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Leise knisterte das Feuer im Hintergrund und Mia schloss müde ihre Augen. Der Tag war anstrengend und lang gewesen. Sie hatte den ganzen Tag keine einzige ruhige Minute gehabt und hatte sich mit allem möglichen Schwachsinn herumschlagen müssen. Ganz langsam driftete sie in den Schlaf herab. Ein sanftes Klopfen ließ sie ihre Augen öffnen. "Herein?" fragte sie leise, da sie eigentlich auf niemanden gewartet hatte. Lautlos öffnete sich die Tür und... Dies ist die erste Kurzgeschichte aus der Serie "Project 1o1" die zu der Serie Project Limbo gehört. Project Limbo erzählt die Geschichte von Sœlve, die sich in einer Welt zurecht finden muss in der Magie entsteht.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Leise knisterte das Feuer im Hintergrund und Mia schloss müde ihre Augen. Der Tag war anstrengend und lang gewesen. Sie hatte den ganzen Tag keine einzige ruhige Minute gehabt und hatte sich mit allem möglichen Schwachsinn herumschlagen müssen. Nachdem sie zu Hause angekommen war, wollte sie nur noch aus den durchgeweichten Klamotten raus und war sofort in ihren Lieblingspulli geschlüpft. Je später es wurde, desto stürmischer und kälter wurde es auch draußen. Prasselnd klatschte der Regen gegen das Fenster. Dies war ihr aber egal, denn nun lag sie endlich eingekuschelt in ihrem Sessel am Feuer, und versuchte sich zu entspannen. Ganz langsam driftete sie in den Schlaf herab. Ein sanftes Klopfen ließ sie ihre Augen öffnen."Herein?" fragte sie leise, da sie eigentlich auf niemanden gewartet hatte.
Lautlos öffnete sich die Tür und ein roter Haarschopf schaute herein. Es war Sœlve. Schon von Kindesbeinen an waren die beiden die besten Freundinnen und eigentlich immer unzertrennlich, was aber auch fast zu erwarten war, da ihre Familien seit Ewigkeiten nebeneinander wohnten. Allerdings wurde sie vor einigen Jahren etwas merkwürdig und erzählte irgendetwas von Zaubern, Magie und Fabelwesen. Na ja... vielleicht würde sich das ja wieder legen... so was gab es ja schließlich nicht. Und mal ehrlich... so etwas wird es auch niemals geben. Trotzdem zogen die beiden nach der Schule bei ihren Eltern aus und gründeten gemeinsam eine WG. Neben der nahezu professionell ausgestatteten Küche gab es noch drei weitere schöne Räume in ihrer Wohnung. Jede der beiden hatte ein eigenes Schlafzimmer: Vom Grundriss her waren die beiden Zimmer identisch, was man aber durch die komplett unterschiedlichen Einrichtungen nicht mehr merkte - nur die Kamine ließen noch erahnen, dass es einmal anders gewesen war. Der ausschlaggebende Grund, warum sie sich anfangs in die Wohnung verliebt hatten, war die überraschend große Dachterrasse und die Möglichkeit auf das Dach der Wohnung zu klettern. Sie hatten dort schon unter anderem Erdbeeren, Tomaten und Kartoffeln angepflanzt und geerntet. Was sie im Sommer auch gerne taten, war, sich ihre Sitzsäcke zu schnappen und im Freien unter dem Sternenhimmel zu schlafen. Auf die Dachterrasse gelangte man aber nur durch eine aufschiebbare Glaswand im Wohnzimmer. Die einzigen Türen, die das Wohnzimmer hatte, führten jeweils gegenüber liegend zu Sœlves und Mias Zimmern.
"Ach, du bist es, Sœlve... ich hatte dich noch gar nicht zu Hause erwartet."
"Och, ich wollte auch gar nicht lange stören", entgegnete Sœlve und kam in den Raum getreten. Sie sah echt toll aus in ihrem schwarzen Kleid. Die rote Lockenmähne umspielte dreist ihr Gesicht und ihre grünen Augen hatten einen verschmitzten Gesichtsausdruck. Rot geschminkte Lippen vollendeten den Gesamteindruck. Ihr einladendes Dekolleté, dass ihre milchig weiße, mit Sommersprossen benetzte Haut offenbarte, tat sein übriges.
Mit langen Schritten durchquerte sie den Raum und ließ sich dicht neben Mia auf dem Sesselrand fallen. Während sie sich nieder ließ, streiften ihre Haare kurz Mias Gesicht und ein Hauch von Patchouli stieg ihr dabei in die Nase. Eigentlich mochte sie den schweren Duft von Patchouli nicht, aber dieser war leicht und betörend zugleich. Sie schluckte und wandte sich nun ihrer Freundin zu, die sie schon die ganze Zeit eindringlich betrachtete.