Sex & Drugs & Terror - H. C. Licht - E-Book

Sex & Drugs & Terror E-Book

H. C. Licht

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Beschreibung

Zwei Männer auf dem Machttrip, von denen sich der eine dazu berufen fühlt auf eine menschenverachtende Art die Welt zu retten, während der andere einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg gegen alles Weibliche führt. Hass auf die vorherrschende Weltordnung auf der einen Seite, Frauenfeindlichkeit auf der anderen, mit derselben selbstgerechten Inbrunst wie Bass, der Terrorist, stellvertretend für seinen Vater, gegen den Staat und seine Stellvertreter kämpft, Anschläge plant und Firmenbosse entführt, quält der Schwarzmagier und Zuhälter Mack die Prostituierten, die unter seinem Einfluss stehen und lässt diese für die emotionale Verwahrlosung büßen, die er ursprünglich seiner Mutter zu verdanken hat.

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Seitenzahl: 343

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H. C. Licht

Sex & Drugs & Terror

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

R.I.P.

Teil 1

1.1 Nackte Tatsachen

1.2 Im Bunker

1.3 Das Pamphlet

1.4 Unumgängliche Rückblende

1.5 Qamars Vorgeschichte

1.6 Der Hobby-Ornithologe

1.7 Notwehr

1.8 Familienzuwachs

1.9 Ein kleiner Punk

1.10 Fiesta San Fermín

1.11 Heroin

1.12 Der leuchtende Pfad der Radikalisierung

1.13 Ruhe

1.14 Sturm

1.15 Erntezeit

Teil 2

2.1 Treibjagd

2.2 Mackie Messer

2.3 Gangbangs und schwarze Messen

2.4 Schicksalsfügung

2.5 Amok Koma

2.6 Ursprungsfamilie

2.7 Back in the saddle again

2.8 Kreislauf des Lebens

2.9 Heimkehr mit Lerneffekt

2.10 Endspiel

Impressum neobooks

R.I.P.

Die Reste

war'n

das Beste!

(Inschrift auf dem Grabmal des unbekannten Punkrockers)

Teil 1

FUCK THE SYSTEM!

1.1 Nackte Tatsachen

Qamar bewegt sich mit der quälenden Langsamkeit einer vollgefressenen Nacktschnecke, saugt seinen knallharten Schwanz millimeterweise in ihre glatt rasierte, tropisch feucht dampfende Vulva ein, um schließlich, als sie ihn in seiner ganzen, rhythmisch pulsierenden Länge in sich spürt, ebenso regungslos und tiefenentspannt auf ihm sitzenzubleiben, wie sie sich auf ihrem Stammplatz am Tresen ihrer mollig warmen Lieblingskneipe niedergelassen hätte, hinter sich einen langen Fußmarsch durch eine stürmische und eisklirrende Winternacht.

Ihr tiefschwarzes, beinahe perfekt oval geformtes, in ihrem Zustand vollkommener Ruhe, fast ausdruckslos wirkendes Gesicht könnte einem Bildhauer ohne Weiteres als Vorlage für die weibliche Version einer Buddhastatue oder besser noch einer gelassen auf die Erde und ihre Bewohner herabblickenden schwarzen Göttin dienen. Denn Qamar ist nicht mehr von dieser Welt, sie schwebt weit über den Dingen. Allein Bass' Schwanz hält sie noch auf der Erde fest, er ist der Anker, der verhindert, dass sie wie ein Heißluftballon abhebt und auf Nimmerwiedersehen den irdischen Gefilden entschwebt.

Kein Wunder, denn der Joint, den Bass vor ihrem nachmittäglichen Stelldichein gebaut hat, ist nicht von schlechten Eltern. Er ist ihm zwar, selbst für seinen, an derartige unkalkulierbare Höhenflüge gewöhnten Geschmack, etwas zu hochdosiert geraten, erfüllt seinen Zweck aber voll und ganz, die naturgegebenen Grenzen zwischen ihren Persönlichkeiten aufzuweichen und ihre Körper und Geister zum harmonischen Dreiklang eines gut aufeinander eingespielten Streichtrios zu verschmelzen.

Susanne, Qamar und Bass sind bis über beide Ohren versunken in den Flow der Superlative, die sich leise, aber unaufhaltsam steigernde, aphrodisierende Wirkung des hochpotenten Dopes, das jedem von ihnen mit der zuckersüßen Verheißung eines irdischen Paradieses Zug um Zug zu Kopfe steigt, ihre Sinne auf allen, nur erdenklichen Ebenen zunächst sanft intensiviert, dann immer kraftvoller aufpeitscht und dazu animiert sich noch tiefer in die ekstatisch glühende Mitte ihrer gemeinsamen erotischen Verbindung hineinzuschrauben.

„Heaven is where the heart is.“, schnurrt Qamar lasziv, während sie sich langsam vorbeugt und den süßlich duftenden, bläulichen Rauch in Susannes Mundhöhle haucht, die diesen ihrerseits tief einatmet, um ihm auch das letzte Quäntchen THC abzuringen. Ein Kifferspiel, das in einen langen, genießerischen Zungenkuss zwischen den beiden Frauen mündet, nass, zeitlos, gewürzt vom leicht bittereren Aroma des Tabaks.

Als plötzlich Wellen wonniger Lustschauer durch Qamars Körper rollen, vibrieren ihre kleinen, festen Brüste, als wären sie aus Hartgummi geformt. Sich weit zurücklehnend und, durch die damit einhergehende Kontraktion ihres Unterleibes, dem Hengst, in dessen Sattel sie sitzt, ein freudiges Wiehern entlockend, nimmt sie noch einen letzten, tiefen Zug, bevor sie den Joint an ihre Gespielin weiterreicht, um sich dann erneut deren schneeweißen Doppel-D-Brüsten zu widmen, die im Takt von Susannes gemächlich hin und her rollendem Becken vor ihrer Nase pendeln und eine eigentümlich hypnotische Wirkung auf sie haben.

Während sie diese hingebungsvoll knetet und streichelt, staunt sie abermals darüber, wie wonnig weich und, trotz ihrer überbordenden Größe, elastisch sie sind, fleischgewordene Wunderwerke, die eine Aura herzerwärmender Fürsorge umgibt und sie auf eine eigentümliche Art zu nähren scheinen, ihr Vertrauen einflößen, als wäre sie ein Kleinkind, das an dem Busen seiner Mutter nuckelt. Rundum zufrieden mit sich und Welt, glücklicher, als sie sich erinnern kann, jemals zuvor gewesen zu sein, saugt sie an den von zwei zuckersüß schmeckenden Schnullern gekrönten Luxusbrüsten.

„Fühl dich ganz wie zuhause.“

Obwohl Bass, gefangen zwischen Susannes säulenartigen Schenkeln, kaum Luft zum Atmen hat, findet er, dass Qamars weiser Satz über das Herz, das eine Heimat braucht, den Aufwand einer Erwiderung wert ist. Susanne, die fasziniert das Erscheinen und Verblassen der magischen Zeichen verfolgt hat, die Qamars fast schwarze Hände auf ihre Haut malen, hebt ihren Unterleib zwei Handbreit von seinem Gesicht und steckt ihm den halb heruntergebrannten Joint zwischen die Lippen.

„Hast du was gesagt, Schätzchen?“

Anstatt einer Antwort grinst Bass seine Langzeitgeliebte breit an, zieht an dem Glimmstengel und geht ganz in der extravagant geilen Stimulanz auf, die die gut geölte Enge von Qamars Muschi auf seine prall mit Blut gefüllte Eichel ausübt. Susanne nimmt den Joint wieder an sich und lässt Bass gerade genug Zeit den Rauch auszuatmen, dann senkt sie ihre Zuckerschnecke erneut punktgenau auf seine Zungenspitze, die im Zustand euphorischer Vorfreude bereits kleine Triller schlägt, die Luft mit langsam kreisenden Bewegungen umrührt, die zwischen ihr und dem tropfnass glänzenden, rosig schimmernden Objekt ihrer Begierde liegt.

„Bitte nicht so viel quatschen, mein Süßer. Lieber lecken, ja?“

Seine Zunge tut wie ihr geheißen, schlängelt sich meisterhaft durch die Hügel und Täler ihrer Möse, wandert unermüdlich auf und ab und kreuz und quer und gibt ihr, wonach sie so dringend verlangt, einen heiß ersehnten, sich in langen Wellen aufbauenden, multiplen Orgasmus.

Dieses partnerschaftliche Highlight haben sie inzwischen ziemlich gut drauf, auch diesbezüglich sind sie nach fast dreißig Jahren wilder Ehe ein perfekt eingespieltes Team. Wenn er seine Geliebte im Nacken krault, reagiert sie ähnlich zuverlässig wie Spider, ihr Stubentiger. Sie fängt fast unmerklich an zu schnurren und dreht die Augen nach innen.

Bass weiß genau, in welchen Körperregionen er Susanne durch einige wenige, fast freundschaftliche anmutende, behutsam stimulierende Berührungen leise Töne wollüstiger Erwartung entlocken und mithilfe welcher deutlich intimeren Zärtlichkeiten er sie aus dem Stand zum Schreien bringen kann, und bei diesen handelt es sich keineswegs um Schmerzensschreie.

Er liebt diese Frau nach wie vor, heute sogar inniger denn je. Manchmal kommt es ihm so vor, als wäre er mit der tief empfundenen Zuneigung zu Susi bereits auf die Welt gekommen. Und er zeigt ihr diese Liebe, indem er mit ihrem Body spielt, als ob dieser ein empfindsamer Klangkörper wäre und sie eine sündhaft teure Stradivari. Durch die Liebe zu dieser Frau wurde er zum Experten in Sachen Erotik, zu einem durch tausend Fingerübungen und mannigfaches Scheitern geschultem Virtuosen.

An allererster Stelle jedoch bedeutet diese Liebe für ihn Zuhören, Susanne besonders in jenen Momenten seine volle, ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, wenn ihm die Geduld und die Lust dazu fehlen. Dieses Runterkommen und Innehalten ist vermutlich seine größte Lektion in Demut, es zwingt ihn dazu, sein stolzes Haupt ein wenig gen Erde zu neigen und feilt so an seinen Qualitäten als Mensch. Trotz der Gefühlsstürme, die phasenweise in ihm toben, Susanne die Zeit und den Raum zu lassen, den sie benötigt, um sich gesehen und wertgeschätzt zu fühlen, das ist sein größter Liebesbeweis. Diese Momente uneingeschränkter Präsenz sind sein Betrag dazu, die Verbindung zwischen ihnen zu stärken und lebendig zu erhalten. Vor allem durch sie drückt er alltäglich seine ungebrochene Liebe aus, Liebesbeweise, zu denen er sich für keinen anderen Menschen auf der Welt überwinden würde, allein Susanne zuliebe, seiner Frau.

Die Liebe seines Lebens. Mit ihr wollte er im Ring des Lebens gegen den Rest der Welt antreten.

Keine andere Frau vor ihr hatte in ihm derartige Gefühle ausgelöst. Mit keiner anderen hätte er sich so eine unbefristete Reise vorstellen können. ZU ihr konnte er plötzlich Ja sagen ohne sich ein geheimes Hintertürchen offen zu halten, durch das er notfalls die Flucht hätte antreten können.

Nach einer relativ kurzen, von Sprunghaftigkeit und Beziehungschaos geprägten Lebensphase, in der er sich frauenmäßig die Hörner abgevögelt hatte, fand er in ihr seine große Liebe und genau das ist sie noch heute.

In bestimmten Situationen, insbesondere, wenn sie schlechte Laune hat, kommt in ihrem Gesichtsausdruck das rotzfreche Mädchen von früher zum Vorschein. Dann kann Bass auch heute noch den Punk im Teenageralter namens Susi in ihr erkennen. Diese vorlaute Göre, die selbst in der brütenden Hitze des Hochsommers niemals ohne ihre abgewetzte, schwarze Motorradjacke aus dem Haus ging, ein nahezu undefinierbarer Fetzen, der so dicht mit Nieten gespickt war, das man ihm nicht mehr ansehen konnte, dass er ursprünglich aus Leder gefertigt worden war.

Sie trug die punkige Kutte wie ein Kettenhemd. Zusammen mit dem sich hoch auftürmenden Helm aus Spray und silberhell gefärbten Haaren sah sie aus wie eine moderne Ritterin in einer Rüstung. Von Kopf bis Fuß gepanzert, war sie auf ihrem ganz eigenen Kriegspfad, dem Krieg gegen das Patriarchat, gegen die Vorherrschaft machtgeiler Männer und ihrer ausschließlich von Gier und Eitelkeit gesteuerten Egos und den destruktiven, lebensfeindlichen Gesellschaftsverhältnissen, die sich aus diesem himmelschreienden Ungleichgewicht der Kräfte ergaben.

Susi war eine Amazone der Neuzeit, eine moderne Kriegerin, nicht nur, indem sie als militante Straßenkämpferin in Erscheinung trat und bei jeder Demo im schwarzen Block zu finden war, auch im privaten Bereich befand sie sich stets auf Konfrontationskurs. Sexuelle Belästigung gab es schließlich nicht nur draußen in der Welt der Normalbürger, sondern auch in den eigenen Reihen, der Hausbesetzerszene.

Bass durfte mehr als einmal die ausgefeilte Technik bewundern, mit der sie übergriffige Pograpscher und wesensverwandtes Gesocks kurzerhand aufs Kreuz legte. Demonstrativ lautstark, und gelegentlich, je nach Laune, dank ihres langjährigen Kampfsporttrainings auch drastisch schmerzhaft, damit es den Herren der Schöpfung in bleibender Erinnerung blieb. In Bass' verliebt dreinblickenden Augen wirkten ihre manchmal leicht überzogenen Abwehrmaßnahmen wie eine etwas andere Form von nachhaltigem Umgang mit Energieressourcen. Nein, mit Susi war damals nicht gut Kirschen essen und das ist es bis heute nicht. In dem Punkt sind sie und Bass sich treu geblieben. Kommt uns nicht zu nah und schon garnicht dumm, sonst kracht's und zwar gewaltig!

Eine gute Stunde später liegt das Trio schweißnass und schwer atmend, aber energetisch rundum erneuert vom ausgedehnten Liebemachen auf dem kühlen Seidenlaken des Kingsize-Bettes und genießt den warmen Luftstrom, den ein gnädiger Wind durch das offene Fenster fächelt. Dieser Hochsommer macht seinem Namen alle Ehre, angeblich ist es der heißeste in der über dreihundertjährigen Geschichte der Wetteraufzeichnung.

Nach einer geraumen Weile gemeinsamen Dösens, in der die Atemzüge ruhiger werden und die Restwirkung des Dopes allmählich abflacht, ist Susanne die Erste, die wieder einen klaren Gedanken fassen kann.

„Wer ist eigentlich dran mit füttern?“

„Die Tiere hatten heute schon...“, erwidert Bass schläfrig.

„Ich rede nicht von den Haustieren.“

Bass blinzelt in die tief stehende, sich allmählich rot färbende Nachmittagssonne, die zwischen den dicken dunkelblauen Vorhängen hindurchlugt und versucht hinter den Sinn von Susannes Worten zu kommen.

„Ach, du meinst das Schwein?“

„Genau. Wer hat den eigentlich zuletzt versorgt?“

Die Frauen hüllen sich in demonstratives Schweigen, kuscheln sich noch näher aneinander und spüren beide, wie sie allmählich in das wohlige Reich der Tagträume hinübergleiten. Zu mehr, als einer im Halbschlaf genuschelten, lakonischen Bemerkung sieht sich Susanne außerstande.

„Wer ist denn nun der Herr im Haus?“

Bass, vertieft in den faszinierenden Kontrast zwischen Susannes elfenbeinweißem und Qamars an schwarze Muttererde erinnerndem Hautton, holt tief Luft.

„Liebling, du verdrehst den eigentlichen Sinn dieser Redensart. Der Herr im Haus sagt, wo es lang geht, er delegiert. Herr im Haus zu sein heißt nicht, dass man alles selbst machen muss.“

Susanne wirft ihm einen ihrer unwiderstehlich lasziven Schlafzimmerblicke zu.

„Armer, schwarzer Kater.“

Auf dieses Stichwort hin hört Spider, der echte und einzig wahre Kater in diesem chaotischen Haushalt für einen kurzen Moment auf, mit seiner Pfote seltsame Linien in die Luft zu malen, Luftbilder, die wie komplizierte netzartige Strukturen anmuten, unsichtbare Spinnennetze, denen er seinen Namen verdankt. Er setzt seine linke Pfote auf dem fadenscheinigen Bezug des antiken Sofas ab, von dem aus er das facettenreiche Liebesspiel seiner menschlichen Mitbewohner seit geraumer Zeit beobachtet hat, intensiviert seinen unnachahmlich durchdringenden Katzenblick und fängt gleichzeitig an laut und vernehmlich zu schnurren.

Trotz seines Zustands tiefenentspannten Wohlbefindens fügt sich Bass schließlich in seine undankbare Rolle als Mann im Haus. Seufzend gibt er sich einen Ruck und setzt sich auf. Dabei löst sich eine kleine Pfütze aus Schweiß aus der trichterförmigen Mulde seines Bauchnabels und rinnt, einen leichten Juckreiz auslösend, hinab in sein struppiges Schamhaar.

Während er sich genüsslich kratzt, nimmt er seinen Intimbereich unter die Lupe und stellt fest, dass schon wieder einige graue Haare hinzugekommen sind. Früher zierte ihn da unten ein dichter, feuerroter Pelz. Der war ein echter Hingucker, was man inzwischen leider überhaupt nicht mehr behaupten kann. Bevor er sich jedoch in weiterem sinnlosen Gegrübel über das Dilemma des Alterns verlieren kann, reißt ihn Susanne aus seinen Gedanken.

„Denk an die Maske, Honey.“

1.2 Im Bunker

Reiner Matthäus, dieser miese Oberbonze, stinkt tatsächlich wie ein Schwein, schießt es Bass spontan durch den Kopf, als er die improvisierte Arrestzelle im Kellergeschoss eines der baufällig wirkenden Nebengebäude betritt. Es sind seine Ängste, die seinem Körpergeruch dieses widerlich säuerliche Aroma verleihen. Sein Schiss steht ihm bis zum Hals und quillt ihm aus allen Poren. Verkackter Schweinepriester.

Bass feixt triumphierend.

Und er wird mit Sicherheit auch wie ein abgestochenes Schwein bluten, wenn ich ihm einen oder zwei Finger abschneide. Vielleicht liegt es daran, dass dieser Dreckskerl auch menschlich gesehen ein Schwein ist, ein echtes Charakterschwein. In diesem Punkt gleichen sich alle diese Bonzenschweine.

Wobei man mit dem Schimpfwort Schwein die echten, tierischen Schweine natürlich zu Unrecht mit skrupellosem Abschaum wie diesem Machtmonster im Nadelstreifenanzug gleichsetzt, denn ein Tier würde sich niemals dazu hinreißen lassen, seine Artgenossen für ein bisschen mehr Rendite eiskalt über die Klinge springen zu lassen, spann Bass den Gedanken mit finsterem Gesichtsausdruck weiter aus.

Wie lange Rainer schon in diesem finsteren Kellerloch eingesperrt ist, kann er nicht mehr mit Sicherheit sagen. Auch nicht, wie oft er sich diesen alten Punksong inzwischen anhören musste. Er hat längst jedes Zeitgefühl verloren.

Kein Tageslicht und dann diese seltsame Akustik, vermutlich handelt es sich um eine alte Bunkeranlage. Ihre überschaubare Größe, zwei winzig kleine Räume von insgesamt höchstens zwölf Quadratmetern, die durch eine verschließbare Tür verbunden sind, legt nahe, dass sie nicht öffentlich, sondern Teil einer Wohnanlage ist. Im zweiten Weltkrieg ließen sich wohlhabende Leute des öfteren solche Schutzräume in ihre Untergeschosse einbauen.

Nachdenken hilft, ganz egal über was. Es hilft ihm, seinen Kopf über Wasser zu halten, es hilft beim Überleben.

Als in dem kleinen Nebenraum die Neonröhren flackernd zünden, sieht der Gefangene auf. Obwohl kaum Licht durch die angelehnte Tür in sein schwarzes Verlies dringt, muss er kurz die Augen schließen. Nach stundenlangem Ausharren in absoluter Finsternis kommt ihm selbst ein trüber Lichtstahl wie eine gleißende Supernova vor.

Blinzelnd beobachtet er, wie sich der Schattenriss eines seiner Entführer über die unverputzte Mauer des angrenzenden Raumes bewegt. Keine von den Frauen, schlussfolgert er, das muss der Irre sein. Der fummelt offensichtlich an irgendwelchen Geräten herum, Knöpfe werden gedrückt. Technik scheint sein Ding zu sein...

Diese aufgeblasene rote Zecke würde ihm das zwar niemals glauben, aber, bevor er sich dazu entschloss, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und erwachsen zu werden, hatte auch er eine Phase, in der er sich die Haare mit Lebensmittelfarbe grün gefärbt, Hosen mit ausgefransten Löchern getragen, von morgens bis abends Punkrock gehört und seine Eltern damit halb in den Wahnsinn getrieben hat.

Der Song ist ein echter Klassiker. Er kann sich noch gut an ihn erinnern, „My Way“ von den Sex Pistols.

Mit der Musik an sich könnte er leben, wenn sie nur nicht so extrem laut abgespielt werden würde. Der an der Wand ihm gegenüber positionierte Subwoofer spuckt dermaßen fette Bässe aus, dass der Kellerboden vibriert und der inzwischen ziemlich unangenehm riechende Inhalt des rostigen Eimer, in dem er gezwungen ist seine Notdurft zu verrichten, sich gebärdet wie die Nordsee bei Sturm. Er würde die, ihn aus den Ecken des Raumes anbrüllenden Lautsprecher, die die Dimensionen von Kindersärgen aufweisen, nur allzu gerne kurz und klein treten, nur leider ist er mit der linken Hand an die Wand gekettet, beziehungsweise an den Stahlring, der dort einbetoniert ist.

Während er versucht maximal durchlässig zu bleiben, um die wummernden Bässe möglichst ungehindert sein Innenleben passieren zu lassen und so zu vermeiden, dass sie sich in seinen Eingeweiden einnisten und in seinem schmerzenden Schädel zu Erdbeben auftürmen, hat das beklemmende Bild eines pechschwarzen Kanals vor Augen. Durch ihn rinnt eine zähflüssige Masse in eine finstere Zukunft, träge und farblos wie Rohöl um den Gefrierpunkt. Irgendwann kommt er zu dem Schluss, dass es sich bei diesem trüben, sich immer weiter verlangsamenden Strom um ein Abbild seines Bewusstsein handeln muss.

Genau!, schießt Rainer eine Eingebung durch den Kopf, das ist der Geburtskanal des Wahnsinns! Ein sich verengender Trichter, der mich immer tiefer in sich einsaugt und meine Aufmerksamkeit, vergleichbar mit dem Zustand während einer Hypnose, nach und nach auf einen imaginären Fixpunkt bündelt. Auf einen Fixpunkt, der mich fix und fertig macht, indem er nicht zulässt, dass ich mich von ihm abwende. Während er mir die Illusion absoluter Wahrheit vorgaukelt, spüre ich, wie sich meine berufsbedingten, fast schon als normal empfundenen Scheuklappen anfangen zu einem regelrechten Tunnelblick auszuweiten. Und ich beginne zu ahnen, dass ich am Ende vollkommen den Überblick verlieren und nichts mehr sehen werde, als die eine Illusion, die eine von vielen möglichen Türen, hinter der ich die vermeintliche Lösung all meiner Probleme zu finden glaubte...

Vollkommen irre, was sich gerade in meinem Kopf abspielt, mein Verstand schlägt Purzelbäume!-, stellt Rainer erschrocken fest.

Zum ersten Mal in meinem Leben erfahre ich am eigenen Leib, was in einem Menschen vor sich geht, der auf dem besten Weg ist verrückt zu werden. Wahnsinn! Ich fühle dich nahen und kann die Sogwirkung der klebrigen Tentakel schon spüren, die du gierig nach mir ausstreckst.

Doch wo genau verläuft sie eigentlich, diese Grenzlinie, über die man in die Sphäre heillosen Irrsinns hinübergleitet? Bin ich selbst derjenige, der irgendwann die Entscheidung trifft ab sofort verrückt zu sein? Gibt es diesen einen Moment, an dem ich diesen Ausweg wähle? Ergebe ich mich dem Sog des totalen Chaos, weil ich fest davon überzeugt bin, meine Lebenssituation mit klarem Verstand nicht mehr ertragen zu können? Werde ich mich später an diesen Beschluss erinnern können oder befinde ich mich ab diesem Zeitpunkt auf einer Straße, auf der es keine Umkehr gibt und die, je weiter man auf ihr voranflieht, alle Gedanken an das Gestern auslöscht, unwiderruflich aus dem Gedächtnis tilgt?

Weiß ich vorher, dass es soweit ist? Sehe ich das Unheil kommen, kurz bevor ich endgültig durchdrehe oder ist es dann schon zu spät? Gibt es eindeutige Warnsignale, bevor der Irrsinn zuschlägt und meinen gesunden Menschenverstand auslöscht?

Die Nerven des Gefangenen sind gespannt wie Drahtseile, seine Gedanken kreisen in aberwitzigem Tempo um einigermaßen realistische Lösungen, um einen Ausweg aus der Krise. Doch das Ausharren in undurchdringlicher Finsternis, der infernalische Krach und der damit einhergehende Schlafentzug haben seine in der Geschäftswelt vielgerühmte Fähigkeit zu analytischem Denken inzwischen weitestgehend gelähmt. Selbst der beißende Hunger, der ihn anfangs so maßlos gequält hat und der pochende Schmerz rund um die Platzwunde auf seiner Stirn sind im Laufe der Zeit in den Hintergrund seiner Wahrnehmung gerückt.

Das Musikstück ist jetzt wieder an der Stelle angelangt, wo der Frontmann davon singt, dass das Ende gekommen ist. Der Gefangene will die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Musikauswahl nur symbolisch gemeint ist und ihn nicht an sein baldiges Ableben gemahnen soll.

Wenn das Gehör kotzen könnte, dann wäre es jetzt soweit. Er kann sich nicht einmal kurzfristig etwas Erleichterung verschaffen, indem er sich die Ohren zuhält, denn dafür ist seine linke Hand zu eng an diesen verfluchten Ring gefesselt.

Dieser erinnert ihn an den Song, der vor dem der Sex Pistols auf dem Programm stand. Darin ging es um einen Ring aus Feuer. Zwei endlos lange Tage lief ausschließlich dieses eine Lied von den Doors. Ring of fire in monotoner Endlosschleife. Nach höchstens einem Tag erlahmt die Widerstandskraft und die trübselige Message frisst sich mit spitzen, ultradünnen Zahnarztbohrern in den Kopf hinein. Es ist vergleichbar mit der diabolischen Wasserfolter der Chinesen. Ton um Ton statt tropfenweise dringt ein feindseliger Geist in die Sinne ein, lässt sein Opfer nicht zur Ruhe kommen und raubt ihm verstärkt durch den Zustand fortschreitender Müdigkeit allmählich und methodisch den Verstand.

Da sich der Entführte, einst getauft auf den bürgerlichen Namen Rainer Matthäus, wie die meisten Menschen, die zentnerweise Dreck am Stecken haben, vollkommen missverstanden und unschuldig fühlt, fragt er sich natürlich, warum er an diesem ungastlichen Ort gefangen gehalten wird und was der Verursacher dieses Höllenspektakels ihm eigentlich exakt vorzuwerfen hat.

Mit einem tiefen Seufzer ballt Bass seine Faust um die schwarze Sturmhaube, die er gleich aufzusetzen gezwungen ist. Das, was als nächstes auf dem Programm steht, widerstrebt ihm kolossal. Er muss dem Gefangenen etwas zu beißen kredenzen, ihm eine frische Flasche Wasser hinstellen und was das schlimmste ist, den ekelhaften Eimer mit den Fäkalien ausleeren.

Von ihm aus könnte der machtgeile Wichser verhungern, ihm wäre das vollkommen egal. Mit solchen Typen hat er nicht das geringste Mitgefühl. Was spräche eigentlich dagegen von einer Leiche irgendwelche Körperteile abzuschneiden, um damit Lösegeld zu erpressen?

„Brenne in der Hölle, in die du Mutter Erde verwandelt hast. Fühle den Schmerz, den du all den Menschen zugefügt hast, die schwächer sind als du. Sieh in den Spiegel, du selbstgefälliges Alphatier und betrachte die trostlose Wüste, die du deinen Nachkommen hinterlassen hast. Nach dir die Sintflut, sagst du? Dann ersaufe jetzt darin!“, murmelt Bass leise zischend wie ein Giftschlange kurz vor ihrer todbringenden Attacke in Richtung des Bildschirms.

Bass starrt seine Geisel hasserfüllt an. Die Kontraste des Überwachungsmonitors sind auf maximale Härte eingestellt. Oberflächlich betrachtet nur ein optischer Effekt, dahinter verbirgt sich aber auch ein Symbol für eine grundsätzliche Lebenseinstellung. Schwarz-weiß ist die Welt in der Bass lebt, böse und gut. Er selbst steht selbstverständlich auf der Seite der Guten, der Gefangene ist böse. Schön, wenn die Verhältnisse so klar sind wie in diesem Fall.

Bass zoomt näher an das schweißnass glänzende Gesicht heran, in der Vergrößerung entgeht ihm keine Gefühlsregung des Mannes. Er freut sich riesig über das, was er aus dessen Mienenspiel ablesen kann. Diese brutal bunte Mischung aus allen negativen Emotionen zu denen ein Mensch fähig ist, ist Balsam auf Bass' Wunden. Verzweiflung und Schmerz und Niedergeschlagenheit, das volle Programm. So soll es sein, das arrogante Stück Scheiße soll büßen für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Obwohl Bass weiß, dass Eigenlob stinkt, findet er, dass er trotzdem ein dickes Kompliment verdient hat, denn die Idee mit der Lärmfolter erweist sich als wirkungsvoller, als er es bei dieser Art von hartgesottenem Abschaum für möglich gehalten hätte.

Trotz der angelehnten Tür dringt nur ein gedämpftes Wummern aus der schallisolierten Gruft in den Nebenraum, wo Bass seine Schaltzentrale installiert hat. Ein alter, privater Luftschutzbunker, der sich noch unterhalb des weitverzweigten Untergeschosses befindet. Bass selbst hat die eiserne Falltür in dem gut einen Meter dicken Fundament des Kellers damals auch nur durch Zufall bei Aufräumarbeiten entdeckt, da er im Grundriss des Gebäude nicht eingetragen war. Doch für das, was sie vorhatten, war es einfach perfekt, dieses massive Gewölbe aus der Nazizeit. Ein geschichtsträchtiger Luftschutzbunkerbunker ist doch das ideale Gefängnis für Führungspersönlichkeiten der schönen, neuen Welt. Eine Umnutzung, die dem Begriff Führerbunker eine ganz neue Bedeutung verleiht.

1.3 Das Pamphlet

Wasser ist das neue Öl und seine zunehmende Privatisierung einer der gewinnträchtigsten und am härtesten umkämpften Zukunftsmärkte.Einer der in dieser rasant wachsenden Wirtschaftsbranche besonders erfolgreich operierenden Global Player ist die "Shatan AG". Nach ihrem mit Spannung erwarteten Börsengang hatten sich die Anleger förmlich um ihre Aktien gerissen.

Aus Susannes und Bass' Sicht hat diese global operierendeWirtschaftskrake das Zeug zum perfekten Feindbild. Gemeinsam verfassten sie ein Pamphlet, das nicht nur Zusammenhänge aufzeichnen, sondern auch ganz allgemein ihre Abscheu gegenüber den herrschenden Verhältnissen zum Ausdruck bringen sollte. Sie sind nach wie vor davon überzeugt der Menschheit einen Gefallen zu tun, indem sie durch militante Aktionen einer veralteten, zum Untergang verurteilten Weltordnung den Gnadenstoß in ihre von Eitelkeit und Gier aufgeblähten Eingeweide versetzen.

Wasser ist Leben. In vielen Regionen der Welt herrscht permanent Knappheit an diesem lebensnotwendigem Grundnahrungsmittel.Kapitalstarke Unternehmen wie die Shatan AG engagieren sich mit Vorliebe in politisch instabilen Ländern, in denen sich die Skala umgesetzter Menschenrechte im unteren Drittel bewegt und werfen mit Geld um sich, um Quellen mit besonders gutem Trinkwasser aufzukaufen. Brunnen, die vorher öffentliches Eigentum waren, gehen quasi über Nacht in Privatbesitz über und sind nicht mehr frei zugänglich.

Die Schmiergelder multinationaler Konzerne wie der Shatan AG, die nun anstelle von Wasser fließen, versickern in den Staatskassen ebenso bankrotter wie totalitärer Gesellschaftssysteme der dritten Welt, deren Eliten einzig und allein daran interessiert sind sich selbst und ihren engsten Familienkreis schamlos zu bereichern. Ohne das Wissen der Bevölkerung dieser Länder versickert dieser Kapitalfluss in ominösen, schwarzen Löchern und wird weder in den Aufbau des Bildungswesens noch in den Ausbau der Infrastruktur investiert.

Europäische Firmen profitieren von dem menschenverachtenden Verhalten, das diese als Politiker und Männer der Volkes getarnten korrupten Tyrannen an den Tag legen. Die Kolonialherren von damals kehren im neuen Gewand zurück und treiben den Ausverkauf der dritten Welt weiter voran. Eine dieser Armeen von überaus geschäftstüchtigen modernen Konquistadoren verkörpert die Shatan AG. Ihre Soldaten füllen das bislang freie Wesen des Wassers nun in bunt bedruckte Plastikflaschen ab und verkaufen es als besonders hochwertige Ware.

HAPPY WATER, simply the better water!

Und plötzlich wird Trinkwasser als elitäres Lifestyle-Produkt vermarktet.

Besseres Wasser für Besserverdiener!

Wasser, das bislang allen Menschen gehörte, darf die bettelarme Bevölkerung der sogenannten Entwicklungsländer jetzt hochpreisig zurückkaufen. Dabei hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen bereits 2010 den freien Zugang zu Trinkwasser als Grundrecht anerkannt, als verbrieftes Menschenrecht.

Aber leider sind deren Entscheidungen rechtlich nicht bindend, moralisch vielleicht, aber das interessiert Menschenschinder der Shatan AG nicht die Bohne. Denn dort, wo bei mitfühlenden Vertretern der menschlichen Spezies ein Herz schlägt, wurde diesen profitgierigen Zombies ein Tresor für Wertsachen eingepflanzt. Selbstverständlich verfügt das eiskalte Teil über eine erstklassige Alarmanlage. Diese gibt zum Beweis ihrer Funktionstüchtigkeit regelmäßig ein deutlich vernehmbares Piepen von sich, anstatt leise zu pochen wie die Zentralorgane echter Lebewesen.

Piep, piep, piep, das ist der Rhythmus, wo ein wahrer Geschäftsmann mitmuss. Piep, piep, piep..., was kostet die Welt? Piep, piep, piep..., eiskalte Kalkulation in Reinform.

Diese Money-Monster zwingen die Menschheit, die in ihren berechnenden Augen nicht mehr ist als Kaufkraft, potentielle Kundschaft, in die Abhängigkeit von ihrem werbewirksam präsentierten Markenmüll. Das ist eine moderne Form der Leibeigenschaft. Die Menschen werden von der Industrie zu hörigen Produktsklaven erzogen, die im besten Fall gesteuert von einem unbewussten Schwarmverhalten, massenhaft irgendwelchen Blödsinn shoppen, kollektiv und bis zum restlosen Ausverkauf ihr mühsam verdientes Geld verballern, indem sie ihre winzigen Buden mit Dingen vollstopfen, die sie gar nicht brauchen, oft noch nicht mal begehrenswert finden.

Staatstragende Organe wie die Massenmedien, einer der wesentlichen Eckpfeiler dieses ausbeuterischen Schweinesystems, erfüllen ihre eigentliche Funktion, indem sie das Volk einer perfiden Form der Massenhypnose durch hirn- und geschmacklose Dauerwerbesendungen unterziehen. Sie verabreichen ihr manipulatives Gift häppchenweise, genau so portioniert, dass keiner ihrer Konsumenten komplett kontaminiert wird. Denn was geschähe mit seiner kostbaren Kaufkraft, wenn eine medialen Überdosis beim Käufer so etwas wie geistigen Brechreiz auslöse? Er würde womöglich dichtmachen, seinen Geldhahn zudrehen oder, was noch schlimmer wäre, den visuellen Müll hinterfragen, der ihm tagtäglich untergejubelt wird.

Also, bloß nicht stören und womöglich die in ihrer kunterbunten Medienblase dahinvegetierenden, an Binge-Watching, nächtelanges Augenjogging auf Marathondistanzen, gewöhnten Konsumenten womöglich aus ihrem Zustand geistloser Apathie aufschrecken. Und den Geschmack immer schön flach halten. Optimal bewährt hat sich der klassische Kantinengeschmack, nicht zu scharf, nicht zu salzig, nicht zu würzig und nicht zu süß, damit es einer maximal breiten Masse runtergeht, dass es nur so flutscht. Und damit es auch so bleibt, wird der Medienauflauf mit einem hochwirksamen Gleitmittel versehen, den altbewährten Identifikationsmustern, auf die jedermann seinen eigenen Film projizieren kann. Garniert wird die vergiftete Hochglanz-Ästhetik der auf Hochtouren laufenden Werbemühle mit am Fließband produzierten Seifenblasen, die angereichert sind mit aalglatten Illusionen, die der Zielgruppe weismachen wollen, sie bräuchten nur ein bestimmtes Produkt käuflich erwerben und sofort würden sie sich freier, beliebter, geliebter, stärker und überhaupt einfach viel besser fühlen.

Und so erschreckend es ist, der Trick funktioniert ganzhervorragend. Für einen kurzen Moment bescheren die neu erworbenen Dinge ihren Käufern ein Hochgefühl.Diese fühlen sich bereichert, das schwarze Loch in der Mitte ihrer Persönlichkeiten wird vorübergehend ausgefüllt. Das ewige Gefühl des Mangels, das Gefühl nicht zu genügen, nicht gut genug zu sein für diese Welt, ist plötzlich verschwunden. Ja, es stimmt, man kann Glück käuflich erwerben, allerdings eine äußerst flüchtige Illusion von Glück.

Die eigentliche Frage ist jedoch: Wäre ein Mensch ohne Mangel, ein zufriedener Mensch noch eine guter Konsument im Sinne der Wirtschaft? Was geschähe mit unserem Wirtschaftssystem, wenn wir den wahren Grund für unser Gefühl des Mangels finden und heilen würden?

Eine schöne Vorstellung, eine erwachende, sich selbst heilende Gesellschaft. Leider etwas zu schön, um wahr zu sein.

Doch bis es soweit ist, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben, geht der Wahnsinn weiter. Und die Menschheit hockt vor ihren überdimensionalen Flachbildschirmen und starrt sich blöd. Fällt auf die Masche der Werbeindustrie und ihre kunstvoll aufgeblasene, tote Pixelwelt herein, diese verlogene, zweidimensionale, ach so kuschelige Komfortzone. Für kurze, vordergründig behagliche Momente vermittelt der bunte Einheitsbrei aus den immergleichen, stereotypen Unterhaltungsmustern und oberflächlichen, vermeintlich vertraulichen Informationen die vertraute Atmosphäre eines Déjà-vus. Es täuscht dem Betrachter vor Zuhause angekommen zu sein, um einen Moment später in seinen Augen zu zerplatzen und nagende Gefühl ein sinnentleerten Vakuum zu hinterlassen. Eine verstörend nagende Leere, die einem unausgesprochenen Kaufzwang gleicht.

Schöne, neue Wegwerf-Welt. Nur ein Einweg-Produkt ist ein gutes Produkt, denn es fördert den Turbokapitalismus. Der grenzenlose Kaufrausch ist die treibende Kraft des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Infiziert euch mit der Gier nach immer mehr schwachsinnigem Krempel! Kauft euch glücklich!Ansteckend und tödlich wie die Pest is diese verpixelte Dauerberieselung, die einer kollektiven Gehirnwäsche gleicht. Einschleichender Tod namens Konsumterror führt zum Stillstandjeglicher geistigen Aktivität und totalen Auslöschung der Neugier auf das Leben außerhalb der eigenen vier Wände, zur totalen Volksverdummung. Schnell geschnittene, knallbunte Bilderreigen spülen den Konsumzombies das letzte bisschen Grips aus den alltagsmüden Schädeln. Weichgespült im Namen eines prosperierenden Schweinesystems. Zwangsbeglückung nach dem Motto: Ich kaufe, also bin ich.

Ein kluger Mann behauptetedereinst, Religion sei Opium für das Volk!Übertragen in die Neuzeit könnte die entsprechende Übersetzung lauten:

Werbung ist Antidepressivum für das Volk!

Bass findet das unmoralische Geschäftsgebaren und die machtgierigen Seilschaften dieser sogenannten Wirtschaftskapitäne einfach nur zum Kotzen. International agierende Rüstungskonzerne, die sich an den modernen Religionskriegen bereichern, in denen sich irgendwelche armseligen Vollidioten vor den mörderischen Leichenwagen eines herrschsüchtigen Mannes spannen lassen und sich im Namen eines beliebigen himmlischen Idols gegenseitig massakrieren. Dirty Warpigs! Oder die Pharmaindustrie, die ihr ohnehin schon lebensfeindliches Chemogift mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum auf fernen Absatzmärkten in Afrika verschachert und nicht zugelassene Medikamente an menschlichen Versuchskaninchen testet. Menschenmaterial, das zu krank, schwach und ungebildet ist, um sich erfolgreich gegen seinen Ausverkauf zur Wehr zu setzen. Quacksalber und Pillendreher! Profitgeile Serienkiller, deren sadistische Professionalität jeden noch so erfinderischen Folterknecht in den Schatten stellt.

Egal in welchem lukrativem Wirtschaftszweig sich diese jede Gesetzeslücke ausnutzenden, so überaus respektabel in Erscheinung tretenden Herren der Schöpfungauch tummeln, in der Oberliga des Moneybusiness gleichen sich die Mitspieler charakterlich wie ein Ei dem anderen. Die Strippenzieher der Hochfinanz haben denselben klinisch korrekten Stallgeruch. Und in diesen legalisierten, kriminellen Vereinigungen sind auch nur solche Mittäter willkommen, die einen ganz bestimmten Stallgeruch ausdünsten, den eines waschechten Vampirs.

Gut bezahlte, gefühlstote Blutsauger mit einem lupenreinen, gutbürgerlichen Image. Diese abgefeimten Bonzenschweine haben die skrupellosen Strategien globaler Ausbeutung doch überhaupt erst gesellschaftsfähig gemacht. Sie treten die Nächstenliebe mit Füssen und machen noch nicht mal einen Hehl daraus. Schlimmer noch, sie betrügen und übervorteilen ihre Mitmenschen ganz offiziell. Sie schreiben das zynische Motto ihrer Firmenpolitik in extra großen Lettern auf ihre Fahne, prahlen und werben auch noch damit. Mit den Schlagwörtern knallharte Effizienz und kompromisslose Gewinnmaximierung auf Kosten der Menschlichkeit liegen sie voll im Trend. Beim Verkünden der Quartalszahlen wird die Aktionärsversammlung regelmäßig zu standing Ovations hingerissen. Denn auch die Investoren im Hintergrund haben denselben leicht unverkennbaren Stallgeruch, sind Gleichgesinnte. Cashflow ist der gemeinsame Nenner. Rendite, das ist alles, was diese Geldzombies interessiert.

Aber auch Bargeld lacht. Das wir jedenfalls behauptet. Doch der alte Häuptling hat recht gehabt. Geld kann man nicht essen. Man kann es vielleicht abgöttisch lieben, dieses drei mal verfluchte goldene Lamm, aber es wird diese Liebe nie und nimmer erwidern. Und eines Tages werden es diese Bonzenschweine bereuen, so unmenschlich gewesen zu sein. Bevor diese Heuschreckenbrut die Erde komplett kahl frisst, wird der Schatten ihrer Taten wie ein rasender Bumerang zu ihr zurückkehren. Und dann wird es Feuer auf sie regnen und sie muss den Preis bezahlen für ihre kaltherzige Arroganz. Und wenn es vollbracht ist, wird selbst ihre Asche keinen Frieden finden, nein, mögen diese erbärmlichen Blutsauger bis in alle Ewigkeit büßen für ihr Verhalten.

Bis hinauf in die obersten Etagen irdischer Macht soll der blutige Rachefeldzug der wahren Menschen gehen. Ein gerechter Krieg, der erst enden soll, wenn dieses grausame System kollabiert und eine neuen Ordnung weicht, die alle Lebewesen den Respekt und die Würde zurückgibt, die ihnen von Geburt an zusteht. Und genau das wird eines schönen Tages geschehen. Denn egal wir lange es auch dauern mag. Wir kriegen sie alle!

Was ihren aktuellen politischen Gefangenen angeht, würde Bass am liebsten kurzen Prozess machen. Diesen verfluchten Stellvertreter der kapitalistischen Heuschreckenmentalität noch ein paar Tage in seinem finsteren Loch zappeln lassen und ihm dann, wenn er so richtig schön am Boden und sein Lebenswillen restlos erloschen ist, medienwirksam den Garaus machen.

Während Susanne links von dem Verurteilen stände und vor laufender Kamera einen Auszug aus ihrem Pamphlet vortrüge, würde er sich selbst mit gezogener Waffe auf der anderen Seite postieren und dem abgefuckten Stück Dreck am Ende der Erklärung eine Kugel in den Kopf ballern. Eine medienwirksam inszenierte Hinrichtung, die als Drohung und abschreckendes Beispiel für alle Ausbeuterschweine dienen würde, genau danach wäre ihm in diesem Moment am meisten zumute.

Leider sind Susanne und er sich bisher nicht einig geworden, wie sie mit dem Entführen weiterhin verfahren wollen. Sie plädiert zurzeit dafür ihm erst einmal ein paar nicht lebensnotwendige Körperteile abzusäbeln, um damit Lösegeld für zukünftige Aktionen zu erpressen.

Bass wandert in seinem Planungskabuff auf und ab, und spürt, wie der schwarze Drache namens Hass, der in seiner breiten Brust sein Nest hat, aufwacht und sich erhebt. Er fährt seine Krallen aus und spuckt Feuer. Es ist das jeden beschissenen Bänker, Haifisch der Hochfinanz und verdammten Großindustriellen restlos verbrennende Feuer seines Zornes.

Macht kaputt, was euch kaputt macht!

Um gegen dieses Schweinesystem Widerstand zu leisten, haben sie damals, anno 1990 eine autonome Zelle gegründet. Aus einem Freundeskreis entsprang ein kleines, aber feines Netzwerk mit dem klangvollen Namen „Heile Welt“.

Seitdem schlagen sie in unregelmäßigen Abständen zu. Mal mehr, mal weniger blutig beziehen sie Stellung zum Stand der Dinge. In Sachen Anschläge und Entführungen sind sie inzwischen regelrechte Profis. Und niemand außer ihnen und einem befreundeten, sehr verschwiegenen Notar kennt die Herkunft der anonymen Spenden, die regelmäßig auf den Konten diverser Menschenrechtsorganisationen eingehen.

Die Aktionen, insbesondere die Entführungen, laufen unterschiedlich ab. Damit kein erkennbares Muster im Ablauf ihrer Taten entsteht, variieren sie deren Abläufe. Manchmal enden die Geiselnahmen mit dem Tod der Männer, hin und wieder entlassen sie einen relativ unversehrt in die Freiheit. Verstört und verstümmelt, aber immerhin am Leben.

Und es sind immer Männer, die dran glauben müssen. Denn das Schweinesystem ruht auf den Schultern von Männern. Es sind Männer, die verantwortlich sind für den verdrehten und ungerechten Lauf der Welt. Im aktuellen Fall, der Entführung von Rainer Matthäus, wollen sie eigentlich mit dem Lösegeld, das sie für seine Rückgabe erhielten, den Rückkauf von Brunnen in der dritten Welt und teilweise auch die Suche nach bisher unentdeckten Wasseradern finanzieren. Das heißt, falls Bass die Nerven behält und nicht der Versuchung erliegt diesem aufgeblasenen Wichtigtuer die verfickte Bonzenfresse wegzuballern.

1.4 Unumgängliche Rückblende

Ungefähr einen Monat vor der Entführung des Managers aus der Führungsebene der Shatan AG lag Susanne in der Hängematte, die in dem großen Garten, der sich hinter dem Haupthaus erstreckte, an zwei Birken befestigt war und versuchte sich zu entspannen. Doch so sehr sie sich auch meditationsmäßig ins Zeug legte, verfehlten sogar die ansonsten zuverlässig funktionierenden Atemübungen dieses Mal ihre Wirkung. Sie konnte die stille Schönheit ihres Lieblingsplatzes nicht genießen, selbst das brandneue Werk ihrer favorisierten Krimiautorin schaffte es nicht sie in seinen Bann zu ziehen.

Sie ertappte sich dabei, wie sie die ersten Seiten des Buches zum dritten Mal durchlas. Worte reihten sich aneinander, ohne ihren Inhalt preiszugeben. Zeile um Zeile irrten ihre Augen über graphisch perfekte Miniaturen, die sich trotz der Vielzahl ihrer Variationen zum Verwechseln ähnlich zu sehen schienen. Anstatt sich auf die verzwickten Wendungen des Thrillers einzulassen und in die Handlung einzutauchen, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab und kehrten zu den ungeklärten Fragen zurück, die aufdringlich wie ein Schwarm Moskitos in der Abenddämmerung durch ihren Kopf schwirrten und sich zu dem diffusen Wust an Erinnerungen gesellten, die im Vorfeld jeder neuen geplanten Aktion hochkamen.

Genervt zerrte sie an einer Schnur, deren eines Ende am gesteppten Rand der Hängematte, deren anderes an einem ungefähr einen Meter entfernten, windschiefen Vogelhäuschen festgeknotet war. Die erneut einsetzende Schaukelbewegung der Hängematte hatte eine wohltuend beruhigende Wirkung auf sie. Im Schatten, unter dem hellgrünen Blätterdach der beiden großen Bäume, ließ es sich selbst an brütend heißen Sommertagen wie diesem gut aushalten.

Der alte Baumbestand war damals einer der wesentlichen Pluspunkte, die für dieses etwas heruntergekommene Gehöft gesprochen hatten. So weit sie sich erinnern konnte, hatten sie sich damals tatsächlich wegen des riesigen verwilderten Gartens und der Vielzahl an Obstbäumen für dieses Objekt entschieden. Kostengünstig zu erwerben waren nach dem Mauerfall 1989 viele Bauernhöfe im Gebiet der ehemaligen DDR gewesen, aber kaum einer hatte so fern der nächsten Siedlung gelegen und war so eingewachsen wie dieser, eine grüne Insel inmitten von Nichts.

Am Anfang, bei der Gründung der Zelle, waren sie zu viert, ein weiteres Pärchen war mit von der Partie. Während Bass und sie sich in dem stark renovierungsbedürftigen Haupthaus einnisteten, machten sie sich eins der ehemaligen Gesindehäuser zurecht, Platz gab es ja genug. Jahrelang waren die beiden ihre Nachbarn, Partner und Freunde, schon fast so etwas wie Seelengefährten gewesen. Sie waren die Einzigen, denen Susanne und Bass wirklich vertrauen konnte und mit denen sie sich regelmäßig austauschten, vier Menschen, die sich gegenseitig Motivationscoach und Kummerkasten waren.

Wenn Susanne an diese Zeit zurückdachte, brach eine alte Wunde in ihr auf, die vermutlich nie ganz ausheilen würde und sie jedes Mal unter einer großen Woge tiefer Trauer zu begraben drohte. Etwas in ihr wehrte sich gegen die Tatsache, dass Marie und Thomas tot waren. Die beiden hatte es im Frühjahr des Jahres 2010 nach einer Aktion erwischt. Sie saßen im hinteren Fluchtwagen und kamen während eines Schusswechsels mit den Bullen von der Straße ab. Natürlich hatten sie sich in der überstürzten Hektik, mit der sie vom Tatort losrasten, nicht angeschnallt. Ob sie den Unfall, als sich der Wagen bei Tempo einhundertfünfzig mehrfach überschlug, ansonsten überlebt hätten, war fraglich. Todesursache Genickbruch, schrieben sie in der Zeitung, aber niemand konnte mit Sicherheit sagen, wie es wirklich abgelaufen war.

Danach überlegten Bass und sie, ob sie vielleicht einen vorübergehenden Waffenstillstand mit der Welt schließen und für eine Weile aufhören sollten mit den Anschlägen und Entführungen. Auch wenn sie es sich heute kaum noch vorstellen konnte, sie spielten tatsächlich mit dem Gedanken, vorübergehend ins gutbürgerliche Lager zu wechseln, neuen Atem zu schöpfen und in aller Ruhe zu beratschlagen, wie es weitergehen sollte. Geld hatten sie ja genug auf die Seite gelegt, um ein paar Jahre sorgenfrei leben zu können.

Aber irgendwie kam eine Auszeit für sie beide letztendlich doch nicht in Frage, sie waren eben von Natur aus Gefahrensucher, immer noch hungrig und wütend und auf Konfrontationskurs mit den himmelschreienden Missständen, die die meisten ihrer Mitmenschen offensichtlich zu akzeptieren gewillt waren. Im Gegensatz zu ihnen konnten sie sich unmöglich mit dem Horror abfinden, den ein Prozent der Weltbevölkerung den anderen neunundneunzig Prozent aufbürdet.

Bass und sie konnten und wollten nicht aus ihrer Haut. „Better live on your feet, than die on your knees for noone is a slave.“, flüsterten sie sich jedes Mal zu, wenn sie sich erneut bereit machen gegen die Feinde der Menschheit in die Schlacht zu ziehen. Ein schönes Zitat und wirkungsvoller Schlachtruf, mit dem sie sich gegenseitig Mut machen und in Erinnerung rufen, dass ein wirklich erfülltes Leben nicht heißt, einfach nur zu überleben.

Aus Interesse forschte Susanne vor einem Weilchen mal nach, welcher Dichter diesen tollen Vers ursprünglich schmiedete. Sie fand heraus, dass es verschiedene historische Persönlichkeiten gab, die Verfasser dieses wunderbar heroisch klingenden Ausspruchs sein sollten. Eine besonders vertrauenswürdige Quelle schrieb es allerdings keinem Poeten, sondern einem mexikanischem Revolutionär namens Emiliano Zapata zu, der von 1877 bis 1919 lebte. Ein ziemlich kurzes, aber möglicherweise besonders erfülltes Leben? Wer konnte das schon mit Sicherheit sagen.