Philosophische Gedanken zur Homöopathie Aphorismen - James Tyler Kent - E-Book

Philosophische Gedanken zur Homöopathie Aphorismen E-Book

James Tyler Kent

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Als einer der grössten und einflussreichsten Homöopathen war Kent der Überzeugung, dass es ohne begründete Philosophie keine echte Heilkunst geben kann. Die vorliegenden 452 Aphorismen Kents gelten als Quintessenz seines Denkens. Sie geben einen umfassenden Einblick in die homöopathische Denkweise und verhelfen zu einer tieferen Auseinandersetzung über Krankheit und Heilung und dem Leben im Allgemeinen. Das Buch eignet sich als Lektüre für alle an der Homöopathie und an philosophischen Themen interessierte Personen. Als Ebook und Print-Buch erhältlich!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 77

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



James Tyler Kent

Philosophische

Gedanken

zur Homöopathie

AphorismenZitateSprücheLebensweisheiten

Übersetzung durch Hermann Speiser

Philosophische Gedanken zur Homöopathie

James Tyler Kent

Groma Verlag

eBook-Ausgabe 2018

basierend auf der 1. Auflage der gedruckten Ausgabe

ISBN 978-3-9521004-4-7

Copyright 2018

© Groma Verlag, Oberdorfstrasse 2, CH-6340 Baar

E-mail: [email protected]

Homepage: www.gromaverlag.ch

 

Alle Rechte, einschließlich auszugsweiser oder photomechanischer Wiedergabe, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Microfilm oder irgendein anderes Verfahren reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden.

 

Satz und Gestaltung der eBook Ausgabe: Peter Vint.

 

Verlags-Nr.: 9521004 - ISBN 978-3-9521004-4-7

~~~

Schieb alle Theorien beiseite samt allen Glaubenssätzen und halte dich an die simplen Tatsachen.

James Tyler Kent

Vorwort der Herausgeber

Es ist uns eine grosse Freude, die schon länger vergriffene deutsche Übersetzung von Kents Aphorismen in überarbeiteter Fassung zu verlegen.

James Tyler Kent (1849-1916) war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Homöopathen. Er war der Überzeugung, dass es ohne eine begründete, überzeugende Philosophie keine echte Heilkunst geben könne. Die Hauptaufgabe des Homöopathen ist es, das Geistige im Hintergrund einer Krankheit zu sehen. Aus diesem Grund verlangte Kent von seinen Schülern das intensive Studium der homöopathischen Philosophie. Damit hat er der klassischen homöopathischen Lehre seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt.

Die vorliegenden Aphorismen dürfen als Quintessenz von Kents Denken angesehen werden. Sie sind eine wahre Fundgrube an Impulsen zu einem erweiterten Verständnis von Krankheit und Heilung und zum Leben im Allgemeinen. Hier finden Sie die wichtigsten Grundgedanken der klassischen Homöopathie in konzentrierter Form.

Der Übersetzer, Herr dipl. rer. Pol. Hermann Speiser, hat sich intensiv mit Kent und seiner Auffassung von Homöopathie sowie der dahinter stehenden Philosophie befasst. In minutiöser Kleinarbeit und mit grosser Kompetenz ist ihm eine Übersetzung gelungen, welche sowohl der Sprache wie auch der Philosophie des Textes in hohem Mass gerecht wird und seinesgleichen sucht. Wir danken ihm ganz herzlich für die hervorragende Arbeit.

Wir sind überzeugt, dass die Lektüre Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, einen Einblick in die Denkweise eines der grössten Meister der klassischen Homöopathie gewährt. Auch wenn Sie schon viel über die Homöopathie wissen, werden Sie neue Impulse und Anregungen zur Vertiefung ihres Wissens erhalten.

Groma Verlag

Heidi Grollmann

Urs Maurer

~~~

Zu behandeln ist der kranke Mensch, nicht die Krankheit.

James Tyler Kent

Lebenslauf von James Tyler Kent (1849-1916)

James Tyler Kent wurde 1849 in Woodhull im Staat New York/USA geboren. Bereits mit 28 Jahren wurde ihm die Anatomieprofessur in St. Louis erteilt. Als seiner unheilbar erkrankten Frau sowohl durch seine Bemühungen und die seiner Ärztekollegen nicht geholfen werden konnte, wurde ein homöopathischer Arzt zu Rate gezogen. Die homöopathische Behandlung stellte die Gesundheit von Kents Frau innerhalb sehr kurzer Zeit wieder her. Durch dieses Erlebnis tief beeindruckt, begann er sich intensiv mit der Homöopathie zu beschäftigen. Nach dem Homöopathiestudium wurde Kent zu einem ihrer brillantesten Verfechter und verschrieb sich kompromisslos der Homöopathie.

Durch ihn wurden die Grundsätze Hahnemanns verdeutlicht und verbreitet. Die Wichtigkeit der psychischen Symptome und die Bedeutung des ganzen Arzneimittelbildes konnte keiner so hervorragend darstellen wie er.

James Tyler Kent befasste sich zeitlebens mit spirituellen und geistig philosophischen Themen. Er vertrat den Grundsatz, dass man den Menschen verstehen muss, bevor man seine Krankheit behandeln kann.

Ausserdem entwickelte er die Hochpotenzen und veröffentlichte zahlreiche homöopathische Werke. Seine drei grossen Werke «Lectures on Homoeopathic Materia Medica», «Lectures on Homoeopathic Philosophy» und «The Repertory of Homoeopathic Materia Medica» gehören heute noch zu den Standardwerken jedes Homöopathen.

Am 6. Juni 1916 starb Kent in Montana/USA. Die Homöopathie hat ihm sehr viel zu verdanken.

Aphorismen

~~ 1 ~~

Wahrheit ist überall ein Schwert, das tief verwundet, wobei viel Blut fliesst.

~~ 2 ~~

Je mehr Idole ein Mensch hat, desto weniger ist er imstande, die Wahrheit zu finden.

~~ 3 ~~

Man kann Medizin und Theologie nicht trennen. Der Mensch lebt von oben nach unten, von seiner inneren Geistigkeit nach seiner äusseren Körperlichkeit.

~~ 4 ~~

Eine Wahrheit, verschiedenen Menschen verkündet, wird je nach der guten oder schlechten Geisteshaltung des einzelnen angenommen oder verworfen.

~~ 5 ~~

Der äussere Mensch ist nur die Verkörperung des inneren. Darum sind die Folgen der Krankheit (Symptome) nur die äussere Erscheinung des inneren Krankheitsgeschehens.

~~ 6 ~~

In einem gesunden Menschen spielt sich alles harmonisch ab. Schau dir den Menschen an, wenn du den Kranken heilst.

~~ 7 ~~

Hahnemann hatte ein ungewöhnliches Leben. Er war umsichtig wie eine Frau, und das sagt viel. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, der er gewachsen war. Lauter, ehrenhaft und edel, ein rechtschaffener Mann sich selbst und seiner Familie gegenüber.

~~ 8 ~~

Ein Mensch, der das Verbrechen liebt, lebt darin, es wird ein Teil seines Wesens und zeigt sich dann in seiner äusseren Erscheinung. Ein Mensch, der die Wahrheit und Humanität liebt, lebt in diesen Welten, die ein Teil seines Wesens werden. Sie spiegeln sich in seinem Aussehen und in seinem Lebenswandel wider.

~~ 9 ~~

Bei dem Versuch, eine grosse Zahl von «grossen Operationen» zusammenzubringen, ohne Rücksicht auf das Wohl des Patienten, offenbart sich eine unglaubliche Hartherzigkeit und ein Mangel an Barmherzigkeit.

~~ 10 ~~

Wenn du jene Geisteshaltung verlierst, die das Gute im Menschen sucht, bist du kein Homöopath mehr.

~~ 11 ~~

Verachte die Homöopathie, wenn sie nicht imstande ist, kranke Menschen zu heilen.

~~ 12 ~~

Die, welche sagen, sie hätten die Homöopathie ohne Erfolg getestet, beweisen damit nur ihre Ignoranz.

~~ 13 ~~

Solange sich jemand auf die Sinneswahrnehmungen statt auf seine Vernunft verlässt, wenn er entscheiden will, was wissenschaftlich ist und was nicht, solange ist er verwirrt. Solange werden sich die Wissenschaften bekämpfen.

~~ 14 ~~

Die Alte Schule muss die Pathologie kennen, bevor sie die Krankheiten behandeln kann, und sie muss ein «post mortem» haben, bevor sie die Pathologie kennt.

~~ 15 ~~

Solange einer glaubt, dass Diabetes eine Krankheit ist, ebenso wie die Brightsche Krankheit, solange ist er ein Ver-rückter in der Medizin. Seine Gedanken befassen sich nur mit den Resultaten der Krankheit.

~~ 16 ~~

Es hat mit Homöopathie nichts zu tun, wenn man fragt: «Können Sie einen Krebs heilen?» oder: «Können Sie Epilepsie heilen?»

~~ 17 ~~

Krankheitsnamen darf es in der Homöopathie nicht geben. Man halte im Gedächtnis nur fest, dass man eine Art von Scharlach, eine Art von Masern, eine Art von Tuberkulose oder von Diabetes gesehen hat, und so soll man auch von ihnen sprechen. Dann ist klar, was gemeint ist.

~~ 18 ~~

In Erfüllung seiner Pflicht gegenüber dem Kranken unterscheidet sich der Arzt von allen anderen. Sein Wirkungskreis ist von dem der gewöhnlichen Menschen verschieden. Das gilt noch tausendmal mehr in der Homöopathie. Jemand, der sich auf diese seltsame «Läuterung des Herzens» eingelassen hat, denkt immer an das Gute in seinen Patienten, nicht an die menschliche Kritiksucht. Er erwirbt die Fähigkeit, auszusprechen, was rechtens zu tun ist. Er strahlt Rechtschaffenheit aus.

~~ 19 ~~

Es herrscht eine Art von Ver-rücktheit in den Wissenschaften unserer Zeit. Alle Gesetze schieben sie beiseite, um beispielsweise der Molekulartheorie nachzulaufen, weil sie immer etwas brauchen, was sie mit den Fingern fühlen können.

~~ 20 ~~

Wenn es keine Idiosynkrasie [Überempfindlichkeit Anm. d. Verf.] gäbe, gäbe es keine Homöopathie. Man ist für gewisse Dinge empfänglich. Man ist empfänglich fürs Krankwerden und ebenso fürs Gesundwerden.

~~ 21 ~~

Die Heilkur stützt sich auf den Empfänglichkeitsgrad.

~~ 22 ~~

Heilmittel wirken wie eine Ansteckung; man zog sich eine Krankheit zu, und dann zieht man sich das Heilmittel zu.

~~ 23 ~~

Dynamische Störungen im Innern werden durch dynamische Einwirkungen behoben. Die Natur lehrt dich, Unterdrückungen zu vermeiden. Ein Homöopath darf sein Mäntelchen nicht nach dem Winde hängen. Bestimmte Leiden sind manchmal nötig, um am weiteren Krankheitsverlauf zu erkennen, welches Mittel gebraucht wird.

~~ 24 ~~

Die Gemütsbewegungen charakterisieren den Menschen.

~~ 25 ~~

Du musst die innere Natur eines Patienten sehen und erfühlen, so, wie ein Künstler das Bild sieht und erfühlt, das er malt. Er fühlt es. Übe das Erfühlenkönnen des Organischen, des Lebens, der Seele.

~~ 26 ~~

Man darf sich nicht auf Glückstreffer und Vermutungen verlassen. Alles hängt von einem sorgfältigen Studium des individuellen Falles ab.

~~ 27 ~~

Es winken mühsame Arbeit und mancher Misserfolg. Doch wenn man hin und wieder bei einem schier hoffnungslosen Fall mit seiner Behandlung Erfolg hat, lohnt sich die Mühe.

~~ 28 ~~

Auswendiglernern fehlt die Erkenntniskraft. Sie können nur wahrnehmen, was sie sehen, und sie sehen bloss die Oberfläche.

~~ 29 ~~

Gedächtnis ist so lange nicht Wissen, solange die Sache nicht begriffen und angewandt worden ist. Damit wächst auch die Wahrnehmungsfähigkeit.

~~ 30 ~~

Erfasse zuerst das Mittel, dann die Leitsymptome.

~~ 31 ~~

Jeder Ignorant meint, dass er die höchste Stufe des Wissens erreicht hat.

~~ 32 ~~

Der Arzt, der gegen sein Gewissen handelt, zerstört seine Wahrnehmungsfähigkeit.

~~ 33 ~~

Was wie Intuition erscheint, ist nur die Anwendung dessen, was wir verstanden haben.

~~ 34 ~~

Es ist die unvollkommene Maschine, die stirbt. Die Lebenskraft gehört der Seele an und kann weder zerstört noch geschwächt werden. Sie kann in Unordnung gebracht werden, aber sie ist in ihrer Gänze vorhanden.

~~ 35 ~~

Man kann nur durch eine der Lebenskraft ähnliche geistige Kraft krank gemacht oder geheilt werden.

~~ 36 ~~

E