Schamanismus & Krafttiere - Wolfgang Sonnscheidt - E-Book

Schamanismus & Krafttiere E-Book

Wolfgang Sonnscheidt

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Beschreibung

Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Reise rund um den Schamanismus und der Krafttiere, die unsere geistlichen Weggefährten in unserem Leben sein können. Sie lernen die historischen und regional verschiedenen Hintergründe des Schamanismus kennen und erfahren alles über die zahlreichen und spannenden Praktiken verschiedener schamanischer Rituale und Heilungen. Neben dem Themenfeld der Energiemedizin werden außerdem auch Krafttiere besprochen. Finden Sie heraus, welche Arten von Krafttieren es gibt, wie Sie Ihr Krafttier finden und welche Botschaften Ihnen dieses vermitteln möchte. Zuletzt werden Ihnen die grundlegenden Anforderungen für Ihren individuellen Weg in den Schamanismus sowie auch dunkle und kritische Aspekte der Energiemedizin vorgestellt - insbesondere auch aus biblischer Sicht. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine aufregende Reise in eine Welt, die für Sie bisher womöglich noch im Verborgenen liegt.

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Schamanismus & Krafttiere

Hintergründe, Praxisbeispiele und kritische Fragen zu schamanischen Ritualen, Energiemedizin und Krafttieren

Autor: Wolfgang Sonnscheidt

Einleitung

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Buch möchten wir Sie über die Weltsicht und die Sitten des Schamanismus informieren. Der Schamanismus ist eine uralte indigene Tradition, die sich im Laufe der Jahrhunderte in vielen Kulturen entwickelt und verbreitet hat. Der Fokus der schamanischen Traditionen liegt auf dem Heilen von mentalen Beschwerden und der Erweiterung des Bewusstseins.

Im Laufe des Buches möchten wir Ihnen einen Überblick über die schamanischen Traditionen geben und die wichtigsten Fragen zum Thema beantworten. So erklären wir Ihnen zuerst, was Schamanismus überhaupt ist und welche Ausprägungen in verschiedenen Ländern existieren. Als nächstes werfen wir einen Blick auf die Rolle des Schamanen: Woran glaubt er? Was sind seine Aufgaben? Und wie wird man überhaupt zum Schamanen?

Außerdem können Sie mehr über die schamanischen Rituale und Ihre Durchführung herausfinden. Wir erklären Ihnen, wie der Schamane mentale Krankheiten erkennt und die Seele des Menschen heilen kann. Sie erfahren mehr über die Energiemedizin und die Funktion der Aura des Menschen. Weiterhin geben wir Ihnen einige Beispiele für schamanische Rituale und wollen Ihnen zeigen, wie die schamanische Heilung funktioniert.

Sie erfahren außerdem, was Krafttiere sind und welche wichtigen Funktionen und Aufgaben sie im Schamanismus innehaben. Die wichtigsten Krafttiere werden mit ihren besonderen Eigenschaften und Bedeutungen am Ende des Buches genauer erläutert. Hier können Sie erfahren, wie der Bär Ihre Stärke, der Delfin Ihre Lebensfreude oder die Eule Ihre Weisheit stärken kann.

Finden Sie heraus, wie Sie den Schamanismus in Ihr Leben integrieren können! Wir erläutern Ihnen, welche Vorteile schamanische Rituale mit sich bringen, wie Sie an schamanischen Bräuchen teilnehmen können und wie Sie herausfinden, ob Sie zum Dasein als Schamane geeignet sind.

Wir nehmen Sie mit in eine Welt des Unbewussten und Unentdeckten. Lassen Sie sich vom Schamanismus neue Welten eröffnen und entdecken Sie neue Perspektiven!

Wir laden Sie auf diese Reise ein, möchten Sie aber auch auf Gefahren und Risiken des Schamanismus hinweisen und Ihnen einen Einblick geben, wie der Schamanismus aus biblischer Sicht einzuordnen ist.

Schamanismus

Was ist Schamanismus?

Begriffserklärung und Herkunft

Der Begriff „Schamanismus“ sagt uns allen etwas, aber die wenigsten können sich darunter etwas Konkretes vorstellen. Wir denken an alte Filme, Heilungsrituale und Medizinmänner – aber was davon stimmt und was wurde nur im Laufe der Zeit erfunden? Eine der Schwierigkeiten hier ist, dass keine einheitliche Definition von Schamanismus existiert. Die Glaubensvorstellungen und Aufgaben eines Schamanen unterscheiden sich häufig auch je nach der Kultur, in der der Schamanismus auftritt. Asiatische Varianten der schamanischen Tradition unterscheiden sich zum Beispiel in vielen Facetten von den amerikanischen oder afrikanischen Varianten. Daher wollen wir Ihnen in diesem Kapitel helfen, einen ersten Überblick zu gewinnen. Was ist Schamanismus überhaupt? Welche regionalen Varianten gibt es? Und welche Vorurteile über Schamanismus müssen wir dringend ablegen?

Der Begriff „Schamane“ stammt aus der tungusischen Sprache ostsibirischer Völker und wurde von dort her in die ganze Welt überliefert. „Šamán“ bedeutet „jemand, der erregt, bewegt, erhoben ist“ oder „verrückt“ oder „verbrennen“. Das Wort wird genutzt, um spirituelle Anführer indigener Völker zu beschreiben. Daher werden mit dem Begriff „Schamanismus“ die Rituale ebendieser Kulturen beschrieben. Schamanismus ist eine uralte Tradition, deren früheste Berichte sie der chinesischen Shang-Dynastie und der mongolischen Hunnu-Dynastie zuordnen. Schamanen hatten in diesen Kulturen Aufgaben als Heiler, Wahrsager und Exorzisten. Auch heute noch sind Schamanen ein wichtiger Teil vieler indigener Kulturen auf der ganzen Welt: Sowohl die Ureinwohner Mittelamerikas als auch Völker aus Japan, Korea, Sibirien und Ozeanien halten weiterhin an schamanischen Traditionen fest.

Die schamanische Tradition

Die schamanische Tradition beruht auf einer Verbindung mit der spirituellen Welt. Diese spirituelle Beziehung ermöglicht das Wachstum von Körper und Seele. Das Ziel der schamanischen Praxis ist dabei, eine Harmonie im eigenen Körper und mit dem Rest der Welt zu finden. Schon früh haben die praktizierenden Völker erkannt, dass unser körperliches Wohlbefinden ebenso durch unseren seelischen Zustand und unsere Umwelt beeinflusst wird, wie durch unseren Körper selbst. In schamanischer Sicht werden diese Symptome, die von Freude über Wut bis hin zu Trauer reichen können, als eine Art Geister gesehen. Der Schamane setzt sich in seiner Funktion als Heiler mit diesen Geistern in Verbindung, indem er sich in Trance versetzt. Diese Trance soll ihm hellseherische Fähigkeiten verleihen und ihn daher erkennen lassen, woran es den Menschen fehlt.

Besondere Bedeutung hat für den Schamanismus die Natur: Aus ihr wird die Kraft gezogen, Körper und Seele zu heilen und die Verbundenheit des Menschen mit der ganzen Welt – allen Tieren und Pflanzen – aufrechtzuerhalten. Wesentlicher Bestandteil der traditionellen schamanischen Praxis sind dabei das Pilgern zu heiligen Orten und das Durchführen von Zeremonien und Heilungsritualen. Auf diese Art der Heilung und ihre Traditionen wollen wir im Kapitel „Die schamanische Heilung“ genauer eingehen.

Eine Ansicht des Schamanismus ist, dass man im Laufe seines Lebens Teile seiner Seele verliert. Diese Teile spalten sich ab oder gehen verloren, wenn wir in unserem Leben mit Schicksalsschlägen und negativen Erfahrungen konfrontiert werden. Das Verlieren von Seelenanteilen führt zu einer Leere im Menschen – daher gehört es zur schamanischen Tradition, diese verlorenen Seelenanteile wiederzufinden. Dies geschieht auf schamanischen Reisen, in denen Seelenanteile gesucht und befreit werden, sodass die Seele des Menschen wieder vervollständigt werden kann.

Weiterhin spielt die Bedeutung von Krafttieren eine wichtige Rolle in schamanischen Traditionen. Krafttiere sind spirituelle Wegbegleiter und Beschützer. Die Beziehung zu einem Krafttier gibt dem Menschen Energie und hilft ihm, seinen Lebensweg zu beschreiten. Krafttiere können den Menschen schützen und ihn heilen. In den Kapiteln „Die Bedeutung der Krafttiere“ und „Die wichtigsten Krafttiere im Überblick“ beschäftigen wir uns intensiver mit der Bedeutung von Krafttieren: Hier können Sie mehr über Ihr individuelles Krafttier und seine Aufgaben erfahren und sich über die wichtigsten Eigenschaften verschiedener Krafttiere informieren.

Der Schamane sieht die Welt nicht auf ihre materielle Ebene beschränkt, sondern lebt in dem Bewusstsein, dass es verschiedene Ebenen der Existenz gibt, die nicht immer für den Menschen sichtbar sind. Genauere Ansichten und Traditionen des Schamanismus finden Sie in Kapitel 2, das Sie über das Leben des Schamanen und seine Aufgaben informiert.

Schamanismus in der westlichen Welt

In der westlichen Welt gewann der Schamanismus besonders seit dem 18. Jahrhundert an Bedeutung. Im Zeitalter der Erforschung neuer Weltteile und der Wissenschaft beschäftigte sich nun auch Europa mit den Praktiken des Schamanismus. Interessant ist hier, dass sich schamanische Traditionen in vielen verschiedenen Völkern der Erde entwickelt haben – und das völlig unabhängig voneinander.

In einem Zeitalter, in dem wissenschaftliche Beweise als höchstes Gut angesehen wurden, wurde der Schamanismus vorerst als Hokuspokus abgetan. Den Menschen wurde erst langsam bewusst, dass es nicht sichtbare Kräfte auf der Erde gab – Naturkräfte und physische Mächte, die die Welt um sich herum formen und beeinflussen. Nach und nach wurden diese Begriffe wissenschaftlich erforscht und anerkannt. Dennoch wurden Theorien über den „Geist“ und die „Seele“ des Menschen häufig als Unsinn abgetan.

Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts beschäftigte sich auch die westliche Medizin und Forschung genauer mit schamanischen Traditionen. Nun lag der Fokus in Bereichen wie Heilkunde nicht nur auf physischen Ursachen, sondern auch der Geist und die Psyche (=Seele) des Menschen wurden berücksichtigt. Auch wenn die Akzeptanz für und der Glaube an nicht sichtbare Mächte im Laufe der Jahre gestiegen ist, werden schamanische Praktiken kaum wissenschaftlich berücksichtigt. Nur wenige psychologische und medizinische Teilgebiete beschäftigen sich mit der Erweiterung des Bewusstseins und einer Welt außerhalb des Materiellen. Häufig werden solche Theorien als esoterisch1 abgetan - und dennoch wächst das Interesse an schamanischen Traditionen. Die Menschen fragen sich: Was ist, wenn es doch mehr gibt, als wir sehen? Schließlich ist die Suche nach Erkenntnis schon immer ein Hauptmerkmal des Menschen gewesen.

Aus dem westlichen Interesse für schamanische Traditionen und Lebenswelten sind im Laufe der Zeit selbstverständlich viele neue Praktiken entstanden. Der sogenannte Neoschamanismus oder New-Age-Schamanismus ist eine modernisierte Form, die stark in der Esoterik verankert ist. Diese neue Definition des Schamanismus hat häufig nur wenig mit den alten Traditionen zu tun und besteht aus einer bunten Mischung verschiedener kultureller Bräuche, die aus ihrem originalen Kontext entfernt wurden.

Die Kraft des Schamanismus

Wie Sie in den kommenden Kapiteln sehen werden, können uns schamanische Rituale und Ansichten in unserem Leben in der modernen Welt immer noch nützlich sein. So können wir unsere Verbundenheit mit der Natur vertiefen. Schamanismus kann uns in der chaotischen Welt der Technik und des Fortschritts eine Sicherheit bieten und unsere innere Energie aufbauen. Es ist nachgewiesen, dass auch mentale Faktoren wie Stress und Angst uns krankmachen können. Daher können mentale Ruhe und Frieden auch unsere Heilung anregen.

Regionale Varianten des Schamanismus

Schamanische Traditionen sind heutzutage auf der ganzen Welt zu finden – aber auch schon vor hunderten von Jahren war der Schamanismus ein wichtiger Teil der Kultur indigener Völker der ganzen Erde. Hier wollen wir Ihnen verschiedene Formen des Schamanismus erläutern und genauer auf die Verteilung auf der ganzen Welt eingehen.

Schamanismus in Asien: Mongolei, Japan, Korea und Sibirien

Der Schamanismus ist eine wichtige kulturelle Weltsicht in vielen Ländern des asiatischen Kontinents: So basierte in der Mongolei die Hierarchie der Gesellschaft zu großen Teilen auf spirituellen Ansichten. Von großer Bedeutung waren außerdem verschiedene Ahnengeister: Die Seelen von Clanführern, die Wächtergeister (die Seelen der großen Schamanen) und die Schutzgeister (die Seelen der geringeren Schamanen), die man um spirituelle Hilfe bitten konnte. Das spirituelle System des mongolischen Schamanismus setzt sich zusammen aus Ahnenkult, der Verehrung von Natur und Göttern und der medizinischen Praxis.

Eine der wichtigsten Formen des Schamanismus ist die sibirische Variante. In der westlichen Welt wird der Begriff des Schamanismus häufig nur in Bezug auf die sibirische Ausprägung genannt, ohne genauer zu differenzieren. Obwohl Schamanismus und Religion heute nicht mehr im direkten Zusammenhang stehen, wird der Begriff häufig als bedeutungsgleich für die Religion von Sibirien und Teilen Zentralasiens verwendet. Der sibirische Schamanismus entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte aus vielen verschiedenen Spielarten unterschiedlicher Völker, die durch verschiedene Religionen Zentral-, Vorder- und Ostasiens beeinflusst wurden. So wurde der Schamanismus stark vom Buddhismus geprägt. Dieser Einfluss war so stark, dass Personen sowohl als Schamane als auch als Lama (Titel für einen tibetischen Lehrer) auftraten.

Auch in Südkorea und Japan wird Schamanismus weiterhin praktiziert: In Südkorea wird die Rolle des Schamanen in den meisten Fällen von einer Frau übernommen. Schamanen haben hier in der gesellschaftlichen Hierarchie eine eher geringe Position. Die Stellung des Schamanen kann man erben oder durch besondere Fähigkeiten erlangen. Schamanen sind in der südkoreanischen Kultur nicht nur für spirituelle Angelegenheiten verantwortlich, sondern beschäftigen sich in der modernen Gesellschaft häufig mit finanziellen Angelegenheiten oder Eheproblemen. In Japan gehört der Schamanismus zur indigenen Shinto-Religion. Diese wurde ebenfalls von zahlreichen buddhistischen und weiteren religiösen Strömungen beeinflusst. Auch heute nimmt der Großteil der Japaner an Shinto-Ritualen teil.

Auch in anderen Teilen Asiens sind schamanische Traditionen weiterhin verbreitet. Insbesondere in Zentralasien sind Schamanen ein wichtiger Teil der einheimischen Kulturen und Traditionen. Während Schamanen in Teilen Vietnams und Chinas auch heute noch eine Rolle spielen, wurden sie in der damaligen Sowjetunion als Betrüger angeprangert und verfolgt.

Schamanismus in Amerika

Die Traditionen und Kulturen der nordamerikanischen Ureinwohner überschneiden sich zwar in einigen Facetten mit Varianten des Schamanismus, sie werden jedoch konkret nicht als schamanische Völker bezeichnet. In den vielen Ureinwohnerstämmen gibt es kein einheitliches spirituelles System. Obwohl auch hier ein großer Fokus auf Heilung und Ritualen liegt, wird der Begriff Schamane hier nicht gebraucht. Tatsächlich übernahmen einige Ureinwohnerstämme den Schamanismus von ausländischen Siedlern; diese schamanische Tradition wurde allerdings brutal unterdrückt und zahlreiche Ureinwohnerstämme wurden von europäischen Siedlern ausgerottet.

In Mittelamerika und Südamerika wurden ebenfalls verschiedene Formen des Schamanismus praktiziert, deren kulturelles Erbe teilweise bis heute zu spüren ist. So waren Schamanen bei den Maya als Heiler und Wahrsager bekannt.

Auch in Südamerika lassen sich spirituelle Traditionen finden, die man dem Oberbegriff Schamanismus zuordnen kann: So halten Schamanen in indigenen Kulturen in Panama eine wichtige Position inne und auch in Brasilien gibt es einige indigene Religionen mit schamanischen Elementen. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der Bewusstseinserweiterung, die häufig mit der Hilfe von Kräutertränken erreicht werden soll. So nutzen peruanische Schamanen bewusstseinserweiternde Drogen, um für göttliche Offenbarungen und Heilungen erreichbar zu sein. In der Amazonasgegend hat der Schamane häufig auch die Aufgabe der Übersicht über ökologische Ressourcen wie Papier.

Schamanismus in Afrika

Gerade in südafrikanischen indigenen Kulturen ist der Schamanismus ebenfalls vertreten. Schamanen werden hier insbesondere als Heiler eingesetzt: Der Schamane wird als eine Person gesehen, die sich von einer mentalen Krankheit erholt hat und nun zum religiösen Praktizieren berufen wurde. Diese Heiler wurden als „Sangoma“ bezeichnet, was in direkter Übersetzung dem Wort Schamanen entspricht. Schamanen wurden in den südafrikanischen Stämmen hochgeschätzt. Eine weitere Bezeichnung für Schamanen war der Ausdruck „Inyanga“, der als Kräuterkundiger übersetzt werden kann: Dieser findet im Traum heraus, welche Mittel gegen eine Krankheit besonders wirksam sind und wo man diese finden kann.

Schamanismus in Europa

Auch in Europa hatte der Schamanismus vor dem Aufkommen von monotheistischen Religionen viele Angehörige. So sind einige ursprünglich sibirische Völker in Baltische Staaten und nach Finnland ausgewandert und haben den Schamanismus auch dort verbreitet. Ebenso beinhaltet alte türkische und bulgarische Mythologie große Teile der schamanischen Tradition.

Einige Forscher und Gelehrte vertreten die Ansicht, dass der Schamanismus vor der Ausbreitung des Christentums auch in ganz Europa verbreitet war. So lassen sich Anzeichen schamanischer Traditionen in den volkstümlichen Aufzeichnungen der vorchristlichen Zeit finden. Diese schamanischen Ansichten haben später möglicherweise die christliche Vorstellung der Hexerei und Zauberei beeinflusst, denn die Bibel warnt bereits im Alten Testament gerade vor dem Beschwören von Totengeistern. Ein bekanntes Beispiel findet sich bei 1. Samuel 28,4-20, als der König Saul eine Totenbeschwörerin aufsucht, obwohl er diese zuvor gottgemäß alle aus seinem Land vertrieben hatte, und dies für ihn schließlich kein gutes Ende nahm. Warum? Dies werden wir Ihnen im Kapitel „Schamanismus – biblisch hinterfragt“ genauer erläutern.

Schamanismus auf der ganzen Welt: Vielfalt der Traditionen

Wie Sie sehen, waren verschiedene Ausprägungen des Schamanismus auf der ganzen Welt vorhanden – und manche haben bis in die heutige Zeit ihre Spuren hinterlassen. Auch die Glaubensvorstellungen der australischen Ureinwohner und der antarktischen Inuit zeigen viele Spuren von schamanischen Praktiken.