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Alfred J. Schindler

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Beschreibung

Ein kleines Mädchen lebt alleine, abseits der Dorfgemeinschaft, in einer winzigen, schäbigen Hütte. SIE hat keine Eltern. Man hat SIE ausgestoßen, weil SIE so anders ist als all die anderen Menschen. SIE hat nicht die menschliche Sprache erlernt, SIE wirkt verwildert und die Leute im Dorf fürchten sich sogar vor ihr. Die Tiere im Wald sind die einizgen Freunde des Mädchens. Die alten Dorfbewohner bringen ihr gelegentlich Lebensmittel und auch Getränke und legen SIE vor ihre Tür. SIE trauen sich nicht, die Hütte zu betreten. Eines Tages geschieht etwas, womit das kleine Mädchen überhaupt nicht gerechnet hat ... 

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Alfred J. Schindler

SIE

Horrorthriller

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

SIE

S I E

 

 

Horrorthriller

 

von

 

Alfred J. Schindler

 

 

 

 

 

SIE ist anders, als all die anderen Mädchen im Dorf Hammerstein. Ganz anders. Wirklich ganz anders? Ja. Absolut. Sie spricht nicht, denn sie kennt nur wenige Wörter. Jedoch kann sie die meisten Wörter, die sie von den Dorfbewohnern im Laufe der Zeit aufgeschnappt hat, nicht richtig zuordnen. Sie versteht viele dieser Wörter nicht. Der Sinn und auch die Hintergründe der Begriffe sind damit gemeint. Ob sie sich deswegen schämt? Nein, das liegt ihr fern. Auf einen solchen Gedanken würde sie gar nicht kommen. Sie ist der Meinung, dass es sowieso niemanden interessiert, ob sie nun mit den Leuten spricht oder nicht. Sie hat auch nicht das Bedürfnis, die Sprache der Menschen zu lernen.

 

Ja, es ist ihr ziemlich gleichgültig.

 

Dadurch kann sie natürlich keine Konversation mit den Dorfbewohnern führen. Aber auch das stört sie nicht weiter. Sie hat sich einen ganz persönlichen „Wortschatz“ angeeignet, den im Grunde nur sie versteht.

 

SIE.

 

Sie lebt alleine. Sie hat auch keinen Namen. Wenn sie Selbstgespräche führt, nennt sie sich Gigi. Diesen Namen hat sie sich selbst gegeben, weil er ihr gefiel. Gigi. Niemand feiert mit ihr ihre Geburtstage. Sie weiß nicht, wie alt sie ist, aber es spielt für sie nicht die geringste Rolle. Sie hat keine Ahnung, ob sie im Winter, im Frühjahr, im Sommer oder im Herbst geboren wurde. Momentan schätzt sie ihr Alter auf sieben bis zehn Jahre. In etwa. Ja, das könnte hinkommen, denkt sie sich, wenn sie sich mit anderen Kindern vergleicht.

 

Und sie lächelt dabei still in sich hinein.

 

Sie ärgert sich auch nicht, wenn sie zufällig mitkriegt, dass die Kinder, die sie kennt, ihre Geburtstage feiern und diese von ihren Eltern reichlich beschenkt werden.

 

Neid und Hass sind ihr so gut wie fremd.

Solcherlei Empfindungen kennt sie nicht.

 

Noch nicht!

 

Die anderen Kinder im Dorf möchten mit ihr nichts zu tun haben, denn sie wissen, dass sie anders ist. Völlig anders. Die Kinder fürchten sie wegen ihres wilden Aussehens, wegen ihrer ungepflegten Erscheinung und machen einen großen Bogen um sie, wenn sie ihnen irgendwo begegnet. Außerdem haben alle Eltern ihre Kinder vor ihr eindringlichst gewarnt. Manche von ihnen strecken ihr die Zunge heraus oder beleidigen sie, wenn sie ihnen begegnet, was sie aber nicht versteht. Es lässt sie völlig kalt, obwohl sie hintergründig spürt, dass man sie nicht mag. Sie bedauert diese Kinder sogar, weil sie nicht so sind, wie sie. Außerdem versteht sie den Sinn des „Spottes“ nicht. Sie nimmt es einfach hin und denkt sich nichts dabei.

 

SIE.

 

Wie gesagt: Niemand im Dorf kümmert sich um sie.

Sie ist eine Ausgestoßene.

Eine Verlorene.

Eine Verfluchte.

 

In den Augen der Anderen existiert sie gar nicht. Sie lassen sie links liegen und es ist für sie irrelevant, wie es um sie steht.

 

An ihre Eltern kann sie sich nicht erinnern. Sie weiß überhaupt nicht, ob sie jemals welche hatte. Manchmal denkt sie sich: Bin ich das einzige Mädchen auf dieser Welt, das keine Eltern hatte? Woher komme ich dann? Aus dem Himmel oder aus der Hölle? (Diese Begriffe hatte sie irgendwo aufgeschnappt und ihr ist ungefähr klar, dass es einen Himmel und auch eine Hölle gibt). Ob sie traurig darüber ist, dass sie vielleicht keine Eltern hat? Sie weiß es nicht, sie macht sich darüber keinerlei Gedanken mehr. Ja, sie kommt alleine ganz gut zurecht.

 

Trotz ihrer Jugend.

 

Noch vor nicht allzu langer Zeit versuchten noch einige Dorfbewohner (in dem Dorf leben insgesamt nur 152 Menschen), mit ihr ins Gespräch zu kommen. Sie horchten sie aus, aber als sie merkten, dass nur seltsame, unverständliche Laute aus ihrem Mund kamen, zogen sie sich von ihr zurück. Sie machten auch keine weiteren Versuche, mit ihr zu sprechen.

 

Die Leute fürchten ihren etwas wilden Blick.

Sie ist den Leuten unheimlich und sie finden sie abstoßend zugleich.