Gedenken an Sri Aurobindo (2) - Sri Aurobindo - E-Book

Gedenken an Sri Aurobindo (2) E-Book

Sri Aurobindo

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Beschreibung

„In der Natur gibt es eine aufsteigende Evolution vom Stein zur Pflanze, von der Pflanze zum Tier, vom Tier zum Menschen. Da der Mensch zur Zeit die letzte Sprosse am Gipfel der aufsteigenden Evolution ist, betrachtet er sich als die letzte Phase in diesem Anstieg und ist der Meinung, es kann auf Erden nichts geben, was über ihm stünde. Hierin hat er unrecht. In seiner physischen Natur ist er beinahe noch ein Tier, ein denkendes und sprechendes Tier zwar, doch in seinen körperlichen Gewohnheiten und Instinkten nichtsdestoweniger ein Tier. Zweifellos kann die Natur mit einem so unvollkommenen Ergebnis nicht zufrieden sein; sie strebt danach, ein Wesen hervorzubringen, welches für den Menschen das sein wird, was der Mensch für das Tier ist, ein Wesen, das seiner äußeren Form nach ein Mensch bleiben wird, dessen Bewusstsein sich jedoch weit über das Mental und seine Versklavung an die Unwissenheit erhebt. Sri Aurobindo kam auf die Erde, um den Menschen diese Wahrheit zu lehren. Er sagte ihnen, der Mensch sei nur ein vergängliches Geschöpf, das in einem mentalen Bewusstsein lebe, jedoch die Möglichkeit besitze, ein neues Bewusstsein zu erlangen, das Wahrheitsbewusstsein, und dass er ein Leben zu leben vermag, das vollkommen harmonisch sei, gut und schön, glücklich und voll bewusst. Während seines ganzen Lebens auf Erden widmete sich Sri Aurobindo der Gewinnung jenes Bewusstseins in sich, das er supramental nannte, sowie der Aufgabe, den um ihn versammelten Menschen dabei zu helfen, es zu verwirklichen.“ (Die Mutter)

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Omsriaurobindomira

Alles

Leben

ist

Yoga

“All life is Yoga.” – Sri Aurobindo

Gedenken an Sri Aurobindo

II. Sri Aurobindos Botschaft

SRI AUROBINDODIGITAL EDITION

SRI AUROBINDO BHAVANBERCHTESGADENER LAND

www.sriaurobindo.center

VertriebAURO MEDIAVerlag und FachbuchhandelWilfried SchuhDeutschland

www.auro.media

eBook Design

SRI AUROBINDO DIGITAL EDITIONDeutschland, Berchtesgaden

ALLES LEBEN IST YOGAGedenken an Sri Aurobindo – II. Sri Aurobindos BotschaftAuszüge aus den Werken von Sri Aurobindo1. Aufl. 2022ISBN 978-3-96387-093-4

© Fotos und Textauszüge Sri Aurobindos und der Mutter:Sri Aurobindo Ashram TrustPuducherry, Indien

Blume auf dem Cover:Nymphaea caerulea (Egyptian blue Lotus). Blau.Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:Die Mutter gab dem blauen Lotus anlässlich des hundertsten Geburtstages von Sri Aurobindo im Jahr 1972 eine besondere Bedeutung: Der rote Lotus ist die Blume Sri Aurobindos. Aber eigens für die Hundertjahrfeier [1972] sollten wir den blauen Lotus wählen, die Farbe seiner physischen Aura, um den hundertsten Jahrestag der Manifestation des Höchsten auf Erden zu versinnbildlichen.

Anmerkung des Herausgebers

Einfache Auszüge aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter sollen für die Sadhana eine praktische Orientierung zu bestimmten Themen geben. Die Themen behandeln das gesamte Feld menschlicher Aktivitäten, denn wahre Spiritualität ist nicht eine Abkehr vom Leben, sondern die Kunst, das Leben zu vervollkommnen.

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

„Wahre Spiritualität bedeutet nicht, dem Leben zu entsagen, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.“ – Die Mutter

* * *

Inhalt

TitelseiteCopyrightAnmerkung des HerausgebersZitatI. ÜBER SCHÖPFUNG1. Dasein ist keine Illusion2. Das Wunder der Geburt3. Das Schlüsselwort des Rätsels der Erde4. Der nächste Schritt in der Evolution der Erde5. Das Schicksal unseres geplagten menschlichen Daseins6. Erhebe dich, überschreite dich, werde du selbstII. ÜBER YOGA1. Der alte Yoga und das neue Ziel2. Der Integrale Yoga3. Selbsthingabe – das Schlüsselwort des Yoga4. Die Göttliche Mutter und ihre VerkörperungIII. ÜBER SOZIOLOGIE1. Sri Aurobindo über Religion2. Wie die Gesellschaft das Individuum betrachten sollte3. Der Schlüssel zu menschlicher Einheit4. Sri Aurobindos Botschaft an das freie Indien5. Die Renaissance in Indien6. Sri Aurobindos Botschaft an die SadhaksIV. SRI AUROBINDOS BOTSCHAFT1. Die glorreiche Zukunft2. Das einzig WesentlicheANHANGQuellenangaben

Guide

CoverInhaltsverzeichnisStart

In der Natur gibt es eine aufsteigende Evolution vom Stein zur Pflanze, von der Pflanze zum Tier, vom Tier zum Menschen. Da der Mensch zur Zeit die letzte Sprosse am Gipfel der aufsteigenden Evolution ist, betrachtet er sich als die letzte Phase in diesem Anstieg und ist der Meinung, es kann auf Erden nichts geben, was über ihm stünde. Hierin hat er unrecht. In seiner physischen Natur ist er beinahe noch ein Tier, ein denkendes und sprechendes Tier zwar, doch in seinen körperlichen Gewohnheiten und Instinkten nichtsdestoweniger ein Tier. Zweifellos kann die Natur mit einem so unvollkommenen Ergebnis nicht zufrieden sein; sie strebt danach, ein Wesen hervorzubringen, welches für den Menschen das sein wird, was der Mensch für das Tier ist, ein Wesen, das seiner äußeren Form nach ein Mensch bleiben wird, dessen Bewusstsein sich jedoch weit über das Mental und seine Versklavung an die Unwissenheit erhebt.

Sri Aurobindo kam auf die Erde, um den Menschen diese Wahrheit zu lehren. Er sagte ihnen, der Mensch sei nur ein vergängliches Geschöpf, das in einem mentalen Bewusstsein lebe, jedoch die Möglichkeit besitze, ein neues Bewusstsein zu erlangen, das Wahrheitsbewusstsein, und dass er ein Leben zu leben vermag, das vollkommen harmonisch sei, gut und schön, glücklich und voll bewusst. Während seines ganzen Lebens auf Erden widmete sich Sri Aurobindo der Gewinnung jenes Bewusstseins in sich, das er supramental nannte, sowie der Aufgabe, den um ihn versammelten Menschen dabei zu helfen, es zu verwirklichen.

– Die Mutter

* * *

I.

ÜBER SCHÖPFUNG

Kapitel 1

Dasein ist keine Illusion

Das Dasein ist kein Glücksfall, keine zufällige Schöpfung von irgendjemandem, ein Ding, das unerklärlicherweise entstanden ist. Es trägt das WortGottes in sich, es ist erfüllt von einer verborgenen Göttlichen Gegenwart.

Das Dasein ist keine blinde Maschine, die irgendwie daherkam und eine planlose Bewegung ohne Ziel, Sinn und Zweck in Gang setzte. Das Dasein ist eine Wahrheit der Dinge, die sich durch einen allmählichen Prozess der Manifestation entfaltet, eine Evolution ihrer eigenen innewohnenden Wirklichkeit.

Das Dasein ist keine Illusion, eine Maya, die keinen Grund, keine Bestimmung hat zu existieren, nicht existieren kann, nicht existiert, sondern nur zu sein scheint. Eine mächtige Wirklichkeit manifestiert in sich selbst dieses wunderbare Universum.

*

Die Manifestation ist keine Episode des Ewigen. Sie ist sein Antlitz und sein Körper der Glorie, der unvergänglich ist, sie ist die Bewegung seiner Freude und seiner Macht...

*

Das Göttliche, das wir verehren, ist nicht nur eine ferne außerkosmische Wirklichkeit sondern eine halbverhüllte Manifestation, die uns hier im Universum gegenwärtig und nahe ist. Das Leben ist das Feld für eine noch nicht vollendete göttliche Offenbarung: wir sollen hier im Leben, auf der Erde, im Körper, – ihniva1, wie die Upanishaden betonen –, die Gottheit enthüllen; hier müssen wir ihre transzendente Größe, ihr Licht und ihre wunderbare Lieblichkeit unserem Bewusstsein zu etwas Wirklichem machen, es hier besitzen und, soweit das möglich ist, zum Ausdruck bringen.

*

...der Mensch ist ein sich entwickelnder Geist, der hier versucht, sich in den Formen von Mental, Leben und Körper zu finden und zu verwirklichen...

* * *

1 selbst hier.

Kapitel 2

Das Wunder der Geburt

Ich sah meine Seele als Reisende durch die Zeit

Von Leben zu Leben kosmische Wege gehen,

Dunkel in den Tiefen, erhaben auf den Höhen,