Nervenkitzel - Cris Meyer - E-Book

Nervenkitzel E-Book

Cris Meyer

4,5

Beschreibung

Die seit Jahren ungeküsste Sabine bricht aus ihrem trostlosen Ehealltag aus und trifft auf den von seiner herrischen Partnerin unterdrückten Michael, der in fremden Betten Trost sucht. Sie erleben einen berauschenden Frühling voller Abenteuer und sexueller Eskapaden, bis sie delikate Beweisfotos ihrer Ausschweifungen im Briefkasten finden. Eine lustvolle Geschichte von Menschen wie du und ich, die lange verdrängte Begierden ausleben und dabei die eine oder andere Überraschung erleben.

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Zum Buch:

Die seit Jahren ungeküsste Sabine bricht aus ihrem trostlosen Ehealltag aus und trifft auf den von seiner herrischen Partnerin unterdrückten Michael, der in fremden Betten Trost sucht. Sie erleben einen berauschenden Frühling voller Abenteuer und sexueller Eskapaden, bis sie delikate Beweisfotos ihrer Ausschweifungen im Briefkasten finden. Eine lustvolle Geschichte von Menschen wie du und ich, die lange verdrängte Begierden ausleben und dabei die eine oder andere Überraschung erleben.

Zum Autor:

Der Autor lebt in Süddeutschland und arbeitet als Manager in einem global operierenden Industriekonzern. Cris Meyer ist ein Pseudonym.

Inhaltsverzeichnis

Delikate Entdeckung und folgenreicher Entschluss

Abschied und Neuanfang

Begegnung mit dem Retter in der Not

Der Sündenfall

Nächtliche Eskapaden

Der Tag danach

Der Jüngling

Der Tabubruch

Die Bestrafung

Böses Erwachen

Scham und Schuld

Drei Monate zuvor

Aufmunternde Entdeckung

Blaue Seide, reife Pflaume

Der saubere Nachbar

Aufkeimende Hoffnung

Die Verabredung

Biergartenromantik

Schwimmbadbesuch

Sternschnuppe

Die Verfolgungsjagd

Chillout

Der nächste Morgen

Strafe und Geständnisse

Beweisfotos

Die Agentin

Delikate Entdeckung und folgenreicher Entschluss

Stirnrunzelnd betrachtete Sabine das eingetrocknete Ejakulat in der Schlafanzughose ihres Mannes. Das Teil hatte sie vor einigen Minuten beim Sortieren der Wäsche entdeckt. Nach dem anfänglichen Schock war sie darüber ins Grübeln geraten, was das wohl zu bedeuten hatte:

Ihr ehemals sehr reges Liebesleben hatte sich im Lauf der Ehejahre mehr und mehr abgekühlt und war vor gut zwei Jahren am Nullpunkt angelangt. Am absoluten Nullpunkt. Sabine hatte sich bereits viele Gedanken darüber gemacht, warum ihr Lothar sie seit geraumer Zeit nicht mehr anfasste. Zunächst hatte sie es auf Stress im Beruf geschoben, dann auf altersbedingt nachlassende Triebhaftigkeit. Beide Theorien wären durch ihre jüngste Entdeckung dann wohl widerlegt. Um ehrlich zu sein ist absolute Enthaltsamkeit für einen 46jährigen auch nicht die Regel.

Blieben noch die beiden folgenden Optionen: Er hatte eine Affäre, oder er fand sie schlicht und einfach nicht mehr attraktiv. Oder beides. Sabine fühlte einen schmerzhaften Stich im Herzen.

War sie zwischenzeitlich völlig uninteressant für ihn? Kein sexuelles Wesen mehr, nahm er sie gar nicht mehr als Frau wahr? Sie erinnerte sich daran, dass er es in den ersten Jahren ihrer Beziehung fast jeden Tag mit ihr treiben wollte, des öfteren auch mehrmals täglich. Da sie es irgendwann aufgegeben hatte, sich nach jedem Mal zu duschen, hatte sie über Jahre hinweg nahezu pausenlos seinen Saft in sich.

Und nun wichste er lieber in seine Schlafanzughose, als es mit seiner Frau zu machen. Niederschmetternd.

War es eigentlich nur ihr Mann, der sie nicht mehr wollte, oder gehörte sie generell zum alten Eisen? Grübelnd roch sie an der besudelten Hose. Irgendjemand hatte mal gesagt: Zu jeder verheirateten Frau gehört ein Ehemann, der nicht mehr scharf auf sie ist. Schlimm genug, eine von Millionen ungefickter Ehefrauen zu sein – dass sie generell als Sexobjekt ausgedient hatte war durch den jüngsten Fund allerdings noch lange nicht bewiesen. Vielleicht gab es ja irgendwo da draußen jemanden, der durchaus scharf auf sie war…

Zugegeben, sie war nicht mehr ganz so makellos wie zu der Zeit, als sie ihren späteren Mann als knackige 25jährige kennen gelernt hatte. Sie legte das Beweismaterial mit einer verächtlichen Handbewegung zurück in den Wäschekorb und wandte sich ihrem Spiegelbild im großen Schlafzimmerspiegel zu.

Sabine sah darin eine Frau mit ungekämmten Haaren, die in einem viel zu weiten Pyjama steckte. Ungeschminkt, mit ernstem Blick und hängenden Mundwinkeln. Die Niedergeschlagenheit war ihr deutlich anzusehen. Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, um sie ein wenig in Form zu bringen. Schon besser. Jetzt noch ein Lächeln dazu. Ein wenig gequält zwar, aber für den Anfang gar nicht schlecht.

Die Schultern zurück, eine Hand lässig auf der Hüfte aufgestützt – und schon war sie durchaus als weibliches Wesen erkennbar.

Für eine unlängst vierzig gewordene sah die Frau im Spiegel doch eigentlich gar nicht so schlecht aus. Was störte war der Pyjama mit der Ausstrahlung einer Feinripp-Unterhose mit brauner Bremsspur. Mit lasziv geschürzten Lippen knöpfte sie langsam das Oberteil auf. Als sie vor etwa fünf Jahren an einem Sonntagvormittag das letzte Mal vor ihrem Gatten einen Strip gewagt hatte, sah dieser kaum von seiner Zeitung auf. War das demütigend. Einer der Sargnägel ihres Liebeslebens.

Sie schob den Gedanken an diese weitere niederschmetternde Erfahrung weit von sich, knöpfte das Oberteil vollends auf und ließ es zu Boden gleiten. Als sie gleich darauf auch aus der Pyjamahose stieg, schwangen ihre vollen Brüste auf verlockende Weise hin und her.

Kritisch musterte sie ihr nacktes Spiegelbild. Ihren Körper konnte man zwar nicht wirklich als schlank bezeichnen, mit Sicherheit jedoch als wohlproportioniert. Runde Hüften, im Vergleich dazu eine schmale Taille. Ist es nicht das, was Männer mögen?

Ihren Busen hatte sie noch nie so richtig leiden können. Sie beneidete Frauen mit kleinen, straffen Brüsten, die nicht so schwer herunter hingen wie ihre. Doch genau genommen waren ihre Brüste ein echter Hingucker.

Sicher, durch ihre Größe boten sie der Schwerkraft viel Angriffsfläche. Andererseits: nur wo nichts ist, kann nichts hängen. Ihr fielen auf Anhieb ein paar Sachen ein, die sie mit diesen Titten machen könnte – und die einem Mann sehr, sehr gefallen würden.

Der Wind spielte mit dem Vorhang vor dem offenen, bodentiefen Schlafzimmerfenster. Die Frühlingssonne zauberte vor dem Fenster einen hellen Streifen auf den leicht rötlichen Holzboden, ihr Spiegelbild war dadurch in ein warmes Licht getaucht. Sie strich mit den Fingerspitzen sanft über ihre Nippel. Ein lange nicht mehr gekanntes Gefühl. Ihr wurde schlagartig bewusst, wie empfindlich ihr Körper auf Reize reagierte – eine Folge der jahrelangen Enthaltsamkeit? Sie stellte sich vor, er wäre ein Mann, der sie berührte. Eine Gänsehaut erfasste ihren Oberkörper, und ihre Nippel wurden hart. Sehr hart. Sie umfasste ihre Brüste mit den Händen und drückte sie ein wenig zusammen. Mit Sicherheit würde so mancher Mann einiges darum geben, seinen Schwanz im tiefen Tal zwischen diesen beiden Prachtstücken vergraben zu können. Sie hob ihre rechte Brust bis zum Mund, leckte mit der Zungenspitze über den Nippel und warf ihrem Spiegelbild dabei einen lüsternen Blick zu. Eigentlich war sie doch ein echt geiles Stück! Faszinierend, nach so langer Zeit wieder eine ganz andere Seite an sich zu entdecken.

Ihre Selbstzweifel hatten nach und nach einer gewissen Trotzhaltung Platz gemacht, die jetzt allmählich in Wut umschlug. Wut darüber, dass sie über so lange Zeit hinweg nach und nach in sexueller Hinsicht geradezu verkümmert war, ohne es zu merken. Wut darüber, Jahre ihres Lebens regelrecht verschenkt zu haben. An einen Mann, der seinen Pyjama attraktiver fand als sie.

Lässig blies sie eine Strähne ihrer hellbraunen, mittellangen Haare aus dem Gesicht. An der Frisur musste sich etwas ändern. Straßenköterblond, unauffällig, viel zu brav. Typ Hausmütterchen.

Konnte man ihre Beine als schön bezeichnen? Hm, um das beurteilen zu können müsste man zunächst die Haare entfernen. Dieser unangenehmen Prozedur hatte sie sich schon seit geraumer Zeit nicht mehr unterzogen. Wozu auch? Es gab schließlich niemanden, der sich an ihrem Pelz stören könnte. Der keusche Lebenswandel hatte auch seine Vorteile.

Angesichts des nahenden Frühlings – und der damit verbundenen Aussicht darauf, in einem kurzen Rock die Männerblicke auf sich ziehen zu können – beschloss Sabine, ihrer Beinbehaarung umgehend zu Leibe zu rücken. Und nicht nur das. Ihre Planung des heutigen Tages sah ab sofort wie folgt aus:

Enthaarung: das unangenehmste zuerst

zum Friseur gehen: dunkelbraun oder schwarz färben

Einkaufen: kurze Röcke, knappe Oberteile, hochhackige Schuhe – und Dessous

Und noch etwas nahm sie sich ganz fest vor: Sie würde ihrem Mann Hörner aufgesetzt haben, noch bevor die Woche zu Ende war. Dieser Gedanke ließ ihr Herz wild klopfen und zauberte ihr ein teuflisches Lächeln ins Gesicht. Ein Schub von Glücksgefühlen durchströmte ihren Körper. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sich Sabine so richtig lebendig.

Abschied und Neuanfang

Michael schlenderte zum letzten Mal durch die verglaste Empfangshalle, deren moderner Baustil im starken Kontrast zur spießigen Mittelmäßigkeit des Unternehmens stand. Es war sein letzter Arbeitstag, man hatte ihn gefeuert. Nachdem er heute seine paar Sachen zusammengepackt und die warmen Zukunftswünsche seiner zukünftigen Ex-Kollegen über sich ergehen lassen hatte, gab es jetzt nur noch eines zu tun: Die Verabschiedung von seiner Lieblingskollegin Doris, die als Empfangsdame hinter dem Tresen saß. Die etwas dralle Mittdreißigerin mit den blonden Haaren ist – oder war – die einzige Person in der Firma, die er wirklich leiden konnte. Sie hatte sich nie an den zahllosen Intrigen und Verleumdungskampagnen beteiligt, in Michaels Augen war sie die einzige Normalgebliebene in diesem Irrenhaus. Deshalb fiel ihm der Abschied von ihr auch am schwersten. Oder besser gesagt: sie war die einzige, von der ihm der Abschied schwer fiel.

Wie so oft in den letzten Jahren ging er zum Eingang des Tresen-Bereichs, wo er fast jede Mittagspause bei einer Unterhaltung mit Doris verbracht hatte. Sie drehte sich auf ihrem Drehstuhl zu ihm um und blickte ihn ernst an. Sie sah richtig traurig aus. War das etwa ein feuchter Glanz in ihren Augen? Tatsächlich! Es gab also wirklich einen Menschen hier, der ihn vermissen würde. Er zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.

„Das ist echt ein Unding, was die sich mit dir erlaubt haben.“ – „Tja, böse Welt.“ Sie wussten beide nicht so recht, was sie sagen sollten, und sahen sich nur minutenlang an. Dann raffte sich Michael auf, mit einem Kloß im Hals sagte er: „Also, ich pack’s dann mal. Ich wünsch’ dir noch alles Gute… war immer schön, mit dir zu plaudern. Ohne dich hätte ich das nie so lange ausgehalten.“ Doris stand auf und kam auf ihn zu. Sie legte ihre Hand auf seinen Oberarm. „Ich werd’ dich vermissen! Ich hoffe, dir geht es einigermaßen?“ – Er lächelte gequält. „Passt schon, alles gut.“ – „Im Lügen warst du noch nie gut.“ – „Das ist ja das Problem.“ Sie lachten beide sarkastisch.

„Hey, weißt du was?“ Doris lächelte ihn an. „Lass uns heute Abend was trinken gehen! Ich hab’ morgen frei, und du kannst morgen sicher auch ausschlafen, stimmts?“

Michael strahlte. Dass dieser Abschied eben doch nicht so endgültig war hob seine Stimmung ungemein. Selbst der – bestimmt unbeabsichtigte – kleine Seitenhieb im Hinblick auf die nun entfallene Notwendigkeit des frühen Aufstehens änderte daran nichts.

„Sehr gute Idee! Vor allem können wir uns dann mal unterhalten, ohne die ganzen Penner hier!“ sagte er mit einem Seitenblick auf die zwei Anzugträger, die gerade mit wichtiger Miene durch die Lobby schritten. Doris lachte. „Genau. Lass uns heute Abend die Kante geben!“ Sie verabredeten sich für acht Uhr in einer Kneipe in der Innenstadt. Die Aussicht, seine Doris noch heute wieder zu sehen machte es ihm um Dimensionen leichter, sich zu verabschieden. „Dann bis heute Abend!“ – „Ciao, bis später!“ Beschwingt und fast ein wenig übermütig verließ Michael die Firma, die Traurigkeit war wie weggeblasen. Verrückt: Rausschmiss, letzter Arbeitstag, und dabei allerbeste Laune.

Begegnung mit dem Retter in der Not

Mit einigen prall gefüllten Einkaufstüten in den Händen kämpfte sich Sabine durch die U-Bahn zu einer freien Vierer-Sitzgruppe und ließ sich erschöpft auf einen Sitz fallen. Sie war mächtig stolz auf sich: Hatte sie doch alle Aufgaben erledigt, die sie sich im Rahmen ihrer Mutation zur Sexbombe für den heutigen Tag vorgenommen hatte.

Nun galt es, Schritt zwei zu planen: Ihren ersten Seitensprung. Bereits während ihrer Einkäufe hatte sie immer wieder überlegt, wie sie es wohl anstellen sollte. Spontan war ihr der Gedanke gekommen, es mit einem Kunden in der Umkleidekabine zu treiben. Nur wie sollte sie das bewerkstelligen? Sollte sie irgendeinen Mann ansprechen: „Verzeihung, haben Sie Lust, mich in der Umkleide zu vögeln?“ Eine sehr geile Vorstellung. Wäre sie in einer fremden Stadt gewesen, in der sie keiner kannte, hätte sie sich womöglich getraut.

Während sie von der U-Bahn nach Hause geschaukelt wurde, umgeben von all den fremden Mitreisenden, gab sie sich ihren ganz privaten Gedanken hin. Sie stellte sich vor, wie sie die Umkleide betritt, gefolgt von einem fremden Mann. Sie zieht den Vorhang zu und wendet ihm den Rücken zu. Sie schmiegt ihren Hintern an seinen Schritt, spürt die Erektion durch die Hose hindurch. Sie rafft ihren Rock hoch bis zur Hüfte, er öffnet seine Hose. Sie spürt seine harte Männlichkeit auf ihrem Hintern, und seine Hand, die nach ihrer Spalte greift. Sie spreizt die Beine, beugt sich nach vorne und stützt sich an der Wand ab. Im Spiegel sieht sie ihn hinter sich, das Gesicht verzerrt vor Geilheit. Er reißt ihr den Slip herunter und…

In diesem Moment setzte sich ein sehr junger Mann zu ihr in die Vierergruppe. Sie musste ihre Tüten zur Seite nehmen, damit er schräg gegenüber von ihr Platz nehmen konnte. Sie hatte diesen Jungen schon öfter gesehen, er wohnte offenbar ganz in ihrer Nähe. Er sah gut aus, so jung, so… frisch. Ein wenig schüchtern wirkte er, schaute unbeteiligt zum Fenster hinaus. Nur ab und zu ein verstohlener Blick auf ihre Brüste. Wie alt er wohl sein mochte? Sechzehn, höchstens siebzehn. Das Alter, in dem Jungs ihre ganze sexuelle Kraft entfalten. Sie musste innerlich lachen: Sicher spritzt dieser Junge auch des öfteren in seine Schlafanzughose. Allerdings aus anderen Gründen als ihr Ehemann: während der eine mit eiserner Konsequenz seine Frau verschmähte, hatte der andere vermutlich kein Mädchen, bei dem er seinen Saft loswerden konnte. Der arme. Eigentlich sollte ihm geholfen werden. Ob er ihre Brüste wohl gut fand? Hatte er vielleicht sogar einen Ständer? Man sagt ja, dass Jungs in dem Alter zu unkontrollierten Erektionen neigen.

Die U-Bahn näherte sich der Station, an der sie aussteigen musste. Und soweit sie sich erinnern konnte auch der junge Mann. Sie raffte ihre zahllosen Tüten zusammen. Gar nicht so leicht – sie hätte sich doch nicht allzu hemmungslos dem Kaufrausch hingeben sollen. Mist! Ungeschickterweise schmiss sie eine der prall gefüllten Tüten auf dem Sitz gegenüber um. Es war ausgerechnet die Tüte mit den Dessous! Prompt purzelten mehrere BHs und Slips auf den Boden. Wie peinlich! Sie konnte die anderen Tüten, die sie bereits in der Hand hatte, jetzt nicht loslassen, ohne dass sich ihre kompletten Einkäufe in der U-Bahn verteilen würden.

Der junge Mann reagierte: schnell hob er die verräterischen Teile vom Boden auf, stopfte sie in die Tüte und reichte ihr diese lächelnd. Ihr Retter in der Not. Sie erreichten beide gerade noch rechtzeitig die Tür, bevor diese zuging.

Mit hoch rotem Kopf bedankte sie sich bei ihrem jugendlichen Retter und schlug schnell den Weg nach Hause ein.

Der Sündenfall

Kurz vor acht nahm Michael an einem kleinen Tisch in der Kneipe Platz. Er bestellte ein Bier und ließ den Blick durch den Raum gleiten. Sehr urig. Alte Emaille-Werbeschilder aus Vorkriegstagen von längst verschwundenen Firmen hingen an den verräucherten Wänden. Die dunklen Holzmöbel hatten wohl schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Zumindest waren sie älter als das Publikum: Das Lokal war hauptsächlich von Studenten bevölkert.

Nach kurzer Zeit betrat Doris die Kneipe. Ein netter Anblick: Statt ihres strengen Business-Kostüms trug sie ein luftiges Sommerkleid, das ihren Rundungen schmeichelte. Die Haare trug sie offen, eine Sonnenbrille lässig über der Stirn. Sie lächelte ihr strahlendes Lächeln und beugte sich zu ihm herunter, um ihm ein Küsschen auf die Wange zu hauchen. Der Ausschnitt ihres Kleides ließ dabei sehr tiefe Einblicke zu. Unweigerlich fiel Michaels Blick auf ihre prallen Möpse, was ihm ebenfalls ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zauberte.

Doris bestellte sich auch ein Bier. Sehr sympathisch, fand Michael. Seine Frau Wiebke trank prinzipiell kein Bier: Das Getränk des Proletariats war ihrer nicht würdig. Überhaupt war Doris so erfrischend anders als Wiebke. Sie wirkte so lässig, so entspannt. Klar: rein äußerlich konnte Doris Wiebke natürlich nicht das Wasser reichen, zumindest objektiv betrachtet. Wiebke hatte dank reichlich Sport und bewusster Ernährung die bei weitem bessere Figur. Und obwohl sie fast zehn Jahre älter war, wirkte ihr Gesicht jünger als das von Doris. Kein Wunder: wer selten lacht bekommt keine Lachfalten. Außerdem verbrachte Wiebke immer eine halbe Stunde schminkend vor dem Spiegel, bevor sie das Haus verließ. Selbst, wenn sie nur den Müll runter trug. Was sie allerdings nie tat: Das war schließlich seine Aufgabe, wie die meiste andere Hausarbeit auch. Irgendwie gefiel Michael das ungeschminkte, natürliche Gesicht von Doris heute besser als das von Wiebke. Lag es daran, dass sie gerne und viel lachte?

Sie tranken schnell und reichlich. Ihre Unterhaltung fing bei den lustigen Emaille-Werbeschildern an, berührte kurz das Thema des jungen Publikums, hielt sich etwas länger bei verschiedenen, teilweise pikanten Anekdoten aus Michaels Studententagen auf und landete irgendwann – wie sollte es auch anders sein – beim Thema Mann und Frau.

Nachdem der Alkohol Michaels Zunge ein wenig gelöst hatte, vertraute er Doris an, dass er zu Hause ziemlich unter dem Pantoffel stand. Er beklagte sich auch darüber, dass seine Frau so alles andere als verständnisvoll darauf reagierte, dass er seinen Job verloren hatte, sondern ihn im Gegenteil regelrecht mit Verachtung strafte. Kein Wunder, Gefühlskälte lag schließlich in Wiebkes Familie. Er erzählte ihr auch vom letzten Besuch bei ihren Eltern. Davon, dass deren Hund auf einmal ein so wunderbar glänzendes Fell hatte. Weil Wiebkes Mutter die Vitaminpillen, die dem bettlägerigen Vater nach seinem Schlaganfall verschrieben worden waren, an den Hund verfütterte.

Als Rache dafür, dass er sie ihr Leben lang so mies behandelt hatte.

Lachend erwiderte Doris, wie froh sie doch über ihr Single-Dasein wäre. Ab und zu jedoch, insbesondere in einsamen Nächten, würde sie sich nach der Nähe eines Mannes sehnen. Bei dieser Aussage rückte sie näher an Michael heran, ihre grünen Augen funkelten, und ihr Knie berührte ihn am Oberschenkel. Michael war elektrisiert. War diese Berührung Zufall oder Absicht? Egal: auf jeden Fall fühlte es sich gut an. Verdammt gut. Er antwortete, dass auch in einer – vor allem längeren - Beziehung viele Wünsche offen blieben. Nanu: was war nur in ihn gefahren? Wie kam er dazu, eine so zweideutige Bemerkung zu machen? Es war wohl der Alkohol, der aus ihm sprach. Hm, war es wirklich der Alkohol? Michel fühlte ein leichtes Kribbeln im Schritt.

„Was hast du deiner Frau denn gesagt, wo du heute Abend hingehst?“ – „Ich habe mehr oder weniger wahrheitsgemäß erzählt, dass ich mich mit Kollegen auf ein Abschiedsbierchen treffe.“ Er grinste. „Und ich habe erwähnt, dass es möglicherweise spät werden könnte.“

Doris sah ihm tief in die Augen und lächelte. Er fühlte ihre Hand auf seinem Knie. Also Absicht, definitiv Absicht. Michael bekam Herzklopfen, er war nervös. Was hatte sie vor? War das nur ein kumpelhaftes Schäkern oder etwa mehr? Wollte sie ihn am Ende verführen? Falls ja: sollte er darauf eingehen? Nein, natürlich nicht! Schließlich war er ein verheirateter Mann.

Na, man könnte ja zumindest ein kleines bisschen darauf eingehen. Schließlich war man ja noch Lichtjahre von Ehebruch entfernt. Und sicher interpretierte er ihre Signale auch völlig falsch, bestimmt war sie genauso wenig auf ein Abenteuer aus wie er. Ganz sicher. Oder?

Trotzdem fühlte er sich ermutigt, ein wenig weiter zu gehen. Seine Hand wanderte unter ihr Kleid, berührte ihren Hintern. Was für eine geschmeidige Haut sie da hatte! Doris rückte noch näher zu ihm heran und strich ihm sanft durchs Haar. Wollte sie etwa doch mehr? Übermütig streichelte Michael ihren Hintern. Es fühlte sich wundervoll an. Nicht nur wegen der glatten, warmen, herrlichen Haut über ihren scharfen Rundungen, sondern auch deshalb, weil es offenbar genau das war, was er jetzt so dringend brauchte: die Nähe einer Frau. Einer Frau, die für ihn da war. Die ihm Wärme und Verständnis entgegenbrachte. Die ihn anlächelte, ihn streichelte und sich an verbotenen Körperregionen von ihm berühren ließ. Der Jobverlust hatte ihn doch ganz schön mitgenommen!

Sein Gesicht näherte sich langsam dem ihren. Ganz langsam, wie in Zeitlupe. Es passierte wie von selbst: Sein Mund wurde von ihren Lippen angezogen wie von einem Magneten. Er konnte überhaupt nichts dafür. Schließlich berührten sich ihre Münder. Ganz zaghaft zunächst, platonisch, mit spitzen Lippen. Doch nach einem Moment verloren sie allmählich ihre Zurückhaltung. Ihr Kuss wurde zärtlicher, geschmeidiger, liebevoller. Michaels Herzschlag pochte in seinen Schläfen, als er plötzlich Doris' Zungenspitze spürte.

Ab diesem Zeitpunkt fand ihre Unterhaltung schwerpunktmäßig auf der nonverbalen Ebene statt. Nur unterbrochen von kurzen Trinkpausen knutschten sie in ihrer Ecke. Michael konnte seine Hände nicht bei sich behalten, vor allem ihr Hintern hatte es ihm angetan, allerdings nicht nur der. Irgendwann saß Doris auf seinem Schoß, was ihm das Fummeln sehr erleichterte. Er hatte einen Riesenständer. Der blieb Doris nicht verborgen. Sie schob ihre Hand in seine Hosentasche und streichelte sein hartes Gemächt, während Michael seine Fingerspitzen unter ihrem Rock heimlich an den Innenseiten ihrer Schenkel entlang aufwärts wandern ließ.

Michael war scharf wie seit langem nicht mehr. Wie gut, dass sie in der Öffentlichkeit waren. So war trotz all der Lüsternheit sichergestellt, dass sie nicht zu weit gehen würden.

„Komm, lass uns zu mir gehen.“ Der heiße Hauch ihres Atems an seinem Ohr, der plötzliche Druck, mit dem ihre Finger seinen Ständer umschlossen, und die sich nun auftuende Aussicht auf baldige Liebesfreuden ließen Michaels Herz Purzelbäume schlagen.

Er sollte das nicht tun. Er war ein verheirateter Mann! Bis jetzt war er noch nicht untreu geworden, und das sollte auch unbedingt so bleiben. Wobei: er könnte Doris noch nach Hause begleiten, was angesichts ihres alkoholisierten Zustands ohnehin seine Pflicht war. Er könnte ihr einen Abschiedskuss im Hauseingang geben, vielleicht sogar noch ein wenig fummeln, und dann als treuer Ehemann nach Hause gehen.

Sie zahlten, verließen die Kneipe und schlenderten Arm in Arm über die Straße. Doris wohnte gleich schräg gegenüber. Sehr praktisch, wie Michael fand. Wie viele Kneipenaufrisse sie wohl schon in ihre Wohnung geschleppt hatte? Genüsslich betrachtete er ihren Hintern, während sie die Haustür aufschloss. Die Tür ging auf und Doris verschwand im Halbdunkel des Treppenhauses.

„Kommst du?“ Michael zögerte. Eines war klar: Mit jedem Schritt, den er jetzt weiterging, würde es schwieriger werden, sich aus der Affäre zu ziehen. Und die Düsternis des fremden Treppenhauses rief ein ungutes Gefühl in ihm hervor. Als wäre es eine Art Höllenschlund, aus dem es kein Zurück mehr geben würde. Andererseits war jetzt auch ein ganz schlechter Zeitpunkt, um sich einfach so zu verabschieden.

Michael war wie gelähmt. Sein Fuß war bleischwer, als er ihn über die Schwelle heben wollte. Als er fühlte, wie Doris ihn an der Hand nahm, war die Schwere allerdings sofort aus seinem Fuß verschwunden. Stattdessen machte sich eine wunderbare Leichtigkeit in Michaels ganzem Körper Platz. Als er aus dem Lichtschein der Straßenlaterne hinein in die Düsternis des Treppenhauses gekommen war, gewöhnten sich seine Augen auch schnell an das Halbdunkel, das somit seinen Schrecken verlor. Doris schmiegte sich an ihn und ihre Lippen fanden sich zu einem langen, leidenschaftlichen Kuss.

Wieder spürte Michael ihre Hand in seiner Hosentasche. Ungeniert rieb sie seinen harten Schwanz durch den dünnen Stoff hindurch. So ein geiles Luder! Das hätte er nie von der braven Doris gedacht, dem artigen Aushängeschild seiner biederen Firma. Ex-Firma, korrigierte er sich in Gedanken.

Die Höflichkeit gebot, dass er diese Aufmerksamkeit erwiderte, schließlich war er ein anständiger Junge. Also hob er den Saum ihres Kleides und ließ seine Fingerspitzen langsam in ihren Schritt wandern. Doris' Seufzer hallten von den kahlen Wänden des Treppenhauses wider, als er sie durch den dünnen Slip hindurch streichelte. Konnte es sein, dass ihr Höschen ganz schön nass war?

Plötzlich ging mit einem lauten Klack das Licht an. Zutiefst erschrocken löste Michael sich von Doris. Einen halben Treppenabsatz über ihnen sah er eine weißhaarige, gebeugte Frau im blauen Nachthemd in einer geöffneten Wohnungstür stehen, die sie böse anstarrte. „Gugget se mal auf'd Uhr, s'isch scho spät! Mir wollet schlafe!“ Sprach's, drehte sich um und schlug die Wohnungstür hinter sich zu.

Doris und Michael sahen einander irritiert an. Nahezu gleichzeitig prusteten sie los. Nur mit Mühe konnten sie es sich verkneifen, laut aufzulachen. „Komm, schnell!“ kicherte Doris. Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn hinter sich her die Treppe hinauf, schnell vorbei an der Erdgeschosswohnung der bösen Frau.

Wie an den Fäden einer Marionette wurde Michael von dem verlockenden Anblick ihres Hinterns die Treppe hinaufgezogen. Vom gleichzeitigen Kichern und Treppensteigen etwas außer Atem erreichte er die Tür zu Doris' Dachwohnung. Bevor er auch nur darüber nachdenken konnte, hatte sie ihn bereits hinein gezogen und die Tür hinter ihm geschlossen. „Hab' keine Angst, hier bist du in Sicherheit vor gefährlichen Frauen.“ Michael lachte innerlich auf. Von wegen: Er war gefangen! Eingesperrt von dieser Fleisch gewordenen Versuchung von Frau. Nervös blickte er um sich. Noch konnte er sich jederzeit aus der Affäre ziehen, das hohe Gut seiner Treue vor den Verlockungen dieses sündigen Weibes retten. Jetzt bloß nicht schwach werden!

„Magst du ein Bier auf den Schreck?“ fragte Doris lächelnd. Michael nickte dankbar. Doris ging in die Küche und holte zwei Bier aus dem Kühlschrank, öffnete sie und reichte eines Michael. Als der sich gerade an den Küchentisch setzen wollte schüttelte sie den Kopf, blickte ihn dabei mit funkelnden Augen an und sagte: „komm' mit!“

Einen tiefen Schluck aus der Flasche nehmend ging sie mit einem etwas wankenden Gang über den Flur in ihr Schlafzimmer. Michael folgte ihr zögernd, im Türrahmen blieb er stehen. Sie stand in der Mitte des Raumes und wandte ihm den Rücken zu. Langsam öffnete sie den Reißverschluss an der Rückseite ihres Kleides. Dann streifte sie die Träger über ihre Schultern und ließ es an ihrem Körper herabgleiten. Langsam, ganz langsam. In seinem Kopf arbeitete es. Das war vermutlich die letzte Gelegenheit: er sollte sich aus dem Staub machen, so lange sie ihm noch den Rücken zu wandte. Das Kleid gab jetzt fast ihren ganzen Oberkörper frei. Michaels Schwanz war eisenhart. Sie trug schwarze Unterwäsche. Doch wie lange noch? Würde er rechtzeitig aus ihren Fängen entkommen? Wenn sie erst ganz nackt sein würde, wäre es zu spät:

Erstens gehörte es sich schlicht und einfach nicht, eine nackte Frau stehen zu lassen - würde man ihr damit nicht auf verletzende Weise signalisieren, dass sie nicht attraktiv wäre? Das ginge auf gar keinen Fall, vor allem nicht gegenüber Doris, seiner langjährigen Lieblingskollegin – niemals würde er ihr eine solche Demütigung antun! Selbst Wiebke müsste dafür doch Verständnis haben.

Zweitens würde er sich sehr wahrscheinlich nicht mehr von ihr losreißen können, wenn sie erst einmal nackt vor ihm stünde.

Also, los jetzt, ab nach Hause! Wie in Zeitlupe begann Michael, sich umzudrehen. Sein Blick blieb jedoch noch einen Augenblick an Doris' Hinteransicht kleben. Was für ein herrlicher, runder, geiler Arsch da langsam zum Vorschein kam, während sich ihr Kleid Zentimeter für Zentimeter über ihre nackte Haut nach unten bewegte!

In diesem Moment trafen sich ihre Blicke: Während das Kleid endgültig zu Boden gefallen war hatte sie sich in einer einzigen Bewegung zu ihm umgedreht, mit der einen Hand die Bierflasche auf dem Sidebord abgestellt und mit der anderen ihren BH geöffnet. Mit