Rumba Summmba - Kai Pannen - E-Book

Rumba Summmba E-Book

Kai Pannen

0,0
11,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ab in die Tropen! Puh, ist das heiß hier! Und mitten im Dschungel den perfekten Platz für ein neues Netz zu finden, ist für Kreuzspinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisy auch keine einfache Aufgabe. Ihre Adoptivtocher, die Vogelspinne Mia, ist ihrer eigenen Wege gegangen und nun müssen die zwei Freunde allein in den Tropen überwintern. Eines Tages fliegt ein Flyer vom FerienclubInsektario auf sie herab. Doch was ist das? Mia ist auf einem Foto zu erkennen – gefesselt an die Zielscheibe eines Messerwerfers! Karl-Heinz und Bisy befürchten das Schlimmste: Ihre Tochter schwebt in Gefahr! Sie begeben sich auf den Weg in den Club, um Mia zu retten, einige Abenteuer zu erleben und ganz nebenbei auch ein wenig Urlaub zu machen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Nichts ist, wie es sein sollte

Wanderlandschaft

Am Ziel der Träume

Willkommen im Paradies

All you can eat!

Wer suchet, der findet

Totale Entspannung

Rumba Summmba

Zacharias Zwickel

Karl-Heinz, der Partylöwe

Die Spur ins Nichts

Das Ferienparadies

Ausflug in den Dschungel

In die Falle getappt

Kein Entkommen

Die Buschpilotin

Die Blattschneider

Endlich wieder eine Familie

Das letzte Abendmahl

Ommm

Nichts ist, wie es sein sollte

»Ich halts nicht aus. Gestern 37 Grad im Schatten, heute 37 Grad im Schatten, morgen 37 Grad im Schatten. Jeden Tag die gleiche, unerträgliche Hitze«, jammerte Karl-Heinz, der dicke fette Kreuzspinnerich.

»Du magst es doch, wenn sich nichts verändert«, stichelte Bisy, die Stubenfliege.

»Na eben. Und deswegen wäre ich auch viel lieber in der Buchenhecke geblieben. In unserem gemütlichen Spinnennetz. Auf meinem Sofa zwischen den Kissen«, brummte Karl-Heinz.

»Immer das Gleiche mit dir, wie langweilig ist das denn?«, stöhnte Bisy.

»Gar nicht langweilig«, grummelte Karl-Heinz vor sich hin.

Es war schon sehr ungewöhnlich, dass ausgerechnet eine Kreuzspinne und eine Stubenfliege die allerbesten Freunde waren, denn eigentlich passten sie überhaupt nicht zuein­ander. Spinnen haben Fliegen zwar zum Fressen gern, aber im Allgemeinen nur, wenn sie es wörtlich nehmen dürfen. Doch Karl-Heinz war Bisy zuliebe sogar zum Vegetarier geworden. Noch ungewöhnlicher war es für die beiden Freunde, dass sie inmitten eines feuchten, heißen Dschungels, der in einem riesigen Glashaus wucherte, vor sich hin schwitzten. Und während es hier drinnen viel zu heiß für sie war, herrschte außerhalb dieses Tropenhauses der eisige Winter. Viel zu kalt für die beiden.

»Mia hat sich in der Buchenhecke auch sehr wohlgefühlt. Wir waren doch glücklich«, jammerte Karl-Heinz.

»Hast du etwa die Wespen vergessen? Die hätten Mia um ein Haar ins Heim gesperrt, wenn wir nicht hierhergeflogen wären.«

In einem kleinen Flugzeug mit Tretantrieb und einem Ahorn­samenpropeller waren sie gereist. Karl-Heinz hatte beim besten Willen keine Freude am Fliegen. Doch war ihm nichts anderes übrig geblieben, als zusammen mit Bisy und Mia in dieses Flugzeug zu steigen. In dunkler Nacht waren sie schließlich oben auf dem Glasdach gelandet, wo sie den Wespen mit knapper Not durch eine offene Lüftungsklappe entkamen.

Mia, so hatten sie ihre Adoptivtochter getauft, war ihnen einst in einem Paket zugeschickt worden. Da war sie noch ein Ei. Kurze Zeit später schlüpfte daraus ein kleines Wasauchimmer, von dem man nicht genau sagen konnte, zu was für einem Tierchen es sich entwickeln würde. Nur das Wasauchimmer war von Beginn an fest davon überzeugt, eine Fliege zu werden, so wie Bisy.

»Was unser kleiner, dicker Brummer jetzt wohl macht?«

»Karl-Heinz, sie ist nicht klein und sie ist kein Brummer. 
Sie ist eine Vogelspinne. Sie hält sich nur für eine Fliege. Kapier das mal.«

»Ach, du immer mit deinen pingeligen naturwissenschaft­lichen Unterscheidungen«, grollte Karl-Heinz. »Sie könnte sich ruhig mal melden. Einfach so mit diesem Vogelspinnenjungen abzuhauen, ohne sich von uns zu verabschieden …«

»Hoffentlich ist der wenigstens nett zu ihr«, sagte Bisy.

»Bei Vogelspinnen wäre ich mir da nicht so sicher«, grummelte Karl-Heinz. »So einer ist doch kein Umgang für unsere Mia.«

»Eine Vogelspinne hat nun mal Umgang mit anderen Vogelspinnen, das ist normal«, belehrte Bisy seinen Freund.

»Quatsch, Vogelspinnen sind auch nur Spinnen. Große Spinnen halt, aber egal. Spinnen sind Einzelgänger!«

Bisy musste sich eingestehen, dass Karl-Heinz wahrscheinlich recht hatte. »Und wenn wir noch ein bisschen weitersuchen?«

»Vergiss es, viel zu heiß!«, stöhnte Karl-Heinz, der bereits seit Stunden mit den Füßen im Wassertrichter einer Bromelie hockte und sich nicht dazu bewegen ließ, weiterzukrabbeln.

»Ach ja, und der Herr Spinnerich ist wohl der Einzige, der hier schwitzt.«

»Ich bin eben nicht für die Tropen geschaffen.«

»Andere Leute kommen extra von weit her, um hier Urlaub zu machen und sich die Gegend anzuschauen.«

»Ist deren Problem. Ich bin eine Spinne. Und als Spinne wartet man in seinem Netz, dass die Leute oder meinetwegen auch die Gegend vorbeikommen. Das weißt du doch!«

»Wie soll das denn gehen? Eine Gegend kommt ja wohl nicht einfach vorbei, die bleibt da, wo sie eben ist. Da muss man sich schon hinbegeben.«

Der quirlige Bisy wäre am liebsten den ganzen Tag herum­geflogen, um die unbekannte Umgebung zu erkunden. Doch Karl-Heinz war nicht zu bewegen. Er hatte die Nase endgültig voll. Und das, obwohl überall exotische Blüten wunderbar dufteten und köstliche Früchte zum Probieren lockten. Aus dem dichten Blättergrün tönte das Konzert der Zikaden, begleitet vom tiefen Brummen schillernder Kolibris, die kaum größer als eine Hummel waren. Immer wenn so ein hübscher Vogel eine Blüte anflog, versank Karl-Heinz sicherheitshalber bis zum Hals in seinem Bromelien-Pool.

»Kolibris essen nur Nektar, die sind harmlos für uns«, stöhnte Bisy.

»Pfff, bis einer kommt und nur so tut, als ob. Und happs, weg sind wir.«

Nein, Karl-Heinz hatte es gründlich satt, herumzulaufen. Er brauchte dringend ein festes Zuhause, ein solides Spinnennetz. Nur da fühlte er sich sicher.

»Vögel sind gefährlich! Wie alles hier«, war sich Karl-Heinz sicher. »Und obs dir gefällt oder nicht, genau an dieser Stelle werde ich jetzt unser Netz spannen, basta!« Er kramte in seiner Hosentasche und zog ein großes Knäuel Spinnfäden hervor. »Einen besseren Platz finden wir sowieso nicht. Planschbecken, Blüten mit Nektar, zwei passable Äste.« Und zwischen denen spannte Karl-Heinz nun ein hübsches kleines Netz.

»Wie wollen wir Mia jemals finden, wenn wir nur faul rum­hängen?«, fragte Bisy.

»So auf Spinnenart, würde ich vorschlagen. Wir warten im Netz, bis sie eines Tages von selbst vorbeikommt«, sagte Karl-Heinz.

»War ja klar, Hauptsache der Herr Spinnerich hat seine Ruhe.«

»So bin ich halt. Das ist nun mal meine Natur«, grummelte Karl-Heinz und verknotete die Fäden absichtlich so fest zwischen den beiden Ästen, dass sie garantiert nicht mehr zu lösen waren. Denn er hatte nicht die Absicht, dieses Netz zu verlassen, bevor der Winter vorüber war und sie sich 
wieder auf den Weg zu ihrer guten alten Buchenhecke machen würden.

Wanderlandschaft

Karl-Heinz erwachte und blinzelte in das helle Sonnenlicht. Er hatte die Nacht über tief und fest im neuen Netz geschlummert, bis es wie jeden Morgen mit einem Schlag hell wurde. 
Verschlafen rieb er sich die Augen und drehte sich auf die andere Seite, um noch ein bisschen weiterzudösen. Aber irgendwas machte ihn stutzig. Wo war diese praktische Pflanze mit dem Wassertrichter geblieben? Auch die süßen, roten Beeren waren spurlos verschwunden. Stattdessen pikste er sich an einem dornigen, dünnen Ast, als er ein Bein aus seiner Hängematte schwang.