Schweinkram - Klam Swietz - E-Book

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Klam Swietz

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Beschreibung

Wer die immer wieder benutzten Klischees in erotischer Literatur satt hat, wer von barockem Ambiente, schwülstigen Dialogen und abgegriffenen Stereotypen gelangweilt ist, findet hier Geschichten, die auf eine neue Art unterhalten. Die originell, humorvoll und auf unverwechselbare Weise geschriebenen Texte heben sich wohltuend von der Masse ab.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Klam Swietz

Schweinkram

Sauereien für Erwachsene

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Gott, Hüte und blanke Brüste

Liebe Rina,

ich habe deine Nachricht erhalten und werde versuchen, deine Bewerbung für die Arbeitsstelle so gut zu unterstützen, wie es in meiner Macht steht. Das ist erfreulicherweise sogar recht vielversprechend. Warum Deine Chancen gar nicht schlecht stehen, versuche ich Dir mit dieser kleinen Episode zu schildern.

Du weißt ja, dass ich ein besonderes Verhältnis zu Gott habe. Sie hat zum Beispiel einen ähnlichen Hutgeschmack wie ich. Ich saß einmal mit ihr zusammen in einem Eiscafé. Wir schauten Mädels auf die Ärsche, als sie mich wegen eines Dilemmas um meine Meinung fragte.

Einerseits, so schwärmte sie, liebte sie den Anblick wippender Brüste und schwingender Ärsche.

Andererseits musste sie das heimlich tun, denn das konnte sie nicht an die große Glocke hängen.

"Klam, was würdest Du tun, um diese Leckereien genießen zu können, und zwar auf eine nach außen beiläufige, selbstverständliche Art? Wenn Du mir einen Tipp geben kannst, ziehe ich meinen Hut vor Dir."

"Oh Gott", antwortete ich, "warum schenkst Du den Menschen nicht eine lokale Schrulle, eine Macke oder ein volkstümliches Brauchtum? Zum Beispiel könnte es doch sein, dass Frauen in Hessen nach Landesart ihre Brüste in der Öffentlichkeit aus der Bluse oben heraushängen lassen. In jeder Region gibt es andere Bräuche, und das wäre doch ein sinnvoller."

"Gott schlug die Hände zusammen, sprang auf und küsste mich auf den Mund, voll auf Zunge. Dann jubelte sie: "Ich ziehe meinen Hut vor Dir, Klam. Und ich werde nun sofort zur Tat schreiten mit einer neuen Verfügung. Als Leitbild gehe ich mit Wonne voraus und beginne selbst, diesen Brauch in die Herzen der Menschen zu pflanzen."

Sie knöpfte ihre Bluse auf und lies ihre wundervollen Brüste heraus springen. Dann blickte sie in meine Augen und erkannte meine Begierde. Gott schluckte verlegen, zauberte uns mit einem Fingerschnippen in meine Wohnung und warf sich dort in meine Arme. Wir fickten uns halb ohnmächtig bis weit in den nächsten Morgen. Als sie schließlich ihre Klamotten zusammensuchte, weil sie gehen musste, sagte sie in noch verschlafener Verwirrung:

"Das war toll. Und danke für den Tipp. Der neue Brauchtum mit den Hüten ist so gut wie eingeführt."

An diesem Morgen fasste ich den Beschluss, nie mehr mit Gott zu ficken, wenn sie den Kopf nicht frei hat von religiöser Verantwortung.

Wegen deines Anliegens habe ich gerade mit ihr telefoniert. Sie möchte natürlich eine Gegenleistung, also mach ich mich jetzt auf den Weg zu ihrer geheimen Bude am Stadtrand und versuche, die Zusage auf Deine Bewerbung aus ihr heraus zu vögeln.

 

Liebe Grüße,

Klam

 

Linie 2

 

Es war sehr früh am Morgen eines Feiertags, als Ellen ihre Wohnung verließ. Seit ihrer Lehre war sie nicht mehr zu so früher Stunde auf der Straße gewesen. Damals hatte sie mit Zug und Straßenbahn eine ganze Stunde gebraucht, um die Spedition im Hafen zu erreichen, wo sie zur Großhandelskauffrau gemacht werden sollte. Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen pflegte sie frühzeitig ins Bett zu gehen, um morgens in der Lage zu sein, sich das ungeliebte Fachwissen ins Hirn zu pressen. Eigentlich wollte sie Malerin werden, das Talent dazu hatte sie zweifellos. Das hatten auch diejenigen, die sie überredet hatten, einen soliden Beruf zu erlernen, bezeugen müssen. Um nicht darauf angewiesen zu sein, durch die Verheiratung mit einem Mann ein halbwegs annehmbares Auskommen zu haben, hatte sie sich damals entschlossen, den Lehrvertrag zu akzeptieren und die Malerei in ihrer Freizeit zu perfektionieren. Eines Tages wollte sie ihre Werke in einer Galerie ausstellen. Dann hätte sie ihre Mitschülerinnen dorthin einladen, um ihnen zu zeigen, dass sie keineswegs die graue Büromaus sei, für die sie gehalten wurde, nur weil sie sich nicht jedem beliebigen Kerl an den Hals geworfen hatte. Sie fühlte sich ihren Mitschülerinnen überlegen. Vor allem Judith hatte eine Lektion verdient, fand Ellen.

An einem Montagmorgen, als sie gerade durch den Hof der Spedition gehen wollte, um das Büro zu erreichen, hatte Ellen ein Winseln wahrgenommen, das aus dem Laderaum eines der LKWs drang. Ellen hatte sich langsam dem Möbelwagen genähert und sah Judith auf einem Deckenstapel liegen, die Beine in die Höhe gestreckt. Einer der Möbelpacker lag zwischen ihren Beinen und hatte sein Glied in ihr Vagina. Ellen sah, wie er es langsam fast ganz heraus zog und es dann schnell in sie hineinstieß, wieder und wieder. Als die beiden Ellen schließlich bemerkt hatten, lachten sie verlegen. Ellen war der Anblick und der Rhythmus der Szene wochenlang nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Sie hatte sogar einmal so lebhaft davon geträumt, dass sie nach dem Erwachen vor lauter Erregung nicht anders konnte, als sich selbst zu befriedigen. Wann immer sie Judith gesehen hatte, verspürte sie eine Mixtur aus Ekel und Verlangen. An manchen Tagen hatte sie sogar enorme Lust verspürt bei dem Gedanken, ganz nah an Judiths Möse zu sein, während der Hilfsarbeiterschwengel sie fickte. Dafür hasste sie Judith. Dass sie die Ausbildung abgebrochen hatte, weil sie seit dem Erlebnis im Hof der Spedition nicht mehr in der Lage war, sich ausreichend zu konzentrieren, kreidete sie ebenfalls Judith an.

Ellen war es von Tag zu Tag schwerer gefallen, sich zu der Fahrt in den Hafen zu überwinden. Ihre Eltern, die voller Sorge waren, ohne die geringste Ahnung von den Gründen des zunehmenden Schwermutes ihre Tochter zu haben, flehten Ellen an, das letzte halbe Jahr bis zum Abschluss noch durchzuhalten. Um es ihr leichter zu machen, hatten sie für Ellen eine kleine Dachwohnung in der Stadt gemietet, die diese fortan wie eine Trutzburg gegen die Außenwelt abschirmte. Seit dem Tag ihres Einzuges war sie nicht mehr in die Spedition gegangen. Sie verließ die Wohnung nur, um einzukaufen und andere unvermeidbare Dinge zu erledigen. Sie pflegte lange zu schlafen und verbrachte die Tage zunächst mit Malen, vernachlässigte das allerdings immer mehr, gab es schließlich ganz auf und verbrachte die meiste Zeit auf ihrem Balkon. Der Balkon war fast so breit wie ihr gesamtes Zimmer und zeigte nach Südosten, so dass es ihr leicht gelungen war, ihn mit allerlei Rankengewächsen blickdicht zu machen. In einem großer Korbsessel verbrachte sie dort viele Stunden damit, ihren Gedanken nachzuhängen und manchmal schlief sie sogar darin.

Wenn ihr frivol zumute war, stellte sie eine Kanne Eistee in Reichweite, legte die Beine weit geöffnet auf das Geländer und ließ ihre Muschi von der Sonne bescheinen. Sie liebte es, ihre Möse mit Speichel feucht zu machen und von der Sonne trocknen zu lassen. Das wiederholte sie so lange, bis sie die Hitze nicht mehr ertragen konnte. Dann streichelte sie ihre Möse ausgiebig erst langsam und zärtlich, dann fest und wild reibend. Kurz vor einem Orgasmus machte sie meistens eine Pause, um erneut damit zu beginnen, ihr "Fötzchen zu jucken", wie sie es nannte. An besonders sinnlichen Tagen dachte sie sich Fantasien aus, die ihre Lust auf die Spitze trieben, die in ihr das Gefühl erweckten, eine "versaute Drecksfotze" zu sein. Leise sprach sie dann zu sich selbst. Ein starkes Kribbeln verursachten Sätze wie "Ich zeig dir meine Fotze. Riechst Du sie? Sie ist ganz glitschig und stinkt nach Ficken. Schieb ihn rein in meinen Arsch. Ich will Deinen Schwanz. Fick mich wie eine Hündin. Wichs mir deinen Saft in den Mund". In letzter Zeit wurde ihr jedoch immer öfter bewusst, dass sie noch nie einen richtigen Freund gehabt hatte. Sie war jetzt 43 Jahre alt, konnte von der Sozialhilfe recht angenehm leben, spürte aber neuerdings den Drang, etwas von ihren Fantasien tatsächlich zu erleben.

"Wenn der Kerl gut ist, spreche ich ihn an", sagte sie zu sich selbst, stieg in die Straßenbahn in Richtung Innenstadt und setzte sich auf die letzte Bank am Ende des Wagens. Sie fuhr in den Randbezirk der Innenstadt, wo das Rathaus, Gerichtsgebäude und Museen für ausreichend freien Platz sorgen an Feiertagen wie diesen. Zwei Stationen vor ihrem Ziel begab sie sich zum vorderen Teil des Wagens, um möglichst früh eine Übersicht über die Haltestelle zu haben und um vielleicht schon zu erkennen, wie der Mann aussah, den sie treffen würde. Die Bank vor den aushängenden Fahrplänen war leer. Wie verabredet stieg sie dort aus, stellte sie sich vor diese Bank und kontrollierte den Sitz der Strumpfhose, die im Schritt offen war. Sie hatte ihn sich extra für das Treffen mit der Internetbekanntschaft von einem Erotikversand schicken lassen. An der Haltestelle auf der anderen Straßenseite palaverten zwei Männer in Pullovern und Bommelmützen lautstark über die Methoden, wie das mitgeführte Fahrrad instand gesetzt werden könnte. Hinter ihnen konnte sie eine sitzende Gestalt in einem Mantel ausmachen, jedoch nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Die Bahnlinie 2, die sich von weitem schon quietschend angekündigt hatte, kam ächzend zum Stehen und setzte nach einer Minuten leicht schwankend und mit klappernden Anfahrtsgeräuschen ihren Weg fort.

Die Haltestelle war nun menschenleer. Ellen blickte in den letzten Wagen der Linie 2, bevor diese hinter Häusern verschwand und glaubte, einen Mann gesehen zu haben, der an einem der Fensterplätze saß. Sie beugte sich nach vorn, um eine bessere Sicht zu erhalten, als zwei warme große Hände ihre Arschbacken umfassten. Ein leichtes Schwindelgefühl ließ ihre Knie für einen kurzen Moment schwach werden. "Das ist er. Bitte mach, dass er es ist. Das muss er sein. Was mach ich jetzt?" dachte sie. Im nächsten Moment drückte sich ein Mund auf ihre Muschi saugte ihre Klitoris ein. Ellen reckte den Po weiter nach oben und begann, ihr Becken zu bewegen. Der Fremde auf zu lecken und Ellen hörte, wie ein Reißverschluss geöffnet wurde. Sie spürte nun seinen Schwanz an ihrem Arsch und sah vor ihrem Gesicht eine geöffnete Männerhand. "Draufspucken" sagte der Fremde hinter ihr. Sie tat es, worauf er sagte: "Mehr, viel mehr". Sie sammelte alle Spucke in ihrem Mund und spuckte deutlich hörbar in seine Hand. Als der Schwanz in sie eindrang, stieß sie einen spitzen Schrei aus. Schwer atmend fickte der Mann Ellen im Stehen. Wonnige Schauer jagten über ihren Rücken und ihre Beine begannen zu zittern. Sie hatte die Umgebung vollkommen vergessen. Sie war jetzt genau das, was sie gerade sein wollte. "Ich bin Deine Fotze" stöhnte sie, kurz bevor sie zum Orgasmus kam. Wie ein Wunder empfand sie es, dass der Schwanz im gleichen Moment Sperma in sie pumpte. Nachdem beide wieder langsamer atmeten, fasste der Fremde sie an der Hüfte, zog sie zu sich und setzte sich auf die Bank, sein noch harter Schwanz tief in ihr. Auf seinem Schoß sitzend, ohne ihn angesehen zu haben und gegen die Abmachung sagte sie: "Ich heiße Ellen. Lass uns einen Kaffee trinken gehen. Scheiß auf die Anonymität".

Gras oder Schnee

 

"Schmeckt Ihnen das Mösengulasch nicht?" Otto Zwirlinger sah von seinem Teller auf, musterte die Pflegerin, schaute erneut auf seinen Teller und verstand. "Hab kein Appetit" antwortete er. "Nachtschicht?" hörte er die Pflegerin fragen und schüttelte den Kopf. "So leicht kriegt ihr mich nicht", dachte Zwirlinger. Er legte sich auf sein Bett, faltete die Hände über dem Bauch und schloss die Augen. Er konnte sich nicht erinnern, wann es begonnen hatte, aber er bemerkte, dass die Menschen, denen er begegnete, immer häufiger Unsinn redeten. Die Gründe dafür kannte er nicht, vermutete aber, dass es um Erbschaften ging. "Enteignen wollens mich" sagte Zwirlinger, als er wieder allein war in seinem Zimmer, und "In den Wahnsinn treiben, die verdammten Hurenböck." Er nahm sein Notizbuch aus dem Schränkchen neben dem Bett und blätterte zurück. "Ja horche mol! Kein Datum. Nirgends." Über dem Schalter für das große Licht hing ein Kalender. Otto Zwirlinger kniff die Augen zusammen, um das heutige Datum zu entziffern. "Zwölfter Juni. So ein Schmarrn. Seit wann schneits denn im Sommer?" Um ganz sicher zu sein, stand er auf, schlurfte zum Fenster und blickte auf einen frisch gemähten Rasen. "Na also, wer sagts denn? Alles weiß. Weiß wie Schnee." Otto Zwirlinger nahm sich vor, durch den Neuschnee zu stapfen und notierte: "Heut hats einen prächtigen Schnee herunter getan. Grad recht zum Skifahrn." Er verzichtete darauf, ein Datum dazu zu schreiben. Zurück im Bett schlief er erschöpft von dieser Anstrengung ein.

Als er erwachte, war es bereits dunkel geworden. Jemand klopfte an seine Tür und trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Otto Zwirlinger kannte den Mann, der ihm eine Hand entgegen streckte, konnte sich aber nicht erinnern, woher und ermahnte sich zur Vorsicht. "Die stecken doch alle unter einer Decken", dachte er. Der Mann begrüßte ihn mit den Worten "Wie gehts Ihnen denn heute, Herr Zwirlinger?", worauf dieser antwortete: "Na hervorragend. Wann geht denn der nächste Bus? Ich mag net so hetzen. Wie war noch ihr Name? Herr...?" Zwirlinger sah dem Mann in die Augen, um zu erkennen, ob er ein Lügner war. Er hörte den Mann sagen: "Spirenzchen. Ich bin der Oberarsch. Wissen sie das nicht mehr? Herr Zwirlinger, sie werden gleich abgeführt. Wenn wir die Bilder haben schlage ich Ihnen eine rein." Die Tür wurde aufgerissen und eine stattliche Frau betrat den Raum. Hinter ihr trottete ein schmächtiges Männlein hinterher. Die Frau schrie in ohrenbetäubender Lautstärke: "Habens schon wieder nix getrunken. Sie müssen mehr trinken, sonst wirken die Medikamente net. Trinkens mehr oder wir hängen sie an den Tropf, habens verstanden?" Otto Zwirlinger nickte, schaute die Frau schelmisch an und deutete auf den kleinen Mann: "Den brauchen wir net. Des schaff ich schon von alleine, sie Luder." Die Frau rollte mit den Augen und verließ mit ihrer Begleitung das Zimmer. "Und sie, mein Herr, machen besser keine Spirenzchen. Wenn ich wieder komm hab ich Verstärkung dabei."

Zwirlinger war wieder eingeschlafen, als es erneut an der Zimmertür klopfte. Er rief: "Herein, wenns kein Weberknecht ist." Regungslos starrte er die Frau an, die in sein Zimmer eintrat. "Ich bin die Schwester Maja. Sind sie soweit?" "Gott im Himmel! Ja hallo horche mal. Sie sind ja ein leckeres Mäuschen. Wie heißen Sie denn?" "Maja, wie die Biene." Zwirlingers Miene erhellte sich, er lächelte selig und antwortete: "Genau! Wie die Bienen. Ach, wie gerne. Aber wir müssen leise sein, damit die uns nicht hörn." Otto Zwirlinger schlief ein, noch bevor sein Kopf in der MRT-Röhre verschwand.

Das Gras der Wiese war so hoch gewachsen, dass man sich darin verstecken konnte. Ottos Fahrrad lag auf dem Boden und davor hatte er ein Leinentuch ausgebreitet. Auf diesem Leinentuch lag Stefanie auf dem Rücken und beobachtete die Wolken, die sich weit oben zu immer wieder neuen Figuren formten. Otto hatte die Nachbarstochter auf der Stange seines Herrenrades sitzend zu seinem Lieblingsversteck gefahren, als es hitzefrei gab. Während er in die Pedale trat, wehte Stefanies blondes, fast weißes Haar im Fahrtwind und verströmte einen Apfelschampoo-Duft. Otto mochte das sehr. Er hätte Stefanie am liebsten fest in seine Arme geschlossen, ihr seine Liebe gestanden, sein volles Herz zu Füßen gelegt. Aber er wollte das zarte Wesen nicht erschrecken und vertraute darauf, dass sie eines Tages spüren würde, wie sehr er sie begehrte. Nun hatte Otto seinen Kopf auf Stefanies Bauch gelegt und spielte mit einem Pflanzenstengel. Hin und wieder kitzelte er damit Stefanies goldbraune Beine in den Kniekehlen, an den Oberschenkeln und an den Waden. Stefanie ließ es sich gefallen und kicherte. Wenn er sie zu sehr kitzelte, schüttelte sie sich, ließ ihn aber gewähren. Schließlich nahm sie ihm den Stengel ab, und Otto streichelte sie mit seinen Fingern weiter. Als er ihr linkes Knie berührte, legte Stefanie ihr Bein über seine angewinkelten Beine. Otto streichelte die Innenseite ihres Oberschenkels, worauf sich Stefanies Becken kaum merkbar nach oben bewegte. Otto zog ihr Sommerkleid so weit hoch, dass er ihr Höschen hätte berühren können. Er streichelte nun den Oberschenkel ihres rechten Beines, umfasste ihre Kniekehle und drückte sie sanft. Stefanie öffnete die Beine, griff nach Ottos Hand und legte sie in ihren Schritt. Otto erschrak, als er ihre nackte Muschi berührte. Sie hatte sehr feine, sehr blonde Härchen, die in der Sonne glänzen wie Goldfäden. Der Duft ihres feucht werdenden Fötzchens vermischte sich mit dem des Wiesengrases und ihrem Apfelshampoohaar zu einer betörenden Melange, die Otto Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen sollte.

"Hey, wach auf, Alter! Fertig!" Der Schlitten fuhr aus der MRT-Röhre und Otto erwachte aus seinen Erinnerungen.

 

RAUS!

 

Piet Mangoldt saß mit geschlossenen Augen an seinem Schreibtisch und versuchte sich zu konzentrieren. Er hatte sich vorgenommen, jeden Tag mindestens 5 Seiten zu schreiben, selbst wenn er keine Idee für eine Geschichte hatte. Schon zu oft hatte er seiner Lustlosigkeit nachgegeben und überhaupt nichts geschrieben. Piet war freier Autor. Sein Verlag erwartete von ihm zwar keine bestimmte Anzahl an Seiten pro Monat, aber Piet hatte zunehmend Mühe mit der Fertigstellung seiner Texte. Das bedeutete, dass er weniger Einnahmen hatte. Seine Ausgaben überstiegen seit 2 Monaten sogar seine Einnahmen. Noch hatte er ein finanzielles Polster, doch wenn er nicht häufiger fertige Texte lieferte, drohte ihm die Aufhebung seines Kreditrahmens. An weitere Konsequenzen, wie den Verlust seiner großzügig ausgestatteten Wohnung, versuchte er gar nicht erst zu denken. Piet hatte das Angebot abgelehnt, Texte für andere Autoren zu schreiben, die entweder Inspiration suchten oder seine Ideen für ihre eigenen Bücher verwenden wollten. Den zusätzlichen Verdienst hätte er zwar gut gebrauchen können, aber er empfand es als moralisch verwerflich, fremde Texte als die eigenen auszugeben.

 

Als Piet mit dem professionellen Schreiben begonnen hatte, konnte er all seine Ideen kaum verarbeiten. Beim Schreiben entstanden neue Gedanken, verzweigten sich in viele Richtungen und bildeten wiederum neue Ideen, die mit seiner aktuellen Arbeit nichts mehr zu tun hatten. Er hatte lernen müssen, Ansatzpunkte für neue Texte sofort zu notieren, bevor er sie vergaß. So war eine beachtliche Menge an Zetteln entstanden, auf die er seine Notizen gekritzelt hatte. Auch wenn er nicht immer in der Lage war, sich zu erinnern, was er in jenen Momenten gemeint hatte, als sie entstanden waren, so ergaben sich aus ihnen für eine Zeit lang immer wieder neue Geschichten. Die Schublade seines Schreibtisches, in die er die Zettel ungeordnet zu stopfen pflegte, leerte sich jedoch mittlerweile unaufhaltsam. Piet konnte sich der Erkenntnis nicht erwehren, dass er sich in einer Krise befand, die bedrohlich zu werden begann.

 

Viele Autoren hatten sich schon ihr Gehalt mit Arbeiten unter falschem Namen aufgebessert, das wusste Piet. Sogar einige der besten Literaten taten das, manche von ihnen wären ohne diese Nebenjobs kaum in der Lage gewesen, die Meisterwerke zu vollenden, für die sie berühmt wurden. Nun wollte er es ihnen gleich tun und versuchen, mit erotischer Literatur Geld zu verdienen. Unter dem Pseudonym "Bick Soul" hatte er sich einem Verlag verdingt, der neben Liebesromanen auch pornografische Geschichten vertrieb. Von solchen Heftchen schien ein gewisser Reiz davon auszugehen, dass sie unter der Ladentheke versteckt werden mussten und ausschließlich an Erwachsene abgegeben werden durften. Obwohl sie nicht öffentlich verkauft wurden, versprach sich Piet allein schon durch ihren hohen Preis recht gute Einnahmen aus einer niemals versiegenden Geldquelle.