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Vielen geht es mit der polnischen Sprache zunächst wie Heinrich Heine: Der Bedienstete der Familie Schnabelewopski in der gleichnamigen Novelle wird als "Prrschtzztwitsch" vorgestellt. Besonders die langen Konsonantengruppen, welche die polnische Sprache charakterisieren, wirken recht furchteinflößend. Aber der Versuch, einige Worte zu sprechen, wird sich lohnen: Die Polen reagieren darauf sehr positiv. Schließlich kann man ihnen kaum ein größeres Zeichen der Achtung entgegenbringen, als ihre Sprache zu lernen. Dabei ist ein Hang zum Perfektionismus fehl am Platz, es spielt keine Rolle, ob Sie Fehler machen. Das Wichtigste ist Sprechen, und damit können Sie dank dieses Sprachführers sofort anfangen! Mit leicht zu lesender Lautschrift. Kauderwelsch Sprachführer von Reise Know-How – die handlichen und alltagstauglichen Sprachbücher für Reisende - Kauderwelsch Sprachführer bieten einen schnellen Einstieg in fremde Sprachen. Alle fremdsprachigen Sätze im Buch werden zusätzlich zur sinngemäßen Übersetzung ins Deutsche auch einmal Wort für Wort übersetzt. Dadurch wird das Verständnis für die fremde Sprache erleichtert, und einzelne Wörter lassen sich schnell austauschen. - Die Grammatik wird kurz und verständlich erklärt, soweit es für einen einfachen Sprachgebrauch nötig ist. Das Wörterbuch am Ende hält einen Grundwortschatz und wichtige Begriffe für Reisende bereit. Wissenswertes über Land und Leute und Besonderheiten der Kommunikation werden nebenbei vermittelt. - Kauderwelsch-Bücher sind viel mehr als übliche Reisesprachführer. Ziel ist es, schon nach kurzer Zeit tatsächlich sprechen zu können, wenn auch nicht immer druckreif. Wer sich ein wenig Zeit zur Vorbereitung nimmt, kann mit Kauderwelsch auf Reisen in einen intensiveren Kontakt mit den Einheimischen treten und Erfahrungen machen, die sprachlosen Reisenden verborgen bleiben. - Mit über 150 Sprachen in mehr als 220 Bänden ist Kauderwelsch eine der größten Sprachführer-Reihen der Welt. Ob Englisch, Französisch oder Spanisch aufgefrischt werden soll oder ein Einstieg in Chinesisch, Persisch, Wolof, Kisuaheli oder Albanisch gesucht wird: Kauderwelsch bietet Sprachführer für alle wichtigen Sprachen der Welt und auch für viele kleinere und unbekanntere Sprachen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 159
Veröffentlichungsjahr: 2024
1.
Die zusätzliche Wort-für-Wort-Übersetzung verdeutlicht die fremde Satzstruktur. Grüne Hinterlegungen zeigen Lücken zum Einsetzen von Wörtern bzw. Alternativen zum Auswählen an.
Fremdsprache
Jak się nazywa twój / twoja … ?
Lautschrift
jak schjä nasywa twuj / twoja … ?
Wort-für-Wort
wie sich nennt dein / deine … ?
Übersetzung
Wie heißt dein / deine … ?
2.
Dies erleichtert anschließend das Einfügen der gewünschten Wörter in die Sätze.
ulica
ulitza*
Straße
pies
pjäs
Hund
przyjaciel
pschyjatschjäl
Freund
matka
matka
Mutter
dziadek
dshjadäk
Großvater, Opa
*Die Lautschrift zeigt die richtige Aussprache des Wortes.
Im Wörterbuch am Ende des Buches gibt es noch mehr Wörter, die man sinnvoll einsetzen kann.
Vorwort
Typisch Polen
Polnisch – unaussprechbar?
Polnisch lernen
Aussprache und Betonung
Satzstellung
Prä- und Suffixe
Substantive
Adjektive
Steigern und Vergleichen
Adverbien
Personalpronomen
Possessivpronomen
Sein und Haben
Verben
Aspekte
Die Zeiten
Verneinung
Fragen
Imperativ
Konjunktionen und Präpositionen
Die Fälle
Deklination von Adjektiven
Deklination der Pronomen
Zahlen, Zeit und Datum
Polnisch sprechen
Wörter, die weiterhelfen
Wie die Polen sind
Kirche in Polen
Anrede und Begrüßung
Höflichkeiten
Verständigung
Das erste Gespräch
Floskeln und Redewendungen
Das Wetter
Wohnen und Leben
Zu Gast sein
Essen und Trinken
Einkaufen
Übernachten
Unterwegs
Kultur, Sport und Nachtleben
Bürokratisches
Banken und Geld
Post
Telefonieren und Internet
Krank sein
Toilette
Wörterbuch
Wörterliste Deutsch – Polnisch
Wörterliste Polnisch – Deutsch
Der Autor
Polnisch, Eigenbezeichnung polski bzw. język polski, ist eine westslawische Sprache, die eng mit dem Tschechischen, Slowakischen und Sorbischen verwandt ist.
48
Millionen
So viele Menschensprechen weltweit Polnisch.
7
Fälle
gilt es zu meistern(darunter mit dem Instrumental,dem Lokativ und dem Vokativ drei, die es bei unsnicht gibt).
9300
So viele Seen, die größer als ein Hektar sind, gibt es in Polen. Besonders viele finden sich auf der Masurischen Seenplatte.
Każdy początek jest trudny.
Kashdy potschongtäk jest trudny.
Aller Anfang ist schwer.
Diese Binsenweisheit beinhaltet etwas Wahres, denn kaum eine Sprache stellt Anfänger vor so große Herausforderungen wie das Polnische. Ungewohnte Lautkombinationen, die scheinbar komplette Abwesenheit von Vokalen und eine Deklination, die selbst geübten Linguisten Schweißperlen auf die Stirn treibt.
Aber spricht in Polen nicht auch jeder Englisch oder Deutsch? Nun, zwar lernen alle jungen Polen in der Schule Englisch, oft fehlt es aber im Alltag an der Praxis und mit Deutsch sollte man es besser schon aus historischen Gründen nicht gleich zu Beginn eines Gesprächs probieren. Es lohnt sich also unbedingt, einige Gehversuche im Polnischen zu unternehmen. Sie werden sehen, dass man Ihnen mit Begeisterung begegnen wird. Schließlich weiß man auch an der Weichsel, wie schwierig die polnische Sprache ist. Und schon nachdem Sie erste Floskeln auswendig gelernt haben, wird man Sie mit Komplimenten überschütten. Und vermutlich auch dazu auffordern, den beliebtesten polnischen Zungenbrecher zum Besten zu geben:
W Szczebrzeszynie chrząszcz brzmi w trzcinie.
In Szczebrzeszyn zirpt ein Käfer im Schilf.
Nach der Lektüre dieses Buches wird auch der vielleicht noch nicht flüssig von der Hand gehen, aber Sie werden überrascht sein, wie viel Sie schon sagen können und wie viel Sie verstehen werden! Viel Spaß bei der Lektüre!
Markus Bingel
Wer noch nie (oder zuletzt vor zwanzig Jahren) in Warschau war, wird seinen Augen nicht trauen. Man kommt sich beim Verlassen des Zentralbahnhofs vor wie in Manhattan, so viele Wolkenkratzer gibt es hier. Seit 2022 steht hier mit dem 310 Meter messenden Varso Tower sogar das höchste Gebäude der EU. Polen verändert sich rasant und das merkt man gerade hier besonders deutlich.
Hand aufs Herz: Wussten Sie, dass es sich bei Nikolaus Kopernikus (geboren in Thorn/Toruń), Marie Curie (geborene Skłodowska, aus Warschau) und Frédéric Chopin (geboren in Żelazowa Wola) um Polen handelt? Alle haben sich nicht nur durch ihre Arbeiten unsterblich gemacht, sondern stehen auch sinnbildlich für die Verflechtung zwischen westeuropäischer und polnischer Geschichte.
… oder zumindest das größte Backsteingebäude der Welt (hierüber besteht keine Einigkeit) steht im polnischen Marienburg/Malbork. Hier ließ der Deutsche Orden einst eine riesige Anlage errichten, die auch heute noch existiert und zu den beliebtesten touristischen Zielen des Landes zählt.
Schon der erste Toilettengang in Polen kann zur Herausforderung werden. Das liegt an den mysteriösen Zeichen, die an den Türen angebracht sind. Oder wüssten Sie spontan, ob der Kreis ein Symbol für die Frau oder für den Mann ist? Und was bedeutet das Dreieck (siehe S. 159)?
Polen kann sich mit ganzen 17 UNESCO-Welterbestätten schmücken, die die große Vielfalt des Landes widerspiegeln. Ob das Salzbergwerk Wieliczka vor den Toren der ehemaligen Hauptstadt Krakau, der Białowieża-Urwald, Heimat zahlreicher Wisente, oder die oben erwähnte Marienburg – Polen zeichnet sich durch seine Vielfalt aus.
Für viele ist die polnische Sprache zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Das wissen auch die Polen, die sich darüber selbst lustig machen können. So gibt es in der polnischen Komödie „Wie ich den Zweiten Weltkrieg begann“ eine Szene, in der sich ein deutscher Besatzungssoldat sichtlich schwer damit tut, die Personalien eines gewissen Grzegorz Brzęczyszczykiewicz aufzunehmen.
Aber nicht nur solche Wortungetüme, sondern selbst einfache Wörter wie der polnische Ausdruck für „Hallo“ bzw. „Tschüss“ – cześć – stellen viele vor große Herausforderungen. Ungewohnt klingen beispielsweise die folgenden Buchstabenkombinationen:
prz in przeciwko (gegen)
trz in trzeba (man muss, es ist nötig)
chrz in chrząszcz (Käfer)
szcz in szczur (Ratte)
Aber es gibt auch gute Nachrichten: So zählen sowohl die polnische als auch die deutsche Sprache zur Familie der indoeuropäischen Sprachen. Es gibt also durchaus Gemeinsamkeiten, gerade in Bezug auf die Grammatik. Außerdem kennt das Polnische unzählige Lehnwörter aus dem Deutschen, wie z. B. kartofel, dach, rachunek – Rechnung.
Grundsätzlich aber gehört Polnisch zur Gruppe der slawischen, genauer gesagt wie Tschechisch, Slowakisch und Sorbisch zur Familie der westslawischen Sprachen. Auch zu ostslawischen Sprachen, vor allem zum Ukrainischen, gibt es enge Verbindungen, die sowohl linguistisch als auch historisch bedingt sind.
Als Vorteil beim Lernen erweist sich, dass das Polnische deutlich dialektärmer ist als das Deutsche. Das hat historische Gründe, denn als Polen nach den Polnischen Teilungen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs von der politischen Landkarte Europas verschwunden war, war es besonders wichtig, die Standardsprache als gemeinsames, die polnischen Bewohner in den drei Teilungsstaaten verbindendes Element zu fördern (auf Kosten regionaler Besonderheiten). Historisch bedingt ist auch die Verwendung des lateinischen Alphabets, das mit dem Christentum katholischer Prägung nach Polen kam (während beispielsweise Ukrainisch und Russisch in kyrillischer Schrift verfasst sind). So ganz ohne Weiteres war das freilich nicht möglich, was die vielen Sonderzeichen ą, ć, ę, ł, ń, ó, ś, ź und ż erklärt, die wir im deutschen Alphabet nicht finden.
Ähnlich wie im Deutschen gibt es auch im Polnischen Präfixe, die beispielsweise den Sinn eines Verbs verändern können. Auch Fälle gibt es im Polnischen (zum Verdruss vieler allerdings gleich sieben). Das ist nur einer der Gründe, weshalb die polnische Sprache als noch komplizierter gilt als die deutsche, der international auch nicht gerade der Ruf vorauseilt, besonders leicht zu erlernen zu sein.
Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass man im Polnischen Ortsbezeichnungen, Personennamen und Zahlen munter (und teilweise fast bis zur Unkenntlichkeit) dekliniert. Aber keine Angst, hiermit tun sich auch viele Muttersprachler schwer und man ist Ausländern, die erste Gehversuche in der polnischen Sprache unternehmen, gerade in solchen Fällen gegenüber sehr nachsichtig! Ein weiterer Unterschied zu unserer Sprache sind die Vergangenheitsformen, bei denen je nach grammatischem Geschlecht unterschiedliche Formen auftreten. Trotz all dieser Schwierigkeiten ist es möglich, die polnische Sprache zu erlernen. Sicher nicht auf Anhieb ohne Fehler, aber doch so, dass man in kurzer Zeit versteht und verstanden wird. Deshalb konzentriert sich dieses Buch auch auf das Wesentliche und die wichtigsten Aspekte der Grammatik, die im folgenden Kapitel beschrieben werden.
Der erste Teil zeigt, wie Polnisch „funktioniert” und liefert das Handwerkszeug, um eigene polnische Sätze zu sprechen.
Sollten Sie zu den Menschen gehören, die lieber einen Bogen um das Thema Grammatik machen: Keine Sorge! Die wichtigsten Regeln werden auch für Laien verständlich erklärt und mit praktischen Beispielen veranschaulicht. Die Wort-für-Wort-Übersetzung (Seite 1) hilft dabei, den Satzbau nachzuvollziehen und selbst anzuwenden.
Im zweiten Teil dreht sich alles ums Sprechen. Für alle möglichen Lebenslagen auf Reisen gibt es Beispielsätze, in die man nur noch das passende Wort einsetzen muss. Praktische Tipps und Infos zum Reiseland erleichtern das Ankommen.
Trauen Sie sich und versuchen Sie Ihre ersten Schritte in der Fremdsprache! Sie zeigen damit Interesse und Respekt – und schon ist das Eis gebrochen, auch wenn man mal einen Fehler macht. Sie werden völlig andere Dinge erleben als „sprachlose” Reisende, und Sie werden feststellen: Sprache öffnet Türen und Herzen.
Am Ende des Buches finden Sie ein Wörterbuch zum Nachschlagen in beiden Richtungen. Die Umschlagklappen geben einen Überblick der wichtigsten Sätze.
Aussprache und Betonung
Satzstellung
Prä- und Suffixe
Substantive
Adjektive
Steigern und Vergleichen
Adverbien
Personalpronomen
Possessivpronomen
Sein und Haben
Verben
Aspekte
Die Zeiten
Verneinung
Fragen
Imperativ
Konjunktionen und Präpositionen
Die Fälle
Deklination von Adjektiven
Deklination der Pronomen
Zahlen, Zeit und Datum
Für Menschen, die kein Polnisch sprechen, klingt die polnische Sprache zunächst sehr fremd. Dies liegt unter anderem an den vielen ungewohnten Lautkombinationen. Anfänger sollten sich von Beginn an die Aussprache gut merken, denn viele Laute haben eine weiche und eine harte Klangvariante.
Obwohl die polnische als auch die deutsche Sprache auf dem lateinischen Alphabet basieren, gibt es im Polnischen einige Sonderzeichen, die es im Deutschen nicht gibt. Ganz ungewöhnlich erscheint für Anfänger die Aussprache des Sonderzeichens ł, das nichts zu tun hat mit dem deutschen „l“. Gesprochen wird ł in etwa wie ein „u“ in „aua“ (siehe S. 14).
Eine Gemeinsamkeit mit z. B. dem Französischen ist die Verwendung von Akzenten, die im Polnischen im Zusammenhang mit den zuvor erwähnten Klangvarianten stehen (siehe S. 15). Der polnische Buchstabe ć wird anders ausgesprochen als der gleiche Buchstabe ohne Akzent (siehe S. 47).
Das polnische Alphabet weist gegenüber dem deutschen einige Besonderheiten auf.
ą, ć, ę, ł, ń, ó, ś, ź, ż
nicht im Deutschen
ä, ö, ü
nicht im Polnischen
q, x
nur in Fremdwörtern
Die Betonung liegt immer auf der vorletzten Silbe (z. B. lekarzläkasch „Arzt“).
In der folgenden Tabelle werden den polnischen Buchstaben und Buchstabenkombinationen die in diesem Buch verwendeten Lautschriftzeichen gegenübergestellt.
ą
on, ong
nasaliertes „o“ wie frz. „bon“, sąßong (sie sind), piątekpjongtäk (Freitag)
c
tz
stimmloses „tz“ wie in „Hetze“: cenatzäna (Preis)
ć, ci
tschj
weicher als „tsch“ in „tschüss“, zugleich ähnlich dem „tch“ in „Brötchen“, aber stärker „gezischt“: miećmjätschj (haben), ciepłotschjäpuo (warm)
cz
tsch
wie „tsch“ in „tschüss“: pocztapotschta (Post)
dz
ds
stimmhaftes „ds“, wie in „Wildsau“: bardzobardso (sehr)
dź, dzi
dshj
stimmhaftes Gegenstück zu ć, ähnlich wie „dsch“ in „Dschungel“, aber weicher: dźwigdshjwik (Kran), gdziegdshjä (wo)
dż
dsh
stimmhaftes „dsch“ wie in „Dschungel“: dżungladshungla (Dschungel)
e
ä
offenes „e“ wie in „Ecke“: chlebchläp (Brot)
ę
än, äng, ä
entw. nasaliertes „e“ wie „un“ in frz. „Verdun“, oder aber „en“; am Wortende (nicht ganz korrekt, aber absolut üblich) wie einfaches e: mięsomjängßo (Fleisch), będziebändshjä (wird sein), proszęproschä (bitte)
h, ch
ch
„ch“ („Ach-Laut“) wie in „Dach“: dachdach (Dach), herbatachärbata (Tee)
i
(j)i
zwischen Konsonant u. Vokal wie „j“: miastomjaßto (Stadt)
ks
kß (x)
wie „x“ in „Taxi“
ksi
kschj
Kombination k + poln. ś (si): książkakschjongschka (Buch)
ł
u
Halbvokal zwischen „u“ und „w“, wie in „aua“: złysuy (schlecht)
ń, ni
nj
wie „nj“ in „Tanja“, am Wortende leicht nasal: dzieńdshjänj (Tag) niebonjäbo (Himmel)
o
o
offenes „o“ wie in „Otto“: możnamoshna (man darf)
ó
u
„u“ wie in „Butt“: Bógbuk (Gott)
r
r (rr)
immer gerolltes Zungenspitzen-R: peronpär(r)on (Bahnsteig), tortor(r) (Gleis)
rz
sh
gleiche Aussprache wie ż: rzekashäka (Fluss)
s
ß
stimmloses „ß / ss“ wie in „Maß“ samochódßamochut (Auto)
ś, si
schj
weicher als „sch“ in „Schaf“, zugleich ähnlich dem „ch“ in „lieblich“, aber stärker „gezischt“: dziśdshjischj (heute) siostraschjoßtra (Schwester)
sz
sch
stimmloses „sch“ wie in „Schaf“: szkołaschkoua (Schule)
w
w
wie „w“ in „Wein“: wódkawutka (Wodka)
y
y
halbwegs zwischen Auslaut-„e“ in „Ende“ und „i“ in „dick“: mymy (wir). Wichtig: Nicht wie das deutsche ü aussprechen.
z
s
stets stimmhaftes „s“ wie in „Museum“: kozakosa (Ziege)
ź, zi
shj
stimmhaftes Gegenstück zu ś, ähnlich wie „j“ in „Journal“, aber weicher: późnopushjno (spät)
ż
sh
stimmhaftes „sch“, wie „j“ in „Journalist“ oder „g“ in „Garage“: żonashona (Ehefrau)
Wichtig: Ein Akzent auf einem Buchstaben sorgt dafür, dass dieser weicher ausgesprochen wird: ć, ź, ś, ń. Die Ausnahme bildet hier lediglich der Buchstabe ó, der nur noch aus historischen Gründen existiert und im Laut dem u gleicht. Denselben Effekt finden wir auch dann, wenn der Buchstabe i auf einen Konsonant folgt und diesen dadurch weicher klingen lässt.
Eigentlich stimmhafte (und auch mit den entsprechenden Buchstaben geschriebene) Konsonanten werden am Wort- bzw. Silbenende stimmlos gesprochen.
Beispiele:
ksiądz
kschjontz
„Priester“,
drób
drup
„Geflügel“
Dieses Aussprachephänomen kennen wir übrigens auch im Deutschen (vgl. Rad raat – Räder).
Häufig trifft man auch die Konsonantengruppe szcz wie in Szczecin (Stettin), die man „schtsch“ ausspricht. Das weichere Pendant hierzu lautet ść. Diesen Laut kennen wir ja bereits von dem polnischen Hallo/Tschüss (cześć). Die etwas unrunde deutsche Lautschriftentsprechung schjtschj sollte dabei nicht abschrecken, es gibt schlicht keine bessere Möglichkeit, diese Lautgruppe wiederzugeben.
Alle weiteren Laute werden in etwa so ausgesprochen wie im Deutschen. Die große Schwierigkeit besteht vor allem darin, dass es von vielen Lauten harte und weiche Klangvarianten gibt. Daher ist es umso wichtiger, dass man sich die Aussprache schon von Beginn an einprägt. Denn – und das ist das Tolle am Polnischen – es gibt keine Ausnahmen. Alles wird exakt so geschrieben, wie es ausgesprochen wird.
Vokale (Selbstlaute) werden in der polnischen Sprache immer offen und kurz ausgesprochen.
a
wie in „Dach“, „ach“
e
wie in „Ecke“, „Dreck“
o
wie in „Pott“, „Komma“
u, ó
wie in „Butter“, „Bulle“
Diphthonge und doppelte identische Vokale kommen nur als Resultat von Beugungen vor, z. B. historii (Genitiv von historia „Geschichte“). Ansonsten werden Vokale immer getrennt voneinander ausgesprochen. Kombinationen von Konsonanten sind da (wie vorne beschrieben) schon deutlich häufiger. Hier ein Beispiel für eine Vokal-Kombination:
Nie wiem.
njä wjäm
nicht ich weiß
Ich weiß nicht.
Wie vorne beschrieben kommt hier das Phänomen zum Tragen, dass der Buchstabe „i“ den vorangegangenen Konsonanten weich klingen lässt.
Doppelvokale so wie das deutsche „ei“ gibt es im Polnischen nicht. Ein Pole würde diesen Laut „e–i“ aussprechen. Das gilt auch für die folgenden Beispiele. Den Laut „ei“ gibt es im Polnischen übrigens schon, nur wird dieser durch die Kombination aus „a“ und „j“ dargestellt. Dies ist aber keine Ausnahme von der Regel, denn das j ist hierbei ein Mitlaut. Treffen zwei identische Konsonanten aufeinander, so werden diese ebenfalls getrennt voneinander ausgesprochen und sorgen nicht so wie im Deutschen dafür, dass der vorherige Vokal kurz wird. Das ist auch nicht nötig, schließlich werden im Polnischen ja ohnehin alle Vokale kurz ausgesprochen.
Europa
jazda konna
ä-uropa
jasda kon-na
Europa
Fahrt pferdische
Ausritt, Pferdereiten
raj
raj (wie rei)
Paradies
Die Wortreihenfolge im Satz ist im Polnischen zwar im Prinzip frei, meistens ist sie jedoch wie im deutschen Hauptsatz:
Satzgegenstand Subjekt (S)
Satzaussage Prädikat (P)
Satzergänzung Objekt (O)
Abweichungen von diesem Grundmuster, die für das Deutsche so typisch (und obligatorisch) sind, haben im Polnischen keine Bedeutung.
Mirek(S)czyta(P)polskie czasopismo(O).
miräk tschyta polßkiä tschaßopißmo
Mirek (S) liest (P) (eine) polnische Zeitschrift (O)Akk.
On chce czytać czasopismo, a nie książkę.
on chtzä tschytatschj tschaßopißmo a njä kschjongshkä
er er-will lesen Zeitschrift und nicht BuchAkk
Er will eine Zeitschrift lesen, nicht ein Buch.
Diese Wortstellung wird auch dann beibehalten, wenn am Satzanfang eine Zeitbestimmung o. ä. steht, wie z. B. dzisiajdshjischaj „heute“:
Dziś Mirek chce czytać gazetę.
dshjischj miräk chtzä tschytatschj gasatä
heute Mirek er-will lesen ZeitungAkk
Heute will Mirek eine Zeitung lesen.
Wie oben erwähnt, ist die Satzstellung im Polnischen recht frei, in diesem Beispiel findet sich das zeitliche Bestimmungswort am Anfang, es könnte aber auch hinten stehen:
Mirek chce czytać gazetę dzisiaj.
miräk chtzä tschytatschj gasätä dshjischjaj
Mirek er-will lesen ZeitungAkk heute
Heute will Mirek eine Zeitung lesen.
Ähnlich wie im Deutschen werden auch im Polnischen Präfixe (Vorsilben) verwendet, die bestimmte Bedeutungsnuancen enthalten und dem Wort einen neuen Sinn verleihen können. Dieser kann sich auch in der polnischen Sprache komplett vom Ausgangswort unterscheiden (so wie beim deutschen „fahren“ vs. „er-fahren“). Präfixe sind oft zudem ein Indikator für den Aspekt eines Verbs, aber dazu mehr im Kapitel „Aspekte“ auf Seite 43.
Auch Suffixe (Nachsilben) spielen in der polnische Sprache eine wichtige Rolle, und in diesem Fall noch mehr als im Deutschen. Verben enden im Infinitiv auf ć und werden ansonsten konjugiert, wobei die jeweilige Endung immer eindeutig erkennen lässt, ob eine oder mehrere Personen (und in vielen Fällen auch welches Geschlecht) gemeint ist / sind.
Polnische Substantive (Hauptwörter) kommen ohne Artikel aus. Zuschreibungen wie „ein“ oder „der“ (unbestimmt bzw. bestimmt) werden im Polnischen nur zur besonderen Betonung verwendet, ansonsten stehen die Substantive für sich.
Männliche Substantive enden auf einen Konsonanten:
dom
dom
Haus
brat
brat
Bruder
Es gibt allerdings eine wichtige, wenn auch etwas verwirrende Ausnahme:
mężczyzna
mängschtschysna
Mann
Weibliche Substantive enden meistens auf -a oder auf „weiche“ Konsonanten bzw. Konsonantenkombinationen, vor allem -ść:
poczta
potschta
Post
miłość
miuoschjtschj
Liebe
Neutrale Substantive enden in aller Regel auf -o, -e oder -um:
miasto
mjaßto
Stadt
pole
polä
Feld
Es gibt verschiedene Endungen zur Bildung von Pluralformen, wobei das Geschlecht des Substantivs wichtig ist, aber auch der letzte Konsonant. Gerade bei männlichen Substantiven ist das durchaus tückisch, aber in all ihren Feinheiten muss uns die polnische Sprache unter diesem Gesichtspunkt nicht beschäftigen. Im Grunde geht es darum, den vorhergehenden Konsonanten weich zu machen oder beizubehalten.
Polak – Polacy
koń – konie
polak – polatzy
konj – konjä
Pole – Polen
Pferd – Pferde
dom – domy
ptak – ptaki
dom – domy
ptak – ptaki
Haus – Häuser
Vogel – Vögel
przyjaciel – przyjaciele
pschyjatschjäl – pschyjatschjälä
Freund – Freunde
Die Plural-Endung -owie gilt für „ehrwürdige“ männliche Personen. Sie wird benutzt bei männlichen Bezeichnungen für Verwandtschaft, besonderen Formen der Anrede oder dem „Rang“, z. B. panowiepanowjä (Herren, als Anrede) oder oficerowieofitzerowjä (Offiziere). Mit -owie kann man aber auch die Mehrzahl einiger polnischer Familiennamen bilden:
Bozik – Bozikowie
boshjik – boshjikowjä
die Boziks
Die deutlich häufigeren Familiennamen auf -ski sind grammatisch gesehen Eigenschaftswörter. Sie haben die „normale“ männliche Pluralendung -scy.
Beim Femininum und Neutrum ist die Pluralbildung einfacher. Normalerweise gilt: Beim weiblichen Substantiv ersetzen die Endungen -y oder -i