Null Nerd - Tom De Toys - E-Book

Null Nerd E-Book

Tom De Toys

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Beschreibung

"Null Nerd", mit einem Nachwort von Wolf Sugata Schneider. Parallel zur transreligiösen Poesie entstanden im Laufe der Jahre immer wieder Essays zu seinem Hauptthema, der Frage danach, was das Bewußtsein und das Sein an sich eigentlich für das sich von innen fühlende Subjekt sind. Aus einer nondualen Mystik entwickelt De Toys dabei als Essenz seines perinzendentalen Existenzgefühls den Begriff der "Grundlosen Inwesenheit", die den Dualismus aus Anwesenheit/Abwesenheit in einem transspirituellen Spürsinn überwindet. Die meisten der hier versammelten Gedichte und Essays erschienen 2014-2016 im Magazin CONNECTION SPIRIT sowie als Gastautorenbeiträge für die LIGA DER LEEREN (LDL). Eine Kurzversion von "Null Nerd" liegt zusätzlich als reines eBook vor: "PRÄSENZKRAFT" ( www.präsenz-kraft.de).

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Seitenzahl: 61

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DER AUTOR(www.TomDeToys.de)

Tom de Toys wurde am 24.1.1968 in Jülich geboren. Bekannt wurde er als Lyrikperformer in den 90er Jahren des 20.Jahrhunderts. Schon seit einer mystischen Erfahrung am 5.5.1989 vertritt er die neuroatheistische Lebensphilosophie des Lochismus. In seiner essayistischen Antiprosa umkreist er die "letzten" Fragen nach dem Ich, Gott und dem Sinn des Lebens. Seine Direkte Dichtung beschreibt ekstatische Erkenntnisse im Zustand totaler Gegenwart. Nach 14 Jahren Berlin lebt er seit 2012 in Düsseldorf-Eller Süd.

DAS BUCH "NULL NERD"(www.NullNerd.de)

Parallel zur der transreligiösen Poesie entstanden im Laufe der Jahre immer wieder Essays zu seinem Hauptthema, der Frage danach, was das Bewußtsein und das Sein an sich eigentlich für das sich von innen fühlende Subjekt sind. Aus einer nondualen Mystik entwickelt De Toys dabei als Essenz seines "perinzendentalen" Existenzgefühls den Begriff der "Grundlosen Inwesenheit", die den Dualismus aus Anwesenheit/Abwesenheit in einem transspirituellen Spürsinn überwindet. Einige der hier versammelten Essays und Gedichte erschienen 2014-2016 im Magazin CONNECTION SPIRIT sowie als Gastautorenbeiträge für die LIGA DER LEEREN (LDL).

"Man ist nicht, wie Eltern und Lehrer einem weismachen wollen, ein bloßer Fremdling im Weltsystem, sondern gleichsam das Ende einer Nervenfaser, durch welches das Universum sich selbst betrachtet. Aus diesem Grund hat beinahe jeder Mensch tief im Inneren ein unbestimmtes Ewigkeitsgefühl. Wenige haben den Mut, sich dazu zu bekennen, denn das würde auf den Glauben hinauslaufen, daß man selbst Gott sei."

Alan Watts, in: ZEIT ZU LEBEN (1972)

"Auch heute noch blickt der Realist nur nach außen und ist sich nicht bewußt, ein Spiegel zu sein. Auch heute noch blickt der Idealist nur in den Spiegel und kehrt der realen Außenwelt den Rücken zu. Die Blickrichtung beider verhindert sie zu sehen, daß der Spiegel eine nicht spiegelnde Rückseite hat, eine Seite, die ihn in eine Reihe mit den realen Dingen stellt, die er spiegelt: Der physiologische Apparat, dessen Leistung im Erkennen der wirklichen Welt besteht, ist nicht weniger wirklich als sie."

Konrad Lorenz, in: DIE RÜCKSEITE DES SPIEGELS (1973)

"ALLES was Du tust, ist absolut WAHR, denn Du bist wirklich DA. Es gibt kein spirituelles Geheimnis (das "Das"-Objekt) hinter der Welt. Die Welt ist UNENDLICH! DAS IST die Null. Wir spüren sie JETZT. Jetzt ist immer. Immer jetzt. Wacher als wach geht nicht :-) Jede Zelle ist ABSOLUTES SEIN. Jede Bewegung TOTAL REAL. Alles IST nondual!"

Pier+Pia Zellin, in: NULLYOGA (2015)

INHALT

(Orthografische Eigenwilligkeiten sind beabsichtigt. Die Rechtschreibreform bleibt teilweise unbeachtet.)

ESSAYS + MANIFEST

10./11.12.2013:

GOTT & GEHIRN

6.-19.9.2014:

SPIRITUELLE DEMENZ – DAS GEHEIMNISLOSE GEHEIMNIS

21.11.2014:

NAMENFINDUNG & NAMENFREIHEIT

(GEGEN DIE IDENTIFIKATIONSNEUROSE)

3.+4.3.2015:

ICH HABE KEIN SPIRITUELLES PROBLEM!

12.+13.3.2015:

DAS MÄRCHEN VOM SELBSTMÖRDER UND DEM ZENMEISTER

30.3.2015:

DIE SPIRI-PSYCHOSE

27.7.2015:

MANIFEST DES NEUROATHEISMUS

(PERINZENDENZ STATT TRANSZENDENZ)

31.8.2015:

NERVÖSE NONDUALITÄT

(SPÜREN STATT DENKEN)

15.5.2016:

DEPRESSION: DISIDENTIFIKATION STATT DISSOZIATION

21.10.2016:

GES(CH)ICHTSLOSE LIEBE

28.3.2017:

NONDU-(QU)AL-ITÄT

LYRIK

21.6.1989:

KONTAKT

28.10.1991:

ZER

12.12.1991:

ZEN

14.+16.3.1993:

MYSTISCHES WAGNIS

20.7.1993:

100% DA

3./4.7.1998:

ÜBERDU

24.-28.12.2004:

ZUR OFFENEN MITTE

(1.TRANSRELIGIÖSES GEBET FÜR DAS 23. JHD.)

9./10.4.2005:

ÜBERGRÖßE

13.5.2014:

NEUROSCHA(U)M

15.6.2014:

NEUROGERMANISTIK

18.6.2014:

(FAVO)RITENBOYKOTT

(AUFWACHEN IN DER BILDUNGSLÜCKE)

29.8.2014:

GEBEET

1.10.2014:

ÜBERSCHUßß

29.10.2014:

HEILIGER BLÖFF

14.11.2014:

JENSEITS DER EINSAMKEIT

(WEDER HABEN NOCH SEIN)

19.1.2015:

MYSTISCHE MECHANIK

20.5.2016:

IDENTITAT

10.10.2016:

ALL-EIN-SEIN

(BOHROUTSYNDROM)

10./11.12.2013

GOTT & GEHIRN

Ich kann das volumen meines gehirns und die räumliche ausdehnung meines gesamten körpers durch die nach innen gerichteten augen wahrnehmen und die ovale form meiner augen und deren bewegung in ihren schädelhöhlen spüren, als wäre mein bewußtsein in einen humanoiden roboter verpflanzt worden, dessen technik nun von meinem gesamt-ich erkundet wird. Die augen sehen sich dabei als DAS SEHENDE ICH und das gehirn denkt sich als DAS DENKENDE ICH. Es gibt keine identität außerhalb all dieser sinnlichen ichs und im tod werden die einzelnen ichs ihre allmähliche zersetzung erleben. Der kleine zeh wird sein erkalten empfinden, die blutbahn wird ihren eigenen stillstand bemerken, die lungen das ineinanderfallen der flügel, das herz seinen ausbleibenden schlag und das gehirn seine sich auflösenden gedanken. Ich wünsche mir, daß ich den abschied des körpers von sich selbst sehr bewußt miterleben darf und die vernichtung des ichs als allmähliche auflösung der selbstwahrnehmung begreifen kann. Den finalen moment des tatsächlichen todes stelle ich mir als gleichzeitiges verschwinden der identität vor, so daß es in dieser sekunde kein ich mehr gibt, das seinen eigenen tod nachvollziehen könnte. Das bewußtsein der zellen verteilt sich dann wieder auf das bewußtlose dahinströmen der einzelnen elemente, so wie das universum anscheinend noch nichts von seiner eigenen existenz zu wissen vermag, wenn die gehirne zerfallen, die sich als bestandteil des universums entdecken. Vielleicht wäre es eine erleichterung und erlösung, wenn das universum urplötzlich erwachen würde und mit seiner kosmischen stimme den menschen anspräche: "ICH BIN DAS UNIVERSUM – WAS MACHEN WIR JETZT?" , aber womöglich verhindert sein eigenes unendlichsein die option, sich seiner selbst bewußt zu werden, da ein bewußtes ich die begrenzung auf einen klar definierten räumlichen körper voraussetzt anstatt einen unendlichen raum, der nur aus gigantischer leere mit ein paar auskondensierten felsbrocken besteht. Hätte das universum ein ich, daß sich trotz seiner unendlichkeit im bewußtsein der menschen bemerkbar machen könnte, wäre es vielleicht der ersatz für den fehlenden gott, der von vielen so sehnlichst herbeigebetet wird, aber sich noch nie als das höhere wesen gezeigt hat, das durch alles hindurch weht und dabei darüber steht. Egal, wie sich ein gott bisher bemerkbar gemacht hat, es war nie der gott selber sondern nur eine art karneval, eine menschliche maskerade, ein spiel mit den formen, die wir wahrnehmen können. Das formlose gesicht der unendlichkeit selber lässt sich nur von innen ertasten, sobald das bewußtsein des menschen sich selbst als dieselbe materie begreift, die es da draußen bestaunt, also sich selber als unendlich erkennt und dadurch zu der stimme des universums mutiert. Das gehirn eines menschen verwandelt sich durch seine eigene wahrnehmung als kosmischer staub in ein sprachrohr des universums – das ich des gehirns ist nicht länger ein zwanghaftes festhalten an sich als identität, sondern nur mehr die fähigkeit der materie, ihr eigenes sprachloses vorhandensein zu bemerken und gegenüber sich selbst zu artikulieren. Gehirne kommunizieren miteinander, indem sie sich gegenseitig bemerken und immer wieder bestätigen: "WIR SIND DA!" Das universum bestätigt sich selbst seine eigene existenz, indem es in form von gehirnen mit sich selbst kommuniziert. Das universum ist sogesehen autistisch, es hat gar keine andere wahl. Es sei denn, es wäre nicht wirklich unendlich, sondern hätte ein nachbaruniversum, mit dem es sich austauschen könnte: "HEY, ALLES KLAR, NACHBAR? WIE GROß BIST DENN DU? IST HINTER DIR NOCH EIN UNIVERSUM ODER SIND WIR DIE EINZIGEN BEIDEN?"