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Das ist das Buch der Stunde. Die schonungslose Analyse einer verfehlten Migrationspolitik von einem der renommiertesten forensischen Psychiater im deutschsprachigen Raum. Frank Urbaniok, der sich in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit mit tausenden von Gewalt- und Sexualstraftätern intensiv auseinandergesetzt hat , legt erstmals für Deutschland, Österreich und die Schweiz die drastischen Kriminalitätsquoten bestimmter Herkunftsländer dar. Und er zeigt auf, wie versucht wird, diese Fakten in der öffentlichen Diskussion zu verschleiern. Mit der Präzision des Wissenschaftlers und der Erzählweise des Beobachters menschlicher Abgründe präsentiert Urbaniok ein überzeugendes Konzept für die Lösung der Migrationskrise, die immer mehr zu einer Schicksalsfrage für unsere Gesellschaft wird. Seine politisch unabhängige Position und seine Expertise als Forensiker erlauben ihm dabei einen Gesamtblick und Schlussfolgerungen, die weit über übliche Analysen hinausgehen. Urbaniok fordert eine umfassende Migrationswende: Integrationsbemühungen zu forcieren, aber gleichzeitig die drängenden Migrationsprobleme wirksam zu bekämpfen sind keine Gegensätze, sondern sich ergänzende Elemente einer intelligenten Migrationspolitik. Die Vernünftigen müssen sich der Probleme annehmen, weil andernfalls radikale Kräfte profitieren und viele Bürger und Bürgerinnen das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates verlieren. Urbanioks Buch bietet dafür die Grundlage. Denn es beschreibt nicht nur faktenbasiert die Schattenseiten der Migration und ihre Gründe, sondern zeigt auch die notwendigen Lösungen auf.
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Seitenzahl: 349
Veröffentlichungsjahr: 2025
Schattenseiten der Migration: Zahlen, Fakten, Lösungen
Das ist das Buch der Stunde. Die schonungslose Analyse einer verfehlten Migrationspolitik von einem der renommiertesten forensischen Psychiater im deutschsprachigen Raum.
Frank Urbaniok, der sich in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit mit tausenden von Gewalt- und Sexualstraftätern intensiv auseinandergesetzt hat, legt erstmals für Deutschland, Österreich und die Schweiz die drastischen Kriminalitätsquoten bestimmter Herkunftsländer dar. Und er zeigt auf, wie versucht wird, diese Fakten in der öffentlichen Diskussion zu verschleiern.
Mit der Präzision des Wissenschaftlers und der Erzählweise des Beobachters menschlicher Abgründe präsentiert Urbaniok ein überzeugendes Konzept für die Lösung der Migrationskrise, die immer mehr zu einer Schicksalsfrage für unsere Gesellschaft wird. Seine politisch unabhängige Position und seine Expertise als Forensiker erlauben ihm dabei einen Gesamtblick und Schlussfolgerungen, die weit über übliche Analysen hinausgehen.
Urbaniok fordert eine umfassende Migrationswende: Integrationsbemühungen zu forcieren, aber gleichzeitig die drängenden Migrationsprobleme wirksam zu bekämpfen sind keine Gegensätze, sondern sich ergänzende Elemente einer intelligenten Migrationspolitik.
Die Vernünftigen müssen sich der Probleme annehmen, weil andernfalls radikale Kräfte profitieren und viele Bürger und Bürgerinnen das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates verlieren. Urbanioks Buch bietet dafür die Grundlage. Denn es beschreibt nicht nur faktenbasiert die Schattenseiten der Migration und ihre Gründe, sondern zeigt auch die notwendigen Lösungen auf.
Prof. Dr. med. Frank Urbaniok gilt als international führender Forensischer Psychiater mit dem Arbeitsschwerpunkt Gewalt- und Sexualstraftaten. Mit FOTRES entwickelte er ein eigenes diagnostisches System für die Risikobeurteilung von Straftätern. Urbaniok ist als Psychotherapeut, Gutachter, Supervisor, Buchautor und Berater für Unternehmen und Führungspersonen tätig.
Frank Urbaniok
Schattenseiten der MigrationZahlen, Fakten, Lösungen
Frank Urbaniok
Schattenseiten der Migration
Zahlen, Fakten, Lösungen
Webpage des Autors (Blog mit Texten, Artikeln und Videos):
frankurbaniok.com
YouTube-Kanal des Autors
youtube.com/frankurbaniok1
VOIMA Verlag
Lektorat: Liliane Ritzi
Covergestaltung VOIMA Verlag
Originalausgabe
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E-Book-Erstellung CPI books GmbH
ISBN E-Book 978-3-907442-54-8
ISBN Taschenbuch 978-3-907442-52-4
voima-verlag.ch
Vorwort
Teil 1:Was ist »Intelligente Migration«?
Teil 2:Zahlen und Fakten
Kriminalität: Zahlen 2017/2018
Kriminalität: Zahlen 2023
Soziale Probleme
Die Gründe
Zusammenfassung der Resultate
Teil 3:Die Desinformation
Level 1: Verwirrung stiften
Level 2: Warnungen
Level 3: Die Propaganda-Truppe
Gründe für ideologische Filter
Teil 4:Abschiebungen und Asylrecht
Abschiebungen
Asylrecht
Teil 5:Lösungen
Augen zu, Probleme weg?
Die Migrationswende
Transparenz: Fakten auf den Tisch
Steuerung des Zugangs – Wer kommt ins Land?
Steuerung der Migration im Inland
Fördern
Fordern
Rote Linien verteidigen (Repression)
Deutschland, Österreich, Schweiz
Geht da was?
Eckpunkte der Migrationswende
Ein kurzes Schlusswort
Berechnungsgrundlagen
Deutschland
Österreich
Schweiz
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Wie der Titel sagt, geht es in diesem Buch um die Schattenseiten der Migration, um Zahlen, Fakten und vor allem um Lösungen. Ich verweise auf Statistiken, Studien und somit auf wissenschaftliche Grundlagen. Das ist wichtig. Aber meine wesentliche Informationsquelle für dieses Buch ist mein eigener Erfahrungshintergrund. Seit mehr als 30 Jahren habe ich mit Straftätern, vor allem aus den Bereichen der Gewalt- und Sexualkriminalität, zu tun. Ich habe Tausende von Fällen gesehen und das aus einer Perspektive, in der es immer darum geht, die Taten und deren psychologischen Hintergründe genau zu verstehen. Mein Zugang zum Thema dieses Buchs ist daher nicht vorwiegend theoretischer Natur, sondern ich kenne das, was ich beschreibe, aus der Praxis. Die Zahlen, die ich Ihnen präsentieren werde, sind daher für mich keine Überraschung. Sie bestätigen lediglich das, was ich seit vielen Jahren beobachtet habe und bis heute tagtäglich sehe.
Dieses Buch hat eine spezielle Vorgeschichte.
Im Jahr 2020 habe ich »Darwin schlägt Kant« veröffentlicht (Urbaniok, 2020a). Darin enthalten war ein 30-seitiges Kapitel zur Ausländerkriminalität. Ich hatte ausführlich aufgearbeitet, dass es in der Politik und den Medien ein weitverbreitetes Argumentarium gibt, das dazu dient, die überproportionalen Kriminalitätsraten aus bestimmten Herkunftsländern kleinzureden und zu verschleiern. Die Argumente, die dabei verwendet werden, konnten widerlegt werden. Einige Kritiker, die meinen Argumenten nichts Sachliches entgegensetzen konnten, haben einen verbreiteten Reflex gezeigt: Mein Buch und ich wurden in eine rechtsradikale Ecke gerückt. Das ist Unsinn. Denn ich positioniere mich gegen alle radikalen Agitatoren, Populisten und Extremisten. Mir ist es egal, ob sie von rechts, von links, aus einer religiösen oder anderen weltanschaulichen Ecke kommen. Indem ich sie bekämpfe, sitze ich in den polarisierten ideologischen Diskussionen oft zwischen den Stühlen. Wie in diesem Buch bemühe ich mich um Wissenschaftlichkeit, Faktenbezug und Differenzierung. Den Vertretern reiner Lehren gefällt das nicht. Denn egal, wie sehr sie sich in ihren Ideologien auch unterscheiden mögen, letztlich sind sie alle aus demselben Holz geschnitzt.
Ich habe damals vielen überregionalen Zeitungen in Deutschland einen Artikel angeboten. Darin wollte ich meine, auch hier im Buch vertretene Position darlegen und die Fakten über Migrationsprobleme darstellen. Alle Zeitungen lehnten ab. Man wollte das Thema nicht anpacken.
Meine Argumente und meine Position habe ich seither in zahlreichen Vorträgen, Interviews und Publikationen dargelegt. Das Thema ist nicht weniger wichtig geworden, im Gegenteil ist es drängender als je zuvor.
Ende 2023 startete ich das vorliegende Buchprojekt. Mein Ziel war es, das Buch in einem politisch neutralen Verlag in Deutschland zu publizieren. Mein Agent stellte es im März 2024 auf der Leipziger Buchmesse vor. Die Resonanz war groß. Mehr als zehn Verlage bekundeten ihr Interesse. Mein Agent, der seit sehr vielen Jahren in der Buchszene unterwegs ist und viel Erfahrung hat, war euphorisch. Aufgrund der Reaktionen war er überzeugt, dass schon bald mehrere Angebote vorliegen würden. Aufgrund meiner früheren Erfahrungen war ich skeptisch. Leider bestätigten sich meine Befürchtungen. Einige Verlage sagten ab. Aber bei den meisten steckte das Projekt monatelang in einer Sackgasse fest. Die Lektoren befürworteten es. Die Verlagsleitungen und die dort vertretenen Juristen blockierten es. Man fand es gut, man fand es wichtig, aber man hatte Angst, das vermeintlich heiße Eisen anzupacken. Man fürchtete, in die Kritik zu geraten, einem Shitstorm ausgesetzt zu sein und, dass das Thema imageschädigend wirken könnte.
Es ist das, was ich »weiche Zensur« nenne. Wir haben keine zentrale Zensurbehörde wie in China, die vorgibt, was gesagt, was publiziert werden darf und was nicht. Aber wir haben eine Selbstverpflichtung breiter gesellschaftlicher Kreise. Sie wollen verhindern, dass die falschen Themen in die Öffentlichkeit kommen und dass die Bevölkerung »etwas missverstehen« könnte. Vor allem fürchtet man, in eine politische Ecke gerückt zu werden, in der die soziale Ächtung droht. Diese Haltung ist ein Armutszeugnis und pures Gift für eine offene demokratische Diskussion.
Dann fand ich einen Verlag in der Schweiz. Aber auch dort spürte ich von Anfang an einen Vorbehalt der Person, die im Verlag für das Buch verantwortlich war. So ließ denn auch folgende Stellungnahme nicht lange auf sich warten, nachdem ich das Manuskript abgegeben hatte:
»In der eingereichten Form können wir Ihr Werk nicht veröffentlichen, da es in weiten Passagen polemisch und nicht sachlich argumentiert. Es entspricht so nicht dem inhaltlichen und stilistischen Qualitätsstandard und damit den Werten, denen sich der Verlag verpflichtet fühlt.«
Also begab ich mich erneut auf die Suche. Einige Verleger äußerten sich sehr positiv über das Buch. Sie fürchteten aber negative Reaktionen, denen sie ihren Verlag und sich selbst nicht aussetzen wollten.
Diese Vorgeschichte des Buchs zeigt beispielhaft, was in unserer Gesellschaft schiefläuft: Wenn selbst renommierte Verlage so stromlinienförmig denken, dass sie sich vor kontroversen Themen fürchten und stattdessen auf ihr vermeintlich »politisch korrektes« Image achten statt sich für gesellschaftlich relevante Themen zu engagieren, dann haben sie ihre Funktion verloren. Sie reihen sich ein in die Bedenkenträger, Angsthasen und Vertreter der reinen – gewünschten – politischen Lehre. Mindestens ebenso bedenklich ist es, dass integre kleinere Verleger offensichtlich nicht unbegründet Angst hatten, dass nach einer Publikation Druck auf sie und ihren Verlag ausgeübt werden könnte.
Wie man sieht, konnte das Buch schließlich dennoch realisiert werden und ich möchte meiner unerschrockenen Verlegerin dafür danken. Mit diesem Buch verfolge ich das Ziel, zusammen mit meinen Leserinnen und Lesern, einen Impuls für die dringend notwendige politische Diskussion im gesamten deutschsprachigen Raum geben zu können.
Politische und öffentliche Diskussionen bewegen sich oft in ideologisch polarisierten Grabenkämpfen nach dem Motto: links oder rechts, schwarz oder weiß, entweder oder. Dadurch wird die Lösung drängender Probleme verschleppt und blockiert. Sie wachsen uns über den Kopf. Das gilt für viele Themen.
Westliche Demokratien haben viele Vorteile, aber sie neigen zu einer eklatanten Entscheidungs- und Handlungsschwäche. Mehr als je zuvor braucht es unideologische, pragmatische und wirksame Lösungen. Nötig ist eine Politik, die anpackt, statt Probleme rhetorisch zu bewirtschaften. Stichworte einer solchen Wende der Politik sind:
Statt Rechts oder Links: Differenzieren
Statt Entweder Oder: Das eine tun, das andere nicht lassen
Statt ideologischer Polarisierung: Lösungen, die funktionieren
Statt Hetze und Gebrüll: Vernunft, Fakten, Sachlichkeit
In diesem Geist widmet sich das vorliegende Buch dem Thema Migration und den damit zusammenhängenden Potenzialen und Problemen. Es ist ein Thema mit politischer Sprengkraft, weil es ideologisch festgefahren ist. Denn in allen politischen Lagern ist es mit vielen Emotionen verbunden.
Die großen Herausforderungen im Zusammenhang mit Migrationsproblemen zu bewältigen, ist aber eine Schicksalsfrage für unsere Gesellschaft. Gelingt diese Bewältigung, dann lässt sich das positive Potenzial von Migration nutzen. Gelingt sie nicht, dann droht dies unsere Gesellschaft tief zu spalten und schwer zu schädigen. Davon handelt dieses Buch.
Migration hat vielfältige Ursachen. Für die meisten westlichen Demokratien ist sie angesichts des demographischen Wandels und eines sich verschärfenden Arbeitskräftemangels wichtig. Viele Migrantinnen und Migranten sind ein Gewinn für die Gesellschaften, in die sie einwandern. Das trifft auch auf die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu. Es handelt sich um Personen, die kulturell belebende Elemente repräsentieren. Viele integrieren sich und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg und zur sozialen Stabilität ihrer neuen Heimatländer bei. Diese positiven Aspekte von Migration sind bereits heute wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Gesellschaft. Ihre Bedeutung wird in Zukunft nicht geringer werden, sondern wachsen.
Migration ist aber kein homogenes Phänomen. Darum gibt es nicht nur positive Effekte. Vielmehr existiert eine dunkle Seite der Migration. Sie ist mit Risiken und schädlichen Wirkungen verbunden. Diese Ausgangslage wäre nicht problematisch. Denn fast alle Dinge haben positive und negative Seiten, erwünschte Effekte und unerwünschte Nebenwirkungen.
Schlecht und gefährlich wird es immer dann, wenn Nebenwirkungen und schädliche Folgen kleingeredet, verschwiegen und ignoriert werden. Das führt dazu, dass sich die schädlichen Wirkungen ungebremst entfalten und potenzieren können. Genau das geschieht im Umgang mit Migration in den meisten westlichen Demokratien. Die Probleme werden weitgehend bagatellisiert und tabuisiert.
Das ist aus zwei Gründen nicht nur bedauerlich, sondern gefährlich. Erstens verhindert man damit, die Probleme zu lösen. Sie können sich ungehindert ausbreiten und einen immer größeren Schaden anrichten. Zweitens wird in der Bevölkerung Vertrauen verspielt. Denn die Menschen machen in ihrem eigenen Lebensumfeld Erfahrungen, die in den Medien und der Politik nicht ausreichend abgebildet werden.
Diese Diskrepanz ist ein Steilpass für Extremisten. Sie bewirtschaften diese Themen, um sie politisch auszuschlachten. Selbstverständlich sind Extremisten die letzten, von denen wir eine seriöse Darstellung der Fakten erwarten dürfen. Im Gegenteil nutzen sie diese Themen dafür, dumpfe Instinkte anzusprechen, Vorurteile zu schüren und Menschen aufzuhetzen. Aber so wie sich bei einem abwehrgeschwächten Organismus Pilze ausbreiten können, schaffen demokratische Gesellschaften mit der Verschleierung der bestehenden Probleme solchen Agitatoren den Boden, auf dem sie gedeihen.
Es greift daher viel zu kurz, wenn man den Vormarsch rechtspopulistischer und rechtsextremistischer Politiker, die generell etwas gegen Ausländer haben, nur darauf zurückführt, dass sie komplexe Probleme vereinfachen und skrupellose Propaganda betreiben. Viele von ihnen machen zwar genau das. Aber das erklärt nicht ihren aktuellen europa- und sogar weltweiten Erfolg. Dieser Erfolg ist im Wesentlichen auf das Versagen der etablierten demokratischen Kräfte zurückzuführen. Sie haben sich als unfähig erwiesen, die unbequemen Themen offen anzusprechen und sie zu lösen.
Das betrifft viele gemäßigte Bürger, die für vernünftige Lösungen zu gewinnen wären. Es sind Menschen, die die Substanz des demokratischen Gemeinwesens darstellen. Sie wenden sich aber frustriert und resigniert von einer Politik ab, der sie die Lösung der Probleme nicht mehr zutrauen.
Ein ehrlicher und lösungsorientierter Umgang mit Migration wird damit in vielen demokratischen Gesellschaften zur Schicksalsfrage. Das zeigt sich in besonderer Weise in Deutschland, aber in ähnlicher Weise auch in Österreich und der Schweiz. Es ist ein fataler politischer Fehler, die Probleme aus ideologischen Gründen zu tabuisieren. Das destabilisiert unsere Gesellschaft massiv und schadet übrigens auch den vielen integrierten Ausländern.
Es gilt der Grundsatz:
1. Fördern
2. Fordern und
3. rote Linien konsequent verteidigen
Für diejenigen, die dafür erreichbar sind, sind Integrationsbemühungen zu forcieren. Gleichzeitig ist es erforderlich, effizientere repressive Interventionsmöglichkeiten für integrationsunwillige oder integrationsunfähige Personen mit Migrationshintergrund zu schaffen. Einseitige Migrationsromantik, die die Schattenseiten der Migration ausblendet, verspielt das Potenzial, das durch die große Mehrheit integrierter Ausländer repräsentiert wird.
Gegen überproportionale Ausländerkriminalität und andere Migrationsprobleme anzukämpfen und sich gleichzeitig für die große Mehrheit der integrationswilligen und integrationsfähigen Ausländer und gegen Fremdenhass zu positionieren, sind keine Gegensätze. Es sind zwei Seiten derselben Medaille.
Sie auseinanderzureißen und in der üblichen ideologischen Polarisierung der einen oder anderen politischen Seite zuzuordnen, ist falsch. Das mündet in politischen Grabenkämpfen. Sie führen zu einer Entscheidungs- und Handlungsunfähigkeit, die unsere Gesellschaft massiv gefährdet.
Ohnehin verhindern holzschnittartig auf viele Phänomene übergestülpte politische Schablonen (links/rechts/grün/rot/gelb/schwarz/lila/lala/etc.) notwendige Differenzierungen und pragmatische Lösungen. Das eindimensionale politische Koordinatensystem mag manchem als universales Erklärungsmodell und dazu dienen, die eigenen Reihen zu schließen. Es gibt aber zwei Zauberworte, um Probleme sachgerecht, verhältnismäßig und effizient zu lösen. Sie lauten: »Ehrlichkeit« und »Differenzierung«. Von beidem sind wir beim Umgang mit Migrationsproblemen weit entfernt. Notwendig ist eine fundamentale Korrektur. Sie ist nötig in der politischen Diskussion. Vor allem aber sind Entscheidungen und Handlungen durch die politischen Entscheidungsträger nötig, um das einzuleiten, was ich »Intelligente Migration« nenne.
Hierfür will ich in diesem Buch werben. »Intelligente Migration« hat zwei Ziele:
1. Die bestehenden Probleme transparent auf den Tisch bringen und die Fakten benennen.
2. Einen Anstoß dafür geben, dass sich die vernünftigen politischen Kräfte dieses Themas und der Lösung der drängenden Probleme annehmen. Die Zeit der Ignoranz der Fakten und der Phrasendrescherei ist vorbei. Gefragt sind Lösungen. Nur so lässt sich das Vertrauen der Bevölkerung in die Handlungsfähigkeit des Staates zurückgewinnen.
Um diesem Ziel gerecht zu werden, werden in diesem Buch vier Themenblöcke abgehandelt.
○ Zahlen und Fakten zu überproportionaler Ausländerkriminalität und anderen Migrationsproblemen
○ Darstellung der Desinformation und ihrer Mechanismen, um das Thema unter den Tisch zu kehren
○ Allgemeine Ausführungen zu Abschiebungen und zum Asylrecht (Grundlagen)
○ Lösungen
Für eine sachliche Diskussion brauchen wir Zahlen und Fakten. Wenn ich im Folgenden auf die Statistiken der überproportionalen Ausländerkriminalität eingehe, werden meine Kritiker sofort rufen, dass das eine einseitige und negative Darstellung sei. Damit unterschätzen sie jedoch eine gute Statistik. Denn die Zahlen zur Ausländerkriminalität sind differenziert. Sie zeigen nicht nur, welche Staatsangehörigen eine erhöhte Kriminalitätsquote aufweisen. Sie machen auch transparent, dass es etliche Länder gibt, deren Angehörige bei uns weniger kriminell sind als die Inländerinnen und Inländer.
Überproportionale Ausländerkriminalität ist nicht das einzige, aber ein sehr wichtiges Migrationsproblem. Außerdem eignet es sich sehr gut dafür, Gründe für Migrationsprobleme zu verdeutlichen und die Mechanismen darzustellen, die verhindern, dass Probleme offen diskutiert und Lösungen gefunden werden. Zudem nehmen sehr viele Menschen Ausländerkriminalität, die sie in ihrem Alltag erleben, als ein ernstes Problem wahr.
Was muss man tun, wenn man aussagekräftige Zahlen haben will? Man muss die Kriminalitätsquoten deliktspezifisch und nationalitätenspezifisch berechnen. Das heißt, man nimmt die Anzahl der Personen mit einer bestimmten Nationalität, die eine bestimmte Straftat begangen haben. Also zum Beispiel die Anzahl von algerischen Staatsbürgern, die eine Körperverletzung begangen haben. Dann sucht man aus der Bevölkerungsstatistik die Anzahl der Algerier und setzt sie ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.
Also zum Beispiel: Im Jahr 2023 wurden 1116 Algerier gemäß der Polizeilichen Kriminalstatistik Deutschlands verdächtigt, eine gefährliche Körperverletzung verübt zu haben (eine gefährliche Körperverletzung ist eine schwere Straftat). 2023 lebten in Deutschland insgesamt 25.045 Algerier. Nun berechnet man die Quote auf 100.000 Personen. Das heißt, man beantwortet die Frage: wie viele Personen von 100.000 Algeriern begehen eine Körperverletzung? Also, wie ist die Kriminalitätsquote in Relation zum Bevölkerungsanteil? Wenn man das macht, dann ist die Quote für gefährliche Körperverletzungen bei Algeriern 4456 (berechnet auf 100.000 Personen).
Diese Quote setzt man nun in Beziehung zur Quote der Inländer. Im Jahre 2023 lebten in Deutschland 71.761.258 deutsche Staatsbürger. Von diesen haben 90.250 eine gefährliche Körperverletzung begangen. Gemessen am Bevölkerungsanteil ergibt das eine Kriminalitätsquote von 126 – ebenfalls auf 100.000 Personen bezogen.
Man sieht schon auf den ersten Blick, dass es zwischen 126 und 4455 einen sehr großen Unterschied gibt. Im letzten Schritt rechnet man nun diesen Unterschied aus. Man vergleicht die Quote der Deutschen (126) mit der Quote der Algerier (4456). Algerier begehen sehr viel häufiger gefährliche Körperverletzungen als Deutsche. Setzt man die genannten Quoten ins Verhältnis, so gehen genau 35,43-mal mehr Körperverletzungen auf das Konto von hier lebenden Algeriern. Rechnet man das nun auf Prozentwerte um, dann sind es +3443%. Man spricht also von einer Überrepräsentation von +3443%. Übrigens sah es mit den Algeriern vor fünf Jahren nicht besser aus. 2018 betrug die Überrepräsentation bei gefährlicher Körperverletzung +3678%. Man sieht, die Zahlen sind bemerkenswert konstant. Allerdings gibt es einen Unterschied: 2018 lebten in Deutschland 15.159 Algerier. 2023 waren es schon 25.045, also 65% mehr.
Wenn es 35,43-mal mehr sind, warum sind es dann +3443% und nicht +3543%? Also, warum sind uns 100% verloren gegangen? Das kommt daher, weil wir als Basis schon 100% nehmen und dann angeben, welcher Wert zusätzlich darüber hinausgeht (hier: 3443%) und eine Überrepräsentation darstellt. Das kann sprachlich etwas verwirrend sein. Denn wenn wir zum Beispiel eine Gruppe mit 100 Personen als Basis nehmen, dann ist eine Gruppe von 200 Personen zweimal so groß, aber die Überrepräsentation ist +100%.
Wenn Sie davon ausgehen, dass allein schon eine 100%ige Überrepräsentation eine deutlich erhöhte Rate ist, dann halten Sie sich fest. Sie werden nachfolgend Überrepräsentationen von +200%, +400%, +600%, +1000%, +2000% und mehr sehen.
Ich habe diese Zahlen schon einmal für die Jahre 2017/2018 für mein Buch »Darwin schlägt Kant« berechnet (Urbaniok, 2020a). Schauen wir einmal, was damals herauskam.
Wenn man die Kriminalitätsquoten für einzelne Nationalitäten berechnet, zeigen sich bei verschiedenen Ländern drastische Überrepräsentationen. Hier eine Auswahl, basierend auf der Bevölkerungsstatistik 2017 auf 100.000 Einwohner1 (Bundeskriminalamt, 2019a; Statistisches Bundesamt, 2019).
Von den 15 aufgeführten Ländern gibt es bei der gefährlichen Körperverletzung neun Länder mit mehr als 1000% und sogar drei Länder mit mehr als 2000% Überrepräsentation. Bei Sexualdelikten sind es vier Länder mit mehr als 1000%. Bei Delikten gegen Leib und Leben finden sich acht Länder mit mehr als 1000% und drei mit mehr als 2000%.
Die Problematik einer deutlich überrepräsentierten Ausländerkriminalität kommt auch in den Berichten des Bundeskriminalamts zum Thema der Zuwanderungskriminalität klar zum Ausdruck (Bundeskriminalamt, 2015-2018). Danach sind Flüchtlinge sowohl bei den Tatverdächtigen als auch bei den Betroffenen von Kriminalität gleichermaßen überrepräsentiert. Auch das kann nicht verwundern. Denn kriminelles Verhalten richtet sich oft zunächst einmal gegen Personen im direkten Nahraum.
Die bisher genannten Zahlen basieren auf der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)2. Wer erwartet, dass es bei den tatsächlich verurteilten Tätern besser aussieht, wird durch die Daten der Verurteilten-Statistik enttäuscht.
2017 gab es in Deutschland insgesamt 716.044 Straftaten, die zu Verurteilungen führten (ohne Straßenverkehrsdelikte: 557.066) (Statistisches Bundesamt, 2018a).
Die Zahlen der Verurteilten-Statistik entsprechen nach Abgleich mit der Bevölkerungsstatistik 2017 (jeweils bezogen auf 100.000 Einwohner) folgenden Überrepräsentationen von Ausländern gegenüber Deutschen (Statistisches Bundesamt, 2018a):
Raub, Erpressung etc.:
Ausländer: +267 %
Körperverletzung:
Ausländer: +204 %
Gefährliche Körperverletzung:
Ausländer: +297 %
Straftaten gegen das Leben:
Ausländer: +512 %
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Ausländer: +127 %
Vergewaltigungen etc.:
Ausländer: +448 %
In der Verurteilten-Statistik werden nur wenige Nationalitäten separat ausgewiesen. Hier können die Überrepräsentationen gegenüber Deutschen noch ganz andere Dimensionen erreichen. Eine Auswahl:
Straftaten gegen das Leben:
Iraker +784%, Marokkaner +1485%, Türken +688%
Vergewaltigungen etc.:
Iraker +1398%, Marokkaner +1044%, Türken +412%
Körperverletzung:
Iraker +351%, Marokkaner + 811%, Türken +299%
Gefährliche Körperverletzung:
Iraker +674%, Marokkaner +1401%, Türken +368%
Raub, Erpressung etc.:
Iraker +270%, Marokkaner +2820%, Türken +342%,
Die Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten finden sich am Ende der Kette der Strafverfolgung. Die Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten von heute sind die Verurteilten von gestern und die – zu Recht – Tatverdächtigen von vorgestern. Sie sind allerdings eine selektierte Gruppe für schwerere Straftaten. Denn es handelt sich um die Personen, bei denen eine Freiheitsstrafe und zum Beispiel keine Bewährungsstrafe ausgesprochen wurde. Bei den zum Stichtag einsitzenden Personen finden sich insgesamt folgende Häufigkeiten bestimmter Straftaten (Statistisches Bundesamt, 2018b):
Anzahl Personen
Raub, Erpressung etc.:
6249
Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit:
6436
Straftaten gegen das Leben:
3706
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
3485
Legt man wiederum die Bevölkerungsstatistik zugrunde, dann ergibt der Vergleich von ausländischen und deutschen Tätern bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner folgende Überrepräsentationen:
Raub, Erpressung etc.:
Ausländer: +259%
Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit:
Ausländer: +204%
Straftaten gegen das Leben:
Ausländer: +198%
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Ausländer: +91%
Ausländer sind also in allen vier Deliktbereichen deutlich überrepräsentiert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich in einer Strafgefangenenpopulation der Anteil der deutschen Täter grundsätzlich vergrößert. Denn sie können nicht abgeschoben werden. Berücksichtigt man ferner, dass in der Kategorie der Deutschen auch alle Personen deutscher Staatsbürgerschaft mit Migrationshintergrund enthalten sind, dann sind die Unterschiede mehr als markant.
Auch in der Strafgefangenen-Statistik findet sich keine genaue Differenzierung nach Nationalitäten. Es gibt lediglich Zahlen für ganze Regionen (z. B. Afrika, Amerika) und einige wenige Nationalitäten (z. B. Türkei, Irak). Schauen wir uns aus dieser beschränkten Auswahl die Zahlen für Afrikaner, Türken und Iraker an.
Raub, Erpressung etc.:
Afrikaner +1134%, Türken +402%, Iraker +207%
Gegen körperliche Unversehrtheit:
Afrikaner +1348%, Türken +259%, Iraker +369%
Straftaten gegen das Leben:
Afrikaner +660%, Türken +319%, Iraker +389%
Gegen sexuelle Selbstbestimmung:
Afrikaner +794%, Türken +106%, Iraker +273%
Jetzt werden einige von Ihnen sagen: Warum bringt uns Urbaniok alte Zahlen aus den Jahren 2017 und 2018? Vielleicht war es damals nicht gut, aber mittlerweile ist alles viel besser geworden. Zunächst ist es so, dass die verfügbaren Zahlen immer etwas hinterherhinken. Sie werden in der Regel erst im nächsten Jahr veröffentlicht. Darum liegen die Berechnungen immer ein oder zwei Jahre zurück.
Die damaligen, sehr drastischen Zahlen sind aber darum interessant, weil sie einen Vergleich ermöglichen. Denn man kann sich in der in der Tat folgende Frage stellen: Waren 2017 und 2018 einfach besonders schlechte Jahre oder sind die Zahlen Ausdruck eines generellen Problems?
Ich wusste schon, als die Zahlen von 2017 und 2018 publiziert wurden, dass es nicht eine zufällige Schwankung in zwei schlechten Jahren war. Denn die massiven Überrepräsentationen hatten sich schon in vielen Jahren in der Vergangenheit in sehr ähnlicher Weise gezeigt. Für das vorliegende Buch habe ich alles noch mal neu mit aktuellen Zahlen berechnet. Diesmal nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Schweiz und Österreich, also fast den gesamten deutschsprachigen Raum.
Es ist allerdings mühsam, das auszurechnen. Denn die Zahlen sind nicht einfach auf Knopfdruck verfügbar. Man muss sie selbst ausrechnen und sich mit den verschiedenen Statistiken gut auskennen, um aussagekräftige Zahlen zu erhalten. Diese Zahlen machen klar, dass wir es mit einem großen Problem zu tun haben: Personen aus bestimmten Herkunftsländern sind in der Kriminalität massiv gegenüber Inländern überrepräsentiert. Auf die Gründe dafür werde ich später noch ausführlich zu sprechen kommen.
Ich will den Lesefluss nicht mit wissenschaftlichen und technischen Details stören und meine Leserinnen und Leser langweilen. Deswegen habe ich die Details zu den Berechnungen und zur Methodik im Anhang zusammengefasst. Hier möchte ich mich lediglich auf einen Hinweis beschränken.
Zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Unterschiede in der Zusammensetzung der Migranten. Manche Nationalitäten sind nur in geringer Anzahl vertreten. Wenn es nur wenige Personen einer Nationalität gibt, können die Ergebnisse stark schwanken. So gab es in Österreich Anfang 2024 zum Beispiel nur 297 Personen aus Guinea. 14 dieser Personen wurden im Jahr 2023 beschuldigt, eine Körperverletzung begangen zu haben.
Weil 14 von 297 Personen ein hoher Anteil ist, ist die Überrepräsentation mit +1468% sehr hoch. Die statistische Aussagekraft ist aber stark eingeschränkt. Denn hier machen 10 Täter mehr oder weniger einen großen Unterschied. Darum wurden bei den Berechnungen in diesem Buch Nationalitäten mit einem geringeren Bevölkerungsanteil nicht berücksichtigt (Details siehe Anhang).
Auch wenn Nationalitäten mit geringer Anzahl aus methodischen Gründen ausgeklammert wurden, sind die Zahlen nicht belanglos. Wenn 14 von 297 Personen aus Guinea in Österreich wegen einem Gewaltdelikt registriert sind, so ist es unwahrscheinlich, dass es unter den 283 Personen, die keine Körperverletzung begangen haben, keine weitere Person gibt, die Ähnlichkeiten zu den 14 Personen hat und ebenfalls zu Gewalt neigt. Die Bevölkerungszahl ist zwar für eine statistisch belastbare Aussage zu klein, weil bei einer so geringen Anzahl der Zufall eine größere Rolle spielen kann. Die hohe Überrepräsentation von +1468% ist aber dennoch ein Warnzeichen. Denn würden im Fall, dass der Nationalitäteneffekt vorhanden ist, jetzt durch weitere Zuwanderung nicht mehr nur 297 Personen aus Guinea, sondern mit 29.700 hundertmal so viele ähnliche Personen in Österreich leben, dann wäre es sehr überraschend, wenn diese 29.700 Personen nicht auch eine überproportionale Kriminalitätsquote hätten.
Denn bei einer so hohen Kriminalitätsquote ist es praktisch ausgeschlossen, dass es sich nur um einen Zufall handelt. Vielmehr spricht die drastische Überrepräsentation dafür, dass es sich um eine Gruppeneigenschaft handelt, die diese Gruppe von der Vergleichsgruppe unterscheidet. Gruppeneigenschaft heißt nicht, dass jeder in dieser Gruppe eine kriminelle Disposition hat. Es bedeutet aber, dass in dieser Gruppe kriminelle Dispositionen sehr viel häufiger sind als in der Vergleichsgruppe der Inländer.
Zudem stimmt der Blick über die Grenzen nicht zuversichtlich. In Deutschland gibt es 23.975 Personen aus Guinea. Und wie sieht es dort im Nachbarland mit der Quote für Körperverletzung aus? Sie ahnen es schon. Schlecht sieht es aus. Bei Körperverletzungen sind es +1078% und bei gefährlichen Körperverletzungen sogar +1459%. Die Zahlen sind damit sogar erstaunlich ähnlich zur Quote in Österreich, obwohl sich diese dort auf eine achtzigmal geringere Bevölkerungsgruppe bezieht.
Das Beispiel verdeutlicht Folgendes: Aus statistischen Gründen fallen viele Länder mit sehr hohen Quoten aus der Berechnung heraus. Das bedeutet aber nicht, dass diese Länder unproblematisch sind. Vielmehr sollte man es bereits als Warnzeichen verstehen, wenn die Kriminalitätsquoten bei (noch) kleinem Bevölkerungsanteil sehr hoch sind.
Nun aber die aktuellen Zahlen.
In der Tabelle sind 25 Länder aufgeführt. Die Spanne der jeweiligen Top Ten ist:
Raub:
+2959% (Marokko) bis +12685% (Algerien)
Körperverletzung:
+831% (Tunesien) bis +1869% (Algerien)
Gefährliche Körperverletzung:
+1426% (Tunesien) bis +3443% (Algerien)
Straftaten gegen das Leben:
+1031% (Gambia) bis +3363% (Algerien)
Sexualdelikte:
+1324% (Tunesien) bis +2114% (Gambia)
Es gibt Nationalitäten, die höhere Quoten haben als Türken. Die Türkei wurde dennoch in die Tabelle aufgenommen. Das hat folgenden Grund: Türken sind in Deutschland die größte Ausländergruppe. Ihre Migration begann bereits in den 1960er-Jahren durch ein Abkommen zwischen Deutschland und der Türkei, sodass sich die Gruppe bereits seit mehreren Generationen in Deutschland befindet. Deswegen gibt es eine große Anzahl gut integrierter Türken. Wenn man diese Faktoren berücksichtigt, ist es bemerkenswert, dass eine konstante Überrepräsentation in der Kriminalität besteht. Zudem ist zu bedenken, dass es viele eingebürgerte Türken gibt. Sie erscheinen in der Statistik nicht mehr als Türken, sondern als Deutsche. Dieser Effekt würde unter der Annahme, dass auch diese Türken überproportional viele Delikte verursachen, statistisch die Quoten der Türken verringern und die Quoten der Deutschen erhöhen (die später noch dargestellten Studien aus Schweden und eine eigene Erhebung aus der Schweiz sprechen für einen solchen Effekt).
Wenn man das alles bedenkt, dann sind Überrepräsentationen von mehr als +160% bei Sexualdelikten oder +244% bei Straftaten gegen das Leben erheblich. Denn die Zahlen bedeuten, dass Türken 2023 bei Sexualtaten mit +160% proportional zur Bevölkerungsanzahl mehr als doppelt und bei Straftaten gegen das Leben mit +244% mehr als dreimal so häufig in Erscheinung getreten sind als Deutsche. Dieser Befund ist ein deutlicher Hinweis dafür, dass problematische kulturelle Prägungen nicht einfach nach kurzer Zeit verschwinden. Sie können über Generationen bestehen bleiben.
Leider gibt es in der Verurteilten-Statistik kaum eine Differenzierung nach Nationalitäten. Daher muss man die Zahlen zunächst einmal auf die Gesamtpopulation aller Ausländer beziehen.
Für das Jahr 2022 ergeben sich bei den Verurteilten nach Abgleich mit der Bevölkerungsstatistik folgende Überrepräsentationen:
Raub, Erpressung etc.
Ausländer: +221%
Körperverletzung:
Ausländer: +194%
Gefährliche Körperverletzung:
Ausländer: +248%
Straftaten gegen das Leben:
Ausländer: +213%
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Ausländer: +111%
Vergewaltigungen etc.:
Ausländer: +255%
Wie schon erwähnt werden in der Verurteilten-Statistik und in der Strafgefangenenstatistik nur wenige Nationalitäten separat ausgewiesen. Hier wieder eine Auswahl:
Auch für Österreich fallen für die Berechnungen in diesem Buch wieder einige Herkunftsländer mit erheblichen Überrepräsentationen weg, weil ihr Bevölkerungsanteil nicht die für Österreich gesetzte Grenze von 1000 Personen überschreitet. So sind beispielsweise 729 Personen aus Gambia wie folgt überrepräsentiert:
Raub +1582%, Körperverletzung +630%, schwere Körperverletzung +4287%, Sexualdelikte +1557%. Zwar sind die Quoten aufgrund der geringen Bevölkerungszahl schwankungsanfällig und deshalb statistisch unsicher. So wie die Zahlen anderer Nationalitäten mit geringem Bevölkerungsanteil und hohen Kriminalitätsquoten sind sie aber ein Warnsignal.
Zunächst ist festzuhalten, dass Ausländer gegenüber Österreichern im Strafvollzug sehr stark überrepräsentiert sind:
Alle Delikte:
+766%
Vermögensdelikte:
+931%
Leib und Leben:
+609%
Sexualstraftaten:
+483%
Hier eine Auswahl von zehn auffälligen Herkunftsländern. Die Türkei ist mit aufgeführt, weil es ein Land mit einem hohen Bevölkerungsanteil ist.
Für die Schweiz habe ich mit 4000 Personen einen viermal höheren Grenzwert als für Österreich definiert, ab dem ich für einzelne Nationalitäten Kriminalitätsquoten berechnet habe. Das hat zwei Gründe. Die Schweiz hat erstens mit 27% der ständigen Wohnbevölkerung einen erheblich höheren Ausländeranteil als Österreich mit rund 20%. In der schweizerischen polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden zweitens Nationalitäten nicht separat erfasst, wenn es weniger als 100 beschuldigte Personen gibt. Sie werden dann in einer Sammelkategorie »übrige Nationalitäten« einsortiert. 100 Verdächtige ist ein hoher Grenzwert. Er führt dazu, dass 5698 Personen in der Kategorie der »übrigen Nationalitäten« verschwinden. Das sind mehr als 11% aller ausländischen Tatverdächtigen, bei denen die Nationalität nicht ausgewiesen wird. Oder sollte man besser sagen: bei denen die Nationalität versteckt wird?
Dadurch erscheinen Länder wie zum Beispiel Ägypten (2587 Personen der ständigen Wohnbevölkerung), Angola (2074), Senegal (1711), Pakistan (2850), Nigeria (2435), Côte d’Ivoire (1777, früher Elfenbeinküste), Montenegro (2444) gar nicht in der Kriminalstatistik.3 In der Summe führen beide Gründe dazu, dass es in der PKS der Schweiz (für die Wohnbevölkerung) gar keine Nationalitäten gibt, die einen geringeren Bevölkerungsanteil als 4000 Personen haben.
Außerdem ist eine Differenzierung nach unterschiedlichen Delikten leider nur sehr eingeschränkt möglich. Denn es werden für die Delikte nur grobe Sammelkategorien genannt.
Ferner hat die PKS der Schweiz eine Besonderheit. Die Zahlen werden getrennt nach ständiger Wohnbevölkerung, Asylbevölkerung und »übrige Ausländer angegeben. Das erschwert die Berechnungen. Zur ständigen Wohnbevölkerung werden Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gezählt, die eine Aufenthaltsbewilligung für mindestens 12 Monate haben, oder sich bereits mindestens 12 Monate in der Schweiz aufhalten.
Für die ständige Wohnbevölkerung sehen die Zahlen der Überrepräsentationen so aus:
Das sind für die ständige Wohnbevölkerung bereits deutlich erhöhte Kriminalitätsquoten. Bei dieser Betrachtung wird die Kriminalität bestimmter Herkunftsländer allerdings optisch verschleiert.
So kommen zum Beispiel bei den Algeriern zu den 137 beschuldigten Personen sage und schreibe 1205 hinzu, wenn man beschuldigte Algerier aus der Asylbevölkerung mitberücksichtigt. Eine zusätzliche Berücksichtigung beschuldigter Algerier aus der Gruppe »übrige Ausländer« würde die Zahl nochmals um drastische 1787 erhöhen. »Übrige Ausländer« bedeutet in der Schweizer PKS illegal anwesende Personen (inklusive abgewiesene Asylbewerber), legal anwesende Personen ohne ausweispflichtigen Status (Touristen, Besucher) oder Personen mit kurzfristigen Arbeitsaufenthalten.
Würde man alle drei getrennten Gruppen – ständige Wohnbevölkerung, Asylbevölkerung und übrige Ausländer – gemeinsam berechnen, dann würden sich für viele Länder erheblich höhere Quoten ergeben. Hier einige Beispiele:
Diese Kriminalitätsquoten beziehen sich immer auf den Anteil der Bevölkerung der jeweiligen Nationalitäten. Allerdings sind die für diese Berechnung verfügbaren Bevölkerungsstatistiken zu ungenau. Denn man bräuchte präzise Zahlen zur ständigen Wohnbevölkerung, Asylbevölkerung und zu den »übrigen Ausländer« für jede Nationalität. Auch wenn die Zahlenbasis daher unsicher ist, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass für viele Nationalitäten die Quoten deutlich zu gering ausfallen, wenn man sie nur auf die ständige Wohnbevölkerung bezieht. Wenn zum Beispiel Algerier in der obigen Statistik eine Quote von +26826% haben, so kann man eine solch hohe Quote nicht mit den statistischen Unsicherheiten wegerklären. Selbst wenn man hypothetisch annehmen würde, dass in der Bevölkerungsstatistik viele Tausend Algerier nicht erfasst sind, würde die Quote nicht in einen moderaten Bereich sinken.
Jedenfalls wird es durch die Absonderung der Gruppe der Asylbevölkerung und der Gruppe der »übrigen Ausländer« erschwert, die Kriminalität bestimmter Herkunftsländer präzise zu berechnen. Die beiden Statistiken sind daher vom Bundesamt für Statistik auch mit dem Hinweis versehen, dass man die Kriminalitätsquoten für die beiden genannten Gruppen gar nicht berechnen kann. Richtig ist, dass man sich einiges einfallen lassen muss, um die Schwierigkeiten zu überwinden und die Kriminalität der beiden Gruppen zuverlässig einzuschätzen. Verzichten sollte man hierauf aber nicht, denn sonst würde man nur ein sehr unvollständiges Bild erhalten.
Dass die Gruppen der Asylbevölkerung und der »übrigen Ausländer« in der PKS massiv gesteigerte Kriminalitätsquoten haben, erkennt man auf den ersten Blick.
28.221 Ausländer in der ständigen Wohnbevölkerung wurden 2023 einer Straftat beschuldigt. Die Anzahl der »übrigen Ausländer« sollte sehr viel geringer sein, weil es eine viel kleinere Gruppe ist. Dennoch ist die Anzahl der beschuldigten Personen dieser sehr viel kleineren Gruppe mit 22.106 sehr hoch und damit markant erhöht.
Für diese beiden Gruppen wurden folgende Überrepräsentationen berechnet:
Als Berechnungsgrundlage für die Quoten habe ich eine Asylbevölkerung von 130.962 Personen und 65.794 »übrige Ausländer« verwendet. Im Anhang ist dargelegt, wie sich diese Referenzzahlen genau zusammensetzen.
Asylfälle werden genau registriert und die Zahl ist im Hinblick auf die Anzahl der jährlichen Asylanträge plausibel. Daher sollte die Größenordnung der Asylbevölkerung gut erfasst sein. Sogar wenn man als »Stresstest« hypothetisch davon ausgehen würde, dass die Asylbevölkerung eigentlich doppelt so groß wäre, bliebe immer noch eine deutliche Überrepräsentation bestehen (Leib und Leben: +234%, Sexualdelikte: +141%, Alle Delikte: +271%). Die Simulation zeigt, dass die Quote für die Asylbevölkerung in jedem Fall markant erhöht ist.
Unsicherer ist die Referenzzahl für die übrigen Ausländer. Darum wurden hier drei weitere Szenarien berechnet. Selbst wenn die Bevölkerungszahlen doppelt, fünfmal oder sogar zehnmal höher wären, wären die Kriminalitätsquoten immer noch deutlich erhöht. Eine Verdopplung liegt im Bereich des Möglichen, eine Verfünffachung ist bereits sehr unwahrscheinlich und eine Verzehnfachung praktisch ausgeschlossen.
Selbst bei einer Verzehnfachung der Referenzzahl bleibt eine Überrepräsentation bestehen.
Zusammenfassend ist auch angesichts der Simulationen festzuhalten: Die Kriminalitätsquote ist für die Asylbevölkerung und die »übrigen Ausländer« drastisch gesteigert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese stark erhöhten Kriminalitätsquoten nicht für einzelne Nationalitäten berechnet werden konnten. Wäre das möglich, wären für einzelne Länder noch höhere Quoten zu erwarten.
Die Verurteilten-Statistik, die nach Delikten differenziert, weist keine Nationalitäten aus. Die Straftaten werden lediglich nach den folgenden vier Kategorien unterschieden:
○ Schweizer
○ Ausländer (total)
○ Ausländer mit B-, C- und Ci- Ausweis
○ Andere Ausländer
Ausländer mit B-, C- oder Ci-Ausweis sind Personen mit längeren Aufenthaltsberechtigungen. Es handelt sich in der Regel um besser integrierte Ausländer, die häufiger als andere Ausländergruppen einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Für die »anderen Ausländer« wurden als Referenzgröße die beiden in der PKS genannten Kennzahlen für die Asylbevölkerung und die übrigen Ausländer addiert (= 196.756). Aus den gleichen Gründen wie bei der PKS wurden die Quoten wiederum in drei Szenarien (Bevölkerungszahl x 2, x 5, x 10) berechnet.
Eine Verzehnfachung ist absurd übertrieben, denn dann das wäre eine Bevölkerungszahl, die statt 196.756 fast 2 Millionen betragen würde. Dennoch bleiben selbst bei dieser völlig übertriebenen Simulation für alle Delikte Überrepräsentationen bestehen.
Damit ist auch bei den verurteilten Personen die Gruppe der »anderen Ausländer« sehr stark überrepräsentiert.
Für die Personen mit B- und C-Ausweis (ständige Wohnbevölkerung) können nationalitätenspezifische Quoten (allerdings nicht für einzelne Straftatbestände) berechnet werden. Hier sind wieder die bekannten Herkunftsregionen stark überrepräsentiert. Eine Auswahl:
Algerien:
+810%
Dominikanische Republik:
+518%
Irak:
+290%
Iran:
+232%
Kamerun:
+589%
Kongo (DR):
+985%
Kosovo:
+232%
Marokko:
+387%
Tunesien:
+582%
Türkei:
+214%
Und es gibt die Anderen, zum Beispiel:
Belgien:
-18%
China:
-41%
Deutschland:
-4%
Dänemark:
-77%
Griechenland:
-47%
Indien:
-48%
Irland:
-91%
Kanada:
-12%
Niederlande:
-4%
Schweden:
-71%
In der Schweiz stehen in 89 Institutionen insgesamt 7196 Haftplätze zur Verfügung. Auf Basis der Stichtagserhebung für das Jahr 2023 waren 6445 Personen inhaftiert. Da es für die Strafgefangenen keine Differenzierung nach Delikten gibt, kann nur ein Vergleich zwischen Schweizern und Ausländern ohne Bezug auf bestimmte Delikte erfolgen.
Der Insassenbestand betrug bezogen auf 100.000 Personen bei Schweizern 28,53 und bei Ausländern 187,7.4 Das bedeutet, dass man unter 100.000 zufällig ausgewählten Schweizern rein mathematisch wahrscheinlich etwa 29 inhaftierte Personen finden würde, und bei 100.000 Ausländern etwa 188 inhaftierte Personen. Wem 188 Personen jetzt als eine geringe Anzahl vorkommt, der muss sich vergegenwärtigen, dass die Anzahl (aktuell) inhaftierter Personen eine sehr selektierte Gruppe und damit nur die Spitze eines Eisbergs ist.
Das entspricht einer starken Überrepräsentation von inhaftierten Ausländern gegenüber Schweizern in Höhe von +558%.
Unsere Forschungsgruppe hat mehr als 2500 Fälle häuslicher Gewalt analysiert. Es handelte sich um eine regionale Vollerhebung. Das bedeutet, dass alle Fälle erfasst wurden, in denen die Polizei im Zeitraum vom 1. April 2007 bis zum 31.Dezember 2009 im Kanton Zürich zu einem Fall von häuslicher Gewalt gerufen wurde. Es handelte sich um 2642 Fälle, die durch 2306 Täter begangen wurden. Personen mit Migrationshintergrund waren mit einem Anteil von 57,2% massiv überrepräsentiert (Anteil an der männlichen Wohnbevölkerung im Kanton Zürich: 25,3%). 22% hatten eine Vorstrafe wegen eines schweren Gewalt- oder Sexualdelikts. Personen mit Migrationshintergrund hatten signifikant häufiger eine Vorstrafe wegen eines schweren Gewalt- und Sexualdelikts (32%) als Personen ohne Migrationshintergrund (25%). Ein noch genaueres Bild ergibt sich, wenn man die Täter weiter nach Nationalitäten aufschlüsselt. Ausländer aus dem EU-Raum (alte EU-15) hatten einen niedrigeren Anteil als der Durchschnitt der Wohnbevölkerung. Um ein Vielfaches und höchst signifikant überrepräsentiert waren hingegen Personen vom Balkan, aus der Türkei und aus Afrika. Mit einer Quote von 20,3% waren auch Personen mit muslimischem Glauben deutlich überrepräsentiert (Anteil an der männlichen Wohnbevölkerung im Kanton Zürich: 5,3%). Die meisten Personen übten im Übrigen einen Beruf aus, waren also nicht auf Sozialhilfe angewiesen (Endrass et al., 2021; Guanziroli, 2012).
Diese Studie belegt die starke Überrepräsentation von Tätern bestimmter Herkunftsländer auch im Bereich der häuslichen Gewalt. Die Zahlen stehen im Einklang mit den vorangehend dargestellten Quoten aus den Schweizer Kriminalitätsstatistiken.
Wir müssen uns noch unbedingt ein anderes Ergebnis der Analysen anschauen: Es gibt sehr viele Länder, mit denen es wenige oder gar keine Probleme gibt. Hier eine Auswahl fünfzehn solcher Länder für Deutschland gemäß der PKS 2023:
In der Schweiz und in Österreich ergibt sich hinsichtlich der problemlosen Länder eine große Übereinstimmung mit diesen Zahlen Deutschlands.
Im gesamten deutschsprachigen Raum nimmt der Bevölkerungsanteil der Länder mit hohen Kriminalitätsquoten weiter zu. Zum Teil sind die Steigerungsraten markant. Viele Länder mit besonders hohen Kriminalitätsquoten legen besonders stark zu. Wenn man sich die Zahlen anschaut, könnte man fast den Eindruck gewinnen: umso höher die Kriminalitätsquoten, umso offener sind die Türen. Eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht.
Die Nationalitäten, die in den PKS-Tabellen angegeben sind, haben alle erhöhte Kriminalitätsquoten. Die Entwicklung des Bevölkerungsanteils stellt sich wie folgt dar:
Deutschland:
Zuwachs 10 Jahre (2014 bis 2023):
+2.857.451
Davon Zuwachs letzte 5 Jahre (2019-2023):
+963.980
Alle 25 Länder in der PKS-Tabelle haben ihren Bevölkerungsanteil kontinuierlich gesteigert.
Österreich
Zuwachs 10 Jahre (2015 bis 2024):
+270.870
Davon Zuwachs letzte 5 Jahre (2020-2024):
+106.421
Schweiz
Zuwachs 10 Jahre (2015 bis 2024):
+125.023
Davon Zuwachs letzte 5 Jahre (2020-2024):
+68.345
Es gibt Faktoren, durch die die Überrepräsentationen optisch verschleiert werden.
Da ist zunächst einmal der häufig vorgenommene Vergleich zwischen der gesamten Gruppe der Inländer und der gesamten Gruppe der Ausländer zu nennen.
Sie haben vorangehend gesehen, dass es Länder mit sehr niedrigen Kriminalitätsquoten gibt. Wenn man alle Ausländer in einen Topf wirft, dann profitieren dadurch die Nationalitäten, die stark überrepräsentiert sind. Ihre hohen Quoten werden verdünnt. Dadurch reduziert sich beim Vergleich mit den Inländern der Unterschied. Deswegen ist es so wichtig, die Berechnungen für die einzelnen Nationalitäten separat vorzunehmen. Denn es gibt sehr große Unterschiede in der Kriminalitätsbelastung zwischen verschiedenen Nationalitäten. Also: Wenn man Inländer mit allen Ausländern gesamthaft vergleicht, werden die Unterschiede zugedeckt.
Noch bedeutsamer ist aber ein anderer Punkt. Er ist ein großes Tabu.
Im gesamten deutschsprachigen Raum sind kaum Daten zum Zusammenhang zwischen dem Migrationshintergrund von Eingebürgerten und Kriminalität verfügbar. Es gibt aber deutliche Hinweise dafür, dass Eingebürgerte aus bestimmten Herkunftsländern erhöhte Kriminalitätsquoten haben. Schlimmer noch: die kulturspezifischen Prägungen, die in diesen erhöhten Quoten zum Ausdruck kommen, verschwinden in den nachfolgenden Generationen nicht einfach (vgl. Mattern, 2021; Khoshnood et. al. 2025). Zum Teil verstärken sie sich sogar in der zweiten und dritten Generation. Wieder ist es wichtig, hier Transparenz herzustellen. Oft wird argumentiert, es sei diskriminierend und würde Vorurteile fördern, wenn man solche Daten veröffentlicht. Das Gegenteil ist richtig. Denn wenn es tatsächlich nur Vorurteile wären, dass ein solcher Zusammenhang besteht, dann würden diese ja durch die Daten entkräftet. Falls es keine Vorurteile, sondern Fakten sind, ist es wichtig, die Probleme zu benennen, um ihnen begegnen zu können. So oder so: Die Fakten müssen auf den Tisch.
Weil es in den Statistiken keine Daten dazu gibt, habe ich eine eigene Anfrage gestartet. Ich habe die größte Justizvollzugsanstalt in der Schweiz gebeten, mir Zahlen zur Zusammensetzung der Insassen zur Verfügung zu stellen und dabei nicht nur Schweizer und Ausländer zu unterscheiden. Ich habe gebeten, die Personen mit einem Schweizer Pass in zwei Gruppen zu unterteilen in: A) Insassen mit Migrationshintergrund5 und B) Insassen ohne Migrationshintergrund. Hier ist das Resultat:
Total:
320
(100%)
Ausländer:
224
(70%)
Schweizer:
96
(30%)
Das ist zunächst der bekannte Befund. Ausländer sind massiv überrepräsentiert. Bei einem Ausländeranteil von 26.52% in der Bevölkerung und einem Anteil von 70% bei den Insassen beträgt die Überrepräsentation im Gefängnis +277%. Bedenkt man, dass Ausländer abgeschoben werden können, ist das eine sehr starke Überrepräsentation. Interessant sind aber vor allem die Zahlen zum Migrationshintergrund von Insassen mit Schweizer Pass:
Schweizer
ohne
Migrationshintergrund:
49
(51%)
Schweizer
mit
Migrationshintergrund:
47
(49%)
An diesen Zahlen sieht man zweierlei:
Der Anteil von Schweizern ohne Migrationshintergrund an der Gesamtheit der Insassen der Justizvollzugsanstalt beträgt gerade einmal 15%. Das heißt: Müsste man sich nur um Täter ohne Migrationshintergrund kümmern, dann würde man 85% der Gefängnisplätze gar nicht brauchen. Das ist eine eindrucksvolle Zahl.