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Ein Märchen aus dem ursprünglichen Russland, dass ein altes Ehepaar über den Umwandlungswahn für die olympischen Spiele in Sotschi gerettet hat. Das alte Russland feiert in ihrer Datscha fröhliche und feuchte Urstände.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Rambazamba im Kaukasus!
Die Idylle
Man muss sich schon mächtig anstrengen wenn man von Sotschi heraufkommt und diese letzte Idylle, die alle Naturvergewaltigungen im Rahmen der Olympiavorbereitungen widerstanden hat, finden will.
Am besten man wartet bis nach der Olympiade wenn Russlands geballte Polizeistreitkräfte wieder verschwunden sind und hier wieder die Ruhe eingekehrt ist.
Eine Ruhe,die man unbedingt benötigt um die russische Seele richtig zu begreifen.
Man folgt am besten von Krassnaga Poljana her kommend den Weg zum Biathlonstadion Laura und dann der Loipe in Richtung Stadionausgang.
Kurz bevor man die tückische S-Kurve erreicht, die etlichen Läufern während der Olympiade zum Verhängnis wurde und so mancher Ski zu Bruch ging, geht man gerade aus und folgt der Naturspur hinaus in die Wildnis.
Nach ca. einer Stunde auf Langlaufskiern und etwa 2 Std mit Schneeschuhen, riecht man bereits einen würzigen Duft.
Dieser Duft ist einzigartig und entsteht nur dann wenn nur naturreines, trockenes Kiefernholz unter großer Hitze verfeuert wird.
Einfach der Naturloipe und dem unwiderstehlichem Duft folgen und man erreicht nach ein paar Minuten ein...
Ja, was erreicht man?
Kann man das Haus nennen? Oder besser Kate?
Auf jedem Fall ist es ein Konglomerat von unterschiedlich aneinander gereihten „Gebäuden“ aus den unterschiedlichsten Materialien bei der selbst die Kapelle mit ihrem Zwiebelturm nicht vergessen wurde.
Schön ist diese Ansammlung von mehr oder minder schönen Zweckbauten nicht, aber die Lage?
Einfach traumhaft!
Eine weite Ebene, umrankt von hohen Bergen und Hügeln, tut sich auf.
Vereinzelt beleben einige urwüchsige Kiefern das Bild.
In den Alpen würde man so etwas Alm nennen, wenn nicht alles diesen morbiden Charme besitzen würde.
Den Eingang zu diesem Reich findet man zwischen einem kleinen, niedrigen, stallartigem Gebäude und dem Hauptgebäude.
Man muss da durch! Ob man will oder nicht.
Es gibt keinen anderen Weg.
Auch wenn es noch so streng riecht.
Einen Vorteil hat man,jetzt weiß man wenigstens wo die Toiletten sind.
Aber, immerhin, die Bude hat einen Kamin – wenigstens warm hat man es beim sch....; aber gebrauchen tut man es nur wenn es dann ´mal unbedingt sein muss.
Nach rechts geht es zur „Wirtstube“ ein geräumiger, mit einfachsten Mitteln möblierter, schlecht beleuchteter, total überhitzter Raum.
In der linken hinteren Ecke erkennt man mit einiger Phantasie einen mordsmäßigen Herd, der diese höllische Hitze verbreitet und auf dem ein riesiger Topf wahre Duftorgien ausstößt.
Zur Ebene hin gibt es eine breite Fensterfront an der unterschiedlich große Tische aneinander gereiht sind. Weitere Tische stehen an der, recht düsteren, Hinterseite des Raumes.
Das „Etablissement“ ist erstaunlich gut besucht. Die Besucher machen einen unwahrscheinlichen Geräuschpegel.
Die russische Volksseele kocht über.
Wir finden zu unserem Leidwesen keinen freien Platz und bleiben unentschlossen mitten im Raum stehen.