Pilze selber anbauen - Wolfgang Sonnscheidt - E-Book

Pilze selber anbauen E-Book

Wolfgang Sonnscheidt

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Beschreibung

Interessieren Sie sich für die Welt der Pilze und wollten schon immer mehr darüber erfahren, wie Sie Ihre Pilze selbst züchten können? Dann hilft Ihnen dieses Buch einen großen Schritt weiter!Hier erfahren Sie nicht nur, wie Sie mit Ihrer eigenen Pilzzucht erfolgreiche Erträge erzielen können, sondern auch viel darüber, welche Materialien Sie benötigen und wie Sie einen sauberen Arbeitsablauf schaffen. Zudem finden Sie in diesem Ratgeber spannendes Hintergrundwissen zu Pilzen generell sowie einige leckere Rezepte, die Sie mit Ihren selbst gezüchteten Pilzen zubereiten können.Die Pilzzucht ist nicht nur ein sehr spannendes Hobby. Pilze sind zudem auch noch wahnsinnig gesund, vor allem dann, wenn sie aus der eigenen Zucht stammen. Pilze bieten viele Nährstoffe, welche mittlerweile auch für ihre heilende Wirkung bekannt sind. Das Schöne an der Pilzzucht ist, dass Sie nicht immer auf die vorherrschenden Wettergegebenheiten angewiesen sind, denn Pilze können sowohl im Garten, als auch im Haus angebaut werden. So bieten Ihnen die eigenen Pilze einen unglaublichen, ganzjährigen Genuss.In diesem Buch werden Sie Schritt für Schritt lernen, wie Sie bei der Pilzzucht vorgehen müssen, damit diese auch gelingt.Viel Freude beim Lesen!

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Pilze selber anbauen

Pilzzucht in den eigenen vier Wänden und im Garten: Wie Sie zu Hause Pilze züchten, um gesund und autark zu leben.

Inkl. Hintergrundwissen & Rezepten!

Wolfgang Sonnscheidt

Vorwort

Hallo und herzlich willkommen zu diesem Ratgeber. In den folgenden Kapiteln über das “Züchten von Pilzen” erfahren Sie alles, was Sie für einen erfolgreichen Anbau wissen müssen. Welche Pilze lassen sich besonders leicht anbauen? Wie sieht es mit geeigneten Nährböden aus oder wie kann ich Pilzanbau und Pflanzenanbau kombinieren?

Auf diese Fragen möchte ich Ihnen sehr gerne Antworten geben, damit Sie im Anschluss auch bestmöglich mit Wissen versorgt sind.

Erfahren Sie alles über die Welt der Pilze, welche Arten es überhaupt gibt und welche Eigenschaften die unterschiedlichen Pilze besitzen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und eine allzeit gute Ernte!

Einleitung

Der Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile beim Verzehr von Pilzen sind mittlerweile weltweit bekannt. Für viele Menschen gehören Pilze regelmäßig auf den Speiseplan und auch die Vielfalt an Pilzgerichten ist enorm groß. Wer diese schmackhaften Gewächse gerne und oft isst, der sollte sich einmal überlegen, ob ihm eine eigene Pilzzucht vielleicht gefallen könnte.

Neben den praktischen Vorteilen wie den geringeren Kosten beim Eigenanbau und der Spontanität bei der Ernte sind selbst gezüchtete Pilze frei von Schadstoffen. Viele Pilzsammler wissen, dass wilde Pilze oft Spuren von Schwermetallen wie Quecksilber oder Cadmium enthalten können und auch weiteren Umwelteinflüssen wie Autoabgasen ausgeliefert sind. In einigen Teilen Süddeutschlands können Pilze sogar mit radioaktivem Cäsium belastet sein, weshalb es zwar nicht ausgeschlossen ist diese Pilze zu sammeln, aber auch als nicht ratsam gilt.

Während Pilze in unseren Regionen hauptsächlich wegen ihres Geschmacks gesammelt, geerntet und verzehrt werden, gelten sie in Japan und China schon lange sogar als Heilmittel. Durch den Inhaltsstoff „Ergosterin“, ist beispielsweise der Shiitake Pilz ein optimaler Lieferant für das wichtige Vitamin D. Das macht ihn unter Vegetariern besonders beliebt. Generell sind alle Pilze reich an Vitaminen, essenziellen Fettsäuren sowie Mineral- und Spurenelementen und die heilende Wirkung, die ihnen nachgesagt wird, ist sehr vielseitig.

Erfahren Sie hier nun mehr darüber, wie Sie Pilze im Haus sowie im Garten züchten können, welche Materialien sich zur Zucht eignen und für welche medizinischen Zwecke sie heute eingesetzt werden können. Bekommen Sie einen Überblick darüber, wie sie sicher eine gute Ernte erzielen können. Jetzt kann es los gehen.

Pilze selbst anbauen und züchten

Viele Menschen betreiben Eigenanbau mit großer Freude. Im Bereich der Obst- und Gemüsepflanzen sowie der Kräuter ist dies mittlerweile auch keine Seltenheit mehr. Wer seinen Anbau gern erweitern möchte und ein Freund der Pilze ist, für den bietet sich auch das Züchten von eigenen Pilzen an. Pilze, die Sie selbst anbauen, sind frei von Schadstoffen und garantiert frisch. Pilzkulturen sind zudem ganzjährig möglich und recht pflegeleicht in der Handhabung.

Info-Box

Pilze können Sie bequem im eigenen Garten anbauen, aber auch das Anlegen von Pilzkulturen im Haus ist machbar!

Es gibt eine Vielzahl an Pilzen, die Sie selbst anbauen können. Grundsätzlich eignen sich dafür Kulturen auf vorgefertigtem Pilzsubstrat, Holz oder Stroh. In jedem Fall sollte der Nährboden für die jeweilige Art geeignet sein. Begonnen wird das Ganze zunächst als lebende Pilzkultur auf einem Trägermaterial, aber zur detaillierten Durchführung später mehr. Wichtig ist, dass die Kulturen immer gut feucht gehalten werden. Einige Pilze wie beispielsweise Austernpilze wachsen sehr schön auf Hochstämmen. Andere wiederum fühlen sich in Kaffeesatz wohl, dazu gehört der Kräuterseitling. Das Substrat sollte den Ansprüchen der jeweiligen Pilzsorte angepasst sein.

Pilz-Bruten, auch Pilzsaat genannt, gibt es in unterschiedlichen Formen, dazu gehört die Dübel- oder Stäbchen-Brut, die Substrat-Brut oder die Körner-Brut.

Nicht jede Brut ist für jede Pilzart geeignet, womit das Auswählen der richtigen Brut der erste Schritt für eine erfolgreiche Zucht ist. Die Brut wird anhand ihrer Form erkannt. So hat die Körner-Brut ihr Pilzgeflecht, also das Myzel, um Körner gesponnen. In diesem Fall dienen die Körner als Nahrungsquelle. Das Myzel kann jedoch auch komplett durch ein Holzstück hindurchführen wie es bei der Dübel-Brut der Fall ist. Jede Brut kann jedoch etwa ein Jahr lang aufbewahrt werden und verträgt Temperaturen von 2 °C bis 12 °C. Anschließend sollte sie verarbeitet werden.

Damit die Brut frei von Schadstoffen bleibt, sollten Sie Ihre Hände vor dem Kontakt gründlich waschen. Bakterien oder Schimmelpilzsporen können die Brut infizieren und die ganze Kultur zum Absterben bringen. Die Hygiene ist bei der Pilzzucht sehr wichtig.

Ein bekanntes und beliebtes Substrat ist der Kaffeesatz. Unter den selbst gesammelten Kaffeesatz bröseln Sie hierfür die Pilz-Brut.

Das Gemisch wird dann in einen Topf gegeben und abgedeckt. Voraussetzung dafür, dass die Pilze auch wachsen, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Jedes Substrat muss also konstant feucht gehalten werden. Sobald das Myzel das Substrat durchzogen hat (das dauert in der Regel etwa 2 bis 4 Wochen) können die ersten Pilze geerntet werden. Die Wachstumsphase läuft in mehreren Schüben ab, sodass nach weiteren 2 bis 4 Wochen die nächsten Pilze geerntet werden können.

Beachten Sie dabei, dass die Nährstoffe im Substrat nach etwa der 6. Ernte aufgebraucht sind. Ab einer Außentemperatur von 10 °C bis 12 °C, wachsen die Pilze auch im Freien an einem schattigen Ort. Die optimale Temperatur für das Wachstum liegt bei 18 °C bis 25 °C.

Info-Box

Durch den Transport des Substratblocks und die damit verbundenen Erschütterungen, wird das Wachstum der Pilze angeregt!

Für den Anbau im Haus verwenden Sie am besten einen Substratblock aus dem Handel, welcher bereits durchwachsen ist. Hier wachsen die Pilze ohne weitere Hilfe, sodass die Ernte oft schon innerhalb einer Woche möglich ist. Anschließend wird der Substratblock in eine Schale gelegt und bei hoher Luftfeuchtigkeit mit luftdurchlässiger Folie bedeckt. So fördern Sie das Wachstum weiterer Pilze. Die Früchte bilden sich nun an den kleinen Luftlöchern. Sobald die Pilze die richtige Größe erreicht haben, das sind etwa 8 bis 10 cm, können diese geerntet werden. Achten Sie dabei darauf, dass Sie auch den Stumpf vollständig entfernen, damit sich an dieser Stelle keine Bakterien bilden. Nach etwa 5 Erntephasen bietet der Block keine Nährstoffe mehr und kann entsorgt werden.

Für die Zucht in weiteren Substraten finden Sie weiter hinten im Buch eine genaue Anleitung.

Die Welt der Pilze

Weltweit werden die Pilzarten auf etwa 2,2 bis 3,8 Millionen geschätzt. Damit landen die Pilze auf Platz 2 aller Organismenreiche, gleich nach der Tierwelt und sind etwa 10-mal mehr vertreten als die Pflanzenarten. Wie viele Arten es tatsächlich gibt, darüber gibt es noch immer keine Erkenntnisse.

Pilze gibt es in allen Ökosystemen, selbst im Meer sind sie zu finden, doch etwa 90 % aller Pilze sind noch unbekannt. Die bislang unbekannten Pilzarten sind vor allem in Gebieten wie den Tropen und anderen wenig untersuchten Bereichen vorhanden. Das erklärt auch, warum wir immer mal wieder von neuen Pilzarten lesen.

Nun überlegen Sie einmal, wie viele Pilze Sie selbst kennen? Auf welche Zahl kommen Sie dann? Vermutlich auf eine verschwindend geringe Zahl, wenn Sie sich diese Vielfalt an Pilzen dagegen vor Augen halten, oder?

Die Welt der Pilze ist sehr faszinierend, denn aktuell ist nach wie vor nur ein Bruchteil aller Pilze überhaupt definiert. Wenn wir durch den Wald oder unsere Gärten laufen, finden wir Pilze an allen Ecken und Enden und wissen häufig nicht einmal, um welche Arten es sich handelt und ob sie essbar sind. Fliegenpilz, Steinpilz, Champignon oder Pfifferling kennt für gewöhnlich jeder und kann diese gut identifizieren, doch damit endet das Wissen dann in der Regel auch schon. Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch sehr hart im Nehmen. Sobald das Pilzmyzel ausgebildet ist, sind die meisten Pilze sehr robust, wenn es um Wetterbedingungen geht. Dadurch sind viele Pilzarten mehrjährig oder zumindest zweijährig. Zudem haben Pilze einen großen Einfluss auf unser Ökosystem. So fanden Forscher heraus, dass Pilze tatsächlich einen Einfluss auf den Regen nehmen können. Die Forscher Hassett und Money aus Miami stellten fest, dass Steinpilze und Champignons jedes Jahr etwa 50 Millionen Tonnen Sporen in die Atmosphäre absondern. Dort dienen sie als Kondensationskeime. Sie vergrößern damit die Regentropfen und bringen sie quasi schneller zu Fall. Die Bildung dieser Tropfen kann man auch auf der Erde beobachten.

Das ist faszinierend, oder?

Grundlegende Pilzkategorien

Im Grunde werden Pilze hinsichtlich ihrer Genießbarkeit in drei Kategorien eingeteilt. Zu der ersten Kategorie gehören diejenigen Pilze, die sehr gut schmecken. Zur zweiten Kategorie gehören die Pilze, die zwar nicht besonders lecker, aber soweit ungiftig sind und in Kategorie drei gehören alle Pilze, die beim Verzehr tödlich sind.

Aus biologischer Sicht werden Pilze in fünf Kategorien eingeteilt.

Diese setzen sich wie folgt zusammen:

Pilze im Überblick

Dass nicht alle Pilze essbar sind, ist allseits bekannt. Nun möchte ich Ihnen dennoch die verschiedenen Pilze einmal in einer Übersicht vorstellen, denn einige Pilze sind nicht nur leicht toxisch – nein, sie können sogar schnell zum Tode führen.

Zu den essbaren und nicht giftigen Pilzen gehören unter anderem:

Winterrübling

Wiesenchampignon

Violetter Rötelritterling

Violetter Lacktrichterling

Stockschwämmchen

Steinpilz

Speisemorchel

Schweinsohr

Schopftintling

Schafchampignon

Riesenschirmling

Pfifferling

Perlpilz

Mönchskopf

Mohrenkopf-Mischling

Maronen-Röhrling

Maipilz

Krause Glucke