Rache - Die Abenteuer des Gregor R. - Stefan Kovacz - E-Book

Rache - Die Abenteuer des Gregor R. E-Book

Stefan Kovacz

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Beschreibung

Für Gregor Roland könnte es nicht besser laufen. Er ist erfolgreich in seinem Beruf als Handelsreisender, sieht hervorragend aus und ist seit fast 25 Jahren mit seiner Traumfrau Sibylle, einer Lehrerin, verheiratet. Sein Leben könnte perfekt sein, wenn ihm das Schicksal nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, denn zum großen Leid der Eheleute, blieb die Ehe kinderlos. Unfähig darüber zu reden, konzentrieren sich Gregor und Sibylle auf ihre Karrieren und merken nicht, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen. Gregor nutzt die zahllosen Dienstreisen für diverse Abenteuer. Insbesondere junge Frauen und attraktive Mütter haben es ihm angetan. Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusstseins und seiner zügellosen Gier nach Sex realisiert er nicht, dass er sich dabei nicht nur Freunde macht. Er merkt auch nicht, dass ihm jemand nach dem Leben trachtet. Doch dieser Jemand ist nicht alleine…

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Für Gregor Roland könnte es nicht besser laufen. Er ist erfolgreich in seinem Beruf als Handelsreisender, sieht hervorragend aus und ist seit fast 25 Jahren mit seiner Traumfrau Sibylle, einer Lehrerin, verheiratet. Sein Leben könnte perfekt sein, wenn ihm das Schicksal nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, denn zum großen Leid der Eheleute, blieb die Ehe kinderlos. Unfähig darüber zu reden, konzentrieren sich Gregor und Sibylle auf ihre Karrieren und merken nicht, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen.

Gregor nutzt die zahllosen Dienstreisen für diverse Abenteuer. Insbesondere junge Frauen und attraktive Mütter haben es ihm angetan. Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusstseins und seiner zügellosen Gier nach Sex realisiert er nicht, dass er sich dabei nicht nur Freunde macht. Er merkt auch nicht, dass ihm jemand nach dem Leben trachtet.

Doch dieser Jemand ist nicht alleine…

 

 

 

Impressum

Erstausgabe: 02-2021

Text: © S. Kovacz

Kontakt: [email protected] 

S.Kovaczc/o AutorenServices.deBirkenallee 2436037 Fulda

Coverbild: © sakkmesterke / www.shutterstock.com

Alle Rechte vorbehalten.Stefan Kovacz

 

Alle in diesem Buch beschriebenen Personen, sowie die Handlung, sind rein fiktiv. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist nicht beabsichtigt und rein zufällig. Das betrifft ebenso die gesamte Handlung.Für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet

 

Rache – Die Abenteuer des Gregor R.

 

Während ich fasziniert in die wundervollen Augen meiner geliebten Bille blickte, brandeten wenige Meter neben uns stimmungsvoll die Wellen an den Strand. Die wärmende Sonne war längst am Horizont verschwunden und noch immer lagen wir nackt und eng umschlungen beieinander im warmen Sand unserer Lieblingsinsel. Ihre zärtlichen Küsse ließen meine Sinne schwinden, denn sie waren erfüllt von Leidenschaft und Hingabe. Voller Liebe umspielten sich unsere Zungen, während ihre weichen Fingerkuppen sanft über mein sonnengebräuntes Gesicht strichen. „Ich liebe Dich Gregor! Ich liebe dich so sehr!“, hauchte sie, bevor sie sich mit ihrem weichen Körper auf mich legte. Meine Hände glitten über ihren Rücken und die Seiten ihres sportlich schlanken und sündhaft schönen Körpers. Ich betrachtete ihr zartes Gesicht und die unzähligen Sommersprossen, die sie im Grunde nicht leiden konnte und als Makel betrachtete. Zärtlich griffen meine Hände ihren wohlgeformten Hintern. Nicht ohne Stolz knetete ich ihre kleinen, sandigen Bäckchen.

Während unsere Zungen wie ein verliebtes Schmetterlingspärchen umspielten, fielen mir ihre langen Haare ins Gesicht. „Nimm mich! Nimm mich hier und jetzt!“, flüsterte sie fordernd und lächelte dabei verführerisch. Ich blickte an ihr vorbei und sah den strahlenden Vollmond über uns wachen. Verwundert stellte ich fest, dass das Leuchten des Trabanten an Intensität zunahm und zunehmend unangenehmer wurde. Es strahlte derart grell, dass meine Augen schmerzten und ich meine Augenlider schützend zusammenpresste.

„Herr Roland? Hallo? Herr Roland? Herr Roland, hören sie mich? Können sie ihre Augen öffnen? Herr Roland??“ Schmerzerfüllt presste ich noch immer meine Augenlider aufeinander. Das beißendgrelle Licht verursachte unbeschreibliche Schmerzen und mir schien, als sei mein Schädel kurz vorm Zerbersten. „Frau Doktor, kurz bevor sie kamen hatte der Patient für einen Moment seine Augen geöffnet.“, hörte ich die Stimme einer jungen Frau sagen. Ich versuchte mich zu bewegen, doch mit einem Mal wurde um mich herum wieder dunkel. Eine tiefe Bewusstlosigkeit überkam mich und erlöste mich von meinen Schmerzen.

 

Dienstag, 18. September 2018 – 10:35 Uhr - Gregor

„Es tut mir aufrichtig leid, ihnen keine besseren Nachrichten überbringen zu können, aber ihr Körper ist durch den erlittenen Unfall partiell gelähmt. Wir sprechen von einer traumatischen Querschnittslähmung. Die Verletzungen ihrer Wirbelsäule waren derart gravierend, dass ihr Rückenmark dabei irreversibel geschädigt wurde. Wir sind jedoch voller Zuversicht, dass sie ihre Arme, bei intensiver Therapie, wieder werden benutzen können. Aber sie müssen allerdings geduldig sein und fleißig an ihrer Genesung arbeiten. Es wird seine Zeit brauchen und auch Rückschläge sind zu erwarten, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Arme wieder nutzen können, ist gegeben. Aufgrund der Gesamtheit ihrer Verletzungen haben wir sie über einen längeren Zeitraum sedieren müssen. Sie hatten einige schwere Operationen, doch ihr gesundheitlicher Zustand hat sich in den letzten Wochen zunehmend stabilisiert, sodass wir die Sedierung zurücknehmen konnten.“

Nur verschwommen sehe ich die Ärztin neben meinem Bett stehen und folge, nahezu apathisch und mit einem Nachklang in meinen Ohren, ihren Ausführungen. Zu beiden Seiten meines Bettes stehen medizinische Geräte, die in einem monotonen Rhythmus Geräusche von sich geben. Mein Blick wandert zum Tropf, der meinen bewegungsunfähigen Körper mit Medikamenten und Nährstoffen versorgt. Ich betrachte die weiße Decke, unter der mein bewegungsunfähiger, gelähmter Körper im Verborgenen liegt. Mehr als fünf Monate hatte ich im Tiefschlaf verbracht. Jetzt jedoch scheine ich ansprechbar und versuche zu verstehen, was mir die ergraute Ärztin behutsam zu sagen hat. „Wie geht es meiner Frau?“, frage ich flüsternd und merke, dass mir das Sprechen äußerst schwerfällt. Meine Stimme klingt schwach und belegt und ganz anders, als ich sie sonst von mir kenne. Ich sehe, wie sie betroffen zu ihrer Kollegin, die schräg hinter ihr steht blickt. Als sich unsere Blicke wieder treffen, beginnt sie ihren Kopf leicht zu schütteln. Entsetzt blicke ich die Medizinerin an und beginne allmählich zu realisieren, was mir ihr Kopfschütteln sagen will. „Wir konnten ihrer Frau leider nicht mehr helfen. Es tut mir ausgesprochen Leid Herr Roland.“ Ihre Worte nehme ich nur peripher und wie durch eine Wand aus dichtem Nebel wahr.

Zur Bewegungsunfähigkeit verdammt, blicke ich an die Decke und spüre, dass Tränen über meine Schläfen rinnen. „Ich werde ihnen jetzt ein Beruhigungsmittel geben. Schwester Jasmin wird regelmäßig nach ihnen sehen.“ Sie steht auf und verschwindet aus meinem Blickfeld.

Bille ist tot! Meine Sibylle! Mehr als ein Vierteljahrhundert waren wir verheiratet. Tod!? Im vergangen Jahr hatten wir im großen Stil unsere Silberhochzeit und, nur wenig später, meinen 50sten Geburtstag gefeiert. Bille ist tot!!! Warum, um alles in der Welt, bin ich noch am Leben? Ich habe keine Erinnerung an einen Unfall. Das Letzte, an dass ich mich schwach entsinne, dass ich mit Bille unterwegs war und an ein helles Licht, dass wie aus dem Nichts auf uns zugeschossen kam. Was war geschehen? Erneut betrachte ich das weiße Laken, das meinen bewegungsunfähigen Körper verdeckt. Spüren, kann ich jedoch nichts! Querschnittsgelähmt?

Erneut tritt die Ärztin an mein Bett. In ihrer Hand sehe ich eine Spritze. Sie setzt diese an den Katheter, der in meinem leblosen Arm mündet. Mein Blick richtet sich zu den weißen Deckenplatten, über meinem Kopf. Die soeben erhaltenen Informationen lähmen mein Denken. Ich befinde mich in einem Zustand der Schockstarre, schließe die Augen und spüre, wie eine plötzlich einsetzende Müdigkeit mich übermannt und für den Moment erlöst.

 

5 Monate zuvor…

Freitag, 06. April 2018 – 05:30 Uhr

Seit Stunden lag ich wach in meinem Bett und zermarterte mir das Hirn. Wie immer dachte ich an sie, an ihn und was die Verbindung der Beiden in mir ausgelöst hatte. Mich wunderte, dass ich am Abend zuvor überhaupt in den Schlaf gefunden hatte. Endlich war der Tag gekommen, den ich herbeigesehnt und doch mit großer Angst erwartet hatte. Ich schloss meine Augen und sog tief Luft durch meine Nase. Meine Hände legten sich auf den Brustkorb und fühlten das gleichmäßige Schlagen meines Pulses. Der Tag war angebrochen. Es war soweit und ich schien bereit.

Ich schlug die Bettdecke zurück, setzte mich auf die Bettkante und streckte meine Glieder. Meine Tagesplanung sah vor, nach dem Duschen zum Bäcker zu gehen, Brötchen zu holen und in aller Ruhe das Frühstück zu genießen. Im Kühlschrank lagerten bereits Eier, Butter, Bacon sowie frisch gepresster Orangensaft. Sogar Lachs hatte ich gekauft. Den teuersten, den ich in der Feinkostabteilung des Supermarktes hatte finden können. Ein letztes Mal Aufstehen. Ein letztes Mal Duschen. Seit Monaten hatte ich diesen Tag geplant und mich darauf vorbereitet.

Nichts sollte dem Zufall überlassen sein. Erst recht nicht, wie der Tag enden sollte…

 

 

 

Kapitel 1

Mittwoch, 23. März 2016 – 17:30 Uhr - Gregor

Ich trat aus der Dusche meiner Suite, griff nach dem weißen Handtuch der Hotelkette und verließ das kleine Bad. Im Spiegel, gleich neben der Garderobe betrachtete ich, meinen noch feuchten Körper. Ohne jeden Zweifel war ich stolz auf meinen Körperbau. Bei einer Körpergröße von 1,98m war ich von imposanter Statur und konnte einen sportlich, durchtrainierten Body, den ich an mindestens drei Tagen in der Woche trainierte und perfektionierte, vorweisen. Meine Muskeln waren echt, wohl proportioniert und nicht das Ergebnis von Hormonpräparaten. Gegen die künstlichen Muskelberge mancher Bodybuilder hatte ich seit jeher eine große Abneigung

Die bewundernden und schmachteten Blicke der Frauen bestätigten mir mein männliches Erscheinungsbild und das gute Aussehen. Welches weibliche Wesen bevorzugte nicht einen gepflegten und durchtrainierten Männerkörper? Zwar stand ich kurz vor meinem 49sten Geburtstag und zählte damit schon fast zum alten Eisen, aber Reife und Erfahrung zahlen sich bekanntlich aus und ich war ein Mann, der auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnte. Ein Kenner auf seinem Gebiet.

Meine Finger glitten durch meine volle, dunkle Haarpracht und strichen sie glatt nach hinten. Körperbehaarung hatte bei mir keine Chance. Regelmäßig rasierte ich meinen Körper und scheute auch nicht davor zurück, mir meine Augenbrauen zupfen zu lassen. Meine strahlend grau-blauen Augen zogen die Frauen nahezu magisch an und mit Charme, Humor und wortgewandter Intelligenz wickelte sich sie schließlich um meinen Finger. Grundvoraussetzung für meinen Job im Außendienst waren ein gepflegtes Erscheinungsbild und selbstsicheres Auftreten. Wenn man erfolgreich den Kunden überzeugen und Produkte verkaufen wollte, war ein gesundes Ego ausgesprochen wertvoll. Und ich war erfolgreich – oh ja! Daran gab es keinen Zweifel! Seit Jahren sprachen meine Verkaufszahlen für sich und ließen meine Kollegen reihenweise vor Neid erblassen. Durch meinen Erfolg, hatte ich zahleiche Privilegien im Unternehmen. Ich fuhr den sportlichsten Dienstwagen und meinen Chef interessierte es nicht, wenn das gebuchte Hotelzimmer mal länger gebucht wurde oder es einer höheren Preiskategorie entsprach.

Ich betrachtete meinen Ringfinger mit dem goldenen Hochzeitsring. Ein Symbol der Unendlichkeit und Beständigkeit unserer Ehe. Langsam zog ich ihn vom Finger, hielt ihn vor meinen Augen und betrachtete das edle Schmuckstück. Es war aus 585 Gold und mit einer kunstvoll geschwungenen Gravur auf der Innenseite versehen, die uns an den heiligen Tag unserer Eheschließung erinnern sollte: 19.04.1992. Seit fast 24 Jahren war ich mit ihr, meiner geliebten Ehefrau, verheiratet.

Damals war sie zarte 22 Jahre alt und ich gerade mal 2 Jahre älter. Sechs Jahre waren wir zusammen, als ich ihr, auf unserer Lieblingsinsel Mallorca, einen romantischen Antrag machte. Bille, wie ich sie liebevoll nannte, war seit jeher meine große Liebe. Sie war sportlich, hatte eine nahezu perfekte Figur und ein wunderschönes, sanftes Gesicht mit strahlenden Augen und zahllosen Sommersprossen. Sie, eine attraktive angehende Sport- und Deutschlehrerin und ich, der gutaussehende und erfolgreiche Mann an ihrer Seite, waren nach außen hin das perfekte Paar. Leider blieb unsere Ehe kinderlos. Ein Umstand, mit dem insbesondere meine Frau zu hadern hatte. Dreimal hatten wir es fast geschafft, doch jedes Mal verlor sie den Fötus nach nur wenigen Wochen. Für meine geliebte Frau brach eine Welt zusammen. Sie distanzierte sich von mir und fokussierte sich auf ihren beruflichen Werdegang. Leider litt auch unser ehelicher Sex zunehmend darunter, der nur noch selten zwischen uns stattfand. Wenn ich mit ihr über diesen Umstand sprechen wollte, fand sie Ausflüchte oder vertröstete mich auf einen späteren Zeitpunkt, der jedoch nie eintrat. Wir funktionierten wie eine Art Wohngemeinschaft, mit gelegentlichem Sex. Sex, welcher primär unter dem Einfluss von Alkohol stattfand.

Mir war dies zu wenig und so ertappte ich mich regelmäßig dabei, dass ich auf Dienstreisen zunehmend mit fremden Frauen flirtete, was aufgrund meines guten Aussehens und meiner eloquenten Erscheinung ein leichtes Spiel war. Seit Jahren hatte ich immer wieder Liebschaften, um meinen sexuellen Notstand auszugleichen. Ich war kein Freund der Selbstbefriedigung. In meinen Augen war Onanie etwas für Schwächlinge, für Männer, die nicht Mannsbild genug waren, Frauen zu erobern und diese zu befriedigen. Sie waren Gefangene ihrer Fantasien und unfähig, diese auszuleben.

Meine größten Erfolge konnte ich bei gleichaltrigen, sexuell frustrierten Ehefrauen verbuchen, die gleich reihenweise meinem unwiderstehlichen Charme zum Opfer fielen. Bille bekam von meinem außerehelichen Treiben nichts mit. Für sie war meine berufsbedingte, mehrtägige Abwesenheit zur Gewohnheit unseres Ehealltags geworden. Im Laufe der Jahre wurde ich, was Frauen betraf, zunehmend wählerischer. Das äußere Erscheinungsbild und das Alter der Damen rückten dabei zunehmend in der Fokus. Stets suchte ich neue Herausforderungen. Junge Frauen waren für einen Mann in meinem Alter deutlich schwieriger zu erobern, als alte und verbrauchte Schachteln. Einen zusätzlichen Kick verpasste es mir, wenn eine junge, vergebene Lady mir vor die Flinte lief. Bewusst legte ich den Ehering in eine Schale auf dem Schreibtisch.

Erneut betrachtete ich mich im Spiegel. Unumstritten war ich ein Alphamann und gewillt eine Herausforderung, die ich mir selbst erwählt hatte, anzunehmen. Mutter Natur hatte es gut mit mir gemeint, denn ich konnte einen beachtlichen Schwanz vorweisen. Zu Beginn unserer Beziehung hatte Bille stets Probleme mit der Größe meines Genitals und klagte über Schmerzen beim Verkehr. Häufig mussten wir Gleitgel einsetzen, um es für sie erträglich zu machen.

Nicht ohne Stolz umfasste ich meine pralle Männlichkeit, die in voller Einsatzstärke mehr als 20cm lang und von enormen Umfang war. Mein Schwanz war überzogen von ästhetisch anmutenden, wulstigen Adern. Eine wohlgeformte pilzförmige Eichel und große, schwere Hoden rundeten das Bild ab und ließen mein Geschlechtsorgan formvollendet und imposant erscheinen.

Mein erklärtes Ziel war es, das junge, äußerst attraktive Geschöpf zu erobern, welches ich vor wenigen Tagen zufällig in der Lobby des Hotels das erste Mal entdeckt hatte. Seit diesem Erstkontakt war sie mir gleich mehrfach begegnet, doch sie schien nicht alleine unterwegs zu sein, denn jedes Mal, wenn ich sie sah, hatte sie ein schmächtiges Kerlchen an ihrer Seite. Es war ein langhaariger, dürrer Hungerhaken, der zu meiner Verwunderung offensichtlich ihr Freund war und mit dem sie die Zeit in Dresden verbrachte.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 09:15 Uhr - Tim

Tina und ich hatten bis kurz nach 9 Uhr ausgeschlafen und mussten uns beeilen, um nicht das attraktive Frühstücksbuffet des Hotels zu verpassen. Vor wenigen Tagen hatten wir in diesem schönen 4-Sterne Etablissement eingecheckt und bereits einiges von Dresden gesehen. Die Stadt bot derart viele Sehenswürdigkeiten, dass ich im Nachhinein meiner Freundin Recht geben musste, für die Hochzeit ihrer Schwester einige Tage eher anzureisen und die Zeit für Sightseeing-Touren zu nutzen. Katarina war 24 und somit 6 Jahre älter als meine Freundin Christina, die alle liebevoll nur Tina nannten. Hier in Dresden hatte Katarina, während ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau, einen netten Mann kennen und lieben gelernt. Nun wollten sie im großen Stil und im Beisein beider Familien heiraten. Nahezu alle Familienmitglieder waren während der letzten Tage aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland angereist und wohnten in den unterschiedlichsten Hotels der Stadt verteilt.

Mein Name ist übrigens Tim. Ich kam, ebenso wie Tina, aus Köln und studierte im fünften Semester Chemie. Katarina hatte ihre Beziehungen spielen lassen und so haben wir das Hotelzimmer in dem wir die Tage verbrachten für einen Bruchteil des regulären Preises bekommen. Sonst hätten wir uns das Doppelzimmer, in dieser Nobelherberge, wohl auch nicht leisten können.

Wir genossen die unbeschwerten Tage in Dresden sehr. Sie war meine erste Freundin. Meine erste große Liebe. Seit zwei Jahren waren wir nunmehr ein Paar. Tina machte eine Ausbildung bei einer großen Drogeriemarktkette und hatte sich für die Woche, in der ihre Schwester heiratete, Urlaub genommen. Sie war im zweiten Lehrjahr und hatte vor drei Monaten ihren 18ten Geburtstag gefeiert. Alles schien perfekt und ich war so unglaublich Stolz, eine derart attraktive Freundin an meiner Seite zu haben. Aufgrund ihrer jugendlichen Attraktivität, zog sie die Blicke fremder Kerle geradezu magisch an. Mit einer Körpergröße von 1,64m war sie recht klein und zierlich und hatte eine Figur, von der viele Frauen nur träumen konnten. Ihre langen blonden Haare reichten ihr fast bis zum Hintern und ihr festes B-Körbchen, passte perfekt zu ihrer schlanken, sportlichen Statur. Ich hatte sie seinerzeit auf einer Fete meines besten Freundes kennengelernt und nie damit gerechnet, dass diese Traumfrau sich eines Tages für mich entscheiden würde.

Ich dagegen sah aus wie ein typischer Student der Chemie. Meine Haare waren lang und mein Kleidungstil eher zweckmäßig geprägt. Ich machte mir nie viel aus Kleidung, weil mir mein Erscheinungsbild nicht sonderlich wichtig erschien. Mir waren innere Werte stets wichtiger als Äußerlichkeiten. Bei einer Körpergröße von 1,78m bin ich schlank, ja fast dürr und meine Haut war ziemlich hell, was zur Folge hatte, dass ich am Gymnasium den Spitznamen Spargel-Tarzan trug. Tina schien das nicht zu stören, denn auch sie war sehr schlank und ausgesprochen hellhäutig.

Wir hatte nahezu täglich Sex, den ich mit meiner traumhaft schönen Freundin in vollen Zügen genoss. Meist ging die Initiative von ihr aus und ihre Hingabe und Leidenschaft rissen mich derart mit, dass ich bereits nach wenigen Minuten zum Höhepunkt kam und den Eindruck hatte, dass sie gerne noch weiter gemacht hätte. Sie jammerte und maulte dann leise und kuschelte sich in meinen Arm.

Genauso war es auch am Vorabend geschehen. Aufgrund dessen hatte ich wie ein Stein geschlafen und war entsprechend desorientiert beim Frühstücksbuffet. Meine Freundin hatte bereits Platz genommen und löffelte ihr Früchtemüsli. Ich betrachtete meine schöne Freundin, wie sie dort, inmitten der vielen Menschen saß und war mächtig stolz, sie an meiner Seite zu wissen. Nachdem ich ein Croissant mit Rührei und Bacon gewählt hatte, ging ich mit meinem Tablet zu dem kleinen Tisch, an dem meine Freundin saß. Ich stutzte als ich sah, dass ein großgewachsener, älterer Mann an unserem Tisch stand und interessiert mit meiner Freundin sprach. Als ich näherkam, sah ich, wie er nickte, zu Lächeln begann und langsam weiterging. „Was wollte der Kerl?“, fragte ich gereizt, stellte meinen Teller auf den Tisch und schaute mich verzweifelt nach einer Kanne Kaffee um. „Ach, der wollte nur wissen, wie weit es vom Hotel in die Altstadt ist und ob er mir Gesellschaft leisten dürfe. Er ist alleinreisend.“ Tina lächelte und blickte zu mir auf. „Ich habe ihm gesagt, dass es nur etwa 20 Minuten zu Fuß über die Augustusbrücke sei und du gerade hinter ihm stehst. Daraufhin ist er weiter gegangen.“ Ich blickte dem großgewachsenen Kerl hinterher, der sich an einem der kleinen Runden Tische setzte und in unsere Richtung starrte. Eine junge Bedienung kam an unseren Tisch und stellte eine silberne Kanne zwischen unsere Teller. Ich nickte dankbar, goss Tina und mir Kaffee ein und sah aus dem Augenwinkel, dass der Kerl erneut in unsere Richtung blickte. „Der schaut ständig zu uns rüber.“, sagte ich leise zu meiner Freundin, die prompt ihren Kopf drehte und sich überaus auffällig umschaute. „Wo sitzt er denn?“, fragte sie neugierig, während ich meine Aussage bereits zutiefst bereute. „Dort, rechts von dir“, flüsterte ich unauffällig. In dem Moment, als Tina sich in die richtige Richtung drehte, hob der braungebrannte Mann seinen muskulösen Arm und winkte meiner Freundin freundlich lächelnd zu. Tina erwiderte sein Lächeln und winkte prompt zurück. „Der könnte vom Alter her dein Vater sein.“, sagte ich und biss genervt in mein noch warmes Croissant. „Ja und?“, sagte Tina entrüstet: „Er wollte doch nur eine Auskunft und hätte mir Gesellschaft geleistet, wenn auch ich alleine hier gesessen hätte. Vielleicht sucht er nur etwas Anschluss.“ Genervt verdrehte ich die Augen und ärgerte mich über ihre jugendliche Naivität, die sie mit ihren 18 Jahren noch immer nicht abgelegt hatte. „So, wie der aussieht, sucht der bestimmt nicht nur Anschluss.“ Ich blickte zu meiner Freundin und schob mir genussvoll eine Gabel Rührei in den Mund. Tina zuckte gleichgültig mit den Schultern und löffelte ihr geliebtes Müsli. Erneut gaffte der Kerl zu uns rüber.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 11:35 Uhr – Christina

Tim hatte ein Problem, weil ich mich mit dem Mann im Frühstückssaal kurz unterhalten hatte. Ich konnte seine Gedankengänge nicht nachvollziehen und nicht verstehen, weshalb er ein Problem damit hatte. Der Mann hatte mich weder belästigt, noch sonst etwas Falsches getan. Er hatte mich lediglich freundlich gefragt. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht.“, sagte ich zu Tim, als wir nach dem Frühstück Seite an Seite bummeln gingen. Ich war auf der Suche nach einem kleinen Gimmick für die bevorstehende Hochzeit meiner Schwester am nächsten Tag. „Ich mag so aufgeblasene Typen einfach nicht.“. Tim schien verbittert und so nahm ich seine Hand und drückte diese fest, während ich die ersten Schaufenster näherkommen sah.

„Vergiss ihn einfach. Ok?“ Mit einem Augenzwinkern legte ich einen Arm um meinen schlaksigen Freund. Ich sah in Tims Augen, machte einen Kussmund und schloss meine Augenlider. Er verstand die Aufforderung und wenige Augenblicke später spürte ich, wie er seine weichen Lippen auf meine drückte und wir in einem langen Kuss innehielten. Endlich lächelte Tim wieder und meinte entschuldigend: „Verzeih Liebling. Ich war dumm!“ Ich nickte zustimmend und lächelte. Jepp, manchmal verhielt er sich wirklich dumm, aber ich hatte ihn trotzdem wahnsinnig lieb, meinen süßen Chemiker.

Wir entdeckten zwei super kitschige Souvenirs der Stadt, die zu meiner Schwester wie die Faust aufs Auge passten. Ich war als Trauzeugin vorgesehen und seit Tagen bereits total nervös wegen der bevorstehenden Feier. Noch nie war ich auf einer Hochzeit und dann gleich mit einem großen Auftritt als Trauzeugin. Mit meiner Mutter hatte ich ein sehr schönes Kleid gekauft und wusste, dass viele Blicke auf mich gerichtet sein werden. „Du wirst fantastisch aussehen.“, hatte Mama mir versichert und trotzdem spürte ich die immer größer werdende Aufregung in mir.

„Lass uns dort in die Sonne setzen und ein Gläschen Sekt trinken.“, schlug ich vor und deutete auf ein kleines Straßencafé, welches die Gäste mit Heizstrahlern und Wolldecken zum Verweilen einlud. „Wir haben noch nicht einmal Mittag und du möchtest schon Sekt?“, fragte Tim. Manchmal konnte er ganz schön spießig sein. „Ja und?“, antwortete ich. Während ich den gutaussehenden Kellner herbeiwinkte und ein Glas Sekt bestellte, studierte Tim die Getränkekarte. „Er braucht noch etwas.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern zum Kellner, der wartend an unserem Tisch stand. „Ich bin einfach nicht so schnell.“, antwortete Tim entnervt, ohne den Blick aus der Karte zu nehmen. „Na dann bringe ich dir schon mal deinen Sekt.“, sagte der Kellner und lächelte mir mit seinen strahlend blauen Augen entgegen. Als er im Innern des Lokals verschwunden war, schaute Tim grimmig aus seiner Karte auf. „Musstest du wieder flirten? Was fällt dem eigentlich ein, dich zu duzen? Wir sollten uns bei seinem Chef beschweren.“ „Ich habe doch nicht geflirtet!“, antwortete ich angefressen und ärgerte mich, dass Tim mal wieder einen schlechten Tag hatte. Ausgerechnet heute, wo ich seine positive und aufmunternde Art benötigte, war er mies gelaunt. „Soooo, da ist der Sekt für die junge Lady.“, hörte ich den Kellner sagen und erkannte, dass er mir zuzwinkerte. „Und? Hast du dich entschieden?“, fragte er Tim. Mein Freund starrte ihn mit ernster Miene an. „Ich glaube nicht, dass wir uns kennen. Ich hätte gerne ein stilles Mineralwasser, ohne Kohlensäure.“ Das hübsche Lächeln auf seinem Gesicht erstarb. „Natürlich! Ein Mineralwasser. Kommt sofort.“ Mit einem mitfühlenden Blickkontakt in meine Richtung, verschwand er erneut ins Lokal. „Manchmal bist du ganz schön doof!“, rügte ich Tim und trank einen großen Schluck Prickelwasser, wie meine Oma den Sekt immer nannte.

„Ich sehe doch, dass er dir schöne Augen macht und du reagierst auch noch darauf.“, rechtfertigte Tim seine miese Laune. Irritiert sah ich ihn an. „Hallo? Erde an Tim! Ich war nur freundlich, weil er freundlich war. Was ist los mit Dir? Warum bist du so grantig?“ Verständnislos sah er mich an und ich spürte, dass mich sein Verhalten traurig machte. Schweigend saßen wir uns gegenüber am Tisch. Als der Kellner erneut in unsere Nähe kam, bestellte ich mit meinem schönsten Lächeln einen weiteren Sekt.

Eine Dreivierteilstunde später, hatte ich bereits das dritte Glas getrunken. Tim war total angefressen und sagte, dass er zahlen und weitergehen wolle. Ich spürte die Wirkung des Alkohols mehr als mir lieb war und ärgerte mich, beim Frühstück nicht mehr gegessen zu haben. Mir fehlte die Grundlage für das Prickelwasser. Leicht schwankend erhob ich mich, hakte mich bei Tim unter und trottet, auf wackeligen Beinen, an der Seite meines Freundes durch Dresden.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 13:55 Uhr - Tim

Eigentlich hatte ich geplant, vor der Hochzeit ihrer Schwester noch einmal dem Zwinger und der Semperoper einen Besuch abzustatten und ärgerte mich maßlos über meine angetrunkene Freundin, die schweigend neben mir herlief. Es gab Tage, an denen mir die geifernden Blicke anderer Männer und deren Reaktion auf meine gutaussehende Freundin nichts ausmachten, aber an diesem Tag konnte ich es kaum ertragen. Ich merkte, wie die Kerle auf ihr engelgleiches, jugendliches Gesicht und ihre zierliche Figur starrten und sie ihre Köpfe verrenkten, um im Vorbeigehen einen Blick auf ihren Arsch zu werfen. Der Spaziergang durch die Altstadt war für mich kaum zu ertragen. Tina bekam von alledem nicht viel mit, denn der Sekt hatten ihr eindeutig zugesetzt.

Händchenhaltend liefen wir auf einen Informationsstand der Semperoper zu, als ich von der Seite einen Mann auf uns zukommen sah. Ich registrierte sofort, dass es der Mann war, der meine Freundin bereits beim Frühstück belästigt hatte. „Hey, hallo.“, sagte er mit einem breiten Grinsen und starrte Tina dabei unverhohlen an. „Hallo.“, antwortete ich und merkte, dass Tina lächelte. „Ich wollte mich für den freundlichen Hinweis bedanken.“, sagte er und schaute für einen Moment mich und lange meine Freundin an. „Ich heiße übrigens Gregor. Gregor Roland.“ Ich sah strahlend weiße Zähne, die mit Sicherheit gebleacht waren und die große Hand, die er meiner Freundin zur Begrüßung entgegenstreckte. „Hallo.“, hörte ich neben mit Tina, die bis dahin geschwiegen hatte sagen. „Ich heiße Tina und das ist mein Freund Tim.“ Der alte, aalglatte Sack strahlte mit der Sonne um die Wette, bevor ich ihn sagen hörte: „Tina ist ein sehr schöner Name und passt zu so einer traumhaft schönen, jungen Frau. Meine Hochachtung!“ Dann drehte er ihren Handrücken und küsste diesen zärtlich.

Fassungslos starrte ich auf das, was sich gerade vor meinen Augen abspielte. Der Kerl hatte mir gerade noch gefehlt. Tina machte keine Anstalten ihm ihre Hand zu entziehen und dem Kerl eine scheuern, stattdessen lächelte sie verlegen. „Das ist aber sehr nett von dir Gregor. Uh, ein echter Kavalier! Vielen lieben Dank!“ Ich sah, wie sie errötete und begann mich zu Räuspern, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und das alberne Theater zu unterbinden. „Ich denke, das reicht jetzt! Wir wollten uns die Altstadt ansehen. Nett sie kennengelernt zu haben, Herr Roland.“, sagte ich höflich und doch energisch und zog Tina weiter. „Warte doch.“, meinte sie unwirsch. „Wisst ihr was, ich lade euch heute Abend an die Cocktailbar ein. Sagen wir so ab 18:30 Uhr? Ich würde mich freuen, euch dort zu sehen. Ihr seid meine Gäste!“ Kopfschüttelnd zog ich Tina weiter, weg von dem widerlich selbstverliebten Macho. „Das ist aber wirklich nett von ihm.“, hörte ich Tina neben mir sagen, bevor sie sich winkend zu ihm umdrehte. Ich betrachtete sie von der Seite. „Auf gar keinen Fall, der hat doch nur das Eine im Sinn.“ Noch immer winkte und lächelte sie. „Jetzt hör endlich auf. Das ist peinlich!“, raunzte ich mit Wut im Bauch.

Böse blitzte sie mich an, als ich sie von der Semperoper wegzog und einen anderen Weg einschlug. Ich wollte dem Kerl nicht noch ein weiteres Mal begegnen. „Ich bin peinlich? Ich bin dir peinlich??“, fragte Tina sichtlich erbost. „Der Einzige, der sich hier peinlich benimmt, bist du. Und jetzt hör verdammt nochmal mit deinen dämlichen Eifersüchteleien auf.“ Sie ließ meine Hand los und setzte sich wütend auf eine der zahlreichen Parkbänke. Ich atmete tief durch und setzte mich schweigend neben meine Freundin. „Weißt du, ich bin total aufgeregt wegen der Hochzeit morgen und habe keine Ahnung was da alles auf mich zukommt und du hast nur deine scheiß Eifersucht im Kopf und nervst damit total.“, sagte sie leise, ohne mich anzusehen. „Du hättest ja nicht mit dem Kellner flirten müssen. Drei Gläser Sekt am Vormittag sind eindeutig zu viel. Überleg doch mal, was der Alkohol für Schäden im Körper anrichtet. Ich habe an der Uni in einer Vorlesung mitbekommen, dass…“

Ruckartig stand Tina auf und blickte zornig auf mich herab. „Tim, hör verdammt nochmal auf mit der Scheiße. Du brauchst mich nicht zu belehren. Ich werde heute Abend an die Cocktailbar gehen. Jetzt erst recht. Ich werde die Einladung annehmen und den Abend genießen, um nicht ständig an morgen denken zu müssen.“ Mit offenem Mund sah ich sie an. Derart wütend und aufgebracht hatte ich meine Tina noch nie erlebt. „Verzeih!“, stammelte ich leise. „Gregor hat uns beide eingeladen und ich würde mich freuen, wenn du mich begleitest, aber nur, wenn du diesen Eifersuchtsmüll bleiben lässt.“ Nach diesen Worten drehte sie sich um und ging in Richtung Zwinger. Ich stand auf und folgte eilig meiner Freundin. Nach wenigen Metern hatte ich sie eingeholt hatte und nahm zärtlich ihre Hand. Ich spürte, wie weich ihre Haut sich anfühlte. „Wieder ok?“, fragte sie verunsichert und sah mich mit großen Augen von der Seite an. Ich nickte stumm.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 18:20 Uhr - Gregor

Ein letztes Mal betrachtete ich mich im Spiegel. Ich hatte für den Abend eine enganliegende BOSS Jeans sowie ein helles Designer Oberhemd mit kurzen Arm ausgewählt, für das alleine ich mehr als 550 Euro bezahlt hatte. Durch den Schnitt waren meine trainierten Oberarme gut zu erkennen. Die goldene Uhr, die ich am Handgelenk trug, passte als Accessoire zu meinem Outfit. Die beiden obersten beiden Knöpfe des Hemdes ließ ich lässig geöffnet. Ich schloss meine Augen und sog den markanten Duft meines Aftershave genussvoll durch die Nase. Ich, Gregor Roland, war über allen Maßen bereit, die junge Frau zu erobern. Sie hatte sich als Tina vorgestellt, als ich sie am Nachmittag mit ihrem schludrigen Freund, dessen Name mir bereits entfallen war, vor der Semperoper getroffen hatte. Wie konnte sich eine derart attraktive und gutaussehende junge Frau nur mit so einem Lappen schmücken, wo es doch auf der anderen Seite auch Männer wie mich gab?

Ich zog die Codekarte aus dem Automaten an der Wand. Wie von Geisterhand erlosch die Beleuchtung. Ich verließ das Zimmer. Auf dem Flur kam mir eine Frau mittleren Alters entgegen. Offensichtlich war sie Shoppen, denn sie trug zwei volle Kunststofftüten bei sich. Freundlich grüßte ich und lief an ihr vorüber. Ich spürte förmlich ihren schmachtenden Blick im Rücken, doch heute galt meine Aufmerksamkeit nur der kleinen Schönheit aus dem Frühstückssaal.

Als ich kurz darauf die Bar betrat, waren nur wenige Besucher zugegen. Ich wählte in einen abgelegenen Tisch, an dem drei Ledersessel standen und bestellte einen Whisky. So zugewandt, wie das junge Ding mir gewinkt hatte, hatte ich die Hoffnung, dass sie früher oder später auftauchen wird. Wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre es mir lieber gewesen, wenn sie diesen schlabberigen Bombenleger im Zimmer lassen würde. Ich nahm das Mobiltelefon zur Hand und prüfte die Termine für den nächsten Tag sowie die eingetroffenen Emails.

Es war gegen zwanzig nach Sieben, als die bezaubernde Tina endlich in die Bar betrat. Im Schlepptau folgte ihr der langhaarige Zudel, dessen Gesichtsausdruck vielmehr auf eine Beerdigung gepasst hätte. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn im Grunde war dem ja auch so. Ich erhob mich und winkte die junge Schönheit an meinen Tisch. „Schön, dass du gekommen bist. Du siehst zauberhaft aus.“ Ich nahm ihre zierliche Hand und küsste, ganz Gentleman, ihren Handrücken. Als ich aufblickte erkannte ich, dass sie errötete.

Ohne jeden Zweifel sah sie in ihrem dunkelblauen Cocktailkleid, das mit feiner Spitze am Dekolleté und den Armen versehen war, atemberaubend aus. Dazu passend trug sie schwarze Heels, die ihr Erscheinungsbild abrundeten. Mein Herz machte einen Sprung. Ich betrachtete die junge Frau von Kopf bis zu den Füßen. „Wunderschön! Atemberaubend schön!“ Tina lächelte beschämt und blickte für einen kurzen Moment über ihre Schulter zu ihrem Freund. Er stand versetzt hinter ihr und war augenscheinlich genervt.

Anstandshalber reichte ich ihm die Hand und begrüßte ihn mit einem unterkühlten „Hallo!“, bevor ich meine Aufmerksamkeit erneut seiner schnuckeligen Freundin widmete. Ich bat sie neben mir Platz zu nehmen, während ich ihm den etwas abgelegenen Sessel gegenüber zuwies. Sie hatte sich für den Abend fein gemacht und ein leichtes Makeup aufgetragen, welches ihre natürliche Schönheit betone. Das süße duftende, jugendliche Parfum, welches sie trug, betörte meinen Geruchssinn und sofort spürte ich, dass mein mächtiger Schwanz alleine durch diesem Anblick anschwoll. Das dieses junge Ding wie für mich geschaffen war, stand außer Frage. Mein Ehrgeiz war geweckt.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 19:10 Uhr - Christina

Seitdem ich den Wunsch geäußert hatte der Einladung zu folgen, war Tim eingeschnappt. Weder beim Besuch der Pizzeria noch auf unserem Rückweg ins Hotel, war er gesprächig, sondern lief wie ein geprügelter Hund neben mir her. Ich spürte, dass ihn die Einladung belastete. Er schien nicht in der Lage, über seinen Schatten zu springen. Mich nervte dieses uneinsichtige Verhalten und so hatte ich mir, um ihn zu ärgern, zum Essen ein Glas Chianti bestellt. „Du trinkst zu viel.“, hatte er mit einem bitterbösen Blick gebrummt, woraufhin ich ihm mitgeteilt habe, dass er nicht meine Mutter sei und er mir durch sein albernes Gehabe Anlass zum Trinken gäbe. Ich sagte ihm, dass er mich vielmehr seelisch unterstützen und aufbauen und nicht als eifersüchtiger Hammel reagieren solle.

In unserem Hotelzimmer hatte ich mich dann für den Abend in Schale geschmissen und schick gemacht. „Lass uns doch etwas anderes unternehmen, Tina. Ich halte es für eine bescheuerte Idee, die Einladung des arroganten Lackaffen anzunehmen. Denk doch an die morgige Hochzeit und lass uns früh zu Bett gehen.“ Während er sprach, stand ich im Badezimmer und war im Begriff meinem Makeup den letzten Schliff zu geben. „Ich möchte mich aber lieber ablenken und amüsieren. Du hast mich heute schon genug geärgert!“, sagte ich frustriert und zog konzentriert meinen Lidstrich nach. „Aber du musst dich doch nicht derart für den Kerl aufbrezeln.“, hörte ich ihn im Nebenraum meckern. Ich begutachtete mein Makeup im Spiegel. „Tim, wir sind in einem vornehmen Hotel und wurden zu einem Abend in die Cocktailbar eingeladen, da gehört es einfach dazu, sich angemessen zu kleiden. Du solltest dir lieber auch etwas Anderes anziehen. Wir sind spät dran!“

Einige Minuten später verließen wir das Zimmer. Tim war bei seiner Jeans, die er bereits seit drei Tagen trug, sowie einem schlabbrigen, rot karierten Oberhemd, welches über seine schmalen Schultern hing, weil es deutlich zu groß schien, geblieben Er liebte dieses hässliche Hemd, aus welchen Gründen auch immer. Genervt lief er hinter mir her und meckerte, dass ich für den Anlass overdressed sei und ich doch vielmehr an die Hochzeit denken solle. Genau das war mein Problem, denn ich war aufgrund dieses Anlasses derart aufgeregt, dass ich mich unbedingt ablenken und amüsieren wollte. In meiner Vorstellung war ich es, die meiner Schwester die Hochzeit ruinierte. Bereits seit frühester Kindheit hatte ich die Neigung, das Ungeschick magisch anzuziehen. So hatte ich als Kindergartenkind, während einer Weihnachtsfeier, den Christbaum umgeworfen und Jahre später meiner Schwester, während ihrer feierlichen Konfirmation, aufs Kleid gekotzt. Als meine Schwester ihren ersten Freund hatte, war ich es, die ihn aus Spaß auf der Treppe unseres Hauses schubste und er sich aufgrund dessen beide Arme brach. Es war also durchaus nachvollziehbar, dass ich in mir die Sorge trug, ihr durch ein Missgeschick die Hochzeit zu versauen.

„Wenn du mich nicht begleiten möchtest, dann bleib doch auf dem Zimmer.“, sagte ich, ohne Tim dabei anzublicken. „Als wenn ich dich mit dem Kerl alleine lasse. Soweit kommt es noch!“, meinte er motzend, als wir den Aufzug betraten. „Aber nur auf ein Getränk Tina, dann verschwinden wir wieder!“ Flehend blickte er mich an und ich musste mir ein Grinsen verkneifen, denn für ihn schien die Einladung eine echte Herausforderung zu sein. „Jetzt spring doch mal über deinen Schatten und sei locker“, sagte ich aufmunternd, „es wird bestimmt ein netter Abend und etwas Ablenkung tut uns beiden gut.“ Ich stellte mich vor meinen Schatz und streichelte sanft seine Wange. „Sei nicht so eifersüchtig Tim. Es ist alles in Ordnung. Ich liebe dich und nur dich!“ Ich küsste sanft seine Lippen und sah meinen Freund zuversichtlich an.

In der Bar war um diese Zeit noch nicht viel los und suchend schaute ich mich nach unserem Gastgeber um. „Er ist nicht da, lass uns …“, hörte ich Tim erleichtert beginnen, als ich Gregor im hinteren Bereich der Bar winken sah. „Schau, da ist er!“, sagte ich und ging voran. Gregor hatte sich, im Gegensatz zu meinem Freund, fein angezogen und sah ausgesprochen männlich und erhaben aus. Seine Oberarme waren, im Vergleich zu denen von meinem Freund, schön anzusehen. Er schien Sport zu treiben. Alleine seine enorme Körpergröße und die angenehme, ruhige Ausstrahlung wirkten beruhigend auf mich und vermittelten mir ein gutes Gefühl. „Schön, dass du gekommen bist. Du siehst zauberhaft aus.“, sagte Gregor, bevor er mir zur Begrüßung einen Handkuss gab. Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss, denn er war so charmant und ich war es nicht gewohnt, Komplimente zu bekommen. Gregor sah wirklich gut aus, auch wenn er vom Alter her mein Vater hätte sein können.

Ich blickte über meine Schulter zu Tim, der angefressen schien und nun von Gregor begrüßt wurde. Wir setzten uns und unser Gastgeber fragte, was er für uns bestellen dürfe. Er blickte mich mit einem freundlichen Lächeln an. Da es sich um eine Cocktailbar handelte, sagte ich, dass ich gerne einen Caipirinha trinken würde, wenn ihm dies nicht zu teuer wäre. „Sehr gerne.“, sagte er und während er erneut lächelte, fielen mir seine strahlend weißen Zähne auf. Ich merkte, dass Tim mich missbilligend ansah und genervt den Kopf schüttelte. „Und du?“, fragte Gregor in Richtung meines Freundes. „Ein stilles Mineralwasser, bitte.“, sagte Tim und lehnte sich zurück. Gregor begann zu lachen, stand auf und ging an die Bar, um unsere Bestellung aufzugeben. Ich schaute zu meinem grimmigen Freund und flüsterte: „Wieso nur ein Mineralwasser? Was soll das?“ Tim blickte prüfend in Richtung Gregor und meinte: „Ich mag den Kerl nicht und mir ist nicht nach Alkohol.“ Verständnislos schüttelte ich den Kopf und verdrehte die Augen. „Bitte lass uns den Abend genießen, Tim!“ Nur war ich es, die ihn flehend ansah, doch er wich meinem Blick aus.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 19:10 Uhr - Tim

Mir missfiel die Gegenwart dieses selbstverliebten Machos. Alleine schon wie er meine Freundin umgarnte und mit Handkuss begrüßte, war mir zuwider. Ich versuchte gute Miene zum Spiel zu machen, doch mein Gefühl sagte mir, dass ich auf Tina aufpassen musste. Sie war noch so jung, unerfahren und lief blauäugig durch die Weltgeschichte. Alleine die Tatsache, dass sie am Vormittag Sekt getrunken hatte, war in meinen Augen ein Beleg für ihr unbedachtes, naives Handeln. Ich liebte sie, doch ihre unbekümmerte Art, insbesondere gegenüber dem männlichen Geschlecht, war mir ein Dorn im Auge.

Gregor kam mit den Getränken an den Tisch und reichte zunächst Tina den gewünschten Cocktail. „So, einen Caipirinha für die bezaubernde junge Lady.“ Er reichte ihr gönnerhaft das Glas und berührte dabei ihren Handrücken. Was sollte das? Ich beobachtete ihn aufmerksam und war bemüht, seine Signale zu deuten, mit denen er meine Tina um den Finger zu wickeln versuchte. Mein Glas stellte er dagegen mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck auf die Mitte der Tischplatte. Er setzte sich neben Tina, hob sein Glas und sagte: „Auf den Abend.“ Tina lächelte, sog an ihrem Strohhalm und betrachtete unseren Gastgeber, während ich einen Schluck Wasser nahm.

Gregor schien ein Meister des Smalltalks zu sein. Er berichtete von seinen beruflichen Erlebnissen mit zahllosen Anekdoten und brachte Tina mehr als einmal zum Lachen. Sie schien sich zu amüsieren, während ich dem Angeber kein Wort seiner angeblichen Erlebnisse glaubte. Tinas Cocktail war erstaunlich schnell geleert und ohne zu Fragen stand Gregor auf und ging zum Kellner, der ihn zu kennen schien. „Tina, bitte trink nicht so schnell!“, flüsterte ich mahnend. „Wieso?“ Sie schien unbekümmert. „Ist doch total nett gerade.“ Entsetzt schüttelte ich den Kopf. „Du hast heute kaum etwas gegessen und morgen früh ist die Trauung deiner Schwester. Vergiss das nicht!“ Gleichgültig zuckte Tina mit den Schultern und schenkte Gregor ein Lächeln, als dieser mit einem weiteren Caipirinha zurückkam. „Für die schönste Frau dieses Etablissements.“, trällerte er und reichte meiner Freundin einen weiteren Cocktail.

Nach zwei weiteren Geschichten seiner angeblichen Erlebnisse, erkundigte er sich, was Tina so beruflich mache und was sie nach Dresden verschlagen habe. Tina stellte ihr Glas auf den Tisch und berichtete vollmundig von ihrer Ausbildung und dass sie zur Hochzeit ihrer älteren Schwester in Dresden sei. Ich schien nahezu abgemeldet und nippte gelegentlich an meinem Wasser. Tina sah sich motiviert über belanglose Vorkommnisse ihrer Ausbildung zu erzählen und schien bemüht ebenso humorvoll zu sein, wie unser Gastgeber zuvor. Der Alkohol lockerte ihre Zunge und ich fand ihr Bemühen fast schon peinlich. Ich drehte den Kopf, beobachtete die anderen Gäste und fühlte mich absolut deplatziert. Es war nicht unsere Welt, in der wir uns an diesem Abend bewegten. Ein Großteil der Gäste war deutlich älter, hatte kosmetische Operationen über sich ergehen lassen und strotzte vor Oberflächlichkeit. Keine passende Umgebung für einen Chemiestudenten und einer Auszubildenden. Ich atmete durch und konzentrierte mich auf Gregor, der meiner Freundin an den Lippen zu kleben schien.

Genüsslich sog Tina am Strohhalm und verteilte mit ihrem Cocktailstäbchen den braunen Rohrzucker in ihrem Glas. Ihre volle Aufmerksamkeit galt diesem arroganten Kerl, während sie mir, immer seltener, kontrollierende Blicke zuwarf. „Und was machst du so beruflich?“, fragte Gregor und blickte überraschenderweise in meine Richtung. Ich stutzte. Startete der Kerl etwa einen Versuch mich ich die Unterhaltung einzubinden? Ich räusperte mich. „Ich studiere Chemie.“ Er nickte desinteressiert und sah mich gelangweilt an. „Bist du in der Lage Bomben zu bauen?“ Aufgrund dieser dämlichen Frage sah ich ihn verwirrt an und schüttelte verständnislos den Kopf. Das Arschloch begann herzhaft zu lachen und meine Freundin stimmte mit ein. „Zurück zu dir, kleine Maus. Erzähl doch mal, was dich so interessiert und was so ein hübsches Geschöpf in ihrer Freizeit unternimmt.“ Er widmete seine Aufmerksamkeit erneut meiner Freundin und legte, ganz beiläufig, seine Hand auf ihr Knie.

Unverhohlen starrte ich auf die Hand und hoffte, dass meine Freundin ihn in seine Grenzen weisen und seine Hand wegstoßen würde, doch sie berichtete offenherzig von ihren Hobbies und dass sie vorhabe, ein Konzert von Pink zu besuchen. Ich sah, dass seine Hand ihr Knie zu streicheln begann und räusperte mich laut. Tina blickte kurz in meine Richtung und berichtete unbeirrt von ihren bisherigen Konzerterlebnissen und dass sie noch eine Begleitung benötige, denn ich würde mich weigern, mit ihr auf das Konzert zu gehen. „Also ich würde mit dir garantiert auf das Konzert gehen. Sie ist eine fantastische Künstlerin und ich bin einer großer Fan ihrer Musik“, hörte ich unseren Gastgeber vollmundig reden und beobachtete, dass seine Hand sich langsam ihrem Oberschenkel näherte. Tina sah mich missbilligend an. „Siehst du, es gibt auch Männer die Pink hören.“ Ich blickte in ihre glasigen Augen und schüttelte ablehnend den Kopf.

Wir saßen mittlerweile eine Stunde beisammen und ich fand, dass es an der Zeit sei, den Abend auf unserem Zimmer ausklingen zu lassen. Ich trank das Glas Wasser aus und sagte, während die Beiden sich noch angeregt unterhielten, dass es Zeit sei aufzubrechen und bedankte mich für die Einladung. Tina blitzt mich verständnislos an: „Was soll das Tim? Wir unterhalten uns doch gerade und der Abend ist noch jung.“ „Ich habe Hunger.“, entgegnete ich, worauf der Lackaffe sich genötigt fühlte zu sagen: „Mein Junge, so wie du aussiehst ist es auch kein Wunder, dass du Hunger hast.“ Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu und schaute meiner Liebsten flehend in die Augen.

„Aber es ist doch schön gerade. Frag doch den Kellner, ob du vielleicht eine Kleinigkeit zu Essen bekommst, Liebling.“ Tina lächelte. Ich erhob mich stinksauer und ging an die Theke, wo ich den Kellner nach etwas Essbarem fragte. „Geht aufs Haus.“, meinte er und stellte mir ein Schälchen Erdnüsse sowie ein Glas mit Salzstangen hin.

Mittwoch, 23. März 2016 – 20:15 Uhr - Gregor

Eigentlich hasste ich das Gejaule von Pink und die ständige Beobachtung durch ihren schlumpfigen Freund, der sich eine Nuss nach der Nächsten in den Mund schob und wie ein Karnickel Salzstangen knabbert, nervte kolossal. Bleib ruhig, Gregor! Du hast eine Mission und bist auf einem guten Weg die Kleine flach zu legen. Ich fokussierte das hübsche Ding und warf einen verstohlenen Blick in ihr Dekolleté. Das Mädchen hatte mit Sicherheit wohlgeformte, feste Brüste mit kleinen zarten Knospen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich griff zum Whisky, um meinen Mund zu spülen. Ihre zarte Haut fühlte sich unfassbar weich an und mich wunderte, dass sie trotz Anwesenheit ihres Freundes die Berührungen duldete. Wie mochte sich erst die Haut zwischen ihren Schenkeln anfühlen? Der Gedanke daran verursachte, dass meine pralle Männlichkeit gegen die Enge der teuren Jeans andrückte. Wie alt mochte die Kleine überhaupt sein? Hoffentlich war sie schon volljährig!

Auf jeden Fall hatte sie einen guten Zug, denn inzwischen war auch ihr zweiter Cocktail fast geleert. Wenn es weiter so lief, bedurfte es keiner großen Anstrengung. „Dein Freund sagt dir bestimmt täglich, wie wunderschön, sexy und begehrenswert du bist.“ Tina warf ihrem Begleiter einen kurzen Blick zu, während dieser mit einem überaus dämlichen Gesichtsausdruck an einer Salzstange knabberte. Verneinend schüttelte sie den Kopf. Ich setzte mein schönstes Lächeln auf und sagte: „Ich kann mich glücklich schätzen, den Abend mit einer traumhaft schönen, jungen Frau zu verbringen. Bei deinem Aussehen sollte er dich vielmehr mit Komplimenten überhäufen. Du hättest es wahrlich verdient.“ Tina errötete und saugte mit erotischem Augenaufschlag an ihrem Trinkhalm. Meine Augen klebten förmlich an ihren sinnlichen Lippen, die den schwarzen Kunststoffhalm eng umschlossen. Heute Nacht noch würden sich diese Lippen um meinen Phallus legen und daran saugen.

Ich schluckte schwer, mein Mund wurde trocken und ich spürte, wie meine Erregung zunehmend stärker wurde. „Tim ist eher sparsam mit Komplimenten. Nicht wahr, mein Schatz?“ Mit einem skeptischen Blick sah sie zu ihrem Freund, der das Schälchen Nüsse inzwischen geleert hatte und mit vollem Mund konterte: „Das stimmt aber nicht Tina.“ Sie stellte das geleerte Glas auf den Tisch. „Heute hast du mir aber nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, sondern mich mit deiner blöden Eifersucht genervt.“ Ich merkte seinen betroffenen Gesichtsausdruck und bewegte meine streichelnde Hand zur Mitte ihres Oberschenkels, so dass sie leicht unterm Saum ihres Kleids verschwand.

„Ich werde dir mal ein neues Getränk besorgen.“, sagte ich aufmerksam und stand auf. „Sorry, aber ich brauche eine kleine Pause. Mir wird langsam warm.“, meinte sie, während ihr Freund mit mir aufstand. „Es ist ohnehin Zeit zu gehen. Danke für die Einladung! Na komm Tina!“ „Nur eine kleine Pause.“, antwortete sie patzig. „Ich möchte noch nicht gehen, Tim. Mir gefällt es hier.“ „Tina was soll der Scheiß? Komm jetzt!“ Er ging um den Tisch herum und griff nach ihrer Hand. Mit zwei Schritten stand ich neben ihm und legte meine Hand auf seine erbärmliche Schulter. „Du solltest besser auf deine zauberhafte Freundin hören und dich wieder setzen!“ Verächtlich sah er mich an und ich erkannte den Hass in seinen Augen. Ich drückte mit meiner Pranke auf seine Schulter und augenblicklich wich er zurück. „So spricht man nicht mit jungen Ladys. Hat man dir keinen Anstand beigebracht, mein Freund?“, sagte ich belehrend. „Ich bin nicht ihr Freund.“, sprach das schmächtige Würstchen und wirkte dabei, mit seinem übergroßen Fetzen am Körper, fast schon belustigend auf mich. Beleidigt setzte er sich auf seinen angestammten Platz.

Schmunzelnd ging ich an die Bar und bestellte zur Abwechslung einen Sex on the Beach, für mich einen Whisky und für den kleinen Chemiebaukasten einen Gin-Tonic zum Entspannen. Der Barkeeper zwinkerte mir zu. Offensichtlich hatte er meine Absichten durchschaut. „Ist es in ihrem Interesse, wenn ich den Cocktail für die junge Lady und den Gin-Tonic in einer stärkeren Mischung zubereite?“ Ich griff in meine Gesäßtasche und legte ihm einen 50 Euro-Schein auf die Theke. „Wenn es der Sache dienlich ist.“ Der Barkeeper nickte zuversichtlich. „Ich wünsche ihnen einen erfolgreichen Abend Sir und bedanke mich!“ Ich nickte ihm freundlich zu und nahm die Gläser entgegen. Aus diesem Grund liebte ich es, mit Profis zu arbeiten.

„Ich wollte keinen Drink!“, sagte der Jungspund, als ich ihm diesen vor die Nase stellte. „Du solltest ihn besser trinken. Glaub mir!“, sagte ich mit drohendem Unterton und reichte Tina ihren Sex on the Beach. „Das ist super nett“, sagte sie leise, „aber ich spüre bereits deutlich die Wirkung und sollte besser Wasser trinken.“ „Eine so wunderschöne Frau bekommt doch von mir kein Wasser. Der Abend ist noch jung, also genießen wir ihn.“ Ich lächelte zuversichtlich in die Runde und prostete Beiden zu. Erneut sog Tina an ihrem Trinkhalm und ich bemerkte ihre geröteten Wangen. Ich musste aufpassen, dass ich sie nicht zu sehr abfüllte. Tim ließ seinen Gin stehen und schaute mich hasserfüllt an. „Trink lieber Tim.“, sagte ich auffordernd. Angewidert schüttelte er den Kopf schüttelte. „Du solltest besser Trinken, kleiner Freund und meinem Rat folgen.“ Tim blickte kurz zu seiner Freundin, dann zu mir und trank zügig seinen Gin.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 20:40 Uhr - Christina

Ich spürte den Alkohol mehr als mir lieb war. Gregor war ein charmanter und eloquenter Gastgeber und seine Komplimente fielen auf fruchtbarem Boden. Ich blickte zu Tim und sah, dass auch er einen Longdrink in der Hand hielt. Offensichtlich fing er endlich an den Abend zu genießen. Manchmal konnte er so ein dummer Sturkopf sein.

Gregor lächelte mir entgegen und sagte: „So ein Glück, dass ich dich heute Morgen angesprochen habe. Weißt du, ich habe mich zunächst nicht getraut, einer so zauberhaften Lady eine derart banale Frage zu stellen, zumal ich die schönste aller Sehenswürdigkeiten ja direkt vor meinen Augen hatte.“

Oh mein Gott, durchfuhr es mir und ein warmes Kribbeln setzte ein. Nie zuvor, hatte mir ein Mann derart schöne Komplimente gemacht. „Du übertreibst doch.“, sagte ich leise und ich spürte, wie mir das Blut zu Kopf stieg. „Nein keineswegs, kleine Zauberfee.“ Er lächelte liebevoll und ich spürte seine warme Hand auf meinem Oberschenkel. Ich sah in seine Augen und fühlte, wie das warme Kribbeln sich in meinem Unterleib ausbreitete. Es war anders als bei Tim und irgendwie schöner, denn er strahlte so viel Männlichkeit und Erfahrung aus und war trotz seines Alters ein ausgesprochen attraktiver Mann. Er war mit Sicherheit ein Mann, bei dem vielen Frauen schwach wurden und er war an mir interessiert. Das spürte ich.

Ich schaute auf seine gebräunte Hand, die auf meinem hellen Oberschenkel ruhte. Gregor trug keinen Ring. Wie konnte ein derart gutaussehender Mann unverheiratet sein? Seine streichelnden Finger schoben sich langsam unter den Saum meines Kleides und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Ich schaute in sein Gesicht und sah die warmen, wohlwollenden Augen und die strahlend weißen Zähne. Verschämt lächelte ich zurück und registrierte, wie seine Hand immer weiter vordrang. „Gregor, bitte!“, sagte ich leise und schob seine Hand zurück. „Verzeih Darling, ich wollte nicht aufdringlich sein.“ Oh nein – wie süß! Verschämt blickte ich zu Tim, der noch immer sein Glas in der Hand hielt und mich fassungslos anstarrte. Ich zwinkerte ihm liebevoll zu, doch er drehte beleidigt den Kopf zur Seite und wich meinem Blick aus. Ich seufzte und war etwas betrübt. Eigentlich wollte ich den Abend doch mit ihm und Gregor genießen und auf andere Gedanken kommen und nun zog mich seine negative Stimmung wieder runter. Ich schluckte und versuchte meine Tränen zu unterdrücken, was mir nicht gelingen wollte.

„Hey Zaubermaus, was ist los? Warum die Tränen?“ Ich schüttelte den Kopf. Der verdammte Alkohol war schuld! Wenn ich einen gewissen Pegel erreicht hatte, neigte ich zu sentimentalen Ausbrüchen und nun war es wieder mal soweit. Gregor reagierte rührend und tupfte mir, mit einem weichen Papiertuch, die Tränen weg. „Eine schöne Frau darf nicht weinen.“, sagte er mit weicher Stimme. Verzweifelt versuchte ich zu Lächeln. „Schon okay!“, flüsterte ich und nahm das Tuch aus seiner Hand. Tim verdrehte genervt die Augen. Was war bloß mit ihm los? Ich griff nach dem Cocktail und sog kräftig am Halm. Das Zeug schmeckte einfach nur gut. Der Barkeeper verstand sein Handwerk und ich beschloss, ihn dafür beim Verlassen der Bar zu umarmen. Genau das wollte ich machen! Yeah!

Ich schaute zu Gregor und nickte dankbar. „Alles wieder gut.“, sagte ich und spürte den Alkohol mehr denn je. „Wie wäre es, wenn wir uns Champagner bestellen und ich dir den Ausblick vom Balkon meiner Superior Suite auf die Altstadt zeige.“ Fragend schaute ich zu Tim, der Gregors Angebot offenbar gar nicht mitbekommen hatte. Die frische Luft würde mir bestimmt guttun und die Aussicht vom Balkon einer Suite war ein verlockendes Angebot. „Ja, gerne.“, sagte ich und merkte, dass meine Aussprache bereits unter dem Alkoholeinfluss litt. Schwankend erhob ich mich.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 21:00 Uhr - Tim

Tina stand mit wackeligen Beinen auf und hielt sich, vom Alkohol benebelt, für einen Moment an Gregor fest. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken und wollte bestimmt aufs Zimmer gehen. Vor meinem geistigen Auge, sah ich sie bereits kotzend vor der Toilette knien und mir würde die Aufgabe zuteil, sie bis zur Hochzeit ihrer Schwester fit zu bekommen. „Alles gut.“, sagte sie und ich merkte, dass ihre Aussprache verwaschen klang. Na prima! Hatte das miese Arschloch also erreicht, was er wollte. Meine Freundin war betrunken! Sie lächelte, als auch ich mich erhob und meinte: „Jetzt bin ich ja mal gespannt.“ Ich wusste nicht worauf sie hinaus wollte, reichte ihr meine Hand und führte sie in Richtung Foyer. Worauf war sie gespannt? Ich drehte meinen Kopf und sah, dass Gregor für einen Moment mit dem Barkeeper sprach. Tina schwankte beim Laufen und hielt sich an mir fest.

Ich geleitete sie zu den Aufzügen und war guter Dinge, endlich mit meiner Freundin aufs Zimmer zu gehen und diesen Gregor ein für alle Mal zu vergessen. Als sich die Schiebetür des Aufzugs öffnete und wir diesen betraten, hatte Gregor uns eingeholt. Ich seufzte schwermütig als er mit uns die Kabine betrat. „Danke für die Einladung.“, sagte ich aus Höflichkeit und drückte den Knopf für die dritte Etage. Der intensive Gestank seines Aftershave erfüllte penetrant die kleine Kabine. Genervt blickte ich zu Boden. „Gregor hat uns in seine Suite eingeladen.“, sagte Tina mit einem Mal. Überrascht drehte ich ihre den Kopf zu und glaubte mich verhört zu haben. „Wie? Ich verstehe nicht!“ „Ich habe deine bezaubernden Freundin eingeladen, den Ausblick, auf diese wundervolle Stadt, vom Balkon meiner Suite zu präsentieren.“, brummte Gregor, schob mich an die Seite und drückte den Knopf zur achten Etage. Fassungslos ging mein Blick von Gregor zu Tina und wieder zurück.

Wunschgemäß hielt der Aufzug in der dritten Etage, auf der unser Zimmer war. Ich trat einen Schritt vor und blockierte die Türe. „Tina, komm jetzt bitte! Du kannst dir ein anderes Mal die Stadt von oben anschauen.“ „Nein Tim, ich möchte es gerne jetzt sehen.“, lallte sie und schaute mich flehend an. „Komm schon. Denk an Katarinas Hochzeit morgen.“ „Ach bitte! Sei kein Spielverderber, Tim.“, flehte sie. „Ich möchte mir jetzt seine Luxussuite und Dresden von oben anschauen.“ Ich spürte, wie sich mein Magen zuschnürte und Wut in mich aufstieg. „Jetzt hör endlich auf mit der Scheiße und komm mit auf unser Zimmer!!“ Gregor trat einen Schritt auf mich. „Hör zu dich Wicht, ich glaube du hast deine Freundin nicht verstanden. Du darfst gerne auf euer Zimmer gehen und auf deine kleine Maus dort warten.“ Dabei stieß er gegen meine Schulter, um mir zu signalisieren, den Aufzug zu verlassen.

Zornig blickte ich die Beiden an und betrat erneut die Kabine des Aufzugs. Die Türe schloss hinter mir und der Lift setzte sich in Bewegung. Wie konnte sie mir das nur antun? Sie wusste doch, was ich von diesem Lackaffen hielt. Wollte sie sich mit der Aktion rächen? Bitterbösen betrachtete ich meine hochgestylte Freundin, die jedoch bewusst in eine andere Richtung blickte.

Der Aufzug kam zum Stehen und, von einem leisen Signalton begleitet, öffnete sich die Türe. Gregor trat vor und verließ als erster den Aufzug. Er deutete uns mit einer einladenden Geste den Weg zu seiner Suite. Der Abstand zwischen den Zimmern war auf dieser Etage wesentlich größer als auf unserem Flur und auch der Bodenbelag schien hochwertiger zu sein. Alle Geräusche wirkten gedämpfter. Vor der Zimmertüre mit der Nummer 813 machte Gregor halt und hielt seine Codekarte vor das Schloss. Erneut fiel mir auf, wie groß und kräftig seine Hände waren. Die Nägel waren nach meinem Dafürhalten unnatürlich gepflegt und wirkten, als gehe er regelmäßig zur Maniküre. Der Kerl kotzte mich einfach nur an.

Gregor öffnete die Türe und bat uns einzutreten.

 

Mittwoch, 23. März 2016 – 21:10 Uhr - Gregor

Beinahe wäre ich ihren Fiffi losgeworden. Mit vernachlässigten Ehefrauen lief es im Vergleich dazu wesentlich einfacher. Ein paar Drinks, etwas Körperkontakt, ein charmantes Lächeln und der Abend wurde zum Selbstläufer. Nun hatte ich es mit einem eifersüchtigen Chemiestudenten zu tun, der mich mit Argusaugen beobachtete und das Bestreben hatte, auf seine kleine Freundin aufzupassen. Das spillerige Würstchen wollte offenbar den Beschützer mimen.

Ich steckte die Codekarte in den vorgesehenen Automaten und in der Superior Suite ging das Licht an. „Boah, wie schön!“, hörte ich die junge Lady beeindruckt sagen. Staunend blickte sie sich um. „Ganz nett, stimmt schon.“, sagte ich und war froh, dass mein Chef bei den Spesenabrechnungen nicht so genau hinschaute und mir einen Bonus gewährte. „So ein Zimmer könnte ich mir gar nicht leisten!“. Ihre Aussprache klang verwaschen. Langsam schritt sie durch das großzügig gestaltete Hotelzimmer. Ich lächelte. „Normale Zimmer sind mir einfach zu gewöhnlich und so halte ich es auch mit meiner weiblichen Abendbegleitung.“ Die junge Frau schaute mich für einen Moment nachdenklich an, lächelte und ging langsam an die Schiebetüre, hinter der ein großzügiger Balkon lag. „Oh man, die Aussicht ist ja der Wahnsinn!“

Es klopfte an der Türe. Das musste der beauftragte Zimmerservice sein. Auf dem Weg zur Türe rempelte ich bewusst ihren halbwüchsigen Freund an. „Hey, pass doch auf!“, hörte ich ihn schnauben. „Pardon.“, antwortete ich schmunzelnd und nahm vom Laufburschen den bestellten Champagner samt Kühler sowie zwei Gläser entgegen. Ich bedankte mich mit einem ordentlichen Trinkgeld und stellte die Sachen auf den Glastisch neben der Couch. Das zauberhafte Wesen stand noch immer am Fenster und blickte auf das nächtliche Dresden.

Ich nahm die Flasche aus dem Eis, öffnete sie und goss den Champagner feierlich in die beiden Kelchgläser. Unter dem skeptischen Blick ihres Freundes reichte ich Tina ein Glas und öffnete die Schiebetüre. „Dankeschön Gregor. Das wäre doch nicht nötig gewesen. Eigentlich möchte ich ja nichts mehr trinken.“, sagte sie mit weicher Stimme. „Jetzt haben wir Tim ganz vergessen.“ Sie wirkte mit einem Mal verunsichert und blickte zu ihrem Freund, der teilnahmslos mit den Händen in seinen Hosentaschen inmitten der Suite stand. „Ich war davon ausgegangen, dass er keinen Champagner wollte.“, brachte ich zu meiner Entschuldigung vor. „Habe ich mich etwa geirrt?“ Der Lappen sah mich feindselig an und schüttelte genervt den Kopf. Ich musste lachen. „Na, habe ich doch Recht gehabt. Du darfst dich aber gerne an der Minibar bedienen. Da findest du auch hochprozentiges und Nüsschen für dich.“ Wohlwollend nickte ich ihm zu und hielt seiner zierlichen Freundin meine offene Hand entgegen. „Darf ich die Lady verführen, gemeinsam mit mir die fantastische Aussicht zu genießen.“ Sie lächelte verlegen und reichte mir ihre kleine zarte Hand. „Sehr gerne.“, sagte sie mit weicher Stimme.

Es war kühl, doch die frische Luft tat uns beiden gut. Ich betrachtete sie aufmerksam, wie sie in ihrem blauen Cocktailkleid so neben mir stand. Sie reichte mir nicht einmal bis zur Schulter, hatte eine zierliche Figur und ein zartes Mädchengesicht. Ihre Haare, die sich leicht im Abendwind bewegten, waren lang und blond und ein absoluter Blickfang. Für mich war es nicht nachvollziehbar, wie ein schludriger Chemiestudent eine solche Augenweide zur Freundin haben konnte. Wir blickten auf die angeleuchtete Semperoper, das Residenzschloss und die Brühlsche Terrasse. Tina stand am Geländer und genoss, sichtlich ergriffen, die Aussicht. „Auf diesen Abend und die bezauberte Frau auf meinem Balkon.“ Tina lächelte verlegen. Der Klang unserer Gläser, während wir anstießen, war derart rein und klar, wie das Glitzern in ihren Augen. „Wo ist Tim?“, fragte sie und schaute sich suchend nach ihrem Freund um.