Marscha Mellow und: Der Partyknaller mit Todesfolge - Ulrike Ina Schmitz - E-Book

Marscha Mellow und: Der Partyknaller mit Todesfolge E-Book

Ulrike Ina Schmitz

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Beschreibung

Was ist los in Wohlighausen? Marscha Mellow, die pummelige, ein Meter und sechzig kleine pensionierte Schulsekretärin, ist konsterniert. Gerade an dem Tag, an dem sie zur Gartenparty der Nachbarn eingeladen ist, passiert ein Mord. Warum wurde der erfolgreiche Chirurg Bernhard von Schleusen erschossen? Ist es möglich, dass einer der Familienangehörigen sich seiner entledigen wollte? Oder war es eine seiner beiden Geliebten, die dem verheirateten Schwerenöter nach dem Leben getrachtet hat? In Marschas Fantasie könnte alles möglich gewesen sein. Doch manchmal ist es auch ganz einfach.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Überspannte Vorbereitung

Netter Nachbar

Was ist schon Liebe?

Leger oder nicht leger, das ist hier die Frage!

Versandet

Perfektion infrage

Spuren im Sand

Wahres Scheinleben 1

Wahres Scheinleben 2 und geheime Wünsche

Freude und Sorglosigkeit sind aller guten Dinge Anfang

Diverse Meinungen

Bauchschmerzen und andere

Die letzte OP

Der Tod ist aller Grübel Anfang

Es ist meistens anders als es aussieht

Sorgen und Klagen

Wie in Trance

Waffen sind zum Schießen da

Interessantes Geplauder

Besuch macht klug

Es kommt, wie es kommt

Impressum:

Marscha Mellow und der Partyknaller mit Todesfolge

Von Ulrike Ina Schmitz Roßbach Westerwald

Anno 2024

Kurzkrimi

Über die Autorin

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Colliemischlingshündin im schönen Westerwald.

Handlung des Krimis

Was ist los in Wohlighausen? Marscha Mellow die pummelige, ein Meter und sechzig kleine pensionierte Schulsekretärin ist konsterniert. Gerade an dem Tag, an dem sie zur Gartenparty der Nachbarn eingeladen ist, passiert ein Mord. Warum wurde der erfolgreiche Chirurg Bernhard von Schleusen erschossen? Ist es möglich, dass einer der Familienangehörigen sich seiner entledigen wollte? Oder war es eine seiner beiden Geliebten, die dem verheirateten Schwerenöter nach dem Leben getrachtet hat? In Marschas Fantasie könnte alles möglich gewesen sein. Doch manchmal ist es auch ganz einfach.

Übrigens: Die Handlung des Romans ist frei erfunden! Eventuelle Ähnlichkeiten mit (noch) lebenden Personen sind nicht beabsichtigt!

Überspannte Vorbereitung

„Du wirst schon sehen, Marscha. Die Party wird der Knaller.“

Marscha Mellow nickte und biss in einen Apfel, einen von den roten, die ihre Nachbarin stets auf der Schale auf dem Küchentisch stehen hatte. Viel versprach sie sich nicht von dieser Feierlichkeit, kannte sie doch sämtliche Verwandten und Bekannte ihrer exzentrischen Nachbarin. Doch sie wollte deren Begeisterungsfluss nicht unterbrechen. Deshalb schwieg sie, zumindest zunächst einmal.

„Es wird himmlisch werden“, schwelgte Luzille weiter. „Ich habe dieses Mal ein ausgezeichnetes Catering Unternehmen engagiert. Deren Gerichte sind einfach köstlich.“ Sie leckte sich über die Lippen. „Ach, wusstest du übrigens, dass Manuela einen Preis gewonnen hat? Du weißt doch sicher noch, dass sie Bildhauerin ist, oder?“

Marscha nickte wiederum zustimmend. Sie wusste, dass Manuela mit Stein und Holz arbeitete. Wie sollte sie es auch nicht wissen? Redete Luzille doch fortwährend von nichts anderem als ihren Verwandten.

„Goldener Meißel, nennt sich dieses Teil. Ich habe es selbst gesehen, sie hat es in ihre große Vitrine gestellt. Du weißt doch, dass Manuela eine große Vitrine in ihrem Wohnzimmer hat, Marscha, oder?“

„Ja, du hast es mir erzählt!“

„Es ist so eine, aus Ebenholz, oder nennt man das Mooreiche?“

„Ebenholz ist ein tropisches Gewächs und Mooreiche ist eine Eiche, die seit Jahrtausenden im Sumpf gelegen hat, belehrte Marscha ihre Nachbarin.“

Luzille riss die Augen weit auf. „Also ist es Mooreiche …, unglaublich seit tausenden Jahren im Sumpf. Das muss man erst mal aushalten.“

„Braucht es nicht, denn Manuelas Vitrine ist aus Tropenholz. Ökologisch sehr bedenklich nebenbei bemerkt.“

„Was? Das ist ja furchtbar. Ökonomisch bedenklich. Wie schrecklich. Ob Manuela das weiß?“

„Ich sagte ökologisch und … Manuela weiß es. Es berührt sie allerdings nicht.“

„Das hört sich alles so entsetzlich an. Ich hatte geglaubt, Manuela wäre ein guter Mensch. Und jetzt das.“

„Na, na … ganz tragisch ist es nicht. Jetzt hat sie die Vitrine nun mal und sie hat doch jetzt auch den schönen goldenen Meißel darin“, beschwichtigte Marscha ihre Nachbarin. Die pensionierte Schulsekretärin hatte immerhin fast täglich mit ihrer überspannten Nachbarin Kontakt. Und sie kannte beileibe schlimmere Frauen. Hatte sie doch innerhalb ihres Arbeitslebens sämtliche Couleur davon kennengelernt.

„Ja, du hast recht, Marscha. So ein goldener Meißel ist fast ein bisschen ökologisch wertvoll, nicht?“

„In diesem Fall allerdings eher, ökonomisch, aber ja du hast recht.“ Marscha schaute ihre Nachbarin an. Es nutzte niemanden etwas, wenn Luzille sich beunruhigte. Sie war eben manchmal nicht wirklich von dieser Welt. Marscha erstaunte da eher Luzilles Mann Manfred. Dieser hatte eine sehr, sehr trockene Sachlichkeit. Sprach nur das Nötigste und ließ seine Frau lächelnd in allen Dingen gewähren. Natürlich war das Ehepaar Manfred und Luzille Becker sekundär nicht unvermögend. Manfred verdiente als Notar immer noch ganz gut, wenn er auch mittlerweile zum älteren Semester gehörte. Er übernahm abgesehen davon nur noch auserwählte Angelegenheiten, die restlichen Causae übernahm sein Stiefsohn Roman Bold, ebenfalls Notar, aus erster Ehe.

„Ja, wie ich sagte, ein fantastischer Preis. Manuela ist so begabt.“

Marscha nickte wieder. Das stimmte wohl. Außerdem war besagte Manuela auch ganz angenehm im Verkehr. Eine Künstlerin, jedoch auch eine Realistin. Betrüblich war jedoch, dass sie eine Liaison mit einem verheirateten Mann pflegte. Der Mann, ein Arzt namens Bernhard von Schleusen, gehörte zugegebenermaßen durch seine Ehefrau Bella von Schleusen geborene Bold ebenfalls zur Familie. Wonach Roman Bold ihr Halbruder war, da er der ersten Ehe, Manfreds verstorbener Frau Gilda Bold-Bäcker, entstammte. Wobei Gilda Bold-Bäcker ebenfalls eine geborene Fries gewesen war und eine Cousine von Luzille. Nicht, dass Marscha die Familienverhältnisse von Luzille und Manfred näher interessiert hätten. Doch wer die beiden kannte, kam nicht umhin, durch Luzille von ihnen zu hören. So hatte sich die Pensionärin mit den Jahren einige Kenntnisse über Bäckers verworrene Familienverhältnisse angeeignet.

„Bringen die von Schleusens denn auch ihre Kinder mit?“, fragte Marscha neugierig.

„Natürlich nicht. Bellas Freundin nimmt sie übers Wochenende, und ich muss zugeben, ich bin froh darüber. Es sind furchtbar laute Kinder und sie sitzen niemals still.“

„Die Zwillinge sind sechs Jahre alt, was erwartest du da?“, erwiderte Marscha kopfschüttelnd. Wie konnte Luzille nur glauben, dass man Jungs in diesem Alter still in eine Ecke platzieren könnte?

„Ja ich weiß, wie alt sie sind. Doch es sind keine wirklich netten Kinder, Marscha. Glaube mir.“

Da war Marscha ganz anderer Meinung, denn sie mochte lebhafte Kinder mehr als Stille. Die Kinder von Roman und Frederike Bold waren sehr ruhig. Berta war fünf und Bärbel acht Jahre alt. Die beiden sagten kein Wort, wenn sie nicht irgendetwas gefragt wurden. Das fand sie unnatürlich. Immerhin kannte Marscha sich sehr gut mit Kindern aus. Sie war dreißig Jahre lang Schulsekretärin im Gymnasium gewesen. Jetzt konnte man natürlich annehmen, dass die beiden stillen Mädchen eher in Luzilles Schema passten, doch weit gefehlt. Auch an diesen ließ sie kein gutes Haar. Sie fand die beiden fantasielos und dumm. Nun, vielleicht konnte man in der Tat bei den beiden stillen Geschöpfen leicht den Eindruck gewinnen. Doch irgendwann kam jeder mal aus sich heraus. Sie schienen sowieso eher nach der Mutter, also nach Frederike zu kommen. Diese stille jedoch kluge Frau schien grundsätzlich nur das Nötigste zu sprechen, was natürlich auch daran liegen könnte, dass Roman der wortreiche in der Familie war. Dieser Mann strahlte dabei eine Sachlichkeit aus, wie eine Mischung aus Lexikon und Duden. Daher war es wohl kein Wunder, dass die drei weiblichen Wesen der Familie vernehmlich schwiegen.

„Und ja, bevor du fragst Marscha … auch Roman bringt seine beiden Kinder nicht mit. Vielleicht kommt ja nicht einmal Frederike zu unserer Party. Nicht, dass das irgendjemanden auffiele. Seine Frau ist genauso langweilig wie seine beiden Töchter. Ich denke, es sind die Gene. Töchter schlagen ja grundsätzlich ihren Müttern nach. Eine Schande, dass Frederike dem armen Roman keinen Jungen gebären konnte.“

„Dann liegt die Schuld ja wohl definitiv bei Roman. Seine Chromosomen haben dafür gesorgt, dass seine Frau Töchter bekam.“

„Ja, du hast recht. Bestimmt, weil er seine Frau so sehr mit seiner Sachlichkeit angeht. Bedenke dies Frederike, bedenke das! Da kann ja nichts Maskulines heraus ejakulieren.“

Marscha äußerte nichts nach Luzilles Erguss. Sie fragte nur: „Kommt Lennard auch zu der Party?“

Luzille strahlte. „Natürlich. Ich weiß doch, wie ihr zusammen steht. Wie sollte ich da nicht einen Verehrer von dir einladen?“

Marscha schüttelte leicht den Kopf. Lennard Willkox war ein sehr, sehr netter Nachbar. Doch war er auch ein Verehrer? Sie lächelte leicht. Das wäre möglich, jedoch mehr aber auch nicht. Über die Männer war sie schließlich mit ihren sechzig Jahren längst hinaus. Hatte sie sich jedenfalls fest vorgenommen. Einen Herzensbrecher konnte sie, wie dem auch sei, nicht mehr gebrauchen. Dieses Sujet hatte sie bereits abgehandelt.

Luzille zeigte ihr noch Fotos von Torten und diversen Essenszubereitungen, welche das Cateringunternehmen ihr dagelassen hatte. Eine halbe Stunde später verschwand Marscha wieder in ihr eigenes Haus, um sich ihrem größten Hobby, dem Lesen gesammelter Kriminallektüre hinzugeben.

Netter Nachbar

Als es an der Tür klingelte, hatte Marscha gerade ein Stück von ihrem Apfel gebissen und sah leicht befremdlich auf die Uhr. Es war schon fast neun am Abend. Wer mochte sie um diese Zeit noch aufsuchen? Schnell biss sie nochmal in den Apfel und befestigte das digitale Lesezeichen an der Seite ihres eBook-Readers. Gerade in dem Moment, wo der Krimi spannend wurde, störte man sie. Insgeheim hoffte sie, dass es nicht Luzille wäre, denn mehr als zwei Stunden täglich wollte sie ihre Nachbarin nicht ertragen. Marscha öffnete die Tür und lächelte. „Lennard! Welch eine Überraschung! Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs. Noch dazu, zu dieser späten Stunde?“

„Oh! Ist neun Uhr am Abend für Sie schon spät Marscha? Das wusste ich nicht.“

„Na es geht so. Kommen Sie herein!“

Lennard Willkox rieb ordentlich die Schuhsohlen über die Matte und trat ein. „Ich hoffe, ich störe nicht?“

„Na, kommen Sie, Lennard. Jetzt sind Sie nun mal da, da können Sie sich auch ebenso gut setzen. Mögen Sie ein Glas Weißwein mit mir trinken?“

„Sehr gerne“, antwortete Lennard und nahm auf der altmodischen, aber bequemen Couch Platz.

Marscha holte den Wein und zwei Gläser und setzte sich, Lennard gegenüber, auf dem Sessel. „Und?“, fragte sie. „Haben Sie ein Anliegen oder brauchen Sie heute noch etwas Smalltalk?“ Marscha lachte. „Soll nicht heißen, dass Sie mir nicht fast jederzeit willkommen sind.“

Lennard lächelte zurück. „Danke schön. Das weiß ich zu schätzen. Ich wollte mit Ihnen über die Party reden.“

„Über Luzilles und Manfreds Party?“

„Ebendiese. Da ich noch nicht allzu lange hier wohne, trage ich mich mit der Hoffnung, dass Sie mir über das Ehepaar Bäcker etwas erzählen können.“

„Was möchten Sie denn über die beiden hören? Er ist ein Notar und sie eine Hausfrau.“

Lennard zog seine Brauen in die Höhe. „Aha!“, meinte er dann. Er führte das Glas Weißwein zum Mund und trank einen Schluck. „Ein vorzüglicher Wein. Kaufen Sie direkt beim Winzer?“

„Nein, ich kaufe ihn in dem kleinen Bioladen direkt am Ortsrand.“

„Erwarten die Bäckers viele Gäste zu der Party? Ich muss sagen, ich bin seit meiner Pensionierung ein wenig menschenscheu geworden. Normalerweise würde ich am liebsten absagen, doch mir ist auch an einer guten Nachbarschaft gelegen.“

„Das kann ich verstehen. Na gut …, kurzum, Manfred ist ein bisschen spießig. Er spricht nicht viel, nur das Nötigste. Und Luzille lebt irgendwie auf den Wolken. Also, ein ganz normales Ehepaar“, meinte Marscha grinsend.

Lennard lachte schallend. „Okay“, sagte er langgezogen. „Irgendwie habe ich mir das schon gedacht. Meinen Sie, ich sollte lieber absagen?“

„Keineswegs, hinein ins Getümmel kann ich nur sagen. Es kommen lauter nette Leute“, tat Marscha ironisch kund. „Obwohl, nett ist vielleicht nicht die ganz umfassende Bezeichnung. Es sind interessante Leute. Das müsste Sie als pensionierten Polizeibeamten doch stimulieren, oder?“

Lennard lachte wieder und sah Marscha belustigt an. „Eigentlich stimuliert mich so eine größere Anzahl von Leuten vielmehr weniger. Ich halte mich da mehr an Einzelne.“

Marscha lachte schallend. Doch als er sie intensiv anstarrte, fühlte sie, dass eine leichte Röte ihr Gesicht überzog. Sie schuppte jedoch diese Verlegenheit flugs ab. „Ich denke Sie werden sich gut mit Luzilles und Manfreds Verwandten unterhalten. Luzilles Nichte ist eine berühmte Bildhauerin. Sie hat sogar einen Preis gewonnen.“

„Oha! Das ist informativ.“

„Außerdem kommen, ein Arzt … ein Chirurg sogar, nebst seiner Ehefrau, dann ein anderer Notar, der Manfreds Sohn, beziehungsweise Stiefsohn ist, welcher in naher Zukunft ganz dessen Kanzlei übernimmt.“

„Also wirklich lauter sehenswerte Leute. Soll ich den Gastgebern Blumen und Wein übergeben oder glauben Sie, da müsste mehr kommen?“

„Mehr kommen?“, lachte Marscha. „Sie meinen etwas wie eine mit Diamantenbesetzte Krawattennadel für Manfred oder ein Wellnesswochenende im Spa für Luzille? Ich denke Wein und Blumen sind da vollkommen ausreichend.“

„Da bin ich aber beruhigt“, meinte Marschas Nachbar grinsend.

Es war schon nach halb elf, als Lennard aufstand und sich verabschiedete. „Jetzt habe ich Sie aber lange genug aufgehalten, meine liebe Marscha. Sollen wir nicht am Samstag gemeinsam zu Luzille hinübergehen?“

„Ja, warum nicht? Falls Sie die Adresse vergessen haben“, meinte Marscha amüsiert.

„Genau“, antwortete Lennard und griente.

Als er gegangen waren, dachte Marscha: Dann ist bei der Feier zumindest ein Mensch dabei, mit dem man sich vernünftig unterhalten kann.

Was ist schon Liebe?

„Ich habe dich gar nicht erwartet“, sagte Manuela Fries zu dem Chirurg Bernhard von Schleusen, der kurz vor dem Partywochenende vor ihrer Tür stand.

„Ich hatte Sehnsucht nach dir, meine Liebste. Wir haben uns immerhin zwei volle Tage nicht gesehen.“ Bernhard nahm seine Geliebte in den Arm und küsste sie leidenschaftlich.

---ENDE DER LESEPROBE---