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Die Poesie folgt dem Herzen, ist ein Traumbild der Fantasie, kann hart wie Stahl sein und zart zerbrechlich, wie feinstes Glas Auch ein schönes großes Haus, das allen Menschen offen steht. Nicht der Verstand leitet die Feder, sondern eine unerklärbare Ekstase, Trauer und Glück, Wunsch und Wirklichkeit, Liebe und Hass, sie sind das Feuer, das Erz, das zu Tinte wird und in die Feder fließt. Ich habe einmal die Poesie mit einem Flug des Nachtfalters zu den Sternen verglichen. Sicher ein irrwitziges Vorhaben mit dem Bewusstsein, das Ziel vielleicht, ja sicher, nie zu erreichen und es trotz diesem Wissen immer und immer wieder zu versuchen. Die Zeit der Dichter wird nie vorbei sein, weil es keine Sekunde, keinen Tag und kein Jahr ohne Gefühle gibt. Das ist nun mein vierter Lyrikband, er ist besonders den großen Malern gewidmet, die unser Leben reicher und schöner gemacht haben, denn Malerei lehrt Kindlichkeit.
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Seitenzahl: 37
Vita somnium breve. Das Leben ist wie ein kurzer Traum.
Dein Zauber
Der singende Samowar
Pusteblume am Wegesrand
Die junge Nixe
Neugierig
Romeos Haus
Warum?
Weiße Nächte
Ich kann nicht verzeihen
Odaliske
Petr Leshchenko
Für Mia
Lotusblume
Abschied
Graal Müritz
Ich werde nicht
Augenblicke
Fest der Mysterien
Die Veroneserin
Anna aus Gdansk
Liebe im Mohn
Der Mond
Die kleinen Schwäne
Gedanken lesen
Picassos Werk
Mädchenaugen
Dresdner Erinnerungen
Herzklopfen
Noch einmal
Delfter Impressionen
Warten
Aphrodite
Winterabend in Moskau
Die Schaumgeborene
Vorbei
Schmetterlingsmädchen
Insel Olchon
Puschkins Hochzeit
Das bescheidene Schilf
Ach, Heine
Mein lieber Traum
Die Dame mit dem Hermelin
Schöner Geist
Wieder melancholisch
Rügen
Untersteh Dich
Verführung
Das Kloster Sergijew Possad
Zeit der Liebe
Winter
Abschied von J.
Stroh im Haar
Karlsbad
Marmornymphe im Schilf
In der Mancha
Unheilige Madonnen
Stille
Moskauer Glocken
Gardasee
Klage
Ferne Liebe
Granada
Schwarze Brüste
Das Buch meines Herzens
Die alten Gassen
Mütter
Das Spieglbild
Fräulein Hasu
Daphne
Sternendieb
Europalied
Unter dem Maulbeerbaum
Faszination
Die kleine Hure
Die Hexenwaage
Einfallslos
Venezianische Tragödie
Venus
Mai
Die Jahre vergingen,
ich vegaß dein Gesicht,
doch die Nacht mit Dir,
als nur der Mond zusah
wie wir uns liebten,
die vergaß ich nicht.
Mein Haar ist schon grau
und auch etwas licht,
wenn ich an dich denke,
fühle ich mich jung
und verfalle dem Zauber
der aus Erinnerung spricht.
Es war wohl im Mai,
als mit silbernem Licht
Sterne auf uns stürzten,
unsere Leiber bedeckten
wie ein gleißender Mantel,
doch wir spürten ihn nicht.
Wir flogen ins Weltall
auf Strahlen im Mondlicht
und kein einziges Wort
durchbrach den Zauber
bis bei zartem Morgenrosa
wir schworen: Vergiss mein nicht.
Wenn sich der Wind
unter den Bäumen
zur Ruhe legt
und das Abendrot
dem Himmel verbrennt,
dann tritt Friede ein.
In den Häusern
kommt die Familie
am gedeckten Tisch,
auf dem der Samowar
anheimelnd
sein Liedchen summt
zusammen.
Es ist still
und alle lauschen
der Melodie zum Tee,
die Ruhe ausstrahlt
und Wärme
und Geborgenheit,
welch ein Zauberer
dieser Teekocher.
Im Staub
am Wegesrand
eine Pusteblume
reif und erblüht
im zarten Licht
des Morgens stand.
Am Abend
im letzten Schein
die Pusteblume
lud mich ein
und ihre Augen
verrieten sich
sie sagten:
Komm' puste mich.
Es war so
um Mitternacht
als ich am Meer
aus kurzem Schlummer
verwirrt bin aufgewacht.
Und im Dunkeln
rauschten Wellen,
das ruhige Wasser
begann zu quellen
und mit einem Funkeln
entstieg der See
eine Traumgestalt,
die junge Meeresfee.
Am Strand im Sand
im Mondenschimmer
bot sich ein Götterbild,
denn die kleine Nix
ohne Gewand,
so unverhüllt ein Traum,
ein Röckchen aus Tang
von Wellen umspült
atemlos anzuschaun.
Grün war das Haar
und meeresblau
die blanken Augen,
zart die Gestalt,
wie nur ein Zauber war.
Sie nahm meine Hand,
ihre war ganz kalt,
zog mich vom Strand
und lud mich ein
zum kühlen Bade
mit magischer Gewalt
ganz sacht vom Gestade
im hellen Mondenschein.
Ich folgte der Fee
und im Versinken
in der kühlen See
was für ein Wunder,
und im Ertrinken
schwamm ich in die Höh.
Beim Erwachen
auf dem nassen Strand
hörte ich das Nixlein lachen.
Ruhig trugen die Wellen
Kronen von Schaum
und mein Herz trauerte,
es war nur ein Traum.
Ich würde so gern
auf dem Mond
spazierengehn
und mir
in aller Ruhe
die geheimnisvolle
Rückseite ansehn.
Ich würde so gern
in die Lüfte gehen
und allein
im sanften Flug
so dir von oben
den Kopf verdrehn.
Ich würde so gern
im frühlingsgarten
die Vögel verstehn,
um mit ihnen
vor Sonnenaufgang
singend aufzustehen.
In Veronas
alten Gassen
drängen sich
tagein tagaus,
nicht zu fassen
Menschenmassen
hin zu Julias Haus.
Nur ein paar
Schritte weiter
herrscht Stille
und schattige Kühle
ohne Gewühle
und vor Romeos
schlichtem Haus
liegt wie vergessen
mein Rosenstrauß.
Forte della morte!
Warum haben
Engel keine Brüste?
Eine Frage,
auf die ich gern