Perry Rhodan 1829: Unternehmen Humanidrom - H.G. Francis - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan 1829: Unternehmen Humanidrom E-Book und Hörbuch

H. G. Francis

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Beschreibung

Galaktiker schließen sich zusammen - ein Angriff als letzte LösungDie schon angespannte Situation in der Milchstraße hat sich zum Jahresbeginn 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung weiter zugespitzt. Zigtausende der mysteriösen Igelschiffe haben in der Galaxis schon mehrere Planeten besetzt und komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Das in sich zerstrittene Galaktikum weiß keine Lösung, ist derzeit auch zu weit von einer Einigung entfernt: Misstrauen herrscht zwischen den großen Machtblöcken der Galaxis. Kein Mensch in der Milchstraße weiß zudem Bescheid, wo Perry Rhodan sowie seine Freunde Reginald Bull und Alaska Saedelaere sind. Die drei Aktivatorträger verschwanden im Pilzdom auf Trokan - dem "zweiten Mars" - und tauchten bisher nicht wieder auf. Während es Alaska in die Galaxis Bröhnder verschlagen hat, wo er sich zuletzt dem Zugriff der "Schrottsammler" erwehren musste, sind Rhodan und Bull in Plantagoo unterwegs und wollen dort zu den geheimnisvollen Galornen vorstoßen. Die BASIS, das uralte Trägerraumschiff der Menschheit, das seit Jahrzehnten als Spiel- und Erlebniswelt genutzt wird, entwickelt sich währenddessen zum Brennpunkt neuer Spannungen, zum Tummelplatz feindlicher Geheimagenten. In all diesem Chaos versucht Atlan die galaktischen Mächte zu einer gemeinsamen Aktion zusammenzuführen - zum UNTERNEHMEN HUMANIDROM …

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Sprecher:Renier Baaken

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Nr. 1829

Unternehmen Humanidrom

Galaktiker schließen sich zusammen – ein Angriff als letzte Lösung

von H. G. Francis

Die schon angespannte Situation in der Milchstraße hat sich zum Jahresbeginn 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung weiter zugespitzt. Zigtausende der mysteriösen Igelschiffe haben in der Galaxis schon mehrere Planeten besetzt und komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Das in sich zerstrittene Galaktikum weiß keine Lösung, ist derzeit auch zu weit von einer Einigung entfernt: Misstrauen herrscht zwischen den großen Machtblöcken der Galaxis.

Kein Mensch in der Milchstraße weiß zudem Bescheid, wo Perry Rhodan sowie seine Freunde Reginald Bull und Alaska Saedelaere sind. Die drei Aktivatorträger verschwanden im Pilzdom auf Trokan – dem »zweiten Mars« – und tauchten bisher nicht wieder auf. Während es Alaska in die Galaxis Bröhnder verschlagen hat, wo er sich zuletzt dem Zugriff der »Schrottsammler« erwehren musste, sind Rhodan und Bull in Plantagoo unterwegs und wollen dort zu den geheimnisvollen Galornen vorstoßen.

Die BASIS, das uralte Trägerraumschiff der Menschheit, das seit Jahrzehnten als Spiel- und Erlebniswelt genutzt wird, entwickelt sich währenddessen zum Brennpunkt neuer Spannungen, zum Tummelplatz feindlicher Geheimagenten. In all diesem Chaos versucht Atlan die galaktischen Mächte zu einer gemeinsamen Aktion zusammenzuführen – zum UNTERNEHMEN HUMANIDROM …

Die Hauptpersonen des Romans

Atlan – Der Arkonide versucht, die galaktischen Völker zu einer gemeinsamen Aktion zu bringen.

Kelassan – Ein Unither bewährt sich in einem gefährlichen Einsatz.

Arfe Loidan – Die Xenomedizinerin forscht auf Camelot nach einem Mittel gegen den Tangle-Scan.

Selma Miller – Eine Terranerin als Geheimagentin auf dem Planeten Raglund.

Chief Denay

1.

»Es ist gut, dass du diese Meinung nicht in Anwesenheit von Zeugen geäußert hast«, sagte Kelassan, der unithische Kommandant der AVALON. »Es wäre das Ende deiner Karriere gewesen.«

Assassan war so leicht nicht zu beeindrucken. Er streckte respektlos seinen Rüssel aus und legte ihn auf die Platte des Arbeitstisches im Raum des Kommandanten.

»Ich bin nicht der einzige, der diese Ansicht vertritt«, behauptete er.

Kelassan blickte ihn überrascht an. Bisher war ihm noch nicht in den Sinn gekommen, dass irgend jemand Zweifel an seinen Fähigkeiten als Kommandant der AVALON hegen könnte. Er war überzeugt davon, dass er eine klare Linie verfolgte und dass er ganz im Sinne nicht nur der anderen führenden Persönlichkeiten an Bord, sondern auch der maßgeblichen Männer und Frauen des Forums Raglund handelte.

Das war offenbar nicht der Fall.

Beim Sternhaufen 47 Tucani, 15.000 Lichtjahre in Richtung Kleine Magellansche Wolke von Sol entfernt und im Halo der Milchstraße gelegen, hatten sich mittlerweile annähernd 200.000 Tolkander-Raumschiffe versammelt. Die meisten davon waren Igelschiffe der drei Größenklassen, aber es fanden sich auch etliche hundert Ellipsoide der Eloundar unter ihnen, die – wie man wusste – mit Vivoc beladen waren.

Vertreter aller Milchstraßenvölker und -machtblöcke hatten Beobachter in dieses Gebiet entsandt. Als solcher empfand sich Kelassan mit der AVALON.

Das Forum Raglund hatte dreißig Einheiten der verschiedenen Mitgliedsvölker in dem Gebiet stationiert und unter das Oberkommando des Unithers gestellt. Aufgabe war vor allem, die Truppenbewegungen der Tolkander zu überwachen. Dieser Auftrag war klar umrissen.

Assassan war nicht einverstanden damit. Ihm war zu wenig, dass sie nur beobachteten. Doch der Kommandant der AVALON ließ sich nicht beirren. Er war ein bedingungsloser Anhänger des Forums Raglund und seiner Idee der Völkergemeinschaft aller Nicht-Humanoiden. Dabei übersah er nicht, dass im Forum Raglund nicht gerade eitel Einigkeit herrschte und viele Völker gegeneinander arbeiteten, um sich mehr oder minder große Vorteile zu verschaffen. Das aber minderte in seinen Augen den Wert des Forums nicht.

Als störend empfand er es jedoch, dass ein Mann wie Assassan, der ebenso wie er zum Volk der Unither gehörte, nicht konsequent mit allen anderen Unithern an einem Strang zog.

Er ist ein Fall für Chief Denay, dachte er, ohne einen Kontakt mit dem Cheborparner ernsthaft ins Auge zu fassen. Er war überzeugt davon, das Problem sehr schnell auch allein lösen zu können.

Parneberochacz Denayrech war der Chef des Ordnungsdienstes Raglund, kurz ORRA, ein harter, unbarmherziger, aber ebenso gerechter und unbestechlicher Mann, der auf Raglund aus dem Hintergrund wie ein Diktator herrschte. Er war ein Mann, den alle fürchteten und den kaum jemand zu Gesicht bekommen hatte. Kraft seiner Position zog er die Fäden auf Raglund. Niemand hatte mehr Respekt vor ihm als die Agenten fremder Mächte, allen voran der LFT oder dem Kristallimperium, die nirgendwo in der Milchstraße ein höheres Risiko eingingen als auf Raglund.

Kelassan war Chief Denay ein einziges Mal in seinem Leben begegnet, und das Treffen war so beeindruckend gewesen, dass es tiefe Spuren bei ihm hinterlassen hatte. Seltsamerweise erinnerte er sich genau daran und vermochte viele Einzelheiten ihres Gesprächs zu rekonstruieren – doch er wusste nicht mehr zu sagen, wie der Chef des ORRA aussah. Es schien, als habe eine unheimliche Macht das Bild dieses Mannes aus seinem Gedächtnis gelöscht.

»Was willst du?«, fragte der Kommandant, der sich nicht anmerken ließ, dass er das Verhalten seines Stellvertreters missbilligte.

Für ihn grenzte es geradezu an Meuterei. Aufgrund seines Amtes hätte er es ohne weiteres beenden und jeden Widerspruch ersticken können. Doch das entsprach nicht seinem Wesen. Er wollte nicht oktroyieren, sondern überzeugen. Damit billigte er manchem mehr Entscheidungsfreiheiten zu, als schwachen Charakteren zuträglich war.

Assassan entpuppte sich als überaus ehrgeiziger Mann. Erst seit wenigen Tagen weilte er an Bord der AVALON, nachdem sein Vorgänger überraschend verstorben war.

Das Vertrauen, das Kelassan ihm entgegengebracht hatte, erwies sich als nicht gerechtfertigt. Im Gegenteil: Nun zeigte sich, dass man Assassan mit höchstem Argwohn begegnen musste, wollte man nicht den kürzeren ziehen.

Der Stellvertreter aktivierte den Syntron und rief einige Aufzeichnungen der letzten Tage ab. Sie hatten alle eines gemeinsam: Sie zeigten, wie es immer wieder zu Beinahe-Konfrontationen und ungewollten Zwischenfällen der obersten Gefahrenstufe mit den Tolkandern gekommen war.

In allen Situationen hatten sich die Beobachter des Forums Raglund besonnen verhalten, sich zurückgezogen und jede militärische Auseinandersetzung vermieden. Genau das war es, was Assassan missfiel.

»So geht es nicht weiter«, sagte er. »Wir wissen doch, was unsere Feinde wollen. Sie nehmen uns unsere Welten weg und werden uns irgendwann vernichten. Was soll also dieses ängstliche Taktieren?«

»Es entspricht unserem Befehl.«

»Manchmal muss man auch den Mut haben, vom Befehl abzuweichen. Wir brauchen einen Kampf, damit wir die Fronten klar abstecken können. Die Mannschaften sind unzufrieden. Sie fürchten, dass deine Zaghaftigkeit zu ihrer Vernichtung führen wird.«

Jetzt war es heraus. Assassan warf ihm Feigheit vor dem Feinde vor!

»Ich empfehle dir, dich nicht weiter zu äußern«, versetzte der Kommandant. »Vor allem nicht außerhalb dieser Räumlichkeiten. Es wäre das Ende deiner Laufbahn bei der Flotte.«

Sein Stellvertreter blickte ihn verächtlich an, warf den Rüssel hoch und legte ihn sich über die linke Schulter, um mit dieser Geste noch deutlicher zu machen, was er von ihm hielt.

Sein Verhalten war beleidigend und herabwürdigend. Es entsprach zudem ganz und gar nicht dem Ehrenkodex der führenden Persönlichkeiten in der unithischen Raumfahrt.

Doch Kelassan blieb ruhig. Er durchschaute Assassan, denn er erkannte, dass dieser den starken Mann spielte, um sich gegenüber den Mannschaften aufzuwerten und möglichst schnell möglichst viele Punkte für eine rasche Beförderung zu sammeln. Er sah die AVALON nur als Zwischenstation zu einem eigenen Kommando an.

Kelassan machte sich einige Notizen, und dann verließ er den Raum, um in die Hauptleitzentrale zu gehen. Dort konnte er auf den großen Monitoren die Ortungsreflexe der annähernd 200.000 Tolkander-Raumschiffe sehen.

Er war stolz auf die AVALON, sein Raumschiff. Der Kugelraumer der MERZ-Klasse war vom Forum Raglund bei der LFT in Auftrag gegeben worden und hatte eine Sonderausstattung. Er bestand aus drei Teilen, von denen jedes eine autarke Schiffseinheit bildete.

Ursprünglich war die AVALON das Flaggschiff des Forums Raglund gewesen, doch dagegen hatte die Liga Freier Terraner als Hersteller des Raumers protestiert. Nachdem die LFT gar mit einem Lieferstopp gedroht hatte, war die AVALON offiziell in ein Missionsschiff der Planetaren Administration von Raglund umbenannt worden. Grund dafür war eine Klausel im Liefervertrag, in der festgehalten worden war, dass die AVALON niemals gegen die LFT eingesetzt werden durfte, so dass schon die Bezeichnung Flaggschiff ein Verstoß gegen diese Auflage darstellte. Offizielles Flaggschiff war seitdem die RAGLUND.

Assassan folgte dem Kommandanten und blieb neben dem Feuerleitchef Androxian und dem Chefmediziner, dem Anti Baátu Reema, stehen.

Nur etwa eine Lichtminute von ihnen entfernt stand ein Topsider-Raumschiff zwischen der AVALON und der Flotte der Tolkander.

»Was macht der da?«, fragte Kelassan unwillig. »Ich habe ausdrücklich festgelegt, dass wir mit der AVALON die Spitze gegenüber den Tolkandern bilden. Der Topsider soll sofort zurückkommen.«

Misstrauisch blickte er zu Assassan hinüber. Hatte sein Stellvertreter den Topsider veranlasst, so weit vorzurücken? War dies eine weitere seiner Provokationen?

Plötzlich tauchten vier Igelschiffe aus dem Hyperraum auf. Sie rasten in ihrer negativen Beschleunigungsphase auf den Topsider zu. Eine Konfrontation schien unausweichlich zu sein.

»Das habe ich befürchtet«, stöhnte Kelassan bestürzt.

»Endlich!«, triumphierte Assassan und richtete sich deutlich auf. »Jetzt wird es ein reinigendes Gewitter geben.«

Die Igelschiffe eröffneten das Feuer auf den Topsider, und dieser schoss zurück.

Assassan fuhr herum und blickte den Kommandanten mit flammenden Augen an.

»Wir müssen angreifen!«

»Ja, so ist es!« Kelassan blieb gelassen. »Was glaubst du, was ich vorhatte?«

Er beugte sich vor und gab dem Funker den Befehl, andere Raumschiffe der Flotte zu Hilfe zu holen. Zugleich wies er den Piloten an, bis zu den kämpfenden Raumschiffen vorzustoßen und den Topsider nach Möglichkeit abzuschirmen.

Sekunden später eröffnete die AVALON das Feuer auf die Igelschiffe, um den Topsider zu entlasten.

Assassan fieberte vor Eifer. Der Kommandant ließ ihn keine Sekunde lang aus den Augen. Ihm war klar, dass sein Stellvertreter am liebsten eine offene Schlacht ausgelöst hätte, ungeachtet der Tatsache, dass der Feind weit überlegen war und sie selbst keine Chance gegen ihn hatten.

Es wäre ein tödlicher Fehler gewesen, die Auseinandersetzung eskalieren zu lassen. Mehr als eine Nadelstich-Operation durfte es nicht werden.

Die AVALON flog zwischen dem Topsider und den Igelschiffen hindurch, und in diesem Moment gelang den Blues ein überraschender Treffer, der einen der gegnerischen Raumer außer Gefecht setzte. Die anderen drei Igelschiffe flogen weiter und zogen sich in die Tiefe des Alls zurück.

Kelassan reagierte schneller, als Assassan denken konnte. Zugleich bewies er, dass die Kritik an ihm unberechtigt war.

»Einsatzkommando nach Plan Halo!«, brüllte er in die Mikrophone. »Blitzeinsatz! Wir entern den Igelraumer. Beeilung! Wir holen einen oder mehrere Gazkar heraus, bevor diese sich durch Selbstmord der Gefangennahme entziehen können!«

»Ein Todeskommando«, stellte Assassan erschrocken fest.

»Genau«, bestätigte der Kommandant. »Und du bist dabei! Wir sind längst auf eine solche Situation vorbereitet. Sie war vorherzusehen. Jetzt müssen wir versuchen, wenigstens einen dieser Gazkar in unsere Hand zu bekommen.«

»Einer von uns beiden muss an Bord der AVALON bleiben«, gab Assassan zu bedenken. »Es können nicht beide Kommandierende an so einer Aktion teilnehmen.«

Kelassan blickte ihn kühl an.

»Sollte dir entgangen sein, dass wir ständig mit dem Bordsyntron verbunden bleiben? Es ist absolut gleichgültig, ob wir beide an Bord sind oder nicht. Befehle können wir auch von außerhalb erteilen, und der Syntron wird uns laufend über die Entwicklung der Dinge informieren. Und jetzt Schluss der Diskussion! Es kommt auf jede Sekunde an, und deshalb brechen wir jetzt auf.«

Assassan wirkte hilflos angesichts des Verhaltens des Kommandanten. Hatte er nicht einen militärischen Einsatz gefordert?

Nun musste er die Konsequenzen tragen, auch wenn sie mit höchster Gefahr für ihn verbunden waren. Da Kelassan selbst an der Aktion teilnehmen wollte, hatte er keine Möglichkeit, ihr auszuweichen. Er war buchstäblich in seine eigene Falle getappt.

»Die Gazkar werden Selbstmord begehen und das Schiff sprengen«, befürchtete der Stellvertretende Kommandant.

»Eben«, stimmte Kelassan zu. »Deshalb müssen wir uns beeilen.«

Er duldete nicht, dass Assassan sich noch weiter äußerte oder lange über den Befehl nachdachte. Energisch stürmte er aus der Hauptleitzentrale der AVALON und stieß schon wenig später auf eine Gruppe von achtzehn Männern, die in voller Kampfmontur in einem Hangar auf ihn warteten. Sie hielten Kampfanzüge für Assassan und ihn bereit. Sie halfen ihnen, sie anzulegen, damit es schneller ging.

Sekunden darauf rasten die Unither auf zwei Raumgleiter verteilt zu dem Wrack hinüber, das dunkel und nur auf den Ortungsschirmen sichtbar im Raum schwebte.

Kelassan lenkte eine der Maschinen und flog sie zielgenau an eine Schleuse heran. Damit folgte er dem vom Syntron berechneten Weg. An den Stacheln des Igelschiffes vorbei führte er seine Gruppe bis an die Schleuse, und auf dem Weg dorthin ermittelte der Computer den Öffnungs-Kode. Als der Kommandant die Schleuse erreichte, glitten die Tore zur Seite und ließen das winzige Raumschiff ein.

Nachdem auch die zweite Maschine eingedrungen war, schlossen sich die Schleusenschotte; die inneren Schotte öffneten sich zu einem Hangar, in dem verschiedene, kleinere Raumeinheiten parkten.

Auf dem Boden lagen mehrere Gazkar. Auf den ersten Blick erkannte Kelassan, dass sie tot waren. Der Grund war offenkundig: Etwa zwanzig Meter neben der Schleuse klaffte ein großer Spalt in der Schiffswandung. Durch ihn war die Luft explosionsartig entwichen. Der Tod war so schnell gekommen, dass die Gazkar keine Gelegenheit mehr gehabt hatten, Schutzanzüge anzulegen.

Kelassan hielt sich nicht damit auf, sie zu überprüfen. Er schwebte mit Hilfe seines Gravo-Paks zum nächsten Schott hinüber. Als er es nicht augenblicklich öffnen konnte, schnitt er es mit einem Desintegratorstrahler auf.

Dahinter lag ein matt erleuchteter Gang. Auch aus ihm war die Atemluft entwichen. Aus Düsen zischte neue Luft herein, die jedoch angesichts der rapide abfallenden Temperaturen und der in ihr enthaltenen Feuchtigkeit augenblicklich zu Schnee gefror und den Unithern in Form kleiner Flocken entgegenwirbelte.

Der Kommandant flog mit hoher Geschwindigkeit durch den Gang bis zu einer Gabelung. Wenige Meter weiter öffneten sich zwei Sicherheitsschleusen. Mit knappen Gesten signalisierte er seinen Begleitern, dass sie nun hoffen konnten, in einen unbeschädigten Teil des Raumschiffes vordringen zu können. Somit bestand Aussicht, lebende Gazkar zu finden.

Assassan schickte er zu einer der beiden Schleusen, während er sich mit seiner Gruppe der anderen zuwandte. Blitzschnell stieß er vor; es gelang ihm auf Anhieb, die Schleuse zu öffnen.

Mit ihm drängten sich neun Unither durch die Öffnung, und Sekunden darauf stürmte die Gruppe unter seiner Führung in eine Halle. Dort hielten sich mehr als zwanzig Gazkar auf, die augenblicklich auf sie zu feuern begannen.

Kelassan schoss zurück, befahl seinen Begleitern aber gleichzeitig, die Gazkar nicht zu töten, sondern nach Möglichkeit Paralysestrahler einzusetzen. Die Unither versuchten es, doch angesichts des Feuers, das ihnen entgegenschlug, hatten sie keine andere Wahl, als die Anzahl ihrer Gegner zu reduzieren.