Sex zwischen Himmel und Erde - Esther Weinz - E-Book

Sex zwischen Himmel und Erde E-Book

Esther Weinz

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Beschreibung

Das Buch - erotisch, politisch, informativ! Die Autorin findet für das oftmals schambesetzte Unaussprechbare mitfühlende Worte und zeigt Wege zu einer lebendigen Sexualität. (Sexual-) Politische Aspekte, therapeutische Anmerkungen und Interviews stehen für die Sachinformationen. Zarte Erotik oder wilder Sex, ethnologische Ausflüge sowie Gedichte führen in erlebte und erträumte Welten. Dieser Wechsel eröffnet den Leser*innen die Bandbreite der Lust und Liebe zwischen Himmel und Erde.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 220

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Widmung

Ich widme dieses Buch

Freundinnen und Freunden,

Klientinnen und Klienten

Nachfahren.

Mit ihren geschilderten

Erfahrungen, ihren Fantasien und

ihrem Dasein ist dieses Buch möglich geworden.

Ebenfalls widme ich dieses Buch

dem Wunder des Lebens,

der Lust und der Liebe,

auf dass immer mehr Menschen

Zugang zu der Freude finden,

sich in einem lebendigen Körper zu Hause zu fühlen.

Esther Weinz

Sex zwischen Himmel und Erde

Befreiung aus inneren und äußeren Zwängen

Wege zur Lust und Liebe

Band 1

Autorin: Esther Weinz

Lektorat: Marian Klapp

Korrektorat: Heike Werner

Umschlaggestaltung: Renata Kapucian SCREENDISGN

Umschlagfoto Vorderseite: (c) dolgachov, www.fotosearch.de

Umschlagfoto Rückseite: Viola Haupt-Kayaga

Verlagslabel: Sternverlag

ISBN Softcover: 978-3-96051-924-9

ISBN Hardcover: 978-3-96051-925-6

ISBN E-Book: 978-3-96051-926-3

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

(cc) Esther Weinz, Kassel, 2023 Neuauflage

Vorgängerausgabe 2017

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Der Text kann mit folgenden Lizenzen verwendet werden:

(cc) by-nc-nd(Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung)

Das Cover ist urheberrechtlich geschützt. © Esther Weinz, Kassel, 2023

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Über dieses Buch

Entstehung und Dank

Warum dieses Buch?

Vorwort zur Neuauflage

Überblick

Hinweise

Haftungsausschluss

Körper-Sein (Teil I)

Das Lied (Eva Sattler7)

Zeugung und Geburt

Zeugung ohne Zärtlichkeit - Emma erinnert sich

Eine Seele schickt ihr Lied

Sex in der Schwangerschaft - was empfindet das Ungeborene?

Geburt mit der Kraft von Mutter Erde

Der zaghafte Weg zurück zu den Wurzeln

Jeder Mensch entspringt dem weiblichen Körper

Der Schoss, aus dem wir kommen

Knospen der Fruchtbarkeit - die Eierstöcke (Ovarien)

Höhle der Geborgenheit - die Gebärmutter24

Kathedrale zum Empfang - die Scheide (Vagina)

Tropfen der Lust aus den Bartholinschen Drüsen25

Weibliche Ejakulation

Tessas Lusttropfen flirren in Sommerhitze

Lustfördernde Übungen - Annas Entdeckung

Selbstbefriedigung - Tessa erzählt mehr

Plötzlich sprudelt es und Tessa freut sich

Die duftende Rose34 - Venuslippen und Kitzler

Die Klitoris - das geheimnisvolle Lustorgan der Frau

Die Rose (Marian Klapp40)

Knospen der Lust und Nahrung - die Brüste

Brustkrebsvorsorge - das Geschäft mit den Ängsten

Matriarchat und Patriarchat

Als die Welt noch in Frieden war

Die Vertreibung aus dem Paradies

Der Männliche Impuls zu neuem Leben

Von der Kraft, die uns zeugt

Meister des Daseins - die Hoden (Testis)59

Erogener Halt - der Hodensack (Skrotum)61

Zerstörer oder lustvoller Zauberstab - das Männliche Glied (Penis)

Die Verharmlosung der Vorhaut-Amputation

Deutsches Parlament „beschneidet“ Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit

Der Körper - das Haus unseres Daseins

Unser Körper, Werkzeug zur Gewalt oder Liebe

Scham und Achtsamkeit

Zu unserem Körper JA sagen!

Explosion (Teil II)

Ein Universum geht vorbei (Eva Sattler79)

Sexuelle Entwicklung

Sexuelles Aufknospen in Prüderie, wie geht das denn?

Die 68er-Bewegung gibt Elsa Rückenwind

Elsa und die Anti-Baby-Pille

Elsas erstes Mal am Karfreitag

Eine Kindheit ohne Liebe - Elsas Hintergrund

Elsa traut sich und rennt ins „Erwachsensein“

Sexuell aufblühen, so geht es!

Empfängnisverhütung

Empfängnisverhütung, ein Menschenrecht

Grüne Empfängnisverhütung bei Primärnationen

Lustfreundliche Verhütung statt Profitgier

lea®contraceptivum und die „(Ohn-)Macht“ des Geldes

Notwendige Verhütungsalternativen von giftig bis unpraktisch

Auf der Suche nach Halt

Elsa erzählt von Sehnsucht und Abhängigkeit

Fäkalien als Erregungsstimulanzien

Nach dem Rock’n’Roll - Elsa stürzt ab

Elsas Rettung aus dem Schlaftabletten-Nebelland

Die Unterdrückung der Lebendigkeit

„Orgas-muss“ oder „Orgas-muße“?

Ein besonderes Geschenk zu Elsas 21. Geburtstag

Was ist ein Orgasmus?

Mein Orgasmus? - Ein Freund erzählt mehr

Freiheit (Teil III)

In meiner Seele (Eva Sattler122)

Befreiung aus Unfreiheit und Gewalt

Mechanismen der Unterdrückung

Angst frisst die Freude am Leben

Das große Geschäft mit dem Sex

Die Sucht sucht nach Erfüllung

Die Gewaltspirale dreht sich

Pädophilie und die Chance, kein Täter zu werden

Was hilft gegen Gewalt?

Die Freiheit nicht zu wollen, nicht zu stehen, nicht zu kommen

Mein Körper gehört mir!

NEIN heißt NEIN!

Sexuelle Funktionsstörungen „verstehen“

Mein Zauberstab180 muss gar nichts (Marian Klapp181)

Die Freiheit, jeden erwachsenen Menschen zu begehren und zu lieben

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Homophobie

Yusuf und sein mutiger Weg zur Selbstbefreiung

Bunte sexuelle Vielfalt leben

Lust und Liebe

Was verhindert bedingungslose Liebe?

In Liebe fallen und in der Realität landen

Die „Freiheit“ zu gehen oder zu bleiben

Die Freiheit, alten Schmerz zu (er-)Lösen

Traumhafte Begegnung von Tessa und Ernst

Lebendige, liebevolle Sexualität

Informationen und Ausblicke

Literaturliste, Internetseiten und Kontakte Literaturliste

Strauss, Sandra, Nell, West: Frauen befriedigen - Geheimnisse der Klitoris neu entdeckt - Ein Sexguide für neugierige Männer, Norderstedt 2012

Ausblick 1: Vorträge und Lesungen

Ausblick 2: Sex zwischen Himmel und Erde, Band 2

Kontakt zur Autorin

Sex zwischen Himmel und Erde

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Über dieses Buch

Informationen und Ausblicke

Sex zwischen Himmel und Erde

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Über dieses Buch

Entstehung und Dank

Die Idee dieses Buches entstand in der langandauernden Suche nach mir selbst, auf dem Weg der Entdeckungen meiner vielfältigen Facetten. Anlass zu einer weiteren Suche in 2016 war meine langjährige Erkrankung an chronischer Borreliose mit Gelenkveränderungen und starken Schmerzen. In einem Seminar zur Intuitionsschulung stand auch die Frage im Raum, was kann ich noch tun, wenn ich nicht mehr wandern, tanzen und… kann. Die Antwort: Ich kann schreiben und tue es gerne. Und ich arbeite auch als Sexualtherapeutin. Mir wurde immer wieder von meinen Klientinnen und Klienten bestätigt, dass ich u.a. in Bezug auf sexuelle Themen Klartext spreche und gleichzeitig deutlich wird, dass ich respektvoll und achtsam bin und auch, dass ich Sex liebe. Es konnte also um Sex gehen1. Die Idee für dieses Buch war geboren.

Mit meinen Füßen fest verwurzelt auf der Erde zu stehen, mit meinem Kopf und meinem Herzen die Verbindung zum Wissen des Himmels2 herzustellen, das erleichterte mir das Schreiben ungemein und inspirierte mich auch zu dem Titel dieses Buches. Ja, ich kann sagen, in dieser Verbundenheit war es mir oftmals eine reine Freude, die Worte fließen zu lassen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Warum dieses Buch?

Für den biologischen Erhalt der Menschheit ist es unwichtig, wie wir Sex praktizieren und wie wir uns dabei fühlen. Doch für unseren Körper und unsere Seele hat Sexualität viel mehr zu bieten: Sprühen, Freude, Ekstase, Pulsieren, Strömen…. Für unser persönliches Wohlbefinden und für unsere menschliche Entwicklung sowie für den Frieden in dieser Welt ist es von Bedeutung, dass wir Lust und Liebe gewaltfrei und tolerant leben und uns gut dabei fühlen können.

Die Unterdrückung der Sexualität zeigt sich auch fünfzig Jahre nach der „sexuellen Revolution“ häufig noch in Sprachlosigkeit, Gehemmtheit und Beschämung über die eigenen sexuellen Bedürfnisse. Sie mündet vielfach in verschiedene Formen von (sexueller) Gewalt. Das alles ist zum Schreien und Weinen und unendlich weit entfernt von der liebevollen Sexualität, die ich als Potential in jedem Menschen sehe. Die eigenen sexuellen Präferenzen unbekümmert zu leben, ist nur in einem gesicherten und liebevollem Umfeld, wo die Grundbedürfnisse nach Nahrung, Schutz und Zärtlichkeit gegeben sind, möglich.

Wie schön kann es sein, wenn eine Frau und ein Mann, eine Frau und eine Frau, ein Mann und ein Mann… sich frei von Schuld, Vorurteilen, Vorwürfen und Erpressungen vereinigen können. Ich schreibe dieses Buch, damit sich die wunderbaren Gaben der Lust und der Liebe ihren berechtigten Platz im Leben zurückerobern können - im leidenschaftlichen Gewand, vor Freude tanzend in Räumen voller Leichtigkeit und tiefem Mitgefühl und in Tempeln sinnlicher Narretei.

Vorwort zur Neuauflage

Nach sechs Jahren hat sich für die meisten Menschen sehr viel zum Schlechteren verändert, scheinbar unaufhaltsam, wie ich es mir 2017 nicht vorstellen konnte. Viele meiner Werte habe ich hinterfragt und einiges würde ich heute anders formulieren oder sogar eine andere Themenauswahl treffen. Die Essenz des Buches ist jedoch nach wie vor für mich stimmig.

Eine meiner Tätigkeiten bei der Überarbeitung war, die Sternchen* zu entfernen. Als ich die Vorgängerausgabe geschrieben habe, kam ich mir relativ fortschrittlich vor, Sterne zu setzen und damit zu verdeutlichen, dass es nicht nur ein Geschlecht auf der Welt gibt. Jetzt ist es modern geworden zu gendern und sogar verpönt, es nicht zu tun - ganz gleich wie respektvoll der „Nicht-Gendernde“ mit den anderen Geschlechtern tatsächlich umgeht. Mein Wunsch nach Akzeptanz und Gleichberechtigung unterschiedlicher sexueller Präferenzen bei Erwachsenen, die ich noch bei der Erstauflage beschrieben habe, hat mittlerweile in breiten Teilen der nordwestlichen Welt ein neues Dogma auf den Plan gerufen, das wiederum - diesmal andere Menschen - ausschließen und abwerten und z.T. sogar mundtot machen möchte, wenn sie sich nicht „gender-korrekt“ ausdrücken. Da verging mir die Lust an den Gender***. Gleichzeitig werden in anderen Teilen der Welt Abweichungen von monogamer Heterosexualität weiterhin massiv unterdrückt und bestraft.

M.E. sind diese Gender- und LGBD-Debatten Spaltungs- und Ablenkungsmanöver gegenüber den wirklichen Problemen auf unserem Planeten, wie: Zunahme von Armut und Hunger überall; weltweite Kriege; Rüstungsexporte in Kriegs- und Krisengebiete; umfassende Umweltprobleme, jenseits von CO2; künstlich erzeugte P(l)andemien mit Maßnahmen, die sowohl psycho-sozial und gesundheitlich, als auch wirtschaftlich großen Schaden anrichten. Als „Rettung“ der Menschheit wird milliardenfach eine hoch toxische, unwirksame und nicht endgültig zugelassene „Killer-Impfung“eingesetzt. Gleichzeitig wird der LGBD-Hype auch noch benutzt, Kindern und Jugendlichen hormonelle und operative Geschlechtsumwandlungen aufzudrängen, anstatt ihnen zu helfen, sich in ihrem ursprünglichen Körper zu Hause zu fühlen. All das lässt die Profiteure von Pharma-, Rüstungs-, Finanz- und Digitalkonzernen obszön reicher werden. Die einfachen Menschen macht dieser Wahnsinn ärmer, kränker und unglücklicher.

Nebenbei wird der „Great Reset“3 von nichtdemokratischen Organisationen (z.B. UN, WHO, WEF), gesteuert von Oligarchen als Hintermänner, weltweit machtvoll durchgedrückt. Deshalb habe ich einige Links, wie z.B. zur WHO, auf die ich mich vor sechs Jahren noch bezogen habe, entfernt. Andere Links waren nicht mehr auffindbar und wurden ersetzt oder die Fußnoten gelöscht.

Möge sich neben all dem Grauenhaften, das Wunderbare unseres Menschseins weiter entwickeln können. Wie gut hat es mir getan, als ich vor einigen Tagen in einem der Netzwerke, die mich durch die letzten drei Jahre getragen haben, diese Worte von White Eagle lesen konnte: „Lernt Widerstand vom Beispiel der indianischen und afrikanischen Völker: Wir wurden und werden immer noch ausgerottet, aber wir haben nie aufgehört zu singen, zu tanzen, ein Feuer anzuzünden und uns zu freuen.“4

Kassel, im Juni 2023

Überblick

Das erste Kapitel „Körper-Sein“ beginnt mit dem besonderen Erlebnis von Emma, die sich an ihre Zeugung erinnert. Es führt weiter zu der Empfängnis von Anisa, die ihr Lied zu Uhlali schickt. Eine Erinnerung aus uralten Zeiten wie Zeugung und Geburt in Verbundenheit mit den Gesetzen des Lebens geschehen können. Es geht weiter auf die Reise zu unserem Körper mit seinen Bedürfnissen und seinen Wundern. Wir können hören, was die Sexualorgane Frauen und Männern zuflüstern. Das Geschäft mit der Brustkrebsvorsorge und die Verharmlosung der Vorhautamputation geben Einblicke in medizin- und religionspolitische Hintergründe. Wir erleben Tessas heiße Begegnung mit Ernst und ihre Freuden bei der weiblichen Ejakulation. Wir erhaschen eine Ahnung davon, wie erfüllend es sein kann, zu und mit unserem Körper JA zu sagen.

„Explosion“ schleudert uns mit der Pubertät direkt in die sexuelle Entwicklung. Elsas Erzählungen zeigen ihre Not in einem repressiven Umfeld. Und wie sie es mit der Kraft der Rebellion schafft, nicht unterzugehen. Wir begegnen ihren Erfahrungen mit der Anti-Baby-Pille und der 68er-Bewegung, ihrer Flucht aus dem Elternhaus, ihrem „ersten Mal“, ihrer Abhängigkeit zu einer großen Liebe sowie ihrem Absturz in einen Suizidversuch. Explosionen, wie junge Menschen sie in dieser Phase zum Erwachsenwerden erleben können. Über das Menschenrecht auf Verhütung und dessen Schwierigkeiten in der Umsetzung wird ebenfalls einiges zu erfahren sein. Mit der Frage „Was ist ein Orgasmus?“ und den Erlebnissen von Elsa, Wilhelm Reich5 und einem Freund endet dieses Kapitel.

„Freiheit“ führt zur Unfreiheit und zeigt Befreiungsmöglichkeiten. Dieses Kapitel zeigt die Unterdrückungsmechanismen in der Gesellschaft sowie die eigenen inneren Repressionsmuster. Wir lesen über Menschen, die sich in der Sexualtherapie auf ihren Weg begeben haben und in kleinen oder großen Schritten zu wachsender innerer Befreiung gegangen sind. Sexuelle Minderheiten und ihr langer - noch andauernder Weg - zu sexueller Selbstbestimmung begegnen uns. Yusuf, ein junger, schwuler Mann aus Albanien, gibt uns Einblicke in seinen Weg zu mehr Freiheit entgegen kultureller Fesseln sowie biographischer Verstrickungen. Es wird der Wunsch nach bunter Vielfalt in der Lust und Liebe formuliert, wo jeder erwachsene Mensch jeden anderen erwachsenen Menschen ohne Einschränkungen lieben und begehren kann. Tessa und Ernst nehmen uns zu den zauberhaften Anfängen ihres lustvollen Kennenlernens mit.

Hinweise

Die Darstellung und Auswahl der Geschichten und Sachthemen geben die subjektive Meinung der Autorin wieder. Sie wollen ganz bewusst keinen neutralen Überblick eines sachlichen Grundlagenwerkes bieten. Im Kontext humanistischer Ethik werden (sexual-)politische Themen fokussiert. Eine herrschaftslose und gewaltfreie Gesellschaft auf Basis von Freiwilligkeit und gegenseitiger Hilfe wird als menschenmögliche Vision6 gesehen, davon ausgehend, dass der Mensch in seinem tiefsten Wesen mitfühlend und gerecht ist.

Das gewählte Thema „Sexualität“ bewegt sich im Spannungsbogen zwischen weltanschaulichen Bereichen, persönlich relevanten Fragen sowie biologisch-wissenschaftlichen und soziologischen Grundlagen, die mit hohem Recherchekomfort in Fußnoten und Literaturangaben belegt sind. Dabei ist ein klarer Blick hinter die glatte Oberfläche von offizieller Medienmache erwünscht.

Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit in den Bereichen Sexualaufklärung und Paarberatung. Dazu gibt es mittlerweile hervorragende Literatur und Plattformen, die in den Fußnoten und im Literaturverzeichnis aufgeführt werden.

Haftungsausschluss

Die in diesem Buch genannten medizinischen und psychotherapeutischen Hinweise sind als Anregungen zu verstehen. Sie ersetzen keine fachliche Beratung, zum Beispiel durch Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten oder Ärztinnen und Ärzte.

Für die Richtigkeit der angegebenen Internetseiten wird keine Haftung übernommen. Diese geben die Meinung der Autorin in Teilaspekten - jedoch nicht in allen Belangen und Bezügen - wieder.

Viele Spuren in diesem Buch reichen lange zurück. Ich schöpfe meine Texte aus der sprudelnden Quelle meines Lebens und dem meiner Freundinnen und Freunde sowie aus dem großen Vertrauen, welches mir Klientinnen und Klienten in all den Jahren entgegengebracht haben. Oftmals habe ich den Satz gehört: „Das habe ich noch nie einem Menschen anvertraut, was ich hier jetzt sage“. Ihre Erlebnisse und Fantasien boten eine riesige Schatztruhe. Ihre Offenheit gibt den Texten den würzigen Geschmack der Realität. Ihre Träume und Visionen schillern in eine Zukunft, in der das Annehmen von Sexualität keines Buches mehr bedarf. Erinnerungen werden zu einer Mischung aus Erlebtem und Erträumtem. Damit sind Fiktion und Realität manchmal kaum mehr zu unterscheiden. Ich schreibe von den sexuellen Themen, die mir in den Schoß oder vor die Füße gefallen sind. Meine Worte leben von der Bereitschaft all derer, die sich mir offen mitgeteilt haben. All diesen Menschen gebe ich von Herzen meinen großen Dank. Einen sehr großen Dank schicke ich denen, die mich ganz besonders tatkräftig mit ihren jeweiligen Professionen unterstützt haben. Ohne sie wäre dieses Buch so nicht möglich geworden: Marian Klapp, Psychologe und Musiker; Volkmar Wrede, Psychologe; Gerlinde Kettenring, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hebamme; Heike Werner, Lehrerin und Naturkünstlerin; Eva Sattler, Autorin und Heilpraktikerin für Psychotherapie; Renata Kapucian, Screendesignerin; Wim Minnaard, Konfliktvermittler und Systemaufsteller; Viola Haupt-Kayaga, Friseurmeisterin und Stylistin; Ruzmir Satic, Mediengestalter; Ute Braun, Autorin, Heilpraktikerin und Hirtin; Elke Zwinge-Makamizile, Filmemacherin, Autorin, Lehrerin.

1 Englisch: sex, Lateinisch: sexus - Ich verwende „Sex“ als umfassende Bezeichnung für das Leben von Sexualität mit Sexualpartnerinnen und Sexualpartnern oder mit sich selbst.

2 Das Wissen des Himmels meint die Intuition, das Urwissen, die wissenden, morphischen Felder. Zwei namhafte Wissenschaftler haben dazu geforscht: Vgl. Rupert Sheldrake: Einführung zu Rupert Sheldrake. URL: www.sheldrake.org/deutsch Vgl. a. Laszlo, Ervin: URL: ervinlaszlo.com (alle abgerufen 17.6.2023)

3 Vgl. Chossudovskys, Michel: Die weltweite Corona-Krise, Globaler Staatsstreich gegen die Menschheit. In: UNCUT-NEWS, Kapitel XII, Stand: 13.6.2023: https://uncutnews.ch/globaler-staatsstreich-und-der-great-resetglobale-verschuldung-und-neoliberale-schocktherapie/

4 Der Häuptling des Stammes der Hopi-Indianer White Eagle kommentierte die aktuelle Situation u.a. mit o.g. Ausspruch. Gesamte Rede im ÖfS: https://www.forum-systemaufstellungen.at/botschaft-von-white-eagle/ (abgerufen 15.6.2023)

5 Wilhelm Reich, Arzt, Psychoanalytiker und Sexualforscher (1887 bis 1957) brachte als erster im Westen, Körper- und Atemübungen in die Psychotherapie ein. Er forschte u.v.a. zur „Funktion des Orgasmus“.

6 Herrschaftsfreie Gesellschaft bedeutet „Anarchie“. Leider wird dieser Begriff in der Regel als „Chaos“ verstanden. Im Wortsinn bedeutet er jedoch „ohne Herrschaft“ oder „Herrschaftslosigkeit“.

Körper-Sein (Teil I)

Das Lied (Eva Sattler7)

Die Seele schwingt im Rhythmus jeder Zelle

daraus ertönt ein wunderbarer Klang.

Nur Du kennst das Geheimnis dieser Quelle,

nur deine Stimme kennt die Schwingung dieser Welle.

Läßt du sie klingen,

stimmt die Welt mit ein in den Gesang.

7 Sattler, Eva und Kammerer, Daniela: Blütenknall, Augsburg 2016 URL: www.bluetenknall.de URL: www.facebook.com/bluetenknall.de/

Zeugung und Geburt

Zeugung ohne Zärtlichkeit - Emma erinnert sich

„Nein, nein, nein, will nicht, nicht auf diese Erde, nicht in dieses Land, nicht zu diesen Menschen.“ So dröhnt es tonlos, denn es gibt noch kein Sprachorgan, noch kein ICH, noch keinen Namen. Vielleicht ein übergreifendes, alle Welten verbindendes Wissen. Doch das nützt jetzt auch nichts!

Fragen stürzen auf Emma herab: Warum? Warum gerade jetzt? Warum nicht in diesem glückseligen Licht bleiben können? Warum den Frieden verlieren? Warum zurück zu Dunkelheit, zu Elend und Gewalt?

Gibt es einen Zeitpunkt des frühesten Erinnerns in unserem jetzigen Leben? Vielleicht sogar die Erinnerung an unsere Zeugung? Die Geschichte meiner Freundin Emma hat mich nachdenklich gemacht. Sie hat während einer therapeutischen Drogenerfahrung8 Folgendes deutlich gefühlt und gesehen: Wie unbeholfen sie zeugen, lieblos und unsicher. Als ob sie es das erste Mal tun. Wie kann das sein? Sie sind doch beide nicht mehr so jung. Der Mann versucht seine lang unterdrückte Gier frei zu lassen. Er stochert hektisch zuerst an und dann in ihr herum. Versagensangst verscheucht jede Spur von Zärtlichkeit. Sie ist total verschlossen, hat sich schon lange vor allem Feuchten und Fruchtbaren geekelt. Jede Faser ihres starren Körpers will sich verweigern, doch sie glaubt, sie muss.9 Nichts, was ihre Ängste mildern könnte, kein liebes Wort, was sie entspannen könnte. Sie traut sich gar nichts, gibt keinen Ton von sich. Er spürt in dieser hilflosen Aufgeregtheit sowieso nichts, auch nicht, wie weh er ihr gerade tut.

Erinnerungen an tantrische Ekstase10, glückliche Hingabe und wunderbares Verschmelzen tauchen bei dem Drogenerlebnis zum Glück auch auf. Sie führen Emma in eine andere, wohlduftende Zeit, gebettet auf weiche Kissen, in zärtlichkraftvollen Armen.

Und dann das hier, so unglaublich roh, entseelt, beraubt von allem Wunderbaren, was zwei Körper miteinander erleben können. Der Widerwille, jetzt inkarniert zu werden, wurde bei Emma immer größer.

Doch es war zu spät. Der Sog war unabwendbar. Nichts konnte diese Macht noch aufhalten. Der Übergang passierte: Durchscheinende Seelenenergie vermischte sich mit Keimzellen aus grober Materie. Emma, die diesen Namen noch nicht kannte, wurde klar: „Ich bin wieder auf der Erde, verstoßen aus dem körperlosen Paradies ohne Schmerz und ohne Leid.“ Jede einzelne meiner noch sehr überschaubaren Anzahl von Zellen schrie: „Ich will nicht hier sein, schon gar nicht verbunden mit diesem dumpfen Grobzeug.“

Emma ist im Mai 1958 gelandet. Der erste Beischlaf ihrer Eltern in deren Hochzeitsnacht, wie sie heute nachrechnen kann. Diese Nacht aller Nächte, romantisch verklärt, von Millionen anderer unaufgeklärter Paare genauso brutal erlebt, wie gerade hier beschrieben. In deutschen Nachkriegsehebetten war dies leider nichts Ungewöhnliches zwischen traumatisierten11 Frauen und Männern, Täter und Täterinnen und Opfern des Nationalsozialismus.

Emma berichtete mir, dass sie sich nach dieser Erfahrung fassungslos gefühlt habe und von unsagbarem Grauen erfüllt war. Offensichtlich hat die noch nicht bewusst vorhandene Ich-Identität alles genau wahrgenommen und im Zellgedächtnis gespeichert.

Die eigene Zeugung ist wohl für die wenigsten von uns erinnerbar. Jedoch, wer sich ein wenig in der Geschichte seiner Eltern auskennt, kann sich die eigene Zeugung in den Nachkriegsjahren vielleicht ähnlich vorstellen. Wahrscheinlich - hoffentlich! - haben nicht alle Paare so lieblos und unbeholfen gezeugt.

Eine Seele schickt ihr Lied

Wie wunderbar menschlich hingegen klingt diese Geschichte aus einer anderen Zeit und einer anderen Welt: Ulahli wünschte sich ein Baby. In friedvoller Natur - irgendwo in Afrika - setzte sie sich unter einen großen Baum und wartete, bis die noch ferne Seele ihr ein Lied schickte. Sie sang es so oft, bis sie das Gefühl hatte, dass sie jeden Ton genau traf. Dann ging sie zurück in ihr Dorf und rief den Mann, der der Vater werden sollte. Sie sang für ihn das empfangene Lied und übte es mit ihm so lange, bis auch er es mit Leichtigkeit singen konnte. Voller Freude verbrachten sie einige innige Nächte zusammen. Zwischen ihren sexuellen Ritualen und genussvollen Spielen sangen sie immer wieder das Lied.

In tiefer Hingabe riefen sie die Seele, die ihr Kind werden sollte, aus den jenseitigen Weiten des Universums. Wie gern folgte die Kinderseele diesem Ruf.12

Sex in der Schwangerschaft - was empfindet das Ungeborene?

Wie immer ist die Voraussetzung für liebevollen Sex, dass alle Beteiligten vollständig damit einverstanden sind! Mit dabei ist in dieser Situation auch das Ungeborene im Mutterleib. Ich frage mich, was es wohl empfindet. Da es dazu offiziell lediglich die Information gibt, dass Sex in der Schwangerschaft (außer bei einigen Kontraindikationen wie zum Beispiel der Gefahr einer Frühgeburt) dem ungeborenen Kind in der Regel nicht schadet, interessiert es mich sehr, was dieses Wesen empfinden könnte.

Ich verbinde mich mit meiner Intuition und frage: Was empfindet ein Ungeborenes beim Sex seiner Mutter? Ich spüre, wie ganz klar als erstes die Antwort kommt, dass das Ungeborene - falls keine rohe Gewalt stattfindet, welche die Gebärmutter durchdringt - beim Sex sicher und geborgen in der Gebärmutter mitschaukelt, auch bei aufregenden heftigen Aktivitäten. Die Gebärmutter ist eine wunderbare und sehr schützende Entwicklung der Natur, außen ein dicker Muskel, innen gefüllt mit Flüssigkeit. Also körperlich gesehen ist Sex für das Ungeborene kein Problem.

Es gibt schlimmen und guten Sex, der jeweils entsprechende Gefühle und die damit einhergehenden Hormonüberflutungen bei der Mutter auslöst. Diese Hormone kommen über die Nabelschnur völlig ungefiltert in das Körpersystem des Ungeborenen. Schlimmer Sex basiert auf Unfreiwilligkeit, Manipulation, seelischer und körperlicher Bedrohung und Gewalt gegen die Mutter. Diese Art von Sex produziert Angst, Scham oder berechtigte Wut bei der Mutter, verbunden mit dem Ausstoß von Stresshormonen, wie zum Beispiel Adrenalin13. Dieses Hormon erhöht unter anderem den Blutdruck und die Herzfrequenz. In Gefahrensituationen ist diese nicht bewusst zu kontrollierende Reaktion des Körpers sehr sinnvoll und ermöglicht uns zu kämpfen oder zu fliehen.

Für das ungeborene Baby, bei dem die Impulse ähnlich ablaufen, bedeutet das völliges Ausgeliefertsein. Eventuell verbunden mit wildem Strampeln, ohne jedoch aus der Situation heraus zu kommen. Es sei denn, das Ungeborene löst eine Frühgeburt aus. Vielleicht ist das nicht die einzige Reaktionsmöglichkeit. Nach neueren Forschungen scheint es möglich zu sein, dass sich durch bestimmten Stress die Plazenta vergrößert: „Dagegen hatten Mütter, die von Stress durch belastende Lebensumstände während der Schwangerschaft berichteten, bei der Geburt des Kindes im Durchschnitt eine größere Plazenta.“14 Auch ein Wunder der Natur! Eventuell wird der Stresscocktail im System des Babys schneller abgebaut als bei der Mutter. Wir wissen, dass der Stoffwechsel von Ungeboren sehr beschleunigt ist. Bei erfüllendem Sex für die Mutter werden die entsprechenden Glückshormone ebenfalls auf das Kind im Mutterleib übertragen. Es kann darin baden und sich glücklich fühlen.

Die Prägungen in der Schwangerschaft können nach der Geburt im liebevollen Umgang mit dem Kind korrigiert werde. Die Regenerationsfähigkeit des Körpers und der Seele sind ebenfalls ein Wunder. Damit wurde und wird das Überleben der Menschen im Generationen-Strom gesichert.

Geburt mit der Kraft von Mutter Erde

Meine Vision lauscht wieder dem Gesang von Ulahli während ihrer Schwangerschaft und bei der Geburt ihres ersten Kindes. Sie ist verbunden mit dem natürlichen Urvertrauen in ihre weibliche Kraft und in die Kraft von Mutter Erde. Während der Schwangerschaft sang Ulahli immer wieder ihr gemeinsames Lied. Dann fühlte sich das Kind verbunden und verwandt und so wunderbar angekommen, zu Hause im Bauch seiner Mutter. Manches Mal saßen die Eltern unter einem großen Baum und sangen mit den anderen aus dem Dorf zusammen. Und so lernten alle dieses neue Lied, welches für das neue Baby bestimmt war.