Mörderisch nette Nachbarn - Rita Janaczek - E-Book

Mörderisch nette Nachbarn E-Book

Rita Janaczek

0,0

Beschreibung

Wie schön wäre doch die Welt, wenn man sich nicht mit Nachbarn herumplagen müsste! Hanno und Paula wissen ein Lied davon zu singen. Nachbarn wie Kurt, der lieber harmlose Bäume umbringt, als im Herbst Laub zu fegen, ist alles zuzutrauen. Oder etwa nicht? Eine Krimi-Kurzgeschichte

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 29

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mörderisch nette Nachbarn

Krimi-Kurzgeschichte

Rita Janaczek

Alle Personen sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Personennicht beabsichtigt.

 ©Rita Janaczek 2023   

Machandel Verlag
Neustadtstr.7, 49740 Haselünne

Coverdesign: Ch. Erpenbeck mit Bildmaterial von Adamchuk/yayimages.com

Kapitel 1

Damals, zu Beginn des neuen Jahrtausends, hatten wir uns ein Grundstück im Grünen angeschaut, also wirklich im Grünen. Total verwildert, mit fünf mächtigen Buchen, mitten drauf ein altes Haus, baufällig, aber noch zu retten. Rundherum Wiesen, Felder und etwas Wald im Südwesten. Eine schmale, asphaltierte Straße führte in dieses Nichts und wurde auf den letzten Metern zu einem grasbewachsenen Weg. Das Plätschern des kleinen Baches konnte man hören, zumindest, wenn man das entfernte Rauschen der Autobahn ignorierte. Idylle pur, einhundertundfünf Prozent. Mindestens. Ich konnte nicht fassen, dass es so etwas beinahe Unberührtes noch gab. Mein Leben in diesem Haus konnte ich mir sofort vorstellen. Meine Seele ist durch die porösen Fugen direkt hineingeglitten. Hat sich durch die Räume bewegt, durch die Hintertür zur noch nicht vorhandenen Terrasse, um in den blühenden Garten mit den lauschigen Schattenplätzen zu verschwinden. Mein Hanno stand im Gestrüpp am Bach, in sich versunken. Da wusste ich, auch er ist angekommen. Wenn ihm etwas die Sprache verschlägt, ist das ein untrügliches Zeichen für absolute Faszination. So wie in der Winternacht bei Evis Geburt. Oder für absolute Trauer, so wie im Moment, als wir erkennen mussten, dass unser kleines Mädchen nicht bei uns bleiben würde. Seitdem nennen wir sie unseren Eintagsschmetterling. Als Hanno auf mich zukam, Kletten am Pulli, Grünzeug im wirren Haar, wusste ich, dass es die Faszination ist. Sein Grinsen war so breit wie sonst nach drei Flaschen Bier. Ich konnte ihm ansehen, wie er bereits geistig seinen Bulli voller Maschinen und Werkzeug herankarrte. Die Sache hatte nur einen Haken. Es gab noch mehr Interessenten und der Makler ließ durchblicken, dass einige wesentlich finanzstärker waren als wir. Er sortierte uns bereits geistig aus. 

Zu der Zeit waren wir noch ein unbescholtenes Ehepaar, doch aus der Sicht unserer Nachbarn vom Schicksal gezeichnet. Drei Fehlgeburten und dann nur einen Eintagsschmetterling. Acht Parteien in einem Mietshaus mit begrüntem Innenhof. Jeder wusste, was gut für mich ist, offen und hinter vorgehaltener Hand. Das reichte uns bald. Deshalb gingen wir eines Abends von Tür zu Tür und teilten jedem mit, dass wir gemeinsam entschieden hatten, ohne Kinder zu leben. In einem Korb hatte ich eine Flasche Sekt und Gläser dabei. Jeder, der wollte, konnte mit uns auf diese Entscheidung anstoßen. Danach war Ruhe. Mit einer solchen Aktion hatten sie nicht gerechnet. Hanno und ich mussten versuchen, den Sinn unseres Lebens in anderen Dingen zu finden. Wir wussten, das würde uns irgendwann gelingen.