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Hier ist nicht nur das Wetter heiß auf Kreta Dieser erotische Reiseführer zeigt nicht nur die schönsten Plätze der griechischen Insel Kreta sondern erzählt auch eine ganz besondere Liebesgeschichte... Als Julian auf Kreta das erste Mal Tina begegnet, sind beide überzeugt, dass sie nicht mehr als nur etwas Spaß miteinander wollen. Doch aus dem One-Night-Stand entwickelt sich rasch etwas, was er zunächst selbst nicht verstehen kann. Sie verbringen herrliche Tage und erotisch-heiße Nächte auf Kreta, in denen alles erlaubt ist und es keine Grenzen gibt. Tina stellt immer wieder klar, dass es für sie nach diesem Urlaub keine Fortsetzung geben wird. Zunächst gefällt Julian diese Idee, doch schon bald muss er sich seine Gefühle für sie eingestehen. Aber er merkt auch immer mehr, dass Tina ein Geheimnis hat, dass sie ihm nicht verraten will. Ein Geheimnis, welches wahrscheinlich alles in diesem Urlaub verändern würde...
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Seitenzahl: 444
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Alle beteiligten Personen sind frei erfunden, Orte und Schauplätze auf Kreta entsprechen der Realität.
Liebe kann so einfach sein … Aber warum einfach, wenn´s kompliziert auch geht?
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Wenn ich dich dann so seh, Dann steigt die Wut in meinem Bauch Du kotzt mich richtig an, Wie kann man nur so blöd sein, Mensch Ich weiß doch ganz genau, Dass du die übelste Sorte bist Du macht’s mir richtig schwer Doch widerstehen kann ich nicht
Arianna feat. Seaside Clubbers – Ich denke oft an dich
Wien, August 2010
Zu dritt betraten sie die Diskothek und blieben demonstrativ neben dem Eingang stehen. Sofort drehten sich die ersten Frauen nach ihnen um.
So gehört sich das, wir erscheinen und die Mädchen werden gleich auf uns aufmerksam, dachte Julian.
Er war, wie fast jedes Wochenende mit seinen beiden Freunden, Mario und Adrian, alle 27 Jahre, in seiner Stammdisko unterwegs. Sein Ziel für den Abend war klar.
„Heute wird wieder eine für jeden von uns fällig, oder Leute?“, meinte er zu seinen Freunden.
„Auf alle Fälle! Wir haben uns nicht umsonst so herausgeputzt“, stimmte ihm Adrian zu.
Sie trugen dunkle Hosen, ein helles Hemd und ein Sakko, die Haare mit viel Gel gestylt, wobei Julian aufgrund seiner kurzgeschorenen Kopfpracht davon nur wenig benötigte Sie drängten sich durch die Menge und bemerkten mit großer Selbstgefälligkeit, wie ihnen einige Blicke folgten.
„Aber bevor wir uns auf die Tanzfläche werfen und schauen, wer von uns heute am schnellsten bei einer landet, gibt es zuerst was richtiges zu trinken!“, stimmte Mario seine Freunde auf den Abend ein.
Sie waren alle drei Singles und keiner war unglücklich darüber. Jedes Wochenende gingen sie zusammen in ihrer Stammdisko in der Wiener Innenstadt auf Frauenfang und nur selten musste einer der drei alleine heimgehen. Julian bestellte an der Bar drei Cola-Wodka und teilte sie an seine Freunde aus.
„Zum Aufwärmen!“
Sie stießen auf einen vermeintlich erfolgreichen Abend an.
Julian hatte einen Schluck gemacht, als neben ihm eine junge Frau auftauchte. Sie war höchstens 20 und blickte ihn mit wütendem Blick an. Die langen wasserstoffblonden Haare waren eindeutig gefärbt.
„Da bist du ja wieder! Ich habe eigentlich geglaubt, dass du dich bei mir meldest, nachdem…“
Julian hob seine Hand.
„Moment, Mädchen. Wie wäre es, wenn du dich zuerst einmal vorstellst?“, unterbrach er sie schroff.
„Vorstellen? Hallo, wir haben uns letzte Woche hier getroffen und falls du dich noch erinnern kannst, hast du mich heimgebracht und nachher gemeint, du meldest Dich.“
Julian lächelte sie an.
„Ach ja, genau. Ja das war eine sehr nette Nacht, du warst ziemlich gut. Aber deshalb weiß ich immer noch nicht, wie du heißt.“
„Daniela. Schön, wie du dich noch an etwas erinnern kannst.“
Julian musterte sie von Kopf bis Fuß. Lange blonde Haare, eine kleine Nase und übermäßig geschminkt. Ihre Bluse verdeckte eine große Brust und ihr kurzer Rock zeigte viel von ihren schlanken Beinen.
„Und jetzt glaubst Du, weil wir einmal im Bett miteinander waren, müssen wir heute gleich wieder? Also da muss ich dir ehrlich sagen, zuerst werde ich mich hier umsehen, was sonst noch so herumläuft und dann kann ich vielleicht darüber nachdenken. Aber jetzt möchte ich zuerst mit meinen Freunden in Ruhe was trinken, ist das angekommen?“
„Arschloch!“, schnauzte sie ihn an und machte auf dem Absatz kehrt um in der Menge zu verschwinden.
„Ich glaube, bald müssen wir uns ein neues Lokal suchen, wenn du hier schon fast alle Frauen durch hast“, meinte Mario lachend.
„Ach, komm. Es kommt immer wieder neues Frischfleisch hinzu. Schau dir zum Beispiel die drei jungen Dinger da drüben an. Die sind neu hier, das wird ein leichtes Spiel für uns“, sagte Julian und trank sein Glas aus.
„Na dann, legen wir mal los, oder?“, war Adrian sofort bereit.
Es dauerte keine zehn Minuten und nur ein kurzes Gespräch und schon verschwand Mario mit einem der Mädchen aus der Gruppe.
„Damit hat er wohl heute den ersten Platz im Bewerb ‚So schnell wie möglich abschleppen‘ gemacht“, rief Adrian Julian zu. Sie standen nahe bei den Boxen und mussten schreien, um sich zu unterhalten.
Adrian hatte ebenfalls leichtes Spiel, denn eines der Mädchen klebte schon ganze Zeit an ihm.
Nur Julians Bekanntschaft war sehr zurückhaltend und scheinbar vorsichtiger. Als Adrian seine Bekanntschaft zu einem „Spaziergang“ an der frischen Luft überredete und er alleine mit ihr war, versuchte Julian sein Glück.
„Wenn deine Freundinnen jetzt alle weg sind, magst du vielleicht auch etwas an die frische Luft? Ein kleiner Spaziergang, oder eine kleine Fahrt zu mir?“, fragte er sie ganz direkt.
„Nein, so eine bin ich nicht. Ich gehe doch nicht einfach so mit einem wildfremden Mann mit!“, gab sie ihm entrüstet zurück.
„Tja, dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend und viel Spaß, alleine auf der Tanzfläche“, meinte er nur spöttisch und ließ sie einfach stehen. Auf lange Gespräche hatte er heute keine Lust.
Er ging wieder in Richtung Bar und traf dabei Daniela, die mit einem Cocktail bei einer Gruppe von Mädchen stand.
„Hallo, Daniela!“ Julian klopfte ihr auf die Schulter und als sie sich umdrehte, packte er sie bei der Hüfte.
„Also, wenn du Lust hast, können wir gerne dort weitermachen, wo wir letzte Woche aufgehört haben.“
Daniela sah ihn wütend an und brachte kein Wort heraus.
„Glaubst du wirklich, ich komm einfach so mit dir mit, obwohl ich genau weiß, was du für einer bist?“
„Ok, dann lass uns vorher noch etwas trinken gehen.
Danach bringe ich dich gerne wieder nach Hause“, war Julians freche Antwort.
Das Getränk war schnell leer und Daniela folgte ihm nach draußen, wobei er seine Hand schon an ihren Hintern hatte.
Als er sie zu seinem Wagen brachte, lief ihm Adrian über den Weg.
„Wieso bist du denn alleine, Adrian?“, fragte Julian nach.
„Ich bin schon fertig. Wenn sie nicht heimgebracht werden will, dann gab es nur das Vergnügen, mich mit ihrem Mund zu verwöhnen. Also auf zur Nächsten!“
Daniela sah ihn mit leichtem Entsetzen an.
„Ihr seid wirklich sehr heftig drauf!“
„Tja, Mädchen, ich zeig dir gerne, wie heftig“, meinte Julian und gab ihr einen Klaps auf ihr Hinterteil.
Daniela fragte nicht mehr viel nach und stieg in seinen Wagen ein.
„Weißt du denn überhaupt noch, wo ich wohne?“, fragte sie ihn hämisch.
„Nein, aber ich bin mir sicher, du kannst mir den Weg ansagen. Aber bei dir daheim, werde ich dir zeigen, dass ich ansonsten alles Wichtige finden werde um dir eine unvergessliche Nacht zu geben… wieder einmal.“
Julian fuhr los und dachte sich, dass es wieder einmal ein leichtes Spiel war. Auch wenn er dieses Mädchen schon einmal hatte, er war sich sicher, dass er mit ihr noch richtig viel Spaß haben würde. Ihm war heute nach einigen ordentlichen Schweinereien und er war sich sicher, dass dieses gutgläubige Girl dafür genau die richtige wäre.
Er sollte Recht behalten.
Als er sich in der Früh anzog und das Schlafzimmer verließ, sah er nochmals auf Daniela, die noch immer nackt ans Bett gefesselt war. Sie schlief noch, deshalb löste er lautlos den Schal von einer Hand, damit sie sich selber losbinden konnte, wenn sie aufwachte.
„Kleines versautes Ding, das hättest du so sicherlich nicht erwartet. Aber ich muss sagen, für dein erstes Mal als Lustsklavin, warst du gar nicht so schlecht“, sagte er leise mit einem Grinsen.
Ohne sie aufzuwecken ging er hinaus und machte sich auf den Heimweg.
Wieder ein sehr erfolgreiches Wochenende, dachte Julian und setzte sich in seinen Wagen um heimzufahren.
Time to take some action Time to find some sand and sky I have a strong good reaction I wanna grab all the wind and fly Time to take some action I need a sunny day all right
Sunrise Avenue – Sunny Days
Drei Wochen später:
Das Flugzeug setzte auf und schon sprangen die ersten auf um ihr Handgepäck zusammenzusuchen.
Julian blieb gelassen in seinem Sitz sitzen und genoss die Aussicht aus dem kleinen Fenster. Es war erst zehn Uhr in der Früh, ihm würde noch der ganze Tag zur Verfügung stehen.
Zwei Wochen Kreta, alleine auf der großen Insel. Endlich einmal machen und tun worauf ich Lust habe, niemanden Rechenschaft ablegen. Nicht an die Arbeit denken, sondern einfach nur entspannen, gut gehen lassen und schauen was passiert, dachte er erfreut.
Nachdem die letzten Wochen in seiner Arbeit nur mühsam waren, konnte er es nicht mehr erwarten, endlich seinen wohlverdienten Urlaub anzutreten.
Sein Job als EDV-Techniker in der Zentrale einer Mineralölfirma, hatte ihm zuletzt viele Nerven gekostet. Ein neues Computersystem musste zum Laufen gebracht werden und es endete regelmäßig in einem totalen Crash.
Es war zwar gut bezahlt, aber nach mehreren Wochen mit unzähligen Überstunden hatte Julian im Moment genug von seinem Job. Er hoffte, dass die zwei Wochen ihm gut tun würden.
Am meisten freute er sich über die Freiheit, zu machen, was er wollte. Seit nunmehr zwei Jahren war er glücklicher Single und er hatte nicht vor, das zu ändern. Die Bettgeschichten, die sich ergaben, genoss er, aber schon am nächsten Tag hatte er immer klargestellt, dass er für mehr als eine heiße Nacht nicht der Richtige wäre. Nicht alle Frauen waren glücklich damit, vor allem, weil er es ihnen erst nach dem gemeinsamen Schäferstündchen verriet, aber damit konnte Julian gut leben. Manchmal vergaß er auch, den Frauen Bescheid zu geben, was ihn nicht störte.
Er hatte mit seinen 27 Jahren noch keine Ambitionen, sich fest zu binden. Treue, ein gemeinsames Leben, das waren Fremdwörter für ihn. Seiner Meinung nach würde die richtige Frau schon noch kommen. Und erst wenn er sich sicher war, dass es diese Frau wert wäre, sein bisheriges Leben aufzugeben, dann würde er sich weitere Gedanken machen.
In diesem Urlaub war für ihn nur der Strand, das schöne Wetter, die Möglichkeit zum Wandern und mit einem Mietwagen über die Insel zu fahren wichtig.
Es war Anfang September, also hatte Julian keine großen Hoffnungen auf „junges Gemüse“, höchstens ein paar Studentinnen, die noch kurz vor Beginn der Uni etwas Sonne tanken wollten. Und wenn eine dabei war, die er rumkriegen würde, dann würde er seinen Spaß haben.
Wenn nicht, standen noch genügend andere Dinge auf dem Programm.
Während er auf seinen Koffer wartete, sah er sich in der Ankunftshalle um. Er war scheinbar der Jüngste hier. Okay, damit steht eines fest, das wird wohl ein Urlaub ohne viele Frauen, auch gut, dachte er sich.
Er hatte sich ohnehin genug andere Sachen vorgenommen.
In Wien konnte er jederzeit in die Stadt gehen und sich amüsieren, dazu hätte es keinen Flug nach Griechenland gebraucht.
Knapp zwei Stunden später stand Julian am Balkon seines Zimmers und blickten hinaus aufs Meer.
Bali, ein kleiner unscheinbarer Ort auf der Landkarte Kretas, aber für ihn war es der ideale Platz um sich zu erholen. Es war sein dritter Besuch hier. Als er vor Jahren zum ersten Mal hier landete, damals nur zufällig, blieb er in einer Strandbar hängen. Damals hatte er jeden Abend dort verbracht. Die Bar hatte nicht nur hervorragende Cocktails und köstliche griechische Speisen, es war das dazugehörige Ambiente, das ihm so zugesagt hatte. Er genoss es, einfach in einem der bequemen Rattanstühle zu sitzen, auf das Meer zu blicken, sein Bier oder einen Cocktail in der Hand und die Gedanken treiben zu lassen. Dazu gemütliche Musik im Hintergrund, genauso stellte er sich Urlaub vor.
Partynächte, wie er sie von daheim kannte, vermisste er hier nicht, hier suchte er mehr die Ruhe und Erholung.
Auch dieses Jahr hatte er genau diesen Plan. Der Abend würde der Strandbar gehören, tagsüber würde er wieder mit einem Mietwagen quer über die Insel fahren, oder mit den Wanderschuhen unterwegs sein.
Schnell war der Koffer ausgepackt, die Badehose angezogen und der Rucksack mit allem Notwendigen gepackt.
Natürlich führte sein erster Weg zu dem Strandabschnitt, wo sich die Strandbar „Porto Paradiso“ befand. Von seinem Hotel aus war es ein Fußweg von zehn Minuten.
Das letzte Stück, eine steile Straße bergab, erinnerte ihn daran, wie anstrengend es gewesen war, betrunken zurück ins Zimmer zu gelangen. Am oberen Ende der Straße stehend blickte er über den Strand und das ruhige Meer.
Julian holte tief Luft, und roch das salzige Meer, Thymian und auch schon Sonnenöl.
„Ich bin wieder da!“, sagte er erfreut zu sich selbst.
Zwei Bars und ein griechisches Restaurant teilten sich diesen Strandabschnitt, wobei das „Porto Paradiso“ den größten Platz einnahm. Es war eigentlich ein Restaurant mit einer angrenzenden Bar. Linker Hand waren Stühle und Tische, dort befand sich auch die Küche und Julian wusste, wie lecker die Pizzen und griechischen Speisen dort waren.
Daneben war der Barbereich, der ihn vom ersten Moment an gefangen genommen hatte. Dabei konnte er nicht genau sagen, was es genau war, was ihn so faszinierte. Waren es die gemütlichen Rattansesseln, in die man sich hineinfallen lassen konnte, oder war es einfach die Aussicht hinaus aufs offene Meer. Vielleicht war es auch die scheinbare Abgeschiedenheit, denn der Strandabschnitt wurde von beiden Seiten mit großen Felsen abgetrennt. Gegenüber der steilen Straße, von der er kam, ragte ein Felsen ins Meer. Er wusste, dass man hinaufsteigen und die Aussicht genießen konnte. Bali selbst war entlang der Küste entstanden, was auch bedeutete, dass es immer wieder bergauf und bergab ging. Der Vorteil war, dass großen Hotelkomplexe fehlten, die gleich einen ganzen Strand für sich beanspruchten.
Auch wenn der Ort mit Sicherheit sehr touristisch war, hatte er sich sein griechisches Flair erhalten können, fand zumindest Julian.
Er hatte genug gesehen, wollte endlich ins Meer. Eilig schritt er die steile Straße hinab, vorbei an Souvenirläden und einem kleinem Hotel samt Restaurant.
Am gut besuchten Strand angekommen belegte er eine der freien Liegen und ging umgehend an die Bar.
Auch wenn es erst kurz vor Mittag war, bei der Hitze war ein kühles Bier, ein griechisches der Marke Mythos, genau das Richtige.
Mit seinem Glas in der Hand nahm er an einem Tisch Platz und lies den Blick schweifen.
Die Bar war sonnengeschützt und zu allen Seiten offen.
Hinter dem Tresen waren unzählige verschieden Flaschen aufgestapelt, von Metaxa, Tequila, Wodka und Baileys bis zu unterschiedlichen Sorten von Rum und Whiskey. Über der Bar hing eine Hängematte an der Decke mit einem riesigen Stoffbären darin, rund um die Bar waren verschiedenste Autokennzeichen montiert, Werbetafeln aus der ganzen Welt.
Es war recht wenig los, ein paar Familien mit kleinen Kindern, einige Pärchen und mehrere Pensionisten konnte er ausmachen. In der Bar selber war neben ihm nur noch ein Pärchen, die aber in einer der hinteren Ecken saßen und ungestört sein wollten.
Julian benötigte nicht lange, um sein Bierglas zu leeren.
Er winkte dem Kellner um zu zahlen, doch dieser lächelte ihn nur an und rief: „Ich kenne dich doch, du kommst sicher noch einmal heute, stimmt´s?“
Julian musste grinsen. Sein letzter Besuch war fast zwei Jahre her. Und obwohl er damals sicherlich die ganzen zwei Wochen jeden Abend hier verbracht hatte und fast immer einer der letzten war, die die Bar verließen, hätte er nicht daran geglaubt, dass man sich nach so langer Zeit noch an ihn erinnerte.
Er rief dem Kellner einen Dank zu und machte sich auf den Weg zum Meer. Sein T-Shirt flog zu seinem Rucksack auf die Liege, die Sandalen stellte er unter der Liege. Dann gab es nur noch eines für ihn, ab in die Wellen.
Das Meer war kühl aber das störte Julian nicht im Geringsten. Er ging einige Meter durch das seichte Wasser, bis er sich ins Wasser fallen ließ, untertauchte und losschwamm. Julian liebte das Wasser und schwamm hinaus aufs Meer, ließ sich am Rücken liegend von den kleinen Wellen zurücktreiben.
Leicht erschöpft, aber erfrischt und mit einem Lächeln auf den Lippen kam er nach einer Stunde aus dem Wasser heraus und ruhte sich auf seiner Liege aus. Dank des Sonnenschirms, war sein Kopf im Schatten und Julian ruhte sich etwas aus. Dabei beobachtete er die anderen Leute am Strand.
Unweit von ihm war eine vierköpfige Familie gerade dabei ins Wasser zu gehen. Die beiden Kinder, er schätzte sie auf ungefähr sieben, acht Jahre, drängten ihre Eltern, endlich mit ihnen ins Wasser zu laufen.
Kinder, dachte er, sie sind sicherlich was Süßes. Aber wenn du sie den ganzen Tag unterhalten musst, immer für sie da sein musst, also das wäre nichts für mich.
Julian schloss die Augen, spürte den leichten Wind und Sand auf seinem Körper, die Luft roch salzig. Hinter sich hörte er leise Reggea-Musik von der Bar. Bei dieser Kulisse und weil er schon lange munter war, dauerte es nicht lange und Julian schlummerte dahin.
Es war schon früher Nachmittag, als er aufwachte. Sein Magen knurrte, die Sonne war weitergewandert und der Sonnenschirm bedeckte nur noch seine Füße.
Julian setzte sich auf und erkannte, dass die Familie von vorhin inzwischen verschwunden war.
Zwei junge Damen waren im Wasser und schwammen vergnügt herum. Julian konnte sie nicht genau erkennen, aber sie schienen etwas jünger als er zu sein. Als sie sich im Wasser aufstellten, erkannte er nur, dass die beiden Freundinnen lachten. Aus der Entfernung machten sie beide einen sehr interessanten Eindruck auf ihn.
Egal, dachte Julian, es wird Zeit für einen griechischen Teller samt gutem Bier. Um die beiden kann ich mich später auch noch kümmern, wenn ich Lust dazu habe.
Julian schnappte sich sein Shirt, ließ seine restlichen Sachen noch liegen und ging zur Bar.
Ein kurzer Blick in die Speisekarte genügte und er wusste, was er essen würde.
Bei Gyros und Bier überlegte Julian, was die nächsten Tage für ihn parat hielten.
Er hatte sich vorab schon mit Reiseführern gründlich informiert. Sein Plan war, den Rest des Tages nur am Strand und an der Bar zu verbringen und sich morgen um einen Mietwagen zu kümmern.
Julian ließ sich Zeit mit seinem köstlichen Essen. Er hatte endlich keinen Stress, keinen Zeitdruck und genoss es, alleine hier zu sein. Julian war immer gern in Gesellschaft unterwegs und war alles andere als ein Einzelgänger, aber um richtig entspannen zu können, gab es seiner Ansicht nichts besseres, als ganz für sich alleine zu sein. Er konnte direkt spüren, wie er zur Ruhe kam und den Alltag in Wien hinter sich lassen konnte.
Erst gegen Abend ging er zuerst an die Strandbar und danach auf sein Zimmer.
Nach einer schnellen Dusche zog es Julian ins hauseigene Restaurant zum Abendessen.
Er merkte schon, als er beim Buffet anstand, dass der Tag für ihn gelaufen war. Der ganze Tag am Strand hatte ihn viel Kraft gekostet.
Heute werde ich das Nachtleben wohl noch nicht erleben, das verschiebe ich auf morgen, dachte er.
So war es dann auch. Kaum zurück auf seinem Zimmer, legte sich Julian auf sein Bett. Er wollte eigentlich noch in seinem Reiseführer nachsehen, welche Touren er in seinem Urlaub machen würde, doch binnen weniger Minuten war er eingeschlafen.
One night love affair Tryin' to make like we don't care We were both reachin' out for somethin' One night love affair Pretendin' it ain't there Oh - and now we're left with nothin'
Bryan Adams – One Night Love Affair
Frisch und munter wurde Julian, von den Sonnenstrahlen in seinem Zimmer geweckt. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach sieben Uhr war. Viel zu früh um aufzustehen, dachte er und drehte sich wieder weg von der Balkontür.
Eine Stunde später war er bereit für den Tag. Während er frühstückte, überlegte er, sich einen Mietwagen zu nehmen, aber als er von seinem Balkon auf das Meer hinaus sah und den Strand sah, entschied er sich spontan um. Es sollte ein weiterer Tag am Strand werden, natürlich wieder vor der Strandbar.
Selbst einen Spaziergang durch die Ortschaft hob er sich für später auf.
Keine fünfzehn Minuten später lag er mit einem Cocktail in der Hand unter einem Sonnenschirm und blickte hinaus aufs Meer. Vor ihm rannten kleine Kinder herum, ein jugendliches Pärchen lag händchenhaltend auf ihren Liegen und Pensionisten spazierten an ihm vorbei.
Julian erkannte die unterschiedlichsten Sprachen. Nur wenig Deutsch war zu hören, dafür aber sehr viel russisch, tschechisch und ungarisch, alles Sprachen, die er zwar unterscheiden konnte, aber nicht verstand. Eine französische Familie lag neben ihm. Der Vater war in seinen Roman vertieft, die Mutter lag in der prallen Sonne und versuchte, ihrer blassen Haut etwas Farbe zu verleihen.
Julian war sich sicher, dass sie am Abend ziemlich rot sein würde, anstatt braun.
Die Tochter, er schätzte sie so um die fünfzehn, sechzehn, war mit ihrem Handy beschäftigt und kümmerte sich herzlich wenig um das Meer und die Sonne. Scheinbar war sie sehr darin vertieft, mit wem auch immer, lange und ausführlich zu schreiben. Julian wunderte sich, wie flink ihre Finger über das Handy sausten und eine Meldung nach der anderen versandten.
Wahrscheinlich machst du sonst nicht viel den ganzen lieben Tag, dachte er sich. Er holte seinen Reiseführer hervor, in dem schon mehrere Seiten markiert waren.
Julian hatte viele Pläne, was er in den nächsten Tagen besuchen wollte. Immerhin freute er sich schon seit Monaten, endlich wieder nach Kreta zu kommen.
Julian verbrachte die Zeit bis zum Mittagessen nur damit, zwischen seinem Buch und dem Meer hin und her zu pendeln. Sobald es ihm etwas zu heiß wurde, sprang er ins Wasser und schwamm einige Zeit, um sich dann erneut hinzulegen und zu lesen.
Bis er hungrig wurde und sich an die Strandbar setzte, waren Dank eines eigenen Kellners, der auch am Strand Bestellungen aufnahm, nebenbei noch drei Cocktails zu ihm gewandert.
Beim Essen erkannte ihn der Besitzer der Strandbar und gesellte sich zu ihm. Auf Englisch fragte er ihn, wie oft er schon hier gewesen war und Julian erzählte ihm, dass es sein inzwischen dritter Besuch war.
„Und jedes Mal bin ich hier in Bali. Die Ortschaft hat einfach einen eigenen Charme und deine Bar, also die ist sowieso ein Traum“, meinte er zu Giannis, wie der Besitzer der Bar hieß.
Sie plauderten noch eine Weile, dazu gab es gleich mehrere Runden Tequila, die Julian bei der Hitze recht schnell spürte.
„So, Giannis. Ich werde mich jetzt wieder ins Wasser werfen. Wenn ich noch mehr trinke, dann kannst du mich hinter die Bar legen zum Ausnüchtern. Ich möchte ja noch mehr von dem Tag mitbekommen“, verabschiedete Julian sich. Aber er versprach, dass sie sich in den nächsten zwei Wochen noch oft sehen würden.
Wieder zurück auf seiner Strandliege war für Julian klar, dass er den heutigen Tag nichts anderes mehr machen konnte, außer liegen und ins Wasser gehen.
Irgendwann sollte ich es mir endlich merken, dass Tequila nichts für mich ist, verfluchte er sich selbst, während vor seinen Augen der Hausberg von Bali verschwamm.
Nach einer abkühlenden Runde im Meer fühlte er sich vorübergehend erfrischt, legte sich wieder auf seine Liege in die Sonne und versuchte etwas zu schlafen. Die Geräusche von den anderen Touristen, der Strandbar und das Meer wirkten beruhigend, der Stress der letzten Tage fiel richtiggehend von ihm ab.
„Das wird ein Urlaub, so wie ich ihn mir wünsche!“, sagte leise zu sich, während er vor sich hin döste.
Nachdem er den gesamten Nachmittag am Strand verbracht und den Alkohol herausgeschwitzt hatte, war Julian gegen Abend kurz in sein Zimmer gegangen. Duschen, umzuziehen und schon war er an der Bar gelandet. Eine Pizza und zwei Cocktails später war er nun, kurz nach Mitternacht, am Rückweg.
Als er die steile Straße hinaufging, hörte er vor sich dumpfes Hämmern von Bassbeats. Erst als er um die Kurve bog, erkannte er, dass hier eine Diskothek versteckt war.
Über Stiegen ging es abwärts in das Lokal, das im County Style hergerichtet war.
Ja, warum auch nicht, ich muss morgen nicht ausgeschlafen sein, dachte er sich und betrat die Diskothek.
Das Lokal selbst war ein übergroßer Raum, mit Sitzgelegenheiten und mehreren Stehtischen an den Wänden. Die Mitte wurde vom unterschiedlichen Publikum zum Tanzen genutzt. Junge Pärchen schmusten auf den Stühlen, die Singles waren entweder nur mit sich alleine beschäftigt oder bewegten sich zur lauten Dancefloor-Musik und hielten Ausschau nach potentiellen Partnern.
Die ältere Generation, bis ungefähr fünfundvierzig bewegte sich weniger wild und genoss wohl mehr die günstigen Preise.
Julian kämpfte sich durch die Menschenmasse, bis er die Bar erreichte. Dort warfen sich zwei Barkeeper die Flaschen zu und füllten mehrere Gläser auf einmal, während sie mit den Gästen scherzten.
Vor ihm standen zwei junge Damen, die gerade ihre Drinks erhielten. Als sie sich umdrehten, blickte Julian dem Mädchen direkt in die strahlend blauen Augen.
Wow, netter Anblick, schoss ihm durch den Kopf. Sein Blick wanderte von den Augen zu den langen rotbraunen Haaren und hinab zu ihren freizügigen Ausschnitt ihrer roten engen Bluse.
Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, das ist das Mädchen, das ich gestern am Strand gesehen habe, dachte er sich.
„Wenn du alles gesehen hast, kann ich dann mal durch, bitte?“, fragte ihn die junge Frau.
„Oh, ja, sorry. Ich war nur etwas abgelenkt.“
„Ja, das hat man gesehen. Wenigstens hast du mir zuerst ins Gesicht geschaut“, meinte sie mit einem Schmunzeln.
„Schöne Frauen darf man sich doch von Kopf bis Fuß genauer ansehen, oder?“ Er blickte zu ihrer Freundin.
„Wobei das natürlich für euch beide gilt“, fügte er schnell hinzu.
„Charmant die Kurve gekratzt. Wir gehen nach diesem Drink auf die Tanzfläche, vielleicht sieht man sich ja später noch“, verabschiedete sich die Freundin von ihm.
Julian sah den beiden hübschen Damen nach und wandte sich dann an die Bar. Er bestellte einen Cocktail und suchte nach einem Platz an einem der Stehtisch. Um diese Zeit war es aber in der Disko unmöglich, einen Tisch oder gar eine Sitzgelegenheit zu bekommen.
Als Julian sich an den Leuten vorbeidrängte, klopfte ihm seitlich jemand auf die Schulter.
„Suchst du einen Platz für dich und deinen Drink?“, fragte das hübsche Mädchen von gerade eben.
„Gerne, am besten mit netter Unterhaltung“, antwortete er und stellte sich zu den beiden.
„Fangen wir nochmal von vorne an. Hallo, ich bin Julian.“ Er reichte beiden die Hand.
„Hi, ich bin Isabella und meine Freundin, deren Ausschnitt du schon bewundert hast ist Tina.“
„Also, nur um das festzuhalten. Ich habe nicht, also nicht nur den Ausschnitt bewundert, okay!“, versuchte sich Julian zu rechtfertigen.
Er musste zugeben, Tina war eine sehr attraktive Frau. Ihr Lächeln gefiel ihm, ihre Augen faszinierten ihn.
Ihre Freundin Isabella war auch nicht zu verachten. Sie war gleichgroß wie Julian, hatte kurze schwarze Haare und war eine Spur schlanker als Tina. Sie wirkte skeptisch, welche Absichten er denn hatte.
„Wie lange seid ihr schon auf der Insel und habt ihr schon bisschen was gesehen, oder seid ihr mehr die Strandlieger?“, legte Julian mit seinen Fragen los.
„Also wir sind seit gestern hier und haben bislang nur den Ort gesehen. Aber wenn du gute Vorschläge hast, wir sind für vieles offen“, meinte Tina.
„Für vieles, aha, gut zu wissen“, sagte Julian mit einem Grinsen auf den Lippen.
„Männer! Was du schon wieder denkst“, mischte sich Isabella ein.
„Ich habe doch gar nichts gesagt“, versuchte Julian sich zu rechtfertigen.
„Aber gedacht, das kannst du nicht abstreiten.“
„Okay, okay. Keine dummen, zweideutigen Bemerkungen mehr, ich versuch´s. Aber wenn ihr euch bisschen für die Insel interessiert, da gibt es jede Menge Möglichkeiten.“
„Kennst du dich etwas aus auf Kreta?“, fragte Tina nach.
„Etwas. Es ist mein dritter Besuch hier inzwischen. Und ich bin jedes Mal mit einem Mietwagen unterwegs um so viel wie möglich zu entdecken. Wie seid ihr auf Bali gekommen?
Es ist ja nicht gerade der Party-Ort hier?“
„Das war Zufall, wir haben einfach eine nette Unterkunft gesucht. Und das Appartement mit eigenem Pool hat uns besonders zugesagt. Nachdem es recht günstig war, haben wir zugeschlagen. Außerdem, wir sind nicht so die Partyfrauen. Eigentlich haben wir vor, den Urlaub in Ruhe zu genießen, uns einiges anzusehen und abends gemütlich einen oder mehrere Drinks zu trinken. Wir waren eigentlich schon auf den Weg zu unseren Apartment und sind hier vorbeigekommen. Aber was ist mit dir, Julian?
Was treibt dich so alleine hierher?“, wollte Tina wissen.
„Ganz einfach, ich bin erst angekommen und habe zwei Wochen lang nichts geplant. Einfach in der Früh ins Auto setzen und über die Insel fahren, Stehenbleiben wo es schön ist, bisschen wandern, verschiedene Strände besuchen. Gerne auch etwas Kultur und einige Ausgrabungsstätten besichtigen und am Abend gibt es eine Strandbar, herrliche Cocktails und wunderbar zum Relaxen.
Wenn ihr wollt, kann ich sie euch morgen gerne zeigen.“
„Klingt verlockend. Woher bist du eigentlich, Julian?“, wollte Tina wissen.
„Ich bin aus Wien, und ihr?“
„Wir sind aus Salzburg. Und wie alt?“ Isabella musterte ihn weiterhin.
„Ich bin siebenundzwanzig, euch beide schätze ich etwas jünger ein. So um die 24, 25 Jahre.“
Isabella lachte auf.
„Bei mir liegst du damit ganz gut, ich bin 25, aber Tina machst du damit um ein, zwei Jahre älter.“
„Sorry, aber das heißt ja nicht, dass du alt aussiehst, hübsche Frau!“
Tina lächelte Julian an und er schmolz förmlich dahin, als er in ihr süßes Gesicht sah.
Die drei plauderten noch eine Weile, bis Tina ihn fragte: „Wie sieht´s denn mit deinen Tanzkünsten aus?“
„Für diese Musik reicht es allemal. Wenn ich die Damen bitten darf?“ Er schnappte Tina und Isabella und ging mit ihnen auf die Tanzfläche.
Es fiel ihm nicht schwer, sich zu der lauten Musik zu bewegen und binnen weniger Minuten tanzten alle drei ausgelassen zu typischer Disko-Sommer-Klängen.
Julian bemühte sich dabei, beide Frauen im Auge zu behalten, aber er konnte es nicht abstreiten, Tina war ihm sofort ins Auge gestochen.
Er sah zu, wie sie sich im farbigen Licht bewegte und ihren Körper rhythmisch zur Musik bewegte. Ihm fiel auf, dass sie ebenfalls oft zu ihm sah und ihn dabei anlächelte.
Ich glaube, da geht heut noch was, dachte er sich.
Sie verbrachten fast eine Stunde tanzend inmitten der anderen Gäste, dann deutete Tina Julian, dass sie an die frische Luft gehen wollte. Er begleitete sie und stellte fest, dass Isabella weiter auf der Tanzfläche blieb.
Als sie die Diskothek verließen, war Tina im ersten Moment etwas kalt.
Julian legte den Arm um ihre Schulter.
„Wenn man so lange zwischen lauter aufgeheizten Körpern herumtanzt und dann an die frische Luft kommt, da kann es schon etwas kühl sein.“
„Gut, dass ich dich mit habe um mich zu wärmen, oder?“
„Also, das mache ich doch gerne, schöne Frau.“
Tina holte eine Packung Zigaretten hervor und bot Julian eine an. Still schweigend rauchten sie, wobei Tina noch immer im Arm von Julian war.
Julians Gedanken kreisten um dieses bezaubernde Mädchen und ob er es weiter versuchen sollte, sie dazu zu bewegen, vielleicht mit ihm mitzukommen. Fast hätte er sich bei dem Gedanken erwischt, dass sie für eine Nacht viel zu schade wäre, aber diesen Gedanken wischte er schnell wieder weg.
euch „Wirst du dann wieder zu Isabella gehen, oder möchtest du noch etwas hier an der frischen Luft bleiben?“, fragte er nach.
„Kommt darauf an, was wir hier an der frischen Luft so machen.“
„Na ja, wenn du willst, können wir hinunter zum Strand spazieren, oder von meinem Balkon aus bei einem echten kretischen Likör weiterplaudern.“
„Likör klingt gut, warum nicht?“, war Tinas spontane Antwort. Julian war etwas überrascht, dass sie so schnell zugestimmt hatte.
„Und was ist mit Isabella?“, fragte er.
„Ich schreibe ihr, dass ich in der Früh zurückkomme. Ich nehme ja nicht an, dass du mich verschleppen wirst.“
Julian hob die Hände in Brusthöhe.
„Keine Sorge, ich bin ganz brav.“
Außer, es klappt und wir landen im Bett, dachte er sich.
Er ließ Tina los, die ihr Handy aus der engen, kurzen Jeans zog und Isabella eine Nachricht schickte.
„So, das hätten wir. Also, wohin wirst mich jetzt verschleppen?“
„Nicht weit, mein Hotel ist gleich da vorne um die Kurve“, erklärte Julian.
„Und unser Appartement liegt genau dort in der Kurve.“
Sie zeigte auf einen hohen Zaun aus dichten Büschen.
„Dahinter liegt unser Pool. Schön abgeschieden und ganz alleine unserer, da es keine anderen Gäste gibt.“
Die Straßenbeleuchtung war nur noch spärlich eingeschaltet, dafür leuchteten die Sterne und der Mond hell herab. Es war eine wolkenlose Nacht.
Julian schnappte sich Tinas Hand und ging mit ihr auf den Hotelparkplatz zu. Von dort hatte man einen herrlichen Ausblick auf den Hafen von Bali. Sie erkannten nicht viel, da alle Lokale schon geschlossen waren.
„Wenn du es lange genug bei mir aushältst, dann könnten wir den Sonnenaufgang erleben“, schlug er ihr vor.
Tina sah ihn mit ihrem süßen Lächeln an.
„Mal sehen“, meinte sie nur.
Julians Hotel war einfach, ohne besondere Ausstattung. Er hatte es ausgewählt, weil es das günstigste in Bali war. Für ihn zählte nur, dass er ein Bett und ein eigenes Badezimmer hatte. Alles Weitere war nur Luxus, auf den er im Urlaub nicht viel Wert legte. Im Moment war er sehr froh, ein Zimmer mit Balkon bekommen zu haben.
Die Rezeption war unbesetzt. Neben dem Tresen war der Aufzug, mit dem sie in den vierten Stock fuhren. Gleich neben dem Aufzug befand sich Julians Zimmer.
„Nummer 405, mein kleines Reich für zwei Wochen.“
Er schloss die Tür auf und ließ Tina eintreten.
Kurz überlegte Julian, ob er nichts herumliegen lassen hatte, immerhin wollte er doch einen halbwegs guten Eindruck machen.
Er drehte das Licht auf und war beruhigt. Das Zimmer war im besten Zustand, das Bett frisch gemacht, sein Koffer im Schrank verstaut.
Auf dem Nachtisch stand die Likörflasche, die er am Vormittag gekauft hatte.
Er ging durch das Zimmer und öffnete die Balkontür und hielt sie Tina auf. Dicht hinter ihr stehend, strich er ihr sanft über ihre langen Haare, wobei ihr Parfüm ihm noch mehr den Verstand raubte.
„Mach es dir gemütlich, der Likör kommt gleich.“
Tina drehte sich um und blickte Julian in die Augen.
Sie sagte kein Wort, und auch Julian schwieg, streichelte sanft ihr Haar entlang und wanderte mit der anderen Hand über ihren Rücken. Ganz vorsichtig zog er Tina etwas zu sich und merkte, dass sie sich nicht sträubte.
Er kam mit seinem Mund näher und berührte zaghaft ihre Lippen. Tina öffnete ihren Mund leicht und Julian spürte ihre Zungenspitze. Er öffnete ebenfalls seinen Mund und spielte mit seiner Zunge an ihrer.
Währenddessen fuhr er mit der Hand ihren Rücken entlang bis zum Gürtel und langsam wieder hinauf.
Während Tina immer stürmischer mit ihrer Zunge wurde, dachte Julian, wie leicht es doch gewesen war, sie mit auf sein Zimmer zu nehmen.
Er wanderte mit seiner Hand unter ihre Bluse und strich ihr leicht über den flachen Bauch.
Tina nahm ihre Hände hoch und umarmte Julian am Hals, während sie sich nicht von seinen Lippen löste. Sie ließ ihn gewähren, auch als er anfing die Knöpfe ihre Bluse aufzumachen. Als er den letzten Knopf geöffnet hatte, strich er die Bluse zur Seite und ließ seine Hände über ihren Oberkörper wandern. Er glitt entlang ihres BHs nach hinten und tastete nach dem Verschluss.
Tina löste sich von ihm und lächelte verschmitzt.
„Ich glaube du suchst das hier“, meinte sie und zeigte auf ihren magnetischen Verschluss, der sich zwischen ihren Brüsten befand. Mit einer Handbewegung hatte Julian ihn geöffnet und zog ihn mitsamt der Bluse aus.
Er blickt Tina an und glaubte, etwas wie Nervosität in ihren Augen zu sehen. Ihre Brüste hatten eine feste, runde Form, nicht zu groß und schon gar nicht zu klein. Julian beugte sich vor und liebkoste die hellen Brustwarzen.
„Lass uns hinsetzen“, flüsterte Tina ihm zu.
Mit dem Arm um sie geschlungen ging er zum Bett und setzte sich hin. Tina stand vor ihm, packte sein T-Shirt und zog es ihm über den Kopf. Dann setzte sie sich neben ihn und zog ihn zu sich aufs Bett. Julian lag über ihr und küsste sie weiter intensiv, seine Hände strichen dabei über ihren nackten Oberkörper. Er küsste ihre Wangen und ging mit dem Mund zu ihrem Hals, den er von beiden Seiten mit Küssen zudeckte. Tina legte sich hin und schloss die Augen, während Julian mit seinem Mund von ihren Hals abwärts ging und ihre Brüste mit Küssen zudeckte. Er fuhr leicht mit der Zunge über ihre stehenden Brustwarzen und beschäftigte sich mehrere Minuten lang mit ihnen. Tina lag dabei mit geschlossenen Augen vor ihm und atmete immer lauter.
Als er weiter hinunter wanderte, packte sie ihn am Kopf, gerade, als er bei ihrem Bauchnabel angekommen war.
„Noch nicht, bitte“, stöhnte sie leise.
Julian nickte nur und legte sich wieder hinauf zu ihr um sie erneut zu küssen. Mit seiner Hand strich er über ihren Oberschenkel, aber sobald er etwas weiter hinaufkam, bemerkte er, wie unruhig Tina wurde.
Nachdem er es zweimal probiert hatte, ließ er seine Hand nach hinten und über ihren kleinen festen Po wandern. Das schien ihr weniger zu missfallen, denn sie drückte sich mit ihrem Unterleib gegen ihn und ihre Küsse wurden noch eine Spur wilder. Er packte zu und begann ihre Pobacken sanft zu kneten, während er nicht aufhörte ihren Hals zu küssen.
Als Tina sich um seinen Hals kümmerte und ihn dort sanft küsste, versuchte Julian erneut sein Glück und wollte den Knopf ihre Hose öffnen.
„Julian, bitte nicht“, sagte sie leise zu ihm.
„Geht es dir zu schnell?“, fragte er nach.
„Etwas, ja. Außerdem…es ist gerade so schön und ich will nicht, dass es so schnell endet.“
„Keine Angst, ich habe nicht vor, dich auszuziehen und dann einfach nur rein und fertig. Ich würde dich nur gern mit der Zunge unten verwöhnen.“
„Wenn du kein Problem damit hast, dass wir heute noch nicht bis zum Äußersten gehen, dann gerne. Verstehst Du, was ich meine?“
Julian lächelte sie an.
„Kein Problem, ich glaube, wir werden es auch so sehr schön haben.“ Er öffnete ihre Hose und zog sie hinunter.
Dabei ging er ebenfalls mit hinunter und küsste ihre Oberschenkel. Als er mit dem Mund bei den Knien angelangt war, war die Hose ebenfalls abgestreift. Langsam wanderte er wieder hinauf und fuhr mit seiner Zunge über die Innenseite ihrer Schenkel. Mit der Hand strich er über ihren dunklen Tanga und schob ihn vorne etwas zur Seite.
Er konnte spüren, wie sie anfing etwas zu zittern.
„Keine Angst, ich halte, was ich verspreche, okay?“, sagte er leise und küsste sie zwischen ihren Beinen. Sie grub ihre Hände in seine kurzen Haare und drückte ihn etwas zu sich, während er mit der Zunge langsam über ihre rasierte, feuchte Spalte fuhr.
Je länger er sich zwischen ihren Beinen aufhielt, desto mehr stöhnte Tina, die sich aber sichtlich bemühte, nicht laut zu werden.
Süß, dachte Julian, es gefällt ihr, aber sie will es nicht herauslassen.
Er bannte sich mit seiner Zunge vorsichtig den Weg in ihr Innerstes, doch dann packte sie ihn und drehte ihn auf die Seite.
Julian war etwas überrascht und glaubte, dass es ihr zu weit gegangen wäre.
„So, jetzt lass mich mal dich etwas verwöhnen“, hauchte Tina und öffnete flink seine Hose. Im Gegensatz zu Julian, der versucht hatte, es langsam anzugehen, wurde Tina leidenschaftlich stürmisch und entledigte Julian rasch seiner Hose samt Boxershorts. Noch bevor er sich bewusst war, wie ihm geschah, hatte Tina sein bestes Stück tief im Mund und saugte fest daran. Sie nahm ihre Hand zur Unterstützung. Julian krallte sich im Bett fest und stöhnte laut und erregt auf.
Tina ließ nicht locker und spielte mit ihrer Zunge gekonnt an seinem Teil herum. Julian hatte schon einige Frauen erlebt, die mitunter auch sehr gut darin waren, ihn mit dem Mund zu verwöhnen, aber so eine Leidenschaft und heftige Technik war ihm neu. Er konnte es nicht mehr länger hinauszögern und mit einem lauten Aufstöhnen kam er.
Tina schien das gar nicht zu beeindrucken, sie machte weiter, schluckte kurz alles hinunter und setzte dann umgehend wieder ihren Mund an. Julian bäumte sich auf und versuchte gar nicht, leise zu sein. Sein Kopf war ausgeschaltet und er erlebte nur noch das Gefühl, wie Tina ihn ein zweites Mal mit ihrem Mund bis zum Höhepunkt brachte.
Erschöpft blies er die Luft aus seinen Lungen und lag im Bett. Er war nicht in der Lage, etwas zu sagen oder sich zu bewegen, so fertig hatte ihn die Frau gemacht.
„Ich glaube, das dürfte dir gefallen haben, Julian?“, fragte Tina mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Er nahm sie und drückte sie zu sich. Sie kam wieder hinauf und Julian legte seinen Kopf auf ihre Brust, während er sie fest an sich drückte.
„Ja, das hat es, und wie!“
Sie blieben einige Minuten stumm liegen. Julian versuchte, wieder zu klaren Gedanken zu kommen. Es war eindeutig anders als sonst, anstatt dass er sie schnellstens loswerden wollte, genoss es er, neben ihr zu liegen.
Als Tina sich abrupt aufrichtete, sah er ihr nach.
„Was machst Du?“
„Ich ziehe mich an“, gab sie ihm als Antwort.
„Du musst aber nicht so schnell verschwinden.“
Sie lächelte ihn an.
„Julian, wir brauchen uns nichts vormachen. Wir wollten beide etwas Spaß miteinander haben. Den haben wir gehabt, oder? Ich glaube kaum, dass du vorhattest, jetzt den ganzen Urlaub mit mir zu verbringen, oder?“
Julian fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen.
Normalerweise war er derjenige, der der Frau erklären musste, dass es sich um eine einmalige Sache handelte und nicht mehr. Aber Tina hatte ihn komplett aus dem Konzept gebracht.
„Ja, das stimmt schon, aber deshalb musst du ja nicht gleich aufspringen und…“
„Schau, bevor wir hier lange herumreden. Es war wirklich wunderschön mit dir. Es klingt vielleicht komisch, aber du warst etwas Besonderes, frag einfach nicht nach, nimm es so wie ich es sage. Wenn du mich wirklich nochmal sehen willst, dann weißt du ja, wo wir wohnen. du hast von einer Strandbar gesprochen, überleg es dir und wenn du magst, dann kannst du ja heute Abend so gegen acht bei uns vorbeikommen und uns mitnehmen zur Bar. Aber nur wenn du willst. Wenn du das hier lieber als eine nette Nummer verbuchst, kein Problem.“
Sie beugte sich vor, gab Julian einen Kuss auf den Mund und zog sich fertig an.
Julian fehlten die Worte.
Als Tina fertig angezogen war, blickte sie ihn nochmals mit ihren wunderschönen Augen an.
„Danke, es war wirklich eine schöne Nacht. Vielleicht laufen wir uns ja wieder über den Weg. Wir sind auch zwei Wochen hier auf Urlaub.“
Sie ging und machte leise hinter sich die Tür zu.
Julian saß im Bett und versuchte, das gerade Erlebte zu verstehen.
Er wurde nicht schlau, aus dem was Tina gesagt hatte.
Wollte sie von Anfang an nur einen One Night Stand und nicht mehr? Wieso beschäftigte ihn das überhaupt so, er war doch genau derselben Meinung. Einfach unkomplizierten Spaß im Bett und ja nichts Verbindliches.
„Na dann. Alles bestens, Geile Nacht gehabt und jetzt gehört die Insel wieder mir“, sagte er zu sich selbst.
Ob er wirklich am Abend bei den beiden Mädchen vorbeischauen würde, war ihm im Moment noch egal. Falls er Lust haben würde, dann könnte er Tina ja erneut besuchen, vielleicht war sie ja dann auch zu etwas mehr bereit.
Auf jeden Fall hatte der Urlaub schon mal sehr nett angefangen, dachte er.
Julian legte sich wieder hin, erschöpft wie er war, schlief er schnell ein.
It's my life It's now or never I ain't gonna live forever I just want to live while I'm alive
Bon Jovi – It´s my life
Nach einem ausgiebigen Frühstück, führte Julians erster Weg zur Autovermietung.
Er wusste, dass die Saison fast vorüber war, was sich auch auf die Preise auswirkte. Eine junge Dame zeigte ihm die die verfügbaren Modelle, wobei sein Blick gleich auf einen silbernen Renault Megane Cabriolet fiel. Ihm war sofort klar, dass es dieser Wagen sein musste. Nicht einmal zehn Minuten später war er am Steuer des Wagens, hatte das Dach des Cabriolets offen und fuhr die Hauptstraße entlang, in Richtung der Autostraße.
Diese Straße zog sich entlang der Küste über die Nordseite der Insel. Julian hatte kein Ziel, er fuhr einfach drauflos.
Nach einer halben Stunden Fahrzeit, bei der Julian die Küste bewunderte, kam er am Stadtrand von Rethymno an.
Als er sah, wie sich bei der Ausfahrt ein Stau bildete, verwarf er seinen Plan, in die Stadt hineinzufahren und blieb auf der Autostraße. Mit einer Hand holte er die Landkarte aus seinem Rucksack. Kurz nach Rethymno war auf Julians Seite ein kleiner Parkplatz, auf den er zusteuerte. Er stellte den Wagen ab und stieg aus. Vor ihm war das Meer, die Wellen schlugen gegen die schroffen Klippen unter ihm. Julian holte seinen Fotoapparat hervor und machte einige Bilder von der Gegend und auch von seinem neuen Gefährt. Von dem Parkplatz aus konnte er sowohl Rethymno sehen, während hinter ihm die grüne Bergwelt Kretas eine imposante Kulisse bildete.
Julian nahm die Landkarte in die Hand und lehnte sich gegen sein Auto.
Er studierte kurz die Karte und entschied sich dann, nach Chania zu fahren und die Stadt zu besichtigen.
Bislang hatte er nur Bilder gesehen und die versprachen eine sehr interessante Altstadt, in der man das kretische Flair noch richtig erleben konnte.
Schon die Fahrt nach Chania war ein Erlebnis für ihn. Der Fahrtwind blies ihm über den Kopf und er genoss das Gefühl der Freiheit und das unbeschwerte Leben im Moment.
Das Thermometer im Wagen zeigte eine Temperatur von 33 Grad an, am Himmel war keine Wolke zu sehen, die Küstenstraße wenig befahren und der Ausblick über das Meer einfach herrlich.
So kann es die nächsten Tage weitergehen, dachte Julian.
Knapp vierzig Minuten später kam der kulturelle Schock für Julian. Der Stadtrand von Chania entpuppte sich als ein Häusermeer, mit verstopften Straßen, engen Gassen und sehr viel Industrie. Julian versuchte sich mit seinem Mietwagen durchzukämpfen und dabei nicht die Orientierung zu verlieren.
Das Zeichen für einen Parkplatz sprang ihm ins Auge und er konnte seinen Wagen auf einem großen, bewachten Platz abstellen.
Nachdem er nachgefragt hatte, wie er am schnellsten ins Zentrum kommen würde, machte sich Julian zu Fuß auf den Weg, bewaffnet mit Fotoapparat und seinem Reiseführer.
Es dauerte nur einige Gassen und aus der vollgestopften, schmutzigen Stadt wurde mit einem Schlag eine sehr ansehnliche, ruhigere Altstadt mit griechischem Flair.
Zwar waren immer noch viele Leute unterwegs, nun aber großteils Touristen. Julian spazierte die Gassen entlang und entdeckte an jeder Ecke neue Souvenirs und griechische Handwerksarbeiten, die zum Verkauf angeboten wurden.
Unterschiedlichste Töpferwaren wechselten sich mit Seifen, Gewürzen und Olivenölflaschen ab. Hier ging es um einiges gelassener zu, Einheimischen saßen auf Stühlen vor ihrem Geschäft oder im Lokal und hatten alles andere als Stress.
Niemand war versucht, Julian in seinen Laden zu drängen oder ihn mit Sonderangeboten und dem Versprechen, den besten Preis zu haben, zu ködern. So konnte er sich in Ruhe die Auslagen ansehen und gemütlich weitergehen.
Die Gasse endete in einer größeren Straße, die nicht für den Verkehr gedacht war und zum Hafen führte.
Zu den Geschäften kamen nun Stände voll mit Lebensmitteln, Lederwaren und Spielzeug hinzu und die Gastronomielokale wurden mehr. So sehr, dass er am Hafen angekommen nur noch Restaurants um sich hatte. Alle versprachen „Gratis WLAN“ und ein kurzer Vergleich zeigte ihm, dass die Preise bestens abgesprochen waren.
Er betrat das erstbeste Lokal, wo er einen freien Platz sah und setzte sich an einen Tisch, von dem er einen wunderbaren Blick über den Hafen und das Meer hatte.
Bei Cola und einem griechischen Salat sah er sich um und beobachtete die Leute und die Gegend.
Die Hafenpromenade war eine einzige Touristenmeile.
Restaurants, kleine Souvenirläden und dazwischen versuchten junge Männer, ihre Ausflugsboote mit Touristen zu füllen. Dabei bot diese Promenade so viel mehr. Die Häuser versprühten einen Flair der Vergangenheit, als hier noch tagtäglich unzählige Schiffe einliefen und ihre Waren verkauften, die dann über die ganze Insel verteilt wurden.
Heute waren nur noch Fischerboote übrig geblieben und natürlich jede Menge Ausflugsboote.
Julian konnte am Ende der Promenade einen großen Bau erkennen, ein Blick in den Reiseführer verriet ihm, dass es sich um das Schifffahrtsmuseum handelte.
Nachdem sich Julian gestärkt hatte, machte er sich auf den Weg, genau diese Promenade entlang. Das Wasser spritzte über die Hafenkante hinauf, der angenehme Wind sorgte für einen leichten Wellengang neben ihm.
Gemütlich schlenderte Julian durch die Touristenmassen hindurch. Vielen liefen hektisch von Shop zu Shop und Julian dachte sich, ob diese Menschen eigentlich ihren Urlaub auch genossen oder ob sie nie ganz ohne Stress sein konnten. Für ihn war Urlaub die beste Möglichkeit, dem alltäglichen Stress zu entkommen und alles viel ruhiger anzugehen.
Das war auch der Grund, warum Julian zwei Wochen auf Kreta verbrachte. Denn eine Woche wäre ihm viel zu kurz um richtig auszuspannen.
Am Ende der Promenade setzte Julian sich auf die Brüstung und sah zu, wie die Wellen gegen die Mauer der Promenade schlugen.
Julian liebte das Meer, nahezu jeder Urlaub ging bei ihm ans Meer.
Hier am Meer zu sitzen war für Julian die beste Möglichkeit, um seine Gedanken frei zu bekommen und nach letzter Nacht, tat ihm das auch sehr gut.
Eine Frau, die selbst nur auf Spaß aus war und dann einfach nur ihn verwöhnt und wieder geht, so etwas war neu für ihn. Tina war eine überaus attraktive Frau und er musste zugeben, dass er am Überlegen war, ihr Angebot für den Abend anzunehmen. Aber darüber wollte er im Moment gar nicht nachdenken.
Er stand auf und spazierte wieder zurück. Dieses Mal sah er sich die unterschiedlichen Souvenirs genauer an. Neben den obligaten Bilderrahmen, Magneten und Muscheln, gab es viele kunstvoll verarbeitete Messer zu sehen und zu kaufen. Eines stach Julian besonders ins Auge. Der Griff war aus zwei unterschiedlich farbigen Hölzern oder Tierhörnern gefertigt und hatte verschiedene Zeichen eingebrannt. Manche hatten eine gerade Klinge, andere waren sichelförmig, aber sie wirkten alle recht scharf.
Handeln und Feilschen war in den Läden nicht üblich, also nahm Julian das Messer zum angeschriebenen Preis. Er war sich sicher, dass es nicht das letzte Souvenir war, was er kaufen würde.
Auf seinem Rückweg zum Auto überlegte Julian, ob er noch weiter fahren sollte, entschied sich aber, zurück nach Bali zu fahren. Immerhin hatte er einen schönen geräumigen Balkon mit Blick aufs Meer.
Aber zuerst gab es noch eine Heimfahrt, die er bei herrlichem Wetter, offenen Verdeck und lauter Musik in vollen Zügen genoss.
Nasse Haut - erinner dich Was heißt versaut - erinner dich Strawberry shots – erinner dich This summer was hot-erinner dich Alles war so unbeschwert Wir haben alles ausprobiert Ich wünsch mir ne Zeitmaschine Die uns in diese Zeit zurück beamt
Zweitfrau – Erinner Dich
Es war kurz vor 20 Uhr, als Julian sein Hotel verließ. Er blieb stehen und überlegte.
Wenn er jetzt die beiden Mädchen besuchen und sie fragen würde, war es wahrscheinlich vorbei mit dem ruhigen Urlaub alleine. Andererseits musste Julian sich eingestehen, dass er nichts dagegen hatte, nochmals mit Tina im Bett zu landen. Während er überlegte, spazierte er die Straße entlang. Er war in Gedanken versunken und dachte an die letzte Nacht.
Dabei bemerkte er gar nicht, dass er inzwischen vor dem Appartement der Mädchen angelangt war und stehen geblieben war.
„Was soll´s, warum auch nicht. Ein bisschen Spaß hat noch niemanden geschadet“, sagte er zu sich selbst und betrat die Apartmentanlage.
Die Anlage bestand aus drei ebenerdigen Häusern in Weiß mit blauen Türen und Fenstern. Julian erinnerte sich, dass Tina und Isabella gesagt hatten, dass sie die einzigen Gäste waren. Er steuerte auf das erste Haus zu und klopfte an der Tür. Niemand meldete sich.
Nachdem er es ein weiteres Mal versuchte, ging Julian zur nächsten Tür. Er klopfte und fast im selben Moment ging die Tür auf. Vor ihm stand Isabella, die ihn überrascht ansah.
„Ja hallo, was machst du denn hier?“, begrüßte sie ihn.
Isabella stand in einer Jogginghose und einem langen Leibchen vor ihm. Ihre kurzen Haare waren zerzaust und sie sah aus, als wäre sie gerade aufgestanden.
„Hallo, Isabella. Tina hat gestern gemeint, wenn ich Lust hätte, euch beide…“
„Ich weiß, aber es wundert mich, dass du wirklich aufgetaucht bist“, unterbrach ihn Isabella.
„Ich bin immer für Überraschungen gut. Und? Habt ihr Lust auf ein paar Cocktails, direkt am Strand?“
„Komm mal rein, dann reden wir weiter. Tina steht noch unter der Dusche und ich muss mich auch noch fertig machen.“
Julian folgte ihr in das große Apartment. Das großräumige Urlaubsdomizil der beiden Damen war im Gegensatz zu seinem Hotelzimmer der pure Luxus.
Die großen Räume boten ansprechendes, modernes Mobiliar, wirkten hell und einladend. Soweit Julian erkennen konnte, gab es zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche und das Badezimmer.
Vom Wohnzimmer aus führte eine Terrassentür hinaus ins Freie.
Julian ging hinaus und wurde ein weiteres Mal überrascht.
Im kleinen, sehr gepflegten Garten vor ihm war ein Pool, dessen Unterwasserbeleuchtung eingeschaltet war. Am Rand standen zwei Liegen, weiter hinten konnte er noch zwei erkennen.
„Also, ihr habt hier wirklich ein richtiges Juwel als Unterkunft ausgesucht“, meinte er bewundernd zu Isabella.
Sie reichte ihm eine gekühlte Flasche Bier.
„Mach es dir bequem, Tina sollte gleich...“
In diesem Moment kam Tina aus dem Badezimmer. Sie hatte ein rosafarbenes Badetuch um ihren Körper gewickelt. Die Haare waren noch nass und klebten teilweise in ihrem Gesicht. Als sie Julian erblickte, erschrak sie leicht.
„Du? Was machst du denn hier?“
Julian lächelte sie an.
„Du hast doch selbst gesagt, wenn ich Lust habe, dann...“