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Alles ruhig, alle sollten schlafen... ... doch zwei Passagiere, die sich gerade erst kennenlernten, haben andere Dinge im Sinn! ACHTUNG! Enthält sexuell anstößige Texte und ist erst ab 18 Jahren geeignet!
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Seitenzahl: 20
Veröffentlichungsjahr: 2025
Nachts im Zug
Prickelnde Kurzgeschichte
Bernadette Binkowski
Dieses Buch enthält sexuell anstößige Texte und ist für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet. Alle beteiligten Charaktere sind frei erfunden und volljährig.
Der Nachtzug schnitt durch die Dunkelheit, ein surrendes Ungetüm aus Stahl und flackernden Lichtern. Lisa lehnte sich in ihrem Sitz zurück, die Finger um das Weinglas geschlossen, während der Rotwein im Takt der Schienen leicht schwappte. Draußen zogen Lichter vorbei – vereinzelte Häuser, Laternen, manchmal nur der Widerschein des Mondes auf einem Feld. Sie hatte das Fensterabteil gewählt, nicht wegen der Aussicht, sondern wegen der Illusion von Privatsphäre. Der Restaurantwagen war fast leer; ein paar müde Geschäftsleute, eine ältere Frau mit einem Buch. Keiner von ihnen warf ihr einen zweiten Blick zu.
Ihr Laptop stand aufgeklappt vor ihr, der Cursor blinkte auf einer leeren Seite. Deadline morgen. Die Worte brannten hinter ihren Augenlidern, aber die Story weigerte sich, Form anzunehmen. Stattdessen drängten sich andere Gedanken in den Vordergrund – das endlose Rattern der Redaktion, die ständigen E-Mails, das Gefühl, nie wirklich weg zu sein. Dieses Wochenende sollte eine Flucht sein. Keine Interviews, keine Korrekturen, nur sie und die Stille.
Doch die Stille war unruhig.
Sie trank einen Schluck Wein, ließ ihn auf der Zunge zergehen, zu bitter für den Preis, den sie bezahlt hatte. Die Deckenlampen flackerten, warfen gespenstische Schatten über die Tische. Irgendwo knarrte eine Tür, ein leises Lachen aus der Küche. Sie strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und versuchte, sich auf den Bildschirm zu konzentrieren. Konzentrier dich. Schreib einfach irgendwas.
Doch dann – Bewegung.
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie sich die Tür zum Waggon öffnete. Ein Mann, Mitte zwanzig, dunkle Haare, die ihm unordentlich in die Stirn fielen. Er trug eine abgewetzte Lederjacke, die Schultern leicht nach vorn gebeugt, als wäre er gerade erst aufgewacht oder noch nicht ganz hier. Sein Blick schweifte durch den Wagen, blieb kurz an ihr hängen – nicht länger als nötig, aber lang genug, dass sie spürte, wie sich ihr Nacken erwärmte.
Er setzte sich zwei Tische weiter, bestellte ein Bier. Lisa senkte die Augen, tippte ein paar sinnlose Worte in ihr Dokument. Warum fällt es mir so schwer, heute etwas zu schreiben?
Der Zug ruckelte, ein kurzes, heftiges Schlingern, und ihr Glas kippte zur Seite. Sie fing es gerade noch, aber ein paar Tropfen Wein landeten auf ihrer Tastatur. Perfekt. Mit einem leisen Fluch griff sie nach einer Serviette.
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