Sommerküsse sind irgendwie cooler - Ulrike Ina Schmitz - E-Book

Sommerküsse sind irgendwie cooler E-Book

Ulrike Ina Schmitz

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Beschreibung

Die Landwirtin Rieke Bernburger ist sauer. Sie muss als Gemeinderatsmitlied, anstelle des Bürgermeisters, den neuen Waldwünschelbacher Arzt in Empfang nehmen. Ist sie doch mit so guten Vorsätzen zur Begrüßung von Doktor Buntnudels Nachfolger gekommen. Doch, weiß dieser überhebliche Mensch das zu schätzen? Nie und nimmer. Das Schlimme ist nur, das er dafür nahezu unverschämt gut aussieht und Rieke eigentlich gut gefallen würde, wenn er nur nicht so unglaublich impertinent wäre …

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Sommerküsse sind irgendwie cooler

Ein Kurzroman von Ulrike Ina Schmitz

Roßbach/Westerwald

2021

Zur Autorin

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Colliemischlingshündin im schönen Westerwald.

Handlung des Romans

Die Landwirtin Rieke Bernburger ist sauer. Sie muss als Gemeinderatsmitlied, anstelle des Bürgermeisters, den neuen Waldwünschelbacher Arzt in Empfang nehmen. Ist sie doch mit so guten Vorsätzen zur Begrüßung von Doktor Buntnudels Nachfolger gekommen. Doch, weiß dieser überhebliche Mensch das zu schätzen? Nie und nimmer. Das Schlimme ist nur, das er dafür nahezu unverschämt gut aussieht und Rieke eigentlich gut gefallen würde, wenn er nur nicht so unglaublich impertinent wäre … 

 

Die Handlung des Romans ist frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig.

Bisher erschienen in der Waldwünschelbach Serie:

Band 1: Weihnachtsküsse schmecken süßer

Band 2: Weihnachtsteddy und Schneekugelküsschen

Band 3: Froschküsschen für das Burgfräulein

Band 4: Kroküsschen blühen schon im Frühling

Band 5: Süße Küsse unterm Herbstbaum

Band 6: Nussküsschen für den Weihnachtsmann

Inhaltsverzeichnis

Zur Autorin 2 

Handlung des Romans 2 

Bisher erschienen in der Waldwünschelbach Serie: 2 

Parkverbot 4 

Der Morgen des Schreckens 8 

Halbe Bekenntnisse 12 

Spekulationen 16 

Willkommensgeschenke 19 

Einen Korb bekommen 24 

Pferdeverstand 28 

Das große Schweigen 31 

Die Verabredung 35 

Morgenritt 39 

Führen und verführen 42 

Die eingeredete Kur 47 

Nachtisch 52 

Unangenehme Verquickungen 55 

Pech und Glück 64 

Auf Erklärungssuche 72 

Impressum: 75 

 

Parkverbot

„Also soll ich, statt deiner, unseren neuen Hausarzt gleich am Montagvormittag in Empfang nehmen? Wie ist er denn so? Bist du ihm schon begegnet?“ Rieke Bernburger, die Tochter des örtlichen Bauern in Waldwünschelbach, fragte in ihrer Eigenschaft als Gemeinderatsmitglied den Bürgermeister Hans Holbeck danach. 

„Persönlich kenne ich den Mann bedauerlicherweise noch nicht, doch ich habe gehört, dass Patrick Milz ein sehr kompetenter Arzt sein soll.“ 

„Nun, wir werden sehen. Es ist schon ein bisschen traurig, dass Doktor Buntnudel jetzt weggeht. Doch mit seinen fünfundsiebzig Jahren hat er wohl auch jedwedes recht dazu.“ 

„Du sagst es. Wir können froh sein, dass er so lange durchgehalten hat. In der Tat bin ich auch froh, über einen neuen Arzt.“ 

„Ich verstehe schon, was du meinst, Hans. Einige Waldwünschelbacher sind ja sogar nach Letzendenburg abgewandert, um dort die Ärzte aufzusuchen, weil sie mit Doktor Buntnudel nicht mehr zurechtkamen. Die Leute haben sich darüber echauffiert, dass er gar keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen mehr herausgeben wollte, jedenfalls nicht so leicht. Und wahrscheinlich sogar mit Recht. Doch es waren nicht alle seine Patienten Simulanten, so wie er oftmals zynisch angedeutet hat.“ 

Hans Holbeck lachte. „Mit Sicherheit nicht. Zuletzt war unser guter alter Doktor doch schon etwas wunderlich geworden. Nun, kann es mit dem neuen Arzt doch nur besser werden, oder?“

„Wir wollen es hoffen.“ 

Die Bäuerin Angela Bernburger schaute auf die Uhr. „Rieke, denkst du dran, heute noch beim Doktor Rothaut in Letzendenburg das Rezept für mich abzuholen? In die Apotheke dort brauchst du ja nicht extra damit zu gehen. Ich hole die Medizin dann später hier in unserer Apotheke, bei Gilda Hornbach. Oder kannst du das auch besorgen?“ 

„Ja, mach ich. Bestimmt bist du, wie so viele Waldwünschelbacher, froh, Mama, wenn am Montag der neue Arzt hier eintrifft.“ 

„Wem sagst du das? Zum alten Doktor Buntnudel treiben mich nämlich keine zehn Pferde mehr hin.“ 

Rieke lachte. „War es denn so schlimm letztes Mal bei ihm?“

„Das weißt du doch. Dieser Besserwisser von Doktor stellt völlig falsche Diagnosen. Sagt der doch einfach, das mit meinen Rückenschmerzen käme, weil ich zu dick bin. Das stelle man sich mal vor. Ich bin überhaupt nicht dick. Ich hatte schon als Kind so schwere Knochen. Aber das sieht dieser alte Trottel ja nicht ein.“

Rieke lachte laut auf. „Wenn er das hörte, dass du ihn einen Trottel schimpfst, dann würde er dich ganz sicher als Simulantin abtun.“

„Ja, das hat er doch schon, indem er mir diesen lächerlichen Krankheitsbefund kundtat“, regte sich Angela Bernburger auf.

„Nun, ab Montag ist ja dann der neue Doktor da, also kannst du dich beruhigen.“

„Ich hoffe nur, der taugt was. Ist ja wohl noch ein bisschen jung, der Mann.“

„Na, vierzig ist ja wohl, so jungauch nicht mehr.“

„Nicht direkt, aber … über fünfzig wäre sehr viel besser. Der Mann ist ja jünger als ich und das geniert mich ja dann doch schon ein bisschen, wenn ich mich vor ihm freimachen muss.“

Rieke meinte grinsend. „Nun, wenn er in deinem Alter wäre, wäre es doch sicher noch viel genierlicher, oder? Immerhin bist du eine attraktive Frau. Der neue Arzt könnte scharf auf dich sein.“

„Was?“, polterte die Landwirtin. „Das sollte er sich mal wagen, da hätte dein Vater schließlich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Wir sind immerhin seit über dreißig Jahren verheiratet, obwohl ich das Gefühl habe, dass dein alter Vater von Jahr zu Jahr immer trotteliger wird.“

Rieke lachte laut auf. „Armer Papa, das hört er sicher gerne. Doch warte erst mal ab, was Patrick Milz für einer ist. Bestimmt ist er ein guter Arzt. Unser Bürgermeister hat jedenfalls nur gutes über ihn gehört.“

„Ach ja? Für unseren verehrten Herrn Bürgermeister sind doch alle Menschen gut.“

„Na und? Daran ist doch nichts verkehrt.“

„Vielleicht nicht … na, mal sehen, was das für einer ist unser neuer Arzt.“

Rieke schaffte es erst kurz vor Praxisende beim Arzt in Letzendenburg anzukommen. Sie hatte wie meist sehr viel zu tun gehabt. Sie stand auch jetzt noch ein bisschen unter Strom, denn ihre Stute Shanty lahmte seit gestern Abend. Zunächst hatte Rieke noch geglaubt, dass sie die Lähmung selbst mit Essigwickel behandeln könnte, doch als sich bis zum Morgen nichts an Shantys Krankheitsbildgeändert hatte, rief sie den Tierarzt Jürgen Dreher zu Hilfe. Bedauerlicherweise hatte Jürgen erst nachmittags Zeit zu kommen und so zogen sich die Stunden für sie dahin, bis er endlich zur Stelle war.

Rieke kurvte mit dem Auto umher, auf der Suche nach einem geeigneten Platz, auf dem sie parken konnte. Gestresst warf sie einen Blick auf ihre altmodische Armbanduhr, nur um erschrocken festzustellen, dass keine fünf Minuten mehr bis zum Ende der Sprechstunde von Dr. Rothaut blieben. Wie so oft vor dieser Praxis war auch diesmal keinerlei Parkmöglichkeit in Sicht. Nach kurzem Überlegen entschloss Rieke sich daher, notgedrungen und mit schlechtem Gewissen, auf dem freien Behinderten Parkplatz zu halten. Sie hoffte, dass das für die kurze Zeitspanne, die sie dort parken wollte, schon in Ordnung ginge. Außer Zweifel wäre sie ja in fünf Minuten wieder unten bei ihrem Fahrzeug. Leider dauerte es dann im Endeffekt doch eine Viertelstunde lang, weil ärgerlicherweise, obwohl sie vorher angerufen hatte, kein Rezept vorbereitet war. Das bedeutete, dass Rieke warten musste, bis der Arzt unterschrieben hatte. „Das ist so blöd“, grummelte sie fast lautlos vor sich hin. „Da ruft man extra vorher an und die machen doch nichts hier. Bin ich froh, wenn bei uns in Waldwünschelbach der neue Arzt da ist.“ Eine gefühlte Ewigkeit später hielt sie das Rezept in Händen, jetzt musste sie sich nur noch beeilen, um möglichst schnell wieder nach Waldwünschelbach zukommen. Sie musste ja dort das Rezept in der Apotheke vorlegen, damit ihre Mutter die verschreibungspflichtigen Medikamente bekam. Dr. Gilda Hornbach die Apothekerin, hatte ihr netterweise versprochen auf sie zu warten. Rieke nahm folglich die Beine in die Hand, um zu ihrem Wagen zu kommen, umso mehr war sie indessen erschrocken, dass ein anderes Fahrzeug ihren Van blockierte. Rieke schaute sich um, ob der Fahrer des Wagens irgendwo zu sehen war und da kam auch schon ein ernst, aber attraktiv aussehender Mann auf sie zu. Gleichwohl wollte Rieke sich nicht von seinem guten Aussehen beeinflussen lassen und ging ihn sogleich verbal an. „Sagen Sie mal, ist das vielleicht ihr Wagen, der meinen so dreist blockiert?“ 

Der Mann ließ sie allerdings nicht weiter zu Wort kommen und bellte seinerseits: „Sie stehen auf einem Behinderten Parkplatz junge Dame.“ Er musterte sie von oben bis unten und stellte fest: „Sie sind ja wohl selbst nicht behindert, oder? Denn sonst hätten Sie bitte die Güte mir ihren Behinderten Ausweis zu zeigen, da ich sonst die Polizei rufen muss.“

Normalerweise war Rieke ziemlich selbstsicher in ihrem Wesen, doch die harsche Art des Mannes brachte sie mehr oder weniger aus dem Takt und so sagte sie betreten: „Es war doch nur eine kurze Zeit, ich …“

„Das ist ja wohl offensichtlich ein ganz fadenscheiniger Grund, werte Frau. Sind Sie sich eigentlich dessen bewusst, dass Sie einem Behinderten den Platz wegnehmen? Wohl eher nicht, wie ich das sehe.“ Er maß sie wieder von oben bis unten. 

„Ich …“

„Solch ein ignorantes Verhalten ist unverzeihlich, junge Frau. Schließlich gibt es dafür unsere Verkehrsregeln.“

Rieke verzog das Gesicht und wurde indes sauer und dadurch zum Glück mutiger. „Das weiß ich alles, werter Herr, doch Ihr Verhalten grenzt ja wohl im hohen Maße an Selbstjustiz, oder? Sind Sie etwa der Polizeichef von Letzendenburg? Solch eine Handlungsweise wird definitiv hier in dieser Stadt nicht geduldet. Also geben Sie den Weg frei, werter Mann, ich habe dringende Termine, die ich Ihnen ansonsten in Rechnung stellen müsste.“ 

Der Mann maß sie erneut von oben bis unten und sagte geringschätzig: „Sie gehören wohl zu den besonders gewieften Leuten, die glauben, Unverfrorenheit hilft immer, aber da sind Sie schief gewickelt, meine Dame. Ich habe nämlich bereits die Polizei gerufen, bevor Sie ankamen.“

Rieke atmete gedehnt ein und aus, um sich zu beruhigen. So hatte sie sich schon lange nicht mehr über jemanden geärgert.

Der Mann sah Rieke erwartungsvoll an. So, als hoffe er, dass sie nun wie eine Rakete hochschnellte, doch den Gefallen tat sie ihm nicht. Nein, diese Blöße würde sie dem Mistkerl gegenüber jedenfalls nicht eingestehen. Sie atmete nochmals tief durch und sagte dann: „Okay …, alles klar!“

Da grinste der Kerl hämisch und äußerte: „Da bin ich ja mal gespannt, ob Sie bei unseren Gesetzeshütern in Erklärungsnöte kommen.“

Der Morgen des Schreckens

Als der Wecker morgens klingelte, wäre Rieke am liebsten liegengeblieben, hätte sich umgedreht und weiter geschlafen. Just fiel ihr nämlich wieder ein, was tags zuvor, am späten Nachmittag, vorgefallen war. Sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben einen Strafzettel wegen falschem Parken bekommen. Fraglos hatte sie auf einem Behindertenparkplatz gestanden. Natürlich war das falsch, das wusste sie selbst und hätten diese langweiligen Arzthelferinnen das Rezept für ihre Mutter bereits fertig gehabt, hätte es auch keine Viertelstunde gedauert, bis sie wieder hätte wegfahren können. Hätte, hätte, hätte. Allerdings trug dieser gemeine Mann, Fiesling der er wohl ist, die Hauptschuld. Warum musste er gleich die Polizei rufen? Wer tat denn so etwas? Zunächst hatte sie geglaubt, der Mensch wolle ihr einfach nur Angst einjagen. Das hätte dieser Griesgram jedenfalls bei ihr nicht geschafft. Und wie peinlich das war, als die Polizei ihre Personalien aufgenommen hatte … und dieses Individuum … hatte der doch tatsächlich dazu einfach genickt. Überheblich natürlich. Ja, unglaublich überheblich. Wenn Rieke jemals jemand hätte schlagen wollen, dann ihn. Hoffentlich sah sie diesen gemeinen Typ niemals mehr wieder. Rieke beruhigte sich ein bisschen. Wann sollte sie dem Kerl auch jemals begegnen? So oft war sie schließlich nicht in Letzendenburg. Ihre Mutter würde von nun an ganz bestimmt lieber zu dem neuen Arzt gehen. Dorthin könnte sie, wenn sie denn wollte, sogar zu Fuß laufen, leider hatte Mama keinen Führerschein, so mussten ihr Vater oder sie ihre Mutter oftmals durch die Gegend karren. Rieke gähnte nochmal herzhaft und stand auf, um ihre täglichen Arbeiten zu verrichten. 

„Wo warst du?“, fragte der Arzt Patrick Milz seine Schwester Elena. 

„Meine Güte, ich war nur mal kurz um die Ecke beim Discounter. Mach also nicht so ein Gesicht!“ 

„Du weißt doch, dass ich gleich losmuss, Elena, um die Praxis in Waldwünschelbach in Empfang zu nehmen. Hast du schon alles zusammengepackt?“ 

„Fast“, seufzte Elena. 

„Was ist los? Warum jammerst du? Es ist für uns beide ein neuer Anfang. Du bist doch auch happy, dass du nicht mehr bei dieser alten Schachtel arbeiten musst.“ 

Mit >alter Schachtel< meinte Patrick Milz die ehemalige Chefin seiner Schwester, eine Hautärztin, bei der sie bis vor kurzem, bis selbige in Pension gegangen war, gearbeitet hatte.

„Ja, das schon, doch müssen wir deshalb unbedingt in dieses kleine Kaff ziehen? Wir hätten auch hier in dieser schönen alten Mietwohnung wohnen bleiben können und würden täglich zusammen zur Arbeit fahren. Das wäre doch auch kein Problem gewesen.“ 

„Nun, das ist unpraktisch, zumal die Wohnung in Waldwünschelbach genau über der Arztpraxis liegt.

---ENDE DER LESEPROBE---