Resilienz: Wecke die Resilienz-Heldin in dir! - Josephine Hartwich - E-Book

Resilienz: Wecke die Resilienz-Heldin in dir! E-Book

Josephine Hartwich

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Beschreibung

Die meisten Frauen tragen eine enorme Last auf ihrer Schulter:

Familie und Partner brauchen Aufmerksamkeit. Die Kinderhilfe bei den Hausaufgaben. Die Probleme auf der Arbeit häufen sich an. Die To-Do-Liste im Haushalt wächst. Die finanzielle Lage wird zunehmend schwerer. Und plötzlich kommen unerwartete Krisen hinzu.

Es fühlt sich so an, als würde dir alles über den Kopf wachsen, sodass du nur noch funktionierst.

Hier gibt es zwei Arten von Frauen: was unterscheidet sie voneinander?
(1) Es gibt Frauen, die bei jedem Rückschlag und jeder Krise aufgeben und den Kopf in den Sand stecken;

(2) und jene, die widerstandsfähiger sind und trotz allen Umständen das Selbstvertrauen haben im Leben weiterzumachen, ohne sich aus der Bahn werfen zu lassen oder zu verzweifeln.

Der Unterschied liegt auf der Hand:
Es ist (d)eine Entscheidung. Die Entscheidung, auch mit dem Kopf unter Wasser noch Perlen zu finden und sich nicht durch Krisen „brechen“ zu lassen. Das ist Resilienz. Aber leichter gesagt als getan!

Tatsache ist:
Die „Kauai-Langzeitstudie“ von 1955 bis 1995 beweist, dass Resilienz nicht angeboren, sondern von jedem erlernbar ist!

Genau aus diesem Grund zeigt dir dieses Buch, wie du als vielbeschäftigte Frau dein emotionales Immunsystem aktivierst, um allen Konflikten und Krisen im Alltag standhalten und mit Leichtigkeit begegnen zu können.

Finde heraus, wie resilient du bist! – 5 Fragen zum Selbsttest

1. Hast du das belastende Gefühl, dass dir alles über den Kopf wächst und du nicht mehr zur Ruhe kommst?

2. Hast du öfters Schwierigkeiten, dich von negativen Menschen abzugrenzen oder in deiner Mitte zu bleiben?

3. Hast du bereits in der Vergangenheit Schicksalsschläge oder Krisen erfahren, mit denen du noch nicht ganz abgeschlossen hast?

4. Kommt dir das manchmal so vor, als würdest du nur noch funktionieren, ohne wirklich leben und genießen zu können?

5. Fällt es dir schwer, in Beruf, Partnerschaft oder Familie die Kontrolle loszulassen und einmal wirklich abzuschalten?

Konntest du mindestens eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten? Dann hilft dir dieses Buch dabei, resilienter zu werden, sodass du in stürmischen Phasen deines Lebens die Ruhe bewahren kannst.

Was du erfahren wirst:

    • Entfalte deine weibliche Kraft – Frauen haben im Erlernen von Resilienz andere Ansprüche als Männer. Dieses Buch ist perfekt für Frauen, die mehr aus ihrem Leben herausholen wollen, ohne Beruf, Familie oder Frau-Sein zu vernachlässigen.

    • Werde zur Alltags-Heldin – Hohe Anforderungen im Job? Kinder machen Probleme? Finanzielle Sorgen? Kräftezehrendes Umfeld? Die Ansprüche an die moderne Frau sind gestiegen. Wie du mit Leichtigkeit alle Probleme handhaben kannst, erfährst du hier.

    • Beispiele aus der Praxis – Durch bildhafte und realitätsnahe Geschichten mit weiblichen Leitfiguren baust du nachhaltig Resilienz auf. Hier bekommst du mehr Praxisanwendungen, statt nur langweiliger Theorie!

    • Schluss mit Gedankenkarussell – Deine Gedanken halten dich nachts wach? Du machst dir unnötige Sorgen oder bist oft gestresst? Dieses Buch zeigt dir, wie du in kürzerer Zeit bei zunehmender Lebensqualität mehr schaffst.

    • Besseres Selbstverständnis – Jede Frau hat andere Stärken und Schwächen. Finde heraus, welche deine sind! So kannst du diese im Alltag besser einsetzen, um Energie und Zeit in allen Lebensbereichen zu sparen.

und vieles mehr…

Unsere Umstände können wir selten verändern – Nur wie wir mit ihnen umgehen, verändert unser Lebensgefühl: Erwecke jetzt die Resilienz-Heldin in dir, indem du dir mit „Jetzt herunterladen“ dein eigenes Exemplar sicherst.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Resilienz: Wecke die Resilienz Heldin in dir!

Wie du dein psychisches Immunsystem stärkst und Herausforderungen in Familie & Beruf mit Leichtigkeit meisterst.

Josephine Hartwich

Alle Rechte vorbehalten.

© Strong Woman Publishing

Inhalt

 

Heldin des Alltags werden – sieben heldenhafte Fähigkeiten der Resilienz

Etwas Theorie zum Einstieg und besseren Verständnis von Resilienz

Resilienz – Was ist damit gemeint?

Wie wirkt Resilienz?

Wie entsteht Resilienz

Welche Fähigkeiten können dich zur resilience-woman machen?

Besonderheiten der weiblichen Resilienz

Kritik und Grenzen von Resilienz

Stress – Was damit gemeint ist, wie er entsteht und welche Folge er hat

Das transaktionale Stressmodell von Richard Lazarus

Die Stressampel nach Gerd Kaluza

Folgen von Stress

Frauen und affektive Störungen

Was du aus dem ersten Kapitel mitnehmen kannst

Fähigkeiten für Alltagsheldinnen – Was macht dich zur Resilience-woman?

Die Fähigkeit ... sich Hilfe zu suchen

Soziale Unterstützung wahrnehmen und annehmen

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit ... soziale Unterstützung anzunehmen

Visualisiere dein Netzwerk

Kommuniziere deine Bedürfnisse

Strukturiere deine Gedanken neu

Die Fähigkeit ... die Realität zu akzeptieren

Akzeptiere die Realität, bleibe optimistisch und hoffnungsvoll

Exkurs: Kohärenzsinn (Sense of coherence, SOC) nach Aaron Antonovskys

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit ... dein Leben realistisch und optimistisch anzugehen

Es ist eine Katastrophe, und obwohl/trotzdem ...

Das Dankbarkeitstagebuch

Optimistisch Denken in Anlehnung an die Absportionstechnik nach S. Rogers

Gelassenheit lernen

Die Fähigkeit ... sich selbst zu organisieren

Selbstmanagement lernen

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit ... dich selbst optimal zu steuern

Zeitmanagement- und Handlungspläne entwerfen

Problemlösetraining

1. Problem beschreiben und analysieren:

2. Ziele definieren:

3. Handlungsplanung:

4. Durchführung

5. Reflexion, Bewertung und Transfer

Kontingenzmanagement

Die Fähigkeit ... seine Emotionen zu regulieren

Gefühle wahrnehmen, annehmen, ausleben und beeinflussen

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit ... deine Gefühle zu regulieren

Sensible Selbstwahrnehmung schulen

Gefühle wertschätzen, ausdrücken und kreativ übersetzen

Abstand nehmen und Kontrolle gewinnen

Deine persönlichen «B« hinterfragen und bessere finden

Liste angenehmer Tätigkeiten

Die Reaktionen anpassen und Auslöser beeinflussen lernen

Die Fähigkeit ... sich selbst zu vertrauen

Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten haben

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit ... dir selbst zu vertrauen

Stärken-Schwächen-Analyse

Persönliche Erfolgslinie betrachten und attribuieren

Bewusst Erfolgserfahrungen sammeln

Erfolgsgeschichten verinnerlichen

Spiegelübung

Schwierigkeiten und Probleme ins Gleichgewicht bringen

Die Fähigkeit ... sich von Problemen zu lösen

Suche Lösungen und orientiere dich bei deiner Handlungsplanung an der Zukunft

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit … dich zukunftsorientiert von Problemen zu lösen

Refraiming

Ressourcen- statt Problemanalyse

Positive Zukunftsvision entwickeln

Die Wunderfrage

Die Fähigkeit … Sinn in seinem Leben zu sehen

Experimentiere und entwickle die Fähigkeit … dein Leben wert- und sinnvoll zu gestalten

Setze dich mit deinen Werten auseinander

Wie du es schaffen kannst, die Transformation zur Resilienz-Superheldin erfolgreich abzuschließen

Verhaltensänderung

Sinnvoll Ziele setzen

Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar sein.

Abschließende Tipps, wie du das, was du theoretisch lesen konntest, wirksam und langfristig in die Praxis umsetzen kannst

Mache dir permanent deine Ressourcen und Stärken bewusst!

Zu guter Letzt noch einige Literaturtipps für Heldinnen

 

 

 

»... though nothing will drive them awaywe can beat them, just for one daywe can be heroes ...... we could steal time,just for one daywe can be heroes, for ever and everwhat d'you say?« (Heros – David Bowie)

 

Mister Bowie mag verzeihen, dass sein wundervolles Lied posthum etwas aus dem Kontext herausgenommen wird, wobei es seine Semantik darüber nicht zwangsläufig verliert:

 

... nichts wird sie verschwinden lassen, aber wir können sie besiegen und Helden sein. Wir können uns Zeit stehlen, nur für einen Tag, und dann Helden sein – für immer. Was sagst du dazu?

 

Heldin des Alltags werden - sieben heldenhafte Fähigkeiten der Resilienz

 

Im Volksmund bezeichnen Helden Menschen, die große Taten vollbringen, übermenschliches leisten und sich durch eine bestimmte Kraft oder Fähigkeit auszeichnen. Diese wiederum ist ihnen wahlweise von Geburt an zu eigen, oder aber sie haben sie infolge eines Unfalls erworben beziehungsweise wurden Opfer von Experimenten dritter, die sie gestärkt haben hervorgehen lassen. Diese besondere Fähigkeit nutzen Helden, um die Welt ein Stück weit besser zu machen, anderen zu helfen und das Böse zu bekämpfen. So oder so ähnlich lässt sich wohl jedes Heldenepos zusammenfassen – von der altgriechischen Mythologie bis in die Moderne von Marvel.

 

Der Titel des Buches, welches du gerade in den Händen hältst, beinhaltet aber nicht nur das Wort »Heldin«, sondern auch den Begriff der »Resilienz«. Und beide lassen sich hervorragend in Einklang bringen, wenn du den oben angerissenen Epos auf das Leben und die Resilienz, die psychische Widerstandsfähigkeit, überträgst:

 

Resilienz ist eine besondere Kraft, die Menschen innewohnt. Manche von ihnen haben sie scheinbar von Geburt an, andere hingegen werden sich ihrer erst im Angesicht von schweren Schicksalsschlägen bewusst. Wieder andere brauchen einige Experimente, mittels derer sie ihre Fähigkeit aus- oder weiterbilden können ... Wie sie letztlich erworben oder entdeckt wurde, ist ohnehin einerlei: Die Fähigkeit, sich Herausforderungen im Leben stellen und sie positiv überwinden zu können, macht jeden zu seinem persönlichen Helden des Alltags.

 

Auch du siehst dich tagtäglich großen und kleinen Herausforderungen gegenüber: Bösewichten in Form von kräftezehrenden Menschen, dysfunktionalen Denkweisen, gesellschaftlichen Konventionen, schlechten Angewohnheiten; du bist tagtäglich Katastrophen ausgesetzt in Form von Erziehungsaufgaben, hohen Anforderungen im Job, finanziellen Sorgen oder unerfüllter Sinnsuche ... All das und mehr gehört zum Leben einer Frau im 21. Jahrhundert. All das und mehr müssen Frauen täglich leisten.

 

Vielleicht hast du dir in der ein oder anderen Minute auch schon einmal eine besondere Fähigkeit, eine Superkraft, gewünscht, die dir das Leben leichter macht? Die Fähigkeit, alles in zigfacher Geschwindigkeit erledigen zu können? Telekinese oder Telepathie? Maßlos gesteigerte Vigilanz ohne Ermüdung? Den Röntgenblick? Bärenkraft? Mit Sicherheit hast du dich jedes Mal schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und derartige Fähigkeiten als unrealistisch und unerreichbar abgetan. Womit du offenbar aber nicht aufgehört hast, ist dich mit Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die dir helfen können, mit den alltäglichen Herausforderungen besser zurechtzukommen, souveräner mit ihnen umzugehen und gestärkter aus ihnen hervorzugehen ...

 

Offensichtlich hast du erkannt, dass du die Herausforderungen im Leben nicht verschwinden lassen kannst, es aber dennoch eine Möglichkeit gibt, sie zu besiegen!

 

Es gibt diese eine besondere Fähigkeit, die sog. Resilienz, die dir helfen kann. Das Lesen des vorliegenden Ratgebers stiehlt dir etwas Zeit, die eine Investition darstellt für deine persönliche Entwicklung zur Heldin. Das Buch ist zweifelsfrei kein düsteres Labor, kein fremder Planet, keine atomare Explosion oder Teil einer Institution, die die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Wohl aber ist der Ratgeber eine Art Versuchsanleitung für Gedanken- und Verhaltensexperimente, auf die du dich einlassen kannst, um sukzessive deine persönliche Resilienz aus- oder weiterzubilden. So kannst du dich auf ganz natürliche und gesunde Weise entwickeln ...

... und Heldin werden – für einen Tag. Heldin für einen Tag nach dem anderen. Kurzum: eine Heldin des Alltags. Für immer.

Was sagst du dazu?

 

Etwas Theorie zum Einstieg und besseren Verständnis von Resilienz

 

Um dich zur Heldin entwickeln zu können, bedarf es eines gewissen Rahmens. Daher ist es unerlässlich, dich mit etwas Theorie zum Thema auseinanderzusetzen, ehe du in praktische Übungen und Gedankenexperimente einsteigst. Es ist wichtig, dass du für dich verstehst, was Resilienz im Alltag bedeuten kann und vor allem, warum sie so wichtig ist. Dies erreichst du, wenn du dich neben dem Konzept der psychischen Widerstandsfähigkeit auch mit Theorien zum Stress auseinandersetzt. Auf diese Weise kannst du die Zusammenhänge erkennen und darüber automatisch die Stellschrauben, an denen du ansetzen kannst. Also deine Möglichkeiten, deine persönlichen Heldentaten zu vollbringen.

 

Resilienz – was ist damit gemeint?

 

Zunächst ist interessant für dich zu wissen, dass der Begriff »Resilienz« ursprünglich aus der Physik kommt – die Parallelen zu Experimenten und Laboren, in denen Superkräfte gezüchtet werden, tauchen immer wieder auf. Im Zusammenhang mit dem Umgang mit verschiedenen Materialien bedeutet Resilienz nichts anderes, als dass Stoffe nach äußeren Einflüssen, nach Störungen, wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren können. In andere Sprachen übersetzt, bedeutet »resilire« (lat.) beispielsweise »abprallen«; »resilience« (engl.) bedeutet unter anderem »Widerstandsfähigkeit«.

 

Für psychologische Themen adaptiert wurde der Begriff in den 1950er-Jahren. In seinen Ursprüngen bezog er sich vornehmlich darauf, wie Kinder und Jugendliche es schaffen, sich ohne Auffälligkeiten zu entwickeln, wenn sie in kritischen Lebensumständen aufwachsen oder schon früh Krisen durchleben mussten. Im Laufe der Jahrzehnte jedoch, wurde der Begriff der Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit, viel weiter gefasst und auf Menschen jeden Alters bezogen. Per Definition bedeutet Resilienz, dass Menschen in der Lage sind, Krisen und Herausforderungen im Leben zu meistern (wahlweise durch die Nutzung von persönlichen, aber auch unter Rückgriff auf soziale oder materielle Ressourcen). Darüber hinaus kann Resilienz beinhalten, dass Menschen aus solch überstandenen Krisen gestärkt hervorgehen, sie also als Anlass zur persönlichen Entwicklung nutzen.

 

Lange Zeit war die Psychologie geprägt von einer recht einseitig verzerrten Sichtweise auf Probleme und Schwierigkeiten. Gefragt wurde danach, was Menschen krank macht. Mit der Einführung des Konzeptes zur Resilienz und auch verwandten Theorien zur Stressbewältigung oder Gesundheitsentstehung, wurde ein weiterer Beitrag dazu geleistet, dass der Blick verstärkt auf Ressourcen und Lösungen gelegt wurde. Die Fragen in Therapie, Coaching und Forschung sind also nicht mehr ausschließlich darauf gerichtet, was Schlechtes passieren muss, damit Menschen krank werden, sondern vielmehr darauf, welche positiven Eigenschaften Menschen in sich tragen, wenn sie sich in Krisen nicht unterkriegen lassen und sie überwinden.

 

Wie wirkt Resilienz?

 

Die Psychologin Isabella Helmreich und der Psychiater Prof. Dr. med. Klaus Lieb haben in der Gestalt eines Baumes, der sich Stürmen erfolgreich widersetzen kann, eine wunderbare Analogie geschaffen, mittels derer die wesentlichen Wirkmechanismen der Resilienz veranschaulicht werden können:

 

Stelle dir also einen Baum vor, der exponiert auf einem kleinen Hügel steht. Dieser ist dort allen Widrigkeiten der Witterung ausgesetzt, muss Stürme und Regen ertragen. Überlege dir, was dieser Baum braucht, um trotz dieser Schwierigkeiten stehen bleiben und weiterhin erblühen zu können?

 

Der Baum braucht feste Wurzeln, die ihn im Boden verankern ebenso wie eine starke Struktur des Stammes, die ihm die nötige Stabilität gibt. Er muss also über die Fähigkeit zur »Resistenz« verfügen.

 

Darüber hinaus muss der Baum in der Lage sein, sich nach einem heftigen Sturm wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Heißt also, dass zwar Blätter zerzausen oder Äste durchgebogen werden, sich aber wieder erholen, nachdem der Wind nachgelassen hat. Ihm muss also die Fähigkeit zur »Regeneration« innewohnen.

 

Zudem muss der Baum in der Lage sein, sich an die gegebenen Umstände auf dem Hügel anzupassen. Er muss lernen, aus welcher Richtung der Wind zumeist kommt und seine Wachstumsrichtung entsprechend anpassen, um der Witterung so weniger Angriffsfläche zu bieten. Ihm muss somit die Fähigkeit zur »Rekonfiguration« zu eigen sein.

 

So wie der Baum auf dem Hügel können auch Menschen über diese drei Wege zur Resilienz gelangen:

 

Sie verfügen über eine gute Konstitution, die es ihnen erlaubt, sich Widrigkeiten im Leben entgegenzustellen, resistent zu sein (positive Denkweise, stabile Beziehung, Selbstvertrauen). Darüber hinaus sind sie in der Lage, sich nach Krisen effizient zu erholen, zu regenerieren (Sport als Ausgleich zum Stress im Job; Meditation im Umgang mit vielen zu erledigenden Aufgaben). Zudem verstehen sie es, sich nach erfolgreich überstandener Krise, sowohl im Denken als auch im Handeln, an die gegebenen Umstände anzupassen, sich neu zu konfigurieren (nach dem Ende einer langjährigen Beziehung nicht mehr in Abhängigkeit von einem Mann zu leben, sondern sich eigenverantwortlich um wichtige Belange kümmern).

 

Wie entsteht Resilienz

 

Die Frage, die Forscher am meisten interessiert, ist wohl jene, warum manche Menschen besser mit Widrigkeiten im Leben umgehen können als andere. Warum beispielsweise stellt der Antritt eines neuen Jobs für manche eine willkommene Abwechslung und für andere eine schier unüberwindbare Herausforderung dar? Warum kommen manche nahezu stressfrei durch den Alltag mit drei Kindern und Job, wohingegen andere schon mit einem Kind im Mutterschutz gefühlsmäßig überfordert sind? Warum sind einige resistenter als andere?

 

Wie bereits erwähnt, war die ursprüngliche Frage der Forschung zum Thema diejenige, warum Kinder sich angesichts schwerer Lebensumstände völlig unbeschadet entwickeln können. Eine der ersten und bekanntesten, von Emmy Werner und Ruth Smith, durchgeführten Langzeitstudien startete 1955 und begleitete fast 700 hawaiianische Mädchen und Jungen bis zu ihrem 40. Lebensjahr. In regelmäßigen Abständen fanden Befragungen statt, um die Entwicklung der Probanden zu verfolgen. Circa ein Drittel von ihnen wuchs unter teils traumatischen Bedingungen auf: Sie erlebten Gewalt, Vernachlässigung, Hunger; ihre Eltern waren suchtkrank oder psychisch krank. Zwei Drittel eben dieser Kinder und Jugendlichen zeigten als Erwachsene dieselben Verhaltensweisen und fanden sich in sehr ähnlichen Lebensumständen wieder: Sie tranken, konsumierten Drogen, lebten in Armut, waren verhaltensauffällig, krank oder delinquent. Aber eben nicht alle von ihnen. Ein Drittel schaffte es trotz dieser sehr belastenden Umstände, sich »normal« zu entwickeln hin zu einem gesunden, erfolgreichen und zufriedenstellenden Leben in friedlicher und funktionaler Partizipation an gesellschaftlichen Strukturen.

 

Auf Basis dieser und anderer vergleichbarer Forschungsergebnisse (z. B. die Kauai-Studie) konnten einige Fragen zur Entwicklung von Resilienz geklärt werden:

 

Resilienz ist nicht vollständig genetisch bedingt, dennoch spielt das Vorhandensein einer stabilen Persönlichkeit eine wichtige Rolle; dabei sind insbesondere Intelligenz, Optimismus und Extraversion von Bedeutung.

Zumeist genügt eine zuverlässige Bezugsperson im Leben, um Resilienz ausbilden zu können; zudem ist entscheidend, dass im sozialen Miteinander Unterstützung erlebt wird ebenso wie Respekt und Akzeptanz.

Verantwortung übertragen zu bekommen und diese aktiv zu übernehmen, trägt ebenfalls dazu bei, resilient durch das Leben gehen zu können.

Die Erfahrung zu machen, proaktiv auf schwierige Situationen einwirken, handlungsfähig bleiben und die eigenen Umstände gestalten zu können, stellt ebenfalls eine wichtige Voraussetzung dafür dar, resilient zu werden; die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung ist ein entscheidender Faktor, der resilienten Menschen zu eigen ist.

Ebenso wirkt sich positiv auf die Resilienz aus, sich selbst und die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einschätzen zu können und die Ziele im Leben entsprechend zu stecken.

 

Derzeit läuft unter der Leitung des Neurowissenschaftlers Raffael Kalisch das Mainzer Resilienzprojekt, eine Langzeitstudie des Deutschen Resilienz-Zentrums. Über einen Zeitraum von siebeneinhalb Jahren werden hier in eineinhalbjährigen Abständen junge Menschen befragt und neurowissenschaftlich untersucht, die sich gerade in Situationen des Umbruchs befinden; in Übergangs- und somit herausfordernden Phasen des Lebens (Übergang Schule/Ausbildung/Studium/Beruf). Erfasst werden sollen die erfahrenen psychischen Belastungen und insbesondere die Reaktion der Probanden auf eben diese. Mittlerweile sind einige vorsichtige Annahmen aus den bisher gesammelten Ergebnissen ableitbar:

 

Resilienz ist ein Bewertungsstil, also eine spezielle Art der gedanklichen Auseinandersetzung mit Herausforderungen im Leben; dabei geht es darum, auch in Krisen noch Positives für sich zu entdecken und Chancen zu sehen; mit den Umständen umgehen, sie erfolgreich bewältigen und sich darüber entwickeln zu können.

Assoziationen im Gehirn, die den resilienten Bewertungsstil bedingen, können ge- und verlernt werden, sie sind veränderbar.

 

Trotz aller bisher erfolgter Studien und Arbeiten zum Thema, befindet sich die Resilienzforschung nach wie vor in den Kinderschuhen. Entsprechend können noch kaum allgemeingültig Patentrezepte dafür ausgestellt werden, die ein resilientes Leben garantieren.

 

Welche Fähigkeiten können dich zur »Resilience Woman« machen?

 

Resilienz als übergeordneter Begriff fasst eine Vielzahl unterschiedlicher Fähigkeiten, die es leisten, dass Menschen sich, analog zum Baum, gegen Krisen im Leben durchsetzen können. Diese können grob in die Kategorien »persönlich«, »sozial« und »kognitiv-affektiv« eingeteilt werden. Ein persönlicher Schutzfaktor gegen Krisen stellt beispielsweise eine gute Gesundheit. Soziale Protektivfaktoren sind positive und stabile Beziehungen; kognitive und affektive Resilienzfaktoren sind beispielsweise eine gute Intelligenz, eine realistische Selbsteinschätzung oder ein positives Selbstwertgefühl.

 

Auch zu der Frage, welche Faktoren es letztlich sind, die Resilienz maßgeblich ausmachen, wurde eine Vielzahl von Studien durchgeführt. Bengel und Lyssenko haben 2012 etliche der bis dato vorliegenden Forschungsergebnisse verglichen und als Ergebnis dieser Metaanalyse einige Schutzfaktoren zusammengefasst, die Resilienz besonders gut beschreiben und abbilden, was sie letztlich ausmacht. Darunter fallen »soziale Unterstützung«, »Optimismus«, »Hoffnung«, »positive Emotionen« sowie »Selbstwirksamkeitserwartung«. Aber auch andere Facetten der Resilienz, die nicht einheitlich nachgewiesen werden konnten, scheinen laut den Autoren einen wesentlichen Einfluss darauf zu haben, wie resilient eine Person ist. So spielen unter anderen auch »Kontrollüberzeugungen« eine Rolle, also inwieweit ein Mensch sich selbst die Verantwortung für und die Kontrolle über sein Leben zuschreibt; vorhandene »Stressbewältigungsstrategien«; das eigene »Selbstwertgefühl«; ein »«Gefühl von Kohärenz«, also inwieweit ein Mensch sein Leben als nachvollziehbar, kontrollierbar und sinnhaft erlebt; aber auch »Religiosität« und »Spiritualität« können eine Rolle spielen.

 

Mittlerweile existiert ein relativ einstimmiges Verständnis davon, welche Faktoren es letztlich sind, die Resilienz bei einem Menschen ausmachen. Dennoch gibt es, je nach Autor und Anwendungsbereich, kleinere Unterschiede dahingehend, welche der oben genannten Faktoren herangezogen werden. Der vorliegende Ratgeber möchte einen möglichst guten Beitrag zur Entwicklung deiner persönlichen Resilienzkräfte leisten, weshalb er sich an denjenigen Fähigkeiten orientieren möchte, die wissenschaftlich am besten belegt sind.

 

Das, was dich zu einer resilienteren Frau und somit zur Heldin deines Alltags werden lässt, ist ...