Moving Forward - Topfit für die Zukunft - Josef Mantl - E-Book

Moving Forward - Topfit für die Zukunft E-Book

Josef Mantl

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In seinem Buch "Moving Forward - Topfit für die Zukunft" gibt der Unternehmer Josef Mantl wertvolle Tipps für mehr persönlichen Erfolg in Business, Leben und Karriere anhand eigener Erfahrungen und internationaler Beispiele. In 10 Kapitel werden Wege beschrieben, um nach vorne zu kommen: Zwinkern in die Zukunft, Ein guter Tag beginnt mit Start-up-Spirit, Original genial - massiv kreativ, So schmeckt der Erfolg, Wie man sich Freunde macht, Jeder kann ein Influencer sein, Strategien gegen den Stress, Der verborgene Motor im Ich, Die Diplomatie des Augenblicks sowie Waagschalen, Worte und Verantwortung. Der positive Schaffensdrang, die Inspiration als Antrieb, die Kraft der Bewegung - Moving Forward macht topfit für die Zukunft.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 183

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Pfeif aufs Vorwort, fang an!

1. Kapitel

Zwinkern in die Zukunft

2. Kapitel

Ein guter Tag beginnt mit Start-up-Spirit

3. Kapitel

Original genial, massiv kreativ

4. Kapitel

So schmeckt der Erfolg

5. Kapitel

Wie man sich Freunde macht

6. Kapitel

Jeder kann ein Influencer sein

7. Kapitel

Strategien gegen den Stress

8. Kapitel

Der verborgene Motor im Ich

9. Kapitel

Die Diplomatie des Augenblicks

10. Kapitel

Waagschalen, Worte und Verantwortung

Nachwort

Let´s move forward together!

Vorwort

Pfeif aufs Vorwort, fang an!

Alles liegt vor dir. Der staubige Highway zur Herrlichkeit. Die Neonstraße zum Erfolg. Das Glück. Die verdiente Anerkennung. Der Weg nach vorne. Moving Forward. Beweg dich, mein Freund. Weg mit den Chips, runter von der Couch, rein ins Leben. Das Leben wird’s dir danken. Gib Gas, und zwar jetzt. Du bleibst nicht stehen, sondern du bewegst dich. Setzt ein Bein vor das andere, wieder und wieder. Und wieder.

Du gehst, läufst, marschierst, stolperst, strauchelst, fällst, kriechst, rappelst dich auf, beutelst dich ab, gehst es von neuem an, gehst weiter, gehst schneller, legst an Tempo zu, rennst, flitzt durch den Tag, fliegst dahin, jagst durch die Zeit, vorwärts, vorwärts. Der Weg ist gerade, biegt kurz ab, links, rechts, rechts, links, dann wieder diese endlos lange Gerade, schnell, schnell, immer schneller, nach vorne.

Moving Forward.

Das Gewissen, es zeigt einem den Pfad zu sich selbst. Du wanderst weiter, siehst den Richtstrahl der Rechtschaffenheit, wandelst auf dem Weg deiner Bestimmung, dort vorne, ja, genau dort liegt das erste Etappenziel auf dem Endlosmarsch, den sie Leben nennen. Und hier schon, ja, genau hier ist das rote Zielband, du erreichst es, es spannt sich, zerreißt vor deiner Brust, du hast es geschafft, wirst langsamer, du gehst gemächlicher, lächelst, schaust dich um, nickst und schreitest dahin, zufrieden, voll Stolz, so funktioniert das also, genau so. Und jetzt auf zur nächsten Etappe.

Moving Forward. Raus aus dem Zähfluss, es zahlt sich aus, ja, das tut es.

Es gibt ein Leben nach Corona. Wie es auch ein Leben mit Corona gibt und geben wird. Ich plädiere wie viele andere für Verantwortung und Vernunft. Wir müssen Abstand halten, auch vor der Panik. Einer etwaigen Niedergeschlagenheit müssen wir mit Besonnenheit, Klarheit im Denken und Mut begegnen. Keine Trübnis, keine regengrauen Gedanken. Corona wird und darf nicht unser Untergang sein. Jede Talfahrt ist irgendwann zu Ende, und dann schießt der Rollercoaster wieder steil nach oben. Die Hochschaubahn fährt wieder hinauf.

Leben ist Bewegung. Das heißt, wir müssen besser werden, uns weiterentwickeln, Tag für Tag. Moven statt grooven. Think digital. Go smart. Der Sprung von 0 auf 1 ist nur ein binärer Klacks, eine winzige Zustandsveränderung. Trotzdem geht bei 1 das Licht an, während bei 0 die Dunkelheit ruht. Von 0 auf 1 ist das, wo wir hinwollen. Genau das drückt Moving Forward aus. Die Bewegung beginnt immer zuerst im Kopf. Die Botschaft. Move. Forward. Now. Auch wenn du scheiterst, es ist nur für einen Moment. Übrigens: Danke, dass du dieses Buch liest. Du kannst es jetzt weglegen.

Oder weiterlesen. Moving Forward ist mir immer wieder als Motivationsmotto durch den Kopf geschwebt, Moving Forward war ein ständiger Gedanke, eine fixe Idee, die ich in eine Form gießen wollte. Umso mehr und je öfter ich in der Welt unterwegs war, vor allem in den USA, wo ich all die Möglichkeiten, aber auch Grenzen gespürt habe, immer mit diesem wichtigen Blick über den Tellerrand. Inspiriert von den Büchern über Mut und Erfolg. Im Bewusstsein der bodenständigen Kraft und mit der erfrischenden Selbstironie eines Österreichers. Diese Energie und ein tolles Team haben mit der Moving Forward Conference in New York City sogar zum »Biggest Austrian organized event in America« geführt. Ein weiterer großer Turbo für dieses Buch.

Vor allem aber auch die faszinierenden nationalen und internationalen Persönlichkeiten, von deren Ratschlägen ich erzähle, aus denen man so viel lernen kann.

Es ist, als ob ich es mir in der Früh mit Rasierschaum auf den Spiegel in meinem Badezimmer geschrieben hätte:

Der positive Schaffensdrang. Darum geht es in diesem Buch. Um die Kraft der Bewegung, die alles verändert. Deine Zukunft, dein Leben, deinen Erfolg. Einfach alles.

Alles liegt vor dir.

1.

Kapitel

Zwinkern in die Zukunft

1. Kapitel

Zwinkern in die Zukunft

Mitschuld war wieder mal der Gin Tonic. Ein paar Freunde und ich, wir hatten uns vor einiger Zeit – als Social Distancing noch kein Thema war – zu einem Treffen wechselseitiger Inspiration und angewandter Horizonterweiterung zusammengetan. Hintergrund war, weitere Ideen für dieses Buch zu sammeln. Moving Forward. Mit zwei Worten hast du eine Botschaft, aber noch lange kein Buch.

Es war ein Frühlingsabend, lau draußen, der Mond wie eine Silbermünze am Himmel, drinnen im Foyer des Wiener Hotels Le Méridien duftete es ein wenig nach Zukunft. Da war dieser Raum als Ort für dynamische Gäste, alles schwarz lackiert, der wuchtige Tisch ins Ovale lang gezogen, und rundherum zwölf Leute. Eine Tafelrunde der Moderne, Denker, Macher, meine Freunde und Wegbegleiter. Unternehmer, Start-up-People, Professionals, Studierende, Schriftsteller, Künstler, Blogger. Wir haben mit Meinungen um uns geworfen. Geöltes Brainstorming, das ist ein guter Motor für den Spirit. Die Gespräche drehten sich um das Jetzt und das Morgen. Und um dieses Buch. Moving Forward. Klar. Gut. Wir wollten gemeinsam die Ziele schärfen und Antworten geben können, wenn sich jemand fragt: Was bringt es mir? Warum soll ich es lesen? Warum soll ich meine kostbare Lebenszeit dafür verwenden? Warum ist das Buch für mich relevant? Wie kann es mein Buch werden? Mein buchstäblicher Begleiter?

Bewusst ohne Protokoll und Tagesordnung wurden Themen aufgeworfen, analysiert und diskutiert, die die Menschen aller Generationen betreffen, bunt durchgemischt. Zu dieser Zeit natürlich ohne Schutzmasken.

Reden über das Leben, Gedanken über das Morgen und verstehen, wie das Gestern war. Eine Zeitlosigkeit stellte sich ein, ein holistischer Ansatz im Denken, eine Ganzheitlichkeit im Gespräch. Alles hängt zusammen, alles ist miteinander verknüpft. Jeder Gedanke hat Auswirkungen. Gedanken werden zu Worten, und Worte werden zu Taten.

Jemand stellte provokant die Frage in den Raum, ob eine künstliche Intelligenz auch deppert sein kann. Freilich. Jeder Algorithmus kann anfällig für Dummheit sein. Du kannst einem Programm sagen: Check mir alle Details zu einem Hund, sagen wir, einem Golden Retriever namens Max, und du fütterst das System mit sechshundert Millionen Details, dann wird es alles über den Hund wissen. Aber schick dem System ein Foto von einer Katze, und es wird fragen: Wie jetzt? Was für ein Hund ist das denn? Es braucht den Menschen zum Erkennen des Ganzen.

Wir redeten über Programme und Möglichkeiten, über verschlüsselte Sinnhaftigkeiten und die Kunst der Prophezeiung. Was wird sein, was mag passieren? Werden Roboter unser Denken übernehmen oder nur unsere Bequemlichkeit unterstützen? Artifical Intelligence.

Urban Future. Wir fantasierten über das Leben in der Stadt der Zukunft, wie digital, wie sauber wird die Zukunft sein, die sich uns offenbart. Sie liegt da wie ein Teppich, über den wir gehen müssen. Unsere Urban Mobility.

Und dann zogen die Wolken auf über unser Gespräch. Das Thema Klimawandel war da, und jeder wusste, wie wichtig das war, ist und sein wird. Nicht nur ein rein grünes Anliegen, sondern ein globales Thema, das uns und vor allem die nächste Generation massiv beschäftigen wird. Die Welt verändert sich, das Klima verändert sich, und der Mensch ist schuld daran. Wichtig wäre, wenn wir Möglichkeiten schafften, um Klimaziele global umzusetzen, aber schon regional und kommunal im Kleinen beginnen. Grün hier nicht als Farbe einer Gesinnung, sondern als Farbe der Hoffnung.

Das war mir auch immer persönlich ein Anliegen. Während meines Studiums als Fulbright-Stipendiat am Emerson College of Communication in Boston lernte ich 2007 US State Senator Marc R. Pacheco, Chairman des Massachusetts Senate Committee on Global Warming and Climate Change, kennen und startete mit ihm und der United Nations Youth and Student Association (Akademisches Forum für Außenpolitik) die globale Nachhaltigkeitsinitiative »Sustainable Future Campaign«, die in den Jahren danach auch zur Ausbildung zum »Climate Leader« durch den ehemaligen US-Vizepräsidenten und Nobelpreisträger Al Gore und der Gründung der »Green Tech Bridge USA – Austria« mit Präsentation vor Congressman Joseph Kennedy III. führte. Viele der am Tisch Anwesenden hatten Projekte dieser Art immer von Anfang an tatkräftig unterstützt.

Es braucht den Willen zur Umsetzung. Act now. Move Forward.

Und dann Digital & Social Media. Unendliches Thema, unendliche Weiten. Auch wesentlicher Schwerpunkt meiner Kommunikationsagentur JMC. Die Digitalisierung als Scheidepunkt des Vorwärtskommens. Die vierte industrielle Revolution läuft nicht an, wir stecken mittendrin! Wir sind die Kinder der Digitalisierung. So wie früher die Eisenbahn erfunden wurde oder das Fernsehen oder noch früher der Buchdruck. Niemand kann sich gegen das Schicksal stellen, keiner kann sich gegen das Morgen stemmen. Es wäre dumm zu behaupten, wir könnten uns entscheiden. Entscheiden, ob wir an der Digitalisierung teilhaben oder nicht. Das ist so, als würde man sagen: Der Hurrikan, der auf uns zukommt, wird mich nicht betreffen. Ich mache einfach das Fenster zu und schließe die Tür ab, dann kann mir nichts passieren.

Technologischer Fortschritt ist noch nie friktionsfrei verlaufen. Die heutige Debatte zwischen Taxi und Uber erinnert manchmal an das 19. Jahrhundert, wo in der Transitionsphase zwischen Kutschen und Automobilen die Kutscher die Aufgabe bekommen hatten, Fußgänger vor den herannahenden Automobilen zu warnen. Eine Idee der Gewerkschaften mit dem Resultat, dass die Fahrtgeschwindigkeit von Automobilen bei 4 km/h lag.

Man kann Fortschritt nicht verbieten. Aber andererseits darf man seine Augen vor Problemen auch nicht verschließen. Oft sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Und natürlich Lifestyle, wie wir leben werden, was uns erfreut und was uns bewegt. Das Thema gibt mehr her, als ein Abend verträgt. Aber niemand wollte einen Anspruch an die Vollständigkeit erheben. Reden ist denken, und denken ist austauschen.

Es geht nicht zuletzt darum, Meinungen zuzulassen und den Geist der Modernisierung zu nähren.

Eine sehr gesund lebende Food-Bloggerin, für uns, den Versuchungen des Alltags sich immer wieder hingebende Allesesser natürlich ein besonderes Vorbild, warf drei Themen in die Runde, die ihr auf der Zunge zergingen: Influencer Marketing, der mögliche Tod des Fernsehens und Live-Content.

»Influencer Marketing ist ein enormer Trend, weil gerade eine jüngere Zielgruppe ihre Vorbilder auf Social Media sucht«, sagte sie. »Die früheren Fernsehstars sind jetzt die Blogger und Influencer auf Instagram. Menschen wollen heutzutage am Leben ihres Vorbilds teilhaben und verfolgen deshalb aktiv Posts und Storys. Aus diesem Grund haben Influencer großen Einfluss, weil sie ihren Followern auf einer sehr menschlichen Ebene begegnen.« Werbung wird zu einer Art Empfehlung durch einen Freund. »Diese authentische Art der Werbung können sich Firmen zunutze machen und mit gezielt ausgewählten Influencern ein großes Maß an Brand Awareness und Brand Love erzeugen.« Sie holte Luft und kam in voller Härte zum zweiten Punkt.

»TV is nearly dead.« Sie lächelte zu dieser Beinahe-Todesanzeige. »Es wird immer schwieriger, die Menschen über traditionelle Medien wie Print, TV und Radio zu erreichen. Die wenigsten in der Zielgruppe von 15 bis 30 setzen sich am Abend zu einem 20-Uhr-15-Film. Nein, sie verbringen lieber ihre Zeit online am Handy auf Social Media und sehen sich dort für eine Stunde Storys ihrer Lieblingsblogger an. Die Reichweiten bei traditionellen Medien gehen immer weiter zurück, Mobile Usage für Netflix & Co. wird immer größer. Unternehmen sollten deshalb ihre Aktivitäten sehr stark auf online verlagern, um gerade wieder bei der jüngeren Zielgruppe anknüpfen zu können.« Die Kollegen in der Runde nickten, die Bloggerin kam zum dritten Punkt.

»Video und Live-Content. Ich sehe einen Trend zu Video und Live-Content auf allen Social-Media-Plattformen. Gerade auf Instagram fällt mir besonders auf, dass die Menschen immer mehr Storys schauen und die Gallery Postings immer weniger beachten. Man hat fast das Gefühl, dass die Follower so nah wie möglich an einem dran sein möchten und einfach das echte, reale, private Leben mitbekommen wollen. Und nicht die hochpolierten, bearbeiteten Bilder. Aus diesem Grund funktionieren auch Live-Videos und Insta-Storys im Moment so gut, da hier die Follower ungefilterten Content zu sehen bekommen.«

Spannende Ansichten! Tot ist das Fernsehen zwar meiner Meinung nach sicher nicht, aber die Branche weiß: innovate or die. Allein die rasante Entwicklung des Videoportals TikTok verdeutlicht die Schnelllebigkeit der modernen Kommunikation.

Die Nachspeise kam in Form eines Schokomousses angeschwebt, die Freunde in der Runde löffelten es leise in sich hinein, nippten am Espresso und hörten, was ein junger Startup-Spezialist zu sagen hatte. Auch er referierte in fünf Minuten über drei Trends, die ihm vor allem im Silicon Valley aufgefallen waren, wo er als Sales Manager gearbeitet hatte: Remote Work, Personal Branding und interessanterweise Entschleunigung.

Er stand auf und sagte: »Was Remote Work betrifft: Ortsunabhängiges Arbeiten verbreitet sich immer mehr. Das Start-up, wo ich gearbeitet habe, ist global aufgestellt, ohne Office irgendwo, mit jetzt mehr als 30 Mitarbeitern. Ich sehe diesen Trend nicht nur im Valley, dort sind sehr viele Firmen und Start-ups remote, oder die Leute haben zumindest die Möglichkeit, ein, zwei Tage von zuhause aus zu arbeiten. Das ist dort ganz normal. Aber auch was Freelancer und Digital Nomads angeht, zeigt sich immer mehr, dass man, egal wo man ist, produktiv und effizient arbeiten und Business machen kann, ohne jeden Tag ins Büro pendeln zu müssen.«

Was Personal Brand betrifft, meinte er: »Gerade in den USA habe ich bemerkt, wie sehr Social Media genutzt wird, um auf sich aufmerksam zu machen, sich selbst zu branden und positiven Einfluss auf andere zu haben. Nicht nur in Freizeitbranchen wie Fitness, Fashion, Lifestyle, sondern auch im Business-Sinne. LinkedIn wird übrigens sehr viel genutzt.

Immer mehr jüngere Menschen merken, dass man mit dem richtigen Einsatz von Social Media sehr viel erreichen kann und es schon lange nicht mehr nur ein Unterhaltungsmedium ist.«

Und sein drittes Thema: »Meditation und Entschleunigung: Ich habe noch nie so viele Leute über Meditation reden und praktizieren gesehen wie im Silicon Valley. Jeder meditiert, als wäre es das Normalste auf der Welt, und ich habe mich da angehängt. Aber auch Freunde hier in Europa, vor allem High Performer, sehe ich diese Welt immer mehr erforschen und testen.« Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. »Meditation kann unglaubliche Wirkungen haben. Und ja, ich war sehr skeptisch. Aber Studien zeigen, dass diese Leute auf dem richtigen Weg sind und anderen etwas voraus haben. Sie ruhen in sich. Ich denke, dass gerade High Performer und Start-up-Gründer das bewusst nutzen, um sich zu fokussieren und zu entschleunigen. Spannendes Thema und definitiv ein Trend, der riesig ist.« Applaus und meditatives Nippen am Gin Tonic.

Und ich dachte, kritisch auf mich selbst bezogen: Meditation, Entschleunigung, Digital Detox – na, da habe ich ja noch einiges vor mir …

Künstliche Intelligenz, Virtual-Reality-Brille. Es gibt einige Skeptiker, aber natürlich gibt es positive Seiten. Stellen wir uns vor, wenn ein Laie nicht mehr mit dem Auto in die Werkstatt fahren muss, sondern einfach die VR-Brille zuhause aufsetzt und mit Anweisungen der Brille das Auto in Schuss bringt. Die Brille erkennt die einzelnen Autoteile und erklärt dem Laien, wie er das Problem beseitigt. Noch besser: Das Auto ist ein selbstfahrendes Auto und fährt von sich aus zum Service, ich bin dann mal weg.

Unser inspirierendes Dinner ging nahtlos in eine Art Mini-Clubbing über, was den Ideenreichtum aber nur noch weiter anzündete.

Ein anderer Kollege hatte für sich drei Themen, die anzusprechen ihm ein Anliegen war: »Es geht um Work-Life-Balance«, sagte er, »Selbstverwirklichung. Junge Leute suchen viel mehr nach einem Sinn. Für uns ist Arbeit wichtig, weil wir natürlich Geld verdienen wollen, das ist immer ehrlicherweise ein Grund. Aber junge Leute wollen Spaß haben, sie wollen in der Arbeit aufgehen, sich selbst verwirklichen. Oft suchen sie sich verstärkt einen Mentor oder ein Vorbild. Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow hat ungebrochene Bedeutung.«

Die Pyramide definiert Selbstverwirklichung als oberstes Ziel, darunter kommen Individualbedürfnisse, soziale Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse und ganz unten physiologische Bedürfnisse. Maslow gilt als der wichtigste Gründervater der humanistischen Psychologie, in der eine Psychologie seelischer Gesundheit angestrebt und die menschliche Selbstverwirklichung im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts untersucht wird.

Der zweite Punkt in seinem Anliegen-Trio aus dem Lifestyle-Bereich: »Stressreduzierung. Durch Social Media glaubt man, dass viel mehr passiert. Früher ist genauso viel passiert, aber heutzutage checkt man einfach alle paar Sekunden, nicht Minuten, das Handy und bekommt neue Nachrichten durch Facebook, durch Twitter, durch Instagram und so weiter. Das hetzt mehr als alles andere.«

Und drittens: »Weiterbildung, Wissen. Junge Menschen bilden sich anders weiter. Man glaubt immer, dass sie nur vor Youtube hängen und nichts Gescheites machen. Natürlich passiert das auch. Aber so wie wir unsere Bücher lesen oder die ZIB 2 anschauen, so haben Youtuber ihre Tutorials über verschiedenste Themen, zu denen sie sich weiterbilden.«

Digital thinking. Learning on Demand. Das wird uns noch beschäftigen, denke ich.

Der Abend gewann mit jedem Vortrag an Bedeutung. Jeder merkte, dass etwas in der Luft lag. Der Geist der Zukunft. Ein Hauch Science Fiction. Der Mut, dem Morgen zu begegnen. Wir erörterten visionäre Sinnfragen und skizzierten das Leben in dreißig Jahren.

Einer Studie der Universität Oxford zufolge wird es schon in 25 Jahren 47 Prozent der heutigen Jobs nicht mehr geben. Das heißt, fast jeder zweite Arbeitsplatz wird obsolet. Freilich werden andere Jobs kommen, Roboter putzen, Alexa bei Laune halten, ein autonomes Uber reparieren, was auch immer. Buchhalter, Ärzte, Juristen, Lehrer, Bürokraten und Finanzanalysten könnten problemlos ersetzt werden, wie The Economist schreibt. Computer würden in der Lage sein, unfassbar große Datenmengen auszuwerten, um Entscheidungen zu treffen oder exakte medizinische Diagnosen zu treffen, basierend auf Hunderten Millionen von Fallstudien. Angeblich sicherer als jeder Oberarzt. Am Ende dieser digitalen Revolution mag es ein Höchstmaß an Effizienz dank besserer Software und vielleicht sogar mehr Wohlstand geben. Die Frage ist nur, ob Menschen das kapitale Glück und die Freiheit genießen können, wenn sie sich mit der VR-Brille eine Holo-Anzüglichkeit nach der anderen reinziehen und sich vom Haus-Androiden den Schweinsbraten in den Mund schieben lassen, dazu eine Grüner-Veltliner-Infusion einverleiben, die dem geneigten User alle neuneinhalb Minuten ein künstliches Glücksachterl in die Venen jagt. Prost auf die Zukunft! Aber wir wollen positiv denken und diese Zukunft begrüßen, sie nicht madig machen. Trotzdem muss man kritische Fragen stellen dürfen, schon jetzt.

Moving Forward – in time: Durch die Technologisierung werden Jobs verschwinden, und es wird eine sehr große Anzahl von Menschen vermutlich keine Arbeit mehr haben. Sinn schöpfen viele Leute heute aus ihrem Tun, wie wird sich das entwickeln, welche Alternativen gibt es? Wird es Freiwilligenarbeit sein, die Menschen dann antreibt, oder werden sie vor den Smartphones oder den äquivalenten Gadgets der Zeit ihren Tag fristen und darauf warten, wie ihr Leben vergeht? Was machen sie mit der ganzen Zeit, die sie auf einmal haben? Was bedeutet eine Gesellschaft ohne Aufgaben für eine Demokratie? Was bedeutet es für die Welt an sich?

Ich bin überzeugt, dass man sich nicht vor der Technik schrecken braucht. Grundkenntnisse und eine positive Einstellung gegenüber der Digitalisierung an sich können nicht schaden. Die Erinnerung an George Orwells 1984-Horrorszenarien hin, die Angst vor der permanenten Überwachung durch Alexa her. Und man muss ja nicht in jedem Zimmer einen smarten Lautsprecher haben, um glücklich zu werden. Menschen sollten die Offenheit haben, sich zumindest ein wenig mit Softwareentwicklung, Programmieren und moderner Technik auseinanderzusetzen. Einerseits sind die Tools nicht eine so große Hexerei, andererseits werden Jobs in diesen Bereichen gebraucht werden.

Und selbst wenn man sich nicht auskennt auf allen Gebieten - technologische Trends sind da. Beispielsweise einige aktuelle wichtige Begriffe, mit denen man sich durch den Tag buzzen kann und vielfach auch muss: IoT (Internet of Things) ist das Gebot der Stunde. Konnektivität. Alles vernetzt sich, wird mit dem Web verbunden und bekommt ein Gehirn verpasst. Der Kühlschrank weiß, wann er die Milch online nachbestellen muss, das Licht geht automatisch an, wenn man nach Hause kommt, und die Heizung reguliert sich von selbst auf gemütliche 23 Grad. Smart Voice. Smart Homes. Smart Life. Wer nicht smart denkt, bleibt auf der Strecke. Voice Revolution – die Stimme als neues Interface zwischen Mensch und Maschine. Voice Recognition – das Stimmprofil als neues Passwort, Banken nützen es bereits, plus Gesundheitsimplikationen, Persönlichkeit und Echtzeitanalysen, wie man auf Kunden (genauer genommen: deren Emotionen) bei Callcentern reagieren soll, daraus werden Psychogramme erstellt. Übersetzungsplattformen, die durch Artifical Intelligence und Machine Learning schon besser und schneller als Google Translate oder so mancher Simultanübersetzer sind. Sprachaufnahmen, automatisch in Text übersetzt und katalogisiert, wie man das von der NSA kennt. Kundenprofile in bester Cambridge Analytica-Manier. Tools in der Juristerei oder im Finanzwesen, beispielsweise durch das frühzeitige Erkennen von Insolvenzen – der Algorithmus macht’s möglich. Eine Software, die mit Zugriff auf Firmendaten innerhalb kurzer Zeit etwa Zahlungsengpässe bei großen Unternehmen in zahlreichen Abteilungen und vielen Monaten in Bruchteilen von Sekunden analysieren kann. Blockchain. Quantencomputer. Smart Workspace. Brain-Computer-Interface. Robotik. Nanotechnologie. Und, und, und.

Wenn also 2050 die Hälfte der heutigen Jobs Geschichte sein wird: Was wird das mit dem Selbstverständnis der Leistungsgesellschaft aus heutiger Perspektive machen? Wird es ein bedingungsloses Grundeinkommen geben? Was werden Menschen tun? Welche Perspektiven müssen her?

Fragen, die einen beschäftigen und bewegen. Und wo man weiß, sie sind essenziell für die Gesellschaft.

Corona war auch ein Katalysator für unaufhaltsame Entwicklungen. Den Satz „In jeder Krise liegt auch eine Chance“ können manche zwar schon nicht mehr hören, aber natürlich ergeben sich in Umbrüchen neue Möglichkeiten und vorher nicht denkbare Wendungen. Neubeginn. Umstrukturierung. Mit Mut, Fleiß, Ideenreichtum, Kreativität und Flexibilität kann man es schaffen. Wirtschaftliche Komplexität ist ein Faktum. Es braucht den Glauben an ein Morgen, in dem wir alle wieder lächelnd in den Spiegel schauen. Zuversicht kann man nicht schön daherreden. Man muss sie verinnerlichen.

Da nimmt man nachdenklich einen Schluck vom Drink. Cheers, my friend. Wir haben trotzdem und jetzt erst recht Mut. Wir zwinkern in die Zukunft. Wir kokettieren mit dem, was kommen mag, aber wir wissen um unsere Verantwortung. Wichtiger denn je, verantwortungs- und zielbewusst im Heute zu leben, um das Morgen erfolgreich zu gestalten. Moving Forward ist der Hochleistungsakku der Gegenwart. Nur wer heute etwas tut, gestaltet die Welt von morgen.

WAS WIR UNS MERKEN KÖNNEN