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Der erste Teil befasst sich mit der Schulgeschichte in Hettstadt. Im zweiten Teil finden sich viele Bilder aus den 1950ern, die zeigen wie man in Hettstadt zu feiern wusste.
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Seitenzahl: 26
Veröffentlichungsjahr: 2022
Für Ellen
Schule vom Beginn bis zur Gründung des Schulverbands
Bilder von Festen und Feiern in den 1950er Jahren in historischen Bildern aus der Sammlung von Mike Geis.
Zur Verfügung gestellt von Bürgern aus Hettstadt
Mike Geis, Hettstadt 2022
Das Schulwesen in Hettstadt
Vom Beginn bis zur Gründung des Schulverbandes
Quellenangabe
Feste in den 1950ern in Bildern
Erntedankfest
Vom Beginn bis zur Gründung des Schulverbandes
Zur Einweihung der neuen Schule in Hettstadt im Jahr 1960 hielt Hauptlehrer Theo Theuerkaufer einen Vortrag über die Geschichte der Schule.
In seiner Rede hieß es, dass die Schule seit dem Jahr 1465 besteht. Leider sind die Quellen, die er nutzen konnte, nicht mehr auffindbar, so dass diese Aussage nicht überprüft werden kann.
Die erste gesicherte Angabe einer Schule in Hettstadt stammt aus einem Visitationsprotokoll des Dekanats Karlstadt aus dem Jahr 1578.
1598 wurde geschrieben, dass die Schule ein Jahr zuvor angefangen hatte. Der Schulmeister Paul Willunck aus Castell, hielt aber keinen Unterricht ab. Stattdessen lief er lieber über die Felder des Pfarrers und hing „der Schreiberei“ nach.
Offizielle Schreiben für die Gemeinde, den Pfarrer oder aber auch für Privatpersonen war eine zusätzliche Möglichkeit, den niedrigen Verdienst des Lehrers aufzubessern, denn der Lehrer hatte meistens die schönste Schrift.
Unterstützung bekam der Lehrer durch einen Kantor. Es ist nicht ganz klar, was dieser Begriff damals bedeutete. Jedenfalls nicht Chorleiter oder Organist, wie heute. Man könnte ihn als Hilfslehrer oder vielleicht in der Ausbildung stehend bezeichnen. Er war im Schulhaus untergebracht und der Lehrer musste ihn mit Kost und Logis versorgen. Doch sehr oft beklagten sich die Kantoren am Anfang des 19. Jahrhunderts über die schlechte Unterkunft und das sehr karge und schlechte Essen, das ihnen vorgesetzt wurde.
Ohnehin war Schullehrer oder Schulmeister, wie sie auch genannt wurden, kein einträglicher Beruf. Das Gehalt, das von der Gemeinde gezahlt wurde, genügte kaum zum Leben. Weitere Einkünfte hatte der Lehrer durch Kirchendienste als Messner und als Gemeindeschreiber. Entlohnung bekam er auch in Form von Naturalien als Teil seines Gehalts. Von den Eltern der Schüler bekam er ein bestimmtes Maß an Getreide. Dieses musste er sich, von
Haus zu Haus gehend, selbst abholen.
Weiterhin bekam er jedes Jahr Holz zum Heizen von der Gemeindeverwaltung zugewiesen. Auch Vieh hielten sich die meisten Lehrer. Eine oder zwei Kühe, Ziegen und Federvieh, wie Hühner und Gänse. Oft gehörte zur Wohnung ein kleiner Garten, in dem er Gemüse anbauen konnte.
Hier ein Beispiel für das Jahresgehalt des 1. Lehrers aus dem Jahr 1874:
Gehalt von der Gemeinde
231
Gulden (Fl)
7 ¼
Kreuzer
Schulgeld von den Eltern
132
Gulden
38
Kreuzer
Kirchendienst
21
Gulden
56 ¼
Kreuzer
Organistendienst
56
Gulden
27
Kreuzer
Gemeindeschreiber
170
Gulden
14
Kreuzer
Kirchenstiftungschreiber
10
Gulden
Das entspricht umgerechnet etwa 8850 Euro im Jahr 2015 (Umrechnungsfaktor 11,2).
Dazu bekam der Lehrer noch folgende Naturalien, im Wert von:
Kornanschlag
50
Gulden
5
Kreuzer
6 Ster Eichenknorzholz
24
Gulden
24
Kreuzer
308 Bund Buchenstangenwellen
11
Gulden
5 ½
Kreuzer
(diese wurden auch zum Backen benötigt)
Dienstgründe
2
Gulden
51 ½
Kreuzer
Weiderecht
1
Gulden
Wohnung
12
Gulden
(Die Wohnungsmiete betrug also 1 Gulden im Monat)
Weiderecht aus der Kirchenstiftung
1
Gulden