestaltung dieses Buches beigetragen haben: Dorothea Hamm, Patrick Collin, Michael Moisseeff, Jean-Claude Pichot und Primavera Life.

Ein ganz besonderer Dank gilt meinem Mann, der mich während der Erarbeitung und Überarbeitung dieses Werks immer wieder neu motiviert und mit Rat und Tat. Zuletzt möchte ich mich auch bei Frau Eva Wallstein und Herrn Christian Böser bedanken. Mit ihren Anregungen und Tipps waren sie mir stets eine Hilfe bei der Erstellung dieser Neuauflage.

Wolfsberg, im September 2022 Monika Werner

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Geleitwort zur 4. Auflage

Vorwort zur 4. Auflage

Danksagung

1 Einführung

1.1 Ätherische Öle entfalten ihre Wirkung auf drei Wegen

1.2 Ein bisschen Botanik

1.3 Wie ätherische Öle gewonnen werden

1.3.1 Von größter Bedeutung: die Qualität ätherischer Öle

1.4 Physikalische Eigenschaften ätherischer Öle

1.5 Chemotypen

1.5.1 Inhaltsstoffe bestimmen die Wirkung

1.5.2 Ganzheitliche Wirkung durch Vielfalt

1.6 Dosierung

1.7 Mischungen

1.7.1 Zur Sicherheit: der Verträglichkeitstest

1.7.2 Synergie

1.7.3 Mischen – (k)eine Kunst

1.8 Fette pflanzliche Öle

1.9 Hydrolate

1.10 Aromatherapeutische Anwendung

1.11 Die Arbeit mit Mind-Maps

1.12 Die Bedeutung der Icons

2 Psyche

2.1 Allgemeine Nervosität

2.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Angespanntheit

2.1.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei mangelndem Selbstvertrauen

2.1.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Reizbarkeit

2.1.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Überempfindlichkeit

2.2 Angst

2.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Trennungsangst

2.2.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Versagensangst/Prüfungsangst

2.3 Asthenie

2.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Antriebsschwäche

2.3.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Konzentrationsschwäche

2.3.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Müdigkeit

2.4 Depressive Verstimmungen

2.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung

2.5 Schlafstörungen

2.5.1 Ätherische Öle zur Anwendung

3 Kopf

3.1 Augen

3.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Conjunctivitis allergica, müde Augen

3.2 Gesichtsneuralgie

3.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

3.3 Hals

3.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Angina tonsillaris

3.3.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Pharyngitis

3.4 Kopfschmerz, Migräne

3.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung

3.5 Mund

3.5.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Aphthen, Stomatitis

3.5.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Mundhygiene

3.5.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Zahnfleischentzündung

3.5.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Zahnschmerzen

3.6 Nase

3.6.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Rhinitis

3.6.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Rhinitis allergica

3.6.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Sinusitis

3.7 Ohr

3.7.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Gehörgangsekzem

3.7.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Otitis media

3.7.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Tinnitus

3.7.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Trommelfellerguss

4 Bronchien, Lunge

4.1 Bronchitis

4.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

4.1.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Asthma bronchiale

4.2 Erkältungsprophylaxe

4.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

4.3 Tussis (Husten)

4.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Reizhusten

4.3.2 Kampfer (Cinnamomum camphora (L.) J.S. Presl CT Campher [= Borneon])

4.3.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei spastischem Husten

4.3.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei trockenem Husten

5 Herz, Kreislauf

5.1 Arterielle Gefäßerkrankungen

5.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Claudicatio intermittens

5.2 Kreislauf

5.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Hypertonie

5.2.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Hypotonie

5.3 Nervöse Herzrhythmusstörungen

5.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung

5.4 Venöse Gefäßerkrankungen

5.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Besenreiservarizen

5.4.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Hämorrhoiden

5.4.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Thrombophlebitis

5.4.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Ulcus cruris venosum

5.4.5 Ätherische Öle zur Anwendung bei Varizen

6 Magen-Darm-Trakt

6.1 Bauchschmerzen

6.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Meteorismus

6.1.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei nervös bedingten Schmerzen

6.1.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Obstipation

6.2 Leberschwäche

6.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

6.3 Reflux-Ösophagitis, Gastritis

6.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung

7 Blase, Niere

7.1 Harnverhalten

7.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

7.2 Zystitis

7.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

8 Gynäkologie

8.1 Amenorrhöe

8.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

8.2 Dysmenorrhöe

8.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

8.3 Geburt

8.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Geburtsvorbereitung, Dammschutz

8.3.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Geburtsbegleitung, Wehenschmerz

8.3.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Wehenschwäche, Wehenanregung

8.4 Klimakterium

8.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Hyperhidrosis und Spannungsgefühlen

8.4.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Libidoverlust

8.4.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Schlafstörung

8.4.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Stimmungsschwankungen

8.5 Prämenstruelles Syndrom (PMS)

8.5.1 Ätherische Öle zur Anwendung

8.6 Schwangerschaft

8.6.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Schwangerschaftsstreifen

8.6.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Übelkeit

8.6.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Wasseransammlung in den Beinen

8.7 Wochenbett

8.7.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Wochenfluss, Intimpflege

8.7.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Mastitis (Brustdrüsenentzündung)

8.7.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Milchfluss, Milchstau

8.7.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Nachwehen

8.7.5 Ätherische Öle zur Anwendung bei Wochenbettdepression

9 Bewegungsapparat

9.1 Lumbago (Rückenschmerzen)

9.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

9.2 Muskeln

9.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Muskelkater

9.2.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Muskelkrämpfen, Verspannungen

9.3 Rheumatologie

9.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Arthritis (entzündlicher Rheumatismus)

9.3.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Arthrose (degenerativer Rheumatismus)

9.3.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Gicht

9.3.4 Ätherische Öle zur Anwendung bei Tendovaginitis (Weichteilrheumatismus)

10 Haut

10.1 Abszess, Furunkel

10.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.2 Acne vulgaris

10.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.3 Ekzeme

10.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.4 Fußschweiß

10.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.5 Herpes (labialis, zoster, genitalis)

10.5.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.6 Narbenpflege

10.6.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.7 Neurodermitis

10.7.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.8 Panaritium

10.8.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.9 Pruritus allergica, Pruritus

10.9.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.10 Psoriasis

10.10.1 Ätherische Öle zur Anwendung

10.11 Zellulite

10.11.1 Ätherische Öle zur Anwendung

11 Verletzungen, Notfälle

11.1 Distorsion

11.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

11.2 Hämatome, stumpfe Traumen

11.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

11.3 Insekten und Parasiten

11.3.1 Ätherische Öle zur akuten Anwendung

11.3.2 Ätherische Öle zur prophylaktischen Anwendung

11.4 Schock, seelische Traumen

11.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung

11.5 Verbrennungen, Sonnenbrand

11.5.1 Ätherische Öle zur Anwendung

11.6 Wunden

11.6.1 Ätherische Öle zur Anwendung

12 Infekte, Fieber, Grippe, Infektionen

12.1 Fieber

12.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

12.2 Grippaler Infekt

12.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

12.3 Mykosen

12.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Fußpilz, Nagelpilz

12.3.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Soor

12.3.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Vaginalpilz

13 Pädiatrie

13.1 Asthma bronchiale

13.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.2 Bauchschmerzen

13.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Blähungen, Obstipation

13.2.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei psychischen Bauchschmerzen, Angst

13.3 Bronchitis, Husten

13.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.4 Grippaler Infekt, Fieber

13.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.5 Halsschmerzen, Angina

13.5.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.6 Kopfläuse

13.6.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.7 Neurodermitis

13.7.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.8 Otitis media (Mittelohrentzündung)

13.8.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.9 Pertussis (Keuchhusten)

13.9.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.10 Unruhe- und Angstzustände

13.10.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei hypermotorischem Kind, Konzentrationsschwäche, ADHS

13.10.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Schlafstörungen

13.10.3 Ätherische Öle zur Anwendungbeim beim „Schreibaby“

13.11 Verletzungen: akute und Nachsorge

13.11.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.12 Windeldermatitis

13.12.1 Ätherische Öle zur Anwendung

13.13 Windpocken (Varizellen)

13.13.1 Ätherische Öle zur Anwendung

14 Pflege

14.1 Dekubitus: Prophylaxe und Nachsorge

14.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung

14.2 Diabetischer Fuß/Polyneuropathien

14.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung

14.3 Intertrigo, Windeldermatitis: Prophylaxe und Nachsorge

14.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung

14.4 Raumluftdesinfektion

14.4.1 Ätherische Öle zur Anwendung

15 Komplementäre Begleitung bei Krebserkrankungen

15.1 Diagnoseschock

15.1.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Schock

15.1.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Schlaflosigkeit

15.1.3 Ätherische Öle zur Anwendung bei Depression

15.2 Therapie

15.2.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Bestrahlungsprophylaxe und -nachsorge

15.2.2 Ätherische Öle zur Anwendung bei Chemotherapie

15.2.3 Chirurgischer Eingriff

15.3 Nachsorge

15.3.1 Ätherische Öle zur Anwendung bei Aufhellung der Psyche

15.3.2 Ätherische Öle zur Stabilisierung der Psyche

15.3.3 Stärkung der inneren Heilkräfte

16 Literatur und Adressen

16.1 Literatur

16.2 Adressen

16.2.1 Aromatogramme

16.2.2 Misteltherapie

16.2.3 Produktion und Versand ätherischer und fetter Öle

17 Abbildungsnachweis

17.1 Pflanzenbilder

17.2 Weitere Bilder

18 Ätherische Öle

19 Ätherische Öle: Verzeichnis lateinisch – deutsch

20 Ätherische Öle: Verzeichnis der Anwendungsbereiche

Autorenvorstellung

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum/Access Code

1 Einführung

Ätherische Öle sind natürliche Produkte von sehr hoher Konzentration mit vielfältigen Wirkweisen, die sich von den Pflanzen, aus denen sie gewonnen wurden, in jedem Fall unterscheiden. Ätherische Öle müssen mit Vorsicht angewendet werden, eine vorgeschriebene Dosierung sollte nicht überschritten werden.

Ätherische Öle wirken antibakteriell, antiviral und antifungizid. Sie sind wirksam gegen Parasiten, sind durchblutungsfördernd, immunstimulierend, schleimlösend, entzündungshemmend, desinfizierend, beruhigend, ausgleichend, stimmungsaufhellend, entkrampfend und hormonmodulierend.

Die ganzheitlich heilende Wirkung eines Öls wird jedoch nicht nur durch einen einzelnen Inhaltsstoff, sondern erst durch Kombination und Zusammenspiel aller seiner – bekannten, aber auch unbekannten – Inhaltsstoffe bestimmt.

In der Phyto-Aromatherapie werden ätherische Öle sowohl wegen ihrer bakteriziden als auch ihrer viriziden und fungiziden Wirkung verschrieben. Im Gegensatz zu Antibiotika bekämpfen sie pathogene Keime und zugleich meistens auch Pilze und Viren. Neben ihren eigenen spezifischen Wirkungen gegen die Keime verfügen die meisten ätherischen Öle über die Fähigkeit, das Immunsystem zu stimulieren und zu stärken und es in das physiologische Gleichgewicht zu bringen.

Die jahrhundertealte Aromatherapie ist heute dabei, in der Welt der Medizin mehr und mehr Raum zu gewinnen, ebenso wie in den Bereichen der Kosmetik, der Nahrungsmittelbranche und der Tierheilkunde. Weltweit zeigen immer häufiger die Forschungsergebnisse anerkannter Wissenschaftler beachtliche Erfolge in der Grundlagenforschung wie auch in verwandten Disziplinen.

Die Aromatherapie ist ein Geschenk der Natur, das es zu bewahren und zu schützen gilt. Ätherische Öle eines Chemotyps haben ein sehr großes Wirkspektrum für verschiedenste Therapien. Besonders hervorzuheben ist ihre antiinfektiöse Wirkung, die heute niemand mehr anzweifeln kann. Die Probleme, die sich im Zusammenhang mit der Gabe von Antibiotika ergeben, verlangen nach einer wirkungsvollen Alternative, die die ätherischen Öle mit der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe in den meisten Fällen darstellen. Richtig angewandt, verantwortungsvoll dosiert und auch klinisch bewiesen sind ihre Vorteile mannigfaltig und beeindruckend: Sie provozieren keine Resistenz gegenüber Keimen, schädigen das Immunsystem nicht und unterscheiden selektiv zwischen gesunden und krankmachenden Keimen in der Flora.

1.1 Ätherische Öle entfalten ihre Wirkung auf drei Wegen

Durch die Nase (Duftlampe, Inhalation) gelangen die Duftinformationen ins Gehirn (limbisches System); hier nehmen sie Einfluss auf die Gefühle und über das vegetative Nervensystem auf viele Körperfunktionen, auf das Hormon- und das Immunsystem.

Wie genau das Riechen funktioniert und warum Gerüche emotionale und körperliche Reaktionen auslösen, ist noch lange nicht vollständig erforscht. Man kann sich den Riechvorgang ungefähr so vorstellen: In einer Duftlampe verdampft das ätherische Öl zusammen mit dem Wasser, und die Duftmoleküle gelangen über die Atemluft in die Nase. Hier befindet sich eine große Zahl an Rezeptoren, jeder passend für ein bestimmtes Duftmolekül. Trifft ein Molekül auf seinen Rezeptor, löst es eine chemische Reaktion aus, als deren Ergebnis elektrische Impulse ins Hirn geleitet werden – Informationen, die dort verarbeitet werden.

Dabei kann der Geruch gerade an der Wahrnehmungsgrenze sein und gar nicht bewusst empfunden werden, denn selbst ganz schwache Düfte haben eine starke Wirkung.

Über Haut und Schleimhäute (Einreibungen, Massagen, Bäder) dringen die Wirkstoffe der ätherischen Öle ins Gewebe und in den Blutkreislauf ein. Auf diesem Wege können sie ebenfalls den gesamten Organismus beeinflussen. Auch beim Einatmen gelangen die Wirkstoffe über Schleimhaut und Lunge in den Blutkreislauf. Wegen ihrer lipophilen Eigenschaft, schnell in die Haut einzudringen, sind ätherische Öle für die Hautpflege besonders geeignet.

Bei oraler Einnahme wird ein geringer Teil der Wirkstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, hierbei wird ein Teil durch die Leber verstoffwechselt und ein Teil wird mit dem Blutstrom im Körper verteilt.

Bei rektaler Anwendung in Form von Suppositorien gelangen ätherische Öle unter Umgehung der Leber direkt in den Blutkreislauf und somit zu den Zielorganen, ohne die Leber zu belasten.

Die Wirkung auf die Nebennieren und das endokrine System, ihre Fähigkeit, freie Radikale im Blut rasch zu bekämpfen, sowie ihre beruhigenden Eigenschaften machen ätherische Öle zu einem wertvollen Medikament. Ein ätherisches Öl besteht aus durchschnittlich 75 verschiedenen aktiven Molekülen, wogegen man einem synthetisch hergestellten Medikament die Wirkung von maximal drei solcher aktiven Moleküle zuschreiben kann. Aus diesem Grund spricht man zu Recht von der ganzheitlichen Wirkung eines ätherischen Öles auf den gesamten Organismus – sowohl physisch als auch psychisch.

Die synthetischen chemischen Substanzen sind totes Material, das vom Körper nicht vollständig ausgeleitet, sondern in verschiedenen Organen gespeichert wird und für Störungen und Schwächungen verantwortlich zu machen sind, da sie unserem Organismus evolutionär nicht angepasst sind. Im Gegensatz dazu sind ätherische Öle Naturprodukte, die eine wirkungsvolle Belebung des Organismus bewirken, weil sie unserem Organismus evolutionär vertrauter sind.

Die Phyto-Aromatherapie ist die älteste Therapieform der Welt. Es gibt sie, seit der Mensch Pflanzen als Nahrungsmittel, Medizinalpflanzen und zu rituellen Zwecken benutzt. Sie ist Naturmedizin par excellence. Ein ätherisches Öl hat eine komplexe Struktur und besitzt aufgrund der Vielfalt seiner Inhaltsstoffe nicht nur eine einzige therapeutische Eigenschaft, sondern viele. Zudem bieten ätherische Öle die Möglichkeit, mit Hilfe von Synergien und gegenseitiger Verstärkung individuell für jede einzelne Indikation die wirkungsvollste Therapie zu gestalten. Das Hauptprinzip besteht darin, das Gleichgewicht des gesamten Organismus zu stärken.

Es geht hier nicht um den Streit „ganz chemisch“ gegen „ganz natürlich“. Synthetisch hergestellte chemische Substanzen haben außerordentliche Erfolge erzielt. Leider haben diese Erfolge aber auch dazu geführt, dass im Lauf der Zeit die Vorzüge der Medizinalpflanzen zunehmend in Vergessenheit gerieten.

1.2 Ein bisschen Botanik

Ätherische Öle sind organische Stoffwechselprodukte in Form kleinster Öltröpfchen, die in Öldrüsen durch Photo- und Biosynthese in oder auf dem Pflanzengewebe (Blüten, Blätter, Gräser, Hölzer, Harze, Schalen, Wurzeln, Samen) gebildet werden.

In der Welt der Pflanzen gelten die aromatischen Pflanzen als die am höchsten entwickelten. Mithilfe der in den Öldrüsen enthaltenen ätherischen Öle können sie sich gegen Krankheiten und Fraßfeinde verteidigen, sie sind sogar in der Lage, miteinander zu kommunizieren.

Alle Teile aromatischer Pflanzen enthalten ätherische Öldrüsen. Zur Gewinnung ätherischer Öle werden – je nach Pflanzenart – die Pflanzenteile geerntet und destilliert, die die höchste Ausbeute versprechen:

Blätter (z. B. Niaouli, Myrte, Ravintsara, Tea Tree)

Blüten (z. B. Rose, Neroli, Lavendel, Ylang Ylang)

Harze (z. B. Benzoe, Styrax, Myrrhe, Weihrauch)

Holz (z. B. Sandelholz, Zedernholz, Rosenholz)

Kräuter (z. B. Thymian, Rosmarin, Basilikum, Melisse)

Rinde (z. B. Zimtrinde)

Samen (z. B. Anis, Fenchel, Kardamom, Kreuzkümmel)

Schale (z. B. Orange, Mandarine, Bergamotte)

Wurzelknollen (z. B. Ingwer, Iris)

Wurzeln (z. B. Vetiver, Angelika, Narde)

Unter den etwa 800 000 Pflanzenarten sind nur etwa 10 % in der Lage, aromatische Essenzen zu synthetisieren. Zu den wichtigsten Familien aromatischer Pflanzen zählen:

die Lamiaceae (Lippenblütler wie Lavendel, Muskatellersalbei, Minze, Basilikum)

die Myrtaceae (Myrtengewächse wie Niaouli, Tea Tree, Eukalyptus, Cajeput)

die Laureaceae (Lorbeergewächse wie Lorbeer, Rosenholz, Ravintsara, Litsea)

die Asteraceae (Korbblütler wie Schafgarbe, Kamillen, Immortelle, Estragon)

die Apiaceae (Doldengewächse wie Angelika, Karotte, Koriander, Fenchel)

die Pinaceae (Kieferngewächse wie Fichte, Kiefern, Zeder, Weißtanne)

die Poaceae (Süßgräser wie Zitronella, Lemongrass, Palmarosa, Vetiver)

die Cupressaceae (Zypressengewächse wie Zypresse, Wacholder)

die Rutaceae (Rautengewächse wie alle Agrumen)

die Rosaceae (Rosengewächse wie z. B. die Damaszenerrose)

Was der botanische Name über die Pflanze aussagt, erläutert ▶ Tab. 1.1 .

Tab. 1.1 

Was die botanischen Bezeichnungen über die Pflanze verraten.

Gattung

Zeichen für Kreuzung

Art

Unterart, Hybrid oder Herkunftsbezeichnung

Familie

Volksname: Eukalyptus

Eucalyptus

radiata

ssp radiata

(Myrtaceae)

Volksname: Pfefferminze

Mentha

x

piperita

Mitcham

(Lamiaceae)

Volksname: Rosenholz

Aniba

rosaeodora

var. amazonica

(Lauraceae)

1.3 Wie ätherische Öle gewonnen werden

Das gebräuchlichste Gewinnungsverfahren ist die Wasserdampfdestillation. In einer Destille werden die Öldrüsen der Pflanzen in heißem Wasser oder Wasserdampf aufgeschlossen. Das ätherische Öl steigt mit dem Dampf auf, und bei der anschließenden Abkühlung trennen sich Öl und Wasser. Das ätherische Öl wird von der Wasseroberfläche abgeschöpft. Dieses Wasser, das Hydrolat, kann ebenfalls zu Heil- und Pflegezwecken verwendet werden. Es enthält noch geringe Spuren ätherischen Öls und die wasserlöslichen Inhaltsstoffe.

Die Extraktion (Auszug) wird bei empfindlichen Blüten angewandt: Man legt diese in chemische Lösungsmittel ein, die den Blüten alle löslichen Aromastoffe, Farbstoffe und Wachse entziehen (extrahieren); anschließend wird das Lösungsmittel bis auf verschwindend geringe Rückstände fast vollständig herausdestilliert, das wachsartige Ergebnis mit Alkohol nochmals extrahiert und dieser abgedampft. Das ätherische Öl wird als Absolue bezeichnet. Werden Harze extrahiert, spricht man von Resinoid.

Die Expression (Kaltpressung) dient der schonenden Gewinnung von Zitrusölen: Beim Auspressen der Schalen entsteht eine Emulsion von Flüssigkeit und ätherischem Öl, die dann zentrifugiert und gefiltert wird. Zitrusöle werden fälschlicherweise oft auch „Essenzen“ genannt.

1.3.1 Von größter Bedeutung: die Qualität ätherischer Öle

Vor jeder therapeutischen Anwendung muss unbedingt eine strenge Auswahl ätherischer Öle nach strikten Qualitätskriterien stehen. Wer ätherische Öle direkt auf Haut und Schleimhaut anwenden möchte, sollte unbedingt auf beste, wenn möglich Bio-Qualität achten. Nur dann sind Wirksamkeit und Verträglichkeit abschätzbar. Allein naturreine Öle sollten zur Anwendung kommen.

Naturreine ätherische Öle sind chemisch nicht veränderte (genuine) Stoffe, die ausschließlich aus genau definiertem (authentischem) Pflanzenmaterial durch schonende Verfahren gewonnen wurden. Nur diese sollten in der Therapie zur Anwendung kommen.

Naturidentische Öle sind aus Stoffen (Molekülen) zusammengesetzt, die zwar in der Natur vorkommen, jedoch im Labor zusammengebaut wurden.

Synthetische Öle bestehen aus ganz neuen, im Labor konstruierten Molekülen, die es oft in der Natur gar nicht gibt. Sie finden ihre Verwendung in der Duftstoff-Industrie.

Was sind Essenzen?

Als Essenz bezeichnet man heute ein aus synthetischen und natürlichen Komponenten reproduziertes Produkt. Die europäische Pharmakopoe beschreibt nur die ätherischen Öle, nicht aber die Essenzen.

Essenzen sind Mischungen von Einzelsubstanzen oder auch ätherischen Ölen zum Zweck der Aromatisierung von Lebens- und Genussmitteln. Eine „100 %ig natürliche Essenz“ entspricht einem völlig aus natürlichen Komponenten synthetisierten Produkt. So kann z. B. „100 %ig natürliche Speiklavendelessenz“ sehr wohl nicht einmal ein einziges Gramm des ätherischen Öls vom Speiklavendel enthalten, sondern aus natürlichem Kampher, natürlichem Linanool, natürlichem 1,8-Cineol und natürlichen Terpenen hergestellt sein.

Ein natürliches ätherisches Öl dagegen ist ein Produkt, das direkt aus dem Pflanzenmaterial einer botanisch definierten Pflanze gewonnen wird.

Essenzen dürfen in der Aromatherapie nicht angewendet werden! Sie können toxisch oder allergen sein und erreichen nicht die von ätherischen Ölen erwartete Wirkung.

Im täglichen Sprachgebrauch (und auch in der Literatur) werden die beiden Begriffe „ätherisches Öl“ und „Essenz“ leider immer wieder als Synonym verwendet. Dies kann natürlich Verwirrung stiften.

Unverzichtbare Grundbedingungen für eine gute Qualität sind die Auswahl des Pflanzenmaterials, die Destillation und die absolute Reinheit des ätherischen Öls.

Die Pflanze muss von einer genau bestimmten Pflanzenart, nach Möglichkeit aus Wildsammlung oder zumindest biologischem Anbau stammen.

Wer qualitativ hochwertige ätherische Öle mittels Wasserdampfdestillation gewinnen möchte, muss die zu destillierende aromatische Pflanze genauestens kennen, da jede Art einen anderen Destillationsprozess und eine andere Destillationsdauer verlangt. Des Weiteren ist die Qualität des ätherischen Öls von der Herkunft und Qualität des Wassers (idealerweise Quellwasser), von dem Material des Alambics (Kupfer oder Inox) und dem Druck (unter 0,05 bar) abhängig.

Woran erkennt man die Qualität?

Folgende Kriterien helfen dabei, die Qualität eines ätherischen Öls einzuschätzen. Auf dem Etikett und in der Preisliste des Anbieters müssen folgende Angaben stehen:

„100 % reines ätherisches Öl“

die genaue lateinisch-botanische Bezeichnung der Herkunftspflanze

ggf. der Chemotyp (CT oder C.T.)

deutscher Pflanzename

das Ursprungsland

die Anbauweise:

kbA kontrolliert-biologischer Anbau

demeter Demeter-zertifizierte Bioqualität

Ws Wildsammlung

konv. konventionell (d. h. mit chemischen Düngemitteln, Pestiziden oder Herbiziden)

rück. rückstandskontrolliert

Je natürlicher die Bedingungen, unter denen die Pflanze angebaut wurde, desto besser und rückstandsfreier ist auch das Öl. Dies ist wichtig bei allen Anwendungen.

der Pflanzenteil, aus dem das Öl gewonnen wurde (z. B. Angelikawurzel oder -samen)

das Gewinnungsverfahren; bei Extraktion die Benennung des Lösungsmittels und ob das Öl auf Rückstände kontrolliert wurde

Zusatz und Mischungsverhältnis in Prozent – wie beim Irisöl, das unverdünnt fast unbezahlbar ist und deshalb als 1 %ige Mischung in Weingeist angeboten wird

genaue Füllmenge (Angabe in ml)

Sicherheitshinweis (Gefahrstoffverordnung lt. EU-Kennzeichnungsrichtlinien): Xn, Gefahrensatz R 65

Chargennummer (zur Identifikation)

Kaufen Sie kritisch! Grundsätzlich sollte man nur dort kaufen, wo man eine ausführliche und kompetente Beratung bekommt.

1.4 Physikalische Eigenschaften ätherischer Öle

Alle ätherischen Öle und Essenzen sind gekennzeichnet durch physikalische Eigenschaften mit geringen Variationen – je nach ihrer Zusammensetzung. Bei Raumtemperatur sind sie flüssig, bei geringer Temperatur kristallisieren einige aus oder werden zähflüssig. Dies ist kein Zeichen für schlechte, sondern ein Beweis für gute Qualität (z. B. Rosenöl).

Im Gegensatz zu den fetten pflanzlichen Ölen, mit denen sie nicht zu verwechseln sind, sind ätherische Öle flüchtig. Dies erklärt ihren Duftcharakter und ermöglicht, sie bei der Destillation mittels Wasserdampf oder per Extraktion aus dem Pflanzenmaterial herauszulösen. Auf Fließpapier geträufelt, verursachen sie einen transparenten Fleck, der sich, im Gegensatz zu fettem Öl, allmählich verflüchtigt. Bei zähflüssigen Ölen und solchen mit kräftigen Farben bleibt ein farbiger Rückstand.

Ätherische Öle sind mit geringer Ausnahme (z. B. Vetiver) leichter als Wasser (Dichte < 1). Deshalb kann man sie bei der Destillation in der sogenannten „Florentiner Flasche“ vom Wasser trennen. Ätherische Öle lassen sich deshalb auch nicht mit Wasser vermischen, aber sehr wohl mit Alkohol und fetten, pflanzlichen Ölen.

Weitere physikalische Konstanten sind optische Drehung und Brechung in polarisiertem Licht, wodurch jedes ätherische Öl eindeutig identifiziert und überprüft werden kann.

1.5 Chemotypen

Die in jüngster Zeit stark verfeinerten chemischen Analysetechniken (z. B. Gaschromatograf, Massenspektografie, Magnetresonanzmessung etc.) ermöglichen eine vertiefte Kenntnis der molekularen Strukturen eines ätherischen Öls. Ein ätherisches Öl besteht aus sehr komplexen chemischen Bestandteilen. Es finden sich in einem ätherischen Öl mehrere verschiedene molekulare Bausteine, von denen jeder einzelne verschiedene Eigenschaften aufweist.

Die vertiefte Kenntnis der genauen chemischen Bestandteile eines ätherischen Öls ist unverzichtbar für einen Therapeuten. Innerhalb der gleichen botanischen Spezies kann man anhand der Variation der chemischen Bestandteile die Eigenschaft einer Subspezies genau bestimmen. Das Wissen um die verschiedenen chemischen Bestandteile führte zu der Bezeichnung „Chemotyp“ (CT) – einer der wesentlichsten Begriffe in der Aromatherapie.

Hierbei handelt es sich um eine Form der chemischen und botanischen Klassifizierung, die das Molekül benennt, das vorwiegend in einem ätherischen Öl zu finden ist. Die Ausprägung eines Hauptbestandteils ergibt sich aus den Besonderheiten der botanischen Bedingungen, unter denen eine Pflanze wächst: das Herkunftsland, das Klima, der Boden, die Wachstumsbedingungen und die Erntezeit. Alle diese Bedingungen haben einen Einfluss auf die Zusammensetzung eines ätherischen Öls. Man spricht dann vom Chemotyp eines ätherischen Öls. Zwei Beispiele – Thymian und Rosmarin – sollen dies verdeutlichen:

Thymus vulgaris CT Thymol: Dieses ätherischen Öl besitzt einen hohen Anteil an Thymol mit seinen vorwiegend antiinfektiösen Eigenschaften.

Thymus vulgaris CT Thujanol: Der Hauptbestandteil Thujanol besitzt bakterizide, virizide und neurotonische Eigenschaften.

Thymus vulgaris CT Linalool: Der in diesem ätherischen Öl vorwiegend vorhandene Inhaltsstoff Linalol zeichnet sich durch seine antibakteriellen, antifungiziden, viriziden und antiparasitären (Verdauungssystem) Eigenschaften aus.

Rosmarinus officinalis CT Kampfer: Dieses ätherische Öl enthält vorwiegend den Inhaltsstoff Kampfer mit seiner Wirkung auf Muskelverspannungen oder -krämpfe und wirkt entzündungshemmend.

Rosmarinus officinalis CT 1,8-Cineol: Das 1,8-Cineol ist bekannt für seine mukolytische, expektorierende und antiseptische Wirkung auf das Bronchialsystem.

Rosmarinus officinalis CT Verbenon: Der Hauptinhaltsstoff Verbenon dieses ätherischen Öls ist bekannt für seine hautzell-regenerierende, bakterizide, schleimlösende, cholagoge und leberentgiftende Wirkung.

1.5.1 Inhaltsstoffe bestimmen die Wirkung

Jedes ätherische Öl besteht aus einigen oder auch aus sehr vielen verschiedenen Inhaltsstoffen, die den Duft und die körperliche und seelische Heilkraft bewirken. Viele dieser Inhaltsstoffe sind inzwischen erforscht und ihre Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen. Es sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die nach gemeinsamen Eigenschaften in folgende chemische Gruppen zusammengefasst werden: Monoterpenole, Sesquiterpenole, Monoterpene, Sesquiterpene, Ester, Aldehyde, Oxide, Phenole, Äther, Kumarine, Ketone und weitere, die nur in Spuren vorkommen.

1.5.2 Ganzheitliche Wirkung durch Vielfalt

Viele Öle besitzen einen Hauptbestandteil und damit auch eine Hauptwirkung, die aber immer durch weitere Inhaltsstoffe beeinflusst und ergänzt wird. Dieses Zusammenspiel mehrerer Inhaltsstoffe erklärt die vielfältige und ganzheitliche Wirkung der Öle.

Lavendelöl beispielsweise ist ein großer Helfer nicht nur bei Verbrennungen, Verletzungen und in Schocksituationen, sondern auch sehr wirksam bei Erkältungsbeschwerden, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Problemen, bei seelischen Verstimmungen und für die Hautpflege. Warum das Öl so unglaublich vielseitig wirken kann, wird bei der Betrachtung der Hauptinhaltsstoffgruppen von Lavendel fein (Lavandula angustifolia) klar:

40 – 50 % Ester (vor allem der Wirkstoff Linalylacetat), die unter anderem beruhigend, entspannend, angstlösend, stärkend, entzündungshemmend und sehr hautfreundlich sind,

25 – 30 % Monoterpenole (hauptsächlich Linalool), die ebenfalls hautfreundlich wirken, zudem auch antibakteriell, antimykotisch und antiviral (also bakterien-, pilz- und virentötend), anregend auf das Immunsystem und psychisch stärkend sind,

7 – 13 % Monoterpene, die eine durchblutungsfördernde, entzündungshemmende, desinfizierende, schmerzlindernde und stärkende Wirkung haben,

5 % Sesquiterpene, 3 % Ketone, 1 % Oxide, 1 % Kumarine, die diese Wirkungen durch unter anderem hautregenerierende, blutverdünnende oder schleimlösende sowie stimmungsaufhellende und beruhigende Eigenschaften unterstützen und ergänzen.

Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe bewirkt den wichtigsten Effekt der ätherischen Öle: ihre ausgleichende Wirkung. So erklärt sich auch die etwas verwirrende Aussage, dass Lavendelöl, wie einige andere Öle, zugleich entspannend und anregend wirkt: Denn was zu viel ist, wird reduziert, und was zu wenig ist, wird angeregt – im körperlichen ebenso wie im geistigen und seelischen Bereich.

Das Aromatogramm

Grundlage für eine gezielte Behandlung

Ätherische Öle können das Wachstum von Krankheitserregern hemmen. Das haben wissenschaftliche Studien ergeben. Ein Aromatogramm ( ▶ Abb. 1.1) deckt gezielt die ätherischen Öle auf, die gegen einen isolierten Erreger wirksam sind. Methodisch ähnelt das Aromatogramm einem Antibiogramm: Ein Plattendiffusionstest weist die Empfindlichkeit des isolierten Erregers gegenüber verschiedenen ätherischen Ölen nach. Die Größe der entstandenen Hemmhöfe zeigt dabei die Wirksamkeit der einzelnen ätherischen Öle an. Sind die wirksamsten Öle ermittelt, ist eine gezielte Phyto-Aromatherapie gegen den vorliegenden Erreger möglich.

Ätherische Öle können nicht nur alleine eingesetzt werden, sie lassen sich auch mit einer Antibiotikatherapie kombinieren. Wendet der Patient ein systemisches Antibiotikum und ein topisch appliziertes ätherisches Öl an, klingt die Infektion meist schneller ab als bei einer monotherapeutischen Gabe des Antibiotikums.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben die Wirkung ätherischer Öle gegen resistente Keime, die von einem Biofilm geschützt werden, gezeigt. Biofilme sind mikrobielle Lebensgemeinschaften, die sich aus Bakterien und Pilzen zusammensetzen können. Die Mikroorganismen bilden eine schützende Matrix extrazellulärer Zellsekrete, die Mikroorganismen im Biofilm vor äußeren Einflüssen schützt. Forschungen in vitro und in vivo haben gezeigt, dass ätherische Öle in der Lage sind, Biofilme und die darin schlummernden resistenten Keime anzugreifen und somit auch die Wirksamkeit von Antibiotika wieder zu erneuern. Ätherische Öle können als Diffusionshelfer Antibiotika an die Bakterien heranbringen, so dass diese Waffe wieder wirksam werden kann. Mittels Aromatogramm lassen sich die für den individuellen Fall jeweils wirksamsten ätherischen Öle ermitteln. Als besonders wirksam haben sich – neuesten Forschungsergebnissen zufolge – stark eugenolhaltige ätherische Öle erwiesen.

Nach den bisherigen klinischen Erfahrungen eignet sich eine Aromatherapie oder eine Kombination aus antibiotischer und aromatherapeutischer Behandlung besonders bei:

Vaginalinfektionen

Harnwegsinfektionen

Sinusitis, Pharyngitis usw.

Bronchialerkrankungen

Hauterkrankungen, z. B. Akne

Versorgung schlecht heilender Wunden

Für Sie als Arzt oder Therapeut ist die Anwendung einfach: Sie entnehmen am Infektionsort einen Abstrich und schicken ihn an ein Fachlabor. ▶ Adresse. Dieses erstellt nach der Anzucht und Differenzierung der pathogenen Erreger ein Aromatogramm, das die Wirkung verschiedener ätherischer Öle testet. Die wirksamsten Öle können dann je nach Infektionsort eingesetzt werden – als Kapsel, Lösung, Scheidenzäpfchen oder Salbe.

Aromatogramm

Abb. 1.1

1.6 Dosierung

Manche Inhaltsstoffe, zum Beispiel Ketone oder Phenole, haben inzwischen ein negatives Image, weil häufig vor ihren Nebenwirkungen gewarnt wird. Dabei haben gerade Öle mit diesen starken Wirkstoffen hervorragende Heileigenschaften, wenn sie richtig dosiert werden. In diesen Fällen gilt: Weniger ist oft mehr!

Öle wie Pfefferminze, die einen hohen Anteil an Ketonen (25 – 30 %) aufweisen, oder wie Thymian Thymol mit einem hohen Anteil an Phenolen (bis 55 %) dürfen nur niedrig dosiert angewendet werden und nicht über einen langen Zeitraum.

Ätherische Öle werden nur in Ausnahmefällen pur auf die Haut aufgetragen, weil sie je nach Inhaltsstoff, Konzentration und dem Hauttyp des Patienten hautreizend wirken können. Deshalb benötigt man einen Trägerstoff. Da ätherische Öle nicht wasserlöslich sind, braucht man einen Emulgator, um sie z. B. in Bädern oder Waschungen einzusetzen. Als Emulgatoren sollten keine chemischen Stoffe verwendet werden. Zur Emulgierung ätherischer Öle mit Hydrolaten oder Wasser eignen sich vor allem Sahne, fette Milch, Honig, Meersalz, Solubol und Propolistinktur. Bei der Auswahl ist die Anwendungsform entscheidend.