Sadhana im Leben der Welt - Sri Aurobindo - E-Book

Sadhana im Leben der Welt E-Book

Sri Aurobindo

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Beschreibung

Um Yoga zu praktizieren, muss man sich nicht von allen Dingen des Lebens lossagen und in einen Ashram oder in den Himalaja in die Einsamkeit gehen. „Es ist ohne weiteres möglich, die Sadhana zuhause und im gewöhnlichen Leben der Welt zu tun“, sagt Sri Aurobindo. „Gewiss ist es schwerer, Yoga in der Welt und unter den Gegebenheiten der Welt zu tun, aber es ist auch vollständiger“, versichert uns die Mutter. In jeder Minute steht man da Problemen gegenüber, die sich dem nicht bieten, der das weltliche Leben verlassen hat und in der Zurückgezogenheit lebt; für jenen sind die Probleme auf ein Minimum reduziert – während man aber im Leben allen möglichen Schwierigkeiten begegnet, angefangen mit dem Unverständnis der Menschen um einen herum und mit denen man zu tun hat, bis hin zur täglichen Arbeit, die man verrichten muss, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dem allen muss man gewachsen sein, mit Geduld gewappnet, und mit großem Gleichmut. In dieser Zusammenstellung geben Sri Aurobindo und die Mutter dem spirituellen Sucher praktische Hinweise zur Umsetzung seiner täglichen Yogapraxis unter den Bedingungen des weltlichen Lebens.

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Seitenzahl: 63

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SADHANA IM LEBEN DER WELT

Sri Aurobindo Die Mutter

Sri Aurobindo Digital Edition

Alles

Leben

ist

Yoga

„All life is Yoga.“ - Sri Aurobindo

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Anmerkung des Verlags

I. Einleitung

Was ist Yoga

Alles Leben ist Yoga

Sri Aurobindos Lehre und Praxis

Das Ziel des Integralen Yoga

II. Sadhana im Leben der Welt

Wie man beginnt

Die Hemmnisse der Sadhana

Sadhana außerhalb des Ashrams

Die richtige Haltung gegenüber dem weltlichen Leben

Der einfachste Weg: Sei ein Kind der Mutter

Der Weg zur supramentalen Wandlung

III. Yoga-Praxis im alltäglichen Leben

Sich erinnern und bewusst sein

Sei ein Gefäß für die göttliche Offenbarung

Die Umwandlung des gesamten Lebens

Vertrauen in die spirituelle Kraft

Mit dem inneren Leben in Verbindung bleiben

Yoga-Praxis unter weltlichen Bedingungen

Eine mächtige Führung lenkt uns durch alles hindurch

Anhang

Quellenverzeichnis

Verlagsprogramm

Impressum

ALLES LEBEN IST YOGASadhana im Leben der Welt

Eine Zusammenstellung aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter

1. Auflage September 2015

E-Book

ISBN 978-3-937701-40-0

© 2015 Verlag Wilfried Schuh Sri Aurobindo Digital Edition Gustav-Adolf-Str. 15, 65195 Wiesbaden

www.auro.media [email protected]

Copyright der Texte und Bilder: © Sri Aurobindo Ashram Trust Puducherry, Indien

Alle Rechte vorbehalten

***

Die spirituelle Bedeutung der Blume auf dem Cover:

„Versprechen der Erneuerung“ Möge Hässlichkeit aus der Welt verschwinden.Galanthus nivalis ‚Viridapicis‘ Schneeglöckchen, weiß

***

Anmerkung

Das vorliegende E-Book gehört zu einer Serie von Veröffentlichungen, die der Verlag Wilfried Schuh - Sri Aurobindo Digital Edition unter dem Titel „Alles Leben ist Yoga“ herausgegeben hat.

Einfache Auszüge aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter sollen für die Sadhana eine praktische Orientierung zu bestimmten Themen geben. Die Themen behandeln das gesamte Feld menschlicher Aktivitäten, denn wahre Spiritualität ist nicht eine Abkehr vom Leben, sondern die Kunst, das Leben zu vervollkommnen.

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter (eine Auswahl aus ihren Gesprächen und Schriften) bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

*

Sri Aurobindo macht von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Worte groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnet er meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine Worte wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn er ihnen einen vom üblichen Gebrauch verschiedenen Sinn zuordnet. Diese Worte und Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritworte wie Sadhana, Sadhak, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritworte sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transskriptionszeichen verzichtet wurde.

***

Verhalte dich immer so, als schaue dir die Mutter zu; denn in der Tat ist sie immer gegenwärtig. – Sri Aurobindo

I.

Was ist Yoga

Worte Sri Aurobindos

Yoga ist in seiner Essenz ein Übergang aus dem gewöhnlichen Bewusstsein, in dem wir uns nur den äußeren Erscheinungen gewahr sind, in ein höheres, weiteres und tieferes Bewusstsein, in dem wir uns den Wirklichkeiten und der einen Wirklichkeit bewusst werden. Wir werden uns dessen nicht nur bewusst, sondern wir können in ihr leben und aus ihr und ihr entsprechend handeln, anstatt in und entsprechend den Erscheinungen der Dinge nach zu leben. Yoga ist ein Übergang aus der Unwissenheit zum Selbst-Wissen, aus unserem scheinbaren Wesen in unser wahres Wesen, aus einer äußerlich erscheinenden mentalen, vitalen und materiellen Lebens-Existenz in eine innere spirituelle Existenz und eine spiritualisierte Natur.

Durch Yoga gehen wir von dem äußeren in den wirklichen Menschen über, aus dem Bewusstsein unserer eigenen scheinbaren äußeren Natur in das Bewusstsein unseres wirklichen Selbsts, Atman, eines inneren und innersten Menschen, Purusha, der wir wahrhaftig und immerwährend sind. Dieses Selbst oder wahre Wesen bleibt beständig während sich unser äußeres Wesen, das Mental, das Leben oder der Körpers oder unsere scheinbare Persönlichkeit sich wandelt; dieses Selbst ist beständig, ewig und unsterblich, ein Teil oder eine Offenbarung des Ewigen.

Durch Yoga gehen wir ebenso von unserem Bewusstsein der sichtbaren Erscheinung oder kosmischen Erscheinungen oder der Welt um uns, über, in ein Bewusstsein seiner Wahrheit und Wirklichkeit. Wir werden der Welt bewusst als der Offenbarung eines universalen Wesens oder in einem universalen Wesen, das die wirkliche Wahrheit von allem ist, dass wir sehen, hören und erfahren. Wir werden uns eines kosmischen Bewusstseins gewahr, welches das Geheimnis der kosmischen Energie ist, eines kosmischen Selbsts oder Geistes, das kosmisch Göttliche, die universale Gottheit.

Aber durch Yoga werden wir uns auch dessen bewusst, dass unser eigenes Selbst oder wahres Wesen eins ist mit dem kosmischen Selbst und Geist, unsere Natur ein Spiel der kosmischen Natur; die Wand zwischen uns und dem Universum beginnt zu verschwinden und löst sich gänzlich auf. Wir verwirklichen dasselbe Pantheos1 in uns, in anderen und in der ganzen universellen Existenz.

Aber ebenso werden wir uns durch Yoga etwas bewusst, das mehr ist, als unser individuelles Wesen und mehr als das kosmische Wesen, nämlich eines transzendenten Wesens oder Daseins, das nicht von unserer oder der Existenz des Universums abhängt. Unser Dasein ist eine Offenbarung von und in diesem Sein, ebenso ist der Kosmos eine Offenbarung von und in diesem einen Höchsten Sein.

Dies ist schließlich die Wahrheit oder Wirklichkeit, zu der wir durch Yoga gelangen, ein einziges und höchstes Wesen oder Dasein und Kraft des Seins, das sich als ein kosmisches Selbst oder Geist und einer kosmischen Energie oder Natur offenbart und in diesen wiederum als unser eigenes Selbst oder Geist, das sich seiner selbst als ein individuelles Wesen und Natur bewusst wird.

***

1 griech. Wort: kosmische spirituelle Existenz

Alles Leben ist Yoga

Worte Sri Aurobindos

Bei rechter Betrachtung von Leben und Yoga erkennen wir, dass alles Leben bewusst oder unbewusst Yoga ist. Denn unter diesem Begriff [Yoga] verstehen wir das methodische Bemühen zur Selbst-Vollendung zu gelangen, indem wir alle Potentiale, die in unserem Wesen verborgen sind, zum Ausdruck bringen und unser individuelles Menschsein mit dem universalen und transzendenten Dasein, das wir partiell im Menschen und im Kosmos geoffenbart sehen, zur Einung bringen. ........

Sri Aurobindos Lehre und Praxis

Worte Sri Aurobindos

Der Yoga Sri Aurobindos beginnt bei der Lehre der alten Weisen Indiens, dass es hinter dem Erscheinungsbild des Universums die Wirklichkeit eines Wesens und Bewusstseins gibt, eines Selbst aller Dinge, eins und ewig. Alle Wesen sind in diesem Einen Selbst und Geist vereint, aber getrennt durch eine gewisse Abgesondertheit des Bewusstseins, durch eine Unwissenheit hinsichtlich ihres wahren Selbsts und ihrer wahren Wirklichkeit im Mental, im Leben und im Körper. Durch eine bestimmte psychologische Disziplin wird es möglich, diesen Schleier des abgesonderten Bewusstseins abzulegen, und sich des wahren Selbsts, der Gottheit in uns und in allem, gewahr zu werden.

Sri Aurobindos Lehre legt dar, dass dieses Eine Wesen und Bewusstsein hier in der Materie involviert ist. Evolution ist die Methode, mit der es sich freisetzt; Bewusstsein taucht in dem auf, das unbewusst zu sein scheint und muss sich dann, wenn es einmal in Erscheinung getreten ist, aus innerem Drang immer höher entwickeln und sich gleichzeitig weiten und auf eine immer größere Vollkommenheit hinentwickeln. Das Leben ist der erste Schritt dieses Freiwerdens von Bewusstsein; mit dem Mental vollzieht sich der zweite Schritt, aber die Evolution bleibt beim Mental nicht stehen; sie erwartet eine Befreiung zu etwas Größerem hin, zu einem Bewusstsein spiritueller und supramentaler Art. Als nächstes muss sich in der Evolution der Schritt zur Entwicklung des Supramentals und Geistes als der beherrschenden Kraft des bewussten Wesens vollziehen. Denn nur dann wird sich die den Dingen innewohnende Göttlichkeit vollständig enthüllen, und das Leben Vollkommenheit manifestieren können........

Das Ziel des Integralen Yoga

Worte Sri Aurobindos

Ich habe niemals behauptet, dass mein Yoga in all seinen Elementen etwas völlig Neues ist. Ich habe ihn den integralen Yoga genannt, was bedeutet, dass er die Essenz und viele Vorgänge alter Yogasysteme in sich aufnimmt – das Neue liegt in seinem Ziel, seinem Ausgangspunkt und der Vollständigkeit seiner Methode....

Ich weiß sehr wohl, dass es scheinbar ähnliche Ideale und Erwartungen gab – die Vervollkommnung der Menschheit, gewisse tantrische Sadhanas, die Bemühung um vollkommene physische Siddhi bestimmter Yoga-Schulen usw. Ich habe diese Dinge erwähnt und dabei die Ansicht vertreten, dass die spirituelle Vergangenheit der Menschheit eine Vorbereitung der Natur nicht nur zur Erlangung des Göttlichen jenseits der Welt gewesen ist, sondern ebenfalls auf diesen nach vorwärts gerichteten Schritt, den die Evolution des Erdbewusstseins noch zu machen hat. Es interessiert mich aus diesem Grund nicht im geringsten – obwohl diese Ideale bis zu einem gewissen Grad den meinen gleichen, wenn sie auch nicht mit ihnen identisch sind –, ob dieser Yoga, sein Ziel und seine Methode als etwas Neues angesehen werden oder nicht; das ist als solches unbedeutend. Das einzig Wichtige ist, dass er in sich als wahr von denjenigen erkannt wird, die ihn annehmen oder ausüben oder selber durch ihre Verwirklichung wahr machen; es spielt keine Rolle, ob er als neu bezeichnet wird oder als Wiederbelebung und Wiederholung des alten, das vergessen war. Ich habe ihn in einem Brief an einige Sadhaks als neu bezeichnet, um ihnen zu erklären, dass eine Wiederholung des Ziels und der Idee alter Yogasysteme in meinen Augen nicht genüge, weshalb ich etwas zu Erreichendes aufgezeigt habe, das bislang noch nicht erreicht und noch nicht klar erkannt wurde, obwohl es das Natürliche, wenn auch noch verborgene Ziel des ganzen vergangenen Strebens gewesen ist.

Mein Yoga ist, verglichen mit alten Yogasystemen, insofern neu:

1) Weil er nicht auf eine Abkehr von der Welt und dem Leben um des Himmels und Nirvana willen zielt, sondern auf eine Wandlung des Lebens und Daseins, und dies nicht als etwas untergeordnetes oder Zufälliges, sondern als deutliches und im Mittelpunkt stehendes Ziel. Wenn es ein Herabkommen in anderen Yogasystemen gibt, so ist dies lediglich ein Zufall auf dem Weg oder etwas, das sich aus dem Aufsteigen [des Bewusstseins] ergibt – das Aufsteigen jedoch ist [dort] das Ziel. Hier ist das Aufsteigen der erste Schritt, es ist ein Hilfsmittel für das Herabkommen. Stempel und Siegel dieser Sadhana ist das Herabkommen des neuen Bewusstseins, das durch das Aufsteigen erreicht wird. Selbst Tantrismus und Vishnuismus enden in der Befreiung vom Leben; hier ist das Ziel die göttliche Erfüllung des Lebens.

2) Weil das Ziel, nach dem gesucht wird, nicht eine individuelle Verwirklichung des Göttlichen zum Heile des einzelnen ist, sondern etwas, das für das Erdbewusstsein hier gewonnen werden muss, eine kosmische, nicht allein eine überkosmische Verwirklichung. Das zu Gewinnende ist das Einbringen einer neuen Bewusstseins-Macht (der des Supramentals), die bislang noch nicht in der Erdnatur geformt und direkt tätig wurde, nicht einmal im spirituellen Leben, die also noch geformt und unmittelbar wirksam gemacht werden muss.

3) Weil eine Methode zur Erreichung dieses Ziels erarbeitet wurde, die so total und umfassend ist, wie dieses Ziel selbst, nämlich die gänzliche und integrale Wandlung des Bewusstseins und der [menschlichen] Natur; sie greift zwar alte Methoden auf, doch nur als Teilaspekt und augenblickliche Unterstützung anderer [Methoden], die sich von diesen unterscheiden. Ich habe in alten Yogasystemen diese Methode (in ihrer Ganzheit) oder etwas Ähnliches weder verkündet noch verwirklicht gesehen. Wäre dem nicht so, hätte ich meine Zeit nicht damit vergeudet, in dreißigjähriger Suche und innerer Schöpfung einen Pfad auszuhauen, wenn ich statt dessen sicher zu meinem Ziel hätte heimeilen können, leichten Galopps, auf Wegen, die bereits gebahnt wurden, ausgetreten, kartographiert, asphaltiert, gesichert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Unser Yoga ist kein alter Pfad, sondern ein spirituelles Abenteuer.

*

II. Sadhana

Wie man beginnt

Worte Sri Aurobindos

Es ist ohne weiteres möglich, dass du die Sadhana zuhause und inmitten deiner Arbeit machst – viele tun das. Eines ist am Anfang nötig, nämlich so oft wie möglich an die Mutter zu denken, sich im Herzen täglich für gewisse Zeit auf sie zu konzentrieren, wenn möglich, sie als die Göttliche Mutter anzusehen, danach zu streben, sie als in dir gegenwärtig zu fühlen, ihr deine Arbeit zu weihen und zu beten, dass sie dich von innen führen und tragen möge. .......

Die Hemmnisse der Sadhana

Worte Sri Aurobindos

Bei Arbeiten außerhalb [des Ashrams] bleibt das Ego meistens im Verborgenen und erfüllt sich selbst, ohne das es bemerkt wird – doch gibt es den Druck der Sadhana, wird es gezwungen, sich zu zeigen: was man dann zu tun hat, ist, es zurückzuweisen und sich davon zu befreien und einzig und allein das Göttliche zum Inhalt der Arbeit zu machen.

*

Worte Sri Aurobindos

Die yogische Atmosphäre zu bewahren ist nicht einfach, wenn man in ständigem Kontakt mit Leuten ist, die in einem anderen Bewusstsein leben – nur wenn man eine umfassende Grundlage sowohl im äußeren wie im inneren Bewusstsein erworben hat, vermag man dies in allen Gegebenheiten in einer vollständigen Weise zu tun.

*

Sadhana außerhalb des Ashrams

Worte Sri Aurobindos

Es ist völlig falsch anzunehmen, dass jeder irgendwann nach Pondicherry in den Ashram kommen und diesem beitreten müsse. Das ist weder Mutters Intentionen, noch ist das praktisch möglich. Die zu vollbringende Arbeit sollte nicht auf Pondicherry begrenzt sein.

*

Worte Sri Aurobindos

Es ist durchaus möglich, den Yoga auch außerhalb des Ashrams zu praktizieren. Es gibt viele in Nord- und Südindien, die das tun.

*

Die richtige Haltung gegenüber dem weltlichen Leben

Worte Sri Aurobindos

Man kann sich im gewöhnlichen Leben nicht so wie in einem Ashram verhalten – man hat mit den Menschen zu verkehren und wenigstens äußerlich die üblichen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Wichtig dabei ist, das innere Bewusstsein für das Göttliche offen zu halten und in ihm zu wachsen. In dem Maße wie man dies tut, wird sich mehr oder weniger schnell, entsprechend der inneren Intensität der Sadhana, die Haltung anderen gegenüber verändern. Alles wird mehr und mehr im Göttlichen gesehen, und die Gefühle, das Handeln usw. werden immer weniger durch die vergangenen Reaktionen, sondern mehr und mehr durch das wachsende Bewusstsein in dir bestimmt.

*

Der einfachste Weg: Sei ein Kind der Mutter

Worte Sri Aurobindos

Du bist Mutters Kind, und die Liebe der Mutter für ihre Kinder ist grenzenlos, und geduldig erträgt sie die Defekte ihrer Natur. Versuche, das wahre Kind der Mutter zu sein: es ist in dir vorhanden, aber dein nach außen gerichtetes Mental ist von kleinen, nutzlosen Dingen besetzt und macht ihretwegen zu oft ein heftiges Aufheben. Du musst die Mutter nicht nur im Traum sehen, sondern lernen, sie zu allen Zeiten mit dir und in dir zu sehen und zu fühlen. Dann wirst du es einfacher finden, dich zu kontrollieren und zu ändern, – denn, weil sie da ist, kann sie es für dich tun.

*

Der Weg zur supramentalen Wandlung

Worte Sri Aurobindos

Die supramentale Wandlung ist eine beschlossene Sache und unausbleiblich in der Evolution des Erdbewusstseins; denn dessen Aufstieg ist noch nicht beendet und das Mental ist nicht sein letzter Gipfel. Damit die Wandlung aber kommen, Form annehmen und dauern kann, bedarf es des Rufes von unten mit dem Willen, das Licht, wenn es kommt, zu erkennen und nicht zu leugnen, und es bedarf der Gutheißung des Höchsten von oben. Die Macht, die zwischen der Gutheißung und dem Ruf vermittelt, ist die Gegenwart und Macht der Göttlichen Mutter. Die Kraft der Mutter allein und keine menschliche Anstrengung und Tapasya, kann den Deckel zerschmettern, die Hülle zerreißen, das Gefäß formen und in diese Welt der Dunkelheit und Falschheit, des Todes und des Leidens Wahrheit und Licht herniederbringen und göttliches Leben und des Unsterblichen Ananda.

***

III. Yoga-Praxis

Sich erinnern und bewusst sein

Worte der Mutter

Lebe ständig in der Gegenwart des Göttlichen; lebe im Gefühl, das es diese Präsenz ist, die dich bewegt und alles tut, was du tust. Bringe ihr all deine Regungen dar, nicht nur alle mentalen Tätigkeiten, jeden Gedanken und jedes Gefühl sondern auch die gewöhnlichsten und äußerlichsten Handlungen wie das Essen; wenn du isst, musst du fühlen, dass das Göttliche durch dich isst. Wenn du so alle Regungen in das Eine Leben zusammenführst, dann nimmt in dir Einheit den Platz der Trennung ein. Du hast den Zustand hinter dir gelassen, in dem ein Teil deiner Natur dem Göttlichen gegeben ist, während der Rest in seiner gewöhnlichen Art und Weise verbleibt und von gewöhnlichen Dingen in Anspruch genommen wird; dein gesamtes Leben hat eine einzige Richtung eingeschlagen; eine integrale Umwandlung vollzieht sich allmählich in dir.

*

Sei ein Gefäß für die göttliche Offenbarung

Worte Sri Aurobindos

... du wirst feststellen, dass die göttliche Shakti nicht nur inspiriert und lenkt, sondern deine Werke einleitet und ausführt; all deine Bewegungen gehen von ihr aus, all deine Kräfte sind die ihrigen, Mental, Leben und Körper sind bewusste und freudige Werkzeuge ihres Wirkens, Mittel ihres Spiels, Gussformen für ihre Offenbarung im physischen Universum.

***

Die Umwandlung des gesamten Lebens

Worte der Mutter

Im Integralen Yoga muss das gesamte Leben bis in die kleinste Einzelheit umgewandelt, vergöttlicht werden. Bei diesem Unternehmen gibt es nichts, was unbedeutend oder gleichgültig wäre. Du kannst nicht sagen: „Wenn ich meditiere, wenn ich Philosophisches lese oder diesen Gesprächen lausche, befinde ich mich in einem Zustand der Offenheit gegenüber dem Licht und strebe nach diesem; doch wenn ich hinausgehe, um spazieren zu gehen oder Freunde zu besuchen, dann darf ich das alles vergessen.“ Wenn du diese Einstellung beibehältst, wirst du dich nie umwandeln und nie die wirkliche Einung haben; du wirst immer geteilt bleiben und bestenfalls einen Abglanz des höheren Lebens erhaschen. Du kannst vielleicht während deiner Meditation gewisse Erfahrungen, gewisse Verwirklichungen im inneren Bewusstsein erlangen, aber dein Körper und dein Leben bleiben unverändert. Eine innere Erleuchtung, die den Körper und das äußere Leben nicht berücksichtigt, ist von keinem großen Nutzen, denn sie lässt die Welt so, wie sie ist. Das ist bisher immer wieder geschehen. Sogar jene, die eine sehr große und machtvolle Verwirklichung hatten, zogen sich aus der Welt zurück, um ungestört in innerer Ruhe und innerem Frieden zu leben; die Welt blieb sich selbst überlassen, und unangefochten behielten Elend und Dummheit, Tod und Unwissenheit ihre Herrschaft über die stoffliche Daseinsebene. Für die, die sich derart zurückziehen, mag es sehr angenehm sein, dem Sturm zu entrinnen, der Schwierigkeit den Rücken zu kehren und anderswo für sich selbst einen Zustand der Glückseligkeit zu finden. Das Leben und die Welt aber lassen sie unverändert, und ihr Körper ist unverbesserlicher denn je. Wenn sie in die Welt zurückkommen, sind sie da im Allgemeinen noch schlimmer dran als gewöhnliche Leute, denn sie haben die Herrschaft über stoffliche Dinge verloren, und ihre Handlungsweise im Leben läuft Gefahr, verworren und machtlos der Willkür jeder beliebigen Kraft ausgeliefert zu sein.

Ein solches Ideal mag gut sein für solche, die es wünschen, aber unser Yoga ist das nicht. Denn wir wollen die göttliche Eroberung dieser Welt und all ihrer Regungen, die Verwirklichung des Göttlichen hier auf der Erde. Wollen wir aber, dass das Göttliche hier herrscht, so müssen wir dem Göttlichen alles geben, was wir haben, alles, was wir sind, alles, was wir tun. Es ist nicht damit getan, gewisse Dinge für belanglos zu halten und zu meinen, das äußere Leben mit seinen Notwendigkeiten habe nicht teil am Göttlichen Leben. Wenn wir so dächten, würden wir uns nicht bewegen, alles bliebe immer beim alten und es gäbe keine Eroberung der äußeren Welt; nichts Dauerhaftes könnte getan werden.

*

Vertrauen in die spirituelle Kraft

Worte der Mutter

Wenn du wirklich das Göttliche liebst, dann stelle es unter Beweis indem du ruhig und friedvoll bleibst. All das, was im Leben zu einem kommt, kommt vom Göttlichen, um uns eine Lektion zu lehren; nehmen wir es in der richtigen Einstellung an, werden wir rasch voranschreiten.

Versuche es.

***

Mit dem inneren Leben in Verbindung bleiben

Worte Sri Aurobindos

Als ich davon sprach, dem Licht der Seele und dem göttlichen Ruf treu zu sein, ... wollte ich damit einfach das große Erfordernis hervorheben, sich in allen Krisen und Anfechtungen nicht irgendwelchen Einflüssen, Impulsen und Verlockungen hinzugeben, sondern ihnen allen den Ruf der Wahrheit entgegenzuhalten, das gebieterische Zeichen des Lichtes; und wenn Zweifel und Depressionen auftreten, zu sagen: „Ich gehöre dem Göttlichen, ich kann nicht scheitern“; allen Suggestionen von Unreinheit und Untauglichkeit entgegenzuhalten: „Ich bin ein Kind der Unsterblichkeit, erwählt von Sri Aurobindo und der Mutter; ich habe nur mir und Ihnen treu zu bleiben – dann ist der Sieg gewiss; selbst wenn ich zu Fall käme, würde ich mich wieder erheben“; allen Impulsen, sich abzuwenden und einem geringeren Ideal zu dienen, zu erwidern: „Das ist das Größte, das ist die Wahrheit, die allein die Seele in mir befriedigen kann; ich werde durch alle Prüfungen und Leiden hindurch bis zum Ende der göttlichen Reise ausharren“. Das ist es, was ich unter Treue gegenüber dem Licht und dem Ruf verstehe.

*

Yoga-Praxis unter weltlichen Bedingungen

Worte der Mutter

Freunde von außen haben mir oft die Frage gestellt: „Wenn man genötigt ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, soll man sich dann einfach an die landläufigen Vorstellungen von Ehrlichkeit halten, oder sollte man noch strikter sein?“

Es kommt auf die Einstellung an, die dein Freund im Leben angenommen hat. Will er ein Sadhak sein, so dürfen die Regeln der gewöhnlichen Moral für ihn nicht den geringsten Wert haben. .........

Eine mächtige Führung lenkt uns durch alles hindurch

Worte Sri Aurobindos

Lebendig in einem toten kreisenden Universum

Wirbeln wir hier nicht auf einem zufälligem Erdball herum,

Einer Aufgabe überlassen, die unsere Kräfte übersteigt;

Anhang

Quellenverzeichnis

Zitat CWSA, Vol. 32, S. 179

I. Einleitung

Was ist Yoga CWSA, Vol. 12, S. 330-31

Alles Leben ist Yoga CWSA, Vol. 23, S. 6-7 CWSA, Vol. 23, S. 8

Sri Aurobindos Lehre und Praxis CWSA, Vol. 36, S. 547-50

Das Ziel des Integralen Yoga CWSA, Vol. 29, S. 399-401 CWSA, Vol. 12, S. 97

II. Sadhana im Leben der Welt

Wie man beginnt CWSA, Vol. 32, S. 186 CWSA, Vol. 35, S. 229

Die Hemmnisse der Sadhana CWSA, Vol. 35, S. 813 CWSA, Vol. 35, S. 812 CWSA, Vol. 28, S. 420-21 CWSA, Vol. 35, S. 813 CWSA, Vol. 32, S. 137-38

Sadhana außerhalb des Ashrams CWSA, Vol. 35, S. 815 CWSA, Vol. 32, S. 106 CWSA, Vol. 32, S. 107 CWSA, Vol. 28, S. 422 CWSA, Vol. 32, S. 151-52

Die richtige Haltung gegenüber dem weltlichen Leben CWSA, Vol. 23, S. 869 CWSA, Vol. 23, S. 869 CWSA, Vol. 23, S. 870 CWSA, Vol. 23, S. 870 CWSA, Vol. 35, S. 811-12 CWSA, Vol. 35, S. 753-54 CWSA, Vol. 32, S. 157 SABCL, Vol. 23, S. 650-51 SABCL, Vol. 23, S. 651 SABCL, Vol. 24, S. 1621 CWSA, Vol. 32, S. 252

Der einfachste Weg: Sei ein Kind der Mutter CWSA, Vol. 32, S. 452-53 CWSA, Vol. 32, S. 460 SABCL, Vol. 22, S. 341-42 MCW, Vol. 17, S. 3 MCW, Vol. 7, S. 9-10

Der Weg zur supramentalen Wandlung CWSA, Vol. 32, S. 98-99 CWSA, Vol. 32, S. 26

III. Yoga-Praxis im alltäglichen Leben

Sich erinnern und bewusst sein MCW, Vol. 3, S. 23-24 SABCL, Vol. 29, S. 259-60

Sei ein Gefäß für die göttliche Offenbarung MCW, Vol. 6, S. 269 CWSA, Vol. 32, S. 12-13

Die Umwandlung des gesamten Lebens MCW, Vol. 3, S. 24-25 MCW, Vol. 3, S. 26-27 MCW, Vol. 3, S. 27-28

Vertrauen in die spirituelle Kraft MCW, Vol. 9, S. 303-05 MCW, Vol. 14, S. 219

Mit dem inneren Leben in Verbindung bleiben MCW, Vol. 3, S. 205-06

Verlagsprogramm

Bisher sind aus der Reihe Alles Leben ist Yoga folgende E-Books erschienen:

1. Hingabe und Gnade

2. Meditation

3. Yoga

4. Gebet und Japa

5. Aspiration

6. Körpererziehung

7. Schlaf und Träume

8. Krankheit - Ursachen und Heilung

9. Arbeit

10. Kollektiver Yoga

11. Geld

12. Liebe

13. Sadhana im Leben der Welt

***

Weitere E-Books (EPUB, PDF) aus der Sri Aurobindo Digital Edition:

Werke Sri Aurobindos

Savitri - Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

Das Rätsel dieser Welt - Sri Aurobindo

Die Mutter - Sri Aurobindo

Gedanken und Aphorismen - Sri Aurobindo

Briefe über den Yoga Bd. 1 - Sri Aurobindo

Briefe über den Yoga Bd. 2 - Sri Aurobindo

Briefe über den Yoga Bd. 3 - Sri Aurobindo

Briefe über den Yoga Bd. 4 - Sri Aurobindo

Die Offenbarung des Supramentalen - Sri Aurobindo

*

Werke der Mutter

Die spirituelle Bedeutung der Blumen - Die Mutter (nur PDF)

Der sonnenhelle Pfad - Die Mutter

Die Mutter über Erziehung

*

Kompilationen

Das seelische Wesen - Sri Aurobindo/Die Mutter

Inneres Wachsen - Sri Aurobindo/Die Mutter

Die inneren Kräfte - Sri Aurobindo/Die Mutter

Einführung in Sri Aurobindos epische Dichtung Savitri - Sri Aurobindo/Die Mutter

Grundlagen des Integralyoga - Sri Aurobindo/Die Mutter

*

Andere Autoren

Gedanken über das psychische Wesen - Josef Kemmer

Unsterbliche Rose - M. P. Pandit

Die Praxis des Integralen Yoga - M. P. Pandit

Wer ist Lilli? - Inge Hartmann

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Bestellungen auf Rechnung oder direkter Download (PayPal):

AURO MEDIA

www.auro.media

*

Weitere Webseiten des Verlages

www.integraler.yoga

www.savitri.center

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