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Pharma. Macht. Tod. Wie Konzerne Krankheiten erfinden, Studien fälschen und Leben gefährden, die größten Gesundheitslügen unserer Zeit von Jörns Bühner Dieses kritische Sachbuch deckt die dunklen Seiten der globalen Pharmaindustrie auf: von manipulierten Studien über erfundene Krankheiten bis hin zu skrupellosen Pharmaskandalen, die Menschenleben kosten. Big Pharma, unterstützt durch Politik, Medien und willfährige Zulassungsbehörden, hat sich ein milliardenschweres Geschäftsmodell geschaffen, auf dem Rücken von Patienten und unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Der Autor beleuchtet erschütternde Beispiele: von Contergan bis zur Corona-Pandemie, von Cholesterin-Mythen bis zur Unterdrückung alternativer Heilmethoden. Dabei zeigt er, wie Medikamente, Leitlinien und Impfkampagnen zu Werkzeugen einer Industrie wurden, die nicht heilt, sondern profitiert. Auch die Rolle der WHO, der Pharmalobby, der Medienzensur und die zunehmende Verdrängung der Alternativmedizin werden schonungslos offengelegt. Dieses Buch ist ein Aufruf zur Eigenverantwortung, zur kritischen Gesundheitsaufklärung und zur Rückbesinnung auf natürliche Heilmittel und medizinische Ethik. Ein Werk, das nicht nur informiert, sondern aufdeckt, aufrüttelt und zu Nachfragen anregt. Ein Buch für alle, die Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen wollen. Für alle, die sich nicht länger belügen lassen wollen. Und für eine Zukunft, in der Wahrheit, Aufklärung und natürliche Heilung wieder ihren berechtigten Platz bekommen. Lesen Sie dieses Buch, solange es noch geht...
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Seitenzahl: 111
Veröffentlichungsjahr: 2025
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"Wer die medizinische Ausbildung kontrolliert, kontrolliert die Medizin."
Jörns Bühner
TEIL I: DIE SYSTEMATIK DES PHARMAKAPITALISMUS
1.
Einleitung: Wenn Heilung zum Geschäftsmodell wird
Warum ich dieses Buch geschrieben habe
2.
Die Geschichte der Pharmaindustrie: Von Heilern zu Konzernen
Die Anfänge, Rockefeller-Medizin, WHO, FDA, EMA
3.
Von der Pille zum Patienten: Wie man neue Krankheiten schafft
Disease Mongering: Beispiele und Mechanismen
4.
Der perfekte Markt: Gesunde Menschen als Dauerkunden
Lifestyle-Diagnosen, Präventionshysterie, künstliche Bedrohungen
TEIL II: SKANDALE, TOTE UND GESCHÖNTE STUDIEN
5.
Contergan – Die Geburt einer Katastrophe
1950er–60er, Grünenthal, weltweit über 10.000 missgebildete Kinder
6.
Lipobay – Das Cholesterin-Medikament, das Leben kostete
Bayer, Rhabdomyolyse-Fälle, Rückruf 2001
7.
Vioxx – Schmerzmittel mit tödlicher Nebenwirkung
Merck & Co., bis zu 100.000 Tote, manipulierte Studien
8.
Purdue Pharma & die Opioid-Krise – Das Schmerzmittel, das Amerika zerstörte
OxyContin, Sackler-Familie, gezielte Abhängigkeit
9.
Pfizer in Nigeria – Menschenversuche an Kindern?
Trovan-Studie 1996, fehlende Einwilligung, Todesfälle
10.
Die dunkle Seite der Impfung – Von HPV bis Dengvaxia
Beispielhafte Impfprogramme mit schweren Folgen
TEIL III: WISSENSCHAFT UNTER KONTROLLE
11.
Gefälschte Studien, Ghostwriting und gekaufte Experten
LancetGate, Tamiflu, GlaxoSmithKline, John Ioannidis’ Kritik
12.
Wie Leitlinien gemacht werden – Blutdruck, Cholesterin & Co.
WHO, AHA, ESC: Immer niedrigere Normwerte, wachsende Zielgruppen
13.
Interessenkonflikte in der Wissenschaft – Wenn Geld allein entscheidet
Fallbeispiele von Studienleitungen mit Pharmabindung
14.
Zulassungsbehörden im Griff der Industrie – Ein globales Problem
FDA, EMA, BfArM: Drehtüreffekte, Studienzulassung trotz Mängeln
TEIL IV: DIE CORONA-ÄRA – TESTFALL DER SYSTEMKRISE
15.
Plandemie oder Panikmanagement? Der Umgang mit SARS-CoV-2
WHO-Rollen, Event 201, Definition von „Pandemie“ und PCR-Test
16.
Notzulassung, Milliardenprofite und Schweigeklauseln – Die mRNA-Impfstoffe
Verträge mit Pfizer, Moderna; fehlende Langzeitdaten
17.
Unterdrückte Nebenwirkungen, Diskreditierung kritischer Stimmen
PEI, EMA, VAERS-Daten, Fälle wie Dr. Bhakdi, Malone, Wodarg
18.
Masken, Tests, Lockdowns – Wissenschaft oder politisches Geschäft?
Interessensverflechtungen, WHO-Einflüsse, Drosten, Ferguson
TEIL V: SYSTEM DER ANGST UND MANIPULATION
19.
Die Rolle der Medien – Zwischen PR und Propaganda
Werbeeinnahmen, Einseitigkeit, Tabus
20.
Pharma und Politik – Drehtüren, Lobbyismus, WHO-Finanzierung
Gates Foundation, McKinsey, LobbyControl-Recherchen
21.
Wie man Kritiker zum Schweigen bringt – Zensur, Cancel Culture, Lizenzentzug
YouTube, Twitter, Berufsverbote, Verleumdungen
22.
Wenn der Arzt zum Verkäufer wird – Fortbildungen, Anreize, Einflussnahme
Pharmareisen, Bonusprogramme, Abhängigkeiten
TEIL VI: PERSPEKTIVEN UND AUSWEGE
23.
Es geht auch anders – Integrative Medizin, Prävention, Ernährung
Modelle aus Skandinavien, Schweiz, Naturheilkunde
24.
Forderung nach Reform – Transparenz, Kontrolle, Entflechtung
Vorschläge für Politik, Wissenschaft und Gesellschaft
Schlusswort – von Jörns Bühner
Anhang: Quellenverzeichnis & Literatur
Studien, Berichte, Whistleblower, Gerichtsdokumente
„Die Pharmaindustrie macht keine Medikamente für kranke Menschen. Sie macht Medikamente für Märkte.“
Anonymer Pharmainsider
Gesundheit ist das höchste Gut. So zumindest sollte es wohl sein. Denn genau das macht sie zur wertvollsten Ware in einem System, in dem Profit über alles steht. Dieses Buch entstand aus meinem tiefen Bedürfnis, die Wahrheit sichtbar zu machen, hinter all den Hochglanzbroschüren, PR-Kampagnen, gekauften Expertenmeinungen und millionenschweren Marketingstrategien und Betrügereien.
Ich schreibe dieses Buch nicht, um zu provozieren, sondern um wirklich schonungslos aufzuklären. Ich möchte auch keine Panik oder Angst verbreiten, sondern aufklären, aufwecken, warnen und Eigenverantwortung einzufordern.
Es geht um belegbare Fakten, dokumentierte Skandale, um Gerichtsurteile, Whistleblower-Berichte und wissenschaftlich überprüfbare Daten.
Es geht um Leben, die zerstört wurden, die bis heut weiterhin tagtäglich zerstört werden, weil Gewinninteressen weit über ärztliche Ethik gestellt wurden.
Wer glaubt, dass Zulassungsbehörden objektiv, Leitlinien wissenschaftlich und Medikamente umfassend geprüft sind, wird in den folgenden Kapiteln eines Besseren belehrt.
Denn das System, das wir „Gesundheitsversorgung“ nennen, ist in vielen Teilen ein Geschäftsmodell – eines der profitabelsten der Welt.
Dieses Buch habe ich also geschrieben, für alle die sich nicht länger mit Halbwahrheiten zufriedengeben wollen. Für all jene, die den Mut haben, unbequeme Fragen zu stellen, auch wenn die Antworten vielleicht schockierend und wenig schön sind.
Für alle Menschen, die wissen:
Wahre Aufklärung beginnt da, wo das Schweigen aufhört.
"Die moderne Medizin wird von der Pharmaindustrie dominiert, nicht vom Wunsch, Krankheiten zu heilen."
Dr. Marcia Angell, ehem. Herausgeberin des New England Journal of Medicine
Die Geschichte der Pharmaindustrie beginnt nicht mit dem edlen Wunsch, Menschen zu heilen – sie beginnt mit der Entdeckung, dass Krankheit ein lukratives Geschäftsmodell ist.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das Gesundheitssystem noch nicht das, was wir heute kennen. Es war zersplittert, dezentral, meist naturheilkundlich geprägt und orientierte sich stärker an persönlichen Erfahrungen als an industriellen Standards.
Die entscheidende Wende kam mit dem Aufstieg der Chemieindustrie – namentlich durch Konzerne wie Bayer, BASF und Hoechst. Bayer entwickelte nicht nur das bekannte Schmerzmittel Aspirin, sondern vermarktete auch Heroin – als Hustenmittel für Kinder.
Was heute schockiert, war damals gängige Praxis: Substanzen wurden mit wenig oder gar keiner klinischen Prüfung auf den Markt geworfen. Es gab keine zentralen Kontrollinstanzen, keine Ethikkommissionen, keine Langzeitstudien. Der Mensch war Versuchskaninchen.
Doch die wahre Revolution begann nicht mit Chemie, sondern mit Kapital. John D. Rockefeller, Ölmagnat und einer der reichsten Männer der Welt, erkannte das Potential eines industrialisierten Medizinsystems.
Mit seiner Rockefeller Foundation begann er, medizinische Fakultäten zu finanzieren – allerdings nur jene, die sich auf „wissenschaftlich fundierte“ (sprich: pharmagestützte) Medizin fokussierten. Homöopathie, Kräuterheilkunde, traditionelle Heilmethoden? Diffamiert, entfinanziert, aus den Lehrplänen gestrichen.
Was folgte, war eine systematische Neuausrichtung der medizinischen Ausbildung: Pharmaorientiert, apparategestützt und nur noch gewinnmaximiert.
"Wer die medizinische Ausbildung kontrolliert, kontrolliert die Medizin."
Jörns Bühner
Die Rockefeller- und später auch die Carnegie-Stiftung betrieben eine nie dagewesene Zentralisierung des Medizinsystems in den USA – und bald weltweit. Durch gezielte Fördermittel lenkten sie den wissenschaftlichen Diskurs.
Studien, die pharmazeutische Behandlungen propagierten, wurden finanziert; alternative Sichtweisen galten plötzlich als unseriös oder „nicht evidenzbasiert“.
Ein Kampfbegriff, der bis heute erfolgreich zur Ausgrenzung von kritischen oder komplementären Ansätzen dient.
Die WHO, gegründet 1948, wurde bald zur globalen Bühne für diese neue Medizinordnung. Finanziert nicht nur von Staaten, sondern zunehmend von privaten Stiftungen wie der Bill & Melinda Gates Foundation, begann sich das gesundheitspolitische Gleichgewicht zu verschieben.
Wenn WHO-Richtlinien von Akteuren mit Pharma-Investments beeinflusst werden – kann dann von unabhängiger Gesundheitsberatung die Rede sein?
"Krieg ist der Vater aller Dinge – auch der Medikamente."
In Anlehnung an Heraklit
Zweiter Weltkrieg: IG Farben, ein Zusammenschluss u.a. von Bayer, BASF und Hoechst, beliefert das Nazi-Regime mit Chemikalien – und verdient Milliarden. Nach dem Krieg wird IG Farben zerschlagen, doch ihre Töchter leben weiter: Bayer, Hoechst, BASF – sie sind bis heute global führende Konzerne.
Was weniger bekannt ist: Viele Manager und Wissenschaftler der IG Farben übernahmen nach 1945 wieder Spitzenpositionen in der Wirtschaft. Einige wurden verurteilt – und bald wieder freigelassen. Fritz ter Meer, Kriegsverbrecher und Vorstand der IG Farben, wurde 1956 Vorstandsvorsitzender von Bayer.
Ein Unternehmen, das sich nie ernsthaft seiner Geschichte stellte.
Die Nachkriegszeit war ein regelrechter Goldrausch: Neue Antibiotika, Psychopharmaka, Hormonpräparate – alles ohne strenge Regulierung. Die FDA in den USA und das BfArM in Deutschland waren noch zahnlose Tiger.
Konzerne wie Merck, Pfizer, Eli Lilly konnten nahezu unkontrolliert neue Produkte auf den Markt bringen.
"Erst definieren wir die Krankheit, dann liefern wir die Therapie."
Marketingstrategie eines Pharmakonzerns
In den 1970ern und 1980ern wurde das Spiel subtiler – aber nicht weniger skrupellos. Es reichte nicht mehr, nur neue Medikamente zu entwickeln. Man musste neue Krankheiten schaffen. Das Konzept: „Disease Mongering“ – das Erfinden oder dramatische Ausweiten von Krankheitsdefinitionen, um gesunde Menschen in zahlende Patienten zu verwandeln.
Beispiele?
Die Absenkung der Grenzwerte für Bluthochdruck oder Cholesterin – plötzlich waren Millionen Menschen „krank“.
Die Einführung von Begriffen wie „soziale Phobie“, „prämenstruelle Dysphorische Störung“ oder „Restless-Legs-Syndrom“ – kaum objektivierbar, aber medikamentierbar.
Die Pathologisierung natürlicher Zustände wie Wechseljahre, Altern, Trauer.
Die WHO, die American Heart Association, nationale Fachgesellschaften – sie alle veröffentlichten Leitlinien, an deren Entstehung regelmäßig Experten beteiligt waren, die finanzielle Beziehungen zur Pharmaindustrie hatten. Das ist kein Verdacht, das ist belegt.
"Wissenschaft ohne Unabhängigkeit ist Werbung."
Dr. Peter C. Gøtzsche, Mitgründer der Cochrane Collaboration
Heute werden rund 70–80 % aller klinischen Studien von der Industrie finanziert. Und Studien zeigen: Industriestudien kommen signifikant häufiger zu positiven Ergebnissen für das eigene Produkt als unabhängige Forschung. Zufall? Wohl kaum.
Ghostwriting, manipulierte Endpunkte, selektive Publikation – das Repertoire der Täuschung ist groß. Journale wie das New England Journal of Medicine oder The Lancet stehen unter Druck: Sie benötigen Anzeigenkunden, Sponsoring, „Kongresspartner“. Die Trennung zwischen Wissenschaft und Marketing ist längst aufgeweicht.
Whistleblower wie Dr. David Healy (Psychopharmaka), Dr. John Abramson (Statine), Dr. Peter Rost (ehem. Pfizer) haben öffentlich gemacht, wie tief die Manipulation reicht.
Die Industrie bestimmt nicht nur, was geforscht wird – sondern auch, was veröffentlicht wird.
"Die Pharmaindustrie hat die Aufsicht über sich selbst übernommen."
Dr. Sidney Wolfe, Public Citizen Health Research Group
Die staatlichen Zulassungsbehörden – FDA, EMA, BfArM – sind heute massiv unterwandert von ehemaligen Pharma-Managern, Beratern und Lobbyisten. Die „Drehtür“ ist berüchtigt: Wer heute in der FDA arbeitet, wechselt morgen in die Industrie – mit besten Kontakten im Gepäck.
Beispiele:
Scott Gottlieb, ehemaliger FDA-Chef, wurde Direktor bei Pfizer.
Emer Cooke, Chefin der EMA, arbeitete zuvor für die europäische Pharma-Lobbyorganisation EFPIA.
Wie unabhängig können solche Behörden agieren? Die Antwort liegt auf der Hand. Besonders skandalös ist die Tatsache, dass die EMA zu über 80 % durch Gebühren der Pharmaindustrie finanziert wird. Ein Geschäftsmodell, das Kritikern zufolge an Selbstregulierung erinnert – mit all ihren katastrophalen Folgen.
Die Geschichte der Pharmaindustrie ist keine Geschichte des Fortschritts allein – sie ist in erster Linie eine Geschichte der Macht und Korrumption. Der Einfluss reicht tief in die Forschung, in die Politik, in die Medien und in die Köpfe von Millionen Menschen.
Was als heilende Kunst begann, ist heute ein durchökonomisiertes System, in dem Gesundheit zum Rohstoff geworden ist – und Krankheit zum brutalen, unmenschlichen Markt.
Die nächsten Kapitel dieses Buches werden diese Macht an ganz konkreten Skandalen und Mechanismen weiter entlarven. Mit allen notwendigen Nachweisen und Quellenangeben.
Denn das Wissen ist da. Man muss nur hinsehen.
Angell, Marcia (2004): "The Truth About the Drug Companies", Random House
Gøtzsche, Peter C. (2013): "Deadly Medicines and Organised Crime", Taylor & Francis
Healy, David: "Pharmageddon", University of California Press
Abramson, John: "Overdosed America", HarperCollins
Dokumentation: "Das Pharmakartell" (ZDF, Frontal21)
The Lancet: Editorial "Offline: COVID-19 – a dangerous political virus", 2020
BMJ: "COVID-19: Politicisation, 'corruption,' and suppression of science" (2020)
WHO Financial Reports
FDA Revolving Door Reports (
SourceWatch.org
)
EMA Budget Reports (europa.eu)
"Je mehr Krankheiten man definiert, desto mehr Medikamente kann man verkaufen."
Ray Moynihan, Medizinjournalist und Co-Autor von "Selling Sickness"
Die Pharmaindustrie steht unter ständigem Druck: Patente laufen aus, neue Wirkstoffe sind schwer zu finden, die Entwicklungskosten explodieren. Doch der Kapitalmarkt verlangt Wachstum.
Wie also expandiert man in einem Markt, der eigentlich durch heilende Erfolge schrumpfen sollte? Die Antwort ist ebenso einfach wie perfide: Man erfindet schlicht neue Krankheiten – oder dehnt bestehende aus.
Dieses Vorgehen nennt man Disease Mongering. Wörtlich übersetzt bedeutet Disease Mongering Handel mit Krankheiten oder einfach nur Krankheitsmarketing
Dabei geht es eben nicht darum, Menschen gesund zu machen. Es geht darum, gesunde Menschen zu Patienten zu machen – durch die Definition neuer „Syndrome“, durch immer schärfere Grenzwerte, durch Angstkampagnen und aggressive Aufklärung, die eher Panik schürt als informiert.
Disease Mongering funktioniert über die Pathologisierung normaler Lebenszustände. Ein bisschen Traurigkeit wird zur Depression, Nervosität zur Angststörung, Schüchternheit zur sozialen Phobie. Cholesterinwerte, Blutdruck oder Blutzucker werden durch stetig sinkende Normgrenzen zu chronischen Bedrohungen.
Leichte Abweichungen von Durchschnittswerten genügen, um jemanden medizinisch zu kennzeichnen. Risikofaktoren – wie ein etwas erhöhter BMI oder ein grenzwertiger Zuckerspiegel – werden zu Vorstufen von Krankheiten erklärt, die unbedingt behandelt werden müssen.
Dabei stehen selten unabhängige Daten im Vordergrund, sondern industriegesteuerte Leitlinien, deren Autoren häufig direkte finanzielle Verbindungen zur Pharmaindustrie haben.
Diese Prozesse sind nicht hypothetisch. Sie sind vielfach belegt. So wurde aus einer ganz normalen Schüchternheit eine „soziale Phobie", behandelt mit SSRIs wie Paroxetin oder Sertralin.
Die prämenstruelle Dysphorische Störung, kurz PMDS, wurde von Eli Lilly genau zu dem Zeitpunkt als therapiebedürftiges Syndrom in den Diskurs eingeführt, als das Patent von Prozac auslief – derselbe Wirkstoff wurde unter dem Namen Sarafem neu vermarktet.
Das Beispiel Osteopenie zeigt, wie durch die Definition einer „Vorstufe“ eine neue Patientengruppe entstand – Millionen postmenopausale Frauen, die plötzlich mit Medikamenten wie Fosamax versorgt wurden, obwohl ihre Knochendichte völlig im Bereich des Normalen lag.
Auch ADHS bei Erwachsenen wurde erst dann intensiv „entdeckt“, als neue Märkte erschlossen werden mussten und sich Medikamente wie Ritalin und Concerta auch für ältere Zielgruppen lohnten.
