Nackter Mann im Nebel - Marina-Christina Wöhrtmann-Zeul - E-Book

Nackter Mann im Nebel E-Book

Marina-Christina Wöhrtmann-Zeul

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Beschreibung

Marina Wörthmann findet sich nach einem "langen Schlaf" in einer Welt wieder, die sie nicht mehr erkennt: Ein Angriff feindlicher Länder mit einer Waffe sorgte dafür, dass jedes biologisches Leben eingefroren wurde. Nur diejenigen, die gerade an der freien Luft "am vögeln" waren, wurden davon nicht betroffen. Und diese Personen haben die Welt zum Großteil neu aufgebaut. Da es sich meist um Swinger oder Gruppensexliebhaber handelte, entstand eine Gesellschaft in der die freie Sexualität offen gelebt wird. Später hat man eine Methode gefunden, die anderen Menschen wieder zu wecken. Gleichzeitig wurde eine Möglichkeit geschaffen, die Erinnerungen und den Charakter so zu verändern, dass diese sich in der neuen Welt zu Recht finden würden. Marina ist in dieser neuen, freizügigen Welt allerdings zunächst etwas überfordert....

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Seitenzahl: 69

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Nackter Mann im Nebel

Nebel des GrauensHöhepunkt im RestaurantWelt ohne EifersuchtMarina wird aufgeklärtMarinas wirrer TraumEin wundervoller TagImpressum

Nebel des Grauens

Dicke Nebelschwaden zogen über die Strasse. Irgendwo in der Ferne hörte man einen Hund kläffen und eine Katze schrie. Die Stimmung war beängstigend. Marina wollte nur schnell nach Hause, weil ihr die Bilder des Films „The Fog- Nebel des Grauens“ im Gehirn präsent waren. Sie ging diesen Weg zwar täglich, aber bei diesem Wetter machte ihr der Heimweg doch ein wenig Angst. Es waren vielleicht noch 500 Meter bis zu ihrer schützenden Wohnung. Plötzlich hörte sie weitere Schritte hinter sich. Sie drehte sich kurz um, aber es war nichts zu erkennen. Der Nebel war auch zu dicht, als das man auch nur 10 Meter weit sehen konnte. Sie hörte einen Knall und die Schritte, die immer näher kamen, waren plötzlich verschwunden. Marina dreht sich wieder um. Es war nichts zu sehen, außer eben, dieser Nebel.

Marina blieb stehen um vielleicht doch etwas zu erkennen. Da erkannte sie eine Gestalt, die sich langsam auf ihr zu bewegte. Aber wieso gab es auf einmal keine Schritte mehr? Marina bekam nun doch eine ziemliche Angst. Sollte sie wegrennen oder stehen bleiben und abwarten? Sie entschied sich abzuwarten. Wird ja wohl nicht gleich ein Massenmörder sein.

Die Gestalt war jetzt nur noch ein paar Meter entfernt. Marina schaute intensiv hin. Es sah aus, als würde es sich um einen Mann handeln, der aber keine Klamotten am Leib trug. Das konnte doch nicht sein. Marina erklärte es sich so, dass er wohl einen engen Trainingsanzug trug. Einige Sekunden später konnte sie den Mann ganz klar erkennen und ihre Augen wurden riesengroß.

Der Mann war tatsächlich nackt. Er trug kein Stück Stoff am Leib. Da er ebenso auch Barfuss war, gab es auch eine Erklärung für das Ausbleiben der Schritte. Und so sicher wie der sich hier bewegte, schien ihm das auch kein Stück auszumachen. Der Mann sah Marina, kam weiter unbeirrt auf sie zu und blieb dann vor ihr stehen.

Marina musste einfach genau hinschauen. Tatsächlich. Der Typ war nackt und trug eine leichte Erektion vor sich her. Dies schien dem Mann aber überhaupt nicht zu stören. Er tat so, als würde es das normalste der Welt sein, nackt auf einer öffentlichen Strasse zu laufen, noch dazu mit einem leichten Ständer. Sie konnte nicht anders und musste genau hinschauen. Erst als der Mann anfing zu sprechen, schaute sie ihm ins Gesicht.

"Guten Tag. Mieses Wetter heute, oder? Sie fallen hier ja ziemlich auf. Entschuldigen Sie wenn ich sie anspreche, aber haben sie eine bestimmte Funktion?"

Marina verstand gar nicht, was er meinte. Welche Funktion sollte sie haben? Sie wollte doch nur nach Hause. Wie an jedem Tag in ihren recht langweiligen Leben. Hin und wieder unternahm ihr Freund mal etwas mit ihr. Aber meist war es immer der gleiche Trott. Aufstehen, frühstücken, zur Arbeit, Feierabend, nach Hause, Hausarbeit, Fernsehen evtl. dann noch eine Runde mit ihren Freund vögeln und dann schlafen.

"Wie? Wie meinen sie das? Ich will nur nach Hause. Komme gerade von der Arbeit."

Marina war total verwirrt. Es war nicht zu übersehen, dass der Mann sie sehr genau musterte und irgendwie nachdenklich wirkte. Die Situation war äußerst Absurd. Dort stand ein nackter Mann auf offener Strasse welches ja nun wirklich nicht alltäglich ist und der Mann fragt sie so etwas, so dass Marina das Gefühl hatte, sie wäre hier die Aussergewöhnliche.

"Von einem Ordnungsdienst kommen sie nicht, die tragen ja nur entsprechende Hüftbänder. Instandhalter sind sie auch nicht, dafür fehlt ihnen der Werkzeuggürtel. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso ihr ganzer Körper mit Stoff bedeckt ist. Welchen Sinn soll das haben?"

Marina verstand kein Wort wovon er da redet. Ist sie jetzt in einer falschen Welt hier? Sie überlegte und kam dann zum Schluss, dass der Typ vor ihr nur ein Verrückter sein konnte, der es irgendwie geschafft hat, aus der Psychiatrie heraus zu kommen. Sie wusste aber nicht wie sie auf die Frage des Mannes antworten sollte und so zuckte sie nur mit den Schultern. Ihr war das ganze irgendwie unangenehm. Der Typ sah wahrlich nicht schlecht aus und wenn sie nicht ihren Hugo hätte, würde sie wohl gerne sich auf ein nettes Abenteuer mit ihm einlassen. Aber das wir ihr jetzt doch zu verrückt, sie wollte lieber irgendwie nach Hause und sie hoffte, dass der Mann sie gleich in Ruhe lassen würde. Der Mann muss wohl die leichte Furcht in ihren Augen gesehen haben.

"Entschuldigen sie. Ich wollte sie nicht verängstigen. Ist nur etwas seltsam jemanden so auf offener Strasse zu treffen. Verzeihen sie mir, wenn ich sie belästigt haben sollte. Muss auch langsam nach Hause. Meine Frau fickt sicher schon mit meinem Freund. Und bevor ich nicht mehr zum Zug komme, muss ich jetzt weiter. Wünsche noch einen sehr angenehmen Tag."

Marina wollte noch etwas sagen. Sie wollte fragen, was er meinte, aber da hatte der Mann auch schon kehrt gemacht und war schnell wieder im Nebel verschwunden. Verwirrt blieb Marina noch eine Weile stehen bis sie sich entschloss weiter den Heimweg anzutreten.

Ihre Gedanken spielten etliche Szenen durch, aber sie kam zu keiner Erklärung, außer das sie eben einem Verrückten begegnet war. In ihren Gedanken versunken, war sie denn auch an ihrem Haus angelangt. Sie ging schnell die Treppen hoch, schloss ihre Wohnung auf und schaute sich erst einmal um. Alles wie gewohnt. Beruhigt lehnte sie sich erst einmal einen Augenblick an die Wand. Entschloss sich die Sache einfach zu vergessen. Einige Minuten stand sie dort. 'Eine Dusche täte jetzt gut' dachte sie sich und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer an dem das Bad angrenzte. Im Schlafzimmer zog sie sich ihr Kleid aus und legte den Rest auch flott ab. Gerade als sie nackt war, dachte sie wieder an dem Kerl von der Strasse. Sie war irgendwie neidisch auf dem Mann. Er nahm sich einfach das Recht, nackt auf der Strasse zu laufen und scherte sich offensichtlich nicht darum, dass es jemanden stören könnte. Wie gerne würde sie so etwas auch mal tun. Sie liebte die Nacktheit. Genoss auch hin und wieder mal einen Besuch am FKK-See. Aber einfach nackt auf einer öffentlichen Strasse zu laufen oder gar einen Einkaufsbummel in einer Shopmeile zu machen, war absolut nicht denkbar. Nicht das es ihr etwas ausgemacht hätte. Sie genoss es wenn man sie ansah. Aber bei so etwas würde es wohl einen Menschenauflauf geben. Marina erinnerte sich wieder daran, dass sie duschen wollte und ging ums Bett um sich dann zum Bad zu begeben. Im Vorbeigehen schaltete sie noch schnell den Fernseher ein um die Nachrichten mit zu hören. Wer weiß, vielleicht war der Typ ja sogar schon im Fernsehen. Würde sie jedenfalls nicht wundern.

Die Dusche war eine Wohltat. Sie überlegte was sie nachher Essen wollte. Sie könnten auch mal wieder Essen gehen. Marina entschloss sich Hugo später zu fragen, wenn er Heim kommen sollte.

Bei den Nachrichten gab es wohl einen neuen Sprecher bzw. eher eine Sprecherin. Die Stimme kannte sie jedenfalls nicht. Marina stand wohl bald 15 Min. unter der Dusche. Sie hätte heute ewig drunter bleiben können, aber es nützt ja nichts. Ein wenig muss der Haushalt noch gemacht werden und dann wird ihr Freund auch bald kommen. Sie stellte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und schnappte sich ein Handtuch mit dem sie sich grob abtrocknete. Nachdem sie die meiste Feuchtigkeit entfernt hatte ging sie wieder ins Schlafzimmer um sich noch ein wenig die Neuigkeiten im Fernsehen anzusehen und sich noch einen Augenblick zu erholen. Im Schlafzimmer schaute sie auf den Bildschirm und ließ vor Schreck das Handtuch fallen.