Prinz Thorazan: Der Thron von Cambalar 4 - Pete Hackett - E-Book

Prinz Thorazan: Der Thron von Cambalar 4 E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Prinz Thorazan Der Thron von Cambalar 4 von Pete Hackett & Alfred Bekker nach einem Exposé von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 91 Taschenbuchseiten. Prinz Thorazan will heiraten, um mit einem Kind, das die Gabe der Voraussicht besitzt, den Thron in der Familie zu halten. Doch sein Vater und der Hochmeister Damlak hegen eigene andere Pläne. Und dann ist da auch noch der Zwillingsbruder Carraq, der seine Ansprüche nicht so einfach aufgeben will.

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Prinz Thorazan: Der Thron von Cambalar 4

Alfred Bekker and Pete Hackett

Published by Alfred Bekker, 2021.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Prinz Thorazan

Copyright

Prolog

1

2

3

4

5

6

7

Der Thron von Cambalar: Personen und Orte

Further Reading: Gorian-Zyklus 6 Folgen - Fantasy-Paket 1600 Seiten

Prinz Thorazan

Der Thron von Cambalar 4

von Pete Hackett & Alfred Bekker

nach einem Exposé von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 91 Taschenbuchseiten.

Prinz Thorazan will heiraten, um mit einem Kind, das die Gabe der Voraussicht besitzt, den Thron in der Familie zu halten. Doch sein Vater und der Hochmeister Damlak hegen eigene andere Pläne. Und dann ist da auch noch der Zwillingsbruder Carraq, der seine Ansprüche nicht so einfach aufgeben will.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

nach einem Exposé von Alfred Bekker

COVER: STEVE MAYER NACH MOTIVEN VON JOHN MARTIN

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Prolog

Die Welt von Cambalar ist sehr trocken und zu vier Fünfteln mit Land bedeckt. Es gibt zwei Binnenmeere, ein großes und ein kleines. Diese sind durch einen Fluss, den sogenannten Strom der Unendlichkeit miteinander verbunden. Er entspringt in einem für irdische Verhältnisse gewaltigen, unbesteigbaren und angeblich bis in die luftlose Dunkelheit des Kosmos emporragenden Gebirges, dessen Gipfel als Sitz der Götter der Unendlichkeit gilt. Von dort aus fließt der ‘Strom der Unendlichkeit’ zunächst in das Große Meer und anschließend in das Kleine Meer. Danach verliert er sich irgendwo in der Unendlichkeit einer steinigen Ödnis und Wüste. (Es gibt extreme Jahreszeiten und starke klimatische Schwankungen: Die Wüste darf man sich nicht wie die Sahara vorstellen, sondern eher wie die Gobi oder die Salzwüste von Utah, in der im Winter Schnee auf den Kakteen liegt.) Niemand weiß, wo der Strom der Unendlichkeit endet, denn die große Ödnis wird von nichtmenschlichen Kreaturen bewohnt, während sich die Menschen um die beiden Meere und die Flussverbindung dazwischen gruppieren.

Und niemand weiß, was jenseits des Gebirges ist. In den Höhenzügen unterhalb der Sphäre der Götter leben asketische Einsiedler-Mönche, die als Heilige gelten, sowie Kreaturen, die angeblich ohne Luft leben können: Geister, Dämonen und Gnome. Es hat diese Wesen aber kaum jemand je gesehen.

In der Wüste leben die Sandlinger - Menschen mit Echseneigenschaften, die offenbar sehr wenig Wasser brauchen. Sie kommen auch zum Handeltreiben in die Menschenreiche - oder zum Plündern. Man sieht nie ihre Gesichter, denn ihre Kleidung lässt kaum mehr als die Augen frei.

Das größte Reich auf dieser Welt ist das Reich von Cambalar. Cambalar ist der Name der Hauptstadt, die auf einer Insel mitten im Großen Meer liegt. Die gesamte Küste dieses Meeres wird von Cambalar beherrscht. Dieses Imperium muss nahezu ständig verteidigt werden: Gegen Barbaren am Rande der Ödnis, die sich manchmal mit den Sandlingern zusammentun oder auch gegen die Freien Städte am Kleinen Meer und das Königreich Tolvanea am Strom der Unendlichkeit.  Die Bewohner Cambalars sind auf die Einfuhren aus ihren Kolonien rund um das Große Meer angewiesen.

Es wäre unmöglich für Cambalar, sich gegen alle Gegner an allen Grenzen auf einmal zu verteidigen. Aber erstens gehen die selten koordiniert vor (und sind untereinander fast immer verfeindet) und zweitens gehören die Könige Cambalars dem Geschlecht der Dwannuach an. Unter ihnen ist die Gabe der Voraussicht weit verbreitet. Die Grenze zwischen tatsächlicher seherischer Begabung und ausgeprägtem strategischen Denken ist dabei fließend. Manche Angehörige des Dwannuach-Adels vermögen zu sehen, was im nächsten Augenblick geschieht, andere sehen bis zu einem Monat weit in die Zukunft, wobei diese Zukunft kein unabänderliches Schicksal darstellt, sondern eher eine wahrscheinliche Möglichkeit.

Diese Fähigkeit ist Voraussetzung, um in Cambalar König sein zu können. Denn der König muss vorhersehen können, wo das Reich als nächstes angegriffen wird. Nur dann kann er seine Truppen rechtzeitig per Schiff an den richtigen Ort schicken und den Angriff abwehren.

Die Existenz des Reiches hängt davon ab, alle wissen dies.

Doch die Dwannuach-Könige von Cambalar regieren keineswegs nur aus eigener Herrlichkeit. Sie sind ihrerseits auf eine Truppe von Kriegern angewiesen, die als die Unsterblichen bezeichnet werden.

Und das sind sie tatsächlich! Durch eine magische Prozedur, die mit der Einnahme eines Tranks verbunden ist (die aber niemand genau kennt, der nicht dazugehört), verändern sich die aufgenommenen Neumitglieder. Sie werden unempfindlich gegen Schmerz und Verwundung. Ihre Kraft und ihre Schnelligkeit nimmt über menschliches Maß zu. Ihre Haut wird weiß und pergamentartig, die Haare schlohweiß oder grau. Nach einiger Zeit sind sie nur noch sehr schwer zu töten, denn ihre Selbstheilungskräfte lassen Verwundungen sofort heilen. Abgetrennte Arme und Beine wachsen innerhalb von Stunden nach. Man muss sie regelrecht zerstückeln oder köpfen, wenn man sie umbringen will.

Ihre Körper altern nicht, ihre Schwertarme kennen keine Müdigkeit.

Man nennt sie die Diener von Tason, dem Totengott - denn ihm opfern sie in einem Ritual ihre Seele, um Unsterblichkeit und (nahezu) Unverwundbarkeit für ihre Leiber zu bekommen. Dieser Schwur wird hoch oben im Gebirge abgelegt, nachdem bei den Neulingen (von denen es nicht viele gibt, da die Verluste bei den Unsterblichen gering sind) die Veränderung bereits so weit fortgeschritten ist, dass ihnen auch die dünne Luft nichts ausmacht. 

Neulinge ersetzen bei den Unsterblichen die wenigen Gefallenen. Sie werden nach bestimmten, geheimen Merkmalen “erwählt”.

Die Unsterblichen werden von  Hochmeister Damlak kommandiert, der enorme Macht ausübt. Auf Grund seines langen Lebens hatte er viel Zeit, ein Netzwerk zu knüpfen, das ihn nach dem König zum mächtigsten Mann des Reiches von Cambalar macht. Und doch ist er auf den König angewiesen, denn ohne dessen Fähigkeit zur Voraussicht wäre Cambalar verloren.

Der König wiederum weiß, dass er auf den Hochmeister angewiesen ist, der das Wissen um die Magie der Unsterblichkeit bewahrt.

Die Götter verbieten es allerdings, dass jemals ein König in den Genuss dieser Unsterblichkeit gelangt. Denn eigentlich sind die Eigenschaften göttlich, die damit verbunden sind. Und der Totengott Tason, der dieses Geheimnis offenbarte, wurde deswegen auch von den anderen Göttern vom Gipfel des Götterberges verbannt und muss dem Mythos nach seitdem im Inneren des Berges leben. Es gibt allerdings dunkle Legenden darüber, dass Dwannuach-Könige sich trotzdem in den Besitz der Unsterblichkeit bringen wollten - mit jeweils katastrophalen Folgen.

1

Die Krieger des tolvaneanischen Heers kamen kaum zum Denken. Als die Wachen den Alarm auslösten und die Hörner erklangen, überrannten die Angreifer schon das Lager. Viele der im Schlaf Überraschten flohen, von der Todesangst getrieben, kopflos in den Morgendunst hinein. Es bildeten sich aber auch verschiedene kleine Gruppen, die sich gegen die cambalarische Übermacht zur Wehr setzten.

Die Angreifer machten sie rücksichtslos und ohne Gnade nieder. Die aufgehende Sonne wurde Zeugin des grausamen Gemetzels.

Schließlich war es hell und der Kampf, soweit man das Abschlachten der Krieger König Atermangars überhaupt als solchen bezeichnen konnte, war vorbei. Das Schlachtfeld war übersät von reglosen Krieger und solchen, die die sich im Todeskampf wanden, die Not und Schmerz hinausbrüllten und ihre Götter anflehten, sie von den furchtbaren Qualen zu erlösen.

Von den Fuhrwerken der Tolvaneaner waren nur noch Haufen glimmender und qualmender Bretter und glühende Bronzebeschläge übrig. Das Kommandanturzelt König Atermangars mit der königlichen Standarte war ebenfalls ein Raub der Flammen geworden. Funken stoben, der Morgenwind wirbelte glühende Asche auf und nahm sie mit sich. Krieger in den rot-grünen Wämsern, die sie als Cambalarier auswiesen, schritten zwischen den Toten und Sterbenden umher und erschlugen brutal und gnadenlos alle, die sich noch bewegten.

Eine Gruppe Unsterblicher bugsierte König Atermangar den Hügel hinauf, auf dem König Ghaderich und Prinz Thorazan inmitten der königlichen Leibgarde auf ihren Pferden verharrten.

Atermangar war ein noch junger Mann mit langen, schwarzen Haaren. Er blutete aus zahlreichen kleinen Wunden, sein Gewand aus kostbarem Stoff war zerfetzt und schmutzig. Ein goldener Reif um seine Stirn war Zeichen seiner königlichen Würde. Er stemmte sich verzweifelt gegen die Fäuste, die ihn wie eiserne Klammern festhielten, versuchte sich loszureißen und warf sich brüllend hin und her. Vergeblich. Es gelang ihm nicht, sich zu befreien. Vor König Ghaderich und Prinz Thorazan zwangen ihn seine Häscher auf die Knie nieder.

„So sieht man sich wieder, Atermangar, du Größenwahnsinniger, der du dich erdreistet hast, deine Krieger über die Grenze in das Reich Cambalar zu führen, um es sich zu unterwerfen“, rief Prinz Thorazan.

Atermangar musterte den Prinzen mit hasserfülltem Blick. Seine Zähne knirschten aufeinander.

„Hochmut kommt vor den Fall“, höhnte Thorazan. Seine Hände lagen übereinander vor sich auf dem Sattel, er stützte den Oberkörper auf die durchgedrückten Arme. In seinen Zügen vermischten sich Triumph und eine wilde, kaum bezähmbare Schadenfreude. „Kannst du dir denken, wie ich mit dir verfahre?“

„Du wirst mich hinrichten“, stieß Atermangar hervor.

Der Prinz schüttelte den Kopf. „Nein“, dehnte er, „du landest im Kerker von Cambalar. Deine Krieger, die unserem Zorn sowie unseren Schwertern und Spießen entkommen sind, werden überall in deinem Reich die Kunde verbreiten, dass du mein Gefangener bist. Sollte sich auch nur ein bewaffneter Tolvaneaner an der Grenze zu meinem Reich blicken lassen, wirst du vor dem Stadttor öffentlich enthauptet. – Weg mit ihm!“ Dieser letzte Befehl kam schroff und scharf.

Eine der Wachen, die den Gefangenen herangetrieben hatten, versetzte ihm einen brutalen Tritt zwischen die Schulterblätter, sodass Atermangar mit einem erschreckten Aufschrei vornüber auf das Gesicht fiel. Ihm wurden die Arme auf den Rücken gerissen und die Hände gefesselt, dann schleifte man ihn davon.

„Der Sieg ist unser“, sagte Prinz Thorazan mit stolzgeschwellter Brust zu seinem Vater, König Ghaderich, der bis jetzt kein einziges Wort verlautbart hatte. Von seinen Zügen war nicht abzulesen, ob er mit der Entscheidung des Prinzen, Atermangar gewissermaßen als Geisel in die Hauptstadt zu bringen, einverstanden war.

Jetzt murmelte er: „Wir haben eine Schlacht gewonnen, nicht aber den Krieg, der seit Atermangars Angriff in meinem Reich herrscht.“

„Ihr denkt an die Räuberhorden, die von Norden her ins Land einfallen, mein Vater, nicht wahr? Sandlinger und Barbaren. Ich denke, wir werden ihrer Herr. Wir werden sie jagen und vernichten.“ Der Prinz hatte es forsch und mit einem hohen Maß an Selbstsicherheit ausgestoßen. „Ich werde unseren Schreiber beauftragen, eine Botschaft zu verfassen, mein Vater. Eine Brieftaube soll sie in die Hauptstadt bringen, damit man dort von unserem großen Sieg Kunde erhält und entsprechende Vorbereitungen für unsere Heimkehr trifft. Ich werde Euch die Botschaft vorlegen, damit Ihr sie lesen und unterzeichnen könnt. Ist Euch das so genehm?“

Der König nickte nur.

Als sie später im Kommandanturzelt zusammensaßen und alleine waren, sagte Ghaderich: „Ja, du wirst die marodierenden Scharen der Sandlinger und Barbaren jagen und vernichten, mein Sohn. Dein Ruf als großer Kriegsherr und kompromissloser Verteidiger des cambalarischen Reiches und des Thrones, als der siegreiche zukünftige König, wird durch nichts mehr zu erschüttern sein. Doch was ist mit dem Feind, der im Geheimen operiert, der sich nicht jagen und vernichten lässt, weil er nicht greifbar ist? Er ist unberechenbar und daher ausgesprochen gefährlich.“

„Von wem sprecht Ihr, mein Vater?“

„Von einem Feind, der irgendwo im Heiligen Gebirge lauert und auf seine Chance wartet.“

„Im Heiligen Gebirge hausen Gnome, Orks, Dämonen, Geister und wilde Tiere, außer ihnen ein paar Eremiten, die ihr Dasein den Göttern verschrieben haben. Wer von denen soll darauf lauern, dass sich ihm eine Chance bietet, und was für eine Chance soll das sein?“

„Es sind die Götter selbst, allen anderen voran Tason, die mir nicht freundlich gesonnen sind. Aber das ist eine Geschichte, über die ich nicht mit dir sprechen will, mein Sohn.“

Durchdringend musterte der Prinz den alten König. Es war, als wollte er mit seinem Blick in sein Hirn eindringen und seine geheimsten Gedanken erforschen. „Ich erinnere mich, mein Vater, mit Euch darüber gesprochen zu haben, dass mir Hochmeister Damlak von einem Trunkmeister erzählte, der versucht haben soll, einen Thronfolger aus dem Geschlecht der Dwannuach Unsterblichkeit zu verleihen. Ihr habt damals ganz seltsam reagiert, wurdet bleich, und ich glaubte, große Angst in Euren Augen erkannt zu haben. Hat die Geschichte, über die Ihr nicht sprechen wolltet, damit zu tun?“

„Nein!“ Das Wort fiel mit der Schärfe eines Schwerthiebes. „Ich weiß nicht, warum mir die Götter seit vielen Sommern ihre Gunst versagen. Ich weiß nur, dass es dem so ist. Tason habe ich einen Tempel erbauen lassen, und ich habe ihm ständig Gaben geopfert. Ich weiß nicht, was ich noch tun kann, um ihn wieder freundlich zu stimmen. Die größte Strafe für mich ist, dass dir die Gabe der Voraussicht versagt geblieben ist.“

„Wir haben bereits einen Plan geschmiedet, der es mir möglich macht, trotzdem den Thron zu besteigen.“

Der König nickte, sein Blick verlor sich. Ja, er hatte einen Plan. Aber auch darüber wollte er mit seinem Sohn nicht sprechen. Er sagte: „Wir kehren morgen in die Hauptstadt zurück. Veranlasse, dass unsere Krieger alles, was an Waffen, Rüstungen und Schilden zu gebrauchen ist, eingesammelt und auf die Fuhrwerke verladen wird.“

„Im Reich wüten die Mordbrenner aus dem Norden, mein Vater“, erinnerte Prinz Thorazan.